Mandalore

[Mandalore | 4Stunden von Keldabe entfernt | Wald] Dan Oslik’, Waas Agato​


Es waren Meter die ihn noch von seinem Sohn trennen könnten oder vor seinem Tod. Das konnte man so oder so sehen. Egal, es war Zeit nach vorn zuschauen. Die letzten Bäume durchkreuzten den Weg von Waas und Dan nahtlos. Bevor sie auf beiden Seiten total weg waren – ein Feld breitete sich fast 5 Klicks in beiden Richtungen vor ihnen aus. Das hohe Gras bewegte sich wankend hin und her, der Speeder hielt an.


„Da wären wir jetzt. Siehst du was?“
Er sah sich um und erst in letzter Sekunde als er über den Waldrand sah, erkannte er eine alte, hölzerne Hütte. Sie gingen näher ran und erkannten dann dass sie verlassen war. Die Fenster waren rausgesprungen, die Tür klammerte sich mühsam am Rahmen fest. Wer auch immer hier gewohnt haben mag, das war lange her.

Als sie sich wieder zum Speeder bewegten war es Waas der Schatten im Wald erkannte. Er war es der zu ihnen brüllte, der Dan auf den Boden schmiss und seine Waffe rausholte.
>Bin ich taub? Bin ich blind? Blind vor dem was passieren mag, was passieren wird? Was ist denn bloß los – merke ich überhaupt noch was?<

Es war als würde Jemand die Zeit anhalten für einen Moment, für gefühlte Stunden. Das Gras was eben noch schwingungsvoll mit dem Wind mittanzte – blieb jetzt bewegungslos stehen. Das Summen der Insekten war stumm geworden und das Haus was eben noch zerbrechlich aussah – schien jetzt ein total anderes Leben in sich zu haben.

„Wer ist da? Zeigt euch, verdammt nochmal!“
In den Bäumen, in dem Wald erkannte man einzelne Schatten die sich durch das Gebüsch kämpften. Sonst war gar nichts zu sehen, ein paar Minuten verstrichen bevor ein roter Strahl über ihre Körper tanzte. Waas drückte Dan weiterhin auf den Boden und diesmal noch energischer, der Gegendruck den Dan aufbaute um zusehen was los sei – wurde allmählich stärker.
„Bleib verdammt nochmal unten. Die wollen sicherlich nicht mit uns Kuchen essen.“

Er tat einfach nichts, er sah den Boden an, die Erde – das Gras was an seiner Nase kitzelte. Er sah Gestalten die im Schatten der Bäume umher wanderten. Was auch immer die vorhatten, er würde nicht warten wollen um es herauszufinden. Es war an der Zeit, seine Stärke gegenüber Waas zu zeigen. Er drückte sich mit all seiner Kraft nach oben und Waas purzelte nach unten direkt über sein Rücken hinweg. Dan stand, er stand dem Antlitz des Todes entgegen. Der Strahl glitt über seine Beine, seine Brust und blieb auf seinen Kopf stehen. Er tat nichts, er stand dort und machte die Augen für einen Moment zu, um sie dann wieder aufzuschlagen und immer noch zu stehen. War er getroffen, merkte bloß nichts – weil sein Adrenalin in dazu trieb? Aber er spürte keinen Schmerz, er hatte keinen Schuss gehört. Es war einfach alles so, wie es vor dieser Sekunde war.

Das rote Licht verschwand von seinem Körper und aus den Baumreihen kamen 3 junge Männer mit Waffen auf ihnen zu. Waas bewegte sich in Zeitlupe hoch und hob richtiggehend die Arme nach oben. Und Dan selber stand einfach nur da, er sah sich die Gesichter der Jungen an und bemerkte langsam die bittere Wahrheit.


>Würde ich Ordon überhaupt erkennen, nach all den Jahren? Müsste ich erst fragen – würde mir einer antworten? Würde er sich gekränkt fühlen, wenn ich frage?<

Ein Junge hielt ihm die ausgestreckte Hand entgegen. Er nahm sie ohne zu zögern an und schüttelte sie sanft. Er sah den Mann vor sich an und überlegte fieberhaft ob das sein Sohn sein könnte – aber egal was für ein Merkmal er sich von damals einzuprägen versuchte, irgendwie sah er in den Jungen einen Niemand. Einen den er nicht zu kennen versuchen würde. Es war wie ein Fehler, hier zu stehen, Hände zu schütteln und zu meinen das könnte sein Sohn sein. Es war ein Fehler, ihn zu suchen – vielleicht wollte er ja nicht gefunden werden. Und so wie er umher reist, klingt das eindeutig nach „Ich will nicht gefunden werden“. Er ließ leicht den Kopf hängen und sah nochmal jeden in die Augen, bevor er sich abwand und zum Speeder ging.

