Malastare

Pixelito – Straßencafe – Alisah alleine

Tief seufzte Alisah und stützte ihre Ellenbogen auf den kleinen Bistrotisch des gemütlichen Straßencafe‘s mit der tollen Aussicht auf den imperialen Palast Malsatares. (Positionshinweis ;))
Mittlerweile hatte sie sich schon einige Tage auf Malstare rumgetrieben, alles angesehen, gefaulenzt, eingekauft und Leute gegen Laternenmasten rennen lassen um sich darüber zu amüsieren. Langsam aber sicher langweite sie das alles jedoch. Sie war es einfach nicht mehr gewohnt untätig und allein irgendwo herum zu hängen.- Allein! Ja, das war das entscheidende Wort.
Entschlossen kippte sie nun schon ihren vierten Whisky hinunter und leckte sich genüsslich die Lippen.
Ja, sonst trank sie ja eher nicht so aber bei dem Ausflug mit Padme hatte der Sekt so lecker geschmeckt und sie hatte so viel Spaß gehabt, da hatte Alisah hier auf Malastare wieder zum Alkohol gegriffen um die aufkommende Langeweile zu bekämpfen. Allerdings nach einer anfänglichen Euphorie war es jetzt bereits schon eher einfach eine Beschäftigung während sie zu der großen Übertragungswand sah und durch all den Alkohol hindurch versuchte dem Podrennen zu folgen, bei dem Sie ein paar unbedeutende Credits gesetzt hatte. Allerdings drängte sich selbst durch die betäubende Wirkung des Schnapses jenes Gefühl wieder an die Oberfläche ihres Bewusstseins, das sie so dringend zu verdrängen versucht hatte.
Einsamkeit!
Und die Worte ihres Meisters, die sich in ihrem Kopf zu einer endlosen Litanei aneinander zu reihen schienen.

„…Niemand ist an dir interessiert. … Du bist alleine, Alisah. Wie eh und je. Du kannst dich auf niemanden verlassen,…“
„… Du bist alleine, Alisah. …“
„…auf niemanden verlassen,…“
„…ALLEIN!...“


Nein!

Murmelte Alisah und sah, mit benebeltem Blick, an der Anzeigetafel der Übertragung vorbei zum imperialen Palast!
Sie war nie allein! Sie war ein Zwilling! Sie…

ADRIAN!
Der Alkohol hatte all die mühsam errichteten Barrieren ihres Bewusstseins aufgeweicht und ihre Seele schrie nach dem, der so lange ein Teil ihres Lebens gewesen war und von dem sie sich am allermeister verraten fühlte.
Dann, erschöpft und von Alkohol benebelt, sackte Alisah, auf der kleinen Tischplatte vor sich, zusammen.


Pixelito – Straßencafe – Alisah alleine
 
**** Comnachricht an Alisah Reven ***
Ich grüße dich Alisah. Es ist allerdings ewig her, dass du etwas von dir hören lässt und eigentlich sollte ich darüber erzürnt sein. Doch du kannst dich glücklich schätzen dass dem nicht so ist. Zu deinem Aufstieg zur Apprentice beglückwünsche ich dich, es wurde auch langsam Zeit.
Was auch immer vorgefallen ist, dein Meister wird wohl seine Gründe gehabt haben dich zu sich zu holen. Doch dies mag nun gleichgültig sein. Dein langes Schweigen hat mich sehr nachdenklich gemacht und ich frage mich ob deine Gesellschaft wirklich gut für dich ist. Du magst tun und lassen können was du willst trotz allem solltest du darauf achten mit wem du verkehrst, wenn du nicht gewillt bist dir Probleme aufzuladen. Denke einmal darüber nach.
Urlaub? Wenn du der Ansicht bist jenen zu benötigen so sei der dir gegönnt, allerdings würde mich interessieren, wo du dich derzeit aufhältst. Ich selbst bin Momentan sehr beschäftigt und gehe einigen privaten Dingen nach, welche gelöst werden müssen. Achte auf dich Alisah.
Lady Alaine Aren
***Comnachricht Ende***
 
Pixelito – Hotel zum siegreichen Dug – Alisah‘s Zimmer - Alisah alleine

Auuuuutsch!

Stöhnend richtete sich Alisah in ihrem Bett auf, nur um gleich darauf wieder vorsichtig in die Kissen zurück zu sinken.
Verdammt wie konnte ein Kopf nur soooo weh tun und vor allem warum.
Ach ja!
Langsam lichtete sich der Nebel in ihrem Gehirn etwas und Alisah wurde klar warum ihr Kopf sich gerade anfühlte als wäre ein Sternenzerstörer darin explodiert.
Sie hätte den siebten oder achten Drink einfach weglassen sollen! Oder eventuell bereits den Dritten.
Alisah verdrehte die Augen über sich selber und bereute dann auch schon wieder dies überhaupt getan zu haben. Selbst ihre Augenlieder taten weh!
Oh man, nie wieder Alkohol! Nie! Nie! Niemals wieder! Der Sekt den sie mit Padme auf Bastion getrunken hatte, war nahezu Wirkungslos geblieben! Das harte Zeug von Gestern allerdings...
Wie war sie nochmal zurück zu ihrem Hotel gekommen?
Da war die Bar,… ihr Tisch… die Drinks… irgendwelche Sentimentalitäten… die Bedienung, die sie geweckt hatte als bereits die Stühle auf die Tische gestellt wurden… ein merkwürdig schwankender Gehweg… ein aufdringlicher, stinkender Kerl der laut brüllte weil seinen Arm einen offenen Bruch aufzeigte… der fragend dreinblickende Nachtportier und dann… nur noch Nebel!
Einen vollständigen Filmriss hatte Alisah nicht! Aber das woran sie sich erinnert war, gelinde gesagt, neblig! Auch wenn sie mit einiger Anstrengung die Geschehnisse ansatzweise nachvollziehen konnte.
Nein! KEIN Alkohol mehr! Echt nich!
Oh man und dann dieser berstige Geschmack in ihrem Mund! Hatte sie irgendwann in der letzten Nacht auf einem alten Wischlappen gekaut?
Nachdem Alisah sich nun langsam …gaaanz langsam aus dem Bett gequält hatte, tapste sie schwankend in die Nasszelle.
Oh ja, Wasser tat gut! Zumindest machte es die bohrenden Kopfschmerzen etwas besser ertragbar und nach wiederholtem Zähneputzen war der widerliche Geschmack in ihrem Mund auch halbwegs verschwunden.
Eine Stunde nach ihrem Aufwachen glaubte Alisah das es langsam wieder besser wurde. Zumindest soweit, dass sie sich auf eine Meditation konzentrieren konnte, durch die es dann noch schneller aufwärts ging!
Ganz war das Pochen hinter ihren Schläfen noch nicht weg, aber später am Tag fühlte sie sich dann doch wieder wie ein richtiger Mensch, während sie sich auf ihr Bett fletzte und ihre Gedanken so weit zusammen nehmen konnte sich ihrem Com zu widmen.
Der Nachrichteneingang blinkte und so rief Alisah die Nachricht auf! Hoffentlich nicht Allegious oder ne andere Hiobsbotschaft.
Phu! Es war Alaine! Also eine Nachricht über die Alisah sich freute! Alaine hatte schnell geantwortet! Also war sie sicher nicht zu sauer. Allerdings, was und wie Alaine schrieb lies Alisah eine ziemliche Schnute ziehn!
Anfangs las es sich ja noch ganz gut! Alaine war nicht sauer und sie beglückwünschte Alisah sogar zu deren Aufstieg. Das Alaine dann aber erwähnen musste, das Allegious für das was er getan hatte wohl seine Gründe hatte… Na ja, es war eben der Imperator von dem da die Rede war, da konnte Alaine ja auch nicht einfach schreiben, das der ne Doofnase war und Alisah sich nicht ärgern lassen sollte. Schon klar! Erst was dann da noch stand lies Alisah wiederwillig schnauben und endgültig ihren Mund verziehen.
Alaine fragte sich ob Alisahs Gesellschaft wirklich gut für für sie war? Sie sollte achten mit wem sie verkehrte?
Pha! Was fiel Alaine ein!
Na und dann noch diese im Unterton versteckte Kritik an ihrem Urlaub!
Wenn sie der Ansicht wäre jenen zu benötigen so sei der ihr gegönnt…
Beim lesen äffte Alisah eine meckernde Alaine nach und schnaufte danach wütend.
Boh, das war so gemein von Alaine!
Eigentlich hatte Alisah ja vor gehabt zu mindest Alaine von ihrer Heirat zu erzählen und von ihrer Zeit auf Eriador und von Radan und… Aber nein! Kein einziges sterbent Wörtchen würde da mehr über Alisahs Lippen kommen.
Immer noch wutschnaubend legte sie das Com neben sich aufs Bett. Blöde Alaine! Da hatte sie gehofft mit ihr schwatzen zu können, ihr ihr Herz aus zu schütten, eventuell über Allegious Gemeinheiten reden zu können… . Und dann DAS!

