Mandalore

[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–vor Strykas Wohnung] Ceffet,Stryka, Aakaan, Raven samt Gleiter

Nachdem sie sich alle vor dem Gleiter von Raven versammelt hatten ging Stryka etwas zur Seite und hörte in ihr Komgerät. Nachdem sie selber auch dort etwas gesagt hatte kam sie zu den beiden Mandos, packte schnell ihre Sachen und verschwand schon hinter der nächsten Häuserecke. Verdammt diese Frau war eine ganz merkwürdige, einmal da schon verschwand sie wieder. Immer wieder unterwegs, eine Pflicht über die andere stellend.

Verdammte, Stryka verschwindet immer genau dann wenn es nicht passt.

zischt er hervor und setzte seinen Helm auf, wandte sich dann zu Raven um und seufzte. Er spürte langsam das Alter nagen, fühlte sich wie Ende 40 dabei war er grade mal Anfang 30.

Gut Vode, lass uns jetzt einsteigen und Richtung Clanführer fahren. Der Sitz eines Clanführers ist ja allgemein bekannt wie ein bunter Strill damit man weis bei wem man sich melden kann.

[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–vor Strykas Wohnung] Ceffet,Stryka, Raven samt Gleiter

 
[Mandalore-Keldabe-vor Strykas Wohnung] Ceffet, Raven, Stryka

"Verdammte, Stryka verschwindet immer genau dann wenn es nicht passt."

Das waren ebenfalls die Worte, die Raven in genau diesem Moment durch den Kopf gingen.
Aber das war momentan von zweitrangiger Bedeutung und schließlich würde sie ja nachkommen.
Also zuckte der Mando anfang Fünfzig zu den Worten seines
vode nur mit den Schultern.

"Gut Vode, lass uns jetzt einsteigen und Richtung Clanführer fahren. Der Sitz eines Clanführers ist ja allgemein bekannt wie ein bunter Strill damit man weis bei wem man sich melden kann."

Das ganze Zeug, welches Stryka wohl brauchte war verladen und das dauerhaft sabbernde Tier mit etwas mehr als vier Beinen sprang auf die Rückbank und Raven streichelte das Strill auf dem Kopf.
Ceffet setzte sich neben ihn und dann wurde der Gleiter gestartet und brauste auch schon los.
Ravens Miene blieb weiterhin ernst als er auf dem Weg zum Clantreffen den Verkehr im Auge behielt.


"Irgendso ein Hu´tuun hat meine Farm abgefakelt."

Sagte er mit ruhigem Tonfall über den Gleiterlärm hinweg.

"Ich will nur noch das es endlich alles ins Rollen gerät, wenn du verstehst was ich meine."

Dann fuhren sie so weiter bis sie endlich am Ort des Geschehens eintrafen.
Es schien einer riesigen Festung und der alte Bürgerkriegsveteran tat gar nicht erst so als würde er sie nicht kennen und als hätte er nicht schon einmal eine Waffe auf irgendeinen der dortigen Bewohner gerichtet, doch im Grunde war er der überzeugung das lediglich der Vhett Clanälteste persönlich dabei gewesen war:
Das würde peinlich werden und Raven dankte es sich abermals selbst für seine neue Rüstung.
Als sie dort angekommen waren erwartete sie ein Empfang, welcher so unpersönlich war das es beinahe schon lächerlich gewesen wäre, wäre die Lage nicht so ernst, Raven hätte es genauso getan.


"Name und Clan, von euch beiden, sonst habt ihr beide in 2 Sekunden eine Verabredung mit dem Manda, verstanden ?"

Der altgediente Mandalorianer, sah nach oben und tat wie ihm geheißen.

"Raven Galar , letzter des Galar-Clans was mich dann wohl zu einem Clanführer macht wenn ich nicht irre, andererseits bin ich was die Regeln betrifft nicht mehr auf dem laufenden also klärt mich auf wenn nötig."

Nun war Ceffet an der Reihe sich vorzustellen.

[Mandalore-vor der Festung des Vhett-Clans, westlich vo Keldabe] Ceffet, Raven, andere Mandalorianer
 
[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–vor Strykas Wohnung] Ceffet,Raven samt Gleiter


Rasch sprang Akaan auf den Rücksitz von Ravens Gleiter, Ceffet setzte sich stattdessen auf den Platz neben Raven in die erste Reihe. Während sie losfuhren, Akaan machte sich einen Spaß daraus den Kopf zur Seite zu Strecken und sich die Backen vom Fahrtwind durchblasen zu lassen, erzählte Raven Ceffet 2 Sachen, erstens das seine Farm nur noch Schutt und Asche ist, zweitens das endlich die Sache losgeht. Jetzt da er wusste das sein alter Kampfkumpane auch 100%ig dahinter stand fühlte er sich deutlich besser, schwieg jedoch bis sie vor dem Sitz des Clanführers waren. In voller Crusadermontur, Blastergewehr in der Hand und Vibroklinge auf dem Rücken in einer Scheide ging er mit Akaan und Raven zum Eingang des Festungsbaus. 2 Vollgerüstete Vode standen dort, hoben gigantische Kaliber auf Brusthöhe der beiden Mandalorianer und fragten sofort nach dem Grund. Auch wenn er spontan nicht sagen konnte welche Kaliber diese Blaster waren, war er doch mehr als sicher das sie die Feuerkraft hatten selbst Beskar zum schmelzen zu bringen.

Ceffet Ordo, Ordoclan. Bartholo Ordo, mein Clanführer, sollte bereits mit einer Togruta hier sein und auf uns warten. Würdet ihr bitte den Clanführer darüber informieren das wir hier sind und uns durchlassen?

fragte er so diplomatisch es ihm möglich war, das Gesicht immer noch hinter seinem Helm versteckt und mit einer mehr als trockenen Stimme. Solcherlei Wartereien und Ausweisungen waren nur eines, lästig.


[Mandalore–vor der Festung des Vhett Clans-Vor dem Haupttor] Ceffet,Raven, andere Mandos, im Gebäude Shevla, Bartholo usw.
 
[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Stryka Or’dan


Endlich war sie da, und alles würde gut werden – irritierend war nur, dass sie ihn so grob behandelte – sie tatschte unbarmherzig auf seinen Brüchen herum, stach ihn mit irgendetwas und drohte ihm sogar, wieder zu gehen. Wusste sie etwa nicht, was er alles durchgemacht hatte? Sie war schließlich Ärztin und müsste sich doch vorstellen können, unter welchen Qualen er litt. Ihre Worte drangen wie durch Berge von Watte zu ihm und er verstand auch nur ungefähr die Hälfte davon. Wunderlich war auch, wie sie plötzlich nur noch in einem Overall da stand, sofern er seiner verschwommenen Sicht trauen konnte. Hatte sie nicht eben noch eine Rüstung angehabt, die aussah wie von diesem…wie hieß dieser seltsame Mann, den er auf Skip 104 getroffen hatte. Er hatte in einem Bacta-Tank gesteckt, genau wie er später selbst.

„Bacta-Tank!“,

entfuhr es ihm rau, als sie selbst davon sprach. Es wäre wundervoll, in der wohltemperierten, rötlichen Flüssigkeit zu schweben und in angenehme Träume zu fallen. Vor allem würde er endlich seine Verwundungen in Ruhe auskurieren können. Sein Mund und seine Kehle fühlten sich wie Sandpapier an, auf der Zunge hatte sich eine übelschmeckende, verkrustete Schicht gebildet. Sein Kopf pochte, als ob er sich eine Kopfnuss von einem Mandallianer gefangen hätte und sein restlicher Körper fühlte sich wie eine amorphe Masse aus dumpfen Schmerzen an. Davon abgesehen, wurde seine Sicht klarer und auch sein Gehirn schien wieder seine gewohnte Arbeit aufnehmen zu können.

„Clanversammlung…Plan!“,

wiederholte er den Teil von Strykas letzten Worten, die ihm wichtig erschienen. Sie war so gut zu ihm, fast wie seine eigene Mutter, als sie aufrichtete und ihm ein Glas Wasser brachte. Zwar war der Wechsel in eine sitzende Position noch einmal mit einem unangenehmen Drehen des Zimmers verbunden, aber dann gelang es ihm doch, seine Lebensretterin anzusehen und einen Schluck Wasser zu trinken. Die kühle Flüssigkeit verbreitete sich nahezu explosionsartig in seinem ausgetrockneten Körper, so dass es fast wehtat, doch es war das beste Gefühl seit langem und er trank einen zweiten Schluck. Sein Magen schmerzte, allerdings behielt er das Wasser bei sich.

Vor’entye, cyar’ika ! “,

bedankte er sich mit matter aber wesentlich klarerer Stimme bei der kleinen, etwas pummeligen Frau, die grinsend vor ihm stand. Ihrem Wortschwall entnahm er, dass sie vorhatte, sich bei dem Kanzler als Leibärztin anzudienen. Inwieweit das mit der ominösen Clanversammlung zu tun hatte, von der er glaubte, dass sie vorhin davon erzählt hatte, war ihm noch nicht ganz klar. Nach dem Zusammenhang konnte er auch noch später fragen, da sie ihn aufforderte, davon zu berichten, wie er sich selbst ‚vergiftet’ hätte. Josea konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen – sie klang wirklich wie seine Mutter.

„Ich bin bei der Wahl von Schmerzmitteln nicht sehr wählerisch, und das schon fast mein ganzes Leben lang…“,

begann er nach einem weiteren Schluck Wasser, nachdem nun jede Faser seines Körpers gierte. Er riss kurz die Geschichte an, wie er im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal Schmerzmittel von einem Togorianer bekommen hatte, weil auf der Flucht vor Angehörigen der Death Watch nichts anderes da war. Sein Vater, ein asketischer Mann, der auch Alkohol und Caf ablehnte, hatte versucht, ihm diese schnelle Lösung von Problemen auszutreiben, doch vergeblich und nahezu lehrbuchmäßig das Gegenteil erreicht, soweit, dass Josea auch auf eine kurze, aber heftige Phase von exzessivem Spice-Konsum zurückblicken konnte.

„Jedenfalls wollte Ruusan die Medikamente nicht, die du mir gegeben hast, also habe ich sie eben selbst genommen und bei unserem Besuch in Slaat Suumpir gab es eben nur einen Tierarzt – weshalb ich genommen hatte, was ich kriegen konnte. Gestern haben Maral und ich nach Leuten gesucht, die einigermaßen intelligente Pläne haben, wie man dieses Kanzlerproblem lösen könnte, jedoch klangen bislang alle ähnlich durchdacht wie die von diesen Crusader-Veermoks, die sich in deiner Wohnung aufgehalten hatten. Ich muss gestehen, dass mich diese Aussichten ziemlich herunter gezogen haben und ich daher wohl auch ein oder zwei Gläser Ale zuviel hatte. Und auch die eine oder andere Prügelei. Aber zumindest klingt es so, als ob dein Plan etwas taugen könnte.“,

beendete er seinen Bericht, wonach er das Glas Wasser mit einem gierigen Zug leerte. Probeweise streckte er sich und die Bewegung tat überraschenderweise weniger weh, als er erwartet hatte. Joseas Eindruck von der Planlosigkeit der vode auf Mandalore war von Strykas Worten und seinen Erlebnissen in ihrer Wohnung bestätigt worden. Niemals hätten sie sich in den Sith-Krieg hineinziehen lassen sollen – sämtliche Mand’alore der alten Zeiten würden in ihren Gräbern rotieren, wenn sie davon wüssten, wie weit es gekommen war.

„Wie lange dauert es, bis ich wieder auf den Beinen bin? Und was nehme ich, wenn ich wieder Schmerzen habe? Maral hat leider die Medikamente weggeworfen, die mir der Tierarzt gegeben hat.“

Er fühlte sich kalt und leer, auch wenn die Schmerzen sich in Grenzen hielten und er sie auch so aushalten konnte. Das Gefühl, in warme Watte gepackt zu sein und die euphorische Stimmung fehlten ihm. Jetzt meldete sich auch unmissverständlich seine Blase, doch die Aussicht, dafür aufstehen zu müssen, gefiel ihm überhaupt nicht.

„Willst du mir einen Gefallen tun und mir aus dem Bett helfen? Die Natur ruft – und wenn du darauf bestehst, kannst du auch mitkommen. Du hast noch nicht alles von mir gesehen.“,

zwinkerte er sie an – vielleicht noch nicht mit der vollen Kraft seines unwiderstehlichen Charmes, aber er war wieder in der Lage, ihn einzusetzen.


[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Stryka Or’dan

 
[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr. 10] Stryka Or’dan und Josea Gear


Was Josea erzählte und auch das, was er nicht sagte, bestätigte sie in der Meinung, die sie sich während der Behandlung über ihn gebildet hatte. Jemand der so ein Quantum an Alkoholika und Analgetika intus hatte, war das Zeug bereits länger gewöhnt, meistens viel zu lange. Aufmerksam hörte sie ihm zu, betrachtete ihn dabei, beobachtete jede Regung, das Minenspiel und schaut anschließend wieder zum Infusionsbeutel. Langsam aber stetig tropfte die Flüssigkeit in Joseas Körper. Sie hoffte, das richtige Antidot gewählt zu haben. Natürlich hatte sie das, andernfalls würde er nicht reden können oder gar geistig klarer werden.

