[Malastare - Pixelito - Untergrund - Medi-Center - Gang] - Utopio, Andras
Seine Aufmunterungsversuche schienen nicht vom Erfolg gekrönt zu sein, doch immerhin sah sein Meister nicht mehr wie ein Häufchen Elend aus. Bevor er jedoch weitersprechen konnte wurde ihr Gespräch je unterbrochen, als Utopio sich anschickte ihn einfach im Gang stehen zu lassen und sich in den angrenzenden Raum begab. Er sah im völlig verdattert nach, doch schon wenige Augenblicke später, nähmlich als die Tür zur Krankenstation geöffnet wurde, verstand er.
Ulera stand direkt hinter ihr und der Kel'Dor hatte nur Augen für sie, da er sie vielleicht sogar schon verloren geglaubt hatte. Über ihre plötzliche Genesung muss ihn wohl sein sechsten Sinn informiert haben. Sie sah zwar noch etwas mitgenommen aus, doch das Schlimmste war überstanden, das Fieber besiegt. Ohne Umschweife oder gar Scham, so schien es, humpelte Utopio auf sie zu und umarmte sie. Alle Anwesenden schauten etwas verlegen zu Boden, bei diesem stürmigen Empfang. Dann nahmen die beiden sich an den Händen und schauten sich in die Augen, wobei die unduchrschaubaren Masken für sie zu verschwinden schienen. Sie sprachen kein Wort, doch das war ja schlieslich auch nicht der einzige Weg sich zu verständigen, wie er erst kurz zuvor erfahren hatte. Sein Meister hatte ihm ja erklärt, dass allen Kel'Dor bis zu einem gewissen Grad telepathische Fähigkeiten innewohnten und sein Meister wie auch Ulera konnte sich das zunutze machen, wie er am eigenen Leib erfahren hatte. Er kam zu dem Schluss, dass sie wohl auf einer anderen Ebene des Bewusstseins kommunizierten, was sie sich sagten blieb jedoch ungewiss.
Keiner durchbrach die Stille, doch warum sollten sie auch diesen Moment des Glücks verschwenden? Der Anblick der beiden war mit nichts zu beschreiben und er wahr froh, dass wenigstens zwei von ihnen sich am Leben erfreuen konnten. Sie mussten sich wahrlich lieben, wenn selbst diese harten Zeiten sie nicht auseinander halten konnten. Vielleicht, aber nur vielleicht, würden sie irgendwann doch einige sorglose Tage miteinander verbringen können.
Leider gab es jetzt andere Dinge um die wir uns kümmern müssen, rief er sich ins Gedächtnis. Wir müssen von diesem Planeten verschwinden und erst dann ist die Zeit gekommen nach unseren Wünschen zu streben.
Ohne Vorwarnung flog die Tür auf und instinktiv wanderte seine Hand zu seinem Blaster, der jedoch bedauerlicherweise nicht in seinem Halfter steckte. Er erinnerte sich wie er ihn in dem Gefecht auf dem Marktplatz verloren und ihn später zwar wieder aufgesammelt hatte, aber anschliesend irgendwo in diesem Gebäude, wahrscheinlich im Krankenzimmer hatte liegen lassen. Er verfluchte sich für so viel Dummheit, doch es half nichts, die Angreifer waren schon eingetreten. Diese bedrohten sie jedoch in keinster Weise und die Bezeichnung Angreifer traf auf ihre Personen nun wirklich nicht zu, denn es waren Rebellen die die Schlacht überlebt hatten und ein echsenartiges Wesen, Gunray. Wie hatten sie bloss den Weg hierher gefunden? Ein Blick zu Ulera genügte um sich zu beruhigen, da sie die Ankömmlinge wohl schon erwartet hatte. Vielleicht war dieses Gebäude ja ein weiterer Treffpunkt der Aufständischen oder ein Rückzugsort im Falle der Niederlage.
Die Echse schien sich jetzt schon sehr viel wohler zu fühlen, vor allem da sie sich nicht mehr mit ihren zerlumpten Kleider behängen musste, sondern etwas geschmackvolleres trug. Noch beäugten ihne alle misstrauisch, da sie ihn zuvor als Spion des Imperiums überführt und eingekerkert hatten und er trotz dieser Umständen nicht gefesselt war. Konnten sie ihm trauen oder würde er sie bei der ersten ihm gebotenen Möglichkeit verraten? Die Wachen schienen keine Bedenken zu haben, doch Ulera brachte ihr Misstrauen lauthals zum Ausdruck. Er selbst wollte ihm ebenfalls nicht vertrauen, doch er schien so harmlos. Natürlich musste das nicht viel heißen, aber es ging nun einmal keine unmittelbare Gefahr von ihm aus.
