Listehol

Listehhol-Challenger- Hangar- mit allen anderen

Sie hatten Erfolg gehabt. Dieser Angriff auf den Konvoi..naja, war nicht vereitelt worden. Gerächt wäre da wohl eher das richtige Wort. Und das war nur möglich, da sie die Angreifer quasi auf frischer Tat ertappt hatten. Was sie nicht wussten: Waren das alle Piraten gewesen, oder nur ein kleiner Teil? War der Anführer dabei gewesen oder sass der noch irgendwo in einem gemütlichen Sessel und kochte vor Wut, weil seine Gefolgschaft dezimiert worden war. Hatten sie jetzt für Ruhe gesorgt oder in ein Raubwespen-Nest gestochen? Diese Gedanken kreisten um ihren Kopf und liessen sie auch bei der Bestattungsrede Captain Chonda's grimmig dreinschauen. Wenn man sie sah mochte man meinen, sie würde den Tod ihres Flügelmanns persönlich nehmen und in gewisser Weise stimmte das vielleicht auch. Sie war in Bezug auf diese Gesetzlosen jetzt wirklich auf Kravall gebürstet und wär bereit, gleich wieder in ihren Jäger zu steigen und noch ein paar Piratenschiffe in Visier zu nehmen.Aber überstürztes Handeln würde sie jetzt lediglich zu einem leichten Ziel machen und ehe sie sich versah, hätte Chonda noch eine Einsatzkraft weniger. Also blieb Kirari wohl nichts anderes übrig,als ihren Groll runterzuschlucken und- Pfui!- abzuwarten. Chonda redete davon, dass sie gesiegt hatten. Er meinte, dass sie den Gegner besiegt hätten.Aber hatten sie das wirklich? Kirari zweifelte daran, aber vielleicht war sie auch einfach nur pessimistisch wie immer. Sie sollten üben und sollten ihrem Flügelmann beistehen.Das hatte sie getan, verdammt! Sie waren ein Team gewesen.Aber manchmal half die beste Vorbereitung halt nichts. Umso leerer klangen Chonda´s Worte. Wie für Neulinge gedacht, die mit der Situation überfordert waren.Sie war kein Neuling. Sie wusste, dass es passieren konnte, dass der Flügelmann fiel. Sie wusste so sehr, dass es auch sie selbst treffen konnte, dass sie ihre Kleider permanent in ihrer Tasche hatte. Sollte sie fallen, wäre ihr Spint so schneller geräumt und niemand müsste noch ihre Wäsche zusammen sammeln. Und so erfüllte sie der Verlust ihres Flügelmannes nicht mit Trauer sondern nur mit grimmigem Zorn, der im nächsten Einsatz ihr Treibstoff sein würde.

Nach der Trauerrede stapfte Kirari mürrisch in die Cantine und nahm sich ein corellianisches Ale, ehe sie sich damit an einen der Tische setzte um ihren Zorn runterzuspülen. Die Balance zu halten war schwierig. Auf der einen Seite musste man genug Nähe zu seinen Rotten-Kameraden aufbauen, dass einem ihr Schicksal nicht egal war. Das man nicht nur aus Pflicht ihren Arsch rettet, oder weil man es eben so gelernt hatte.Sondern weil man wirklich am Abend mit ihnen feiern und anstossen wollte. Das hatte leider zur Folge, dass einen der Verlust des Partners wenigstens in einen Grummel verwandelten. Viele gaben auf nach so einer Erfahrung. Kirari jedoch wollte nicht aufgeben.Sie wollte ein paar Ärsche aufreissen. Für die Seele sicher die schlechtere Wahl, wenn man sich in einem Strudel aus Groll und Rachsucht in die Tiefe reissen liess. Für die Streitkräfte der Republik war es jedoch das Beste, was sie bekommen konnten.Piloten, denen die Zündschnur brannte, den Gegner am Besten bis zum letzten Mann auszumerzen mussten nicht mehr gross motiviert werden und gingen oft über ihre Grenzen raus, um ihren Blutdurst zu stillen.Hier musste es nur richtig dosiert werden, damit aus der Wut keine Blindheit entstand, die ganze Operationen gefährdete. Kirari würde dosieren. Und sie würde jedes Mal aufs Neue ihre Freude daran haben, Piraten oder Imperiale bis aufs Blut zu jagen. Mit einem tiefen Schluck aus ihrem Glas besiegelte sie diesen persönlichen Schwur. Nicht zum ersten Mal. Nicht zum letzten Mal.

Nach einer Weile piepte ihr Com und sie warf einen Blick auf die Nachricht. Sie wurde zu Captain Chonda gerufen. Seufzend erhob sie sich, gab ihr Glas ab und machte sich auf den Weg. Nur wenig später betätigte den Summer am Büro Chonda's und trat nach einem unverständlichen Brummen ein.

"Ah, Lieutenant Hino. Da sind sie ja. Kommen sie rein. "


Kirari betrat das Büro und nahm Haltung an, bis ihr ihr Kommandant erlaubte, sich bequem hinzustellen.

"Ich brauche garnicht lang. Ihre Rotte wird umverteilt. Sie werden ab sofort unter Lieutenant Ced fliegen. Melden sie sich zeitnah bei ihm, damit sie miteinander trainieren können und ein Gefühl füreinander bekommen."


Kirari hob eine Augenbraue und nickte dann.

"Verstanden, Sir."

War das jetzt gut oder schlecht? Gut, eigentlich wars sogar egal. Sie hatte erst einen Einsatz mit dieser Einsatzgruppe geflogen, da waren Rotationen normal.

"Wenn sie keine Fragen mehr haben,können wie wegtreten."

erklärte Chonda und Kirari salutierte, ehe sie sich umdrehte und das Büro verlies. Jetzt musste sie nur noch Ced finden und ihm die freudige Botschaft überbringen. Lang suchen musste sie nicht, denn ihr Kollege befand sich- wie meistens- im Hangar. Gemütlich schlenderte sie zu ihm rüber, ehe sie ebenfalls vor ihm salutierte. Auch wenn er- soweit sie wusste- den selben Rang hatte wie sie, war er ja jetzt quasi ihr direkter Vorgesetzter.

"Lieutenant Ced? Captain Chonda hat mich ihnen zugeteilt, ich soll ab jetzt bei ihnen mitfliegen."

Nur, falls er noch nichts von seinem Glück wusste, was ja durchaus vorkam. Beim letzten Gefecht hatte sie kaum Zeit gehabt, auf das Können anderer Piloten zu achten. Aber er war noch hier, genauso wie sie. Also hatte er wohl was auf dem Kasten. Vielleicht konnte sie sich bei ihm sogar noch das eine oder andere abgucken.


Listehol- Challenger- Cantine- mit wer halt sonst noch so da rum schleicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced und der Rest der Mynockstaffel

Captain Chondas Nachbesprechung war überaus gründlich und professionell. Fachlich gab es da rein gar nichts auszusetzen, doch war für Fayr nun auch klar, dass er von dem Pantoraner keine nützliche Hilfe für Cole Ravka erwarten konnte. Der Staffelführer war eindeutig ein kühl kalkulierender Mann und verdammt zäher Hund, der für Sentimentalitäten keinen Raum ließ. Alles gute Qualitäten für einen Offizier und vor allem einen Kampfpiloten. Doch was auch immer Captain Chonda zu sagen gehabt hätte, es würde Cole Ravka in dessen momentanen Gemütszustand kein Stück helfen. Davon war Fayr überzeugt. Also änderte er spontan seinen Plan und sprach Captain Chonda nicht persönlich auf die Situation rund um Mynock 12 an.

Innerlich seufzte der Corellianer schwer. Er kam nicht allzu gut mit den Gefühlen anderer zurecht, Maschinen waren einfach mehr sein Metier, doch diese Aufgabe konnte er offensichtlich niemand anderem Überlassen. Sicher, er könnte Cole zur Krankenstation schicken, damit er vom Psychologen an Bord Unterstützung bekam. Doch kein Pilot ging gerne zu einem Seelenklempner, die Chancen standen nicht schlecht, dass der Mynock 12 erst einmal fluguntauglich schreiben würde und das würde niemandem helfen, Cole am aller wenigsten. Fayr war überzeugt davon, dass der junge Mann es so schnell nicht mehr ins Cockpit schaffen würde, wenn er jetzt Abstand gewann und seine Selbstzweifel Gelegenheit bekamen, sich tief in Herz und Verstand zu fressen.

So verließ Fayr einigermaßen in Gedanken versunken und in sich gekehrt den Besprechungsraum. Wirklich weiter war zwar er nicht gekommen, wusste aber zumindest, welche Optionen ihm nicht offen standen. Das war doch schon einmal etwas. Oder nicht? Er würde mit kleinen Schritten anfangen und Cole in die Wartung der Jäger der Formation einbinden. Ein wenig Alltag bei dem er nicht allzu viel nachdenken musste, sollte ihm Gelegenheit geben, seine Gefühle und Gedanken zu verarbeiten oder ihn zumindest davon abzulenken. Für morgen Nachmittag würde Fayr noch ein paar der Simulatoren an Bord buchen. Cole musste so schnell wie möglich wieder ins Cockpit und so eine Simulatorsitzung war dann doch die sicherere Alternative als die Formation freiwillig für eine Patrouille zu melden und da draußen eine Panikattacke oder irgend etwas in der Art von Mynock 12 zu riskieren. Zumindest bis nach der Simulatorsitzung würde er einen Bericht an Captain Chonda noch herauszögern können. Sollte Mynock 12 sich da irgendwie auffällig verhalten, würde er es melden müssen, bis dahin aber war alles nur eine unbewiesene Mutmaßung.

Und so fand Kirari ihre neuen Kollegen tatsächlich im Hangar vor. Zusammen mit den Technikern arbeiteten die drei Männer an ihren Maschinen, um die Schäden des zurückliegenden Gefechts zu beheben. Keiner der X-Flügler war unbeschadet davon gekommen. Das war noch klar sichtbar. Ebenso klar war für ihren professionellen Blick jedoch auch, dass die Maschinen innerhalb der nächsten 24 Stunden wieder voll einsatzfähig sein würden und notfalls auch jetzt sofort bei einem Alarm in den Einsatz würden gehen können. Fayr selbst steckte bis zur Hüfte im Astromechslot von Mynock 12 als Kirari in die Wartungsbucht trat und nach ihm fragte. Mit einem beschwingten Sprung kam der Corellianer die Wartungsleiter hinab und nahm den Salut der Zabrak ab mit einem sehr informellen zwei Finger Salut ab, der ihr zeigte, dass es in Formation drei nicht allzu steif lief.

„Sehr gut, Lieutenant. Willkommen bei Formation drei. Captain Chonda hatte mich schon darauf vorbereitet, dass wir Verstärkung bekommen. Es freut mich Sie Willkommen heißen zu können. Sie werden die Position von Mynock 11 übernehmen. Ich hoffe doch, Sie sehen die höhere Nummer nicht als Degradierung war? Zuvor waren Sie ja Mynock 4, wenn ich mich recht erinnere? Bei mir werden Sie Rottenführerin sein und Sub-Lieutenant Ravka an die Seite gestellt bekommen. Er ist unser Nesthäkchen, kümmern Sie sich bitte gut um ihn.“

Während sie redeten, griff Fayr nach einer Reinigungslösung und begann damit und mit einem Tuch, seine Hände von Schmierfett und ähnlichem zu befreien. Das änderte natürlich nichts an den verschiedenen Ölflecken auf seinem Arbeitsoverall, die einen paragraphenreitenden Offizier sicher zur Weißglut bringen würden, doch der Mann vor ihr, schien sich einfach gar nichts daraus zu machen.

„Ich bin ein wenig hungrig, wie steht es mit Ihnen?“

Mit diesen Worten wandte er sich schon um und rief etwas der Wartungscrew und den anderen beiden Piloten zu.

„Gute Arbeit soweit, Leute. Zeit für eine Essenspause!“

Das ließen sich die Techniker natürlich nicht lange sagen und auch die Piloten Onial und Cole ließen sich nicht bitten. Fayr winkte Kirari schlicht mit sich, um sie in die Pilotenkantine zu führen.

„Sind Sie schon länger dabei? Ist das hier ihr erster Posten oder haben Sie zuvor schon anderweitig gedient? Verzeihen Sie mir bitte, dass ich Ihnen Löcher in den Bauch frage, aber man hat mir Ihre Dienstakte noch nicht zur Verfügung gestellt, also seien Sie doch bitte so gut und geben mir einen kurzen Überblick über sich. Wer ist Lieutenant Kirari Hino?“

Geduldig ließ der Fayr seiner Begleiterin Zeit, ihre Gedanken zu der vagen Frage zu ordnen und ihre Worte wohlüberlegt zu formulieren. Alles, was sie von sich preisgab, nickte er dankend ab und hakte doch nirgendwo nach. Was sie nicht erwähnen wollte, würde also erst einmal ihr Geheimnis bleiben. In der Kantine angekommen, holte sich Fayr ein paar Sandwiches und ein Mineralwasser, was darauf schließen ließ, dass er nicht lange hier verweilen wollte. Zu dieser Uhrzeit war nicht viel los, also konnten sie einen der Tische im Speisesaal für sich allein in Beschlag nehmen. Der Corellianer begann direkt, eines der Sandwiches zu verschlingen, während er mit der anderen Hand ein Datapad hervorholte, auf dem irgendwelche Wartungsdaten der Maschinen der Formation zu finden waren.

„Gut, dann bin ich an der Reihe. Mein Name ist Fayr Ced. Sie können mich einfach Ced rufen, so lange die Formation unter sich ist. In Hörweite des Staffelführers oder anderer Offiziere bleiben Sie aber besser förmlich. - Was die Arbeit unter mir angeht, vertraue ich Ihnen, so lange Sie mir keinen Grund geben, Ihnen zu misstrauen. Ich bin nicht Ihre Mutter, werde Ihnen also nicht ständig über die Schulter schauen, um zu prüfen, dass Sie auch ja alles so machen, wie ich es wünsche. Auf der anderen Seite werde ich Ihnen auch nicht hinterher räumen. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie Ihr Haus selbstständig in Ordnung halten können. So lange Sie Ihre Aufgaben vorschriftsgemäß erledigen, werde ich Ihnen nach oben hin den Rücken freihalten. Sollte mir aber Captain Chonda, der Geschwaderkommandant, der Deckoffizier oder sonst jemand in den Ohren liegen, weil Sie sich irgendwie, irgendwo vollkommen unnötig unbeliebt gemacht haben, dann werde ich Sie weder abschirmen können noch wollen, mh?“

Damit gab er ihr Gelegenheit, zu antworten und schlang den Rest seines ersten Sandwiches herunter.

Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced, Kirari Hino, andere Kantinenbesucher und Kantinenarbeiter
 
[Listehol | Task Force-Challenger | die Gänge der Challenger] Neelyn Vandrik

Immer noch nachdenklich, aber doch mit einer gewissen Leichtigkeit im Schritt, lief Neelyn Vandrik auf die Messe der Piloten zu. Einerseits war er angespannt, weil er nicht sicher war, ob Lieutenant Berand sich tatsächlich dauerhaft an seine Regeln halten würde. Andererseits war das Gespräch wesentlich besser gelaufen als er vermutet hatte und eine Besserung war offensichtlich möglich, vielleicht sogar greifbar. Mit schief gelegtem Kopf kratzte er sich an seinem Scheitel und wich in einer eleganten Drehung einem Petty Officer aus, der im Eilschritt durch die Gänge hastete und fast in ihn hineingerannt war. Der Nikto, hielt für einen Moment geschockt inne, murmelte eine kaum verständliche Entschuldigung, bei der er sich an ein Datapad klammerte und joggte dann von dannen. Vielleicht ein Adjutant mit neuen Erkenntnissen über ihren Gegner, diese sogenannten Piraten? Unmerklich schüttelte Neelyn den Kopf und schritt durch die breite Schiebetür in die Messe, die sich lautlos vor ihm öffnete und hinter ihm wieder schloss.

Es wäre zweifellos besser, wenn er den Tratsch Lieutenant Lya’Sei überließ und nicht selbst anfing dubiose Hypothesen zum weiteren Vorgehen, ihrem Feind und seinen Absichten anzustellen. Es reichte, das der Bothaner mit einer geradezu perversen Obsession die verschiedenen Schnipsel an Gerüchten und Theorien, die dazu auf der Challenger kursierten, zu sammeln schien und dann zu den eigenartigsten Gelegenheiten davon berichtete. Gleichwohl musste Neelyn zugeben, dass er den Grundgedanken dahinter verstehen konnte. Jenseits der offensichtlich mangelhaften Einschätzung ihrer Gegner als Piraten, hatten sie verflucht wenig, was sie sicher zu ihnen wussten. Abseits davon, dass sie fanatisch und ohne Rücksicht auf ihre eigene Haut kämpften, wie er mit einem zähneknirschend eingestehen musste. Natürlich neigten die meisten Soldaten in dieser Situation dazu, den Mangel an Informationen durch Spekulation zu füllen. Die Männer und Frauen der Challenger, wie Neelyn selbstverständlich auch, wollten schließlich wissen, mit wem sie es zu tun hatten. „Es hat sich heute noch niemand über meinen Eintopf beschwert, Lieutenant,“ flötete eine blecherne, leicht schmollende Stimme in seine Richtung. Der Kellnerdroide an der Theke nahm offensichtlich Anstoß an seinem missmutigen bis grüblerischen Gesichtsausdruck. „Na dann …,“ antwortete er mit einem überraschten Halblächeln. Was zur Hölle war überhaupt auf seinem Teller gelandet?

Neelyn entfernte sich von der Essensausgabe und schaute dann irritiert auf den braunen Einheitsbrei mit Stückchen hinunter und auf die verkocht aussehnende Ansammlung von Gemüsestückchen und Pilzhüten hinunter, die es als Beilage gab und warf dann einen schnellen Blick auf die Anzeige mit dem Tagesmenü: würziger Nerfeintopf „Alderaan“, Beilage: buntes felucianisches Gemüse-Ensemble. So so, dachte der Pilot mit einem skeptischem Stirnrunzeln und piekte forschend mit seiner Gabel im Eintopf herum, während er das Tablett mit einer Hand festhielt. Würzig? Ob dieser Nerf wohl je tatsächlich Alderaan gesehen hatte? Immerhin waren die Portionen reichlich. Neelyn warf einen eiligen Blick in den Raum, um einen passenden Sitzplatz zu finden und sah dann in einer der ruhigeren Ecken der Messe die Lieutenants Ced und Hino sitzen, die sich miteinander unterhielten. Ersterer biss gerade, einem hungrigen Rancor gleich, mit einem erstaunlichen Elan in eines der stets im Angebot befindlichen Sandwiches der Kantine, schien gleichzeitig ein Datapad zu lesen und darüber hinaus mit Lieutenant Hino zu reden. Mit einem amüsierten Schmunzeln schlenderte Neelyn zu ihnen hinüber. „Guten Appetit, Lieutenant," grinste er in Richtung Lieutenant Ceds und nickte Lieutenant Hino freundlich zu. "Darf ich mich dazu setzen?“

[Listehol | Task Force-Challenger | Pilotenkantine der Challenger] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik & andere Kantinenbesucher
 
Listehol-Task-Force: Challenger- Hangar- mit Ced und anderen

Kirari fragte sich ein bisschen, warum man sie in eine andere Rotte schickte. Normalerweise behielt man seinen Posten, bis man ihn entweder freiwillig oder unfreiwillig verliess. Aber hier schienen die Karten gern mal neu gemischt zu werden, was die Zabrak in die unangenehme Situation brachte, mehr Leute kennenlernen zu müssen an unbedingt notwendig. Soziale Kontakte hielt man am Besten so oberflächlich wie möglich. Im Gefecht das Überleben des anderen zu sichern sah Kirari eigentlich als ihre heilige Pflicht an, auch wenn man scheitern konnte, wie man ja zuletzt gesehen hatte. Aber wenn man mit seinen Kameraden nicht beinahe verlobt war, konnte man trotzdem einsatzfähig bleiben. Jetzt stand sie vor Lieutenant Ced, der sie in der neuen Rotte willkommen hiess und sie überaus redseelig mit ihren „neuen“ Aufgaben vertraut machte. Als er meinte, dass sie die Rottenführung übernehmen würde, runzelte Kirari die Stirn. Eigentlich hasste sie den EL-Posten, aber gut. Die waren hier eh komisch. Ausserdem sollte sie sich um einen Piloten namens Ravka kümmern. Sie musterte den Menschen vor sich.

„Wälzen sie gerade alle ihre Aufgaben auf mich ab?“

fragte sie ungeniert und stemmte die Hände in die Hüften. Rottenführer und Babysitterin? Dafür wurde sie nicht bezahlt. Ok, ja. Mit ihrem Rang sollte sie in der Lage sein, eine Rotte zu führen und alle dazugehörigen Pflichten zu übernehmen. Nur war Kirari nicht gerade die Einfühlsamste und- wie bereits gesagt- auch nicht so der gesellige Typ. Jemanden aufbauen, der mit seinem Job hier Probleme hatte? Klar, gern. Es gibt ganz tolle Jobs, die man ausserhalb des Militär’s ausüben konnte. Warum schloss man sich Kriegern an, wenn man nicht ertragen konnte, wenn sie fielen? Als der Mensch sie dann fragte, ob sie hungrig war, zuckte Kirari mit den Schultern.

„Ich nehm alles mit, was ich kriegen kann.“

Schliesslich wusste man nie, wann man das letzte Mahl zu sich nahm. Übrigens auch ein Grund, warum Kirari ihre Sachen praktisch nie auspackte. Weil sie sich bewusst war, dass sie jederzeit in einen Einsatz geschickt werden konnte, aus dem sie nicht mehr zurück kehrte. Dann waren ihre Sachen immerhin schon verpackt und keiner musste noch lang ihren Schrank ausräumen. Ced gab seinen Leuten dann bescheid, dass sie jetzt in eine wohl hart erarbeitete Pause durften. Auch ihr Gesprächspartner gab ihr ein Handzeichen und sie ging ihm hinterher in Richtung der Kantine. Auf dem Weg dort hin fragte er sie über ihre Lebensgeschichte aus. Menschen. Die waren richtige Bindungs-Suchtis. Rudeltiere. Kirari musterte den Mann kurz, ehe sie tief Luft holte, um seine wichtigesten Fragen zu beantworten.

„Lieutenant Kirari Hino ist eine Pilotin, die die Akademie seit 2 Jahren hinter sich gelassen hat und seit dem auf dem Trägerschiff „Valor“ unter Captain Marido gedient hat. Jetzt bin ich hier her versetzt worden und hab den Eindruck, die sind sich noch nicht ganz einig hier, wie sie den Schuh binden wollen. Scheint noch zu drücken hier und da.“


Anders konnte sie sich nicht erklären, warum sie in die Rotte Drei verschoben worden war, statt einfach die fehlenden Plätze mit neuen Piloten aufzufüllen. Auch, dass sie jetzt Rotte 3 führen sollte, klang für sie nach einem Versuch. Eben: Die schienen sich noch nicht ganz gefunden zu haben. Was vielleicht auch mit ein Grund dafür war, warum in der letzten Schlacht so viele gefallen waren. Mangelnde Erfahrung und schlechte Zusammenstellung der Teams. Das konnte ja noch heiter werden.
Schliesslich erreichten sie die Kantine, die fast leer war. Natürlich. Viele schliefen den ewigen Schlaf, dadurch war die Schlange am Buffet natürlich kürzer. Kirari unterdrückte ein amüsiertes Schnaufen, das jetzt sehr unangebracht gewesen wär und lud sich statt dessen eine Terrine mit Eintopf auf. Der wurde auch schon etwas länger warm gehalten, wie es aussah. Egal, das machte das Zeug nur besser und sie brauchte jetzt etwas Warmes.
Wie von einem Menschen zu erwarten, liess Lieutenant Ced nicht lang auf seine Geschichte warten. Wobei es nicht wirklich eine Geschichte war, sondern.. ja, was war das? Wenn sie jetzt die Rottenführerin war, musste sie sich doch für die anderen in die Nesseln setzen, nicht er? Sie musterte ihn.

„Keine Sorge, ich mach in der Regel keinen Ärger, es sei denn, man reizt mich genug dafür. Aber normalerweise wäge ich ab, ob der Ärger mit den Kleinen den darauf folgenden Ärger mit den Grossen wert ist oder nicht.“


Meistens war es den grossen Ärger nicht wert. Und so widmete sie sich auch ihrem Eintopf, ehe ein weiterer Mensch zu ihnen trat, der überaus gute Laune hatte.Er fragte, ob er sich zu ihnen setzen dürfe und Kirari nickte zu dem freien Stuhl neben sich. Neben Ced war auch einer frei. Freie Auswahl, sozusagen. Während der andere Mann Platz nahm, suchte Kirari noch seinen Namen. Er war Mynock 5, das wusste sie. Beim Rest musste sie etwas in ihren Hirnwindungen wühlen, aber wenn sie nicht alles täuschte, war das Vandrik. Sie sah ihn an.

„Wir sind gerade dabei, uns vorzustellen. Wollen sie grad weiter machen?“


fragte sie ihn und nahm noch einen Löffel mit Gemüse-und Fleischstückchen in den Mund, die sie dann langsam durchkaute. Taten sie halt mal so, als würden sie alle Freunde werden, ehe sie im nächsten Einsatz wieder damit rechnen mussten, einander nie wieder zu sehen. Was für ein morbides Spiel.

Listehol-Task-Force-Challenger-Kantine- Mit Ced und Vandrik
 
Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced, Kirari Hino, andere Kantinenbesucher und Kantinenarbeiter

Lieutenant Hino schien nicht allzu begeistert davon zu sein, die Position von Mynock 11 zu übernehmen. Ced war davon einigermaßen überrascht, auch wenn er versuchte, ihr das nicht zu zeigen. Stattdessen beschloss er, sie bei ihrem Ehrgeiz zu packen. Sofern sie denn über welchen verfügte. Wobei, eigentlich war diese Charaktereigenschaft eine Grundvoraussetzung für jeden Kampfpiloten. Zumindest für die erfolgreichen.

„Nun, Sie haben zwei Möglichkeiten, Lieutenant. Entweder sie übernehmen die Leitung der zweiten Rotte in meiner Formation und leiten den jungen Sub-Lieutenant Ravka an...oder sie werden mein Schatten auf der Mynock 10 Position. - Ob Sie dazu aber auf Zack genug und fähig genug sind...davon müssen Sie mich noch überzeugen. Sie können ja mal mit Sub-Lieutenant Otral darüber reden. Er wird Ihnen bestätigen, dass ständig an meiner 6 kleben zu bleiben und überall hin zu folgen, wahrlich keine leichte Aufgabe ist. Der Mann schafft das aber zumindest ansatzweise.“

Ein neckendes Zwinkern konnte er sich dann jetzt nicht mehr verkneifen. Einerseits war ihm irgendwie danach, die doch eher steif wirkende Zabrak zumindest ein wenig aus der Reserve zu locken, andererseits war ihm ganz und gar nicht danach, das Gespräch weiter so ernst zu führen.

„Ich bin mir sicher, er würde sich über die Gelegenheit freuen, selbst einmal die Rottenführerrolle auf der Mynock 11 Position auszutesten. Allein schon, weil das der stressfreiere Job in meiner Formation ist. - Also bitte ich Sie noch einmal. Überzeugen Sie mich von Ihrem fliegerischen können und dann denke ich noch einmal über die Aufstellung meiner Formation nach.“

Damit war das Thema für ihn erst einmal erledigt und sie wandten sich für ihn wichtigeren Themen zu, nämlich der anstehenden Mahlzeit. Kiraris Bericht über sich selbst war kurz und präzise, wie er es mochte. Junge Pilotin, bereits erste Erfahrung gesammelt und ihre Feuertaufe hatte sie auch mehr als offensichtlich schon hinter sich. Sie war also eindeutig Kampfpilotenmaterial, damit konnte er arbeiten. Und mit dem Gedanken bekamen sie auch schon Besuch von Lieutenant Vandrik.