Dezent streckte sie die verspannten Muskeln, neigte den Kopf von einer zur anderen Seite. Nun merkte sie, wie müde sie war. Die zwei Stunden Schlaf, die sie sich gegönnt hatte, waren nicht annähernd ausreichend gewesen. Selbst die Aufputschmittel, die sie noch genommen hatte, bevor sie hierher geeilt war, brachten nicht mehr viel. Sie holte sich einen Stuhl, schob ihn an Joseas Bett und nahm dann darauf platz. Er sah so elend aus, wie er da lag und einen Teil seines Lebens ausbreitete, wirkte so viel jünger als er wohl wirklich war. Die Ärztin beobachtete ihn genau, bemerkte, wie sich langsam die Färbung seiner Haut normalisierte, auch transpirierte er bereits weit weniger als noch bei ihrer Ankunft. Seine Stimme wurde deutlicher, was sie als gutes Zeichen wertete. Erleichtert lehnte sie sich zurück und strich sich müde durchs Haar.

„Du hast aber schon eine lange Karriere als Süchtiger hinter dir“, kommentierte sie, war dabei aber nicht wertend. Sie wusste, wie schwer es war, von einer Substanz wegzukommen. Seit vielen Wochen befand sie sich selbst fast ständig auf dem Trip und sie wusste, dass sie runterkommen musste, wenn ihr Plan Früchte tragen sollte. Nur wie sie das anstellen sollte, ahnte sie noch nicht. Mit Ceffet konnte man diesbezüglich nicht vernünftig reden, der war voreingenommen, stur und einfach nicht zum Aushalten. Also musste sie es wieder einmal allein schaffen, es wäre nicht das erste Mal. Wie viel schwerer musste es für Josea sein, der das Zeug schon so lange nahm? Als sie sich diese Frage stellte, wurde ihr Blick beinahe weich und anteilnehmend, fast liebevoll, könnte man sagen, wenn man freundlich war. Doch gönnte sie sich diese Sentimentalität nur einen kurzen Augenblick. Ganz tief in ihr drinnen, tat er ihr leid, doch das durfte sie ihm nicht merken lassen. Die Maske der knallharten Ärztin war wieder da, sie verschloss sich und hoffte, dass Josea in seinem angeschlagenen Zustand nichts bemerkt hatte.

„Schwer zu sagen, wie lange es dauert, bis alles verheilt ist“, meinte sie, als er sie danach fragte und wieder hatte sie ein Kind vor Augen, das sich die Knie aufgeschlagen hatte und weinend nach Bacta verlangte, stattdessen aber von Stryka nur einen Verband bekam, um die natürlichen Heilungsmechanismen des Körpers nicht verkümmern zu lassen. „Das Gift bist du wahrscheinlich heute Abend los. Die Brüche“, hier brach sie ab und runzelte nachdenklich die Stirn. „Ja, die Brüche, das ist eine andere Angelegenheit. Ich werde dir in drei Stunden noch einmal Bacta injizieren, um den Knochenwuchs zu forcieren.“ Erneut unterbrach sie sich, presste diesmal die Lippen fest aufeinander und schaute von Josea weg. Ruhelos stand sie auf und ging im Zimmer herum, um nach einer Antwort zu suchen. „Ich kann dir keine Garantie für den Handgelenksbruch geben. Das hätte gleich ordentlich gerichtet gehört. Die Rippenbrüche wirst du allerdings bald nicht mehr merken.“

Abermals fuhr sie sich durchs Haar, nestelte am Overall herum, sie schien sich mit dem Kleidungsstück nicht wirklich anfreunden zu können und wendete sich dann wieder an Josea. „Gegen die Schmerzen werde ich dir erst etwas geben, wenn das andere Gift heraußen ist. Ich habe noch ein paar Perigenstrips in meinem Rucksack, davon werde ich dir später etwas geben. Vielleicht solltest du langsam von dem Zeug runter kommen.“ Sie rieb sich über das Gesicht, eigentlich sollte sie auch einmal von den Aufputschmitteln wegkommen. Verhalten gähnte sie, dann ging sie zum Bett zurück und setzte sich wieder.

„Willst du mir einen Gefallen tun und mir aus dem Bett helfen? Die Natur ruft – und wenn du darauf bestehst, kannst du auch mitkommen. Du hast noch nicht alles von mir gesehen.“, sagte er, kaum dass sie wieder saß. Das war vorherzusehen gewesen. Ohne einen Kommentar abzugeben, Stryka hatte sich vorgenommen, keinem männlichen Charme mehr aufzuliegen, weil das meiste ohnehin erlogen war, ging sie ums Bett herum, griff ihm um die Schulter und half ihm, sich zuerst aufzusetzen und die Beine aus dem Bett zu bekommen. Die Ärztin ahnte, dass ihm wohl durch die rasche Bewegung wieder schwindlig wurde, so ließ sie ihn einen Moment sitzen, behielt den Griff um seine Schultern damit er nicht zurückfiel. Mit der anderen Hand fummelte sie am Infusionsschlauch und drehte so die Flüssigkeitszufuhr ab, dann entfernte sie den Schlauch von der Nadel und nickte ihm auffordernd zu. Noch bevor er etwas sagen konnte, stellte sie sich vor ihn, änderte den Griff so, dass sie ihn nun unter den Armen packen konnte und zog ihn hoch, dann drehte sie sich wieder an seine Seite und führte den um einiges größeren Mann langsam zum Bad.

Sie hatte schon mehr nackte Männer gesehen als ihr lieb war, in den allermeisten Fällen waren es Patienten gewesen, sich selbst überschätzende Mandalorianer, Söldner oder andere Verrückte, die meinten allen Ärger der Welt mit den Fäusten oder einem Blasterschuss aus der Welt schaffen zu können und ein Hirn von der Größe eines Sandkorns besaßen. Ob Josea in diese Kategorie fiel, wusste sie noch nicht. Momentan war er ihr Patient und selbst die leidige Kanzlerangelegenheit musste da zurückstehen. Sie ahnte auch, dass Ceffet wohl über ihren raschen und ungeplanten Aufbruch sowie die Änderung ihrer Pläne nicht sehr erfreut sein würde, aber jetzt war er aus der sogenannten Schusslinie und sie konnte ihrer Arbeit nachgehen. Ungehindert, so hoffte sie. Nur die ausstehende Rechnung mit Bartholo würde sie noch eintreiben. Dieser Patientenentführer. Sie befahl sich, nur an das Naheliegende zu denken und das war eben, Josea ohne einen Sturz ins Bad zu bringen. Schritt für Schritt führte sie ihn die kurze Strecke, die ihr aber immer länger zu werden schien.

„Am besten, du setzt dich, ich hab keine Lust, die Schweinerei wegzumachen, nur weil du in deinem Dusel nicht zielen kannst“, sagte sie sehr humorlos. Als sie endlich am Klo angekommen waren, zog die uncharmante Ärztin dem tätowierten und sehr lädierten Mandalorianer die Hose runter und drückte ihn auf den Sitz. „Den Rest schaffst du allein. Ruf mich, wenn du fertig bist, ich warte draußen.“ Damit ging sie auch schon eilig aus dem Bad. Sie hatte keine Lust, ihm beim Pinkeln zuzusehen.

Die Tür lehnte sie nur an und bezog dann daneben Stellung. Die Arme vor der Brust verschränkt wartete sie mit geschlossenen Augen. ‚Hoffentlich kippt er nicht vom Sitz, vielleicht hätte ich doch drinnen bleiben sollen’, machte sie sich einen Moment Vorwürfe. Doch nun war es zu spät, sie würde von hier aus aufpassen.



[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr. 10] Stryka Or’dan und Josea Gear
 
[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Stryka Or’dan


Wenn ihm auch die Aussichten auf eine schnelle Heilung und auf wirksame Schmerzkiller nicht rosig erschienen, seine silberne Zunge kam langsam wieder auf Touren. Stryka folgte seiner Aufforderung, ihn ins Bad zu bringen, aber leider tat sie ihm nicht den Gefallen zu bleiben und ihn in seiner vollen männlichen Pracht zu bewundern. Zu allem Überfluss sollte er sich auch noch hinsetzen, aber ihr Argument, dass sie nicht hinter ihm herwischen würde, war überzeugend. Zumal er immer noch auf ihre Dienste als Ärztin angewiesen war, wollte er sie vorerst nicht vergrätzen und sie sah nicht so aus, als ob sie leicht zu beeindrucken war. Das lag auch daran, dass sie seine Mutter sein könnte und sich auch ähnlich benahm. Doch selbst Jania war trotz ihrer Beteuerungen, dass sie ihn am besten gleich nach seiner Geburt in den nächsten Robatrog geworfen hätte, immer wieder da gewesen, um ihm zur Seite zu stehen und mit mütterlicher Fürsorge zu bedenken.

Er konnte sich natürlich nicht mehr daran erinnern, wie es war, als Kleinkind auf den Topf gesetzt zu werden, aber es musste sich wohl so ähnlich angefühlt haben. Nur, dass er jetzt ein ausgewachsener Prachtkerl war – der sich allerdings fühlte, als ob er gehörig durch die Mangel gedreht worden war. Nachdem er sich erleichtert hatte, lehnte er sich erst einmal nach der Anstrengung zurück und hätte in genau dieser Position auch einschlafen können, wenn es ihm nicht so kalt gewesen wäre. Also musste er zurück ins Bett.

Buuuiiiir! Ich bin fertig – holst du mich wieder?“,

rief er mit dem besten Kleinjungen-Ton, mit dem er seine eigene Mutter gerne aufzog, wenn sie sich sahen. Wie weit er bei Stryka gehen, wusste er nicht, aber es war eine gute Gelegenheit zum Testen. Josea versuchte, seine Shorts hochzuziehen, was aber eine kompliziertere Sache war, als er vermutet hatte. Seine Muskeln schienen die Konsistenz von Pudding zu besitzen, und als er sich nach vorne beugte, kippte der Boden unter ihm weg. Auch der Griff nach der Hose gelang nicht so, wie er wollte. Die Hand seines gebrochenen Arms gehorchte ihm nicht richtig, und die andere fühlte sich kraftlos an. Trotzdem bekam er irgendwie den Saum zu fassen und zerrte das Kleidungsstück bis auf die Höhe der Oberschenkel. Das nächste Problem bestand darin, dass er sich aufrichten musste, um die Shorts über seinen Hintern zu ziehen, doch das war ihm zu anstrengend. Also wartete er, bis Stryka wieder bei ihm war.

„Ich hab’s fast geschafft – aber du musst mir beim letzten Stück helfen. Ich erzähl’s auch nicht meiner Frau, die würde dich dafür in Stücke reißen“,

berichtete er stolz, als er auf das halb hinaufgezogene Kleidungsstück deutete und grinste die kleine Ärztin an. Welche Frau würde sich schon die Gelegenheit entgehen lassen, in die Nähe seines wohlgeformten Hinterteils zu gelangen – selbst als Ärztin und Frau mit Erfahrung konnte ihr das nicht entgangen sein. Zwar behandelte sie mit ihn merklicher Distanz und wirkte ansonsten eher ruppig, aber das konnte auch nur eine professionelle Fassade sein – auch Kate, die toughe Schmugglerin, war letztendlich Wachs in seinen Händen gewesen, was das Intermezzo im Cockpit seines Schiffes bewiesen hatte.

„Du bist wirklich so gut zu mir – ich glaube, Maral hätte mich umgebracht, wenn du nicht rechtzeitig gekommen wärst.“,

pries er ihre Hilfsbereitschaft, als sie ihn schließlich mit korrekt sitzenden Shorts wieder ins Bett befördert hatte und er wieder am Tropf hing.

„Wo bin ich hier eigentlich? Ich kann mich an fünf oder sechs verschiedene Cantinas erinnern, aber danach wird’s mit Einzelheiten schwierig. Ich weiß nur noch, dass jeder die Residenz von Kanzler Farsiin stürmen wollte und es jeder besser wusste. Und du willst also seine Leibärztin werden – wenn du das geschafft hast, was kommt dann?“

Gespannt lehnte sich Josea zurück und trank das nächste Glas Wasser in einem Zug aus. Normalerweise hätte er lässig einen Arm hinter den Kopf gelegt, was aber weder mit dem einen, der an dem Tropf hing, besonders gut aussehen würde, und ebenso wenig mit dem gebrochenen Arm. So musste der bloße Anblick seines nackten Oberkörpers eben genügen, dass er dabei schlimmer als eine Mischung aus Rancorhöhle und Strillsabber roch, war unerheblich.


[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Stryka Or’dan

 
[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nummer 10] Stryka Or’dan und Josea Gear


„Buuuiiiir! Ich bin fertig – holst du mich wieder?“, kam es schließlich aus dem Bad und Stryka fühlte sich mit einem Mal alt. Uralt. Buir, Mutter … Ja, so konnte es kommen. Wenn man den Zenit des Lebens am Überschreiten war, redeten einen die Leute plötzlich mit Buir an. Noch einen Moment hielt sie die Augen geschlossen, dann stieß sie sich von der Mauer ab und betrat, wieder ganz die nüchterne Ärztin, das Bad. Josea stand in einer sehr wagemutigen Haltung da und kämpfte mit seiner Unterhose. Stryka wusste nicht, was er mit seinen Worten bezweckte, ob er sie ärgern oder nur dumm anmachen wollte, schließlich war sie Profi und ein nackter Hintern, so gut er auch aussehen mochte, warf sie nicht gleich auf den Rücken. Sie nahm sich vor, auf keine der Möglichkeiten einzugehen. Auch auf seine Bemerkung bezüglich seiner Frau ging sie nicht ein, zog ihm nur das Höschen über den strammen Po, führte ihn wieder hinaus und steckte ihn ins Bett. Rasch war der Schlauch, der den Infusionsbeutel mit seiner Vene verband angeschlossen, dann deckte sie ihn zu und öffnete das Fenster. Der Gestank im Zimmer trieb einem die Tränen in die Augen und weckte langsam einen Würgereiz in der Ärztin, der wohl auch von einer leichten Überdosierung der Stimulanzien herrühren mochte.