„…Niemand ist an dir interessiert. … Du bist alleine, Alisah. Wie eh und je. Du kannst dich auf niemanden verlassen,…“
Meldete sich schon wieder bohrend jene innere Stimme die so frappierend der ihres Meisters ähnelte und Alisah hielt sich die Ohren zu während sie mit Kopfschütteln die Stimme verjagen wollte.
Schmerzhaft flammten ihre soeben mühsam verdrängten Kopfschmerzen wieder auf. Aber wenigstens schwieg die Stimme jetzt auch wieder.
Boh, und das alles nur wegen Alaine und deren Genöle!
Leise schnaufte Alisah und kramte nun lieber erst mal ihr eriadorianisches Com hervor!
Leise hauchte sie die Aktivierungsworte und sah dann eine ganze Weile auf das Display, als könnte sie einfach mit in dieses kleine Gerät kriechen um sich selbst zu Radan zu schicken. Er fehlte ihr so!
Leise seufzte sie bevor sie dann die Nachricht auf nahm, die sie ihm schicken wollte.


*******Comnachricht an Radan*******

Mein geliebter Radan!

Du fehlst mir so unendlich!
Ich bin jetzt auf meinem Geburtsplaneten und wollte mich hier ein bisschen ausruhen. Aber ohne dich fehlt irgendwie immer was!
Na ja, wahrscheinlich kannst du im Moment irgendwie nicht schreiben! Ich hoffe einfach mal das es dir gut geht !
In Gedanken umarme ich dich ganz fest.

Deine Alisah!

*******Comnachricht Ende *******


Seufzend drückte sie auf den „SENDEN“ Button und kuschelte sich dann fest in ihre Kissen als wäre es Radan an den sie sich schmiegen konnte. Einen Moment blieb Alisah so zusammen gerollt liegen, dann fiel ihr Blick wieder auf ihr normales Com, das noch immer im Bett rumkullerte. Entschlossen griff sie nun dieses Gerät, las mit grimmigem Gesicht noch einmal Alaine’s Nachricht und schrieb dann ne Antwort.

*******Comnachricht an Alaine Aren*******

Seit gegrüßt Lady Alaine Aren!

Hm, schön das de mich zu meinem Aufstieg beglückwünschst und eigentlich hab ich mich ja auch gefreut, das du schreibst du bist mir nicht böse!
Aber… irgendwie glaub ich dir das nicht! Wieso meckerst du dann sonst gleich auf die Weise an mir rum?
Es is schon mal überhaupt meine Sache mit wem ich Gesellschaft pfleg. Du gehörst da schließlich auch dazu! Soll ich mir das auch noch mal überlegen?
Und ob ich mir Probleme auflad oder nich, is auch meine Sache! Woher willst de überhaupt wissen was ich so für Gesellschaft hab? Lässt de mich bespitzeln??? Dann sinn deine Spitzel aber richtig grottig! Ich bin im Moment nämlich allein!
Und mein Urlaub?
JA!!!!
Ich bin der Meinung dass ich den nötig und auch verdient hab. Du weißt ja garnet was ich alles erlebt hab…
Hm, eigentlich wollte ich dir ja richtig viel darüber schreiben was bei mir so in letzter Zeit passiert is, weil ich gedacht hab, ich kann meiner Freundin mein Herz ausschütten. Aber mal ganz ehrlich, nach deiner Rummeckerei hab ich gar keine Lust dir irgendwas zu sagen auch nicht wo ich grad bin!

Alisah Reven

*******Comnachricht Ende *******


Wieder schnaufend drückte Alisah den Sendebutton nur um im nächsten Moment zu denken, ob das nicht doch etwas frech gewesen war so zu antworte… Ach was, es war noch nicht mal das was sie beim ersten lesen der Nachricht gedacht hatte. Im Grunde hatte sie sich sogar noch zusammen gerissen. Und wenn Alaine pampig zu ihr sein konnte, dann konnte sie das auch zu Alaine!
Außerdem war‘s jetzt eh zu spät dafür, was zu ändern!
Sooo und nun? Was würde sie jetzt machen?
Wie nebenbei aktivierte die den Wiedergabeschirm des Holokanales auf dem gerade eine große Werbung für das bevorstehende große Podrennen lief. Das „Vinta Harvest Classic“ stand direkt bevor und Alisah entschied, dass sie sich das sicher nicht entgehen ließ! Alkohol war ab heute in größeren Mengen gestrichen! Aber ein paar Wetten bei einem megagefährlichen Rennen, das war sicher nett und würde sie noch eine Weile ablenken können.


Pixelito – Hotel zum siegreichen Dug – Alisah‘s Zimmer - Alisah alleine
 
- Malastare - Pixelito - Raumhafen - Landebucht - Raumfrachter - Mit Adrian und Akemi -

Die Triebwerke fuhren herunter und Chesara lehnte sich im Pilotensitz zurück. Sie hatte ein paar Fehler bei der Landung gemacht und den Frachter nicht ganz so sanft aufsetzen lassen wie es wünschenswert gewesen wäre. Sie waren alle etwas unangenehm durchgeschüttelt worden, aber wohlauf. Gerade erst waren Adrian und Akemi zurück in ihre Quartiere gegangen um ihre Sachen zu holen oder sich noch kurz umzuziehen, bevor sie das Schiff verließen. Malastare war das von Adrian - oder besser gesagt von der Macht - auserkorene Ziel. Hier würden sie hoffentlich Alisah finden. Chesara stand auf, streckte sich einmal kurz und suchte dann ihr eigenes Quartier auf, um sich umzuziehen. Sie trug noch ihre Jedi-Robe, konnte sich aber auf diesem Planeten nicht offiziell als Jedi zu erkennen geben, darum wählte sie ein schlichtes, hochgeschlossenes Kleid in einer gedeckten Farbe und bequeme Schuhe. Im Vertrauen auf die Macht hatte sie kaum noch Zweifel, dass sie Alisah hier tatsächlich finden würden, doch Chesara war auch erfahren genug um zu wissen, dass ein Wiedersehen nicht nur positive Überraschungen bergen konnte. Alisah lebte nun schon seit fast vier Jahren bei den Sith und es war naiv, anzunehmen, dass sie noch immer die selbe wie früher war. Und auch wenn Chesara sich darüber im Klaren war, war sie nicht sicher, ob Adrian es auch war und genau deshalb musste sie noch einmal mit ihm sprechen, bevor sie aufbrechen würden - nur um sicher zu gehen, dass er verstanden hatte, was sie erwarten konnte.

Im Frachtraum des Frachters lagerte ein kleiner und sehr kompakter, aber für ihre Zwecke brauchbarer Speeder, mit dem sie sich in der Hauptstadt Malastares fortbewegen konnten. Chesara startete diesen, nachdem sie sich umgezogen hatte, und fuhr diesen nach draußen vor die Ausstiegsrampe, um dort auf die beiden jungen Leute zu warten. Sie hatte ihr Lichtschwert an ihren Gürtel gehängt und beides mit einem langen Cape verdeckt, das sie trug. Zwar war Alisah Adrians Schwester, doch sie war auch eine Sith - möglicherweise nicht Herr ihrer Gefühle und möglicherweise nicht alleine.


- Malastare - Pixelito - Raumhafen - Landebucht - Vor dem Raumfrachter -
 
- Malastare - Pixelito - Raumhafen - Landebucht - Raumfrachter -

Nach der wackeligen Landung war Akemi schnell in ihr Quartier gelaufen, um sich umzuziehen. Sie wollte etwas bequemes und einfaches anziehen, da sie keine Ahnung hatte, wohin sie fahren würden. Eine Hose war vermutlich die beste Wahl. Ihren Koffer hatte sie noch nicht einmal ansatzweise ausgepackt, also klappte sie diesen jetzt auf, stapelte verschiedene Haufen mit Kleidungsstücken auf das Bett und zog schließlich eine einfache schwarze Hose hinaus, in die sie schnell hinein schlüpfte. Die bequemen schwarzen Stiefel mit den großen silbernen Schnallen waren bestens geeignet um weite Strecken zu laufen, falls nötig, und ein langes, asymmetrisch geschnittenes Shirt und eine sandfarbene Lederjacke machten den einfachen, lässigen Look perfekt. Akemi warf sich ein leichten Schal um, suchte noch einmal die Toilette auf und war schon fast wieder auf dem Weg zu Adrian, als sie sich an ein besonderes Accessoire erinnerte, dass sie auf Naboo extra eingepackt hatte. Aus einem Seitenfach ihres Koffers zog sie einen glatt polierten Armreifen aus dunklem Holz und eingeritzem Blumenmuster hervor. Sie hatte einmal zwei von dieser Sorte besessen, das Gegenstück jedoch Alisah geschenkt. War es nicht sogar am Geburtstag der Zwillinge gewesen? Akemi setzte sich einen Moment auf die Bettkante, schob sich den Armreifen über das Handgelenk und betrachtete ihn einen Augenblick. Damals hatte Adrian seine nachdenkliche Phase gehabt und sich in sich zurück gezogen. Zu dieser Zeit hatte Akemi gedacht, dass er es war, der sich von allen entfernte und dass sie den Kontakt zu ihm für immer verlieren würde, während sie mit Alisah für ewig befreundet blieb. Nun war es genau anders gekommen. Auch zwischen ihr und Adrian hatte lange Zeit Funkstille geherrscht, aber inzwischen waren sie wieder Freunde, sehr gute Freunde sogar.