„Danke, danke. Nehmen Sie sich ruhig einen Stuhl. Wir haben noch freie Platzwahl.“

Anschließend deutete er auf Kirari, die ihm gegenüber saß.

„Das ist Lieutenant Kirari, falls Ihnen der Name noch nicht geläufig ist. Sie ist die frisch gebackene Mynock 11, scheint aber mehr an der Mynock 10 Position interessiert zu sein.“

Bei den letzten Worten schmunzelte er ein wenig. Er war gespannt darauf, was sein Kollege dazu zu sagen hatte.

Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik andere Kantinenbesucher und Kantinenarbeiter
 
[Listehol | Task Force-Challenger | Pilotenkantine der Challenger] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik & andere Kantinenbesucher

„Danke, danke. Nehmen Sie sich ruhig einen Stuhl. Wir haben noch freie Platzwahl.“, sagte Lieutenant Ced und wies auf Lieutenant Hino, jedoch schien er schon so halb zum nächsten Sandwich zu schielen. Amüsiert stellte Neelyn fest, dass Ced wohl die wohltrainierten, abgetöteten Geschmacksknospen eines erfahrenen republikanischen Soldaten zu haben. Leider war er selbst da noch nicht ganz so weit, auch wenn er ‚Köstlichkeiten‘ wie die sogenannten Sandwiches, die eher gummiartiger Pappe entsprachen, passabel herunterbekam. „Das ist Lieutenant Kirari, falls Ihnen der Name noch nicht geläufig ist. Sie ist die frisch gebackene Mynock 11, scheint aber mehr an der Mynock 10 Position interessiert zu sein.“ Neelyn setzte sich mit einem zufriedenen Grunzen. „Ich habe zu danken. Ich hoffe, die Fleischeinlage im Eintopf ist weniger zäh, als sie sich bei meinem Gabeltest gerade eben angefühlt hat, Lieutenant Hino?“ Die Zabrak kaute bedächtig auf den Fleischstückchen herum und wendete sich dann an ihn. „Wir sind gerade dabei, uns vorzustellen. Wollen sie grad weiter machen?“

Neelyn legte den Kopf ein wenig schief, fuhr sich mit der linken über seine Narbe auf der Backe und spießte mit der Gabel ein Stück Nerf im Eintopf auf. Es herrschte eine etwas eigenartige Gesprächsatmosphäre am Tisch, die Vandrik für einen Augenblick etwas verdutzte. Dementsprechend inspizierte er mit einem leichten Stirnrunzeln den ehemalig alderaanischen Nerf auf der Gabel und sammelte seine Gedanken. Kirari wirkte distanziert und als wollte sie eigentlich nicht allzu viel reden, während Fayr Ced ein schnippisch anmutendes Schmunzeln auf den Lippen hatte. In was genau war er hier hineingeraten? „Mhm,“ brummte Neelyn und drehte die Gabel noch ein wenig zwischen den Fingern. „Mein Ausbilder an der Akademie hat immer gesagt, dass die einzige Zahl auf dem Jäger, die wirklich zählt, die Anzahl an Abschussmarkierungen ist. Ich persönlich mag aber die Verantwortung, die mit der Führung eines Flügelmanns kommt.“

Er aß das Stück Fleisch und meinte zu verstehen, wieso Kirari so langsam und konzentriert kaute. Immerhin war der Eintopf tatsächlich würzig. „Zu mir gibt es eigentlich nicht so viel zu erzählen, was allzu spannend wäre. Ich stamme von Denon, habe dort Verwandte und habe mehrere Jahre für einen Dienstleister für Forschungsexpeditionen als Pilot und Mechaniker gearbeitet. Ich habe YT-1300er geflogen, Forschungscamps betreut und ähnliches. Dann hat das Unternehmen begonnen Geld vor Sicherheit zu stellen. Die letzte Expedition, an der ich teilgenommen habe, hat mehreren Kollegen das Leben gekostet.“ Neelyn deutete auf die Klauennarben auf seiner Backe. „Danach habe ich gekündigt, weil aus dem Vorfall keine Konsequenzen gab.“ Er zuckte er mit den Schultern, griff nach dem Löffel und nahm sich einen weiteren Bissen. „Und jetzt lasse ich mich vom Staat dafür bezahlen, dass fanatische Spinner in Piratenjägern auf mich schießen, anstatt mir von lebensmüden Wissenschaftlern vorschreiben zu lassen, ein Feldcamp in einem Nexu-Nest aufzubauen,“ meinte er trocken mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen. „Der Tausch scheint sich definitiv gelohnt zu haben.“

Mit einem Schluck Wasser spülte er einen weiteren Bissen Eintopf hinunter. „Wo wir gerade von den Piraten reden,“ sagte Vandrik. „Ich würde gerne wissen, was diese Verrückten erreichen wollen. Ich habe bisher noch nie von Piraten gehört, die bis zum letzten Mann kämpfen.“
[Listehol | Task Force-Challenger | Pilotenkantine der Challenger] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik & andere Kantinenbesucher
 
Listehol-Task-Force-Challenger-Kantine- Mit Ced und Vandrik

Ehrgeiz. Das war doch so ziemlich das einzige hier, dass einen Antrieb seinen Arsch zu riskieren. Natürlich: Der Sold war auch ansehnlich, nur brachte er einem nicht viel- ausser während den Urlaubs-Absenzen. Also blieb nur der innere Antrieb, sich innerhalb- und ausserhalb der Flotte einen Namen zu machen. Und natürlich bei den Feinden. Einen Namen, den man fürchtete. Lieutenant Ced bot ihr eine Rottenführung an oder den Platz als sein Schatten. Als er jedoch Zweifel daran äusserte, dass sie diese Position würde ausfüllen können, stemmte sie die Hände in die Hüfte.

„Wir können ja mal zusammen fliegen. Dann sehen wir, ob ich mit ihnen mithalten kann oder nicht, Lieutenant.“


Generell wäre es wohl keine schlechte Idee, mal mit ihrer neuen Rotte zu fliegen. Im Einsatz mussten sie einander kennen, um die Schwächen der Kollegen auszugleichen und ihre Stärken nutzen zu können.

„Und wenn ich mithalten kann, sprech ich mit Otral.“

Wenn er jedoch nur total Stuss zusammen flog, würde sie vielleicht doch lieber die Rottenführung übernehmen. Manche Männer hatten auch bei Einsätzen als Kampfpiloten manchmal mehr Glück als Verstand und begaben sich in riskante Situationen, die sie nicht durchdacht hatten. Ok, im Einsatz gab es keine Zeit zum denken. Dennoch war Heldenmut manchmal auch ein echter Fluch und die Kunst lag darin, die Waage zu halten. Lieutenant Ced lebte noch, also standen die Chancen gut, dass er nicht ganz so Draufgängerisch war.

Etwas später fanden sie sich in der Offizierskombüse ein und bekamen kurze Zeit später Gesellschaft von Lieutenant Vandrik.Dieser fragte sie, ob das Fleisch des Eintopf’s wirklich so zäh war, wie er befürchtete. Kirari grinste.

„Meiner Grossmutter würd ich den Eintopf nicht servieren. Aber sie haben doch keine Angst vor ein bisschen Kauen, oder?“


fragte sie grinsend und schob sich noch einen Bissen von dem Fleisch in den Mund. So schlimm war es nicht. Der Eintopf wurde wahrscheinlich schon seit mehr als 10 Stunden warm gehalten und mit der Zeit konnte man bekanntlich alles weich kochen.

Während sie speisten, beantwortete Neelyn ihre Frage und erzählte von seinem Leben. Familie, bisheriger Job. Kirari lachte leise.

„Alles dreht sich um Geld.Egal wo man hin kommt.“


Sein neuer Job war aber so ziemlich das selbe wie der Alte.

„Sie scheinen risiko-reiche Jobs zu bevorzugen, Lieutenant Vandrik.“


Im Moment fühlte sie selbst sich hier ganz wohl. Auch mit dem Risiko, das Leben zu lassen. Ob das in zehn Jahren aber auch noch so war stand wohl in den Sternen. Gut möglich, dass sie sich irgendwann was ruhigeres suchte. Aber eben: Noch nicht. Vandrik hinterfragte dann die Absichten der Piraten und Kirari schnaubte.

„Wenn das wirklich Piraten waren und nicht irgendwelche Eliten, die sich als Piraten verkleidet haben. Wie sie schon sagten: Piraten ist das Hemd meist näher als die Hose und sie ziehen sich zurück, sobald es Schwierigkeiten gibt. Vielleicht versuchen 2-3 Verrückte, sich mit der Republik anzulegen. Aber der Rest ergreift doch sonst die Fluch, kaum dass sie Schiffe der Republik sehen. Das da waren keine Piraten. Ganz gleich, wie wertvoll dir Kisten in dem Konvoi gewesen sein mögen.“

Ein Ablenkungsmanöver wäre denkbar. Der Versuch, republikanische Streitkräft in trivialen Attacken zu binden, damit sie an wichtigerer Stelle fehlten, klang logischer. Die Führung sollte vielleicht mal checken, ob sich in den schattigsten Regionen entlang der Grenze nicht etwas tat, was eher ihren Einsatz forderte. Der Waffenstillstand hatte die Führung vielleicht träger gemacht, als es ihnen allen gut tat. Leider aber hatten sie am wenigsten das Recht, den höherrangigen Vorgesetzten diese Bedenken unter die Nase zu reiben. Noch. Und das war ein weiterer Grund für den Ehrgeiz: Wenn man gut war, stieg man auf und je höher man aufstieg, desto eher wurde man gehört.Ihr Blick wanderte zu Fayr. Genau darum würde sie ihm zeigen, was sie drauf hatte.

Listehol-Task-Force-Challenger-Kantine- Mit Ced und Vandrik
 
Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik andere Kantinenbesucher und Kantinenarbeiter

Kiraris Ehrgeiz schien geweckt worden zu sein. Er war wirklich gespannt, wie sie sich in der kommenden Simulatorübung schlug. Doch egal, wie es lief, so einfach würde er ihr den Posten an ihrem Flügel nicht überlassen. Allein schon, weil sie ihn gegen seine Anweisungen beanspruchte würde der Corellianer die Zabrak dafür arbeiten lassen.

Neelyn stellte sich freimütig vor und nachdem Kirari schon davor einen kurzen Überblick über ihren Hintergrund gegeben hatte, fühlte sich Fayr nun berufen, es seiner Gesellschaft gleichzutun.

„Hmn. Über mich gibt’s gar nicht so viel zu sagen. Ich stamme von Corellia, aber das hat mein Akzent sicher schon verraten. Meine Familie ist im Raumschiffbau tätig, wie es für viele Corellianer typisch ist. Der Familientradition folgend habe ich auch ein entsprechendes Ingenieursstudium hinter mich gebracht, bevor ich mein Offizierspatent erworben habe. Dem Sternenjägerkorps bin ich beigetreten, um praktische Flugerfahrung unter Kampfbedingungen zu sammeln. In ein paar Jahren will ich dann in die Entwicklung bei Incom gehen. Bis dahin sollte ich wenigstens den Rang eines Captains schaffen, sonst werden meine Geschwister mich bis zum Ende aller Tage aufziehen.“

Bei der letzten Bemerkung verzog er gequält grinsend das Gesicht.

„Ach und sonst, wenn es meine Zeit erlaubt fechte ich gerne, übe mich im Kampfsport oder gehe jagen. - In unserem Beruf bewegt man sich ja nicht allzu viel, dafür brauche ich etwas Ausgleich.“

Damit war die Vorstellungsrunde erst einmal durch und sie wandten sich anderen Themen zu. Zu der waren Natur ihrer Widersacher hatte sich Fayr tatsächlich auch schon so seine Gedanken gemacht.

„So wie sie fliegen, sind das keine Exmilitärs. - Ich sehe gemessen am Flugstil genau zwei Möglichkeiten: Entweder sind es mit Drogen vollgepumpte Sklaven oder es sind ideologisch radikalisierte Fanatiker. In beiden Fällen haben sie bestenfalls eine rudimentäre Ausbildung an dem Gerät erhalten, das sie benutzen. Das spricht dafür, dass jemand mit erheblichen Geldmitteln unsere Widersacher mit ihrer Ausrüstung versorgt.- Die Frage ist nur, was das alles bezwecken soll. Sie haben sich ja quasi jeden zum Feind gemacht. Wem nützt das angerichtete Chaos also? Wenn wir die Frage klären können, dann sind wir der Suche nach den Hinterleuten einen großen Schritt näher gekommen. Wenn wir uns mal anschauen, wieviele Millionen an Credits wir allein in der letzten Schlacht zu Weltraumschrott verwandelt haben, kann die Liste ja nicht allzu lang sein. Lieutenant Vandrik ist da auf der richtigen Spur. Wer profitiert also davon, dass der Korporationssektor derzeit nicht richtig liefern kann? Was denkt ihr?“

Und damit begann er, sein letztes Sandwich zu verschlingen als wären die mit synthetischen Geschmacksstoffen vollgepumpten Ersatzprodukte, aus denen der Militärkantinenfraß bestand die leckerste Speise, die der Corellianer jemals zu Gesicht bekommen hätte. Er schien die Diskussion ganz auf akademischer Ebene zu sehen. Die Schrecken der zurückliegenden Schlacht schienen Fayr nicht allzu sehr berührt zu haben...oder er konnte es einfach verdammt gut verstecken.

Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik andere Kantinenbesucher und Kantinenarbeiter
 
[Listehol | Task Force-Challenger | Pilotenkantine der Challenger] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik & andere Kantinenbesucher

„Sie scheinen risikoreiche Jobs zu bevorzugen, Lieutenant Vandrik,“
sagte Kirari. Neelyn zuckte unmerklich mit den Schultern und stoppte das Kauen für einen Moment. Er wusste nicht genau, ob er tatsächlich aktiv nach dem Risiko suchte oder nicht. Ohne Zweifel mochte er Herausforderung. Er liebte Schiffe und ihre Technik, insbesondere Jäger und Kleinfrachter. Gleichzeitig war er ein Verfechter der Republik und er war vieles, aber kein Pazifist. Ohne Militär würde die Republik nicht lange existieren und Freiheiten mussten verteidigt werden. „Was kann ich sagen, Lieutenant Hino?“ grinste Neelyn. „Es gibt wenig Faszinierenderes als die technischen Feinheiten eines Jägers. Die Tatsache, dass jetzt irgendwelche Spinner auf mich schießen, ist wohl der Ausgleich dafür, dass ich mit High-Tech arbeiten darf und für den Moment zumindest nicht mit drittklassigen Ersatzteilen versuche einen dreißig Jahre alten Hyperraummotivator zum Laufen zu bekommen, wie in den YT-1300ern, mit denen ich vorher arbeiten durfte.“

Während er seine Eintopfschüssel zunehmend leerte, hörte er Fayr und Kirari aufmerksam zu. Fayrs Vorstellung ließ seine Gedanken für einen Moment schweifen – in der Schiffsentwicklung arbeiten! Traumhaft. In seiner Familie hatte stets das Geld gefehlt, um ihm und seiner Schwester ein Studium zu finanzieren, insbesondere nachdem seine Mutter im Dienst vermisst wurde. Gleichzeitig vielleicht etwas zu theoretisch für ihn, wie Neelyn vermutete. Er machte sich gerne die Hände schmutzig. „Ach und sonst, wenn es meine Zeit erlaubt fechte ich gerne, übe mich im Kampfsport oder gehe jagen. - In unserem Beruf bewegt man sich ja nicht allzu viel, dafür brauche ich etwas Ausgleich,“ hörte er Fayr sagen. Überrascht zog Neelyn die Augenbrauen hoch. „Sie sind nicht zufällig geübt in alderaanischer Selbstverteidigung, Ced? Wenn ja könnten wir gerne ein Mal bei den Marines fragen, ob wir deren Sparring-Ring für ein kleines freundschaftliches Training nutzen könnten. Meine Schwester und ich sind dem Vorbild meiner Mutter gefolgt und trainieren den alderaanischen Stil seit wir sechs Jahre alt sind.“

Mit einem angenehm warmen Gefühl im Magen, wenn auch minimal enttäuschten Geschmacksrezeptoren schabte Neelyn die letzten Reste Eintopf aus der Schüssel und hörte Hinos und Ceds Ideen zur Herkunft ihrer Gegner zu. Es beruhigte ihn, dass beide den Feind ebenfalls nicht für Piraten hielten. „Wenn das wirklich Piraten waren und nicht irgendwelche Eliten, die sich als Piraten verkleidet haben. Wie sie schon sagten: Piraten ist das Hemd meist näher als die Hose und sie ziehen sich zurück, sobald es Schwierigkeiten gibt. Vielleicht versuchen 2-3 Verrückte, sich mit der Republik anzulegen. Aber der Rest ergreift doch sonst die Fluch, kaum dass sie Schiffe der Republik sehen. Das da waren keine Piraten. Ganz gleich, wie wertvoll dir Kisten in dem Konvoi gewesen sein mögen,“ gab Kirari Hino zu Bedenken, was Neelyn mit einem energischen Nicken bedachte. „Meiner Erfahrung nach fliehen Piraten, wenn sie auf ernsthaften Widerstand stoßen. Credits motivieren nur begrenzt, wenn man in Lebensgefahr ist.“ Vandrik legte den Löffel beiseite und lehnte sich mit einem zufriedenen Seufzen zurück. Dann kratzte er sich nachdenklich an seiner Narbe an der Backe. „Es sei denn, es geht um eine verfluchte Menge Credits.“

Ceds Idee zu den Beweggründen ihrer Gegner hatte auch einiges für sich, wie Neelyn fand. Seiner Meinung nach waren sie entweder unter Drogen oder ideologisch motiviert. Auch die Hypothese, dass jemand mit Geld die Piraten unterstützte hatte etwas für sich und dass damit Chaos gesät werden sollte. „Ich finde die Idee von radikalen Fanatikern hat etwas für sich. Fanatismus würde auch erklären, wieso Materialverluste – geschweige denn verlorene Leben – irrelevant sind. Wenn man verbissen für eine Idee kämpft, dann ist einem das Geld gleich. Oder die Tatsache, dass man nur noch von Feinden umgeben ist.“ Unauffällig begutachtete er aus der Entfernung die Schlange an der großen Kaffeemaschine, bevor er sich mit nachdenklichem Blick wieder nach vorne lehnte und sich auf seinem Ellbogen abstützte. „Zur Frage, wer davon profitieren könnte: definitiv nicht das Imperium, weil die Konvois in diese Richtung ganz genauso angegriffen wurden. Spontan würde ich auf die organisierte Kriminalität tippen. Wenn auf dem regulären Markt Lieferketten unsicher werden, steigen die Preise auf dem Schwarzmarkt.“

[Listehol | Task Force-Challenger | Pilotenkantine der Challenger] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik & andere Kantinenbesucher
 
Listehol-Task-Force-Challenger-Kantine- Mit Ced und Vandrik

Vorstellungsrunden waren ein fester Teil wohl jeder Kultur. Trotzdem kamen sie Kirari immer so ein bisschen wie die Anfänge von Treffen von Selbsthilfegruppen vor. Hallo, mein Name ist Kirari und ich habe ein Problem. Oder so ähnlich. Die Frage war jetzt nur: Waren die Selbsthilfegruppen schräg und gaben einem normalen gesellschaftlichen Konversationsablauf damit einfach nur ein schlechtes Image? Oder war die ganze Gesellschaft komisch? Aber etwas schienen Raumjäger-Piloten gemeinsam zu haben: Ein unspektakuläre Vergangenheit. Wobei die Erwähnung von geschwisterlicher Rivalität bei Lieutenant Ced sie zum Schmunzeln brachte.

"Dann haben sie ja den rechten Antrieb, Lieutenant Ced. Mit den Geschwistern mithalten zu müssen ist nicht einfach."

Lieutenant Vandik
schien von dem Lebenslauf angetan zu sein, forderte er Lieutenant Ced doch gleich zu nem Freundschaftsduell heraus. Kirari schmunzelte.

"Sagt bescheid wann, Jungs. Ich komm mit Popcorn."

Anschliessend kamen sie aber auf die Piraten zu sprechen und Lieutenant Vandrik war da eher auf ihrer Seite als auf Ced's. Normale Piraten ergriffen die Flucht, sobald sie auftauchten. Selten, dass man von einem Jäger aus mal einen zu Gesicht bekam. Bis man sich ausgerichtet hatte, waren sie meist schon im Hyperraum. Aber die hier nicht. Ideologisierte Fanatiker klang gut und Kirari nickte bei den Ausführungen Vandriks.

"Jetzt wär interessant zu wissen, was der Frachter geladen hatte. Wonach sie jagen. Und woher die wissen, was es zu holen gibt. Wenn sie es gezielt auf den Schwarzmarkt anbieten wollen, müssen sie wissen, was wo zu holen ist."

Das wiederrum würde ja bedeuten, dass es entweder beim Produzenten, bei den Transportunternehmen oder am Empfang jemanden gab, der diese Information bereitwillig hergab. Und da - wie Vandrik meinte- auch das Imperium betroffen war, war es wahrscheinlich nicht der Empfang. Klar waren das alles nur Spekulationen. Sie wussten rein garnichts- eigentlich wie immer. Aber dennoch machte so ein bisschen theoretische Detektivarbeit Spass.

Listehol-Task-Force-Challenger-Kantine- Mit Ced und Vandrik
 
Listehol | Task Force-Challenger | Pilotenkantine an Bord der Challenger | Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik andere Kantinenbesucher und Kantinenarbeiter

So viel die drei Piloten auch diskutierten, sie kamen doch nicht zu einem abschließenden, alle zufrieden stellenden Ergebnis. Dazu fehlten ihnen einfach zu viele Informationen. So wirklich unglücklich machte das aber keinen von ihnen. Immerhin galten die Gedankenspiele nur dem Zeitvertreib bis zum nächsten Kampfeinsatz. Irgendwie musste man sich ja beschäftigen und das Hirnschmalz anzustrengen, half dabei, die eigenen Sinne scharf zu halten. Ein paar Tage später dann, wurde es aber ernst.

Es stellte sich heraus, dass sie unverschämtes Glück hatten. Die Geheimdienstler hatten den geretteten und rekonstruierten Daten der Piraten entnommen, dass sie Handel mit einem Hutten genau hier im System trieben. Jener hatte eine Raumstation nahe der Sonne und war so wunderbar vor Sensoren geschützt. Jetzt aber hatten sie zum Glück die Koordinaten der Basis und konnten daher einen Hyperraumsprung direkt in dessen Nähe berechnen. Der Auftrag war simpel wie klar. Raumüberlegenheit herstellen und jeglichen Widerstand brechen, um dann den Marines zu ermöglichen, die Raumstation zu erobern und dem Hutten ein paar Fragen zu stellen. Fayr war das nur recht. Mit etwas Glück hatten sie es diesmal tatsächlich mit gewöhnlichen Kriminellen zu tun, die nicht über jede Vernunft hinweg Widerstand leisten würden.

Und so sprang die Challenger mit ihren drei CR90-Begleitkorvetten Requiem, Redeemer und Nightingale und dem gesamten 96. Jagdgeschwader in Formation ohne jede Vorwarnung in das Einsatzgebiet. Die XQ5-Raumstation des Hutten war umgeben von einer Unzahl kleiner Schiffe, die größtenteils panisch auseinander stoben und die Flucht ergriffen, als die Funkfrequenzen von der Challenger mit Aufforderungen zur Kapitulation überflutet wurden. Da waren aber auch drei ihnen mittlerweile wohl vertraute Marauder-Klasse Korvetten, die vor der Raumstation wendeten, um sich auf sie zu stürzen. Der Liberator-Klasse Kreuzer Challenger zeigte sich davon jedoch wenig beeindruckt und nahm Fahrt auf, um die Feinde in Feuerreichweite seiner schweren Geschütze zu bekommen.

Erst als die Challenger das Feuer eröffnete, kam der Feind dazu seine eigenen Jäger zu starten. Es waren zwei Staffeln Cloakshapes und immerhin 8 Preybird-Klasse Sternenjäger. Fayr verzog leicht das Gesicht. Zugegeben war er auch selbst schuld, dass er insgeheim gehofft hatte, zur Abwechslung mal einen leichteren Feindflug durchlaufen zu können. Die drei CR90-Korvetten stimmten mit ihren leichteren Geschützen in das Sperrfeuer der Challenger ein, während der Feind nun seinerseits das Feuer eröffnete. Das gesamte 96. Jagdgeschwader beschleunigte auf Kampfgeschwindigkeit, um die feindlichen Jäger zu binden.

Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne | Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches
 
[Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik, der Rest der Task Force Challenger & unterschiedlichste Schmuggler- und Piratenschiffe

Angespannt umklammerte Neelyn seinen Steuerknüppel und begutachtete die Szene vor ihnen. In der Entfernung sah er drei weitere verdammte Marauder-Korvetten und eine vernachlässigt aussehende XQ-5 Raumstation vor dem Hintergrund der respekteinflößend nahen, orangerot glühenden Sonne des Systems, die den Schiffen und der Station eine fast flammende Umrandung gab. Er war unendlich dankbar für seinen modernen Pilotenhelm mit Visier und den in die Cockpitverglasung eingebauten adaptiven Lichtfilter, die der extremen Helligkeit und dem einströmenden Licht des Himmelskörpers die schmerzhafte Spitze nahmen. In den alternden YT-1300ern, die er in der Vergangenheit geflogen hatte, hatte er von solchen Annehmlichkeiten nur träumen können. Mit grimmiger Befriedigung sah er die ersten Lichtblitze der Batterien der Challenger und dann auch der Begleitschiffe in Richtung der Piraten schießen. Wenn ihnen das Glück hold war, würde das Gefecht dieses Mal schneller entschieden sein, als im desaströsen letzten Kampf. Bitter verzog Vandrik für einen Moment die Miene, als er an die Verluste zurückdachte. Oder auch nicht. Auf jeden Fall war Commodore Zertu wohl nicht zu langen Verhandlungen aufgelegt, was ihm nur recht war.

Die Mynock-Staffel bewegte sich in Vierfinger-Staffelformation in der hinteren Hälfte des 96. Geschwaders, das wie ein Schwarm Raubvögel auf die feindlichen Jäger zuhielt. Die Rottenleiter flogen jeweils an der Spitze ihrer Gruppe, während die Flügelmänner leicht nach hinten versetzt folgten. Angesichts der Verluste in ihrer Staffel, sah ihre Formation aber bereits wesentlich zerrupfter aus beispielsweise die Shyyyo-Staffel unter Lt.-Colonel Alows, der das Geschwader an vorderster Front anführte. Reeloh flötete angriffslustig. „Ja, ich habe die Bogeys auf dem Schirm.“ Seine Sensoren hatten Schwierigkeiten angesichts der Nähe zur Sonne die genauen Details perfekt auszumachen, weswegen einzelne feindlich markierte Jäger auf dem Sensorbildschirm von einer Sekunde auf die nächste hin und her sprangen oder kurzzeitig verschwanden und wieder auftauchten. Aber der Computer schaffte es trotzdem, sie als Cloakshape-Jäger und einige Preybirds zu identifizieren. „Reeloh, versuche die Sensoremitter neuzukalibrieren und an die Strahlungswerte der Sonne anzupassen. Vielleicht bekommen wir dann ein klareres Bild,“ befahl Neelyn und schaute wieder vom Sensorbildschirm auf. Er bevorzugte es, wenn er nicht auf Sicht fliegen musste und sich versteckt oder aus dem toten Winkel annähernde Ziele über die Bordelektronik auf dem Schirm hatte.