Doch hinter dem Speeder, war er…er war es. Er sah seine Augen und die lächelten ihn an. Bevor er vom Speeder wegjumpen konnte – explodierte dieser direkt vor seinen Augen.
>Verdammt nochmal war das knapp. Ich hätte draufgehen können, das wäre mein Ende gewesen. Ich hab ihn Gott sei Dank vorher gesehen, was wäre bloß passiert wenn nicht? Das „wenn nicht“, wäre klar gewesen - tot, Verwesung, tolles Ableben.<

Er fiel ins weiche Gras, auf seinen Augenlidern bröckelten Erdklumpen nieder. Er sah nicht nach hinten, er sah weder wie es Waas ging noch den anderen 3 Männern die dort standen. Er sah nur nach vorn, dahin wo vor ein paar Sekunden noch der Speeder stand, der jetzt nur noch ein riesiger Aschehaufen war. Dann sah er Teddy direkt in die Augen, der Junge kam immer näher ran. Doch seine Glieder wollen sich trotz allem fluchen und anstrengen keinen Zentimeter bewegen. Er sah jetzt seinen Tod vor seinem inneren Auge vorbeilaufen – nicht sein Leben. Er sah wie das Blut aus seinen Kopf quoll, wie seine Augen starr den Himmel an fixierten und dann Leere.

Dann merkte er einen Sog, einen kräftigen Sog. Irgendwer hievte ihn auf die Beine, legte ihn über die Schulter und dann kam Tempo mit ins Spiel. Irgendwer lief durch den Wald, als er langsam seine Augen öffnete sah er Waas und 2 der Jungs hinter ihnen hinterher rennen. Er wusste nicht wo er sich befand, geschweige wo die Reise hingehen sollte.

Nach einigen Momenten wurde er sachte abgesetzt. Etwas hartes berührte seinen Rücken, er öffnete seine Augen. Das erste was er erfasste war ein Baumstamm, der sich über fast sein ganzes Gesicht ausbreitete. Eine Hand lag ruhig auf seine Schulter, war es Waas – er hatte keine Ahnung, davor war das dicke Holz das ihm die Sicht nahm.

Dann Schüsse, die über seinen Kopf verpufften, die Hand von dem Unbekannten ruhte immer noch auf seiner Schulter. Er strengte sich an und nahm all seine noch vorhandene Kraft zusammen und richtete sich ein paar Zentimeter auf. Es war nicht Waas der bei ihm war, es war einer der Jungen. Einer dieser Niemands – und dieser Niemand passte auf ihn auf.

>Schei.ße nochmal – wieso tun sie das? Lasst mich hier einfach liegen, ich weiß nicht mal ob ich verletzt bin. Also was soll es?<

Dan sah ihn an, direkt in seine braunen Augen. Und er ließ einfach die flache Hand über seinen Kopf schweben. >Zu mindestens drängelte er nicht so wie Waas.<

Dann war es still, etwas zu still für seinen Geschmack. Das Geballer von der Ferne – hörte auf und es blieb nichts zurück. Der Fremde wollte ihn wieder auf die Schulter hieven, doch Dan lehnte verhemmt ab. Seine Beine spürten sich keineswegs taub an, er stütze sich auf ihn ab und humpelte dann doch leicht schwerfällig nach vorn. Die anderen Drei kamen auf sie zu und danach ging es weiter in die Wälder hinein.

„Alles in Ordnung mit ihm?“
„Ich kann dich verdammt nochmal hören, also ja Bestens. Was ist passiert?“
„Ein Junge hat euren Speeder hochgejagt und als er sich immer mehr auf dich zu bewegte haben wir dich geschnappt und sind entkommen – dachten wir. Aber er hatte uns anscheinend wiedergefunden. Deswegen mussten wir eben kurz halt machen. Ich schau gleich mal ob du irgendwelche Verletzungen hast. Wir müssen aber erst mal zum Unterschlupf.“
„Wer seid ihr? Und wieso helft ihr uns?“
Der Junge sah, Dan direkt in die Augen und lächelte sanftmütig auf ihn ein.
„Das ist Tzé und Maba´l und ich bin Rik. Und wir wissen wo dein Sohn ist.“
Es war mal wieder wie im Traum, endlich wusste Jemand genau wo sein Sohn war. Er hoffte einfach dass es nicht noch eine Enttäuschung wäre.