Akemi nahm ihre Tasche, die sie neben sich auf das Bett gestellt hatte, wieder in die Hand und trat zur Tür hinaus. Helles Tageslicht zeigte an, dass die Ausstiegsrampe geöffnet war und Akemi sah Chesara draußen neben einem Speeder stehen. Die Tür zu Adrians Quartier war jedoch noch geöffnet und sie sah ihn mit dem Rücken zu ihr stehen, wie er etwas aus seiner eigenen Tasche heraus holte. Vorsichtig klopfte Akemi gegen den Türrahmen und Adrian drehte sich zu ihr um.


"Ich hab alles."

Sagte sie und musterte Adrian. Auf dem Flug hier her hatten sie nicht darüber gesprochen, was sie hierher führte. Akemi hatte viel erzählt: von Coruscant, von Naboo, von ihrem neuen Job als Botschafterin und sie glaubte, dass Adrian die Ablenkung ganz gut getan hatte. Jetzt aber war es Zeit, sich wieder dem zu stellen, weswegen sie hier waren und das für ihn sicherlich nicht ganz einfach. Er hatte mehrere Jahre gehofft und gebangt und wenn die Macht ihnen nicht einen üblen Streich gespielt hatte, dann würde er schon bald erfahren, wie seine und Alisahs Geschichte ausging. Akemi schob den Ärmel ihrer Jacke ein Stück nach oben und zeigte Adrian den Armreifen.

"Hier, ich habe Alisahs und meinen Freundschaftsarmreifen mit gebracht."

Sagte sie.

"Ich habe ihr den anderen damals zu eurem fünfzehnten Geburtstag geschenkt und wir haben uns versprochen, sie niemals abzunehmen und für immer beste Freundinnen zu bleiben."

Akemi lächelte leicht bei der Erinnerung. Die Armreifen niemals abzunehmen war ein Vorhaben gewesen, das von vorne herein zum Scheitern verurteilt gewesen war, doch sie hätten Freundinnen bleiben können. Leider war es ihnen nicht gelungen. Stattdessen stand Adrian neben ihr, Adrian, den sie damals an seinem Geburtstag nicht einmal zu Gesicht bekommen hatte, weil er sich zurück gezogen und niemand gewusst hatte, wo er sich aufhielt. Wie so oft war das Leben einfach unberechenbar.

- Malastare - Pixelito - Raumhafen - Landebucht - Raumfrachter - Mit Adrian -
 
Pixelito – „Vinta Harvest Classic“ Rennstrecke - Alisah alleine

Der mörderische Kater, den Alisah nach ihrer nächtlichen Kneipentour gehabt hatte, war nun seit ein paar Tagen vorüber. Wahrscheinlich hatte ihre Verbindung zur Macht Alisah wohl sogar vor einer schweren Alkoholvergiftung bewahrt. Aber darüber dachte sie eigentlich gar nicht mehr nach. Sie hatte keine Kopfschmerzen mehr und hatte sich in den letzten Tagen einfach so durch den Tag treiben lassen. Erst heute stand wieder wirklich was auf dem Plan. Das große Rennen. Seit sie hier angekommen war hatte sie an jeder Ecke die Werbung für das Rennen gesehen. Ein Podrennen! Sie würde ja zu gerne auch mal so einen Flitzer lenken. So aus reinem Spaß an der Freude. Na ja, aber heute würde sie sich wohl erst mal mit dem Zusehen begnügen. Und damit zu wetten.
Aus diesem Grund stand sie jetzt auch in der Schlange vor dem Wettschalter. Eine Sache die sich nicht wirklich mochte. Vor ihr schwitzende und stinkende Wesen. Hinter ihr schwitzende und stinkende Wesen. Sie hingen ihr einfach viel zu sehr auf der Pelle. Boh man, am liebsten hätte sie einfach alle weg geschupst oder noch was ganz Anderes. Ihr Lichtsachwert hatte sie schließlich immer bei sich. Sie war ja nicht irgendwer auch wenn sie sich hier trotzdem zwischen all diesen Normalos anstellen musste, als wär sie ne klein Verkäuferin bei Wollwert dem intergalaktischen Großkaufhaus.
Mit entsprechend angesäuerter Schnute war sie dann endlich dran und wollte gerade brummig ihren Wettfavoriten als ihr irgend etwas die Sprache verschlug. Sie fühlte sich irgendwie von Etwas gestreift. Es war wie etwas, dass sie lange nicht gefühlt hatte Aber nicht unbedingt unangenehm. Es war eben… irgendwie vertraut. Suchend blickte sie sich um. Aber da war Niemand zu sehn und auch nichts direkt Greifbares zu fühlen. Jedenfalls nichts, das Alisah als Bedrohung an sah. Vielleicht lag es ja auch einfach an den unheimlich vielen Leuten hier. Ja, genau, daran musste es liegen, entschied Alisah, schüttelte etwas ihren Kopf und schloss dann, da die Normalowesen hinter ihr nun bereits zu nölen begannen, endlich ihre Wette ab bevor sie sich eine etwas ruhigere und nicht ganz so belebte Ecke suchte um von da aus das Rennen zu verfolgen und eventuell konzentrierter jenem nicht verschwinden wollendem, vertraut wirkendem, Gefühl nach zu spüren.


Pixelito – „Vinta Harvest Classic“ Rennstrecke - Alisah alleine
 
[ Malastare – Pixelito – Raumhafen – Landebucht – Raumfrachter | Akemi und Adrian ]

Akemi zauberte ein Lächeln auf Adrians Gesicht, als sie ihm den Freundschaftsarmreif zeigte, dessen Gegenstück Alisah besaß. Unwillkürlich richtete er sich auf, zog sein Lichtschwert aus dem am Boden stehenden geöffneten Rucksack und sah Akemi in die Augen.

„Danke. Wirklich, du bist eine große Hilfe.“

Den Impuls sie zu umarmen unterdrückte er. Es würde noch genug Gelegenheiten geben. Schließlich griff er wieder zu seinem Rucksack, verschloss ihn sorgfältig und befestigte das Lichtschwert an seinem Gürtel. Dann zog er den Rucksack an und nestelte etwas umständlich an der Kapuze seines Pullis herum. Er hatte sich heute bewusst für einen Kapuzenpulli entschieden – es war immer gut, sein Gesicht verbergen zu können und die klassische Jedi-Robe wäre in diesem Fall zu auffällig gewesen. Beim Anblick Akemis fragte er sich, ob die Bewohner des Planeten die Schauspielerin – und jetzt Diplomatin der Neuen Republik – wohl erkennen würden. Er hoffte aber darauf, dass sie Schwierigkeiten hatten Menschen zu identifizieren. Auf Malastare lebten hauptsächlich Gran und Dugs, es gab kaum Menschen, sie waren mit dem Anblick also nicht sonderlich vertraut. Adrian hatte selbst Probleme damit, einzelne Individuen einer fremden Spezies zu unterschieden – vielleicht ging es den Gran und Dugs ja genauso.

Während er den Raum durchquerte und schließlich mit Akemi das Quartier verließ, fühlte er sich seltsam schwach. Jeder Schritt war anstrengend – am liebsten hätte er sich wieder auf sein Bett gesetzt. War das die Anspannung, die Nervosität? Die Macht hatte ihn schon einmal geleitet, auch wenn er noch keinen Beweis dafür hatte, dass es die richtige Richtung gewesen war – wieso fing er jetzt schon wieder an zu zweifeln? Dabei hatte er doch die ganze Zeit positiv gedacht. Und trotzdem schien sein Körper anderer Meinung zu sein.
Er spürte, wie Akemi ihn von der Seite ansah. Sie grinste. Irritierte blieb er stehen und sah sie an. Dann fiel ihm auf: Auch sie lief merkwürdig wacklig, nur ganz leicht merkbar, aber doch zu sehen. Ging es ihr genauso wie ihm?


„Hast du dir das Datenblatt zu Malastare nicht angesehen?“

fragte sie ihn schließlich. Adrian schüttelte den Kopf. Er hatte noch aus dem Gedächtnis gewusst, das hier wenige Menschen lebten, alles andere war ihm unwichtig vorgekommen.

„Im Vergleich zu Coruscant herrscht hier eine eineinhalb Mal so hohe Schwerkraft.“

belehrte Akemi ihn schließlich. Die Information tröpfelte langsam in Adrians Kopf, bis er sich mit plötzlich mit der flachen Hand auf die Stirn schlug.

„Das ist es also. Ich dachte schon … jeder Schritt kommt mir so schwer vor. Hoffentlich gewöhnt man sich daran.“

Akemi nickte und ging dann wieder vor. Adrian beobachtete sie – und sein Blick blieb kurz an ihrem Hintern hängen – wie sie einen Schritt vor den anderen setzte. Ihr Gang wurde sicherer, mit jedem Mal. Anscheinend war es wirklich eine Gewöhnungssache.

