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Josea Gear
Gast
<<Mandalore – Keldabe – Wohnblock Nr.214>>
Josea , Kate (aka Ruusan Netrakara), Jace (aka Nathen Owen), Maral
Josea , Kate (aka Ruusan Netrakara), Jace (aka Nathen Owen), Maral
Noch bevor irgendjemand seine Stimme zu Joseas Vorschlag abgeben konnte, bekam die als mando’ad getarnte Schmugglerin weiche Knie, als sie über die Schwelle trat und stürzte. Geistesgegenwärtig fing der Mandalorianer die Kleine auf, noch bevor sie auf dem Boden aufschlug und trug sie zu der verwohnten Couch in der Mitte des Wohnzimmers.
” Ruus’ika, was ist los?”,
fragte er sie, nachdem er ihr den Helm abgezogen hatte. Sie wirkte zwar nicht todkrank, aber sie sah mitgenommen und bleich aus. Damit sie Luft bekam, entfernte er die Rüstungsplatten am Oberkörper und bettete ihren Kopf auf die zerknautschten Kissen. Er suchte in seinen Gürteltaschen nach einem Aufputschmittel, doch alles was er hatte, war für die zierliche Frau zu stark und konnte einen ausgewachsenen Rancor umhauen, wenn man sich mit der Dosierung vertat. Darüber hinaus hatten ihr schon am Anfang der Reise nach Mandalore nur wenige Gläser Alkohol die Lichter ausgeblasen, so dass ihr Zustand schon vorher nicht der Beste gewesen war und da sie sich an die Herzgegend gegriffen hatte, verbot sich der Einsatz von Amphies von selbst.
”Ich werde unsere engelsgleiche Vermieterin fragen, ob sie was Geeignetes in der Hausapotheke hat. Passt auf sie auf – ich bin gleich wieder da….“,
wandte er sich an Jace und Maral und eilte zu Apartement Nummer Sieben, wo Ta’raysh Vhett wohnte. Die Tür stand nur angelehnt und er hörte die Hintergrundgeräusche einer laufenden Holosendung. Vorsichtshalber klopfte er, um nicht von der Dame mit dem handfesten Auftreten erschossen zu werden.
Die Vermieterin lag indessen mit einem seligen Grinsen ausgestreckt auf einem Sessel, in der einen Hand ein Stück Uj-Kuchen und in der anderen ein Glas, in dem eine farblose Flüssigkeit schwappte – dem Duft nach tiihar, einem starken Obstschnaps. Die entsprechende Flasche, schon mehr zu drei Vierteln geleert, stand auf dem Boden neben Sessel.
„Hey, Gear, des is abba nedd, dass de zu mir kommscht…”,
lallte sie kaum noch verständlich. Josea biss sich auf die Zunge, um ernst zu bleiben – vermutlich würde sie sich in einer halben Stunde nicht mal an seinen Besuch erinnern.
”Meine Begleiterin hatte einen Schwächeanfall, hast du irgend etwas, was ihr wieder auf die Beine hilft?
Statt einer Antwort hob Ta’raysh die fast geleerte tihaar-Flasche auf und fing an gackernd zu lachen.
„Des hilft imma, cyar’ika. Abba wennde die Klää geschwängert hascht, is des nix. Do dribbe wohnt ä Fraa Doktor, wees gar nimma, wie die heescht. Ellä Bärga…ach nee, des war de anner Idiood, de Wixah, wo soi Musigg so uffgedräht hatt, dass mir die Deller von de Wänd gefloge sinn…“
Es schien, dass die trinkfreudige und temperamentvolle Vermieterin eine spezielle Vorliebe für Wandteller hatte, und es sah so aus, als ob der Vorfall sie ganz besonders beschäftigte, weil sie schon das zweite Mal davon sprach. Tatsächlich konnte Josea in der dunklen Wohnung eine Reihe von Wandtellern ausmachen, in der einige fehlten.
„Und sagscht dene, die solle net so än Krach mache uff dene ihre Paardy, sonscht ruuf isch die Bollizei oder isch komm niibbaa…“
Kraftlos ließ betrunkene Frau die Flasche sinken und ihr Kopf fiel nach hinten – ehe er sich aber noch überlegen konnte, ob es sie plötzlich dahin gerafft hätte, fing sie an, friedlich und relativ leise für ihr Kaliber, vor sich hinzuschnorcheln. In Augenblicken wie diesen wurde Josea wieder einmal klar, dass er dem großartigsten Volk der Galaxis angehörte. Behutsam schloss er die Tür ihres Apartments und überquerte bestens gelaunt die Straße. Was ihm allerdings zu denken gab, war die Äußerung „wennde die Klää geschwängert hascht…“ – es lag durchaus im Rahmen des Möglichen, da er einfach vorausgesetzt hatte, dass Kate schon die nötigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte – wie auch bei Kadajj, die prompt schwanger geworden war. Aber sie war seine Frau, und wenn Kate nun eben auch ein Kind bekommen würde, dann würde er die Verantwortung auf sich nehmen, ob es der Rattataki gefiel oder nicht. Auch wenn ihre Reaktion auf eine zweite Vaterschaft durchaus lebensgefährlich ausfallen könnte – doch wozu sollte er sich Gedanken um die Zukunft machen – er würde schon irgendeine Lösung finden.