Stirnrunzelnd sah Vandrik zahlreiche kleine Schiffe aus den Hangars der Marauder-Korvetten schießen. Sie versuchten eine Art loser Formation einnehmen, wobei anscheinend die Kommunikation ausblieb, denn nur wenige der Jäger nahmen Positionen nahe ihren Flügelmännern ein. Es schien, als hätten sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, wofür auch sprach, dass zahlreiche Kleinfrachter und andere Schiffe in purer Panik versuchten davonzukommen. „96. Geschwader, hier Flugleitstand. Eliminieren Sie die feindlichen Jäger. Die A-Wings der Redhawk-Staffel starten gerade und werden möglichst viele der fliehenden Frachter scannen und gegebenenfalls mithilfe der Ionenkanonen der Y-Wings der Ronto-Staffel außer Gefecht setzen. Die Reek-Staffel bleibt auf Standby im Hangar, sollte sich die Station weigern die Schilde zu senken. Der Commodore lässt ausrichten: Die Republik erwartet, dass jeder Soldat seine Pflicht tut.“

Genervt verdrehte Neelyn die Augen und rümpfte ein wenig die Nase. „,Die Republik erwartet, dass jeder Soldat seine Pflicht tut,‘“ spöttelte Osk Lya’Sei mit sarkastisch verstellter Stimme über den Komm-Kanal der Rotte. „Vermutlich die ausgeleiertste Phrase der Militärgeschichte. Etwas besseres hat er uns nicht mitzugeben?“ Neelyn ließ den Kommentar unbeantwortet stehen, auch wenn der Bothaner definitiv recht hatte. Historische Plattitüden würden ihren Job auch nicht einfacher machen. Er meinte sich entsinnen zu können, dass das Zitat von einem berühmten Admiral der Republik stammte, aber konnte sich kaum mehr an Details erinnern. Das Ganze war ohnehin belanglos. Dann hörte er die Stimme von Lt.-Colonel Alows aus seinem Komm dringen: „Geschwader, S-Flügel in Angriffsposition bringen. Schub auf voll,“ raunte es kühl in Neelyns Ohr, während er an über den Hebel über sich die Flügel seines XJ-Jägers in Gefechtsposition brachte. Der Anblick so vieler Jäger, deren Flügel sich bedrohlich synchron öffneten und die feuerbereit auf den Feind zuschossen, jagte ihm einen warmen Schauer über den Rücken. Dieses Mal waren sie im Vorteil! „Sobald wir in Reichweite sind, erfassen wir die Bogeys mit den Torpedos, um das Chaos auf der Gegenseite beizubehalten. Feuern Sie nicht zu viele Flugkörper ab, nur genug, um sie zum Ausweichen zu zwingen, bis wir in ihre Formation einbrechen. Gute Jagd!“

[Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik, der Rest der Task Force Challenger & unterschiedlichste Schmuggler- und Piratenschiffe
 
Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne | Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches

Lt.-Colonel Alows gab den Angriffsbefehl.

<<Geschwader, S-Flügel in Angriffsposition bringen. Schub auf voll.>>

Gesagt, getan. Ein Blick auf seinen Radarschirm verriet Fayr, dass seine Formation es ihm gleichtat. Selbst sein Wackelkandidat Mynock 12 zögerte nicht und er sah dies als gutes Zeichen an. Er hoffte wirklich, dass Cole Ravka aus seinem anfänglichen Schock herausgekommen war und das Gefecht überleben würde. Dabei zählte er voll auf Kirari Hino auf der Position von Mynock 11. Auch wenn die Zabrak sich nicht sonderlich begeistert gezeigt hatte, Babysitter spielen zu dürfen, so war sie doch eine fähige Pilotin und Offizierin. An ihrer Seite hatte der junge Cole also die besten Chancen, das Gefecht durchzustehen, so lange er nur die Nerven behielt und auf ihre Befehle hörte.

Als nächstes kam der Befehl zum Torpedobeschuss. Eine Taktik, die Fayr selbst bevorzugte und daher nur gutheißen konnte.

<<“Ihr habt den Kommandanten gehört. Eine aktive Zielerfassung ist wichtiger als der Torpedo selbst, also stellt eure Werfer auf Einzelschuss und spart den Rest für lohnendere Ziele auf.“>>

Fayr selbst nahm einen der Preybirds ins Visier. Auch wenn die schwereren Jäger nicht einmal eine volle Staffel umfassten, waren sie doch erheblich gefährlicher als die leichteren, älteren und leichter bewaffneten Cloakshapes. Und dann ging es wie für Raumjägergefechte üblich verdammt schnell. In Gedanken zählte der Corellianer die Sekunden runter 4...3...2...1...

<<“Torpedos absetzen und Formation lösen, schaltet sie aus!“>>

Er hatte bereits auf den Befehl des Geschwaderkommandanten erwartet und setzte zusammen mit dem gesamten Geschwader seinen Torpedo ab. Sofort brach das absolute Chaos in den Reihen des Feindes aus. Es war unmöglich zu sagen, ob jemand tatsächlich einen Abschuss mit einem Torpedo erzielt hatte. Dafür würden später die Flugschreiber ausgewertet werden müssen. Ihm klar zuzuordnen war da dann schon der Cloakshape, der Fayr panisch kreuzte und unter in einem spektakulären Feuerball unter seinem Laserbeschuss verging, durch den er auch tollkühn durchflog, um den Preybird nicht zu verlieren, den er eigentlich hatte aufs Korn nehmen wollen. Das spektakuläre wie unnötig gefährliche Manöver hatte seinen XJ-Flügler gut 20 % an Schildenergie gekostet, doch die Standpauke von Captain Chonda war es dem Corellianer genauso wert, wie das panische Gekreische von R7-T2 hinter ihm.

Der Feind hatte gezeigt, dass er weder Gnade erwartete noch bereit war, sie zu geben und überaus todessüchtig war. Was Fayr betraf, waren diese Leute also schon längst Tod und die Frage war nur, wieviele Unschuldige sie mit in die Hölle reißen konnten, an die sie glaubten. Fayr war nur zu gerne bereit, ihnen den Weg in diese Hölle zu bereiten und das am liebsten so schnell, dass sie niemanden sonst mit dort hinnehmen konnten. Der Preybird erwies sich dafür aber als zäher Gegner. Mehrere Salven steckte er ein, ohne den geringsten Schaden zu nehmen, doch Fayr blieb an ihm dran und feuerte weiter, bis auch er in einem Feuerball verging.

Erst jetzt gönnte sich Fayr eine Halbsekunde, um auf den Radarschirm zu schauen. Mynock 10 war wie gewohnt an seiner Seite geblieben, doch Kirari Hino und Cole Ravka waren auf einer etwas abgeschlageneren Position, was Fayr ein Lächeln entlockte.

<<“Aufschließen, Lieutenant Hino.“>>

Für mehr als eine aus drei Worten bestehende Stichelei war einfach keine Zeit, dennoch hatte er es sich nicht nehmen lassen wollen, die Zabrak ein wenig anzutreiben. Wollte sie wirklich seine Flügelfrau werden, musste er ihre Bestleistung aus ihr herauskitzeln.

Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne | Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches
 
[Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik, der Rest der Task Force Challenger & unterschiedlichste Schmuggler- und Piratenschiffe

“Torpedos absetzen und Formation lösen, schaltet sie aus!“


Neelyn drückte den Abzug und verfolgte den blau leuchtenden Torpedo, wie er in die chaotische Wolke aus feindlichen Jägern eindrang. Die Piratenjäger stoben wie wild durcheinander und für den Moment war keinerlei Formation mehr zu erkennen. Dankbar erkannte er, dass die Gegner entweder wegen dem überhasteten Start keine Raketen geladen hatten oder schlicht durch das Ausweichen keine Gelegenheit gehabt hatten, Ziele aufzufassen. Und das Geschwader näherte sich unaufhaltbar – Neelyn umfasste den Steuerknüppel fester. Lya’Sei, Berand, bleiben Sie an mir dran. Wir decken uns gegenseitig,“ befahl er und beobachtete die ersten vereinzelten Explosionen, als einige der Torpedos ein Ziel fanden und die Spitze des Geschwaders den ersten Feindkontakt hatte. Dann waren Sie an der Reihe. Ein Cloakshape-Jäger schoss in steilem Winkel an ihnen vorbei, bevor sie reagieren konnten. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie Lt. Ced ihn mit einer gut getimten Salve pulverisierte. Blaue Lichtblitze der XJ-Flügler schossen umher und seine Antriebe dröhnten unter Volllast.

Ein erster Feindjäger, ein Preybird, der versuchte zu wenden, tauchte in seinem Sichtfeld auf und Neelyn passte seinen Flugvektor an, bis sein Fadenkreuz rot umrandet war. Neelyn drückte abermals den Abzug durch. Seine Laserkanonen feuerten und brachten die Schilde des Preybirds zum Glühen. Dieser manövrierte, drehte sich um die eigene Achse und versuchte ihn abzuschütteln, aber konnte ihn und seine Rotte nicht los werden. Für einen Moment war er nicht mehr in der optimalen Feuerposition. Lya’Sei bemühte sich einen Treffer zu landen, verfehlte allerdings, wodurch der Feindjäger wie mehr in Vandriks Richtung beidrehte, doch Berand ein kleines Stück hinter ihm brannte dem Piraten eine Salve auf den Pelz, worauf dessen Schild ein letztes Mal glühten und dann zusammenbrachen. Eine minimale Kursanpassung am Steuerknüppel war alles, was Neelyn brauchte, um wieder in idealer Position zu sein und er zögerte nicht. Er drückte ab und die ersten Laserbolzen fraßen sich in den Jäger, dessen Flügel abgerissen wurde, bevor er trudelnd in einer Explosion verging. „Gutes Teamwork! Bitte mehr davon,“ sagte Neelyn während er sich nach dem nächsten Ziel umschaute. Dann sah er zwei als feindlich identifizierte Blips auf dem Sensorschirm hinter seiner Rotte auftauchen.

Einen Atemzug später schossen die ersten roten Laser an ihm vorbei. „Lieutenant, ich habe zwei Cloakshapes auf sechs Uhr. Beginne Ausweichmanöver,“ hörte er Lya’Sei routiniert berichten, aber mit deutlicher Nervosität in der Stimme. Osk, auf mein Zeichen, brechen Sie nach rechts aus. Berand, wir rollen nach links und kehren den Schub für drei Sekunden um. Mit etwas Glück schießen die Bogeys an uns vorbei.“ Neelyn atmete tief durch und schaute kurz über die Schulter. Mynock 8, Lya’Sei, ließ seinen Jäger nach links und rechts schwenken, bemüht kein einfaches Ziel zu liefern und doch trafen ihn die ersten Laser und brachten seine Schilde zum Aufglühen. „Jetzt!“ befahl er kühl und zog den Schubhebel maximal nach hinten, wobei er gleichzeitig in einem kräftigen Zug Knüppel nach links legte. Er wurde in seinem Sitz nach vorne gezogen und spürte die Krafteinwirkung unangenehm in seiner Magengrube. Ein schneller Blick auf die Sensorik verriet ihm, dass Mynock 6 und 8 ihre Befehle befolgt hatten: Berand hatte sein Manöver kopiert und Lya'Sei war in einer maximal engen Kurve in die andere Richtung abgedreht. Dann schob er den Schubhebel wieder auf Maximum und wurde zurück in den Sitz gepresst. Ein einzelner Cloakshape überholte sie und schien nicht recht zu wissen, wohin er ausweichen sollte. Der Zweite hatte den Braten gerochen und versuchte wieder hinter Neelyns bothanischen Flügelmann in Position gehen.

Die Unentschlossenheit des ersten Piraten war sein Ende. Eine einzelne Salve aus Vandriks Laserkanonen ließ das Schiff in einer funkelnden Wolke vergehen. „Woah,“ brummte er überrascht. „Das muss ein altes Standardmodell ohne Schildsysteme gewesen sein,“ schien Berand seine Gedanken gelesen zu haben. Schade, dass nicht alle der Cloakshapes derart obsolet zu sein schienen. Eilig analysierte er den Sensorbildschirm, um möglichst schnell wieder mit Mynock 8 aufzuschließen und passte den Kurs an: Berand, Sie übernehmen die Führung, ich gebe Deckung. Mynock 8, Status?“ In einem engen Wendemanöver schlossen Sie zu Lya’Sei auf, dessen Jäger noch unversehrt aussah. „Schilde bei 54%, Systeme normal, Mynock 5.“ Neelyn nickte. Der zweite Cloakshape war in einem weiteren Dogfight mit anderen XJ-Flüglern verwickelt und nun zu weit entfernt. „Sie nehmen die Mitte, Mynock 8. Echelon-Formation,“ befahl er und nahm ein wenig Schub zurück, um seinen Flügelleuten zu erlauben, ihre Position einzunehmen. Berand, Sie wählen das nächste Ziel.“ Wenige Augenblicke später pflügten sie zu dritt durch das chaotische Feld an Dogfights, roten und blauen Laserblitzen und Explosionen, zwei weiteren Feindjägern hinterher.

[Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik, der Rest der Task Force Challenger & unterschiedlichste Schmuggler- und Piratenschiffe
 
Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne | Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches

Die Schlacht lief gut für die Republik. Die drei Marauder-Klasse Korvetten hatten der Challenger und ihren drei Begleitschiffen nichts entgegenzusetzen. Schon jetzt drangen einzelne Turbolasersalven durch die kollabierenden Deflektorschilde des Feindes hindurch und fraßen sich in die Panzerung seiner Schiffe. In der gleichen Zeit hatte das 96. Jägergeschader schon etwas mehr als ein Drittel der feindlichen Jäger ausgeschaltet und selbst keine fatalen Verluste erlitten. Insgesamt war nur vier XJ-Flüglern die Rückkehr zum Trägerschiff wegen Kampfschäden befohlen worden, doch darüber hinaus war das Geschwader noch voll einsatzfähig. Die Überlegenheit der militärischen Ausbildung des Republikmilitärs zeigte sich an allen Fronten des Gefechts. Auch die Ronto- und Redhawk-Staffeln hatten sich an die Arbeit gemacht und erledigten die ihnen zugeteilten Aufgaben zügig und mit schnellen Erfolgen. Es sah alles danach aus als würde die Reek-Staffel sich heute ihren Sold nicht verdienen müssen.
__

Ein weiterer Cloakshape explodierte unter Fayrs Laserbeschuss, doch ein Blick auf die Energiereserven verriet ihm, dass es so nicht weitergehen konnte. Seine Deflektorschilde waren auf knapp unter 50 % Leistung gefallen, während die Batteriebänke der Laserkanonen gerade mal noch 20 % Leistung anzeigten. Er hatte sich offensichtlich hinreißen lassen, in seinem Bestreben, sich am Feind zu rächen, verschwenderisch mit seinen Ressourcen umzugehen.