Am Fuß der Rampe des Frachters wartete Chesara schon auf sie. Ein Speeder war neben ihr geparkt und ein Dug, bei denen Adrian es immer wieder irritiert fand, dass sie auf ihren Händen liefen, stand neben ihr und hielt mit seinen Füßen einige Dokumente in der Hand. Anscheinend checkte er kurz, wer sie waren und was sie hier wollten. Routine, die keine Probleme bereiten durfte. Adrian ließ seinen Blick weitläufig schweifen. Port Pixelito, der Raumhafen, sah aus wie die meisten Raumhäfen dieser Galaxis: Große ebene Flächen, dazu Hallen, in denen geparkte Raumschiffe standen, eine kleine Einkaufsmeile konnte man ebenfalls schon sehen und ein reges Treiben an Speeder-Taxen, die Reisende in die Stadt brachten. Hinter all dem lagen allerdings hohe Gebirgsketten, mit schneebedeckten Kuppen. Der junge Padawan kniff die Augen zusammen. Er wusste, dass Alisah nicht auf einem dieser Berge auf ihn wartete – und trotzdem fühlte es sich an, als müsse er die Gipfel dieses Planeten erklimmen um sie zu finden. Oder sie zur Rückkehr zu bewegen. Er hatte sich viel vorgenommen – Zeit, es endlich anzupacken.
Sein Blick wanderte von Akemi zu Chesara und blieb schließlich bei dem Dug hängen, der mit ihren Papieren zufrieden schien.


„Können wir dann los?“

[ Malastare – Pixelito – Raumhafen – Landebucht | Chesara, Akemi und Adrian ]

[op] Ich hoffe es war in Ordnung, dass ich Akemi zwei Sätze habe sagen lassen? [/op]
 
- Naboo – Theed – Raumhafen – Landebucht – Frachter – Mit Adrian -

Das Laufen fühlte sich wirklich seltsam an, da hatte Adrian wirklich Recht. Im Augenblick fragte Akemi sich noch, ob es bei diesen Verhältnissen überhaupt möglich war, zum Beispiel schnell zu rennen, doch als sie sah, wie behende der Dug sich vorwärts bewegt hatte, nachdem er zolltechnisch die letzten Fragen mit Chesara geklärt hatte, vermutete sie, dass dies alles eine Sache der Gewohnheit war.

„Mit ein bisschen Übung wird es wohl gehen.“

Grinste sie Adrian zu. Ein solches Ereignis, wie die erhöhte Schwerkraft hier auf Malastare, war der Grund, warum es so interessant war neue Planeten kennen zu lernen. Es gab so viele unterschiedliche und teilweise einzigarte Entdeckungen in dieser Galaxis zu machen, dass Akemi froh war, in ihrer neuen Position als Botschafterin der Republik so viel reisen zu können. Lustiger weise war gerade die Reise nach Malastare rein privater und nicht arbeitstechnischer Natur. Chesara hatte den Gleiter, den sie benutzen würden, bereits zum Fahren fertig gemacht, doch sie hatet noch nicht auf dem Fahrersitz Platz genommen, wie Akemi es erwartet hatte. Stattdessen öffnete sie eine der hinteren Türen und nahm auf dem Rücksitz Platz. Sie trug jetzt wieder zivile Kleidung, ansonsten hätte man sie vermutlich längst fest genommen.

“Wir können los.“

Bestätigte die Jedi Adrians Frage, ob sie los konnten.

“Du solltest am besten das Steuer übernehmen, Adrian.“

Es war Gewohnheit, dachte Akemi, dass sie angenommen hatte, die älteste und erfahrenste Person übernehme das Steuer. So war es schließlich meistens, nicht wahr? Doch Chesara schien einen anderen Plan zu verfolgen und im nächsten Moment glaubte Akemi bereits zu verstehen. Adrian war der einzige, der wusste, wo sie hin mussten. Nur er konnte es ihnen sagen und wenn er selbst noch nicht sicher war, dann musste er sich vielleicht einfach auf sein Gefühl verlassen. Trotzdem fand Akem es komisch, dass die Rätin auf dem Rücksitz Platz genommen hatte. Wollte sie nicht lieber neben Adrian sitzen? Akemi begann herum zu drucksen.

„Chesara, wollt Ihr nicht lieber nach vorne? Ich könnte auch hinten sitzen...“

Bot sie sich an, doch die Rätin lachte bloß.

“Ich bin hier hinten schon ganz gut aufgehoben.“

Sagte sie und Akemi setzte sich daraufhin auf den Beifahrersitz, während Adrian noch die Rampe des Schiffes hinunter fuhr.

„Na gut, dann kann es jetzt los gehen.“

Meinte Akemi. Genau genommen war es bereits auf Naboo los gegangen, beziehungsweise für Adrian und Chesara schon auf Lianna, doch jetzt begann der letzte Abschnitt, jedenfalls stellte Akemi es sich so vor, und damit der wichtigste Teil. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie Alisah fanden.

- Naboo – Theed – Raumhafen – Landebucht – Gleiter – Mit Adrian und Chesara -
 
[ Malastare – Pixelito – Raumhafen – Landebucht – Speeder | Chesara, Akemi und Adrian ]

Akemi setzte sich auf den Beifahrersitz, Chesara auf die Rückbank. Adrian sollte das Steuer übernehmen. Er verstand Chesaras Idee dahinter, er selbst musste sie dorthin lenken, wo er Alisah vermutete. Dennoch spürte er einmal mehr die Verantwortung auf seinen Schultern lasten. Es war kein schlechtes Gefühl, aber ein ungewohntes.

„Alle angeschnallt?“

fragte Adrian in die Runde, bemüht Lockerheit auszustrahlen. Langsam rangierte er den Gleiter aus der Landebucht heraus, hinaus auf die breite Straße, an die viele Zugänge zu weiteren Landebuchten anschlossen, sich aber auch kleine Buden und Geschäfte dicht an dicht an den Straßenrand quetschten. Gemeinsam mit den anderen Gleitern, Taxen und vielen Reisenden ließ er sich aus dem Raumhafen hinaus tragen, sein Blick blieb dabei abermals an den hohen Gipfeln ringsherum hängen. Eigentlich ein schöner Planet, er wirkte kräftig und unnachgiebig. Nur die Stadt wollte Adrian nicht so Recht gefallen. Die Atmosphäre hier behagte ihm nicht. Alles wirkte etwas dreckig und kühl, zu imperial. Ein plötzlich sehr nah neben ihnen fahrender Gleiter riss Adrian aus seinen Gedanken. Er vollführte einen geschickten Schlenker und wich dem anderen aus. Am Steuer saß ein Dug und er lenkte den Gleiter tatsächlich mit den Füßen. Verrückt.
Nach ein paar Minuten wurde das Gedränge um sie herum schon deutlich geringer, viele der anderen Gleiter hatten die Hauptstraße verlassen und Adrian hatte auch eine Idee wohin: Mehrere Schilder hatten auf das „Vinta Harvest Classic“ hingewiesen, ein bekanntes Podrennen hier auf Malastare.


„Ein Pod-Rennen.“

sagte Adrian und drehte sich halb zu Akemi und Chesara um, spürte den Fahrtwind seine Haare zerzausen und schmunzelte.

„Wenn wir hier fertig sind, könnten wir uns das ja noch angucken. So zur Entspannung.“

Ein netter Gedanke, aber auch ein unrealistischer. Er würde am Ende des Tages nicht mit seiner Schwester ein Pod-Rennen schauen – das war doch absurd. Adrian sah wieder auf die Straße und bemerkte, dass er direkt auf eine T-Kreuzung zu fuhr, gerade aus ging es nicht weiter, dort erstreckte sich ein großes kastenförmiges Bürogebäude aus dunklem Stein. Er nahm den Fuß vom Gas und wurde langsamer, sah sich die Schilder an. Nur weniges war in Aurebesh geschrieben, sodass Adrian eigentlich keine Ahnung hatte, wohin es jeweils ging. Aber war das nicht auch egal? Er hatte kein genaues Ziel. Er musste der Macht vertrauen. Das hier war nichts anderes als die Übung von Chesara, bei der er blind auf den kleinen Trainingsroboter reagieren musste. Die Macht hatte ihn spüren lassen, aus welcher Richtung der nächste Schuss kommen würde. Noch einmal blickte er zwischen den Schildern hin und her, dann schloss er die Augen.

„Also gut.“

murmelte er noch leise.
Wo lang? Er ließ sich nicht nur in der Macht fallen, viel mehr kam es ihm so vor, als sprang er mit dem Kopf vorweg hinein, fühlte alles um sich herum, spürte ein vertrautes Gefühl. Schlagartig öffnete er seine Augen. Es ging nach links. Wieder las er die Schilder. Sie fuhren in Richtung des imperialen Palastes.


„Ab zur Höhle des Rancors.“

kommentierte Adrian die Richtungsentscheidung gegenüber seinen beiden Begleiterinnen. Sein Fuß fand das Gaspedal, er vollführte eine 90 Grad Kurve und folgte der Straße. Für einige Minuten folgte keine größere Abzweigung mehr, aber auch keine Eingebung. Die Bebauung änderte sich hier leicht: Die Zahl der Büro-Gebäude wurden weniger, sie wichen den Ausläufern des Vergnügungsviertels von Pixelito. Der imperiale Palast schien das letzte offizielle Gebäude zu sein, bis die Bürger Malastare sich komplett dem Vergnügen hingeben konnten. Sie sahen das ungewöhnliche Gebäude schon von weitem, denn es überragte die restlichen Gebäude noch einmal. Zudem sorgte ein großer Platz rund um den Palast herum dafür, dass nichts anderes die Aufmerksamkeit der Bürger und Reisenden auf sich ziehen konnte. Dabei wäre das nicht mal nötig gewesen, fand Adrian. Der imperiale Palast hatte eine runde Grundfläche und lief nach oben hin kegelförmig spitz zu. Gleichzeitig war er verziert mit einer Mischung aus Hörnern und Stalagmiten. Ob das der groben und von Gebirgen geprägten Oberfläche Malastare geschuldet sein sollte? In jedem Fall war es auffällig. Adrian steuerte den Gleiter an den Straßenrand und hielt an. Ein leichter Wind umwehte den Gleiter und Adrian fuhr sich durch die Haare um sie wieder zu ordnen.