Jetzt sah man eine Halle, die mitten im Wald standhaft all der Umwelt trotzte. Das Gras wucherte nach oben und die Schlingpflanzen umarmten fast das ganze Dach und die linke Wand. Es war grün angesprüht mit braunen und schwarzen Flecken übersät. Die anderen Kids die draußen standen, schienen nicht aggressiv oder argwöhnisch auf die 2 Fremden zu reagieren.
Die Halle war von Innen größer, als es den Anschein machte. Rik setze ihn vorsichtig auf einer zerknautschten Couch ab und suchte irgendwas in einem anderen Zimmer. Zurück kam er mit einem Arzneiköfferchen. Tzé und Maba´l waren in der Haupthalle geblieben und Waas hatte sich ihnen angeschlossen. Er war allein mit Rik, er nannte ihn Niemand und er wollte ihn nicht kennenlernen. Jetzt hatte er wahrscheinlich sein Leben gerettet und das umsonst, ohne einen Nutzen von dieser Aktion ziehen zu können.


„Ich schau mal, zieh dir mal die Jacke und das Hemd aus.“
Wie es ihm gesagt wurde, tat er es auch. Und das einzige was er unter dem Hemd langsam sah – waren riesige Blutergüsse die sich über seinen ganzen Oberkörper ausbreiteten. Die tauben Füße, waren komplett weg – es war bestimmt nur der Schock gewesen, den Tod so knapp von der Schippe gehüpft zu sein.

„Okay, ich taste dich jetzt mal ab und du sagst wenn es wehtut und spiel hier bloß nicht den Helden.“
„Yes, Sir.“
Er tastete seelenruhig Dans Oberkörper ab und drückte mal dort und bissel hier rum. Rutschte über seine Rippen drückte die bis zum Anschlag runter, es fühlte sich zu mindestens so an. Der höllische Schmerz der dadurch zu entstehen drohte, hätte ihn fast zu schlagen lassen. Es war egal wer vor ihm sitzt, es war einfach nur Reflex.

„Das tut dann anscheinend weh, ich mach Salbe drauf und versuch es so gut wie es geht zu verbinden. Sonst sehe ich keine größeren Blessuren außer den Blutergüssen, die werden zwar auch wehtun wenn du drankommst. Aber wird schon werden.“
Er sah dem treiben von Riks Fähigkeiten in Sachen verbinden teilnahmslos zu. Dann erst erschien es ihn wie ein Blitz in der Abenddämmerung.
„Ihr wisst wo Ordon ist? Wo ist er denn? Auf diesen Planeten?“
Er band einfach weiter und sah nachdem er fertig war nach oben.
„Ja, wir wissen wo er ist. Und ja er ist hier auf diesen Planeten, er ist sogar in diesem Gebäude. Ich werde ihn gleich holen. Dann könnt ihr euer Wiedersehen gebührend feiern. Warte einfach hier, wird nicht lange dauern.“

Er sah aus dem verdreckten Fenster hinaus, doch alles was er sah – waren Bäume. Den Himmel oder irgendeinen anderen Hinweis, wo sie sich befanden – konnte er einfach nicht durch die matschigen Fensterscheiben erkennen. Er hörte Getrampel die Treppen hinauf steigen. Sein Sohn wäre jetzt 9Jahre, er würde sich doch nicht an seinen Vater erinnern. Das ist zu lange her.

>Was ist, wenn das noch eine Falle ist. Hinterrücks in Sicherheit wiegen und dann von hinten abstechen. Nein, nein – verdammt nochmal. Wieso denke ich in letzter Zeit immer so negativ. Es sind nicht alle Leute von Natur aus schlecht zu ihren Mitbürgern. Wieso sollte er mir helfen, wieso sollte er uns helfen um uns dann in einer Halle voller Kids umzubringen? Vielleicht sein Ansehen aufpolieren? Mit einem Wroonianer und einem leicht Verletzten? Also bitte. Rik ist ein guter Junge. Er wird uns nichts tun.<

Die Uhr die an der Wand langsam vor sich hin tickte, machte ihn fast irre. Am liebsten wäre er hin gesprungen, hätte sie abgerissen und auf dem Boden zu tausend Einzelteile zerdeppert. Dann schwang die Tür zu der Treppe auf, aber er sah nur Rik der einen Jungen an der Hand hatte, der Junge schien sich hinter Riks Füßen zu verstecken. Für sein Alter, eindeutig zu schüchtern.
Er hatte eine Art Knuddeldecke in seiner rechten Hand und mit der linken hielt er ein Bein von Rik fest.
Sie gingen Beide einen paar Schritte weiter in das Zimmer hinein und Rik setzte sich provokativ zu Dan auf die Couch. Ordon stand einfach mitten im Raum und wusste nicht was er machen sollte. Er klammerte sich wie ein Kleinkind an die Decke fest und rannte dann zu Rik, um sich neben ihm zu setzen.


