Lianna

[Lianna - Lola Curich -Cranith River Tower - Apartment] Willelme und Fabienne, Tyris

Freundlich nickte Tyris beim Anstoßen den beiden Gastgebern zu. Der Herr Baron schien kein Freund von unnützem Geplänkel vor der Vorspeise zu sein und kam ohne Umschweife auf das Thema zu sprechen. Wortgewandt illustrierte er die gemeinsamen Wünsche und Erwartungen an den möglichen Geschäftspartner.

"Bitte, ich nehme mir gerne Zeit für potentielle Kunden wie Sie beide."

Beschwichtigte Tyris höflich. Er merkte wie der Baron ihn zu mustern versuchte. Gewiss kein ungeschickter Versuch, aber dennoch für den 35-jährigen als ein Versuch mehr über den Geschäftsmann herauszufinden, zu erkennen. Das Arbeiten in seinem Bereich schulte das Auge und die Sinne. Jederzeit bestand die Chance, betrogen zu werden. Ein klarer Geist und fokussierter Wille waren der Schlüssel zum Überleben.

"Keine Sorge, Sir. Alles was hier gesagt wird, bleibt selbstverständlich unter sechs Augen und Ohren - auch ich habe keinerlei Interesse in den Fokus der Behörden zu geraten, Mr Bertheau."

Es ging zum Essen. Die nächste Zeit über sprachen sie über vieles, außer den Geschäften. Zu diesen kamen sie nach der Nachspeise. Tyris holte aus seiner Tasche einen Datastick und reichte diesen seinen Gastgebern.

"Kommen wir zum Geschäftlichen. Ich habe Ihnen, wie von Ihnen gewünscht, bereits ein breites Portfolio geschnürt. Es beinhaltet diverse Investitionen über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren, beginnend klein bei den unterschiedlichsten... Schnellimbissen, anschließend Restaurants und Immobilien bis zum Ende hin Aktien in Minen und Bergbaugesellschaften sowie, als krönenden Abschluss, Teilhaben an diversen kleineren und größeren Schiffswerften. Dies sind jetzt nur einige Beispiele. Jetzt ist nur die Frage, von welchen Summen wir hier sprechen?"

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Lianna-Lola Curich-Cranith River Tower- östliches Penthouse- mit Willelme und Tyris

Fabienne begegnete dem Broker weniger misstrauisch wie ihr Bruder. Was wohl vor allem daran lag,dass sie im Vorfeld schon mit ihm Kontakt gehabt hatte- wenn auch nur schriftlich. Als Mr.Reth Will gegenüber noch einmal betonte, dass auch er die Aufmerksamkeit der Behörden nicht auf sich ziehen wollte, warf sie ihrem Bruder einen "Siehst du?"- Blick zu.
Das Abendessen verlief heiter und locker und das Essen war wirklich sehr gut.Nachdem das Dessert abgeräumt worden war und nun jeder eine Tasse Kaf oder Tee vor sich hatte, holte ihr potentieller Geschäftspartner einen Datastick hervor und erzählte von verschiedenen Investionsmöglichkeiten. Elegant stand Fabienne auf und stellte wenig später ein kleines Gerät auf den Tisch. Dann nahm sie mit einem Lächeln den Stick von Mr. Reth und schob ihn seitlich in das Lesegerät. Nach dem Einschalten tauchten die Daten als Holo über dem Tisch auf, so dass alle sie sehen konnten. Neugierig betrachtete sie die Investitionsvorschläge. Als Mr. Reth nach dem Betrag fragte, der investiert werden sollte, warf Fabienne ihrem Bruder noch einmal einen Blick zu, bevor sie antwortete.

"Wir sprechen über ein Gesamtvermögen von 347 Millionen auf imperialen Konten.Davon gehören ihnen 50 Mio, wenn der Transfer auf republikanische Konten abgeschlossen ist. Natürlich können wir schon vorher Anteilsmässig unsere Schuld begleichen, wenn ihnen das lieber wär. "

Fabienne trank einen Schluck Tee und wartete, bis die Nachricht verdaut worden war. Schliesslich handelte es sich wirklich um eine erhebliche Summe.Dann sprach sie weiter.

"Alles auf einmal umzutauschen würde mit Sicherheit mindestens das Finanzamt , im schlimmsten Fall die Geheimdienste wachrütteln. Nicht, dass sie es falsch verstehen, Mr. Reth. Ich habe keineswegs vor, mich vor Steuerforderungen zu drücken. Ich möchte nur zu viele neugierige Fragen vermeiden. Drum kam mir die Idee mit den Investionen in unterschiedliche Geschäfte. So ganz klein anzufangen ist denke ich nicht nötig. Sprich wir überspringen die Imbissbuden und Restaurants. Davon gibts eh genug und es ist offensichtlich, dass wir nicht aus dem Nichts raus anfangen. "


Die junge Frau sah zu ihrem Bruder und dachte einen Moment nach.

"Wie gedenken sie, das Geld umzuwandeln, Mr Reth?Nur so aus Neugierde."

Neugierde war mit Sicherheit ein Grund. Aber Fabienne lernte auch

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Schon als Will den ersten Gang vom Service-Droiden vorgesetzt bekam, hatte der Baron von Westrex versucht sich ein kompletteres Bild des gemeinsamen Gastes der Bertheaus zu machen. Tyris Reth hatte eine adrette, schon an echte Seriosität gemahnende Erscheinung. Die Bewegungen waren beherrscht, sprachen von keiner übertriebenen Nervosität und auch der Tenor seiner Stimme verriet keine Aufregung. Auf Basis der physischen Verhaltensmuster konnte der Fliegerpilot keine Auffälligkeiten erkennen. Hier, bei der Neuen Republik, fehlte ihm das persönliche Netzwerk seiner tapanischen Familie, weshalb er nicht in der Lage gewesen war intensivere Nachforschungen anzustellen.

Auch der Hinweis auf Vertraulichkeit suggerierte eine gewisse Sicherheit. Dieser unabhängige Berater, der hier beim Geschwisterpaar am Tisch saß, schien zu der professionellen Sorte zu gehören. Er war nicht auf ein schnelles, unmögliches Geschäft aus. Er hatte sich ein grobes Konzept zurechtgelegt, ohne die genauen Summen zu kennen. Das imponierte Willelme. Obschon er selbst ein Hitzkopf und Heißsporn war, wusste er um die Bedeutung des Familienerbes. Nach der Flucht aus dem Einflussbereich des Galaktischen Imperiums mussten er und seine Schwester endlich konkret in der Republik Fuß fassen. Und dazu galt es auch das Vermögen der Adelsfamilie grundlegend zu sichern - idealerweise durch gewinnbringende Investitionen. Das Risiko bei diesen Transaktionen bestand im Verhalten der imperialen Banken, wo immer noch das Gros der Gelder lag. Will durchblickte den dubiosen Finanzmarkt nicht in dem Umfang, wie es wohl Mr. Reth tat. Natürlich hatte der Baron von Westrex schon von Scheinfirmen und Schwarzgeldkonten gehört, doch die überstürzte Flucht ins Exil war erfolgt, noch ehe sein Vater ihn in die tieferen Geheimnisse der Hochfinanz hatte einweihen können. Das forderte jetzt einen gewissen Tribut.

Das unterbreitete Portfolio des Beraters war grundsolide, entsprach aber noch nicht zur Gänze dem Geschmack seiner Schwester. Sie war es letztlich auch, die, kaum dass das Essen beendet war, die genaue Investitionshöhe nannte. Der selbsterklärte Playboy beschied Fabienne dabei eine gewisse Vorschnelle, hätte er selbst doch eine etwas zögerlichere Taktik gewählt. Aber er hielt sich mit einer Korrektur zurück und gab den schweigsamen Gastgeber, der den Ausführungen der jüngeren Schwester lauschte. Ihr Selbstbewusstsein gefiel ihm. Einmal mehr musste er anerkennen, dass sie zu einer schönen, stolzen und klugen jungen Frau herangewachsen war - so ungern er es sich selbst eingestand.

"Wie Fabienne richtig sagte, wollen wir fiskale Untersuchungen in erster Linie der Sensibilität der Gesamtunternehmung wegen vermeiden, Mister Reth. Wichtig ist uns die Sicherung unserer Vermögenswerte. Zudem wollen wir sie aus dem imperialen Einflussbereich wissen und - wenn möglich - gewinnbringend investieren. Vielleicht möchten Sie sich auch einige Vorschläge unsererseits anhören? Ich weiß dass meine Schwester sehr eifrige Recherchen betrieben hat. Das finanzielle Ressort ist eine ihrer Stärken, obschon ich persönlich einen Teil meines Anteils auch in Entwicklungsprojekte der Neuen Republik investiert wissen möchte.", ergänzte der Baron von Westrex. Dabei fixierte er den Berater eindringlich - in erster Linie um dessen Reaktion auf die persönlichen Wünsche zu erleben. Es ging hier um gigantische Summen und Mr. Reth würde mit dem gesamten Projekt auf Lebzeiten ausgesorgt haben. Doch Will ging es um viel mehr als nur schnöde Credits. Er wollte das Erbe seines Vaters, seiner Ahnen gesichert wissen. Die Kollaboration der Bertheaus mit der Neuen Republik und deren rebellischen Vorgängerorganisationen war ein essentieller Bestandteil der Familiengeschichte und diese Tradition wollte der Pilot bewahren. Er konnte seinen eigenen Anteil an der Geschichte seines Namens leisten. Dazu jedoch musste Tyris Reth liefern.