„Ich bin nicht gut zu dir, bilde dir das nur nicht ein und ich arbeite gewiss nicht umsonst. Weißt du, was Bacta kostet?“, antwortete sie leise, noch am Fenster stehend, dann drehte sie sich herum und setzte sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett. Die Beine legte sie auf die Bettkante und starrte ihn eine Weile an, als er von den fruchtlosen Bemühungen berichtete, Informationen über einen Sturz des allseits unbeliebten Kanzlers Farsiin zu bekommen.

„Mal abgesehen davon, dass wir heute ohnehin keinen Umsturz mehr anfangen, schon allein aus der Tatsache heraus, dass du zu marodiert bist, ad’ika, solltest du vorher duschen, sonst verrät allein dein Geruch wo du dich aufhältst.“

Sie streckte sich gründlich und legte dann die Arme hinter den Kopf, den Blick nach wie vor auf Josea gerichtet.

„Die Absteige nennt sich Cantina Cin’Vhetin. Allem Anschein nach hast du dich ziemlich volllaufen lassen in dem Bemühen, Informationen zu bekommen. Keine Ahnung, welche Geister dich reiten, aber du solltest etwas mehr aufpassen“, gab sie ihm schließlich die gewünschten Informationen inklusive einem wohl unerwünschten Ratschlag, um dann in ein nachdenkliches Schweigen zu fallen.

Einen Moment schaute sie weg, als sie ihren Plan überdachte, viel war noch nicht vorhanden, weil sie nicht wusste, wie sie nach der Infiltration weiter machen konnte oder ob sie es überhaupt schaffte, bis zu Farsiin vorzudringen und die Informationen zu bekommen, die sie begehrte. Es war schon immer ihr Dilemma gewesen, sich nur auf sich selbst zu verlassen, weshalb sie auch Ceffet und Raven allein fortgeschickt hatte und über die Abwesenheit der beiden gar nicht böse war. Die Zwei waren in mancher Hinsicht einfach viel zu pingelig. Manchmal musste man einen schmerzhaften Schnitt setzen, damit ein Geschwür ausbluten und heilen konnte. Sie hatte das an sich nur zu deutlich gelernt und das vor noch nicht allzu langer Zeit. Ihre Gedanken kehrten kurz zu Tafo und das Ende einer missglückten Ehe. Wahrscheinlich spiegelte sich die Vielzahl an Gefühlen in ihrem Gesicht wider, denn sie war zu müde, um jetzt auch noch eine gleichmütige Miene zur Schau zu stellen. Die Konzentration auf Joseas Heilung und den Kanzlersturz-Plan musste genügen. Die Ärztin konnte es auch nicht verhindern, über die Flirtversuche des jungen Mannes, verwirrt zu sein. Sie war nicht der Typ, mit dem man flirtete, nicht, wenn man nicht etwas von ihr wollte. Oder war es nur reine Angeberei, die er hier zur Schau stellte? Es war schwierig zu sagen, denn seit einer halben Ewigkeit hatte sie nicht mehr als Privatperson mit jemandem geredet. So auch jetzt nicht. Entschlossen zwang sie sich an ihren, zugegeben noch sehr unausgereiften, Plan zu denken, aber immerhin war es besser als mit einem lauten und sehr pathetischen „Vode an“, in die Residenz des Kanzlers zu stürmen.


„Ich habe vor, dort zuerst einmal ganz gemütlich und unauffällig reinzuspazieren. Natürlich nicht in einer Gam, sondern in schicken Klamotten und mit meiner Neurepublikanischen ID, stammend noch aus meiner Studienzeit auf Coruscant. Dazu habe ich noch etwas, das den ehrwürdigen Kanzler eventuell interessieren könnte“, begann sie zu berichten. Ein schmales und an Arroganz kaum zu überbietendes Lächeln erschien kurz auf ihren Lippen, doch wich es rasch der gewohnt harten und konzentrierten Mimik, welche sie fast ständig präsentierte. Während sie weiterredete, schaute sie immer wieder auf den Infusionsbeutel, dessen stetes und gleichmäßiges Tropfen auf sie fast hypnotisierend wirkte, einschläfernd. Sie gähnte. „Also, zuerst ein unverschämtes Angebot machen, infiltrieren, dann herausfinden, wo er die Clanvertreter gefangen hält, denn bislang wissen wir nur, dass angeblich welche festgesetzt sind. Dann müssen wir weitersehen, denn ich habe noch nicht weiter gedacht als bis hierher. Aber um einen Plan zu schmieden brauchen wir handfeste Informationen. Wie viele Leute hat er? Wo sind sie stationiert? Welche Waffen haben sie? Haben sie Unterstützung von außen? Diese Informationen will ich zuerst beschaffen, erst dann kann man einen ordentlichen Plan schmieden. Es bringt nichts, Blaster wedelnd in einen Hinterhalt zu laufen und von Ehre zu rufen, die einen nicht ernährt, wenn man hungrig ist.“

Abermals streckte sie sich, stand auf und ging im Zimmer herum, brachte Josea noch ein Glas Wasser und setzte sich dann wieder. Innerlich fluchte sie über ihre Unfähigkeit zu normaler zwischenmenschlicher Kommunikation, das würde so manche Dinge einfacher machen.

„Notfall ziehe ich das allein durch, brauche aber außerhalb jemanden, dem ich meine Beobachtungen mitteilen kann, sonst macht es keinen Sinn“, hörte sie sich sagen, dann presste sie die Lippen aufeinander. Nubia hatte ihr gezeigt, dass sie besser allein arbeitete. Für sie war das im Desaster verlaufen. Entschlossen unterbrach sie jeden Gedanken an ihren ersten Auftrag als, ja, sie musste es sich endlich eingestehen, Verbrecher. Nun war ihr guter Ruf ohnehin im Eimer, also war es gleichgültig, was noch passierte, aber Farsiin, diesen ge'hutuun wollte sie an den Eiern kriegen. Sie konnte es nicht leiden, wenn sich einer zum Herrscher über andere aufschwang und sich entsprechend gebärdete, der selbsternannte Kanzler tat das zur Genüge.

Sie setzte sich wieder, bettete abermals die Füße auf die Bettkante und schaute den jungen Mann mit den interessanten Tätowierungen gründlich und abwägend an. Zugegeben, er sah gut aus, aber sie fand ihn auch ein wenig zu forsch. Oder war er nur jemand, der sein Herz auf der Zunge trug? Abermals verbot sie sich diverse Gedanken, die sich ohnehin nur im Kreis drehten und zu keinem Ergebnis führten. Ein leichtes Lächeln konnte sie nicht verhindern, als sie sich vorbeugte und ihn besser zudeckte. „Nenne mich nie wieder Buir, sonst bist du deine gett'se los, Jos’ika“, flüsterte sie ihm ins Ohr, dann setzte sie sich erneut und legte die Beine hoch. Für die meisten vode wäre es wohl eine hohe Ehre, so angeredet zu werden, sie fühlte sich nur daran erinnert, dass sie keine eigenen Kinder haben würde und langsam zu allem was Spaß machte, zu alt wurde. Als Kind hatte sie oft auf lustige Dinge verzichten müssen, weil sie am Hof geholfen hatte, dann hatte sie gelernt, um nicht zuhause sein zu müssen, hatte das Stipendium erhalten und war fortgezogen. Wieder nichts mit Spaß, denn das Stipendium musste erhalten werden. Dann Tafo … und der Spaß am Leben war tatsächlich weg. Was zählte war die Pflicht. Pflicht gegenüber Familie und Clan und dann kamen die daher und wollten sie ausschließen, selbst wenn sie es nur andachten, war es eine Brüskierung, die sie zur Schonung des eigenen Nervenkostüms vorläufig beiseite geschoben hatte.

Auf jemanden der sie nicht kannte, musste die kleine und in dem nicht ganz ordentlich sitzenden Overall pummelig wirkende Ärztin allerdings einen durchaus entspannten Eindruck machen, wie sie nun wieder zurückgelehnt und die Beine ausgestreckt dasaß und aufmerksam ihren Patienten betrachtete. Dabei brodelte in ihrem inneren ein unermesslicher Zorn auf die Ungerechtigkeit dieser machtverprellten Galaxis.




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Josea Gear, Stryka Or’dan

Die kleine, leicht übergewichtige Ärztin war auf ihre Weise niedlich, aber das würde er ihr so bestimmt nicht mitteilen – eine mandalorianische Frau, die etwas auf sich hielt, als copik’la – niedlich zu bezeichnen, war für Leute, die an ihrem Leben hingen, nicht der geschickteste Zug, ihre Zuneigung auszudrücken. Und Josea mochte sein Leben nur allzu gerne.

Natürlich stritt sie ab, aus reiner Güte zu handeln und gab auch verschiedene Ermahnungen von sich, die so oder ähnlich auch von seiner Mutter hätten kommen können – von daher wusste er, dass unter der harten Schale ein mitfühlendes Herz schlug und ließ sie weiter reden. In einem stetig sprudelnden Fluss an Worten kam sie auf ihre Pläne zu sprechen, wie sie sich Kanzler Farsiin andienen konnte, um herauszufinden, wie es um die Verteidigung der Residenz stand und ob und welche Clanführer dort festgesetzt waren. Anscheinend war er der Erste, dem sie sich anvertraute, denn er glaubte, dass die Nostalgikfreunde oder gar der verfluchte kyr’tsad für subtilere Vorgehensweise weder zu gewinnen waren noch den dafür nötigen Sinn für Taktik aufbringen konnten. Sie klang bei ihren letzten Worten frustriert, was er ihr nicht verdenken konnte und er ihr es daher auch nicht übel nahm, dass ihm drohte, die gett’se abzuschneiden, falls er sie noch einmal buir nannte, als sie ihm die Bettdecke richtete.

Ob der Informationsflut und seines immer noch angeschlagenen Zustandes musste Josea erst einmal eine Weile seine Gedanken ordnen. Die Geschehnisse der letzten Wochen und Monate saßen ihm buchstäblich in Knochen – es war eine absolut aufregende Zeit, die er seit seiner Begegnung mit Kadajj erlebt hatte.

„Ich komme mit dir, wenn du willst - Maral wird sich uns anschließen, weil sie sonst niemanden hat. Eventuell wüsste ich jemanden draußen im Hinterland, aber ich weiß nicht genau, ob ihm seine Zwerg-Eopies wichtiger sind als ein Umsturz – sein Clan hat einigen Einfluss unter den dortigen Farmern. Meine eigene Familie kommt von Ordo, aber sie sind im ganzen Outer Rim unterwegs – es dürfte schwer sein, sie rechtzeitig zusammen zu trommeln. Allerdings habe ich noch einen ba’vodu anzubieten, der sich gerade hier in Keldabe aufhält.“,

teilte er ihr das Ergebnis einer spontanen Eingebung mit, während sie immer noch seinen Oberkörper bewunderte – was er ihr überhaupt nicht verdenken konnte. Die Blicke, die sie ihm zuwarf, verrieten ihm eindeutig, dass ihr gefiel, was sie sah.

„Normalerweise hätte mich nach der Beendigung meines Kontrakts nichts mehr hier gehalten, aber ich trage jetzt die Verantwortung für meine Frau und den Sohn, den sie von mir erwartet – er soll für ein Mandalore kämpfen, das uns gehört, und weder dem Imperium noch der Republik oder sonstigen aruetiise hörig ist. Klingt seltsam von jemandem, der sich bis zur Bewusstlosigkeit besäuft, oder? Aber wo bleibt sonst der Spaß im Leben, wenn man sich ihn nicht nimmt?“

Die letzte Frage war so gesehen eher rhetorischer als philosophischer Natur, aber er zwinkerte Stryka trotzdem an. Sie wirkte so fürchterlich unentspannt, was wohl aber auch im Wesen ihres Berufs lag. Vielleicht brauchte sie auch nur einmal einen guten Liebhaber, und so wie sie ihn ansah… Unwillkürlich musste er bei dem Gedanken grinsen, eine Frau zu beglücken, die seine Mutter sein könnte. Auf den ersten und auch auf den zweiten Blick würde sie wahrscheinlich nicht in die Kategorie ‚begehrenswert’ fallen – wenigstens nicht auf die Weise wie Kadajj oder Kate oder die Rothaarige auf Coruscant.

Ihr Gähnen hatte ihn angesteckt, aber auch der Gang ins Bad und die Unterhaltung hatten ihn angestrengt. Er war so müde, dass ihm selbst der Dunst wenig ausmachte, der von ihm ausging. Noch einmal einige Stunden im Bacta-Tank…

„Hast du schonmal in einem Bacta-Tank gesteckt? Es ist großartig – ich habe eine Wahnsinns-Narkose bekommen und im Traum ein paar unglaubliche Dinge erlebt…“ ,

murmelte er vor sich her und schrak auf, weil er zusammengezuckt war. Anscheinend war er schon am Einschlafen, ohne es zu merken. Er versuchte, seine Halsmuskeln zu strecken, was zur Folge hatte, dass sein Gehirn wie eine Art Eidotter aus Blei in seinem Kopf hin- und herzuschwappen schien, was sich zudem ziemlich schmerzhaft anfühlte. Das Bett machte Anstalten, sich weiterzudrehen, so dass er unwillkürlich nach Halt suchte.