Die Atmosphäre war zum biegen, ein husten hätte gereicht um irgendwen in die Lüfte fliegen zu lassen.



[Mandalore | Unbekannt | Wald | Halle | Zimmer in der oberen Etage] Dan Oslik’, Ordon Oslik‘, Rik​
 
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[Mandalore | Unbekannt | Wald] Dan Oslik’, Ordon Oslik‘, Rik​



Eine Zeitlang passierte gar nichts, bis Rik ihn einfach nur fragend ansah. Er blinzelte in einem 2Minuten Takt zwischen Beiden hin und her. Dann stand er auf, ging zur Treppe und nickte Dan im Stillen zu, um dann hinter sich die Tür zu schließen.

Ordon sah verwirrt aus, fast panisch sah er sich im Raum um, vielleicht um einen Ausweg zu finden. >Ehrlich gesagt, such ich den auch.< Nun saßen Beide auf der Couch und schwiegen sich an, kein Muskel bewegte sich – keiner war bereit was zu sagen. Das ticken der Uhr war wieder in den Vordergrund gerückt. Wieder raste der Puls unentwegt, bis Dan Waas von unten brüllen hörte. Sein Verstand regte sich und er ging zum Geländer. Ordon schien das als Aufforderung zu sehen, einfach durch die Tür abzuhauen. Doch kurz bevor er sie erreichen konnte, drehte sich Dan zu ihm um. Die großen Kulleraugen, die ihn jetzt verängstigt ansahen – ließen ihn schwer schlucken. >Hat er so eine Angst vor mir?< „Alles in Ordnung, Kleiner – ich tu dir nichts.“ Der Junge sah ihn weiterhin mit einer gewissen Panik die durch das zittern der Augen deutlich erkennbar war, an.

„Ist schon gut…“ Dan ging auf ihn zu, nur damit Ordon weiter von ihm wegging. Dieses Spiel hätte man über Jahre so hinweg fortführen können – wäre da nicht irgendwann der Raum zu Ende gewesen. Jetzt stand Ordon an der kalten Wand, der Lagerhalle und hielt mit beiden Händen die Decke fest. „Ist doch okay – ich tu dir echt nichts.“ Er breitete seine Arme aus, wie bei einer Umarmung und wollte ihn so signalisieren dass er ungefährlich ist. Doch der Junge starrte ihn einfach weiter an, als würde er nicht verstehen. Obwohl er wusste wie er hieß, musste er eine zwischenmenschliche Beziehung aufbauen. >Wie einfach.<

„Ich bin Dan und wie ist dein Name?“ Er sah ihn jetzt genau in die Augen. Der Junge zog seine Kuscheldecke noch ein Stückchen näher zu sich, dann zitterte er am ganzen Leib.
„Ich bin Ordon.“ >Na ist doch ein Anfang.< „Wie geht es dir, Ordon?“ „Ganz gut, nehm ich an. Was willst du von mir?“ >Eine ausgesprochen gute Frage, was will ich eigentlich von ihm. Er hat’s hier doch sehr gut. Er erkennt mich nicht mal. Traurig aber war, was würde Wara nur von mir denken.<

„Ich bin Dan und wie ist dein Name?“ Er sah ihn jetzt genau in die Augen. Der Junge zog seine Kuscheldecke noch ein Stückchen näher zu sich, dann zitterte er am ganzen Leib.
„Ich bin Ordon.“ >Na ist doch ein Anfang.< „Wie geht es dir, Ordon?“ „Ganz gut, nehm ich an. Was willst du von mir?“ >Eine ausgesprochen gute Frage, was will ich eigentlich von ihm. Er hat’s hier doch sehr gut. Er erkennt mich nicht mal. Traurig aber war, was würde Wara nur von mir denken.<