Dann fing der Reptiloid an zu sprechen und unterbreitete ihnen einen Vorschlag. Er habe ein Raumschiff mit dem sie von diesem Planeten fliehen könnten erklärte er ihnen. Allgemeines Misstrauen schlug ihm entgegen, allen voran die weibliche Kel'Dor, die sich sogar sträubte ihn überhaupt auf ihrer Flucht mit sich zu nehmen. Nach langem hin und her gaben sich aber alle damit einverstanden, dass er sie begleiten dürfte. Sein Raumschiff zu betreten weigerten sie sich jedoch und deshalb sande Utopio Sinaan als Vorhut voraus um auf dem Flughafen ein geeignetes Schiff zu finden. Dieser machte sich sofort danach auf und war verschwunden noch bevor er ihm hätte sagen können, dass er ihn gerne begleiten würde. Er wollte sich hier nicht die Beine in den Bauch stehen, wenn andere in Gefahr liefen festgenommen oder getötet zu werden. Doch es war zu spät und so lies er sich, nachdem er seinen Blaster gesucht und gefunden hatte, auf eines der Betten fallen und wartete so wie alle anderen auch.
Irgendwann, er wäre schon fast eingedöst, hörte man das Knacken eines Komlinks und Sinaans Stimme war zu vernehmen. Der Weg war frei, sie konnten kommen. Vom Tatendrang getrieben sprangen sie auf und machten sich auf den Weg, alle einschlieslich Gunray. Bevor sie den Raum verliesen fiel ihm jedoch etwas ein. Er machte eine Kehrtwendung und lief zu dem kleinen Tischchen auf dem noch immer die Bactasalbestand. Man konnte schlieslich nie wissen wozu sie noch gut sein würde. Er nahm sie an sich und rannte dann den anderen nach, die das Gebäude schon fast verlassen hatten.
Sie hetzten durch die Straßen den Weg entlang den Ulera und Sinaan, dieser jedoch über den Komlink, ihnen vorgaben. Sie rannten weder in eine Patrouille ihrer verhassten Feinde, noch trafen sie eine andere der armen Seele an, die in den Wirren des Krieges hier leben mussten. Einen weiteren Gedanken konnte er nicht an die Bevölkerung dieses Planeten verschwenden, denn sie bogen gerade um eine Ecke und da sahen sie ihn schon, den rettenden Raumhafen. Sie hatten die Tür zum Eingang schon erreicht als sie von zwei Sturmtruppen entdeckt wurden und diese auf sie zukamen. Ihnen blieb nichts übrig als sich zur Rede stellen zu lassen oder es würde sofort Alarm geschlagen werden. Man fragte nach ihren Namen und noch während die Wachen mit den anderen beschäftigt waren, verschrenkte er seine Arme in einer auf vielerlei Art zu deutenden Geste vor seinem Brustkorb und entsicherte damit, unbemerkt von den beiden in weiße Rüstungen gehüllte Gestalten, seinen Blaster.
Er sah zu seinem Meister der die beiden krampfhaft davon zu überzeugen versuchte, dass sie nicht die wären die sie suchen. Dann fing er an mit seiner Hand herumzufuchteln und die beiden Sturmtruppen waren nicht die einzigen die ihn völlig verständnislos anstarrten. Was versuchte er eigentlich damit zu bezwecken, sollte das etwas ein Ablenkungsmanöver sein? Wenn es so wäre, dann erfüllte es den gewünschten Effekt nicht, denn die beiden Wachen griffen nach ihren Waffen, da sie anscheinend aus Utopios Handbewegung geschlossen hatten dass er ein Jedi sei, wie war ihm jedoch ein Rätsel. Noch bevor die Wachposten verstanden wie ihnen geschah waren sie auf ein Kommando Utopios schon alle losgerannt und im Eingang des Flughafens verschwunden. Er konnte hören wie sich die Blasterschüsse hinter ihm in die Wände frassen, doch er rannte blindlings hinter den anderen her. Ein Aufschrei an seiner rechten Seite lies ihn herumfahren und einer der beiden Rebellen fiel tötlich verwundet zu Boden. Es musste noch ein Funken Leben in ihm sein, da er den Tod durch die Macht nicht vernommen hatte, doch es war zu spät um ihn zu retten. Er hatte keine Zeit den Verlust zu betrauern, denn ein weiterer Schuss flog kurz über seinem Kopf vorbei. Ein Hechtsprung und er war außerhalb der Gefahrenzone. Der überlebende Soldat bedeutete ihm weiter zu laufen, während er hier die Stellung halten würde. Der Soldat würde sein leben geben um ihnen ein wenig mehr Zeit zu verschaffen. Dann gingen die Sirenen los, sie mussten Alarm geschlagen haben. Der Rebell sties ihn vorwärts und rannte dann den Sturmtruppen entgegen, sich bewusst dass er sterben würde.