„Wann ist das Gift draußen? Heute Abend? Wann ist das überhaupt?“

Josea hatte keinerlei Vorstellung, wieviel Uhr es war – dass es helllichter Tag war, war offensichtlich, da die weit geöffneten Fenster mehr Licht und kühle Luft hereinließen, als er es erträglich fand, obwohl er wieder schwitzte.

„Erzähl mir etwas von dir, Stryka. Ich weiß gern, mit wem ich es zu tun habe, vor allem, wenn mir derjenige das Leben rettet. Selbst wenn ich dich dafür bezahle, tut das doch der Tatsache keinen Abbruch, dass du so gut wie meine Mutter zu mir bist.“ ,

beschied er ihr in aller Großzügigkeit und strahlte sie trotz seines miserablen Zustands an. Das konnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden, da konnte sie noch so hart und abweisend tun, wie sie wollte.


[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Stryka Or’dan
 
.:: Mandalore | In der Nähe von Bralsin | Dral Anwesen | Kate (aka Ruusan Netrakara) mit Jace (aka Owen Nathen) ::.


Konnte es wirklich so einfach sein? Kate stand mit vor der Brust verschränkten Armen am Rande der Farm, die angeblich Cuyan Dral gehörte. Cuyan Dral - Das war Danys Deckname gewesen. Kate hatte den Namen niemals vergessen. Selbst nach all den Jahren wusste sie noch genau, wie er aussah, wie er sich bewegte, was er dachte... Sie waren so gut befreundet gewesen und es hatte ihr in der Seele weh getan - auch wenn sie es niemals frei zugegeben hätte - als er so einfach untergetaucht war, ohne "Leb wohl" zu sagen. Nun stand sie hier, in einer mandalorianischen Rüstung, den Helm wieder aufgesetzt, und betrachtete das Stück Land vor sich, auf dem eine unscheinbare Behausung stand. Ein Gebäude, das wie alle anderen in der Gegend wirkte.
Es war Vormittag. Sie hatten nicht zu lange in der Genossenschaftszentrale verbracht. Es regnete noch immer, doch Dank der Rüstung, spürte die Talusianerin die nasse Kälte nicht. Josea hatte sich bereits verabschiedet und Kate daran erinnert, dass die beskar'gam nur geliehen war - Als hätte sie nicht mehr daran gedacht. Maral war mit ihm gegangen, ohne Kate noch eines Blickes zu würdigen. Allein Jace, der nur wenige Meter von Kate entfernt stand, hatte sich den Abschied der Halbchiss verdient.
Jace schwieg, obwohl sie schon eine ganze Weile hier standen. Er wurde nass, trug er doch keine schützende Rüstung. Wahrscheinlich war es ihm mittlerweile ganz egal, oder er spürte einfach, dass die junge Frau diese Zeit brauchte, um mit ihren Gedanken, mit sich selbst ins Reine zu kommen, bevor sie sich der Farm näherten, um Dany tatsächlich wiederzusehen. Wie würde er aussehen? Was würde seine Reaktion auf das Wiedersehen sein? Wäre er sauer, weil man ihn gegen seinen Willen aufsuchte? Wenn jemand ins Exil ging, wollte er überhaupt gefunden werden? Würde es ihn stören, von seiner Vergangenheit eingeholt zu werden? So viele Fragen, auf die Kate keine Antwort wusste. Nur der Chiss allein konnte dies alles wissen.

Hinter dem Visier des Helms schloss Kate die Augen. Sie sammelte Kräfte, allen Mut und die Hoffnung, dass er noch war, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Der ehemalige Commodore der Black Sun hatte wie sie eine Verbindung zur Macht. Die dunkle Seite hatte ihn einst unter Kontrolle gehabt und Kate hatte ihn, wie so oft zuvor, aus dem Schlamassel geholt. Sie hoffte, dass er ihr nicht wieder verfallen war. Es hatte ein Band zwischen ihnen gegeben. Diesem Band hatte sie es zu verdanken, dass sie nicht daran geglaubt hatte, dass er mittlerweile tot war. Sie hätte es spüren müssen, wenn ihm etwas zugestoßen wäre, da war sie sich all die Jahre sicher gewesen. Und nun? Existierte dieses Band überhaupt noch? Sie wusste es nicht...
Ein Kribbeln breitete sich in ihrer Magengegend aus. Es fühlte sich warm und vertraut an. Die Macht war ihr ständiger Begleiter, schon seit ihrer Kindheit und sie wusste, dass sie sich auf das Gefühl verlassen konnte. Dany war hier irgendwo!! Als Kate die Augen wieder öffnete, machte die Elektronik in ihrem Helm eine Bewegung in der Ferne aus. Es war eine Gestalt, an die Hauswand gelehnt. Mit einem gezielten Blinzeln, konnte sie an die Person heranzoomen - Die Bewegungen, auf die der Helm reagierte, hatte sie in den letzten Tagen recht schnell erlernt. Zugegebenermaßen war es wirklich praktisch, was die Rüstung alles konnte und trotzdem würde sie froh sein, wenn sie sie endlich wieder ablegen durfte. Nun erkannte sie ganz genau die blaue Haut, das schwarze Haar, das bis zu den Schultern reichte und jetzt vor Nässe triefte. Auch die Kleider, die er an hatte, war vollkommen durchnässt. Ohne sich umsehen zu müssen, war Kate klar, dass Jace in diesem Moment genau so einen mittleidserregenden Eindruck machte, wie Dany!


"Er ist es tatsächlich!"

, sagte Kate gerade so, dass ihr Begleiter es noch hören konnte.

"Lass uns zu ihm gehen! Ich bin gespannt, wie er reagiert!"


.:: Mandalore | In der Nähe von Bralsin | Dral Anwesen | Kate (aka Ruusan Netrakara) mit Jace (aka Owen Nathen) und Dany in der Ferne ::.
 
[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nummer 10] Stryka Or’dan und Josea Gear


Er war verwirrend. Alles an ihm verwirrte sie, was aber auch nicht schwer war, denn sie fühlte sich müde, abgespannt und langsam von ihrer eigenen Tatkraft überrollt, von den Ereignissen der letzten Wochen und Monate gar nicht erst zu reden. Schlaf wäre eine Lösung gewesen, doch daran war erst zu denken, wenn Josea so weit hergestellt war, dass er allein aufstehen konnte. Stryka sah in Josea den typischen Mando-Mann, er war wie aus einem Holofilm für Kinder und glich in vieler Hinsicht ihrem Vater. Wenigstens tat er ihren Vorschlag nicht gleich als unmöglich ab oder tat so als würde sie das allein nicht schaffen können, wie es Ceffet angedeutet hatte. Den Mando mit der antiken Rüstung und den Rest des durchgeknallten Ordo-Clans hielt sie ohnedies für fähig, in die Residenz zu stürmen, ohne einen ordentlichen Plan oder Überblick über die Situation zu haben.

Sie streckte sich ausgiebig, dann stand sie auf und lief ein wenig herum. Ihr war heiß in dem Overall, also öffnete sie ihn und schälte sich aus dem oberen Teil, dessen Ärmel sie um die Hüften herum schlang und verknotete, sodass der Rest blieb wo er war und einen Oberkörper freigab, der in einem hellgrauen Tanktop steckte und als überaus muskulös bezeichnet werden musste. Sie überlegte, ob die Hitzeanwandlung eine Nebenwirkung der Stimulanzien war, wahrscheinlich war es so. Darüber dachte sie nicht lange nach, sondern richtete die Gedanken wieder auf die bevorstehende Aufgabe. Die Ärztin fand, es war höchst an der Zeit mit einem genialen Plan, dem Kanzler das Handwerk zu legen. Ob ihrer so grandios war, wusste sie nicht, denn von Taktik und Strategie verstand sie nicht viel. Etwas gesunder Hausverstand musste einfach ausreichen, zumindest was sie betraf.

Verstärkung war eine gute Idee, fand sie als der junge Mando von seinen Bekannten auf Mandalore berichtete, die vielleicht mitmachen würden. Schön, dachte sie, sehr schön. Sie bemerkte, wie Josea müde wurde, beugte sich so über das Bett, dass sie den Infusionsschlauch gut erreichen konnte und erhöhte die Tropfenzahl. Warum er plötzlich so grinsen musste, irritierte sie, es passte so gar nicht zu dem, was er vorher gesagt hatte, zumal sie wenig von Spaß verstand, da ihr Leben einer einzigen großen Pflicht glich und irgendwie schien die Arbeit nie weniger zu werden. Immer wenn sie dachte, jetzt könnte sie sich einmal ausruhen, kam etwas dazwischen, was in ihr bereits den Verdacht keimen ließ, sich gar nicht erst entspannen zu wollen, weil vielleicht dann die Stryka hervorkäme, die sie nicht sehen wollte. Dazu kam noch ihr Humorpotenzial, das dem eines Steines glich.

„Danke, aber zuerst musst du es wieder in die Senkrechte schaffen, ohne dass dir dein Gleichgewichtssinn was anderes sagt. Maral kannst du fragen, wenn sie ausgeschlafen hat und deinen Onkel kannst du morgen auch noch fragen. Farsiin läuft uns bestimmt nicht davon, der denkt ja, er hat hier den goldenen A.rsch und nimmt unser Volk nach Strich und Faden aus, wenn man dem Gerede auf der Straße glauben schenken darf.“

Ernst schaute sie ihn wieder an. Die Frage, ob sie schon einmal im Bactatank gewesen war, brachte sie völlig aus dem Konzept. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Die Wahrheit tat ihr weh und eine Lüge würde früher oder später rauskommen. Eine Weile dachte sie stumm darüber nach, schaute zu Boden, dabei lief die Flüssigkeit weiter in Joseas Arm und der Beutel leerte sich.

„Ja, vor einigen Jahren war ich vier Tage im Bacta-Tank. Schön, wenn du es als angenehm empfunden hast, ich hatte Alpträume.“

Sie marschierte zum Fenster und schaute einen Moment hinaus, doch schon bald ging sie wieder zum Bett zurück, da bemerkte sie, wie sich sein Blick wieder veränderte und er mit den Händen im Bett nach Halt tastete. Ohne zu überlegen, griff sie nach seiner Hand und hielt ihn fest.

„Ich scanne dein Blut gleich noch einmal, dann kann ich dir genau sagen, wie lange es insgesamt dauern wird. Es ist zehn Uhr, also wirst du noch eine Weile aushalten müssen. Wenn du dich schlechter fühlst, oder etwas brauchst, dann musst du es sagen.“

Sie setzte sich auf die Bettkante, sodass sie ihm den Rücken zeigte, behielt aber seine Hand in ihrer. Diese Tatsache schien der Ärztin nicht bewusst zu sein, auch nicht, dass sie ihn mit dem Daumen leicht streichelte. Ihre Gedanken waren weit weg. Eine Weile war sie still, dann sagte sie ruhig und emotionslos:

„Da gibt es nichts zu erzählen, Josea. Ich bin Arzt, habe lange auf Coruscant gelebt, dort studiert, promoviert und gearbeitet als es noch Neurepublikanisch war und bin dann wieder hierher gegangen. Fertig. Du solltest dich nicht mit irrelevanten Fragen wach halten, sondern dich ausruhen. Ich werde mich um deine Vitalwerte kümmern.“

Sie hatte die Fassung wieder gefunden, ihr Gesicht wirkte konzentriert wie immer, der Moment, als sie ihre Fassade beinahe fallen gelassen hatte, war vorbei. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie Joseas Hand hielt und ließ sie rasch los. Energisch stand sie auf und suchte den Handscanner in ihrem Rucksack. Leise fluchte sie, weil sie ihn nicht gleich finden konnte. Endlich hatte sie das empfindliche Teil ertastet, was sie erleichtert aufseufzen ließ. Damit ging sie zu dem jungen Mann, nahm erneut seine Hand, diesmal professioneller, und hielt den Scanner an seinen Finger. Sie drückte den Auslöser, was eine feine Nadel in Joseas Zeigefinger bohrte, die sich sofort zurückzog und mit einem feinen Blutstropfen bewaffnet ins Innere des Geräts verschwand. Einige Sekunden später konnte Stryka das Ergebnis auf dem Display ablesen.

„In etwa fünf Stunden wird dein Blut wieder sauber sein. Ich gebe dir noch etwas Ringerlactat, vielleicht kann ich den Vorgang so beschleunigen.“

Vorsichtig verstaute sie das Gerät wieder im Rucksack, dann beförderte sie einen weiteren Infusionsbeutel hervor und wechselte den leeren gegen den vollen aus.

„Das ist der Letzte, den ich mithabe. Alles andere habe ich Ceffet mitgegeben, schließlich laufe ich nicht mit einem Antigravcontainer spazieren in dem sich meine gesamte medizinische Ausrüstung befindet.“

Abermals hatte sie das Thema dorthin gebracht, wo es für sie ungefährlich war. Sie mochte es nicht, über sich zu reden. Es war schon schwierig genug, mit sich selbst allein zu sein, wenn man dann auch noch über sich reden sollte, wurde es unerträglich. Aber sie war auch neugierig und Joseas Reden verwirrten sie.