Er sah traurig in das Gesicht seines Sohnes und dann wieder weg, als würde er die Enttäuschung über sich selbst nicht ertragen können. „Ich, wie soll ich dir das sagen. Es ist kompliziert.“
„Ich habe Zeit.“ Er setzte sich wieder auf die Couch und wartete darauf das Dan, das komplizierte erklärte.
„Okay, es ist so…“ >Wie soll ich einem 9Jähringen klar machen das ich sein Vater bin? Er war viel zu klein als das Alles passierte. Dan du bekommst das schon irgendwie hin, nur Mut.<
„Wie ist es?“ „Also ich sag es dir jetzt einfach frei raus, du bist mein Sohn. Ordon Oslik‘.“
>Überstanden, mehr oder weniger.<
„Ich bin dein Sohn? Das geht nicht, ich war schon immer bei dieser Gemeinschaft.“
>Schöne Umschreibung für eine Sekte.<
„Es ist war, du wurdest auf Coruscant geboren, deine Mutter ist Wara. Bei einem Fest auf Coruscant ist was Schlimmes passiert…deine Mutter ist dabei gestorben.“ Er brach die Erzählung abrupt ab und lies sich neben Ordon auf die Couch fallen. Dieser sah ihn immer noch Perplex an. „Aber ich war schon immer in dieser Gemeinschaft, ich kann mich nicht an meine Mutter oder meinen Vater erinnern, woher soll ich wissen das du wirklich mein Vater bist?“
„Du musst mir einfach vertrauen.“ „Ich kenn dich nicht mal, wieso sollte ich sowas also tun?“
„Hat es dich nie interessiert, wer wirklich deine Eltern sind?“
„Doch, irgendwie schon. Aber sie haben mich ja auch nie gesucht.“
„Ich hab dich…ich hab dich gesucht. Aber es ist schwierig ein Kind in dieser weiten Galaxie zu finden.“ „Dann hast du dich anscheinend nicht genug angestrengt.“ „Wenn du meinst.“ Er sah zerschlagen auf den Fußboden und wartete ab. „Und was jetzt? Nehmen wir an, du bist mein Dad, was nun? Willst du mich mitnehmen?“
„Wenn du möchtest, du kannst natürlich auch hier bleiben, es ist dir überlassen. Ich will dich nicht zwingen.“
Ordon sah sich um, ging zum Geländer und sah nach unten. Unten standen Rik, ein paar Unbekannte und Waas die sich anscheinend irgendwas erzählten und dabei aßen. Dann sah er wieder zu Dan und schüttelte leicht den Kopf. „Ich würd hier bleiben wenn es dir nichts ausmacht."

Obwohl er die Antwort fast erwartet hatte, zerbrach es ihm trotzdem das Herz. Er hatte seinen verloren, geglaubten Sohn wieder gefunden und jetzt war er so nah, wie seit Jahren nicht und gleichzeitig wieder in die Ferne gerückt.
„Es ist in Ordnung.“

Dan nahm Ordon an die Hand und gemeinsam gingen sie nach unten zu den Anderen.
„Habt ihr euch ausgesprochen?“ „Ja, ja ich denke schon.“ Ordon sah nach oben zu seinen Vater, dieser grinste ihn einfach nur an. „Ihr seid hier jederzeit herzlich Willkommen. Wir wollten grade essen, kommt mit.“Ohne die Antwort abzuwarten, gingen alle in den Speisesaal und aßen einen gelblich, grauen Brei, der obwohl er scheußlich aussah – famos schmeckte. Ordon ging mit seinem Vater noch ein bisschen durch die Halle, die wirklich riesig war. Und als es immer dunkler wurde, stellten sie den Rundgang ein und gingen zu den anderen die an einem Feuer saßen. Rik erzählte für ein paar Kinder und Waas, Gruselgeschichten. Die Beiden setzten sich dazu und lauschten den Geschichten von Rik.



[Mandalore | Unbekannt | Wald] Dan Oslik’, Ordon Oslik‘, Rik, andere Kinder, Waas Agato​
 
[Mandalore | Unbekannt | Wald | Lagerhalle | Eingangsbereich] Dan Oslik’, Ordon Oslik‘, Rik, andere Menschen, Waas Agato​