"Darf ich Ihnen nachschenken lassen?", fragte Will mit Blick auf das leere Glas seines Gastes.

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[Lianna | Lola Curich | Straßen] Yichi, Raiken

Er war gerade damit beschäftigt gutes Gemüse zu suchen, als ihn sein Schüler auf etwas aufmerksam machte. Eine Gruppe von uniformierten Männern bewegte sich an ihnen vorbei um jemanden zu verfolgen. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht reagieren konnte, als sein Schüler davon stürzte. Yichi war so schnell, dass er ihm kaum folgen konnte. Schreie waren zu hören und Blaster zerissen die Stille. Als er die Ecke erreichte, konnte er den Angreifer sehen. Ein junger Mann mit einem roten Lichtschwert. Er hatte ihn weder gespürt noch wahrgenommen. Dieser Sith konnte seine Macht verbergen. Yichi schnellte voran und entwaffnete den Angreifer. Jedoch, griff dieser nach seinem Schüler und drückte zu. Jetzt musst er schnell sein. Er hob seine Hand, dass Schwert des Angreifers flog durch die Luft. Sekunden später stand er hinter dem Sith, zertrümmerte dessen Arm und zündete das rote Lichtschwert. Er hielt es ihm direkt vor sein Gesicht.

Er amtete schwer. Fast hätte er seinen Schüler verloren. Dieser Zorn. Da war er wieder. In einen Spiegel würde er jetzt nicht blicken wollen. Mit Sicherheit waren seine Augen wieder gelb. Die dunkle Seite der Macht. Er konnte sie wieder spüren. Er nahm tiefe Atemzüge und beruhigte sich. Das Schwert immer noch über dem Angreifer. Dann wandte er sich an seinen Schüler.

"Geht es dir gut? Alles in Ordnung?"

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[Lianna - Lola Curich -Cranith River Tower - Apartment] Willelme und Fabienne, Tyris

"Wie Sie wünschen, Baroness."

entgegnete Tyris freundlich und notierte sich die gewünschten Änderungen auf seinem Datapad. Als die junge Frau sich wieder dem 35-jährigen zuwandte, fragte sie ihn, wie er denn gedenke die Credits umzuwandeln.

"Nun, die gesamte Operation besteht aus insgesamt drei Phasen, beginnend mit dem Placement - das Bargeld wird wieder zu Buchgeld transformiert. Mitarbeiter meines... sagen wir, Unternehmens erhalten die Credits in bar, keine großen Summen die Verdacht schöpfen, und geben diese anschließend in einem imperialen Casinos aus, wo sie diese natürlich verlieren. Diese muss das Geld jedoch wiederum ausgeben, da eine andere, diesmal republikanische Firma, die selbstverständlich auch dazu gehört, dem Casino Rechnungen ausstellt für diverse Dienstleistungen wie Beratungsgesprächen zu Sicherheitssystemen.
Phase zwei, auch Layering genannt, lässt das Geld anschließend unsichtbar werden. Niemand wird den Weg nachvollziehen können, die Credits werden unzählige Male über unzählige Konten überwiesen. Die Konten gehören nicht immer, zu Scheinfirmen, die Tochter- oder Mutterfirmen von weiteren Scheinfirmen sind.

In der dritten Phase, der Integration, wird das Geld wieder "verfügbar" gemacht. In diesem Fall beinhaltet das die Investition in Aktien und auch Immobilien, die unter Wert gekauft, und über Wert verkauft werden. Bitte beachten Sie aber, die gesamte Umwandlung dauert, und bei der Summe die ihre Schwester nannte, einige Jahre. Sie werden zweifelsohne schnell Zugriff auf einen Großteil haben, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht."


Tyris gab den beiden einen Moment, um das Ganze zu verarbeiten, und schüttelte verneinend den Kopf, als der Baron ihm anbot nachzuschenken.

"Ich muss leider ablehnen, Sir, es ist zwar ein ausgezeichneter Tropfen, danke, aber ich möchte noch bei klarem Kopf bleiben, um Sie beide bestens beraten zu können."

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Nach der eindringlichen Erinnerung des Barons von Westrex an die Sensibilität der Thematik, brillierte der Geschäftsmann Tyris Reth in den folgenden Augenblick durch seine Fachkompetenz. Fast schien es, als seien die anfänglichen Vorschläge nur eine Art Aufwärmphase gewesen, ein erstes Antesten der echten Bereitschaft des Geschwisterpaares, ja eine kleine Prüfung ihrer eigenen geschäftlichen Fähigkeiten. Da die Bertheaus diesen Ritus offenkundig erfolgreich hinter sich gebracht hatten, monologisierte der Broker kurz darauf in Fach- und Sachsprache. Präzise, klar, mit einem Investitionsrahmen, der für Sicherheit und Unauffälligkeit sorgen sollte. Ein beeindruckender Vortrag, den der Berater hier präsentierte. Er verzichtete zwar auf konkrete Zahlen, Angaben oder Werte, aber das Grundkonstrukt gefiel dem Raumjägerpiloten. Andererseits .. .. hatte er von tiefergehender Hochfinanz auch keine echte Ahnung. Seine kleine Schwester indes besaß ein regelrechtes Geschick im Umgang mit Zahlen.

"Höchst faszinierend!", warf der Mann von Caloria knapp ein.

Als der Gast dann auch noch aus Gründen der Seriosität auf weiteren Alkohol-Konsum verzichtete, war der Baron von Westrex kurz versucht ihm zu applaudieren. Das war wirklich ein Fachmann, ein Profi. Solchen Berufsethos schätzte Will über die Maßen. Ein echtes Vorbild!

"Ich weiß - meine Schwester wird sich diesbezüglich sicherlich auch zu Wort melden - Ihre professionelle Arbeit sehr zu schätzen, Mister Reth. Sie verzeihen mir meine laienhaften Fragen sicher, oder?", begann Willelme kurz. Da der Berater - so deutete der Sternjägerpilot das Nicken - nonverbal bestätigte, fuhr er konsequent fort. "Sie sind in alle Schein- und Subunternehmen involviert oder
lediglich deren Interessenvertreter? Ich frage deshalb, weil diese genutzten Firmenkonstrukte ja sicherlich auch nachweispflichtig sind, oder? Gibt es fiskale Prüfungen oder melden die Firmen den Steuerbehörden lediglich gewisse Umsätze, derweil sie andere verschleiern?", wollte er nun - doch recht fachmännisch - vom Gast wissen. Ein wenig hatte sich der Stammhalter der Bertheaus schon eingelesen und gewisses Grundlagenwissen besaß er noch aus den Zeiten an der Hochschule. Es mangelte ihm jedoch vor allem an dem komplizierten Wissen um Misch- und Winkelgeschäfte, so wie sie Tyris Reth hier beschrieb.

Will seinerseits ließ sich vom Servierdroiden noch einmal das Glas füllen, hob den Schwenker an und genoss das Aroma des Weins. In diesem Sektor kannte er sich ein klein wenig besser aus als im Finanzsegment. Vor allem, weil man damit auch den Damen der gehobenen Gesellschaft imponieren konnte. Ahnung von Weinen zu haben galt immer noch als schicklich ... und führte unweigerlich zu romantischen Abenteuern, wenn man seine Karten richtig ausspielte. Noch ehe seine Gedanken zu sehr an die letzten Eroberungen blauen Blutes abdrifteten, zwang er sich wieder in die Gegenwart.

"Sie sagten, die gesamte Abwicklung dauerte mehrere Jahre. Wie sieht es denn mit Ihrem Anteil aus? Ist der sofort fällig oder richtet er sich auch nach dem fortschreitenden Prozess?", mochte das Fliegerass nun wissen. Das war ein essentieller Punkt, den es noch zu klären galt. Bei einer sofortigen Verprovisionierung hätte Reth ja nur noch ein sehr marginales Interesse am letztendlichen Erfolg der Durchführung, wohingegen eine fortlaufende Vergütung beinhaltete, dass der Berater ein reges Bestreben hätte, die Transaktion bis zu deren Ende erfolgreich zu gestalten.

"Mich interessiert diese Art von Geschäft wirklich, Mister Reth. Ich kann mir vorstellen, dass Sie ein sehr aufregendes Leben führen.", lobpreiste Will den Gast. Und das aus ehrlichem Antrieb.