<<Lieutenant Hino, übernehmen Sie die Führung der Formation. Ich muss meine Energiereserven aufladen. - Gute Jagd!>>

Damit nahm Fayr plötzlich Geschwindigkeit weg, um zügig hinter Mynock 11 und 12 zurückzufallen. Onial Otral tat es ihm gleich, Mynock 10 kannte ihn mittlerweile zum Glück gut genug, um dieses plötzliche Manöver zu erwarten. Hier in der Begleitschutzposition hatte der Corellianer Zeit, kurz durchzuatmen und sich den Sensorbildern näher zu widmen. So war er auch einer der ersten, der die plötzliche Änderung der Lage mitbekam. Fayr fluchte unwillkürlich, gerade so eben leise genug, um nicht sein Mikrophon zu aktivieren.

„Heilige Scheiße...“

Während sich Fayr ein Bild von der Gefechtslage gemacht hatte, hatte er seine Energieeinstellungen alterniert, um sowohl die Deflektorschilde als auch die Batteriebänke der Laserkanonen wieder aufzuladen. So waren die Batteriebänke wieder bei 70 % und die Deflektorschilde bei 80 % Ladung angekommen und es sah so aus als würde er jedes Prozent davon heute noch brauchen.
__

Am Hyperraumaustrittspunkt, den die Task Force-Challenger vor kaum 20 Minuten noch selbst genutzt hatte, tauchten drei weitere Marauder-Klasse Korvetten auf. Sie nahmen direkt Fahrt auf und starteten eine Stafel Y-Flügler und zwei Staffeln Cloakshape Sternenjäger. Die Verstärkung des Feindes war offensichtlich alarmiert aufgetaucht, doch damit nicht genug gab es auch auf der Raumstation Aktivität. Aus deren Raumjägerhangars startete ein wilder Mix aus verschiedensten Raumjägern und Angriffsplattformen. Darunter waren 7 Rihkxyrk Jagdbomber, 14 Vaksai Sternenjäger, 10 Ixiyen-Klasse Sternenjäger und sogar ein Quartett von Skipray-Blastboats. Der Hutte wollte sich also keinesfalls kampflos ergeben und sah seine Chancen nun gut genug, offen Widerstand zu leisten.

Die Challenger reagiert mit nur geringer Verzögerung und drehte bei, um ihre Backbordseite den neuen Feinden zuzuwenden, während ihre Steuerbordgeschütze weiter die erste Feindgruppe beharkte. Der Liberator-Kreuzer war dem Feind nun an Feuerkraft nicht mehr haushoch überlegen, doch hatten die veralteten Geschütze des Feindes so ihre Mühen, die modernen Schildsysteme der Challenger zu überwinden. Der entscheidende Faktor waren dann jedoch die feindlichen Bomber, die verheerende Schäden anrichten konnten. Daher startete die Reek-Staffel, um die Challenger abzuschirmen, jedoch standen ihre Chancen nicht allzu gut bei einer zahlenmäßigen Unterlegenheit von 1 zu 3. Die blitzschnellen A-Flügler der Redhawk-Staffel wurden zurückgerufen, jedoch waren sie zu weit ab vom Schuss, um die Challenger rechtzeitig zu erreichen. Damit waren die Redhawks zunächst auf sich allein gestellt, während das 96. Jagdgeschwader noch gebunden war und bald ziemlich unschönen Besuch von der Streitmacht des Hutten erwartete.

Die Ronto-Staffel war genauso wie die Redhawks zu weit entfernt von der Schlacht, um direkt unterstützend tätig werden zu können, aber das machte die vergleichsweise langsamen und trägen Y-Flügler auch verwundbar. Das entging dem Feind auch nicht. Ein Teil der Huttenstreitmacht spaltete sich von der Hauptgruppe ab und jagte auf die Ronto-Staffel zu, um sie auszuschalten...
__

Innerhalb von kaum einer Minute hatte sich die Lage quasi komplett gewandelt. Würde nicht ihr aller Leben auf dem Spiel stehen, Fayr hätte diesen Schicksalsschlag vermutlich fast beinahe komisch gefunden. So konnte der Corellianer aber nicht anders als die Zähne zusammenzubeißen, um einen weiteren Fluch zu unterdrücken und Funkdisziplin zu wahren. Was er auf den Sensorschirmen sah, gefiel ihm ganz und gar nicht und er konnte sich vorstellen, welches Chaos gerade auf der Führungsebene herrschte, um die neue Lage zu erfassen. Also beschloss er, die Initiative zu ergreifen und zur Ordnung der Lage beizutragen. Er schaltete auf den Kanal für die Formationführer der Mynock-Staffel, sodass nur Captain Chonda und Lt. Vandrik ihn hören konnten.

<<Captain Chonda, Mynock 9 hier. Erbitte Erlaubnis, abdrehen zu dürfen und die Ronto-Staffel zu entsetzen.>>

Fayr bekam keine direkte Antwort. Er war sich sicher, dass Captain Chonda jetzt mit dem Geschwaderkommandanten sprach und die beiden vielleicht sogar mit der Gefechtsleitung an Bord der Challenger sprachen. Die Abstimmung kostete sie alle wertvolle Sekunden, die vor allem die Ronto-Staffel nicht hatte. Doch sie sorgten auch dafür, dass der Corellianer seine Energiereserven wieder komplett auffüllen konnte, bis er seine Antwort bekam.

<<Bestätigt, Mynock 9. Gute Jagd.>>

Captain Chondas Stimme war spürbar angespannt und wer konnte es ihm bei der derzeitigen Situation auch verdenken?

<<Danke Sir, wir werden ihnen die Hölle heiß machen.>>

Der Corellianer schaltete auf die Frequenz um, die für seine Formation vorbehalten war und gab die Befehle weiter.

<<Mynock 10 bis 12, ich habe uns für die Rettung der Ronto-Staffel freiwillig gemeldet. Lieutenant Hino, ich übernehme wieder die Führung. Auf drei brechen wir Richtung Mark 270 aus.>>

Und so zählte er die Sekunden hoch.

<<1...2...3...!>>

Plötzlich schlug Fayrs gesamte Formation einen Haken, der die XJ-Flügler an ihre Belastungsgrenzen trieb. Doch das war auch nötig, denn weniger als das hätte den Feind in seinen technisch unterlegenen Maschinen auch nicht überrumpeln können.

<<Sehr gut. Lieutenant Hino, kommen Sie zurück in Formation und dann gehen wir auf maximale Geschwindigkeit, die Rontos warten auf uns!>>

Kurz versuchten zwei Cloakshapes sich an ihre Fersen zu heften. Doch das sollte ihnen zum Verhängnis werden. Sie waren nicht schnell genug, um mit den XJ-Flüglern mitzuhalten, sodass ihre Schüsse ins Leere gingen. Doch der lange Geradeausflug sorgte dafür, dass andere Republikpiloten sie mit Leichtigkeit ausschalten konnten. Nachdem Fayr sicher war, dass ihre 6 frei war atmete er tief durch und lockerte noch einmal Schultern und Finger, bevor er dazu keine Gelegenheit mehr hatte.

Er war sich zwar sicher, dass die Ronto-Staffel über ihr Kommen informiert worden war, schaltete aber dennoch die Frequenz um, um sich bei ihrem Staffelführer anzukündigen.

<<Rontoführer, hier Mynock 9. Lassen Sie uns vom Feind bitte noch etwas übrig, wir sind Unterwegs. T minus 50 Sekunden.>>

Das waren 15 Sekunden länger als die 10 feindlichen Ixiyen-Klasse Sternenjäger brauchen würden, um zur Rontostaffel aufzuschließen. Fayr konnte nur hoffen, dass diese in einem Raumkampf unglaublich langen 15 Sekunden den Rontos nicht zum Verhängnis werden würden.

Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne | Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches
 
[Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik, der Rest der Task Force Challenger & unterschiedlichste Schmuggler- und Piratenschiffe

Blaue Laserblitze schossen aus den Spitzen der Laserkanonen seines XJ-Flüglers und fraßen sich in den zylindrischen Körper des Cloakshape-Jägers vor ihnen. Ein grelles, bläuliches Blitzen schoss aus dem entblößten, zerrissenen Inneren des Gefährts und er explodierte eine Millisekunde später. Neelyns Mundwinkel zogen sich zu seinem kalten, zufriedenen Lächeln in die Höhe. Mynock 8, Osk Lya’Sei, hatte eine exzellente Salve abgefeuert und die letzten Reste der Deflektoren des Feindjägers zerstört und Lt. Berand, Mynock 6, hatte ihn mit einigen gut platzierten Schüssen vor Neelyn getrieben. Ihre Zusammenarbeit funktionierte hervorragend heute und er war zuversichtlich, dass sie das Gefecht ohne Verluste in ihrer Staffel hinter sich bringen würden. Wie um seinen Übermut zu bestrafen, piepten seine Sensorwarnsysteme wütend auf und auch Reeloh fluchte schrill pfeifend: auf seinem Hauptbildschirm tauchte eine kurze, zweisilbige Nachricht des Droiden auf: „Am Arsch.“

Neelyn spürte seine Nackenhaare sich aufstellen und etwas, was sich am ehesten, wie eine eisig kalte Hand um seinen Magen anfühlte. Sein Binär war nicht gut genug, um klar zuzuordnen, ob es eher ein „wir sind am Arsch“ oder doch eher ein ungläubiges „am Arsch!“ war. Ein schneller Blick auf den Sensorbildschirm zeigte zahlreiche neue Feindkontakte. Mehr Marauder-Korvetten. Mehr Piratenjäger. Noch gute dreißig Jäger, die von der feindlichen Station starteten. Egal, wie Reeloh es meinte, in beiden Fällen konnte er die Aussage durchaus nachvollziehen. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Schon wieder feindliche Verstärkung. Ein weiteres Mal hatte sich das Gefecht von einer Sekunde auf die andere gedreht. Verbissen verzog Vandrik das Gesicht und drehte den Jäger nach links ab, damit seine Rotte nicht zu lange geradeaus flog und ein einfaches Ziel bot. Er hatte Angst, er war nervös, aber er wusste auch, dass seine beste Chance zu überleben darin bestand, Befehle zu befolgen, sein Training und seinen modernen Jäger bestmöglich zu nutzen.

Captain Chonda, Mynock 9 hier. Erbitte Erlaubnis, abdrehen zu dürfen und die Ronto-Staffel zu entsetzen,“ hörte er Ceds Stimme über den Rotten-Kanal aus dem Komm dringen, kurz gefolgt von Berand und Lya’Sei, die jeweils den Kurswechsel bestätigten. „Bestätigt, Mynock 9. Gute Jagd”, klang nach kurzer Wartezeit Chondas Bestätigung aus Neelyns Komm. Auf seinem neuen Flugvektor konnte er die Challenger beidrehen sehen, sodass ihre schweren Turbolaser sich gegen beide Formationen ausrichten konnten. Mynock 5, hier Mynock 1. Brechen Sie mit Ihrer Rotte aus dem Nahkampf mit der ersten Welle aus und schließen Sie zu mir auf,“ befahl der Captain, dem die Anspannung anzuhören war. "Verstanden, Mynock 1," antwortete Vandrik. Mit geradezu schmerzhaftem Griff umfasste er den Steuerknüppel, checkte seinen Sensorbildschirm und überschlug den besten Flugvektor, indem er den Kurs von Mynock 1 und 2 mit ihrer Position und Flugrichtung abglich. „Rotte, wir setzen uns aus dem Dogfight ab. Folgen Sie mir, sobald Sie mich manövrieren sehen,“ befahl er und atmete tief aus. „Auf 312°. Jetzt!“ Er riss den Knüppel hart nach hinten links.

Ein Blick über die Schulter verriet ihm, dass Berand und Lya’Sei nicht elegant, aber doch eng genug folgten. Sie stießen abrupt in einem Winkel von 70° nach links oben und mussten direkt ausweichen. Direkt auf zwei Uhr vor seinem Bug zerbrach ein XJ-Flügler im Kreuzfeuer mehrerer Piratenjäger in flammende Teile und mit einem nervösen, fast lautlosen Wimmern auf den Lippen beobachtete Neelyn wie die Pilotenkanzel in einer feurigen Explosion zerbarst, ohne dass der Pilot auch nur irgendeine Chance auf Überleben hatte. Eine schnelle Drehung um die eigene Achse nach links sorgte dafür, dass einer der Flügel des republikanischen Jägers rechts an seinem Cockpit vorbeitrudelte, statt ihn frontal zu treffen. Neelyn konnte gerade noch den stilisierten Shyyyo-Vogel auf Wrackteil erkennen, dann war er bereits daran vorbeigeschossen. Der Flugpfad, den er gewählt hatte, war schnell, direkt und alles andere als ungefährlich, aber sein Kalkül war, dass wenn sie die Schichten des Nahkampfs direkt durchflogen, sie weniger wahrscheinlich Verfolger aufsammeln würden.