Er wusste nicht wie spät es schon war, als er langsam seine Augen öffnete. Die Halle, lag im Dunkeln, das Mondlicht das sich durch die verschmutzten Fenster drängte, schien auf ihn herab. Er sah mit leicht zugekniffenen Augen, den großen Raum ab. In einer Ecke, dann schemenhafte Gestalten, die ebenfalls den Raum absuchten. Nach was, war ihm bis zu diesen Zeitpunkt unbekannt, genauso wer sie waren. Sie gingen jetzt, nein sie schlichen durch die einzelnen Reihen, der Leute die auf den Boden lagen. Immer wieder bückten sie sich, sahen sich den Menschen genauer an und gingen dann weiter. Bald würden Sie sogar zu ihm kommen, er legte sich hin und schloss für diesen Moment die Augen und schnarchte leise. Dann stand einer dieser Gestalten über ihn, das Licht vom Mond war für einige Augenblicke verschwunden und ein dunkler, großer Schatten breitete sich aus. Dann war es wieder da und kitzelte an seinen Augen. Er versuchte seine Schnarchgeräusche weiterhin zu machen, und seine Lider zu öffnen. Sie suchten weiterhin nach irgendwas, die letzte Reihe, bestand Größtenteils aus den „Abtrünnigen“.

Sie standen zu dritt neben einen Mann, aus der Ferne und in dieser Dunkelheit kaum auszumachen wer es war. Aber sie bewegten Ihre Köpfe hin und her, einer zeigte mit dem Finger auf irgendwas.
>Keine Ahnung was hier los ist.< Einer rannte los und kam mit irgendwas wieder, er breitete es aus und nahm wieder das helle im Raum, leicht sah man das Mondlicht hinter dem Stofftuch durchscheinen. Dann drehte sich ein Schlafender um und die Gestalten standen ruhig da, alle Bewegungsabläufe erstarrten für den Moment.

Als Derjenige sich in die richtige Position gedreht hatte und von ihm keine Gefahr mehr ausging, machten die Drei weiter. Sie rückten die Person auf den Stoff drauf und machten irgendwas. Dann nahm einer Der, ein Bündel hoch – die Anderen sahen sich um und dann gingen alle raus. Raus aus der Halle.

Dan stand auf und schlich den Leuten hinterher, kurz bevor er die Tür erreichte, heulte irgendwo ein Motor auf und das Nächste was er sah, war eine große Staubwolke, die sich durch den Wald schlängelte.
>Haben die grad wen entführt?< Er überlegte angestrengt wie er hinterher kommen sollte, ohne ein Gefährt – also nahm er seine Beine einfach in die Hand, und hoffte inständig das sie nicht allzu weit wegfuhren.

Er rannte eine Weile, ziellos durch die Gegend, einfach so wie er dachte. Und dann nach gefühlten 30Kilometern, sah er eine kleine Hütte. So unscheinbar wie sie nur sein kann. >Einen Moment ist das nicht die Hütte, die wir am Anfang gesehen haben?< Zu mindestens sah sie genau so aus, zerfallen und modrig. Ein kleines Lichtlein erhellte das Fenster und den Raum. Der Speeder stand an der Seite der Hütte, er schlich näher ran um vielleicht einen Blick zu erhaschen. Das hohe Gras, bot ihn zu mindestens ein wenig Deckung, er schlich näher ran und spähte durch das Fenster. Wieder nur wage Gestalten, das Bündel was auf dem Boden lag und keine Anstalten machte. Dann sah Jemand raus, genau in die Richtung wo er stand. Er nahm einen seiner Handblaster und wäre bereit gewesen deren Visagen vom Erdboden zu tilgen. Doch der Mann, sah wieder weg und redete denn mit einem Anderen. Er wollte grad den Blaster wieder in den Holster schieben, als Schüsse durch das Fenster prasselten.

Er zuckte nach hinten, rannte einen Teil zurück und versuchte von einer Kuhle aus zuschießen. Schüsse flogen um ihn herum, wie Glühwürmchen. Dann erstickende Stille, die Luft hätte man mit einem Messer zerschneiden können. Und nach der Stille folgte, das Brüllen – Jemand rannte zum Speeder, er wurde angeschmissen. Er wartete darauf dass der Motor aufheulte, doch es geschah nichts. Er hörte nur Schritte die panisch umher rannten, er linste ohne nachzudenken über den Rand, er kassierte keinen Schuss aber er sah, wie der Typ von eben nicht mal 2Meter weiter weg stand. Sein Herz pulsierte, es pulsierte etwas zu Dolle für seinen Geschmack.

Der Mann drehte sich direkt in seine Richtung, ein Schuss und er wäre sowas von erledigt. Aber er konnte jetzt unmöglich aufstehen und los rennen, nicht ohne sein Leben zu verlieren.