„Alisah war hier.“

sagte er plötzlich und ihm wurde erst bewusst, dass es stimmte, als seine Lippen die Worte formten. Langsam stieg er aus, sah sich in Ruhe um. Chesara und Akemi taten es ihm gleich. Er sah seine Meisterin an.

„Sie war hier. Ich spüre es. Nur … könnte das schon Tage her sein. Oder wie lange hält sich der Abdruck einer Aura in der Macht?“

War das überhaupt ihre Aura, die er hier spürte? Er konnte das Gefühl nur schwer einordnen. Sein Blick wanderte vom imperialen Palast hinüber zur anderen Straßenseite. Hier gab es einige Cafés und Bars, einen kleinen Club und ein Wettbüro. Ob Alisah hier gewesen war? Zum Vergnügen? Aber warum hatte sie ihn dann gerufen? Ob etwas vorgefallen war?

„Akemi …“

sagte er schließlich nachdenklich und sah zu seiner Freundin hinüber.

„In welchen dieser Läden würdest du am ehesten gehen, wenn du abends unterwegs wärst?“

Er nickte in Richtung der Vergnügungsmeile. Wenn sich jemand von ihnen in eine 20-jährige junge Frau hineinversetzen konnte, dann sie.

[ Malastare – Pixelito – vor dem imperialen Palast | Chesara, Akemi und Adrian ]
 
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- Malastare – Pixelito – Vor dem Imperialen Palast – Mit Adrian und Akemi -

Die große Stadt zog an ihnen vorbei, während sie Pixelito per Gleiter durchquerten. Adrian hatte, ganz wie Chesara es vorgeschlagen hatte, das Steuer übernommen und ließ sich von der Macht leiten. Chesara konnte spüren, dass er eine stärkere Verbindung in die Macht her gestellt hatte und versuchte sich fallen zu lassen, doch sie konnte auch erkennen, dass es ihm nicht ganz einfach fiel. Dennoch war dies die einzige Möglichkeit Alisah zu finden.

Der Himmel war wolkenverhangen und das Licht erschien trist. Chesaras Blick glitt über die Straßen. Außer Dugs sah man kaum andere Lebewesen und entsprechend stark fielen sie selbst auf. Seit ihrer Landung hatte sie jedenfalls noch keine anderen Menschen gesehen. Dahingehend würden sie es zumindest einfacher haben, Alisah zu erkennen, sollten sie sich ihr nähern. Die Frage war allerdings, ob sie alleine sein würde. Chesara hatte sich dies schon zuvor gefragt und sie würde auch Adrian noch einmal warnen müssen. Es war gut möglich, dass Alisah in Begleitung anderer Sith war und dann würde es für sie gefährlich werden. Dementsprechend vorsichtig verbarg Chesara ihre Aura schon jetzt und tastete außerdem selbst die nähere Umgebung ab, um verräterische Ansammlungen dunkler Macht frühzeitig zu erkennen. Der imperiale Palast, dem sie sich näherten, war ein eindrucksvolles Gebäude und obgleich Chesara ihm am liebsten nicht zu nahe gekommen war, hielt Adrian darauf zu, bis er schließlich den Gleiter anhielt und ihnen bedeutete auszusteigen. Wenn ihn sein Gefühl nicht täuschte, dann war Alisah hier gewesen.


„Es ist schwer zu sagen, wie lange eine Aura nachhallen kann.“

Chesara wiegte den Kopf leicht hin und her.

„Ich spüre nichts dergleichen, aber du hast eine stärkere Verbindung zu Alisah, daher nimmst du dies ganz anders war.“

Die Jedi sah sich um.

„Es gibt Jedi, die trainiert darauf sind, die Auren anderer aufzuspüren und nachzuverfolgen. Es ist ein Talent und einige können tatsächlich noch Wochen später den Abdruck einer Aura spüren, während es bei anderen nur ein paar Tage reicht Wir müssen uns daher wohl mit dem Wissen begnügen, dass sie hier gewesen ist, wann immer das auch gewesen sein mag. Aber das ist noch immer besser als nichts.“

- Malastare – Pixelito – Vor dem Imperialen Palast – Mit Adrian und Akemi -
 
Pixelito – die Rennstrecke des „Vinta Harvest Classic“ – Alisah alleine

Ja, die Stelle war gut! Es gab zwar nicht unbedingt die beste Sicht auf die Rennstrecke, aber der große Übertragungsbildschirm war von hier aus gut zu sehn und vor allem, drängelten sich hier nicht so viel Andere. Ja, die Gingen Alisah schon auf den Geist. So viele Fremde um sich, und alle drängelten, stanken, meckerten rum und… ach sie war einfach ziemlich froh diese Ecke hier gefunden zu haben. Und wenn ihr hier doch einer zu nahe oder doof kam, sah das auch nicht gleich halb Pixelito wenn sie ihm ne Lektion erteilte.
Zufrieden knabberte Alisah also an dem Banthaburger, den sie sich auf dem Weg hier her mitgenommen hatte. Dann schweifte ihr Blick von der Anzeigetafel, hinüber zu der in der Ferne erkennbaren Silhouette der Berge und dort blieb er hängen. Merkwürdig! Alisah fühlte sich ganz merkwürdig bei dem Anblick der fernen Gesteinsmassen. Wieso eigentlich? Sie war nie ein Naturfanatiker! Das war eher Adri… !
Entschlossen schüttelte Alisah ihren Kopf um den Gedanken und jenes komische, kribbelnde Gefühl das sich hartnäckig in ihrem Nacken fest zu setzen versuchte, ab zu schütteln.
Und dann seufzte sie doch.
Sie fehlten ihr! Auch wenn es nicht sein durfte! Auch wenn sie sie alle hasste, weil die sie hatten fallen lassen. Trotzdem vermisste sie ihre Familie! Mom, Adrian und sogar Dad...


Nein!

Schnaufte Alisah , und weil es sie leicht fröstelte zog sie ihre weite Jacke fester um sich und schlug die Kapuze über ihren Kopf. Ja, das fühlte sich beinahe so an als trüge sie ihre Robe die sie hier auf Malastare nicht hatte tragen wollen, weil das hier ja ihr Urlaub war und der wäre sicher vorbei wenn man die Sith in ihr erkannte!
Ja, genau, Urlaub! Sie war nicht hier um zu grübeln! Sie wollte das Rennen genießen. Und so kehrte Alisah‘s Blick nun auch wieder zu der Anzeigetafel zurück, auf der gerade der Start des zweite Rennen des Tages gezeigt wurde.


Pixelito – die Rennstrecke des „Vinta Harvest Classic“ – Alisah alleine
 
- Malastare - Pixelito - Vor dem imperialen Palast - Mit Adrian und Chesara -

Malastare war nicht unbedingt der Planet, den Akemi sich zum Leben aussuchen würde. Nicht, weil er imperial war (obgleich dies natürlich auch eine Rolle spielte), sondern in erster Linie, weil ihr die Atmosphäre nicht gefiel. Die Architektur der Stadt war abenteuerlich, alles wirkte sehr verschlungen, aber auch düster. Vielleicht waren es die Farben, aber auf Akemi wirkte die Umgebung in erster Linie unfreundlich. Die verspielte, romantische Architektur Naboos hingegen war ein absolut anderes Level. Möglicherweise lag es aber auch am Wetter. Der Himmel war wolkenverhangen und lud nicht gerade ein viel Zeit im Freien zu verbringen. Für das Pod-Rennen, das nicht weit von hier statt fand, war das aber vermutlich gar nicht so schlecht. Zuviel Sonne blendete die Fahrer womöglich nur. Akemi hatte einige Schilder gesehen, die auf das Rennen hinwiesen. Das Spektakel zog sicherlich einige Touristen an. In der Stadt selbst hatte man davon allerdings noch nicht viel gesehen, dort waren hauptsächlich Dugs unterwegs. Der imperiale Palast, so interessantl er auch war, konnte Akemi trotzdem nicht über den königlichen Palast von Naboo hinweg beeindrucken. Die junge Schauspielerin grinste zu sich selbst, als sie an dem schweren Gebäude hinauf blickte: obgleich sie keine gebürtige Naboo war, hatte sie dennoch inzwischen einen großen Stolz auf ihre Wahlheimat entwickelt. Sie fühlte sich ganz wie eine von ihnen.