„Sag mal, du hast jetzt ein paar Mal deine Frau erwähnt. Ist es Maral?“ Sie schloss kuzr die Augen, rieb sich über die Stirn und schaute ihn dann wieder an. „Was ist, wenn deine Frau eine Tochter bekommt? Die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig. Bist du dann enttäuscht, weil du jetzt schon von einem Sohn sprichst?“

Müde ließ sie die Schultern hängen und setzte sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett. Die Füße legte sie erneut auf die Bettkante und hielt den Blick Josea zugewandt. Was sie von ihm halten sollte, wusste sie noch immer nicht. Aber sie wusste auch nicht, was sie von sich selbst als Privatperson hielt. Was er von ihr denken mochte, war ihr im Moment herzlich egal, sie war zu müde, um sich Gedanke darüber zu machen. Viel wichtiger war es, die Zeit nicht aus den Augen zu verlieren, denn in etwa zwei Stunden würde sie ihm erneut Bacta verabreichen und den Arm scannen müssen. Trümmerbrüche hatten es in sich, wenn sie alt waren und noch dazu schlecht gerichtet.



[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nummer 10] Stryka Or’dan und Josea Gear
 
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{Mandalore}-{Keldabe-Centrum}-{Im Umbau befindlicher "Amtssitz" des Kanzlers}-{Büro des Kanzlers} Klai Farsiin


Äußerst zufriedenen lehnte sich Klai in seinem Sessel zurück. Dabei entblößte er seine Zähne zu einem makellosen, weißem Lächeln das etwas manisches an sich hatte. Vor ihm über eine kleinen Monitor flimmerte der Beitrag den sie für Mandalore, das gesamte System und alle die es betraf aufgezeichnet hatten. Er würde diese Aufwiegler finden und zur Strecke bringen. Es bestand gar kein Zweifel, kein dahergelaufener und noch so abgewi.chster Slödner würde ihn aus der Fassung bringen. Als dann die Aufzeichnung durchgelaufen war schaltete er den Bildschirm ab. Augenblicklich setzte leichte Musik ein, ein langsames Stück mit Saxophon, Trompete und Klavier. Klai verstand sich als weltmännisch, höflich und Gentleman, er würde diesen...Barbaren in ihren metallischen Panzern die Zivilisation bringen und vor allem Ordnung. Das Waffenverbotsgesetzt innerhalb von Keldabe war nur der erste Schritt.

Immer noch mit einem süffisanten Lächeln beugte sich der fast siebzig Jährige zu seinem massiven Schreibtisch aus Echtholz vor und griff nach einem Datapad. Die Abschlussberichte der abgelaufenen Operationen, zufrieden nahm er die durchweg positiven Berichte auf bis er zu dem Dossier kam das von der kleinen Togruta handelte die ihm durch die Lappen gegangen war. Sie war spurlos verschwunden, nicht mehr aufzufinden. Klai kämpfte ein wenig mit seiner Fassung, wie konnte ein so schwer verletztes Mädchen einfach verschwinden? Das war unmöglich, war er denn nur von Idioten umgeben? Bemüht freundlich zu klingen aktivierte er die Komeinheit die im Schreibtisch eingelassen war und kontaktierte Walter. Dieser war für die Koordinierung der Suchaktion eingeteilt gewesen.

"Walter sei doch so gut und komm einmal in mein Büro, das wäre äußerst liebenswürdig von dir."

Bevor Walter reagieren konnte trennte Klai die Verbindung. Es würde nicht lange dauern und der leicht übergewichtige Mensch würde hier auftauchen. Wartend legte der "mandalorianische Kanzler" die Fingerspitzen aneinander und blickte zur Tür. Länger als erwartet brauchte Walter um die Treppe rauf zu kommen und an die Tür des Büros des Kanzlers zu klopfen. Mit einem Druck auf dem entsprechendem Knopf öffnete Klai die Tür, es war seiner Vorsicht geschuldet das die Tür nur von innen und auf diese Weise geöffnet werden konnte. Wenn er selbst ins Büro wollte betätigte er einen ähnlichen Knopf auf einer Fernbedienung die er immer am Mann hatte.


"Boss sie hatten mich..."

"Walter...Walter...Walter. Ich möchte dir eine Frage stellen."

Die Musik im Hintergrund nahm einen leicht bedrohlichen Klang an, was Walter, der schon reichlich Schweiß auf der Stirn gesammelt hatte, veranlasste schwer zu schlucken. 'Wie überaus dramatisch' Stellte Klai fest und gab sich keinerlei Mühe das spitzbübische Grinsen zu verbergen.

"Walter, wenn man eine Aufgabe übertragen bekommt. Dann ist es doch das Ziel diese Aufgabe auch zum vollsten Zufrieden des Aufgabenstellers zu erfüllen nicht wahr?"

Klai stand auf und wand sich zu dem Fenster das aus mehreren Lagen Sicherheitsglas bestand, die nur durch einen Treffer mit einem Turbolaser hätten zerstört werden können, um. Außerdem ließ er den Söldner nicht die Zeit eine Antwort zu suchen, geschweige denn eine zugeben.

"Weißt du Walter, ich hab dich nie wirklich mit einbezogen in meine Pläne für diesen Planeten. Aber schau aus dem Fenster, Mandalore floriert. Rohstoffe werden abgebaut, Güter erzeugt, Geld verdient. Und das alles weil jeder seine Aufgaben zu 100% erfüllt. Was wenn all diese Leute aufeinmal anfangen zu schludern? Es würde nichts mehr produziert werden, es gäbe kein Geld und damit könnte ich dich auch nicht mehr bezahlen. Das willst du doch nicht oder Walter?"

Er hatte sich umgedreht und fixierte den Angesprochenen mit einem Blick den der Söldner offensichtlich nicht beruhigend fand. Den dieser fing an nervös zu werden.

"Nein...Boss natürlich. Ich meine...es...wäre ja schade..."

"Dann kannst du mir doch auch sicherlich verraten wieso die Togruta entkommen konnte? Ich hab dir meine fähigsten Männer gegeben und alles was ich bekomme ist dieser Bericht da?!?"

Mit einer pochenden Halsschlagader deutete er auf das Datapad. Bei der immer lauter werdenden Stimme des Kanzlers war der Söldner zusammen gezuckt. Nun, wieder um Fassung bemüht fuhr sich Klai mit einer Hand über die Haare und ordnete sie da sie etwas wirr abgestanden hatten.

"Also Walter, ich möchte keine Ausflüchte . Du gehst jetzt los mit den dir zugeteilten Männern und durchkämmst Keldabe. Fangt da an wo ihr sie verloren habt. Durchsucht die Häuser, Läden und Keller. Wenn es sein muss taucht ihr auch in irgendwelche Jauchegruben. Nur findet dieses Mädchen und zwar jetzt!"

"Natürlich Boss... bin schon unterwegs Boss."

Als sich die Tür hinter dem eilig verschwindenden Söldner schloss gestattete es sich Klai abermals zu grinsen nach dem er seinen Anzug gerictet hatte. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie wieder auftauchen würde, so oder so.


{Mandalore}-{Keldabe-Centrum}-{Im Umbau befindlicher "Amtssitz" des Kanzlers}-{Büro des Kanzlers} Klai Farsiin
 
Mandalore - In der Nähe von Bralsin - Dral Anwesen - Alleine

Dany konnte nicht genau sagen, wie lange er wartend und an der Wand gelehnt im strömenden Regen saß. Seinem durchnässten Mantel nach zu Urteilen, wohl ein gutes Weilchen zu lange. Langsam richtete er sich an der Wand entlang auf und blickte wieder in die Ferne. Zwar gewitterte es nicht mehr, doch regnete es so heftig wie in den Stunden zuvor. Auf einmal sah er am Horizont die verschwommenen Lichter eines Fahrzeugs war, welches sich allem Anschein nach seiner Farm näherte. Er erwartete niemanden und jemand der zu dieser Uhrzeit, bei diesem Wetter ihn aufsuchte wollte erwartungsgemäß nichts gutes. Währenddessen der kleine Speeder am Rande der Farm anhielt, wanderte seine rechte Hand an das Lichtschwert unter seinem Mantel, ohne jedoch den Speeder aus dem Fokus zu lassen. Nach einigen Sekunden öffnete sich dessen Tür und eine Person in einer mandalorianischen Rüstung betrat das Freie. Kurz darauf folgte ihr ein Mann, dessen Gesicht er aus der Ferne und wegen des Regens nicht erkannte. Nachdem der Speeder wieder weggefahren war, schauten die beiden sich einen Moment um und gingen, als sie den Chiss erblickt hatten, zielstrebig auf ihn zu. Vorsichtig löste er das Lichtschwert von seinem Gürtel und verbarg es fest in der Hand haltend in seinem Ärmel.

Auf einmal durchströmte ihn die Macht wieder, sodass er hoffte davon nicht wieder überwältigt und ohnmächtig zu werden. Doch diesmal hatte er sie unter Kontrolle und nahm den weiteren Sinneskanal an. Er spürte keine Gefahr von den beiden immer näher kommenden Personen ausgehen. Vielmehr spürte er von ihnen eine gewisse Erleichterung und Freude ausgehen. Auf einmal offenbarte es sich ihm: Die Person, die sich unter der Rüstung verbarg war Kate! Erstarrt vor Schock, lockerte sich der Griff um sein Lichtschwert und die zylinderförmige Waffe viel mit einem Klatschen auf den matschigen Boden. Täuschten ihn seine Sinne oder handelte es sich wirklich um seine langjährige Freundin? Nachdem die beiden Personen nun nur noch wenige Meter entfernt waren, erkannte er auch die Person ohne Rüstung: Es handelte sich um Jace, seinen damaligen Piloten. Er konnte sich zwar nicht daran erinnern die beiden einander vorgestellt zu haben, aber nun hatte er keine Zweifel mehr an der Unbedrohlichkeit der Situation und der Anwesenheit Kates.

Nun ging er seinerseits auf die beiden zu und sagte mit leicht zitternder Stimme:


Ich weiß zwar nicht wie ihr beiden mich gefunden habt, aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass ihr es habt.

Sein Herz pochte heftig vor Freude, die beiden wieder zu sehen. Doch auch machte er sich Sorgen, dass vor Allem Kate sicher nicht allzu froh über sein Verschwinden war und ihm deswegen eine unangenehme Predigt halten würde. Doch noch bevor die beiden irgendetwas entgegnen konnte, bat Dany sie mit einer Handbewegung ins Haus einzutreten.

Lasst uns doch rein ins Trockene gehen.

Mandalore - In der Nähe von Bralsin - Dral Anwesen - mit Kate und Jace
 
Mandalore || Westlich von Keldabe || Clansitz des Vhett-Clans und Clanversammlungsort || Ratssaal || Verde Vhett, Camie Vau, Trace Beviin und andere Clanführer


Verd musste sich aufstützen an dem schweren aus Holz bestehenden Tisch. Er wusste nicht wie alt dieses Möbelstück war. Er wusste nur das es schon alt war als er selbst noch ein Junge von 16 Jahren war. Im Moment saßen mehrere Lebewesen um den Tisch verteilt, ein buntes Durcheinander verschiedener Spezies und Geschlechter. Wobei die Menschen eine deutliche Mehrheit besaßen. Es war Clanversammlung, er der älteste unter den Führern hatte dazu geladen.

Mit seinem verbliebenem gesunden Auge beobachtete er die Anwesenden die gerade sprachen. Das andere war unter einer Augenklappe aus beskar verborgen. Oder besser gesagt das was davon übrig war. Verd berührte vorsichtig die Metallplatte, manchmal wachte er Nachts auf weil das Auge schmerzte. Er hatte seine besten Tage definitiv hinter sich. Aber noch lebte er und solange auch nur ein tropfenblut durch seine Adern floss würde er für manda'yaim kämpfen. So wie er es im Bürgerkrieg getan hatte und den ganzen anderen Konflikten davor und danach.

Beunruhigende Neuigkeiten waren zu ihnen gebracht worden, Bartholo hatte eine junge Togruta hergebracht. Sie hatte zu einer Gruppe von Gesandten gehört die von ihnen zum Kanzler geschickt worden waren um die Frage über einige Zwangsenteignungen und spurlosverschwundenen Menschen zu beantworten. Dass sie alleine und dazu noch in einer offensichtlich schlechten Verfassung hierher kam beunruhigte ihn und einige andere der Versammlung. Es schien aber nicht nur in den Rängen der Clanvorsteher sondern auch die einfachen Söhne und Töchter von Mandalore zu beunruhigen. Bartholo erzählte von einer Ärztin die das Leben der Togruta gerettet hatte und einigen anderen denen er begegnet war.