Bevor sie zu dritt in den freien Raum durchstießen, jagten sie in bedenklicher Nähe an mehreren Duellen zwischen der Shyyyo-Staffel, den Bogwings und Cloakshape-Jägern vorbei, doch keiner von ihnen gab einen Schuss ab, um Energie zu sparen. Wenn Chonda sie aus dem Nahkampf herausbeorderte, würde er etwas mit ihnen vorhaben. Er nutzte die kurze Verschnaufpause nach den nervenaufreibenden Manövern, um sich einen Überblick zu verschaffen. Neelyn konnte Captain Chonda und Lieutenant Sartori in der Entfernung sehen, wie sie sich in einem flachen Scherenmanöver eines Verfolgers gewaltsam entledigten. Auf den Sensoren konnte er erkennen, wie sich die Skiprays und Rihkxyrk-Jäger vom Pulk der Vaksai-Jäger lösten und auf die startende Reek-Staffel zuhielten, während es schien, dass die Vaksais die Piraten im Nahkampf mit ihrem Geschwader unterstützen wollten. Noch waren sie weit genug entfernt, um keine direkte Gefahr darzustellen, aber wenn sie nicht die erste Verteidigungslinie sein wollten, konnten sie nicht länger als eine knappe Minute hier verweilen. „Schub auf zwei Drittel. Mynock 6, Sie führen die Formation an, bis der Captain aufschließt,“ befahl er und zog den Schubhebel ein Stück zurück, während er seinen XJ-Flügler auf Chonda und Sartori ausrichtete. „Augen auf!“

Nach wenigen Augenblicken zogen beide an ihnen vorbei, woraufhin Berand an der Spitze zur engen Wende ansetzte und sie wieder auf Maximalgeschwindigkeit beschleunigten, um sich in Formation mit Mynock 1 und 2 zu begeben. Lieutenant, wir haben Befehl bekommen die Reek-Staffel zu unterstützen und die Feindformation im Anflug auf die Challenger aufzuhalten,“ erklärte Chonda kühl. „Die Challenger wird jeden Moment beginnen die Zielerfassung auf den feindlichen Frequenzen zu stören. Das wird uns einen kurzen Zeitraum geben, in dem wir und die Y-Wings unbehelligt unsere Torpedos …“ Der Captain hielt einen Moment inne, als in der Entfernung eine helle Explosion den Flügel einer Marauder-Korvette erfasste. Es schien, als hätte das konzentrierte Feuer ihrer Schiffe erste Resultate gezeigt. „… unsere Torpedos absetzen können, bevor wir Gegenfeuer bekommen,“ fuhr der Pantoraner im selben Tonfall fort, als wäre nichts passiert.Der Colonel braucht uns und die Y-Wings so schnell wie möglich zur Unterstützung. Keil-Formation und Torpedos auf Standby!“ Sie nahmen ihre Positionen im Keil ein und aktivierten die Zielerfassungscomputer, während sie aus dem Weg der feindlichen Vaksai-Jäger, hin zur Challenger manövrierten.

[Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik, der Rest der Task Force Challenger & unterschiedlichste Schmuggler- und Piratenschiffe
 
Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne | Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches

40 Sekunden waren sie noch von ihrem Ziel entfernt. Fayr hätte gerne mehr Energie in seinen Sublichtantrieb gepumpt, um schneller zu sein. Doch dann hätte ihm im kommenden Kampf die aufgebrauchte Energie entweder für seine Laserkanonen oder für den Deflektorschild gefehlt. Die Rontostaffel würde also erst einmal ohne Hilfe auskommen müssen und der Corellianer nutzte die Zeit bis dahin, um seine Formation auf das kommende Gefecht einzustimmen.

<<Also gut, so machen wir's: Vergesst die Torpedos, im Nahkampf bekommen wir nie eine ordentliche Zielerfassung. Der Feind hat keine Verstärkung in der Nähe, also gehen wir auf volles Risiko, um so viele Y-Flügler zu retten wie möglich. Sobald wir die Rontostaffel erreicht haben, brechen wir Formation und schießen auf alles, was kein Y-Flügler oder X-Flügler ist. - Wer die wenigsten Abschüsse zu verzeichnen hat, gibt dem Rest zwei Runden aus.>>

Der Corellianer war sich sicher, nicht zahlen zu müssen, doch er würde es seiner Formation keineswegs vergelten, die wenigsten Abschüsse zu haben, so lange sie nur so viele Y-Flügler wie möglich retten würden.

Noch 30 Sekunden. Die Rontostaffel begann sich auf den Feind auszurichten und den Ixiyen-Klasse Sternenjägern frontal zu begegnen. Fayr konnte dieser Taktik nur zustimmen. Die Y-Flügler waren dem Feind an Geschwindigkeit und Beweglichkeit klar unterlegen, doch wenig war so robust wie die alten Bomber. Mit voller Energie auf den Frontaldeflektoren dürften sie sogar gute Chancen haben, den Einschlag einer Erschütterungsrakete überstehen und ihre eigene Frontbewaffnung war auch nicht zu unterschätzen.

Fayr biss sich auf die Unterlippe, als die Y-Flügler und Ixiyen-Klasse Sternenjäger aufeinander zurasten. Er und seine Piloten waren dazu verdammt, hilflos zuzusehen, was als nächstes geschah und das gefiel dem Corellianer ganz und gar nicht. In diesem Moment hätte er alles dafür gegeben, auch nur irgend etwas beitragen zu können, doch natürlich war dieser Wunsch vollkommen vergebens. Und so konnten sie nur beobachten, wie die beiden Staffeln aufeinander trafen. Es begann mit Raketenbeschuss. Der Feind setzte seine leichten Erschütterungsraketen ab, während die X-Flügler sich nicht scheuten, ihre Protonentorpedos abzusetzen. Explosionen folgten, kurz nachdem der gegenseitige Laserbeschuss eingesetzt hatte und dann konnten sie auch schon keine Details mehr ausmachen. Klar war nur, dass es auf beiden Seiten Verluste gegeben hatte.

...9...8...7... R7-T2 zählte die Sekunden auf einem Sekundärmonitor herunter und Fayr lockerte noch einmal Schultern und Finger, um sich vorzubereiten. ...6...5...4... Seine Augen beobachteten genau den Frontsensorschirm und wählte sein erstes Ziel aus, mit der Zunge benetzte er seine trockenen Lippen und schloss dann den Mund mit einer grimmigen Miene. Er würde die Piloten des Hutten für jeden Abschuss bitter bezahlen lassen. ...3...2...1... Sofort eröffnete der Corellianer das Feuer und erwischte einen Ixiyen-Klasse Sternenjäger, der seinen schnellen Tod gar nicht hatte kommen sehen. Damit tauchte der Corellianer auch schon in den wirren Ball aus Republik- und Huttenjägern ein und das in einem Tempo, das daran zweifeln ließ, ob Fayr noch ganz bei Sinnen war.

Kein Feindjäger blieb von seinem Laserfeuer verschont als Fayr bewies, warum Corellianer den Ruf hatten, den viele nur als Mythen und Nebelkerzen abtaten. Nachdem er einen Haken schlug, raste er auf einen der Y-Flügler zu, der zwei Verfolger nicht abschütteln konnte. Für eine Verbale Kommunikation blieb einfach keine Zeit und so hielt Fayr todesmutig einfach auf den Y-Flügler zu, bis dieser tatsächlich laut fluchend ausbrach, um nicht mit seinem XJ-Flügler zu kollidieren. Genau darauf hatte Fayr nur gewartet und eröffnete sofort das Feuer auf die überraschten Feindjäger. Der vordere Ixiyen-Klasse Sternenjäger verging in einem Feuerball, doch der zweite entkam ihm, nachdem dessen Deflektorschild eine Salve Laserbeschuss eingesteckt hatte.

Fayr schnalzte mit der Zunge, hatte jedoch keine Gelegenheit, zu wenden und die Verfolgung aufzunehmen. Ein Gegner hatte sich an ihn gehängt und beharkte seinen Heckdeflektorschild kurz, bevor ihn das Sperrfeuer eines Y-Flüglers dazu zwang, abzudrehen. Es blieb ihm keine Zeit, seinem Retter zu danken. Stattdessen jagte der Corellianer so dicht an einem anderen Y-Flügler vorbei, dass ihre Deflektorschilde aufleuchteten und sich die Köpfe ihrer Astromechdroiden beinahe zu berühren schienen. Doch das riskante Manöver sollte sich lohnen. Fayr bekam einen der letzten Feindjäger ins Visier, der unter seinem Laserbeschuss verging. Und damit...war das Gefecht auch schon vorüber.

R7-T2 piepte protestierend und beschwerte sich in einem nicht enden wollenden Schwall an Tönen über Fayrs riskanten Flugstil. Das letzte Manöver hatte die Deflektorschilde des XJ-Flüglers überlastet, sodass er nur noch minimale Energie auf dem Frontschild hatte, während der Heckschild sich notabgeschaltet hatte. Sieben Y-Flügler hatten das Gefecht überstanden und Fayrs Formation hatte keine irreparablen Verluste zu verzeichnen. Also befand der Corellianer, dass sich das Risiko gelohnt hatte, es hätte weitaus schlimmer ausgehen können.

„Wenn du so viel Zeit für Beschwerden hast, kann es um den Heckschild ja nicht so schlecht gestellt sein. Bringe ihn schnellstmöglich wieder online, hm?“

Damit nahm Fayr alle Energie von den Deflektorschilden weg. Wenn sie nicht funktionierten, konnte er damit genauso gut, seine erschöpften Batterien wieder aufladen und bis R7-T2 Erfolg hatte...durfte er einfach nicht getroffen werden.

<<Mynocks, zurück in Formation hinter mir und gebt mir einen Statusbericht.>>

Fayr richtete seine Formation so aus, dass sie die weitere Schlacht im Blick hatten und nahm mit Zufriedenheit zur Kenntnis, dass niemand von ihnen kampfunfähig war. Sie würden also weitermachen können. Und da fiel ihm sofort die brennende Marauder-Klasse Korvette auf. Der Turbolaserbeschuss der Challenger hatte ganze Arbeit geleistet. Sie verlor Atmosphäre und dass die Crew weder das Feuer löschen, noch das Leck im Rumpf versiegeln konnte, sprach Bände über die Zustände an Bord. Fayr empfand kein Stück Mitleid für ihren gnadenlosen Feind.

<<Ronto 1, hier Mynock 9. Ich sehe da einen Marauder, dessen Arsch ein paar Torpedos vertragen könnte, sind Sie dabei?>>

Der Rontoführer ließ sich nicht lange bitten. Die Y-Flügler Piloten hatten viel einstecken müssen und einige Kameraden verloren. Es war an der Zeit, es dem Feind heimzuzahlen.

Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne | Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches
 
Listehol-Task Force-Challenger in Gefechtsformation-Huttbasis nahe der Sonne-Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches

Es war ein infernalisches Durcheinander. Aus der Ferne konnte Kirari die hellen, flimmernden Lichter der Explosionen sehen, als die ersten Feindjäger auf die Y-Flügler stürmten. Und das Echo der Schüsse und Raketen, die durch den Raum schnitten, erfüllte die Stille ihres Cockpits.
Sie zog ihren XJ-Flügler geschickt nach links, als die Schilde auf ihrem Sensorbildschirm blinkten und sie die erste Annäherung eines feindlichen Jägers registrierte. Noch nicht auf Bedrohungslevel 1, aber er würde es bald sein, wenn sie nicht schnell handelte.Ihre Finger zitterten beinahe vor Aufregung.

Die Stimme von Ced hallte durch ihr Com und er wies sie an, die Torpedos sein zu lassen. Kirari bestätigte den Auftrag. Hier ging es nicht nur darum, den Feind zu bekämpfen. Es ging darum, Leben zu retten.
Die Situation wurde schnell chaotisch. Y-Flügler, mit ihren stämmigen, fast gedrungenen Formen, flogen kreuz und quer, aber sie waren langsamer, weniger wendig als die feindlichen Ixiyen-Jäger. Jede Sekunde zählte, und während sie die feindlichen Schiffe mit einem präzisen Schuss in ihre Flanken traf, hielt sie ständig Ausschau nach möglichen Bedrohungen, die von hinten kamen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein feindlicher Jäger zu nahe kam und seine Raketen abfeuerte.

Der Flug war hektisch und Kirari gab sich Mühe, an Lieutenant Ced dran zu bleiben. Der flog wie ein Henker und für viele feindliche Piloten war er das wohl auch. In diesen Momenten vergaß Kirari alles um sich herum. Der Gedanke an die Verluste der letzten Stunden, die schrecklichen Explosionen von Freunden und Kameraden, verblasste, sobald sie das nächste Ziel anvisierte. Ihr Hände griffen fest um den Steuerknüppel .
Sie konnte Ced aus dem Augenwinkel sehen, wie er mit seinen riskanten Manövern einen der Ixiyen-Jäger in Schach hielt. Die anderen Verfolger mussten sich sputen, als er in halsbrecherischer Geschwindigkeit an ihnen vorbeizog. Er war unberechenbar. Kirari spürte einen Funken Erleichterung, als er einen weiteren Feind aus dem Weg räumte, ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren. In einer anderen Zeit hätte sie ihn vielleicht für seine waghalsigen Manöver kritisiert. Doch jetzt – jetzt war es nicht der Moment für solche Gedanken. Es war der Moment, den Rücken den Y-Flüglern zu decken, möglichst ohne selbst drauf zu gehen.

Ihr Rottenführer begab sich dann aber in etwas mehr Abstand zum Geschehen und rief sein Team in Position.

"Mynock 11, verstanden. Kehre in Position zurück"

gab sie durch und bezog nur wenig später ihren Posten hinter Ced.

"Status: Schilde bei 29%, Waffen bei 23% , ladend. Gesund und gefechtsbereit!"


In der relativen Ruhe konnte man zum Glück dabei zusehen, wie die Systeme wieder luden. Ein paar Minuten und sie wären wie neu. Allerdings bezweifelte Kirari, dass sie ein paar MInuten hatten,denn plötzlich erschien ein neues Ziel: Die Marauder-Korvette. Sie war stark beschädigt, atmosphärische Lecks zogen sich durch ihre Hülle. Doch sie war immer noch eine Bedrohung, ein Bollwerk, das es zu Fall zu bringen galt. Der Befehl war klar. Die Marauder musste fallen, bevor sie noch mehr Schaden anrichten konnten.
Kirari spürte den Nervenkitzel des Kampfes,das Adrenalin, das ihr durch die Venen strömte. Die Piraten waren echt hartnäckig, doch Kirari befürchtete, dass das alles nur der Anfang war. Umso mehr zählte jedes Leben, dass sie retteten.