Auf dem großen Platz unweit vom imperialen Palast erntfernt folgte Akemi Adrians zur anderen Straßenseite und einer Reihe von Cafés und Shops. Adrian wollte wissen, welchen Laden sie aufsuchen würde, wäre sie hier alleine unterwegs. Natürlich, dachte Akemi, als Mädchen und genauso alt wie Alisah glaubte er vielleicht, dass sie sich am ehesten in seine Schwester hinein versetzen konnte, doch Akemi war sich nicht wirklich sicher. Sie hatte Alisah seit Jahren weder gesehen noch gesprochen. Einen Moment lang schaute sie sich um.


"Ich würde mich dort vorne an einen der Tische setzen."

Sagte sie und zeigte auf ein Straßencafé an der Straßenecke.

"Aber irgendwie glaube ich nicht, dass Alisah das gemacht hat. Ich meine... es scheint nicht zu passen, zu... keine Ahnung."

Beendete sie ihren Satz etwas hilflos. Sie hatte sagen wollen "zu einer Sith", doch die Worte hatten nicht aus ihr heraus gewollt, obwohl sie doch alle drei die Wahrheit kannten. Es nicht auszusprechen änderte nichts.

"Aber einen Versuch ist es trotzdem wert!"

Schwenkte sie schnell um, bemüht positiv zu bleiben.

"Ich kann ja mal rüber gehen und mich umhören, vielleicht hat jemand Alisah gesehen. So viele Menschen gibt es hier ja nicht."

Schlug sie vor.

"Vielleicht wartet ihr hier so lange. Wenn ich alleine gehe, kann ich vorgeben meine Freundin zu suchen."

Nach Bestätigung suchend sah Akemi von Adrian zu Chesara und die Jedi-Rätin nickte.

"Ja, das ist einen Versuch wert."

Stimmte sie Akemi zu.

"Okay, wir warten hier."

Akemi nickte und war froh, etwas tun zu können. Sie drehte sich um, wartete bis die Straße frei war und huschte hinüber auf die andere Seite, wo sie in einem der Cafés verschwand.

- Malastare - Pixelito - Café -
 
- Malastare – Pixelito – Vor dem Imperialen Palast – Mit Adrian und Akemi -

Chesara sah Akemi in einem der Cafés verschwinden, während sie mit Adrian auf der anderen Straßenseite neben ihrem Gleiter zurück blieb und wartete. Akemis Gedanke war richtig gewesen: es wirkte weniger seltsam wenn sie alleine ging um sich nach Alisah zu erkundigen, als wenn sie zu dritt herum zogen und Fragen stellten. Menschen waren hier in Pixelto ohnehin schon auffällig genug. Die Jedi-Rätin sah zu Adrian hinüber, dessen Gefühle ziemlich angespannt sein mussten.

"Hast du versucht, ihre Präsenz über einen größeren Radius hinweg zu erspüren?"

Fragte Chesara, auch wenn sie vermutete, dass er es natürlich bereits versucht hatte.

"Ich finde es recht schwierig, hier überhaupt etwas zu fühlen."

Gab sie zu.

"Aber zumindest hatte ich auch noch nicht den Eindruck, dass hier verstärkte Dunkelheit herrscht."

Dies war ein Grund zum Autatmen. Es würde schwierig, wenn nicht sogar unmöglich sein, an Alisah heran zu kommen, wenn sie mit mehreren Sith unterwegs war und Chesara wollte so wenig Risiko wie möglich eingehen, zum einen wegen Akemi, aber auch weil sie Exodus versprochen hatte, auf Adrian aufzupassen.

"Trotzdem müssen wir damit rechnen."

Warnte sie Adrian noch einmal.

"Vielleicht ist Alisah nicht alleine. Und selbst wenn sie es ist, könnte die dunkle Seite sie unberechenbar machen. Sith sind Sklaven ihrer Gefühle - das ist der Grund, warum es für uns Jedi so wichtig ist unsere Gefühle zu beherrschen - ihr gesamtes Bild kann sich innerhalb von einer Sekunde ändern. Sei also vorsichtig, wenn es so weit ist, in Ordnung?"

- Malastare – Pixelito – Vor dem Imperialen Palast – Mit Adrian -
 
[ Malastare – Pixelito – vor dem imperialen Palast | Chesara, Akemi und Adrian ]

Adrians Blick folgte Akemi, die in dem gegenüberliegenden Café nach Alisah fragen wollte. Die beiden Jedi blieben am Gleiter, wo Chesara wieder das Wort ergriff. Jetzt, wo sie anscheinend so kurz davor waren seine Schwester zu finden, musste Chesara natürlich noch einmal auf die Gefahren hinweisen. Er fasste es nicht als Belehrung auf – sie machte sich einfach Sorgen. Aber er wusste darum, wusste, dass Alisah eine völlig andere sein würde. Und wenn sie es wirklich war – dann konnten ihn keine Worte der Welt darauf vorbereiten.

„Ja, ich weiß.“

sagte er schließlich nickend in ernstem Tonfall.

„Ich rechne mit allem. Auch damit, dass wir sie doch nicht finden.“

Erneut sah er hinüber zu dem kleinen Café, das hier vor dem düsteren imperialen Palast irgendwie deplatziert wirkte. Akemi war schon im schattigen Inneren des Gebäudes verschwunden.

„Leider spüre ich sie auch nicht. Ich meine … ich könnte mir natürlich die Zeit nehmen, meditieren und hoffen, Erfolg zu haben, aber ich glaube nicht, dass ich großen Erfolg haben würde. Ansonsten müsste ich sie doch jetzt auch schon spüren.“

Nachdenklich rieb er sich das Kinn und lehnte sich gegen die Tür des Gleiters. Es gab noch eine Möglichkeit, eine Technik, die er bisher noch nicht ausprobiert hatte, weil sie für einen Padawan als noch zu schwer galt. Ob es respektlos war seiner Meisterin das vorzuschlagen? Er wusste nicht, wie Chesara auf eine solche Bitte reagieren würde. Zudem war es gefährlich. Oder übertrieb er einfach nur wieder einmal? Das hier war eine Ausnahmesituation und diese erforderten Ausnahmemaßnahmen.

„Ich habe schon mal von einer Technik namens ‚Energiebündelung‘ gelesen … ein Jedi leiht einem anderen seinen Kraft, die beiden teilen sich ihre Energie. Einer der Jedi fungiert als Fokus, nimmt alle Energie auf und bündelt sie. Er ist dann imstande mehr zu leisten, als er unter normalen Umständen könnte.“

Adrian hatte auf den Boden geblickt, während er gesprochen hatte. Jetzt sah er seine Meisterin an.

„Ich könnte deine Energie aufnehmen und meinen Radius so ausweiten – und Alisah vielleicht aufspüren.“

Ein Schüler, der die Energie seiner Meisterin aufnahm – sie als Werkzeug benutzte. Ob Chesara dem zustimmen würde?

[ Malastare – Pixelito – vor dem imperialen Palast | Chesara, Akemi und Adrian ]
 
- Malastare – Pixelito – Vor dem Imperialen Palast – Mit Adrian -

Es konnte verschiedene Gründe geben, warum Adrian die Präsenz seiner Schwester bisher nicht gespürt hatte. Eine Möglichkeit war, dass Alisah sich überhaupt nicht mehr auf Malastare aufhielt. Seit ihrem Machtruf an Adrian waren schon einige Tage vergangen, denn der Flug von Lianna nach Naboo hatte eines an Zeit in Anspruch genommen. Bisher hatten sie nicht offen darüber gesprochen, was sie tun würden, sollte Alisah tatsächlich bereits abgereist sein, aber Chesara war sich recht sicher, dass auch Adrian bereits darüber nachgedacht haben musste, denn er hatte sich auch über eine ganze Menge anderer Dinge Gedanken gemacht. Sein Vorschlag, gemeinsam ihre Macht zu bündeln, um Alisah besser aufspüren zu können, veranlasste Chesara dazu nachdenklich die Augenbrauen zusammen zu ziehen. Der Vorschlag sagte ihr auf Anhieb nicht unbedingt zu.

„Ich kenne diese Technik.“

Antwortete sie zuerst.

„Wir haben sie einmal mit mehreren Jedi gemeinsam angewandt, um einen jungen Padawan aus einer Art Trance zu befreien, in die die dunkle Seite ihn geleitet hatte. Ich weiß jedoch nicht, ob das in unserem Fall hier die richtige Methode wäre.“

Als sie eine Bewegung auf der anderen Straßenseite wahrnahm, schaute Chesara hinüber und sah Akemi aus der Tür des Cafés kommen. Anstatt jedoch direkt zu ihnen zurück zu kommen, peilte die das Mädchen allerdings das nächste Café nebenan an, um auch in diesem Gebäude zu verschwinden und vermutlich eine Personenbeschreibung Alisahs abzugeben.

„Es ist noch immer unsicher, ob Alisah alleine unterwegs ist oder in Gesellschaft anderer Sith. Die Macht zu stark anzuwenden könnte bedeuten, auf uns aufmerksam zu machen und ich weiß nicht, ob wir das riskieren sollten, vor allem da wir Akemi bei uns haben.“

Chesara schüttelte den Kopf. Sie hoffte, dass Adrian sie nicht falsch verstand. Alisah zu finden war sehr wichtig und sie wollte alles tun, damit sie erfolgreich waren, doch sie mussten auch vernünftig sein. Es gab Risiken, die man eingehen konnte und solche, die man auslassen musste.