Abermals flammte eine hitzige Diskussion auf was denn nun zu unternehmen sei, es war offensichtlich das der Kanzler oder besser Klai wie der Mann hieß, nicht an Verhandlungen interessiert war sonst hätte er die Gruppe nicht so brutal angegriffen. Ein wenig traurig sah er zu den beiden Plätzen die leer geblieben waren. Atin Ge'tal und Yaimi Aran ebenfalls Clanführer die auf diese Mission geschickt wurden. Als der Lärm des Streites übermächtig zu werden drohte schlug Verd mit seiner Faust auf den Tisch und rief sie mit einer tiefen Stimme zu Ordnung. Augenblicklich wurde es still in dem großen Raum der sich im Zentrum des Clansitzes befand, alle Augen wanderten zu dem Ergrauten Ratsältesten. Es gab zwei Parteien im Rat, die die immer noch zu Kanzler hielten und die die mittlerweile offen gegen ihn vorgehen wollten. Es war Wahnwitz so etwas zu versuchen. Noch bestand die Chance das man die gesamte Situation Unterkontrolle bringen konnte ohne das Blut von Mando'ade zu vergießen. Bilder des Bürgerkrieges flackerten im Gedächtnis von Verd auf...so viele Tote.


"Es nützt uns nichts wenn wir wie aufgescheuchte Nunas durcheinander brüllen. Wir wissen noch nicht mal wo sich die Übriggebliebenen befinden. Das einzige was wir wissen ist das nicht alle getötet wurden. "

Es war das altbekannte Problem das die Clans von Mandalore hatten, sie waren unabhängig, eigenständig. In Kriegszeiten war es ein Segen, aber in solchen Situationen war es ein Graus eine gemeinsame Linie zu finden.

"Und was sollen wir deiner Meinung nach machen? Ich bin dafür das wir zu unserem "geliebten" Kanzler fahren ihm in seinen shebs treten und uns die Information holen wo Atin, Yaimi und all die anderen sind."

Zustimmendes Gemurmel erhob sich von einigen Plätzen als Camie ihre Stimme gesenkt hatte und nun ihre Arme vor der Brust verschränkte. Die dunkelhäutige Frau war bekannt dafür das sie eine Pragmatikerin war. Einige sagten ihr sogar nach sie wäre auf Seiten der Death Watch gewesen, wen dem so war, war es Verd herzlich egal. Sie hatte schon mehr als einmal bewiesen das sie zu ihm hielt und manda'yaim.

"Das ist nicht richtig! Es muss sich dabei um ein Missverständnis handeln. Der Kanzler hat doch bekannt gegeben das er um das wohl unserer Heimat besorgt ist. Die Wirtschaft wächst. Wann hat MandalMotors das letzte Mal eine Gewinnsteigerung bekannt gegeben? Und das Waffenverbotsgesetz ist auch nicht so verkehrt. Gerade weil ein Noghri sich gewaltsam Zutritt verschafft hat und dabei zwei Wachen erschossen hat..."

Verd war also nicht der einzige der neben bei die Holonews für Mandalore verfolgte. Trace, von der selben dunklen Hautfarbe wie Camie war, zusammen mit wenigen anderen einer der letzten Sympathisanten des Kanzlers im Rat der Clans. Bevor Verd die Chance hatte zu irgendeiner dieser Aussagen Stelung zu beziehen brach wieder ein tummult aus als beide Seiten anfingen die jeweils andere davon zu überzeugen das ihre Ansichten Mist waren. Diese Gelegenheit nutzte ein unbeteiligter Angehöriger von Verds Clan um zu ihm zu kommen und etwas ins Ohr zu flüstern.

"Verd, wir haben mittlerweile drei Gäste bei uns in der Festung. Ein Noghri und zwei andere Mando'ade die mit dir sprechen wollen. Alles scheinbar wegen der Togruta und der letzte des Galar-Clans offenkundig ein anhänger der Death Wach."

Verd legte die Stirn in Falten. Ein Noghri also, vermutlich derjenige der auch für die Morde in Keldabe verantwortlich war. Verd schickte den Mann weg und erhob sich nun etwas schwerfällig von dem harten Stuhl. Dabei rieben die Panzerungsplatten aneinander. Sie waren so alt wie er selbst, einige sogar noch älter. Seine immer noch kräftige Stimme schallte erneut durch den Raum um die Versammelten zur Ordnung zu rufen.


"Mir wurde soeben zugetragen das wir Gäste haben. Unteranderem den Noghri der für die Aufruhr am Raumhafen verantwortlich ist, zumindest vermute ich das da es nicht viele dieses Volkes hier auf manda'yaim gibt. Sie wünschen offensichtlich alle mit mir zu sprechen. Ich bin dafür das wir die Sitzung unterbrechen und uns anhören was diese Fremden zusagen haben. Vielleicht hilft uns das einen Entschluss zu fassen."

Mit trommelnden Fäusten auf das Holz des Tisches stimmten die Ratsmitgliedern dem zu und ein Laufbursche wurde geschickt um die Individuen zu holen.


Mandalore || Westlich von Keldabe || Clansitz des Vhett-Clans und Clanversammlungsort || Ratssaal || Verde Vhett, Camie Vau, Trace Beviin und andere Clanführer

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Mandalore || Westlich von Keldabe || Clansitz des Vhett-Clans und Clanversammlungsort || Auf der mauer || Mo und Kal

"Hey Mo siehst du das dahinten, schon wieder ein Speeder. Ist denn heute "Besuch-die-Vhetts-Tag"?"

Der angesprochene Blickte in die Richtung in der der andere gedeutet hatte. Durch das in seinem Helm integrierte Makrofernglas konnte er einen üblichen Zivilengleiter ausmachen. Erst der der Chef der Ordos, dann dieser Noghri und nun ein weiterer Gleiter.

"Bleib du hier Oben ich geh runter und seh' mir die Knalltüten an..."

"Nix da, ich komm mit, nur für den Fall."

Zusammen gingen die beiden vor das Tor und warteten darauf das der Gleiter ankam. Natürlich nicht ohne die entsprechende Rückversicherung in Form von zwei großkalibrigen Waffen mitzunehmen. Als dann der Gleiter in einer Staubwolke hielt und zwei gerüstete Mando'ade vor ihnen standen, samt einem Strill. Als sich der Staub lichtete und man die beiden Gestallten genauer erkennen konnte Fluchte No.

"Firfek, ein Death Watch Mitglied."

Für die beiden Fremden war das nicht zuhören da es über den internen Komkanal von Mo und Kal gesprochen wurde.

"Ganz ruhig Mo, erst fragen wir was er und der Neo wollen und dann können wir ihnen immer noch die Fratzen weg ballern."

"Name und Clan, von euch beiden, sonst habt ihr beide in 2 Sekunden eine Verabredung mit dem Manda, verstanden ?"


Die Stimme von Mo kam etwas Dumpf aus den Lautsprechern am Helm, er musste nicht laut sprechen man verstand ihn immer. Als erstes reagierte der Death Watch Typ, der auch gerade heraus nach einen Sitz im Rat der Clans fragte. Es war typisch für diese Verräter das sie sich so gebaren als ob sie die größten wären. Der Neo-Crusader, oder wandelndes Museum wie Kal ihm über den internen Komkanal zuflüsterte, hieß Ceffet Ordo und beide wollten zu Verde.

"Ok ihr Flitzpiepen, ihr bleibt schön hier stehen und rührt euch nicht."


"Keine Sorge Kal, ich hab die beiden im Visier, wenn auch nur einer niest bin ich mit dem Taschentuch da."

Dabei Tätschelte der mandalorianer die Schütte und schwenkte sie einmal vom Neo zum Death Watch und zurück. Es dauerte nur wenige Minuten, in denen die beiden wirklich keinen Mucks von sich gaben, bis Kal zurück war.

"Ihr habt Glück, die Clans empfangen euch. Den Gleiter könnt ihr stehen lassen der wird rein gebracht und nun ab dafür. Auf unserem Weg zum Ziel holen wir noch den Noghri ab. Das wir eine fröhliche großer Runde werden. Vorher gebt ihr aber alle Waffen ab und das Strill bleibt auch hier unten."

So wie es Kal formuliert hatte wurde es auch gemacht, im Hof der Festung wurde den beiden alle Waffen abgenommen und das Strill ebenso. Es war schwieriger als zu erwarten das Tier von seinem Herrchen zu trennen. Auf dem Weg zum Clansaal holten sie auch noch den Noghri ab, den sie zuvor mit vier Männern begrüßt hatten. Bei kleinen Mandoade waren sie immer vorsichtig und auch jetzt sorgte das Schuppige Gesicht des Fremden dafür das sich Mo alles andere als wohl fühlte. Selbst als sie den Saal erreichten wo es genug Waffen gab um die drei und den Noghri aus dem Verkehr zu ziehen behielt Mo den Geschuppten besonders im Auge.


Mandalore || Westlich von Keldabe || Clansitz des Vhett-Clans und Clanversammlungsort || Ratssaal || Shev'la, Ceffet, RavenVerde Vhett, Camie Vau, Trace Beviin und andere Clanführer
 
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Der Chiss brauchte nicht lange, um sich der Anwesenheit beider bewusst zu werden. Erst starrte er nur in ihre Richtung, dann spürte Kate ein leichtes Kitzeln, das sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Er fühlte! Die Macht verband die beiden immer noch auf eine gewisse Weise miteinander, die Kate noch nicht ganz durchschaut hatte. Letztendlich kam auch er auf sie zu und begrüßte die "Freunde".

"Ich weiß zwar nicht wie ihr beiden mich gefunden habt, aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass ihr es habt."

Kate hatte nicht erwartet, doch so herzlich begrüßt zu werden, nachdem er sich vor Jahren nicht einmal verabschiedet hatte, bevor er untergetaucht war. Es würde noch eine Weile dauern, bis sie ihm das verziehen hatte, doch in diesem Moment war auch sie froh darüber, ihn wirklich gefunden zu haben.

"Lasst uns doch rein ins Trockene gehen."

Jace und sie kamen der Aufforderung nach und nur wenige Minuten später, fanden sie sich im Haus wieder, wo Kate sogar den Helm abnahm. Sie schüttelte den Kopf, womit sie ihr Haar aus dem zuvor gebundenen Knoten löste. Dany kannte sie noch mit blondem Haar. Dass sie seit Jahren schon dunkles Haar hatte, würde ihm fremd sein, doch das tat momentan nichts zur Sache. Sie hatten sich alle im Lauf der Zeit verändert, waren älter geworden, vielleicht auch vernünftiger.

"Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell zu finden sein würdest!"

, waren die ersten Worte, die Kate an den blauhäutigen Mann richtete, ohne ihn direkt anzusehen. Stattdessen ließ sie den Blick durch den eher dunklen Raum gleiten. Ob es wohl heller war, wenn die Sonne schien? Ob die Sonne sich überhaupt einmal blicken ließ oder der Planet nur im Regen stand? Die Gesichtszüge der jungen Frau waren ernst und zeugten von einer gewissen Härte, welche sie wohl nie ganz verlieren würde. Nachdem sie sich umgesehen hatte, nahm sie unaufgefordert Platz.

"Du hast Glück, dass du nicht mehr gejagt wirst, sonst hätten dich schon längst Massen an Kopfgeldjägern aufgespürt!"

Die Atmosphäre im Raum war angespannt. So leicht würde die Talusianerin es ihm nicht machen.

"Aber wer jagt schon einen Toten?"

Sarkassmus schwang in den Worten mit und endlich fand auch der Blick aus blauen Iriden den Weg zu Dany, der sich mittlerweile als Cuyan Dral ausgab. Sie musterte den Kerl, der um einige Jahre älter war als sie selbst. Irgendetwas sagte ihr, dass es ihm nicht gut ging, auch wenn sie nicht genau sagen konnte, warum. Er sah einfach nicht gut aus, nicht wie früher. Die Zeit hatte wirklich ihre Spuren hinterlassen. Das turbulente Leben hatte ihm immer einen gewissen abenteuerlichen Touch gegeben, das gewisse Etwas, das ihn eben zu Dany machte - dem Dany, den sie jahrelang unterstützt hatte. Jetzt war er ein Schatten seiner selbst, ein einfacher Farmer auf Mandalore, der sich vermutlich danach sehnte, sein altes Leben wieder zu bekommen. Doch ob dies möglich war?

"Hast du vor auf diesem Planeten einzugehen?"

, fragte Kate irgendwann nach langem Schweigen. Die Worte klangen vorwurfsvoll.

"Bekommst du hier überhaupt mit, was sich im Rest der Galaxis momentan abspielt?"

, fragte sie weiter.

"Oder hast du gar keine Lust noch irgendetwas damit zu tun zu haben?"

Es blieb ihm keine Zeit, auf jede Frage einzeln zu antworten, so schnell folgten die Fragen aufeinander. Es waren sowieso nur rhetorische Fragen. Kate suchte nach Antworten, jedoch nicht, wie jeder andere in seinen Worten, sondern in seinen Augen, seinem Innersten.

"Lässt du deine Freunde gern im Stich? Wir hätten dich nie in Stich gelassen, doch du... DU hast dich nicht darum geschert, was mit uns passiert, wenn du weg bist!!"

Von wem sprach sie nun eigentlich? Von der Black Sun? Danys Anhängern? Von Jace und sich? Oder nur von sich selbst?

"Kannst du dir vorstellen wie es ist, immer wieder darüber nachdenken zu müssen, was wohl mit dir geschehen ist?"

In dem Bombardement aus Fragen war ihr gar nicht aufgefallen, dass sie wieder von ihrem Platz aufgesprungen war. Es war automatisch geschehen, als würde sie sich größer machen müssen, um ernster genommen zu werden. Da Kate nicht gerade groß war, war dies auch irgendwie verständlich.