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Der Broker beantwortete ihre Frage ohne Umschweife und es klang wirklich gut,wie ihr Bruder dem Mann auch sagte. Als Will dann aber fragte, wie der Broker seine Bezahlung haben wollte, meldete sie sich zu Wort. Alles im Vorfeld zu entrichten, empfand die junge Baroness als sehr riskant, was sie ihren Bruder auch mit einem warnenden Blick wissen ließ.

"Im Vorfeld hatten wir abgemacht, den Lohn anteilsmässig abzugeben.Ich würde sagen, 10 Millionen, wenn die erste Phase erfolgreich abgeschlossen ist. Weitere 10 Millionen nach der zweiten Phase.Die restlichen 30 Millionen dann, wenn das Geld sicher auf republikanischer Seite angekommen ist. "

Wenn es den grössten Teil erst zum Schluss gab, würde der Broker seine Motivation hoffentlich nicht vorzeitig verlieren und sich unvollrichteter Dinge aus dem Staub machen. Als Mr.Reth den Wein von Will ablehnte, hob Fabienne die Hand um den Service-Droiden zu rufen.

"Darf ich ihnen etwas anderes anbieten, Mr.Reth? Wasser? Saft? Auch einen Tee? "

Ihn ganz ohne etwas zu trinken da sitzen zu lassen, währe nicht sehr gastfreundlich gewesen. Nachdem der Mann seinen Wunsch geäussert hatte, lehnte sich Fabienne leicht vor.

"Sie scheinen solche...Geschäfte schon öfter abgewickelt zu haben. Wo stießen sie dabei am häufigsten auf Schwierigkeiten? Mit was müssen wir rechnen- ausser der Neugier der Finanzämter, wie mein Bruder schon andeutete. "

Es klang so einfach, aber das war es mit Sicherheit nicht. Aber wenn sie die Risiko-Punkte kannten, vielleicht fiel ihnen etwas ein, wie sie die noch minimieren konnten.
Ihr Bruder zeigte unterdessen grosses Interesse an dem scheinbar abenteuerlichen Leben des Brokers, was Fabienne breit lächeln ließ.

"Willelme, willst du dich etwa noch umorientieren?"

neckte sie ihren Bruder und trank noch einen Schluck Tee, um nicht laut loszulachen bei der Vorstellung, Will könnte mal ein Arbeitkollege oder gar ein Konkurent für Mr.Reth werden. Ihr abenteuerlustiger Bruder würde sich wohlmöglich auf diesen Pfaden noch wohl fühlen.

Der Abend verlief eigentlich recht zufriedenstellend. Mr. Reth schaffte es, ihnen alle Fragen zu beantworten und sie bekamen schon einmal ein paar Kontaktdaten und Steuernummern für die Scheinfirmen, damit es in den Augen der Steuerbehörde alles seine Ordnung hatte. Es würde so aussehen, als hätten sie einfach ein geschicktes Händchen in Sachen Investition. Fabienne würde das Zeit geben, sich genau mit dem Bereich zu beschäftigen und die Glückssträhne nachher weiterlaufen zu lassen. Ein jäher Abbruch im Geldfluss würde wohl wieder Fragen aufwerfen. Also mussten sie da eine Lösung finden. Zum Glück hatte Mr. Reth ihnen ein paar Ideen und Anhaltspunkte geliefert. Am Ende unterzeichneten alle beinahe feierlich die Verträge und der Broker machte sich auf den Heimweg. Fabienne hatte ihn noch zur Tür begleitet und ihm seinen Mantel gereicht. Bald darauf ging auch der Koch und nahm den Service-Droiden mit. Als die Tür ins Schloss fiel, drehte sich die junge Frau um und lehnte sich an die Tür. Es tat auch gut, wieder allein zu sein. Ihr Blick fiel auf Will und sie lächelte.

"Und, was denkst du?"

fragte sie ihn mit ehrlicher Neugier.

"Wir hätten auch über die Zentralbank gehen können, aber das hätte uns noch mehr gekostet. Hab mich informiert. Und es hätte wahrscheinlich unnötig Aufmerksamkeit erregt. Drum denk ich, dass wir so besser fahren."

Sie selbst war zufrieden und froh, jetzt eine Lösung für dieses Problem gefunden zu haben. Wenn das Geld erstmal auf der Seite der neuen Republik angekommen war, würden ihre Verfolger sicher auch nicht mehr so gut dran kommen. Es hatte nur Vorteile für die Geschwister, auch wenn es sie ne Stange Geld kostete. Aber das war es Wert.

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"Ich denke, dass der Kerl mit allen Wassern gewaschen ist. Aber höchstwahrscheinlich ist das in dieser Situation genau die Sorte von Geschäftspartner, die wir brauchen. Das ist irgendwie eine neue Erfahrung für mich .. für uns ... sich in diesem Metier, in diesem Finanzbereich zu bewegen, aber es scheint mir notwendig zu sein, wenn wir das finanzielle Erbe der Familie irgendwie gewahrt wissen wollen.", beantwortete Willelme Bertheau die Bitte zur Einschätzung des Gespräches. Doch auch wenn die Worte wie von selbst über seine Lippen kamen, so konnte er die gesamte Situation kaum erfassen. Nicht nur, dass die Dynastie, welcher er entstammte, noch über kaum greifbare Geldmittel verfügte, nein er sollte sie auch zusammen mit seiner kleinen Schwester verwalten und zu neuer Größe führen. Er, der eigentlich nur zwischen den Sternen reisen und sagenhafte Heldentaten vollbringen wollte. Nominell konnte man ihm den Titel des Barons von Westrex vermachen, doch in seinem Herzen war er nicht mehr als fast noch jugendlicher Space-Jockey. Seine Passion war das Steuern eines Sternenjägers, nicht das Planen irgendwelcher Bälle für reiche Schnösel. Er mochte die Etikette, ja sogar die Umgangsformen beherrschen und etwaige Gespräche gekonnt führen, doch er empfand keine Freude daran. Aristokratisches Gebahren war ihm beinahe schon zuwider. Das jedoch hatte er damals, als Vater und Mutter noch lebten, niemals sagen dürfen, denn tapanischer Adel war stolz auf den Status Quo. Blutlinien galten mehr als Befähigungen. Doch hier, im neurepublikanischen Raum, war das ein klein wenig anders.

"Ich bin mir auch sicher, dass dieser Weg der unkompliziertere ist. Möglicherweise der moralisch fragwürdigere Weg, aber ohne Frage weniger steinig, Schwesterherz. Ich bin immer wieder überrascht, woher Du solche Kontakte zauberst. Ich ging immer davon aus, dass Du nur lernen und Dich mit Deinen Freundinnen treffen würdest ...", erwiderte Will, ließ den Satz jedoch unvollendet. Der leichte Anflug von gespieltem Tadel in den Worten sollte ausreichen, um die kleinere Schwester zu necken. Ihre Zielstrebigkeit und Entschlossenheit waren meist Triebfeder genug, um sie voran zu bringen. Doch mit versteckter Kritik konnte sie nur allzu selten umgehen. Und genau damit peinigte der Ältere die Jüngere nur allzu gern.

Da ihr gemeinsamer Gast den noblen Tropfen verschmäht hatte, entschied Will, dass es eine Schande war, ihn verkommen zu lassen. Der Abend war noch nicht so alt, als dass man direkt hätte ins Bett gehen müssen. Kurzerhand goß er sich etwas ins Glas, derweil das für das heutige Treffen bezahlte Personal sich verabschiedete. Das große Apartment verwaiste beinahe von einem zum anderen Augenblick - mit Ausnahme der Bertheaus.

"Auf die Familie!", erklang es noch einmal von ihm, während er das Glas hob und Fabienne zuprostete. Auch wenn sie mit Tee Vorlieb nahm, so beschlich ihn ein wärmendes Gefühl, als man der verstorbenen Eltern gedachte. Zu früh war die Familie in der tapanischen Heimat zerrissen worden, zu lang währte ihr Exil in der Neuen Republik. Sicherlich hatte der Vater lange mit den Feinden des Imperiums kollaboriert und die eigene Dynastie hatte jeher neo-liberalere Einstellungen gezeigt, als es im Galaktischen Imperium der Usus war ... dennoch fühlte es sich auf Lianna einfach nicht nach 'Heimat' an. So sehr er sein Schaffen beim Sternenjägerkorps auch liebte. Es war die Ausübung einer Passion fernab dem eigenen Herzen, den eigenen Wurzeln. Und das belastete den Baron ohne Baronie.

Solcherlei schwermütige Gedanken brachten jedoch einen Durst nach Vergessen mit sich, welchen man hervorragend mit überteuertem Wein löschen konnte. Im Trinken, da bestand keine zweite Meinung, lag die nächste Leidenschaft des jungen Fliegers.

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Zumindest stimmte Willelme mit ihr darin überein, dass dieser Weg wohl der beste war. Auch wenn er nicht ganz ohne Risiko war.