Wieder völlig unbelastet von irgendwelchen Zukunftssorgen sprang er die Treppe hinauf und fand schon wieder eine unverschlossene Tür vor – Vorsicht schien in dieser Gegend nicht zu den Stärken der Bewohner zu gehören oder sie waren überaus selbstbewusst. Das Gekeife einer weiblichen Stimme (Stryka), das zum Eingang drang, ließ jedenfalls darauf schließen. Amüsiert schlich Josea durch den Flur, allerdings mit einer seiner DE-10er in der Hand und es stellte sich heraus, dass das eine gute Wahl war, denn im Wohnzimmer vor ihm zeigte ihm das HUD neun Lebenszeichen an, davon sieben mit den Energiesignaturen von Rüstungen und eine davon kam ihm besonders bekannt vor. Nach ein paar weiteren Schritten bekam er den Ort des Geschehens, das Wohnzimmer zu sehen, wo gerade eine kleine Gestalt nach der barschen Aufforderung der streitbar klingenden Frau ihren Helm abnahm.
„ „Su’cuy, vode!“, ,
rief Josea laut und deutlich, als er sich näherte, um nicht für einen gemeinen Attentäter gehalten zu werden. Dennoch hielt er sich bereit, im Notfall zu schießen und blieb kurz vor dem Wohnzimmer stehen. Schnell ließ er den Blick über die versammelten Gäste schweifen. Auf einem Sofa saßen fünf menschliche Mandalorianer, während ein Noghri, und zwei weitere Menschen noch standen. Dazwischen eine nicht ganz dünne Frau mit kurzen braunen Haaren, die etwa im Alter seiner Mutter war. Sie war die einzige die keine Rüstung trug, hatte aber allem Anschein nach die Situation im Griff und sie sah nicht begeistert über ihre Gäste aus. Fast fühlte er sich er an seine entzückende Vermieterin erinnert, doch sie schien mehr dem Konsum von Süßigkeiten zu frönen als dem Alkohol, wie der Geruch von Uj-Kuchen bewies.
„Bist du die Ärztin? Ich brauche dringend Hilfe, eine Freundin ist zusammen gebrochen und ich weiß nicht, was ihr fehlt. Genug Leute, um auf deine Wohnung aufzupassen, gibt es ja…“
Dabei war er sich allerdings nicht sicher, ob er einem Angehörigen der kyr’tsad einfach so seine Wohnung überlassen wollte, denn ein solcher saß auf der Couch. Dass es sie immer noch gab, war ein großes Ärgernis für ihn, selbst wenn ihm klar war, dass alle Verantwortlichen für den Tod von Parja und Mangal zur Strecke gebracht worden waren. Den Anblick des vierschrötigen Haudraufs in der antiken Neo-Crusader-Rüstung, dem er auf Skip 104 begegnet war, fand er allerdings erheiternd.
„Su’cuy, Ceff’ika. Die Galaxis ist klein, mein großer nostalgischer Freund, meinst du nicht auch?“ ,
Da die Gastgeberin wohl Wert darauf legte, in der Wohnung den Helm abzulegen, wie sie schon vorhin lautstark verkündet hatte, entledigte er sich des Deckels und blickte der gestresst wirkenden, kleinen rundlichen Frau von Angesicht zu Angesicht entgegen.
„Ach, wo sind denn meine Manieren geblieben? Mein Name ist Josea Gear, und wie ich schon sagte, muss ich deine Dienste in Anspruch nehmen. Ich hoffe, ich störe nicht und zu einem Stück Uj-Kuchen würde ich auch nicht Nein sagen.“ ,
Die Angesprochene blickte immer noch etwas verkniffen drein, vielleicht lag es auch daran, dass ihre Hose zu eng war. Indes sah er ein, dass er ihre Laune nicht damit verbessern würde, wenn er ihr vorschlug, doch einfach etwas Bequemeres anzuziehen.
„Wir wohnen gleich drüben, im Block 214, Apartment Nummer Sechs. Sind gerade vorhin eingezogen, und da hat es meine Ruus’ika umgehauen – nicht, weil sie jetzt die Wohnung so toll fand - sie war schon seit einigen Tagen schon nicht gut drauf. Jedenfalls meinte unsere Vermieterin, die liebenswürdige Ta’raysh Vhett, dass du praktischerweise hier wohnst.“
Die Ärztin und alle anderen schienen hochgradig angespannt zu sein – außer ihm, und sich von dieser miesen Stimmung anstecken zu lassen, würde ihm gerade noch einfallen.
“Ihr alle wirkt ziemlich unlocker“,
stellte er mit einem entspannten, freundlichen Blick in die Runde fest, blieb aber im Flur stehen. Noch hatte die Ärztin ihn nicht hereingebeten und er fand es unhöflich, wenn man einfach so in ein fremdes Wohnzimmer voller bewaffneter Mandalorianer spazierte.
<<Mandalore – Keldabe – Wohnblock Nr.214>>
Josea , Stryka, Brailor, Ceffet, Raven, Shev’la , NPCs
Josea , Stryka, Brailor, Ceffet, Raven, Shev’la , NPCs
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