„Zudem denke – oder hoffe – ich noch immer, dass die Macht dich weiterhin leiten wird. Wir sind nicht einfach so hierher gekommen. Es muss weitere Anhaltspunkte geben, die uns zu Alisah führen können, ohne dass wir auf Biegen und Brechen starke Machttechniken anwenden müssen.“

Fast so, als könnte der nächste Hinweis direkt vor ihnen auftauchen, sah Chesara sich um. Akemi war wieder aus dem Gebäude aufgetaucht und überquerte die Straße, um wieder zu ihnen aufzuschließen. Ihr Gesicht glühte vor Aufregung und es war offensichtlich, dass sie etwas zu berichten hatte. Chesara warf Adrian noch einen Blick zu, denn sie wusste noch nicht, was er über das dachte, was sie gerade gesagt hatte, doch sie wollten beide auch sofort wissen, was Akemis Nachforschungen ergeben hatte, also wandte sie sich zuerst einmal an die Schauspielerin.

„Was hast du erfahren?“

Fragte Chesara.

„Hat jemand Alisah gesehen?“

- Malastare – Pixelito – Vor dem Imperialen Palast – Mit Adrian -
 
- Malastare – Pixelito – Vor dem Imperialen Palast – Mit Adrian und Chesara -

„Ja.“

Akemi nickte. Sie verspürte ein aufregendes Gefühl. Als sie hinüber gegangen war um nachzufragen, ob jemand eine junge Menschenfrau mit dunklen langen Haaren gesehen hatte, hatte sie zwar gehofft, Hinweise sammeln zu können, aber versucht ihre eigene Hoffnung minimal zu halten, damit sie nicht zu enttäuscht sein würde, falls sie keinen Erfolg hatte. Jetzt, wo sie tatsächlich etwas erfahren hatte, war sie umso glücklicher.

„Einer der Kellner konnte sich genau an sie erinnern. Er sprach schlecht Basic und es war schwierig ihn zu verstehen, aber er meinte es kämen nicht viele Menschen hierher und daher müsste der Mensch, den er gestern gesehen hat, Alisah sein!“

Akemi kam sich vor, als wäre sie außer Atem, dabei war sie nur ein paar Meter gegangen und noch nicht einmal schnell gelaufen. Das musste die Aufregung sein.

„Ich habe gefragt, ob er mit ihr gesprochen hatte aber das hat er nicht. Er hat mir jedoch einen Tipp gegeben. Ich weiß nicht, ob es unsinnig ist, aber er meinte, ich sollte es beim Podrennen versuchen.“

Während sie mit den Schultern zuckte, fast so als würde sie sich für den Vorschlag, der nicht einmal von ihr selbst kam, entschuldigen, sah sie Adrian an.

„Der Dug meinte, jeder würde sich das Rennen ansehen und was gäbe es schon für einen Grund für uns Menschen, hierher zu kommen, wenn nicht wegen des Podrennens.“

Wieder zuckte sie mit den Schultern. Sie hatte keine Ahnung, ob Alisah sich jemals für solche Dinge interessiert hatte, aber sie war auch schon mehrere Jahre weg und wer wusste schon, was sie in dieser Zeit getrieben hatte? Menschen veränderten sich und das war nicht nur unbedingt auf die Sith bezogen.

„Vielleicht sollten wir einfach wirklich dorthin fahren.“

- Malastare – Pixelito – Vor dem Imperialen Palast – Mit Adrian und Chesara -
 
Pixelito – die Rennstrecke des „Vinta Harvest Classic“ – Alisah alleine

Irgendwie füllten es sich nun auch hierauf den etwas abgelegeneren Sitzplätzen obwohl die Aussicht hier wirklich nicht die Beste war. So ein Mist. Dabei war Alisah extra hier her gegangen um nicht rundum von diesen Handfüßlern umzingelt zu sein! Da hätte sie sich auch nen besseren Platz suchen können. Brummelnd stand sie wieder auf, warf jenen Dugs, die sich so dicht an sie heran gesetzt hatten, einen giftigen Blick zu und beschloss dann für sich, erst mal was zum knabbern zu besorgen und dann nach einem Platz mit besserer Aussicht zu suchen. Zur Not würde sie eben auf ihr Können zurück greifen um sich genügend Freiraum zu schaffen.
Ja, das Essen hier war zumindest essbar. Eine ganze Weile hatte Alisah suchen müssen bevor sie einen Stand gefunden hatte, an dem es was gab, das für Menschen geeignet war und das nicht unbedingt den Eindruck machte gerade eben noch aus einem Sumpf gefischt worden zu sein.
Jetzt hatte sie eine Tüte geröstete Nüsse in der einen und einen Becher eines undefinierbaren aber durchaus lecker schmeckenden Saftes in ihrer anderen Hand, während sie sich durch die hier schon recht drängelnden Massen schob. Die meisten hier waren schon Dugs aber es gab, gerade eben auch bei so einem Event, auch viele Gäste. Die wenigsten waren allerdings Menschen. So viel man natürlich auf und Alisah zog ihre Kapuze gleich noch ein wenig mehr ins Gesicht auch um bei eventuellen Holoübertragungen nicht direkt erkennbar zu sein! Das fehlte ihr noch, wenn irgend ein Sith die Übertragungen von Rennen verfolgte und sie dort mit Knabberkram und Drink rumlaufen sah. Ne, das brauchte sie nun wirklich nicht. Genau so wenig wie Massen von Fremden die ihr direkt auf der Pelle hockten. Fast nebenbei verstärkte Alisah eine negative Aura um sie herum und welch Wunder plötzlich rückte ihr Keiner mehr direkt so nahe, dass sie die fremde Haut an ihrer spüren musste. Fast klappte das sogar besser als Alisah gedacht hätte, denn als sie sich auf der Tribüne nun einen neuen Platz suchte, rückten die dort bereits sitzenden bei Seite und sie hatte mehr Platz als sie ihn für sich alleine gebraucht hätte.
Genüsslich kaute Alisah nun auf der Hand voll Knabbernüsse, die sie gerade eben in ihren Mund geschoben hatte, grinste zufrieden und richtete ihren Blick auf den Start wo mittlerweile die Pod‘s für das nächste Rennen Aufstellung bezogen hatten.


Pixelito – die Rennstrecke des „Vinta Harvest Classic“ – Alisah alleine
 
[ Malastare – Pixelito – vor dem imperialen Palast | Chesara, Akemi und Adrian ]

Seine Enttäuschung über Chesaras Ablehnung seines Vorschlags konnte Adrian nicht komplett verbergen. Sie brachte einige Gegenargumente zusammen: Es war noch unklar, ob Alisah allein unterwegs war oder mit mächtigen Sith, die sie mit einer solchen Technik nur auf sich aufmerksam machen würden, zudem hielt sie die Technik generell nicht für die geeignetste und hoffte stattdessen darauf, Adrian würde weitere Eingebungen der Macht erhalten. Nur konnte er selbst diese Eingebungen eben nicht steuern. Plötzlich fühlte er sich hilflos und überfordert.

„Okay.“

brachte er schließlich heraus und sagte dann für einen Moment nichts. Was blieb noch an Möglichkeiten? Sollte er wirklich versuchen zu meditieren und so ein Zeichen der Macht provozieren? Adrian bemerkte, wie Chesaras Kopf sich zur anderen Straßenseite drehte und folgte ihrem Blick. Akemi kam zurück – und sie schien positiv aufgeregt. Tatsächlich hatte sich einer der Kellner an Alisah erinnern können! Sie waren richtig, sie waren vollkommen richtig. Bisher war das alles nur ein Gefühl gewesen, eine Ahnung. Jetzt gab es Gewissheit. Er hätte Akemi spontan umarmen können, hörte dann aber lieber ihrem weiteren Bericht zu. Der Kellner hatte ihr den Tipp gegeben das Pod-Rennen zu besuchen – jeder Tourist auf Malastare kam anscheinend für dieses Ereignis auf den Planeten. Akemi schien zwar unschlüssig über den Wert dieser Information, schlug aber dennoch vor, dorthin zu fahren.

„Ja.“

bestätigte Adrian nickend. Er hatte sonst keine Idee – also war es besser dorthin zu fahren, als hier auf ein neues Zeichen zu warten.

„Alisah fand Pod-Rennen schon früher spannend. Sie liebte den Krach, die Geschwindigkeit und die Gefahr. Vielleicht ist sie tatsächlich hier um sich das Rennen anzusehen.“

Jetzt zuckte er auch mit den Schultern, umrundete aber gleichzeitig den Speeder um zur Fahrertür zu gelangen.

„Ich denke das könnte was sein. Es ist zumindest ein Anhaltspunkt. Wir haben ja keine Ahnung, was Mitglieder es Sith-Ordens so in ihrer Freizeit machen, oder? Außerdem …“

Mit einem Satz sprang er über die Tür des Speeders hinweg und landete etwas unsanft auf dem Fahrersitz.

„Außerdem –“

setzte er erneut an und sah dabei seine beiden Begleiterinnen an, die jetzt auch ihre Plätze einnahmen, Chesara hinten und Akemi auf dem Beifahrersitz.