„Ich hab mich gut umgehört,Will. Er ist trotz allem noch der mit den besten Referenzen.“

Das ihr Bruder dann aber anhängte, dass er über ihre Verbindungen erstaunt war, ließ sie grinsen. Er versuchte sie zu ärgern. Das konnte sie natürlich keinesfalls auf sich sitzen lassen.

„Es ist besser wenn du nicht alles weisst, Brüderchen.“

gab sie darum zurück, als sie an ihm vorbei schlenderte, sich kurz an ihm abstützte um sich die Schuhe auszuziehen und schliessend in ihrem Zimmer verschwand.Sie hatte nicht viele Geheimnisse vor ihm, aber ein paar. Und Fabienne war sich sicher, dass Willelme sich jetzt wieder tagelang den Kopf zerbrach. Anschliessend würde er sie wochenlang nerven und sie regelrecht verhören, um herauszufinden, was er nicht wusste. Fabienne freute sich irgendwie schon drauf, als sie sich umzog. Die formellen Kleider wichen ihrem Sportanzug. Als sie aus ihrem Zimmer kam, stand Will am Tisch, hatte sich sein Glas gefüllt und stieß auf die Familie an.

„Aber doch wohl nicht allein, oder?“

fragte Fabienne, gesellte sich zu ihrem Bruder und nahm sich auch ein Glas, um richtig mit ihm anstossen zu können.

„Auf die Familie.“

Beziehungsweise auf das, was davon übrig war. Für einen Moment ging ihr durch den Kopf, dass wohl jeder von ihnen mindestens 2 Kinder in die Welt setzen sollte, um den Erbstrang der Bertheaus nicht abreissen zu lassen. Aber irgendwie hatte keiner von ihnen da im Moment sonderlich viel Interesse dran. Und wenn, dann sollte sowieso Will den Anfang machen. Schliesslich war er älter, ganz davon abgesehen, dass er sich eh kreuz und quer durch Lola Kurich schlief. Das es da noch nichts gegeben hatte, war eigentlich geradezu ein Wunder.

„Und ich weiss, dass du mich am liebsten nur in weiblicher Begleitung siehst oder über Lern-Skripten. Willst du, dass ich mich in die Richtung orientiere? Soll ich dir irgendwann mal meine „Zukünftige“ vorstellen?“

So ganz konnte sie seine Anspielung eben doch nicht auf sich sitzen lassen. Er musste sich endlich mal dran gewöhnen, dass auch sie sich für das andere Geschlecht interessierte. Und sie hatte auch ein Recht darauf- egal, was er dachte. Sie musterte ihren Bruder, während sie noch einen Schluck aus ihrem Glas trank und es dann, halb leer, auf den Tisch zurück stellte.

„Du, ich hab in den nächsten Tagen irgendwie nur noch Simulator und Theorie und in den letzten Tagen hatte ich viel mit der Vorbereitung auf diesen Abend zu tun. Ich könnte ein bisschen Bewegung brauchen..“

Sie boxte ihrem Bruder in den Bauch.

„...und du auch. Los zieh dich um, wir gehen noch eine Runde joggen.Das ist auf jeden Fall besser als saufen. Und du willst dein kleines Schwesterchen doch wohl nicht allein im Dunkeln rennen lassen, oder? Hinter jeder Ecke könnte ein ungehobelte Lüstling auf mich warten.“

Viel mehr musste Fabienne sicher nicht sagen, um ihren Bruder zu überzeugen entweder mitzukommen oder sie in ihr Zimmer zu sperren. Um zweiterem zuvor zu kommen, flüchtete Fabienne sich schonmal in den Eingangsbereich, um sich passende Schuhe anzuziehen. Sie würde auf jeden Fall joggen gehen. Mit oder ohne Will.

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Auf die Familie anzustoßen war eine Sache mit der derzeitigen Situation umzugehen, die sich zu großen Teilen der Kontrolle der beiden Geschwister entzog. Eine andere Möglichkeit war es, sich mit Sport auf andere Gedanken zu bringen, ganz so, wie es seine Schwester vorschlug. Das versetzte zwar die Leber in den Status eines erwerbslosen Organs, doch tat es seiner generellen Kondition sicher gut. Als Teil des Sternjägerkorps, wennschon auch "nur" Part der planetaren Verteidigung, musste er dauerhaft in guter physischer Verfassung sein. Fabienne war bedingt durch ihr derzeitiges Training sowieso im sportiven Dauereinsatz.


Will bestätigte ihre kesse Anfrage mit einem wenig enthusiastischen Nicken und machte sich dann sogleich in sein persönliches Refugium auf, um angemessenere Sportkleidung anzuziehen. Ein abendlicher Lauf nach einem solchen Gespräch war, so befand er nach kurzer Bedenkzeit, genau richtig um das Gesagte zu verarbeiten. Zudem konnte das Geschwisterpaar möglicherweise noch die eine oder andere Idee besprechen. Das war in Anbetracht der schwerwiegenden Entscheidungen um das Familienerbe und den Erhalt der ehemalig imperialen Dynastie auch bitter nötig. Die überstürzte Flucht ins Hoheitsgebiet der Neuen Republik war damals logisch gewesen, zumindest war es Willelme dereinst so vorgekommen. Doch je mehr Jahre verstrichen, desto ärger nagte die Ungewissheit an ihm. War sein damaliger Entschluss richtig gewesen? Hatte er möglicherweise die Zukunft von sich - und schlimmer: von seiner Schwester - durch unbedachtes Handeln verbaut? Will war sicher, dass er die Spuren nicht ausreichend genug verwischt hatte. Zwar hatte das Geschwisterpaar von verschiedenen Personen, Stellen und Institutionen Unterstützung und Hilfe erhalten, doch im Gewissen des sonst so frohsinnigen Piloten hatte sich ein jäher Zweifel eingenistet.


Einige Minuten später stand Willelme Bertheau, einstiger Baron von Westrex, in sportlicher Kleidung bereit, wartete auf seine Schwester und widmete sich innerlich für eine spätabendliche Laufrunde. Als Fabienne nur wenige Herzschläge darauf ebenfalls in neuem Aufzug erschien, war man bereit für die körperliche Betätigung.


Nachdem das Duo die heimischen Gefilde verlassen hatte, verfielen sie in einen leichten Trott, der die Bertheaus rasch durch ihr Viertel trug. Schritt um Schritt bewältigten sie, angetrieben durch eine leichtfüßige Gelassenheit, ohne echtes Ziel, ohne wirkliche Planung. Die Einfachheit dieser Tätigkeit war es, die Will schon nach wenigen Minuten schätzen lernte. Auch dass die beiden schwiegen und sich zur Gänze auf die Anstrengung, gleichwohl aber auch die darin enthaltende Besinnung konzentrierten, sorgte für eine lange nicht mehr gekannte Unbeschwertheit. Der Sternjägerpilot vergaß Alltägliches, er befreite seinen Geist von ermüdenden Gedanken, von garstigen Sorgen und belastenden Nöten. Sein Atem ging gleichmäßig, fast im perfekten Einklang mit dem Laufrhythmus. Bruder und Schwester, Tapani durch Geburt, liefen gemeinsam durch das abendliche Lola Curich, passierten vereinzelt Paare, Füß- und Müßiggänger, sogar eine neurepublikanische Sicherheitspatrouille, welche hier, unweit der Basis des Sternjägerkorps, ihren Dienst versah.


Die Lockerheit des Laufs sorgte für fast sorgenfreie Heiterkeit. Will, nach einem Lauf von gut vier Kilometern durchaus erwärmt und teils auch ausgelaugt, brach als Erster das Schweigen. Nicht weil ihm Dringliches auf der Zunge lag, sondern weil er sich die Freiheit heraus nahm, den unbekümmerten Seelenzustand zum Ausdruck zu bringen.


"Es war eine verdammt gute Idee von Dir, Schwesterherz, ein wenig die Beine zu bewegen. Das hier ...", sagte er, deutete dann gestenreich mit den Händen auf das zunehmende Grün um sie herum. "... sollten wir viel öfter machen. Es ist überraschend ... unterhaltsam.", ergänzte er noch. Dann blickte er sich um. Die Stadt als solche in ihrer urbanen Allgegenwärtigkeit hatten sie hinter sich gelassen, nun befand man sich an den wesentlich weitläufigeren Ausläufern. Hier hatte die Stadtverwaltung nicht mit großen Grünanlagen zwischen den einzelnen Grundstücken gespart und hier verschwand der städtische Druck und die Hektik vollkommen. Viel besinnlicher und entspannender als das Zentrum von Lola Curich, gab es hier natürlich weit weniger Optionen zur Abendunterhaltung. Angesagte Trinklokale gab es hier ebensowenig, wie Nacht-Clubs oder kulturelle Stätten. Die Ruhe indes besaß eine ganze eigene Form von Wert.


"Ist hier in der Nähe nicht das Kaveri-Anwesen?", fragte er ... die Luft rein rhetorisch. Ganz unbewusst war das Geschwisterpaar an eine bedeutsame Örtlichkeit ihrer jüngeren Familiengeschichte gejoggt. Oder war es gar kein Zufall?


