Utopio
Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, ni
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Utopio lächelte bei Macens Worten, selbst wenn dies unter seiner Maske nicht zu sehen war, es auch ohne Niemand je als Lächeln identifizieren könnte, es war mehr eine Art des Reflexes als eine bewusste Geste. Er hielt viel von dem Padawan, trotz des herben Verlusts und den sich selbst überschlagenden Ereignissen schien er sehr gefasst und nichts von seiner Überzeugung eingebüßt zu haben. Im Gegenteil, sie schien gestärkt worden zu sein im Vergleich zu jenem unruhigen, überehrgeizigen Schüler noch vor kurzem. Wie sehr manche doch unter solchen Extremsituationen reiften. Andere versagten dem gegenüber unter zu viel Druck. Das waren zumeist die Introvertierten, die Denker und Theoretiker, manch eine wichtige Person, die aber unter Stress, sowie dem Muss rasanter postwendender Entscheidungen nicht funktionierte.
Wozu gehörte er selbst? Er überlegte viel, aber wenn es hart auf hart kam handelte er. Hatte er aber bisher nicht alles in ein Chaos geführt? Vielleicht handelte er zu voreilig!?
Ulera und die anderen kamen wieder, angeführt von Macen, zu ihm herein, das war ja nett. Aber die Freude verschwamm gleich wieder hinter einem Schleier aus Angst, Ulera musste gestützt, fast getragen werden. Warum hatte man ihm denn nicht erzählt, dass es ihr nicht gut ging? Was war mir ihr, warum …? Sie war wie in Trance und bemerkte ihn gar nicht, die Haut sah gar nicht gesund aus und man führte ihr Wasser zu, das aber nichts an ihrer Lage änderte. Eine Welle der Krankheit floss ihm von ihr ausgehend entgegen, dass es ihm das Herz still stehen ließ. Er richtete sich mühsam in seinem Bett auf, nur um sie besser sehen zu können. Eine Warnung seiner Gesundheit betreffend wollte er jetzt nicht akzeptieren.
Was ist mit ihr?
Besorgnis zeichnete ihn vor allem aus, aber auch ein kleinwenig Zorn, weil man ihn nicht augenblicklich informiert hatte. Es war ein bedrückendes Gefühl, die Brücke zwischen ihnen existierte noch immer. Ein Teil von ihr war auch ein Teil von ihm geworden, tief in ihm hatte sich das Geistchen der Schönheit eingenistet, war mit ihm verschmolzen. Er konnte ihre Leiden miterleben als wären es die seinigen. Seine Stirn runzelte sich als seltsame Bilder und Töne von der geliebten Person aufstiegen, um ihn herum geisterten. Sie fantasierte und er nahm an ihren Wahnvorstellungen und Fieberträumen teil. Es war schier unerträglich neben dem eigenen Schmerz auch noch den der Freundin miterleben zu müssen, schlimmer vor allem im Wissen, dass es die Eindrücke waren, die sie quälten. Er wollte nicht, dass es ihr so schlecht ging. Wie kurzsichtig von ihm eine so dumme Mission anzunehmen, hatte das Imperium doch Ressourcen und Generäle, die dem ihrer mickrigen Untergrundbewegung weit überlegen waren.
Die Bilder wurden intensiver. Es musste aufhören! Er wollte, dass es endlich aufhörte!
Von den Halluzinationen selbst angegriffen und sich in wirren Fantasien verloren, griff der Kel’Dor nach dem fast-weißen Kissen und drückte es sich so fest es seine schwachen Glieder zuließen auf die Ohren. Aber es wollte nicht stoppen, die Verbindung wuchs mit der Nähe noch weiter. Es wurde ihm ganz schwummrig, alles schien sich vor ihm zu drehen, er hörte die Stimme der Geliebten, fühlte sie fern und wage, es war einfach zu viel für den kleinen Ritter. Irgendwie musste er sich vor den Halluzinationen abschirmen, sonst würde er noch wahnsinnig werden. Knecke oben drin war er ja irgendwie schon, wer sonst führte freiwillig unterlegene Armeen in mindestens zwei Fällen in die Schlacht. Langsam besonn er sich seiner Ausbildung, seinen Meditationen. Aber etwas blockierte ihn diesmal. Die Gefühle zu Ulera waren zu stark um sich einfach so von ihr auszukoppeln, keine noch so gute Technik vermochte es diesen Emotionsstrom zu besiegen, er überlagerte einfach alles. Keine Gefühle hieß es im Kodex, das erste Mal, dass er verstand, doch lehnte er es eben gerade dadurch nur noch angewiderter ab. Wie monströs musste man sein, sich kalt von dem abwenden zu können, das man liebte.
Konnte er es denn nicht nutzen? Sie drang durch die heftigen Gefühlsstürme in ihn, aber seine Liebe war doch mindestens genauso stark. Er liebte sie und das wollte er, dass sie es zwischen dem Fieber und der Krankheit am stärksten wahrnahm. Nichts war heilsamer als dies, nichts mehr als dies konnte er ihr bieten, er, der nie eine Heiltechnik gelernt hatte. Er öffnete sich ganz ihr und ihren Gedanken. Zuerst wurde er schier komplett überschwemmt, aber mit aller Disziplin, die ihm antrainiert worden war, stellte er seine Liebe in die Macht. Schnell füllte sich die Macht im Raum mit dem stärksten aller Gefühle, dem Ursprung aller Emotion.
“Werde schnell wieder gesund”
Flüsterte Utopio ihr liebevoll zu. Seine Hand streckte sich ihr gegen, war aber zu kurz sie gänzlich zu erreichen.
“Ich brauch dich”
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