Andras konnte nicht hinsehen, wande sich ab und rannte los. Der Soldat würde sein Leben geben um ihnen ein wenig mehr Zeit zu verschaffen und die mussten sie nutzen. Er holte die anderen ein und sah wie Utopio, im Gegensatz zu den anderen, über dem Boden zu schweben schien anstatt zu gehen. Ein Phänomen welches er noch nie zuvor erblickt hatte, doch alles war ihn jetzt interessierte war, dass jemand sich für sie alle geopfert hatte. Er konnte das Gesicht des Soldaten nicht aus seinem Kopf bekommen, in dessen Augen die Angst vor dem Tod geschrieben stand und trotzdem hatte er nicht gezögert. Er erreichte das schon warmgelaufene Raumschiff und betrat es als letzter. Hinter ihm schlossen sich die Türen und sie starteten noch bevor er einen festen Halt finden konnte. Er flog vorneüber und bekam gerade noch eine Sessellehne zu greifen um seinen Sturtz abzufangen. Vorerst war das Schlimmste überstanden, doch die holprige Fahrt ging weiter.
Er schaute aus dem Fenster und sah wie sie den Startplatz hinter sich liesen, jedoch auch die vier schwarzen Monstren, welche sich weit entfernt von ihnen von den Sillhouten der Stadt abzeichneten. Es waren TIE-Jäger und sie befanden sich auf Abfangkurs. Verdammt.
Schon schallten Sinaans Rufe durch das Schiff und vorderte sie auf die Geschütze zu besetzen. Sie würden sich ihren Weg wohl hinauskämpfen müssen. Zuerst war er orientierungslos, raffte sich dann aber auf und rannte zu einem der fest installierten Blaster der Fähre. Es war fraglich, ob die die Energie dieser Waffen ausreichen würde um die Schilde der feindlich Abfangjäger zu durchdringen, aber sie hatten keine andere Wahl. Er lies sich in den Sessel fallen, aktivierte die Waffen und schallte gleichzeitig die Zielvorrichtung ein. Den am Sitz eingebauten Komlink aktivierte er ebenfalls und konnte jetzt auch hören was vorne im Cockpit vor sich ging. Der Padawan verhandelte gerade mit dem Anführer der Tie-Jägerstaffel, welche die Fähre inzwischen schon in die Zange nahm.
Es knisterte im Lautsprecher und er hörte nur noch wie eine verzerrte Stimme den Kommandanten der angreifenden Schiffe verspottete. Dann neigte sich ihr Schiff auf die eine Seite und der Jäger neben ihnen musste ausweichen, wobei er ins Trudeln geriet. Das war die Kampfansage und er eröffnete das Feuer. Einen Streifschuss konnte er verzeichnen, was die Außenhülle des feindlichen Flugzeuges jedoch nicht weiter belastete. Trotzdem zeigte sein Treffer Wirkung, da die verbliebenen Angreifer ausscheren mussten um aus der Reichweite der Blaster zu entkommen. Er feuerte weiter, doch da sie selbst unter Beschuß standen und die Fähre so sehr wackelte traf er kein weiteres mal. Immerhin hielt das Dauerfeuer den Feind auf Distanz, wenigstens für den Moment. Wenn ihr Pilot sich nicht bald anschickte von hier zu verschwinden würden sie alle bei lebendigem Leibe verbrannt werden. Er schrie in das Mikro um den Kampflärm zu übertönen.
Sinnan, ich kann sie uns nicht mehr lange vom Leib halten. Wenn du uns nicht bald hier rausholst, dann haben wir ein ernstes Problem.
Plötzlich rummpelte das Schiff und dann wurde es dunkel um ihn. Die Jäger hatten sie wohl getroffen, denn die Stromversorgung seiner Kabine war ausgefallen und der Blaster somit nutzlos. So viel dazu. Jetzt blieb nur zu hoffen, dass Sinaan sie lebendig hier rausholen würde.
Noch in Gedanken darüber was er jetzt tun sollte, war er völlig unvorbereitet als der Blitz durch seine Glieder schoss und er die weit entfernten Qualen spürte als der Rebellensoldat den Sturmtruppen zum Opfer fiel. Er war zu weit entfernt als dass er hätte in Gefahr laufen können von den Schmerzen überwältigt zu werden, doch sein Innerstes fühlte sich schuldig an dem Tod des Soldaten und das war weitaus schlimmer als jedes körperliche Leiden. Um ihn herum herrschte Dunkelheit, doch er hielt die Augen trotzdem geschlossen.
[Malastare - Luftraum über Pixelito - Lamda-Fähre - Geschützraum] - Sinaan, Utopio, Rune, Ulera, Andras