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[Lianna - Lola Curich - nahe bei Kaveri Manor], Ilario (NSC), Fabienne Bertheau & Willelme Bertheau

Der ältere Menschenmann hatte seinen Hut tiefer ins Gesicht gezogen und den Mantelkragen hochgestellt. Im Schatten der alten Steinmauer, die den weitläufigen Park von Kaveri Manor umfasste, fröstelte ihn etwas, als er sich auf den Rückweg von seinem allabendlichen Spaziergang machte. Längst war eine dornige Hecke darüber gewachsen. Niemand hatte sie geschnitten. Auch wenn Ilario hier schon seit einigen Jahren nach dem Rechten sah, achtete er nur noch darauf, dass das Tor frei blieb, damit er weiter seiner Aufgabe nachgehen konnte. Seit Frida, die Verwalterin der Kaveris vor einigen Tagen bei einem Unfall verstorben war, war er der Einzige, der das noch tat. Dem Anwalt war nicht ganz wohl dabei. Zwar war er nicht abergläubisch, aber das große, verlassene Anwesen mit dem zur Hälfte niedergebrannten Gebäude auf dem Hügel, beherbergte so viele Erinnerungen an glücklichere Tage, dass ihm die Stille darin unnatürlich vorkam. Nachdem sein alter Freund Ranjit und dessen Frau Solveig vor fünf Jahren in dem verheerenden Brand umgekommen waren, der es zerstört hatte, war nur noch deren Tochter Leela dort geblieben. Und Frida natürlich. Das Faktotum, der hilfreiche Geist, der zu dem Anwesen gehörte - gehört hatte - wie die alten Bäume, die ihre Schatten über den Park warfen.

Jetzt waren sie alle weg. Sogar Fridas Heer spinnenbeiniger Haushaltsdroiden hatte nach ihrem Tod die Arbeit eingestellt. Ilario schritt nachdenklich durch die regennassen Strassen der Vorstadt und nicht zum ersten Mal überlegte er, ob er sich zu seinem Schutz nicht ein möglichst gefährlich aussehendes Haustier zulegen sollte, dass ihn begleiten konnte. Wie jeder Lianner trug er zwar einen Blaster bei sich, aber er machte sich nichts vor: Er war kein Held und das Ding war eher ein Zugeständnis an die Tradition als irgendetwas anderes. Allerdings kamen dem Spaziergänger die zwei Gestalten (Fabienne und Wilhelme), die sich gerade aus der hereinbrechenden Dunkelheit schälten und sich ihm im Laufschritt näherten, aber zu bekannt vor, als dass er sich gefürchtet hätte. Die Erleichterung war ihm anzusehen und ein breites Lächeln zog über sein Gesicht.


"Wenn das nicht meine beiden Lieblings-Bertheaus sind! Schön, euch zu sehen. Was bist du groß geworden, Fabienne!"


[Lianna - Lola Curich - nahe bei Kaveri Manor], Ilario (NSC), Fabienne Bertheau & Willelme Bertheau
 
Lianna-Lola-Curich- Nahe Kaveri Manor- mit Will

Der Lauf mit Will tat gut. Sonst hatte sie nur ihre "Klassenkameraden" und sie rannten über eine vorgegeben Stecke, die durchaus auch landschaftlich war, aber es war halt immer das selbe. Fabienne dachte über allerhand nach, während sie neben ihrem Bruder lief, ohne über irgendein Thema unnötig lange nachzugrübeln. Die Gedanken kamen und gingen, bis ihr Bruder irgendwann anhielt und ihr verriet, dass es ihm ähnlich ging wie ihr. Er genoss den Lauf und schlug vor , sowas öfter zu tun.Fabienne lächelte, während sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen.

"Du hast recht, .....Brüderchen. ...Das sollten ....wir öfter machen."


Wenn sie daraus ein Hobby machen würden, würde sich das beim Sternjäger-Corps sicher bald bemerkbar machen. Gut, ihr Bruder war einer der Besten und sie selbst auf dem besten Weg, ihm nachzueifern. Auf diese Art konnten sie ihren Vorsprung also nur noch weiter ausbauen. Will´s Frage riss sie allerdings aus ihrer Überlegung. Das Kaveri-Anwesen? Fabienne sah sich um, um sich zu orientieren und nickte dann.

"Ja, das müsste rund 500 Meter in dieser Richtung liegen. Komm, wir gehen. "


meinte sie und machte sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg in Richtung der Ruine. Zwei Kurven später kam ihnen eine Gestalt mit einem Hut entgegen, welche Fabienne´s Blick auf sich zog. Solche Gestalten waren der jungen Frau immer suspekt und sie blieb wachsam, trotzdem ihr Bruder unmittelbar hinter ihr war. Zu ihrer Überraschung sprach der Mann sie an und als er den Blick hob und sie sein Gesicht sehen konnte, stutzte sie.

"Ilario?"

fragt Fabienne ungläubig, rannte im nächsten Moment aber schon auf den Mann zu, der eigentlich zu ihrer "neuen Familie" dazu gehörte. Vor Freude jauchzend umarmte sie ihn. Sie hatte schon sehr lange keinen aus dem Kaveri-Haus gesehen.

"Wie gehts dir? Was machst du? Wie gehts Leela?"

Es gab noch so viel mehr Fragen, für die Fabienne jetzt aber vor lauter Aufregung garkeine Luft hatte. Gut, vielleicht lag es auch an dem Lauf vorher.

"Du musst uns unbedingt mal besuchen kommen! Nicht wahr, Will? Er muss mal kommen!"


Fabienne war wie in einem Rausch vor Euphorie, die Anstrengung vom Lauf war vergessen. Zwar hatte sie nach ihrer Ankunft auf Lianna nur ein paar Monate auf Kaveri Manor verbracht, aber es war trotz aller Trauer eine tolle Zeit.Und Ilario war ein Teil davon gewesen.

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Der vermeintlich befreiende Lauf, gänzlich ohne lange Vorbereitung gestartet, frei von Hintergedanken begonnen, verkam binnen weniger Augenblicke zu einem raschen Sturz in die Vergangenheit. Das niedergebrannte Anwesen, die damit verbundenen Emotionen, die Rückbesinnung auf die stürmischen Zeiten während der Flucht aus der tapanischen Heimat. Die Summe all jenen Drangsals, all der Entbehrungen, Entsagungen und prägenden Momente - es überkam Will wie eine ungezügelte Sturmflut. Ja, der einstige Baron von Westrex drohte schier in Erinnerungen zu ertrinken. Seine Schwester indes, geradezu verzückt ob der ungeplanten Entdeckung, lotste den Älteren mit dem ihr eigenen Geschick in Richtung des früheren
Kaveri Manor. Dorthin also, wo zumindest hier auf Lianna ihr ungestümes Entkommen vor den Häschern des Imperiums ein zwischenzeitliches Ende gefunden hatte. Willelme folgte der lebensfrohen Fabienne ohne große Widerrede, machte selbige doch in den seltensten Fälle Sinn, wo sie die Sturköpfigkeit des Vaters geerbt hatte. Angetrieben von der Unerschütterlichkeit der kleinen Schwester, aufgeheizt durch den abendlichen Lauf, in keinster Weise zu Gegenwehr bereit, folgte der Raumjägerpilot fast schon gehorsam. Das Geschwisterpaar benötigte in der Kühle der abendlichen Luft nicht lange, um das eigentliche Anwesen zu erreichen. Von der früheren Pracht war nicht viel geblieben, das Entsetzen über die dafür verantwortliche Katastrophe um ein vielfaches größer. So war es auch nicht überraschend, dass in unmittelbarer Nähe zum einstigen Prestigebau allerlei Gestalten lungerten und - möglicherweise - auf Zuwendungen von Passanten hofften. Will, üblicherweise nicht der Spendabelste, wappnete sich innerlich gegen allerlei Belästigungen, Bettelei und Lumpentum. Doch seine Schwester vollbrachte das mirakelhafte Wunder, in einer dieser zerlumpt wirkenden Personen einen alten Bekannten zu erkennen: Ilario.

Der Baron von Westrex - dieser Titel war ihm nie genommen worden - staunte nicht schlecht über diesen Zufall. Da lief man einmal unverhofft zum Anwesen des einstigen Schutzpatronats und traf dann einen Beteiligten. Fabienne, dieser sprudelnde Quell vitaler wie sozialer Kraft, überfiel den armen Mann förmlich. Mit Freude, Neugier, Fragen und fast kindlicher Bestürmung. Will musste ob ihrer pure Lebensenergie lächeln, entdeckte er sich in letzter Zeit doch immer wieder dabei, in tiefe Grübelei zu verfallen. Bisweilen, so befürchtete er, begann das Leben geradezu fad zu schmecken. Vielleicht bedurfte es einiger dringender Änderungen, neuer Ausrichtungen oder der Erweiterung des eigenen Horizonts. In Anbetracht ihrer jüngst angestrebten Investitionen zur Sicherung und Wahrung des Erbes der Bertheaus war dies womöglich keine absurde Idee.