„Ich glaub er ist weg.“
„Du glaubst? Schau gefälligst nach.“
Der Typ kam näher, noch näher, Dan spürte förmlich seinen Atem im Gesicht. Eine falsche Bewegung und er wäre Matsch gewesen. Dann sah der Mann sich um, drehte sich einmal um die eigene Achse und ging ein paar Schritte weg von ihm. >Gott sei Dank, und jetzt geh einfach wieder rein – hier ist Niemand.<

„Der ist hier wirklich nicht mehr. Der ist bestimmt wie ein feiger Hase weggerannt.“
„Toll, jetzt müssen wir dieses feige Ar.schloch noch finden. Ich möchte keine Zeugen und der konnte uns bis hier her folgen. Ergo wird er Verstärkung mitbringen.“
„Dann sollten wir hier einfach verschwinden.“

Einer der Entführer drehte sich weg von ihm und ging den Weg zurück, dann sprach er mit dem Boss. Dan glaubte Dieser sei es, er hatte hier eindeutig das sagen. Er lugte wieder über den Rand und sah das Bündel im Speeder liegen. Es waren 2 Männer und eine Frau. Entweder das oder der 3te Mann hatte ein Körperbau wie eine Frau. Sie stand am Speeder, vielleicht leichter zu überwältigen als die 2 Männer, die knappe 3 Meter vom Speeder wegstanden und sich unterhielten.

Er ging gebückt durch das hohe Gras, genau in die Richtung wo die Frau stand, er hatte keine Ahnung wieso sie einen der Leute entführen sollten, nach einer Weile wo er sich seinen Weg durch das hohe Gras bahnte – viel es ihm wie Schuppen von den Augen.
>Das müssen Sektenleute sein, die Jemanden entführen und aushorchen wollen, ha wohl eher foltern.<

Er war gut ein Meter von der Frau entfernt und die schien nichts zu bemerken. Die Männer hatten sich wieder in die Hütte verkrochen. >Anscheinend planen sie meine Vernichtung.<

>Ein griff, ein leichter Sprung aus der Hocke in ihre Richtung, Mund zu halten und runterziehen. Einfach in das Gras mit hinein reißen, Kehle aufschlitzen, Genick brechen. Irgendwas so in dieser Richtung. Es wäre ihr Ende, aber was soll‘s.<

Er machte sich zum Sprung bereit, um ihr Leben ein Ende zu bereiten. Um den Speeder zu nehmen, das Bündel zurück zu bringen und gleichzeitig all jene zu gefährden, die diese große Halle als zuhause betrachten.


[Mandalore | Wald | nahe einer zerfallen Hütte] Dan Oslik’, 3 unbekannte Gestalten, Menschenbündel​
 
[Mandalore | Wald | nahe einer zerfallen Hütte] Dan Oslik’, 3 unbekannte Gestalten, Menschenbündel​


Er sprang aus der Hocke hinaus, griff mit einem Arm die Frau – riss sie nach unten. Legte an, um ihre Kehle aufzuschlitzen, doch seine Theorie ging nicht auf. Sie wehrte sich doch verhemmt gegen seinen Druck, der sie nach unten halten sollte. Ihre Beine baumelten gen Himmel und er hatte große Mühe sie unten zuhalten. Er weiß nicht was er da in seiner Hand hielt, welches Körperteil er nach unten gerade bugsierte, aber sie traf mit ihrem Ellenbogen seine Rippen. Kurz durchzog der Schmerz seinen Körper, bevor er sich wieder fing. Seine Vibroklinge drückte jetzt gegen ihren Hals und sie versuchte zu schreien, doch kein Ton verließ ihre Kehle. Er beendete das Schauspiel im leisen. Über seine Hand rinn, warmes Blut und er legte sie vorsichtig ab. Ihre Augen starr auf ihn gerichtet, Er sah direkt in ihre toten, trüben Augen ohne mit der Wimper zu zucken. >Sie hatte es verdient.< Er hatte diesen einen Gedanken, der das Geschehene rechtfertigen sollte. >Ich oder Sie.<

Die beiden Männer, hatten von dem kleinen Scharmützel nichts mitbekommen. Er sah sich sein Waffenarsenal an. Was aus seinem Scharfschützengewehr auf seinen Rücken, bis über zwei Handblaster zu einer einzigen Granate ging. Er würde die Granate reinwerfen, die Hütte wegsprengen. Die Feinde raus locken, vielleicht sogar umbringen. Dann würde er sich weiter weg hinlegen und einfach warten bis die Beute rauskam. Der Plan klang so einfach, aber der eben auch und der ging fast schief.