Listehol-Task Force-Challenger in Gefechtsformation-Huttbasis nahe der Sonne-Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches
 
[Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik, der Rest der Task Force Challenger & unterschiedlichste Schmuggler- und Piratenschiffe

„Der Colonel braucht uns und die Y-Wings so schnell wie möglich zur Unterstützung. Keil-Formation und Torpedos auf Standby!Neelyns Zielcomputer meldete mit doppeltem Piepen und einem rot aufleuchtenden „Active“ in seinem HUD, dass er hochgefahren und einsatzbereit war. Eilig legte er einen kleinen Hebel an seinem Steuerknüppel um, um die Zielerfassung auf Jägerziele zu kalibrieren. Mynock 5, Sie und Mynock 6 visieren zwei der Skipray-Boote an. Mynock 9, Sie übernehmen mit mir und dem XO die Jagdbomber,“ befahl Chonda in seinem unterkühlten Ton. „Schießen Sie so viele Torpedos auf Ihr Ziel, wie Sie können, ohne neue Ziele auszuwählen. Wir müssen so viele von den Jägern zerstören, wie wir können, wenn wir den Nahkampf danach ohne allzu große Verluste überleben wollen und wir brauchen einige garantierte Treffer.“ Ein hektischer Blick auf die Challenger in der Entfernung zeigte ihm, dass die letzten paar Y-Wings der Reek-Staffel gerade ihre behäbigen Jäger aus dem Hangar lenkten. Die Bomber versuchten so schnell wie möglich zum Rest ihrer Staffel aufzuschließen, aber es war deutlich ersichtlich, dass sie nicht rechtzeitig in Formation sein würden und ihnen damit vermutlich wichtige Flugkörper vor dem Aufeinandertreffen fehlen würden. Neelyn zog eine missmutige Grimasse. Nicht ideal, auch wenn die Störsender der Challenger ihnen einen zeitweisen Vorteil verschaffte, indem sie ihnen eine ungestörte erste Salve an Flugkörpern ermöglichte.

Mynock 5 und 6, Ihre Torpedoziele sind die Skiprays Bandit 3 und 4. Die anderen beiden werden die Reeks übernehmen. Sobald der Nahkampf losgeht, versuchen Sie mit Ihrer Rotte die verbliebenen Skiprays auszuschalten. Achten Sie auf den Traktorstrahlprojektor, Vandrik!“ Neelyn war zu angespannt, um sich über den spitzen Kommentar zu ärgern. Er wusste selbst, dass Skipray-Boote Traktorstrahlen hatte. Vielleicht war es auch keine Spitze und lediglich seine Anspannung. Er schüttelte leicht den Kopf. „Verstanden, Mynock 1,“ bestätigte Neelyn. Berand, Sie nehmen Bandit 4.“ Er visierte sein Skipray-Boot an, das am äußersten rechten Rand des relativ ungeordneten Haufens an Huttenjägern flog – derzeit zumindest. Die Piloten des Hutten schienen auf Formationen keinen sonderlichen Wert zu legen, was auf fehlendes gemeinsames Training oder zumindest wenig Teamgeist schließen ließ. Vielleicht würde es ihnen zum Vorteil gereichen, auch wenn mangelnde Kooperation nicht auf schlechte Piloten schließen ließ. Aber wer ohne Flügelmann flog, hatte auch niemanden, der geneigt war einem den Hintern zu retten, wenn der Kampf schlecht lief. Jeder Vorteil war ihm recht, denn sowohl die Skiprays als auch die Rihkxyrk-Jagdbomber waren gefährlich. Dann endlich leuchtete die Umrandung um Bandit 3 rot auf und es erschien ein kleiner Schriftzug daneben: „locked“. Und Neelyn drückte den Abzug.

Mit einem deutlich hörbaren Zischen lösten sich beide Torpedos aus seinen Werfern und ein leises Surren und Vibrieren unter seinen Füßen deutete an, dass der Lademechanismus den nächsten Torpedo in den Werfer lud. Blau leuchtend zogen die Torpedos auf ihre Ziele zu und in der Entfernung war zu sehen, dass die zumindest sieben oder acht der Y-Wings der Reeks ebenfalls ihre Torpedos absetzen. Neelyn schaffte es noch eine weitere Salve abzufeuern, bevor die Reichweite zu klein für effektive Schüsse wurde. Zumindest einige der Torpedos fanden ihr Ziel. Berands Skipray reagierte nur langsam und wurde von der ersten Salve erfasst und förmlich zerissen. Auch die Jagdbomber mussten Verluste hinnehmen, doch nicht genug, um zu sagen, sie hätten leichtes Spiel. Bandit 3, Neelyns Ziel, konnte die ersten zwei Torpedos abhängen, einen davon, in dem der Jäger bedenklich nah an die Trümmer eines anderen Schiffes flog und so den Torpedo zu Detonation brachte. Wenn es nicht um Leben und Tod ginge, seinen darunter, wäre Vandrik beeindruckt gewesen. Doch der dritte Torpedo war zu viel und explodierte an einem der Flügel des Skiprays, was die Schilde in weniger als einem Augenblick kollabieren ließ, direkt gefolgt von einer grellen Explosion, die den Jäger erfasste. Nichtsdestotrotz waren nun die ersten Feindjäger in Reichweite der Reek-Staffel, die immer noch nicht in vernünftiger Formation war und nur Sekunden später sah Vandrik, wie der erste Y-Wing explodierte. Doch dann tauchte er in den Nahkampf ein und hängte sich mit Berand und Lya’Sei an eines der verbliebenen Skipray-Boote, das die Torpedosalven überlebt hatten. Die Crew des Skipray machte es ihnen nicht einfach: sie mussten konstant manövrieren, um nicht am Ziel vorbeizuschießen und gleichzeitig außerhalb des Sensorwinkels des Traktorprojektors zu bleiben. Noch dazu beharkte sie der Schütze des Skiprays so gut er konnte über den drehbaren Doppellaserturm.

Bevor sie ähnlich wie zuvor das Ziel einander in Reichweite der Laserkanonen treiben konnten, musste Lya’Sei ausweichen, um einen der Jagdbomber von ihnen abzulenken, der sich an ihre Sechs geklemmt hatte, dicht gefolgt von Berand, der in die entgegensetzte Richtung manövrierte, um den Feindjäger zu zwingen eine Wahl zu treffen und ihn dann zu eliminieren. Neelyn war allein. Verbissen blieb er am Skipray und schaffte es schließlich das Schild mit mehreren blauen Laserblitzen zum Erlöschen zu bringen. 45% Ladung auf den Kanonen – er wusste, dass er jetzt nicht allzu viel verfehlen durfte, wenn er noch eine Chance haben wollte, sich weiter verteidigen zu können. Ein weiterer Treffer und Feuer drang aus einer der Antriebspylone des Blastboats und er wurde noch langsamer, während der Hutten-Pilot ihn immer näher an die Challenger heranbrachte und ihn zwang sich vom Rest der Rotte zu entfernen. Reeloh pfiff warnend, um ihn darauf hinzuweisen, dass er für den Moment weitgehend isoliert war. „Ich weiß, ich weiß. Nur noch ein guter Treffer und der Banthahirte da vorne ist tot,“ knurrte er verbissen. Mit angehaltenem Atem drehte er seinen XJ-Flügler um die eigene Achse, um einer weiteren Salve des Laserturms auszuweichen und nutze die kurze Sekunde, in der sein Fadenkreuz rot umrandet war, um drei weitere Schüsse in die Panzerung des Jägers zu setzen. Nicht genug um das verdammte Ding in die Luft zu jagen, aber es riss den hinteren Teil des Jägers auf.

Neelyn sah, wie in der Zeit, die er brauchte, um die angespannt eingesogene Luft wieder auszuatmen, die Panzerung unterhalb des Laserturms aufriss, die Atmosphäre austrat und nacheinander vier Körper aus dem Riss in die Kälte des Alls gesogen wurden. Der Jäger selbst trudelte gefährlich und er nahm Abstand, indem er in einem engen Manöver abdrehte und versuchte nach rechts oben auszubrechen. Während er seinen Jäger wieder stabilisierte, sah er das Skipray-Boot mit dem Heck der Challenger kollidieren und in einem Feuerball vergehen. Doch dann nahm er blinzelnd plötzlich etwas erheblich Bedenklicheres wahr. Aus dem Sensorschatten ihres Trägerschiffs tauchten in niedriger Höhe oberhalb des Rumpfs Y-Wings auf und flogen in seine Richtung – und er war sich unsicher, zu wem sie gehörten. Seine Freund-Feind-Erkennung brauchte angesichts der intensiven Sonnenstrahlung einen Moment die Identifizierung vorzunehmen, doch er sah, wie sich Bombenschächte bei gut der Hälfte der Bomber öffneten und sich leuchtende Kugeln daraus lösten und auf die Challenger niedergingen, deren Schilde bei jedem Einschlag einer Protonenbombe gleißend aufleuchteten. Die Frage nach der Freund-Feind-Erkennung hatte sich also auch ohne Sensoren gelöst. „Scheiße,“ fluchte Neelyn. Wo waren die verdammten Redhawks? Dann hörte er ein altvertrautes Warnsignal aufschrillen, genau wie Reeloh, der panisch trillerte. „Lock, lock, lock!“ Neelyn leitete mit zittrigen, aber geübten Handgriffen Energie von den Kanonen auf die Antriebe und steuerte hektisch auf den Nahkampf der Reeks, den restlichen Jagdbombern und seinen Flügelleuten zu.

Und dann hörte er, dass die feindlichen Y-Wings ernst machten. „Missile, missile, missile.“ Neelyn spürte einen kalten Schauer über seinem Rücken ziehen. „Scheiße! SCHEISSE!"

[Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik, der Rest der Task Force Challenger & unterschiedlichste Schmuggler- und Piratenschiffe
 
Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne | Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches

R7-T2 meldete, dass die Deflektorschilde wieder Energie aufnahmen. Natürlich nicht, ohne sich ausgiebig über Fayrs Flugstil zu beschweren. Die Kondensatoren waren wohl hinüber und nur notdürftig geflickt. Mehr als 60 % auf dem Frontschild und 80 % auf dem Heckschild war wohl nicht mehr zu machen und das auch nur vorausgesetzt, die Kondensatoren brannten nicht endgültig durch, bevor das Gefecht vorbei war.

„Mach dir nicht so viele Gedanken T2. Meine Mutter hat die Richtlinien zu den Belastungsgrenzen der Schildsysteme selbst aufgestellt, das Ding wird durchhalten.“

Zumindest hoffte der Corellianer das. Was in den Wartungsbüchern stand, war eine Sache. Wie sehr die Systeme der Misshandlung durch einen waghalsigen Piloten standhalten konnten, war etwas ganz anderes. Die Beinahekollision gedanklich im Rückspiegel betrachtend, konnte er nicht nur seinen Ausbilder sondern auch seine Eltern schimpfen hören...und wahrscheinlich mischte sich Captain Chonda in die Tirade mit ein. Doch den Gedanken schob Fayr schnell wieder weg. Für derlei war in der Nachbesprechung immer noch Zeit und letztenendes hatte sein kleines Kunststück doch einem Y-Flügler Piloten das Leben gerettet. War es also nicht angebracht gewesen in ihrer einigermaßen verzweifelten Situation?

Mehr dazu später. Sie befanden sich im Anflug auf die angeschlagene Marauder-Klasse Korvette. Ronto 1 hatte die Führung als der ranghöchste Offizier übernommen. Die Y-Flügler waren langsamer und träger als ihre XJ-Flügler, das gab Fayr's Formation die Gelegenheit, ihre Energiereserven komplett aufzufüllen, bevor sie ihr Ziel erreichten. Das Schlachtfeld war ziemlich chaotisch geworden und so gelang es ihnen tatsächlich, sich unbemerkt an den Feind heranzubewegen. Sieben Y-Flügler und vier XJ-Flügler setzten so ihre Protonentorpedos in einem Überraschungsangriff ab und unter dem Einschlag von 26 Miniatursonnen zerbrach die ohnehin schon angeschlagene Marauder-Klasse Korvette einfach. Sekundärexplosionen gaben dem Wrack dann den Rest und ließen es in einem riesigen Feuerball vergehen.

Scheinbar ungerührt befahl Ronto 1 den Anflug auf die nächst gelegene Korvette. Sie war bisher ganz gut durch das Gefecht gekommen. Allerdings waren weit und breit keine Feindjäger zu sehen und damit stand ihnen der Weg frei, auch ihr eine Torpedosalve zu verpassen, bevor die Y-Flügler in einem Überflug ihre Protonenbomben auf den Feind herabregnen lassen würden. Selbst mit voll aufgeladenen Deflektorschilden würde die Korvette das kaum überstehen können und spätestens die schweren Geschütze der Challenger würden ihr den Rest geben. Damit hatten sie die Initiative endlich zurück gewonnen, dachte sich der Corellianer und fluchte dann leise für diesen verwegenen Gedanken, als seine Sensorschirme verrückt zu spielen schienen und ihn direkt bestraften.

Alarmsirenen begannen zu heulen und Fayr befahl R7-T2 direkt, sie abzuschalten. Wie sollte er aus der Situation schlau werden, wenn er sich nicht einmal denken hören konnte? - Ah, da war der Kern des Problems. Am Hyperraumaustrittspunkt, den Task Force Challenger und kurz darauf hin die Piraten genutzt hatten, war eine imperiale Kampfgruppe aufgetaucht. Natürlich war sie das. Hutten, Neue Republik, Piraten, jetzt Imperiale...was kam als nächstes? Mandalorianische Söldner? Die Imperialen hatten ganz schön was auffahren lassen. Ein schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse schien das Führungsschiff zu sein. Er wurde von 2 Nebulon-B Fregatten flankiert und unter ihnen flogen drei dieser neuen Raider-Klasse Korvetten, während sich im Hintergrund ein Ton-Falk Klasse Trägerschiff tummelte. Ungehalten schnalzte Fayr mit der Zunge, das würde ein langer Tag werden. Wenigstens herrschte aktuell Frieden zwischen Republik und Imperium. Die Chancen standen also gar nicht mal schlecht, dass die Imps aus demselben Grund hier waren, wie die Republik. Der Corellianer war nur froh, dass er nicht derjenige war, der mit dem Imperialen Kommandanten verhandeln würde müssen. Hatte der einen schlechten Tag, würde er mit all' der Feuerkraft leichtes Spiel mit der Task Force Challenger haben. Allein die 12 Staffeln TIEs, die die Schiffe mitführen konnten, würden sie überwältigen können.

Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne | Republikanische Task Force Challenger, imperiale Kampfgruppe Serpent, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches
 
Zurück
Oben