„– ist sie immer noch Alisah. Zumindest zu einem Teil. Sie wird sich nicht vollkommen geändert haben, ein Teil von ihr muss noch immer Alisah Reven sein, selbst wenn sie sich jetzt vielleicht anders nennt. Und damit stehen die Chancen eigentlich ganz gut. Besser zumindest, als sie in den Bergen auf Wandertour zu finden.“

War das Zweckoptimismus, Naivität oder glaubte er das wirklich? Adrian fiel es schwer, seine Gefühle richtig einzuordnen. Für den Moment drängte er die Frage bei Seite, startete den Speeder und fädelte sich langsam in den Verkehr ein. Der Strom führte eindeutig Richtung „Vinta Harvest Classic“.

„Ganz schön viel Verkehr.“

keuchte Adrian, nachdem er sich innerhalb von Sekunden komplett von Speedern unterschiedlicher Größer, aber mit zumeist Dug-Fahrern, umzingelt sah.

„Da können wir uns wohl nur treiben lassen.“

Je näher sie dem Stadion kamen, desto größer und greller schienen die Leuchtreklamen des Hauptsponsors „Vinta Harvest Ale“ zu werden. Immerhin ein guter Indikator für ihren Fortschritt. Rings um sie herum wurde die Bebauung mit jeder Minute geringer – bis sie ganz plötzlich das Stadion vor sich sahen und kleine Buden mit Fanartikeln und Fast-Food ihren Weg säumten. Der große Verkehrsstrom teilte sich jetzt und sie wurde von einem Ordner bis zu einem Parkplatz gewunken. Schließlich parkte Adrian ihren Speeder, leicht aufgekratzt von der kurzen, aber anstrengenden Fahrt und stieg aus.

Sein Herzschlag schien für einen Moment auszusetzen. Das Stadion war noch gut 600 Meter entfernt, aber schon jetzt wusste er es. Er wusste es und er sah Chesara an, dass sie es ebenfalls spürte. Diese dunkle Aura. Diese erschreckend dunkle Aura.


„Sie ist hier.“

Adrians Mund war trocken als er sprach. Seine Stimme schien für einen Moment den Dienst zu versagen. Sein Puls beschleunigte.

„Was machen wir jetzt?“

[ Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – Parkplatz | Chesara, Akemi und Adrian ]
 
- Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – Parkplatz – Mit Adrian und Akemi -

Zu der Alisah von früher passte es, dass sie Podrennen faszinierend gefunden hatte. Sie war immer auf Abenteuer aus gewesen und auf alles was laut und aufregend war. Adrian hingegen war schon damals der Besonnenere der beiden Geschwister gewesen. Er hatte wohl Recht, dass Alisah zu einem gewissen Teil noch immer Alisah war, doch wie groß mochte dieser Teil noch sein? Chesara hoffte, dass er groß genug war, um mit ihr sprechen zu können und hoffentlich war er groß genug, dass Alisah ihrem Bruder zuhörte.

Bis sie den Parkplatz des Pod-Rennens erreicht hatten, verging eine ganze Weile. Der Verkehr war stark gewesen und Chesara war froh gewesen, auf dem Rücksitz und nicht am Fahrersitz Platz genommen zu haben. Sie fuhr nicht gerne im dichten Verkehr, wohingegen Adrian seine Sache sehr gut gemacht hatte. Auch daran, dass mittlerweile er es war, der den City-Gleiter lenkte, konnte man sehen, wie erwachsen er geworden war. Bevor sie ausstiegen, betrachtete Chesara ihn von ihrem Platz aus und stellte zu ihrem Erstaunen fest, dass es ihr schwer fiel, sich Alisah neben ihm vorzustellen. Sie kannte seine Schwester nur als das junge, wilde Mädchen, das sie damals gewesen war, nicht aber als die inzwischen junge Frau, die sie jetzt sein musste, ähnlich wie Akemi. Als sie schließlich ausstiegen und Adrian den Gleiter verriegelt hatte, hielt er plötzlich inne. Bereits in der Art, wie er sich plötzlich leicht versteifte, sah sie, dass etwas nicht in Ordnung war und im nächsten Moment spürte sie es dann auch: eine lang vergessene Aura, umrahmt von schwammiger Dunkelheit. Alisah.


„Ja, ich spüre es auch.“

Sprach Chesara langsam. Das, was sie fühlte, kam zweifellos von Alisah. Die Macht hatte Adrian hierher geführt. Was nun noch offen blieb war die Frage, ob Alisah alleine war oder nicht – sowie Adrians Frage, was sie nun tun sollten.

„Wir tun, wozu wir hierher gekommen sind, natürlich.“

Sagte sie einfach. Alisah hatte ihn gerufen, ob bewusst oder unbewusst, und ihn hierher geführt. Nun war es an der Zeit sie zu treffen. Endlich.

„Wir werden uns ihr langsam nähern und unsere Auren noch verschleiert halten, für den Fall, dass sie sich in gewisser Begleitung befindet.“

Schlug Chesara vor.

„Adrian, du solltest voran gehen. Du kennst sie am besten. Folge ihrer Spur.“

- Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – Parkplatz – Mit Adrian und Akemi -
 
[ Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – Parkplatz | Chesara, Akemi und Adrian ]

Und dann war sein Kopf plötzlich leer.
Einzig der Gedanke an seine Schwester tröpfelte in sein Bewusstsein und füllte es langsam aus. Gleichzeitig ließ Adrian sich unwillkürlich in die Macht fallen, suchte nach Alisahs Präsenz, wollte sie nicht mehr aus den Augen lassen, sie nicht mehr verlieren. Er streckte sich in der Macht, probierte sie zu greifen, sich an ihr festzuklammern – nur nicht gehen lassen. Sie war hier. Wie lange hatte er sich das gewünscht. Die Welt um ihn herum verschwamm. Adrian war wie in Trance.

Chesara und Akemi nahm er kaum noch wahr. Hatte seine Meisterin gerade gesagt, er solle seine Aura verschleiern? Wie konnte er das tun, ohne seine Schwester aus den Augen zu verlieren? Er konnte, er durfte es einfach nicht.

Langsam verließen sie den Parkplatz, Adrian vorweg. Sein Schritt war gemäßigt, innerlich dagegen ankämpfend sofort loszurennen. Irgendwie kamen sie zum Kassenhäuschen. Adrian bezahlte den gelangweilten Dug hinter der Kasse und lief ins Stadion. Es war ohrenbetäubend laut. Die Pod-Renner standen in der Startaufstellung – gleich ging es los. Hier war die Start- und Ziellinie – das Rennen selbst würde auch aus dem Stadion hinaus führen und den Zuschauern über große Leinwände übertragen. Adrian würdigte dem Spektakel kaum einen Blick, konnte sich nicht darauf konzentrieren, genauso wie er sich nicht mehr nach seinen Begleiterinnen umsah. Sein Augen suchte die Menge ab, suchten nach Alisah, obwohl er mit einem Teil seines Bewusstseins noch immer ihre Aura erspürte. Aber er wollte sie sehen, mit eigenen Augen, wollte mit ihr sprechen, wollte ihre Stimme hören, wollte einfach seine Schwester zurück! Für den Moment verdrängte er die dunkle Ausprägung ihrer Aura, es war ihm egal. Alisah war hier und es gab nichts – auch keine Armee von Sith – die ihn jetzt noch davon abhalten würden, sie zu treffen.

Seine Füße trugen ihn weiter, vorbei an einer Menge Dug und Gran und anderen Spezies, denen er keine Beachtung schenkte. Er zog sich die Kapuze tief ins Gesicht und quetschte sich durch die Reihen. Seine Ellbogen streiften Zuschauer links und rechts und er heimste sich einige Verwünschungen ein. Es war ihm alles egal.

Und dann sah er sie. Eine kleine Person, gehüllt in einen Mantel aus schwerem Stoff, die Kapuze ebenfalls tief in die Stirn gezogen. Eine Haarsträhne hatte sich gelöst und umspielte ihr Kinn. Sie saß nach vorn gebeugt auf einem der Plastikschalensitze. Die Plätze neben ihr waren frei. Sie strahlte etwas Naives und gleichzeitig bedrohliches aus. Dort saß seine Schwester. Dort saß Alisah. Es war wie im Traum. Adrian verlangsamte sein Tempo, machte die entscheidenden Schritte – sie war jetzt zum greifen nah – ließ sich in den Sitz links neben ihr fallen und starrte nach vorne. Einen ewig währenden Moment sagte er gar nichts. Dann:


„Alisah.“

Ihm brach fast die Stimme. Er war glücklich, hatte Angst, war nervös, angespannt. Es war ein vertrautes Gefühl, gleichzeitig ein fremdes, ungewohntes, beunruhigendes. Zu viele Gefühle. Dann nahm er die Kapuze ab, drehte sich zu ihr um, sah sie mit feuchten Augen an.

„Da bin ich.“

Sie hatte ihn gerufen, es war von ihr ausgegangen. Hier war er nun, bereit zu hören, was auch immer sie ihm zu erzählen hatte. Und bereit selbst zu erzählen, die Jahre aufzuholen, die niemals aufholbar sein würden. Es begann jetzt. Seine Schwester saß neben ihm. Die großen Ampeln über der Strecke wechselten von Rot zu grün. Das Rennen begann.
Endlich.


[ Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – Tribüne | Adrian und Alisah ]
 
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