Ungeachtet aller schwermütigen Gedanken lud seine Schwester den längst vergessenen geglaubten Freund des Geschwisterpaares direkt ein. Der vermummte Ilario schien dem Übermut Fabiennes nicht gewachsen zu sein. Fast meinte man, er erstarre zur Salzsäule .. oder als habe er einen Geist gesehen. Willelme, entgegen seinem sonst so oberflächlich wirkenden Charakter handelnd, hielt sich mit überschwänglichen Freudensbekundungen erst einmal zurück. Ihm gefiel die Zufälligkeit dieser Begegnung nicht, was, so leitete er rasch her, an seinem mittlerweile eher strategischeren Denken lag. Die Ausbildung im Sternjägerkorps machte aus jedem noch so kindisch handelnden Heißsporn mit der Zeit einen berechnenden Beobachter. Schnelle Auffassungsgabe und ein kühler Kopf waren essentiell im Raumkampf. Und, bei aller Bescheidenheit, Will hielt sich für einen mehr als anständigen Vertreter seiner Zunft.

"Ilario.", lautete seine - wesentlich kürzere - Form der Begrüßung. Einerseits aus eben jenem raumjägerpilotenhaftem Kalkül, aber auch um den reservierten, adult agierenden Baron von Westrex zu geben, der durchaus als Respektsperson zu sehen war. Ihm selbst kam das morgendliche Spiegelbild aber nur wenig verändert vor. Doch das lag sicherlich in der Natur der Sache.

"Na wenn Fabienne das sagt, dann gibt es keine Widerrede!", ergänzte der ältere der Bertheaus. Sein Blick haftete derweil auf dem Hutträger, über die gemeinsame Vergangenheit resümierend. Eine überzogene Vorsicht gab es in Anbetracht ihres familiären Werdegangs einfach nicht. Jeder Schritt musste gut abgewägt werden, auch wenn die Herzlichkeit seiner Schwester ihm es nicht leicht machte.

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[Lianna | Lola Curich | Straßen] Yichi, Raiken

Sein Schüler schien wie versteinert. Ihren Angreifer ließ er dabei nicht aus den Augen. Yichi war wie benommen. Dann wurde es Raiken zu viel. Er deaktivierte die Lichtschwerter und packte den Attentäter. Und riss ihm mit sich.

"Wir werden schon herausfinden , wer du bist. Und dann übergebe ich dich dem Rat der Jedi."

Der Angreifer lachte dreckig. Raiken schlug ihm mitten ins Gesicht.

"Du wirst nie herausfinden, wer ich bin. Du dreckiger Jedi"

"Ach wirklich?"

Er packte noch fester zu und warf diese Person gegen die nächste Wand. Er ging sehr nahe auf ihn zu. Von Gesicht zu Gesicht.

"Tja dann habe ich hier etwas , was dich vielleicht interessieren könnte."

Wieder ein Schlag in die Magengrube. Der Angreifer stöhnte.

"Ich werde noch herausfinden wer du bist und von wo du herkommst."

[Lianna | Lola Curich | Straßen] Yichi, Raiken
 
[Lianna - Lola Curich - nahe bei Kaveri Manor] Ilario (NSC), Fabienne Bertheau & Willelme Bertheau

"Wie du sicher weißt, geht es schlechten Leuten immer gut, meine Liebe."

Der Anwalt der Kaveris beantwortete Fabiennes Frage nach seinem Befinden mit einem volltönenden, herzlichen Lachen und hielt die junge Frau anschließend auf Armeslänge von sich weg, um sie kritisch zu mustern. Sie sah ein wenig müde aus. Und viel zu dünn. Als Wilhelme dazu kam und Ilario grüßend die Hand an den Hut hob, blitzte kurz sein schwerer Aurodiumring im Licht der Straßenbeleuchtung auf, eines der wenigen Anzeichen dafür, wie vermögend der schlicht gekleidete Jurist tatsächlich war. Die energischen Linien in seinem alten Gesicht verzogen sich zu einem mißmutigen Ausdruck, der jedoch von seinen vergnügt funkelnden Augen als vorgetäuscht verraten wurde.

"Du solltest besser auf sie aufpassen, Wilhelme. Sie schläft zu wenig."


Der große Bruder war immer sehr darauf bedacht, Fabienne vor allem Unbill zu beschirmen. Ihn mit ein wenig gutmütigem Spott damit aufzuziehen war nicht schwer. Dem Anwalt kam Fabienne inzwischen wirklich alt genug vor, um nicht mehr ständig eine Anstandsdame dabei haben zu müssen. Zwar war Lola Curich keine Insel, um die Verbrechen einen Bogen machten - und in dieser Hinsicht um einiges gefährlicher als Lianna, die Stadt auf der anderen Seite des Lona Cranith River. Aber es war weit entfernt davon, in dieser Beziehung wie Coruscants Untere Ebenen zu sein. Schmunzelnd wandte sich Ilario wieder Fabienne zu, um ihre beiden anderen Fragen zu beantworten und zupfte dabei etwas nervös an seinem Schal aus teurer Wolle.


"Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie es Leela geht. Sie hat Lianna vor einiger Zeit verlassen und sich dem Jedi-Orden angeschlossen."

Ilarios Schulterzucken drückte mehr aus, als bei anderen ein ganzer Wortschwall: Die Handflächen nach außen gedreht, die Schultern erhoben und sein Gesicht ein einziges Fragezeichen, spiegelte er Ratlosigkeit und Verwunderung in all ihren möglichen Facetten wieder.

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Ilario lachte und ließ einen von den für ihn so typischen Sprüchen ab. Etwas, worauf Fabienne schon immer gern angesprungen war.

“Bei allen Sternen, wie lange hast du noch?”


fragte sie ihn entsetzt , ehe sie in sein Lachen mit einstimmte. Er war sicher alles, nur kein schlechter Mensch. Gut, viele der Personen, die in vor Gericht als Gegner hatten, wären sicher anderer Meinung. Aber er galt in Lola Curich als einer der besten Anwälte und lebte nicht schlecht davon. Der ältere Mann hielt sie jetzt von sich weg und Fabienne musste etwas dagegen ankämpfen, sich unter seinen Blicken nicht wieder wie ein junges Mädchen zu fühlen. Offensichtlich sah man ihr die viele Arbeit der letzten Tage an, weshalb Ilario Willelme gleich rügte.

“Einer muss sich ja um den Papierkram kümmern und darin ist mein geliebter Bruder leider nicht so gut. Ausserdem standen in letzter Zeit jede Menge Prüfungen an, die ich jetzt aber halbwegs durch hab. Es wird also bald wieder ruhiger werden. “

Ob Fabienne dann aber mehr schlafen würde, war fraglich. Sie stand beinahe immer unter Strom und fand irgendwelche Aufgaben, die noch dringend erledigt werden mussten. Was Ilario dann aber über Leela erzählte, überraschte die junge Frau doch sehr.

“Zu den Jedi? Ernsthaft? Hier auf Lianna? Warte, das kann ich sie vielleicht selbst fragen…”

Sie zog ihr Com heraus und durchsuchte ihre Kontakte, bis sie die Frequenz von Leela fand. Sie zeigte sie dem Anwalt.

“Stimmt die noch, was denkst du?”

Gut, sicherlich könnte sie auch ne offizielle Anfrage direkt an den Orden schicken, aber so war es sicher persönlicher. Ein wenig schlich sich ein schlechtes Gewissen bei ihr ein. Leela war – wie ihre Familie- sehr freundlich zu ihr gewesen und sie hatte vor lauter Lernen ganz vergessen, sich mal bei ihr zu melden. Das galt auch für die anderen beiden Gastfamilien, bei denen sie bis zu ihrer Volljährigkeit untergekommen war. Aber zumindest die eine Familie war inzwischen auch schon weggezogen. Soviel wusste sie dann doch.


“Und deine Com-Frequenz brauch ich auch noch. Dann gehen wir mal im Blue Castle essen. Das kennst du bestimmt.”


Das Blue Castle war ein etwas gehobeneres Restaurant, aber nicht so abgehoben wie die Luxus-Restaurants in der Nähe des Raumhafens. Mit dem an die Küchenöffnungszeiten anschliessenden Bar-Betrieb konnte man im Blue Castle durchaus bis weit nach Mitternacht versumpfen und sich mehr oder weniger tiefgründigen Gesprächen hingeben. Nach so langer Zeit wäre das gemeinsam mit Ilario und Willelme sicher nett.