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Mandalore - In der Nähe von Bralsin - Dral Anwesen - mit Kate und Jace

Bevor sie in sein bescheidenes Haus eintraten, hob Dany sein zuvor in den Matsch gefallenes Lichtschwert auf und klemmte sich es an den Gürtel. Drinnen angekommen begutachtete er Jace, der - wie er selbst - vom Regen völlig durchnässt worden war. Mit seiner linken Hand zeigte er auf die Treppe, die in die zweite Etage des Hauses führte und sagte an Jace gerichtet:

Oben die zweite Tür links ist ein Bad, da kannst du dich frisch machen und dir ein paar Klamotten aus dem Schrank nehmen.

Der Mensch nahm das Angebot dankend an und verschwand die Treppe hinauf. Dany stand mit Kate immer noch im Eingangsbereich des Hauses und betrachtete die immer größer werdende Pfütze auf dem Boden. Sich behutsam durch die Fugen schlängelnd floss das Wasser in Richtung des kleinen Abfluss inmitten des Raums. Kate hatte mittlerweile den Helm der Rüstung ausgezogen. Sofort fiel ihm die neue Haarfarbe auf. Sie war nun deutlich dunkler, als zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich das letzte mal gesehen hatten. Jeder veränderte sich und da sein Exil nun schon mehrere Jahre andauerte, wunderte ihn das jetzt nicht weiter. Kate nahm auf einem kleinen Hocker neben der Garderobe Platz und begann ihm stakkatoartig Fragen und Vorwürfe entgegen zu werden. Immer wieder erhob sie sich von ihrem Platz, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Im Grunde hatte sie mit allem recht. Dany hatte sie im Stich gelassen und er konnte ihr ihren Frust darüber nicht verübeln.

Du hast recht. Ich habe euch im Stich gelassen, antwortete er ihr mit ruhiger Stimme.

Aber hättest du mich gehen lassen, wenn ich mit dir darüber gesprochen hätte?, redete der Chiss weiter und fuhr mit seiner rechten Hand durch seinen Dreitagebart.

Ich war damals vollkommen ausgebrannt. Als ich mich beerdigt werden gesehen habe, habe ich noch gedacht, dass ich einfach so in der neuen Identität weiter leben können würde. Endlich war ich das Kopfgeld los, das auf mich ausgesetzt wurde.

Er machte eine kurze Pause, um seinen triefend nassen Mantel auszuziehen und an die Garderobe zu hängen.

Nach einigen Monaten realisierte ich dann, dass ich auf irgendeine Art und Weise tot war. Ich konnte nicht auf meinen Heimatplaneten zurück, musste jeden Satz den ich sagte genau überlegen und ich konnte nicht mal mein verdammtes Gesicht in der Öffentlichkeit zeigen! Wie lange hätte es wohl gedauert, bis man einen gefüllten Sarg ins Weltall hätte schicken können?

Nun hatte sich die Lautstärke von Danys Stimme doch deutlich erhöht. Seine Worte machten ihn traurig und doch wütend zugleich. Gewiss war er nicht unschuldig an dieser Situation gewesen, aber er konnte sie zum damaligen Zeitpunkt einfach nicht mehr ertragen.

Auf Mandalore fand ich die Freiheit, die ich damals gesucht habe. Meine Vergangenheit interessiert hier niemanden. Und irgendwie wurde dieser Planet zu meiner neuen Heimat.

Letztendlich antwortete er noch auf die Frage, ob er überhaupt noch etwas von der restlichen Galaxis mitbekommen würde.

Ich habe zwar keinen Holonetanschluss, aber ich muss ungefähr alle zwei Wochen nach Bralsin und bekomme dort eigentlich immer ein paar Infos von den Fernhändlern.

Ehrlich gesagt wollte er auch nicht wirklich etwas von der Galaxis mitbekommen. Wenn es irgendwelche Nachrichten gab, waren es ohnehin keine erfreulichen und irgendwie wiederholte sich das meiste auch. Den Glauben daran etwas ändern zu können, hatte er in den letzten Jahren, zumindest teilweise, verloren. Zu sehr wurde er zum Farmer, der er schlussendlich doch nicht war. Sein Kopf schmerzte. Wahrscheinlich hatte er sich, als er vorhin ohnmächtig wurde, den Kopf angeschlagen. Er konnte noch immer nicht verstehen, was geschehen war. War es einfach nur die Vergangenheit, die ihn einholte? Er nahm ein nasses Tuch aus seiner Hosentasche und drückte es sich auf die Stirn. Vielleicht würde es den Schmerz ja lindern.

Mandalore - In der Nähe von Bralsin - Dral Anwesen - mit Kate und Jace
 
[Mandalore–vor der Festung des Vhett Clans-Vor dem Haupttor] Ceffet,Raven, andere Mandos, im Gebäude Shevla, Bartholo usw.

Schlechte Manieren und eine große Klappe, das zeichnete die beiden ,,Wachsoldaten" vor dem Stammsitz des Vhett Clans aus. Das sie hier den Heimvorteil, und einige Laserkanone von dem Kaliber eines Schlachtschiffes, hinter sich hatten war der einzige Grund den Ceffet daran hinderte beiden hier und jetzt eine zu knallen, am besten mit den Beskarhandschuhen auf den Hinterkopf...ohne Helm! Einer von beiden verschwand hinter der Tür und ließ den anderen hier alleine gegenüber einem ehemaligen Death Watch Mitglied, für Ceffet etwas was er seinem Vode nicht vortrug. Jeder hatte eine andere Vergangenheit und andere Ideale für die er eintrat, Wahre Mando´ade war die Vergangenheit egal, und logischerweise vor Ceffet, einem 2 Meter Hünen mit Ärmen wie Baumstämmen und ein Killermonster, ein Wesen was einem Rancor als Feind würdig gewesen wäre.....das Strill Akaan. Unter dem Helm musste der, meist ernste, Mando´ade doch schmunzeln als er sich einen Kampf Akaan vs. Rancor vorstellte. Akaan sorgte für eine gigantische Schleimspur, der Rancor rutscht darauf aus und bricht sich alle Knochen. Danach frisst Akaan ihn seelenruhig auf, für einen Comic eine hübsche Geschichte.

"Ihr habt Glück, die Clans empfangen euch. Den Gleiter könnt ihr stehen lassen der wird rein gebracht und nun ab dafür. Auf unserem Weg zum Ziel holen wir noch den Noghri ab. Das wir eine fröhliche großer Runde werden. Vorher gebt ihr aber alle Waffen ab und das Strill bleibt auch hier unten."

Endlich ging es weiter, das sie die Waffen abgeben mussten war eigentlich klar gewesen. Kein Gastgeber der bei Verstand war würde Schwerbewaffnete Krieger zu sich durchlassen (und der Durchschnitts Mando´ade WAR schwer bewaffnet!). Blastergewehr, Pistole, Vibromesser, Granatenpack.. seine Ausrüstung müsste Ceffet einmal auffüllen. Akaan loszukriegen war ein anderes Kapitel, erst nachdem er länger auf ihn eingeredet hatte und ihm ein Leckerlie gegeben hatte blieb er, einigermaßen, ruhig und ließ sich wegführen.
Auf den Weg zur Clanversammlung trafen sie auf einen alten Bekannten, den Noghri von Strykas Wohnung. Knapp grüße er diesen mit einem Nicken und auch dieser schien Ceffet anhand seiner Rüstung wieder zu erkennen. Das er wie ein Schwerverbrecher von Wachsoldaten umkreist war, war ÜBERHAUPT keine gute Nachricht.

Endlich erreichten sie die Versammlungshalle der Clanvertreter, und sofort fielen Ceffet einige Gesichter direkt ins Auge.
Da wäre zum ersten einmal Verd Vhett, lebendes Fossil und bekannter Mando´ade. Einst einer der größten Krieger des Volkes der Mandalorianer, heute einer seiner größten Führungspersonen.
Dann war da Camie Vau, angeblich ehemalige Death Watch und wahrscheinlich, neben Bartholo Ordo, die Person die am ehesten etwas gegen den Kanzler hat.
Trace Beviin war der letzte der wirklich die Aufmerksamkeit auf sich zog, ein Unterstützer des Kanzlers und von fast der selben Hautfarbe wie Camie. Knapp nickte Ceffet zur Begrüßung seinem Clanführer zu, was dieser auch erwiderte. Das er lebendig hier war, bedeutete auch das die Togruta lebendig hier war. Schweigend blickte Ceffet zu Verd Vhett, abwartend was dieser sagen würde.


[Mandalore-Festung des Vhett Clans-Clanversammlung] Ceffet,Raven,Shevla, Verd, Bartholo usw.
 
[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Stryka Or’dan


Der Redefluss der kleinen Ärztin erinnerte Josea Gear an jemanden, aber wenigstens ließ das Gesagte darauf schließen, dass mit ihren Gedankengängen noch alles in Ordnung war. Er hörte ihr sogar gerne zu, auch weil es ihn einigermaßen wachhielt und sie ihn nicht wie Maralständig beschimpfte und permanent schlecht gelaunt war. Es stellte sich heraus, dass sie nicht so auskunftsfreudig war, wie er sich das erhofft hatte, denn normalerweise gab die Lebensgeschichte eines Mandalorianers die Grundlage für vielerlei Anekdoten her. Und er liebte Anekdoten, besonders weil sie ihn dazu animierten, auch die Seinigen zum Besten zu geben. Fünf Stunden waren eine lange Zeit, wenn man nichts weiter zu tun hatte, als im Bett zu liegen.

Er beobachtete Stryka dabei, wie sie das Oberteil ihres Overalls herunterzog – anscheinend versuchte sie auf eine typisch weiblich-subtile Weise auf ihre Reize aufmerksam zu machen. Nun ja, aufregend war das nicht, was er sah, aber es gab schlimmeres. Wohlweislich hütete er sich, irgendeine Bemerkung dazu machen. Egal welche Frauen es waren, ob nun Mandos oder aruetiise, es wurde immer falsch verstanden – bei den Ersteren fing man sich Verletzungen ein, bei den Letzteren wurde man unter Tränen bezichtigt, ein unsensibler Durastahlklotz zu sein und dann musste man in beiden Fällen um Gnade winseln und/oder monetären Mehraufwand betreiben, um Vergebung zu erlangen.

Stryka Or'dan schrieb:
„Sag mal, du hast jetzt ein paar Mal deine Frau erwähnt. Ist es Maral? Was ist, wenn deine Frau eine Tochter bekommt? Die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig. Bist du dann enttäuscht, weil du jetzt schon von einem Sohn sprichst?“,

fragte sie, nachdem sie den Infusionsbeutel gewechselt und sich es auf dem Stuhl vor dem Bett mehr oder weniger bequem gemacht hatte. Bei der Erwähnung der Halbchiss musste Josea lauthals loslachen, auch ihm alles dabei weh tat.

Maral? Ich bin doch nicht wahnsinnig – auch wenn sie oft meint, ich wäre es.“,

japste er und hätte sich beinahe an dem Wasser verschluckt, das er trinken wollte, als sie die Frage stellte. Das Zimmer machte einen lustigen Satz nach oben, landete aber wieder sicher auf dem Erdboden.

„Nein, ich bin nicht mit ihr verheiratet und habe nicht einmal was mit ihr gehabt. Ich habe vor etwa zweieinhalb Monaten auf Ando eine Rattataki-Kriegerin kennen gelernt. Sie wollte mich in Stücke schneiden, kurz bevor ich sie zu mir mitgenommen habe. Und am übernächsten Tag haben wir unseren Eheschwur geleistet und knapp eine Woche später habe ich erfahren, dass sie schwanger mit unserem Sohn ist. Das weiß ich, weil sie es hat überprüfen lassen – von daher bestehen keine Zweifel. Allerdings haben wir uns seitdem nur noch über Com gesehen, und gestern habe ich festgestellt, dass sie schon vor Ewigkeiten eine Nachricht hinterlassen hat, die ich aber nicht bemerkt habe. Glaubst du, sie ist jetzt sauer? “

Das war eine Frage, die er sich erst jetzt stellte – vielleicht hatte er sie sich schon gestern gestellt, aber war vom Alkohol in das Reich des Vergessens hinweggespült worden. Er wusste nicht einmal, wo sie war, aber es war ihre Entscheidung gewesen, wenn sie damit glaubte, dass er damit sicherer lebte. Wenn das hier alles vorbei war, musste er sich unbedingt daran machen, sie zu suchen. Ob Jedi oder nicht, sie sollte bei ihm sein und am Besten wäre es, wenn sie das Kind auf Ordo zur Welt brächte. In seiner Anwesenheit. Bei dieser Vorstellung hellte sich seine getrübte Stimmung wieder auf – von dem Techtelmechtel mit Kate brauchte sie nichts zu erfahren.

„Ich vermisse sie tatsächlich sehr – auch wenn es nicht ganz ungefährlich in ihrer Nähe zu sein, sie ist wie ein Nexu auf zwei Beinen und hat Tibannagas im Blut. Aber hübscher ist sie allemal und ich habe spannende Dinge mit ihr erlebt, nicht nur nachts.“

Er dachte an die amüsante Szene in dem Lokal auf Ando, als Kadajj sich auf Piranha Taliban oder wie auch immer sie hieß stürzen wollte, als diese seltsame Zeltronin, oder war es doch eine Falleen, sich ihrer Pheromone bedient hatte, um unliebsamen Nachforschungen zu entgehen und sich die Bemühungen bei der Rattataki ins Gegenteil verkehrt hatten. Die unnatürlich angeheizte Aggressivität hatte ihre gemeinsame Nacht nur noch anregender werden lassen - der Gedanke daran ließ ihn wieder unwillkürlich grinsen.