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Das Gespräch zwischen Ilario auf der einen und Fabienne auf der anderen Seite gestaltete sich harmonisch und geradezu organisch. Willelme jedoch degradierte sich selbst ganz bewusst zu einem Zuschauer, wollte einerseits dem juvenilen Überschwang seiner Schwester nicht im Wege stehen, andererseits attestierte er sich als Piloten ja eine besondere Auffassungsgabe, die er auch gern einmal im zivilen Alltag zu schärfen gedachte. Er bemerkte die Vertrautheit, die gemeinsame Antizipation und den geradezu lockeren Umgang, erkannte jedoch im gleichen Moment, dass seine zu Schutzzwecken errichtete Mauer - ein Mittel um Distanz zu wahren - ihn dauerhaft von allen festen Bindungen abhielt. Doch der Baron von Westrex sah sich nun einmal als Bewahrer der familiären Traditionen, als Hüter der dynastischen Gegebenheiten der Bertheaus.

Seine kühle Abwehrhaltung hatte im Falle von Ilario gar keine näheren Beweggründe, doch ein gewisser Automatismus schien sich wie von Geisterhand durchzusetzen. Er selbst schrieb das Verhalten der Konditionierung durch das Sternjägerkorps zu, bei dem in vielen Fällen die tausendfachen Routineübungen die Kontrolle übernahmen - als Maßnahme des Selbstschutzes und der effektiveren Leistung.

Die Fragen seiner kleineren Schwester nach Leela überraschten zwar an dieser Stelle nicht, doch er plante Fabienne diesbezüglich später noch einmal auszuhorchen. Der Aktionismus der jüngsten Bertheau machte seinen Hang zur Überprotektion in manchen Fällen zu einer echten Mammutfroschaufgabe. Zwar konnte das selbsterklärte Fliegerass etwaige Gefahren recht gut einschätzen, dennoch verdeutlichte sich mit fast jedem Tag mehr seine Affinität zum überzogenem Schutz. Seine Schwester bestach in geradezu allen Talenten, Befähigungen und Charakterzügen, um ihr vollstens vertrauen zu können. Doch vermutlich gerade deshalb – und ob der tragischen Familiengeschichte – klammerte sich Will geradezu an die verbliebenen Reste verwandtschaftlicher Bande.

Seiner Auffassung nach bedurften die kläglichen Überbleibsel der Bertheaus eines besonderen Augenmerks. Die neurepublikanische Gegenwart war im Begriff die imperiale Vergangenheit des tapanischen Adels von Westrex zu überlagern.

Seine Schwester tauschte Com-Frequenzen aus und arrangierte zukünftige gustatorische Erlebnisse. Gerade im Bereich sozialer Interaktion und den Winkelzügen semi-freundschaftlicher Handhabe war Fabienne ihm meilenweit voraus. Sein tägliches Ansinnen galt den häufigen Simulator- und seltenen Realflügen für die planetaren Verteidigungsstreitkräfte. Dazu mengten sich beizeiten noch einige romantische - oder eher: erotische - Kurzabenteuer, ohne jedoch tiefgründige Bande zu schaffen.

Willelme besaß typische Eigenschaften der Space-Jockeys, durchmischt mit einer gewissen aristokratischen Würde, der jedoch Weitsinn und multidimensionales Planen fehlte. Im Grunde verkörperte er hervorragend den Archetypus des wohleduktierten, jedoch lastersüchtigen Nachfolger. Der Erstgeborene, gefangen in den galaktischen Verlockungen, sich seiner Bedeutung und Herkunft lediglich dem Namen nach bewusst. Ein Sklave der eigenen Dynastie und ihres großen Namens. Stark auf gewisse Weise, dennoch beängstigend kraftlos.

Sich dieser traurigen Einwertung bewusst, versuchte Will jedwedes Grübeln kurzerhand durch Unterhaltungen verschiedenster Couleur zu überlagern. Sei es durch Adrenalinausschüttung, hormonellen Extremen oder den Griff zur Flasche. Ablenkung war sein bester, sein längster Wegbegleiter.

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Lianna-Lola-Curich- Nahe Kaveri Manor- mit Will und Ilario (NPC)

Fabienne hatte alle mit Ilario geklärt, was zu klären war. Doch die späte Stunde und der gestellte Wecker für den nächsten Tag hinderten sie daran, noch ewig mit dem Juristen zu plaudern. Statt dessen verabschiedete man sich bis zum nächsten Treffen und ging wieder seiner Wege.

“Das war aber erfreulich. Ich hätte nicht gedacht, irgendjemanden von damals noch einmal wiederzutreffen.”


Um die Familie Kaveri war es in der Tat erschreckend still geworden. Fabienne hatte natürlich von den Todesfällen im Feuer gehört und hatte sich gedacht, das Leela sich deswegen wahrscheinlich für den Rest ihres Lebens in Arbeit ertränken würde. Aber das sie zu den Jedi gegangen war, war doch überraschend.

“Was glaubst du, ist Leela jetzt wirklich ne Jedi?”


Ihr Bruder hatte sich während dem Gespräch mit Ilario merklich zurück gehalten. Ein Grund, warum Fabienne ihn jetzt auf dem Rückweg ein bisschen aufzog.

“Ausserdem könntest du dich ruhig mal an Gesprächen beteiligen. Man kann auch ausserhalb vom Bett Kontakte knüpfen, weisst du? “


Das war frech gewesen, weswegen Fabienne ihren Bruder in die Seite knuffte und los sprintete, um ihm zu entkommen. Vor ihnen lag Lola Curich und der Cranith-River-Tower erhob sich majestetisch über den Rest der Stadt. Sie hatten wirklich Glück gehabt, dass das Penthouse noch frei gewesen war. Ihre Unterkunft war wirklich atemberaubend schön.
Wieder zurück zu Hause, verschwand Fabienne erstmal unter der Dusche um sich im Anschluss bettfein zu machen. Bevor sie sich aber zur Nachtruhe begab, ging sie noch einmal zu Will rüber, der heut wohl ausnahmsweise mal allein schlief.

“Was liegt bei dir morgen an?”

fragte sie ihren Bruder und tippte auf einem Datapad rum, um ihren Kalender für den nächsten Tag aufzurufen.

“Für mich gehts schon um 0700 los. Wir fliegen ...nein..ich glaubs nicht… ich darf in einen echten Jäger morgen. Sowas. Hoffentlich ist das kein Versehen.”


Es waren nur die 5 Besten aus ihrer Gruppe, die am nächsten Tag dieses Privileg bekamen. Dafür durften sie auch eine halbe Stunde früher am Treffpunkt aufkreuzen. Aber für sowas stand man doch gern etwas früher auf.

“Vielleicht sehen wir uns ja morgen dort. “

prophezeite sie ihre Bruder und lehnte sich lässig gegen den Rahmen seiner Tür. Vorher hatte sie aber noch etwas anderes vor.

“Ich denke, bevor ich ins Bett gehe, schreib ich Leela noch ne Nachricht. Ist das eine gute Idee? Was denkst du?”

Fabienne fand die Idee prima. Hoffentlich kannte Leela sie noch. Und hoffentlich erzählte ihr die Ärztin, wie bei allen Sternen sie bei den Jedi gelandet war.

Lianna-Lola Curich- Cranith River Tower- östliches Penthouse- mit Willelme
 
[Lianna | Lola Curich | Straßen] Yichi, Raiken, Angreifer, Beamte der Sicherheit

Yichi war ein wenig benommen von der Behandlung durch den Angreifer. Er rappelte sich auf und stellte erschreckt fest, dass der Jedi mit dem er unterwegs war, sich an dem Menschen zu schaffen machte. Er konnte die Emotionen des Jedi Ritters förmlich riechen und in genau diesem Moment wurde ihm klar, dass dieser Mensch nicht sein Lehrer sein konnte. Er war sich nie so sicher wie in diesem Moment. Jetzt betraten auch einige Beamte die Gasse und begaben sich zu dem Jedi.

„Vielen Dank für die Hilfe. Aber überlassen sie uns den Gefangenen wir werden uns um ihn kümmern.“

Eine jung aussehende Menschliche Beamtin trat zu Yichi und kniete sich neben ihm hin. Ihre blauen Augen zeigten Sorge und Mitgefühl. Der kleine grüne Alien rang sich ein Lächeln ab und blickte sie an.

„Geht es ihnen gut?“

Auch ihre Stimme drückte Besorgnis aus.

„Gut es mir geht. Doch das Gefühl ich habe das gehen ich muss. Sie mich hier brauchen?“

Ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, dass er sich wieder in die Hauptstadt begeben musste um mit einem höherrangigen Jedi über das eben erlebte zu sprechen. Der Orden hatte soweit er das in Erfahrung gebracht hatte einen Rat. Dieser Stellte die höchste Instanz dar und wäre vielleicht ein guter Ansprechpartner. Ob sie ihm mit seinen nur 150 Jahren zuhören würden war allerdings fraglich. Er war sich bewusst, dass er für die Maßstäbe seiner Spezies noch sehr jung war. Selbst wenn er nun schon seit nunmehr fünfzig Jahren die Galaxis bereiste.

„Nein, sie sollten aber ihre Komfrequenz hinterlassen oder einen Ort an dem sie erreichbar sind sofern wir noch Fragen haben.“

Yichi nickte ihr zu und entfernte sich dann um zum Tempel zu gehen. Er ließ Raiken zurück da er sich sicher war, dass dieser mit der Situation klarkommen würde. Im Tempel angekommen informierte er alle das er sich wieder nach Coruscant begeben würde und sein Quartier somit nicht mehr benötigen würde. Schnell sammelte er sein zeug zusammen und steckte auch die Roben ein, denn sie gehörten ja nun ihm. Dann eilte er zu dem Schiff mit dem er auch hierhergekommen war und das sich auch noch in seinem Besitz befand. Dieses Unbestimmte Gefühl was ihn nach Corsucant drängte war noch immer da und nachdem alles mit der Raumhafenkontrolle geklärt war startete er. Wieder war er auf dem Weg zu diesem Stadtplaneten auf dem er dem Orden beigetreten war.

[Lianna | Orbit | an Bord der "Good Question" | Abflugvektor Richtung Coruscant] Yichi
 
Weltraum neutral, Hyperraum, auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna und Q`Tahem im Aufenthaltsraum beim Training, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt, Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Sarah zurück. Zoey mit Aria auf dem Schwesternschiff hinterher fliegend


Ihre Schülerin hatte ziemlich verschlafen gewirkt und sie schien immer noch zu schlafen, als Zoey ihr die frohe Botschaft überbrachte.

“Wie ist das gelaufen?”,

äffte sie ihrer Schülerin lachend nach.

“Du Blitzmerker! Gut natürlich, sonst dürften wir kaum nach Lianna. Es läuft alles nach Plan, alles wie gewünscht. ”

Der Spott in ihrer Stimme war unüberhörbar. Dennoch wirkte Zoey beschwingt, erfreut, zuversichtlich, erleichtert, froh gelaunt, einfach nur happy. Und dann wurde sofort mit dem Training weitergemacht. Allerdings war Ari`a unerwartet ausgesprochen schlecht in der nächsten Übung. Zoey unterbrach die Übung. Sie musste nachdenken. Dann entschied sie sich, dass, was sie als höheren Schwierigkeitsgrad mit ihr geplant hatte, vorzuziehen, denn ihr Schützling war ausgesprochen gut bereits, die Macht zu nutzen. Sie holte schnell ein Tuch von sich und band es ihr vor die Augen. Dann teste sie, wie man das üblicherweise so tut, ob sie noch etwas sehen konnte.

“So, und nun verlasse dich voll und ganz auf die Macht. Du kannst das. Du hast längst ein Gespür darin. Handle intuitiv. Du bist schon gut und weit in der Machtausbildung. Spüre mit der Macht, wann und von wo der Energieangriff kommt und wehre ab. Strenge dich an! Du wirst es, wenn du dich darauf einlässt und dich konzentrierst, einen Bruchteil einer Sekunde vorher wissen und kannst entsprechend handeln. Mache jetzt also deinen Kopf frei. Es gibt jetzt nur dich und diese Übung. Und nun noch einmal das Ganze! Stell dir vor, du stehst unter echtem Blasterbeschuss!”

Und siehe da, das lief plötzlich viel viel besser. Zoey lächelte zufrieden. Irgendwann machte sie Ari`a das Tuch wieder ab.

“Und jetzt läuft das ebenso weiter! Nutze eher dein Machtauge. Noch einmal!“

Sie erhöhte sogar die Trainingsstufe. Es lief jetzt richtig gut.

Dann erklärte sie ihrer Schülerin den Machtschild.

“Wir werden dir jetzt eine Rüstung, einen ganzen Panzer überziehen. Eine Rüstung aus der dunklen Seite der Macht. Forme deine Gedanken und lass sie Realität werden! Nutze deinen Hass dazu! Denke an dein bisheriges schreckliches Leben! Er soll dein Katalysator sein!”

Ihre Schülerin verstand schnell. Zoey regelte nun gleich zwei Stufen höher am Trainingsdroiden und übersprang Fortgeschrittene und stellte gleich auf Profis. Sie war gespannt, wie sich ihre Schülerin anstellen würde?

“Egal wobei, lerne, dass du dir immer so ein Schutzschild aus der Macht webst und aufrecht erhältst, idealerweise löcherfrei, egal was du dabei tust. Egal, ob du parallel die Macht noch anderweitig nutzt oder kämpfst. Gerade auch beim Lichtschwertkampf. Den werden wir weiter üben und verfeinern. Auch da nutze die Vorahnung! Nutze deine Machtglocke und werde kreativ. Überrasche mit Machteinlagen! Greif mich an!”

Und sie übten weiter. Zoey kämpfte sich schnell aus der Defensive und griff an. Sie zeigte ihrer Schülerin, was sie meinte. Sie nutze die Macht. Sie war rasant schnell, so schnell wie ein Wimpernschlag, so schnell, dass Ari`as Auge es nicht erfassen konnte und schon stand ihre Schülerin entwaffnet da. Zoey hatte ihr einfach das Lichtschwert aus der Hand genommen und war wieder zurück auf ihren Platz.

Sie übten hart! Tag ein, Tag aus. Sie verloren jegliches Zeitgefühl. Es gab nur Lichtschwertpausen, wenn sie die Machtnutzung übten. Zoey hatte gesehen, was sie schon konnte. Sie übte mit ihr den Machtstoß. Zoey hatte einen Bügelroboter, einen Torso für Blusen. Der musste dafür hinhalten und galt als Attrappe.


“Stell dir vor, dass ist dein ehemaliger Zuhälter! Feg ihn weg!”

Zoey übte mit ihr auch noch die Levitation und kam von dieser zum Würgegriff und stellte eine Büchse auf den Tisch.

“Stell dir vor, das ist der Hals deines ehemaligen Zuhälters. Du willst dich rächen. Er nimmt dich nach wie vor nicht für voll und lacht dich aus! Umfasse die Büchse mit der Macht, doch hebe sie jetzt nicht hoch, sondern drücke zu. Du kannst natürlich auch beides tun, anheben, ihn zappeln lassen und dabei zu Tode würgen.”

Bei Erfolg würde die Büchse in der Mitte wie ein dünner Hals ganz schmal zusammengedrückt werden.

Natürlich schwor Zoey ihren Schützling nochmal auf die Mission ein. Ari`a sollte vorgeben, eine Jedi werden zu wollen. So könnte auch sie mit in den Tempel. Jeder der Jedi der Gruppe um Kestrel wusste, dass Ari ` a schon einiges drauf hatte und nicht völlig unausgebildet war. So war die Machtausbildung kein Problem. Umso mehr Ari´ a bei Zoey lernte, umso mehr vertraute sie ihr. Umso häufiger erwähnte Zoey auch den Kodex der Sith. Wenn ihre Schülerin schlapp machte, brachte sie ihr bei, durch Meditation zu Kräften zu kommen. Auch erfrischte sie ihre Schülerin das ein oder andere Mal mit der Macht und zeigte ihr damit, was man alles noch so tun konnte. Zoey machte das auch erst neu, doch sie erinnerte sich an die Machtduschen durch Kestrel, aber auch durch Hybris. Sie schliefen ausgesprochen wenig. Wenn Ari´a doch mal schlafen musste, übte Zoey für sich. Auch beim Üben mit ihrer Schülerin war ihr erneut aufgefallen, wie sehr sie gewalttätige Aktionen eigentlich verabscheute, doch sie wusste, dass es sein musste und das sie nicht drum herum kam. Da kam ihr dabei eine Idee. Sie hatte sie eigentlich nicht das erste Mal. Doch jetzt begann sie daran zu arbeiten. Man müsste das Lichtschwert aus weiter Ferne kämpfen lassen, ohne dass man dem Gegner zu nahe kam. Und so übte Zoey wie wild Levitation. Und dann ergriff sie das Lichtschwert und versuchte ihre Waffe so zu levitieren, dass es die Form1 Sequenzen in der Luft vollführte. Das war äußerst schwer. Daher musste sie viel üben. Sie wiederholte immer und immer wieder. Während Zoey im Lichtschwertkampf bereits viel weiter war, weil Janus Sturn sie trainiert hatte, musste sie bei der Lichtschwertlevitation im Urschleim, bei Form 1 wie ihre Schülerin, beginnen. Doch langsam, aber sicher, sah man auch hier Resultate. Und, sie konnte den Abstand Meter um Meter immer mehr vergrößern, den sie weg vom Geschehen stand.

Die Tage verflogen daher wie sonst was. Und plötzlich meldete der Bordcomputer, dass sie aus dem Hyperraum heraus in den Orbit von Lianna eingetaucht waren. Zufrieden blickte Zoey auf Ari`as Ausbildung und ihr eigenes Training. Sie waren gut vorbereitet.


Orbit von Lianna, auf der Expedition: Kestrel, Ribanna, Q`Tahem, Anakin, Mietze, Sarah und Sane; auf dem Schwesternschiff: Zoey mit Ari`a
 
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