„Es wird wirklich Zeit, dass wir uns wieder sehen – aber erst muss ich wieder gesund werden und dann müssen wir noch den Kanzler stürzen.“


[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Stryka Or’dan

 
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Jace war nach oben gegangen und so hatten Kate und Dany genügend Freiraum für ihre Diskussion. Die kleine Talusianerin stand, anstatt zu sitzen und sie schaffte es nicht, Dany länger als eine Minute anzusehen. Sie hatte den Blick abgewandt und schüttelte stetig den Kopf, während er ebenso temperamentvoll, wie sie selbst, antwortete.
Hatten sie sich jemals gestritten? Sie konnte sich nicht erinnern, aber sie glaubte, dass der Chiss ihr gegenüber nie laut geworden war. Jetzt war das anders, denn er schien wütend zu werden. Kate sah und hörte es nicht nur, sondern spürte es auch. Es machte ihn fertig, keinen anderen Ausweg gefunden zu haben, als sich hier niederzulassen, das wusste sie. Und dass er sich nicht von ihr verabschiedet hatte, hatte einen ebenso guten Grund. Hätte sie ihn gehen lassen? Mal ehrlich, es war doch höchst unwahrscheinlich, dass sie ihm einfach "Lebwohl!" gesagt hätte, ohne zu versuchen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.


"Heimat nennst du das hier?"

, fragte Kate schließlich, die Arme von sich gestreckt. Die Handflächen zeigten nach oben, als ob sie ihm den Raum präsentierte.

"Denkst du wirklich, das wäre deine Heimat? Ich sag dir was, Dany: Deine Heimat ist der unendliche Weltraum! Die zahlreichen Planeten, die so unterschiedlich sind, wie Tag und Nacht! Die Abenteuer, die dein Leben stets mit sich brachte!"

Kate fixierte den dunkelhaarigen Mann, der vor ihr stand und so einen fremden Eindruck auf sie machte.

"Sei ehrlich, Dany! Belüg mich nicht, belüg dich nicht selbst!! DAS hier, passt nicht zu dir!"

Ihre Stimme wurde wieder ruhiger, als sie auf ihn zuging. Er hatte ein Tuch aus der Tasche gezogen und hielt es sich an die Stirn. War er verletzt? Es war ihr nicht aufgefallen. Wahrscheinlich weil der Regen so stark gewesen war, dass mögliches Blut weggewaschen worden war.

"Setz dich!"

, befahl sie in forschem Ton, den er eigentlich schon kennen musste. Sitzend konnte sie ihn besser betrachten und das ohne zu ihm aufsehen zu müssen. Das schwarze Haar war strähnig und nass. Der Drei-Tage-Bart ließ ihn verrucht wirken. Seine Kleidung war anders, als sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Sanft, ganz im Gegenteil zu ihrem Vortrag, schob Kate seine Hand zur Seite, um einen Blick auf die Wunde erhaschen zu können. Es sah nicht schlimm aus. Eine kleine Platzwunde, die nun wieder leicht zu bluten begonnen hatte.

"Es hat sich einiges verändert! Die Vigos haben sich nach deinem 'Ableben' gegenseitig bekämpft. Es gab Intrigen. Der Rat der Vigo konnte kein neues Oberhaupt wählen, weil sie es sich gegenseitig nicht vergönnten."

Kate nahm das Tuch aus seiner Hand und tupfte damit das Blut von seiner Stirn.

"Die ganze Organisation wurde über die Jahre schwächer und schwächer. Wir konnten gerade so verhindern, dass die Cryser Smuggler's Run wieder für sich gewannen!"

Sie erzählte alles im Schnelldurchlauf, um den älteren Freund wieder ins Bild zu setzen.

"In der ganzen Galaxis herrscht Krieg! Das Imperium ist grausam wie e und je. Die Republik versucht mit Hilfe der Jedi wieder stärker zu werden. Die Black Sun wurde komplett umstrukturiert, nachdem ein Vigo namens Malor Gale sich den Platz an der Spitze erschlichen hat. Ich traue dem Kerl nicht!!"

Endlich suchte Kate wieder nach Danys Blick. Die roten Augen hatten sie schon immer fasziniert.

"Es ist nichts wie es mal war und deshalb war ich auf der Suche nach dir!"


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Mandalore - In der Nähe von Bralsin - Dral Anwesen - mit Kate und Jace

Kate hatte Recht, der Weltraum und seine Unendlichkeit waren auch seine Heimat. In den Jahren seines Exils vermisste er diese Weite, das Fliegen eines Raumschiffs. Aber der Chiss würde lügen, wenn er eingestehen würde, dass Mandalore nicht seine Heimat war. Er identifizierte sich mit den Bräuchen und der Kultur, welche der der Chiss gar nicht mal so unähnlich war. Vermutlich fiel es ihm deshalb auch so leicht sich zu integrieren. Nichtsdestotrotz war er kein Farmer und würde es wohl auch nicht mehr werden. Er hatte in den letzten Jahren damit abgefunden und sah es als Beschäftigung an, aber er realisierte, dass er wohl kaum bis ans Ende seines Lebens Farmer sein möchte.

Da ist nichts, entgegnete er, noch immer leicht aufgebracht, als Kate seine Wunde auf dem Kopf untersuchte.

Ich bin vorhin hingefallen und habe mir den Kopf angeschlagen.

Dass er in Ohnmacht gefallen war, verschwieg Dany bewusst. Wenn sich beide wieder beruhigt hatten und ein passender Zeitpunkt gekommen war, würde er das noch einmal ansprechen. Im Schnelldurchlauf schilderte Kate ihm, was sich in seiner Abwesenheit innerhalb der Black Sun abgespielt hat und tupfte ihm währenddessen mit dem Tuch das Blut von der Stirn. Er musste einige mal kräftig Schlucken, als er realisierte, was mit "seiner" Black Sun passiert war. Als Anführer der Organisation hatte er auch immer große Mühen gehabt den wilden Haufen unter Kontrolle zu halten. Ihm war es nicht immer bewusst, welche Macht er damals als Commodore in den Händen gehalten hatte. Wenn die Black Sun noch halb so mächtig war, wie in der Zeit vor seinem Exil, könnte der falsche Anführer größten Schaden in der Galaxis anrichten. Kate traute dem neuen Anführer, Malor Gale, nicht und offenbarte, dass dies der Grund gewesen war, warum sie ihn aufgesucht hatte.

Du willst ihn beseitigen?, fragte er Kate und man merkte, dass das Feuer in ihm zumindest wieder ein wenig brannte. Ein klein wenig fühlte er sich dafür verantwortlich, dass es zu solchen Unruhen überhaupt kommen konnte. Er war damals einfach abgehauen, ohne sich darum zu kümmern, was aus dem Machtvakuum, das er hinterließ, passieren würde.

Im Augenwinkel sah er Jace die Treppe wieder herunterkommen. Der Bursche machte einen ganz schön müden Eindruck, aber immerhin hatte er jetzt trockene Klamotten an. Einen Luxus, den sich der Chiss jetzt auch gerne gönnen würde.


Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich mir auch schnell ein paar trockene Sachen anziehen.

Er zeigte auf eine Tür am anderen Ende des Eingangsbereich und sagte:

Macht es euch doch schon mal im Wohnzimmer bequem, ich werde nicht lange brauchen.

Dann stiefelte Dany die Treppe hoch und begab sich in das kleine Badezimmer. In Gedanken war er immer noch bei der Black Sun. Ob seine alten Kontakte und Vertrauenspersonen noch da waren? Würden sie ihm nach all den Jahren überhaupt noch helfen? Der Chiss schälte sich aus den Klamotten und duschte sich schnell unter heißem Wasser ab. Danach zog er einen schwarzen Bademantel an und verließ das bescheide Badezimmer wieder.

Im Wohnzimmer angekommen blickte er sich kurz im Raum um. Es schien irgendwie der einzige Raum gewesen zu sein, den Dany wirklich eingerichtet hatte. An der Wand hingen die Porträts einiger Ahnen des Dral Clans und in der einen Ecke des Raums befand sich eine kleine Sofaecke, auf der sich Kate und Jace schon niedergelassen haben. Er selbst setzte sich auf den Sessel gegenüber.


Also, was habt ihr vor?

Mandalore - In der Nähe von Bralsin - Dral Anwesen - mit Kate und Jace
 
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Leise schloss er die Badezimmertür hinter sich, drehte sich um und begutachtete die Einrichtung des Raumes. Einfach und funktional, kein überflüssiger Prunk oder Schnickschnack, den man bei Danys finanziellen Mitteln vielleicht hätte erwarten können. Doch der Chiss hatte sich noch nie wirklich viel aus diesen Dingen gemacht, außerdem wollte er hier vermutlich nicht mehr auffallen als unbedingt nötig. Als ehemaliger Commodore der Black Sun hatte er genügend Feinde die noch die eine oder andere Rechnung mit ihm offen hatten. Da es selbst ihnen, die Dany gut - vielleicht am Besten - zu kennen glaubten, nicht gerade leichtgefallen war ihn zu finden, dürfte es den bösen Jungs nicht leichter fallen. Er hatte alles richtig gemacht.

Jace trat vor den Spiegel und betrachtete sich einen Moment lang. Ein müdes und durchnässtes Ebenbild stand ihm gegenüber, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Bisher war die Sache besser gelaufen als gedacht. Sie hatten ihren alten Freund gefunden und er war wohlauf. Damit war Jace' Ziel so gut wie erreicht, die einzige offene Frage war: Wie ging es weiter? Was würde er vorhaben? Jace schuldete ihm noch immer einiges an Geld, auch wenn er von jedem seiner letzten Aufträge ein wenig Geld an den Chiss überwiesen hatte - auch wenn er nicht glaubte Dany würde jedem Cent hinterher laufen, vermutlich war es ihm egal wie viel Geld der Pilot sich letztendlich geliehen hatte - doch für Jace war es eine Ehrensache es zurückzuzahlen und zwar so schnell wie möglich. Dann wäre da noch die 'Prince'. Er liebte und hasste die Yacht gleichermaßen, doch auch sie gehörte Dany. Kommt Zeit, kommt Rat, riet er sich selbst. Bald würde er es erfahren und Kate war mit Sicherheit auch schon daran ihren Freund über die aktuellen Geschehnisse innerhalb der Black Sun und der Galaxie aufzuklären. Es würde auf jeden Fall nicht langweilig werden.

Wenige Minuten später hatte er sich kurz geduscht und aus einem der Schränke ein blaues Shirt und eine dunkle Hose ergattert. Frisch eingekleidet warf er noch einen Blick in den Spiegel. Irgendwie war er Dany nach kurzer Zeit immer irgendwas schuldig. Das war ja fast schon unheimlich. Grinsend verließ er das Bad wieder und strebte auf den Treppenabsatz zu, als er die Stimme der anderen Beiden aus der Eingangshalle hörte. Sie waren immer noch dort?


"Du willst ihn beseitigen?", fragte Dany gerade die Schmugglerin, als er die oberste Stufe betrat.

Mit einer Hand fuhr er sich durch das noch feuchte, braune Haar und schritt schief lächelnd die Treppe hinab. Doch bevor er etwas dazu sagen konnte, machte sich auch Dany auf ins Bad - natürlich nicht ohne ihnen vorher den Weg ins Wohnzimmer zu weisen. Jace folgte Kate auf dem Fuße und blickte sich noch ein wenig um. Ein Großteil des Hauses wirkte irgendwie...kahl und spartanisch, doch das Wohnzimmer war das komplette Gegenteil. Vermutlich verbrachte der Chiss hier deutlich mehr Zeit als im restlichen Haus, zumindest machten die Bilder und Erinnerungsstücke diesen Eindruck, auch war es deutlich wohnlicher eingerichtet als der Rest des Hauses.


"Du willst dich wirklich mit der nassen Rüstung auf...", begann er gerade in Kates Richtung, als sie sich auch schon auf die Couch sinken ließ. "...okay, hat sich erledigt."

Grinsend nahm er neben ihr Platz und ließ den Blick noch einmal schweifen, ehe er wieder auf der brünetten Schmugglerin ruhte.

"Wen möchtest du noch gleich beseitigen? Gale? Was hat Dany überhaupt zum Besten gegeben? Irgendwas warum er noch immer auf diesem neobarbarischen Planeten rumhängt oder kein Wort hat verlauten lassen?", hakte er nach, um sich auf den aktuellen Stand bringen zu lassen.

Es dauerte tatsächlich nicht lange bis der Chiss aus dem Bad zurück war, ebenfalls in trockene und saubere Klamotten gekleidet, ließ er sich in den Sessel ihnen gegenüber fallen.


"Also, was habt ihr vor?", fragte er und seine roten Augen huschten vom einen zum anderen.

"Ich für meinen Teil bin nur zur Entspannung mitgekommen. Intrigen und irgendwelche fiesen Pläne sind, wie üblich, Kates Metier.", antwortete er grinsend und klopfte der Schmugglerin auf die Schulterpanzerung.

- [Mandalore-System - Mandalore – In der Nähe von Bralsin - Dral-Anwesen - Wohnzimmer] – mit Kate (aka Ruusan Netrakara) und Dany (aka Cuyan Dral)
 
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