Er hockte sich hin, ging ein paar Schritte weiter an die Hütte ran. Zählte in Gedanken imaginär durch was alles schiefgehen könnte. Und dann schmiss er einfach die Granate rein, rannte durch das hohe Gras ein paar Meter zurück, schmiss sich auf den Boden und legte an. Der Matsch, besudelte sein Gesicht. Und er musste feststellen dass er nicht in der Kuhle lag, sondern in einer Pfütze, die jetzt um ihn herum wappte.

Bevor die Granate explodieren konnte, rannten zwei Gestalten direkt in sein Fadenkreuz rein. Der eine bückte sich ins hohe Gras hinein. Erst jetzt bemerkte er, das platt getretene Gras was zu seiner Stellung hinführte. >Ach du heilige Maria Go…<
Seine Gedanken weggeblendet, seine Augen sahen nur weißes Licht…dann wurde es wieder dunkler. Und vor ihm stand eine große, dunkle Gestalt. Und in all seiner Panik, drückte er einfach den Abzug bis zum Anschlag durch. Ein Strahl aus purer Energie schlug kein Meter von ihm entfernt auf etwas. Man hörte ein kurzes „Zumm“ als der Strahl sich seinen Weg suchte. Dann viel einer nach hinten. Dan sprang auf, rannte durch das Gras bis zum Ende der Wiese. Sah sich dann um und dann prasselten die ersten Schüsse an ihn vorbei, trafen Bäume und Büsche die anzeigten das dort der Wald wieder begann. Er sah die Gestalt neben seinen Kumpel hocken, er brüllte ihn an. Er verstand ihn nicht, nur ein tosen vom Wind der langsam zu nahm. Er zitterte und er wusste nicht ob er den Typen ab ballern sollte oder einfach nur wegrennen sollte. Sein Hirn rief ihn ständig zu ihn umzubringen, die Gefahr auszulöschen. Aber irgendwer in ihm drin, sagte nur er solle da verschwinden, sich in Sicherheit bringen. Scheiß auf die Verluste.

Der Typ war allein und zum ersten Mal war eine gewisse Fairness vorhanden. Einer gegen Einen. Beide sahen sich an, keiner Schoss, keiner legte mit dem Gewehr oder Blaster an. Man sah sich nur gegenseitig an. Starr und stumm. Dann hörte er Nebengeräusche, sie wurden lauter, sie wurden intensiver. Und durch den Wald erkannte er jetzt die ersten schemenhaften Gestalten die auf ihn zu rannten.

>Verstärkung für ihn? Schei.ße!<

Er versteckte sich hinter einen Baum, bereit wenn es sein müsste zu schießen. Er hätte so oder so keine Chance gegen so viele Feinde. Der Gegner sah ihn immer noch an, nach kurzer Zeit stand er auf und rannte weg. Er rannte einfach. >So ein leichtes Ziel, nun leg an…mach schon, so eine Chance bekommst du nie wieder. Scheiß auf die Leute die hinter dir immer näher kommen.<

Er legte widerwillig an, sein Fadenkreuz schwang nach oben und unten, er hatte ihn – er musste nur noch abdrücken. Sein Atem wurde schneller, seine Hand schien nicht das machen zu wollen, was sein Hirn ihm ständig zu rief.


Er sah nach unten, ließ das Gewehr nach unten gleiten. Doch dann, schoss aus den Bäumen hinter ihm ein weißer Strahl – der Mann fiel nach vorne und dann erdrückende Stille. Er sah sich um, und da stand Rik. In voller Statur mit grimmiger Miene und Taschenlampe, die auf seinem Gewehr festgeschnürt war. Er sah Dan schlecht gelaunt an, ging an ihn vorbei als wäre er Luft und lief zu dem Mann, der nun im hohen Gras lag. Als würde er eine Pause einlegen, nach einem langen Marsch.

Dan schüttelte sich ein- zweimal und ging dann ebenfalls auf den Ex-Feind zu. Er sah ihn an, wie er da lag. Sein einer Arm war nach vorne ausgestreckt, als hätte er was greifen wollen was weiter weg war. Sein Kopf leicht zur Seite gedrückt, und Matsch auf sein Gesicht verteilt. Rik stand fast triumphierend, als hätte er ein Tier erlegt neben ihm. >Fehlt nur noch das er sein Bein auf, den Kopf stellt.<

Dann sah Rik, Dan genauer an. Er nickte in vollkommener Abwesenheit ihm zu, zu mindestens sah es so aus.
„Alles okay?“
„Ja, mir geht’s bestens. Wollte ein klein Abendspaziergang machen, keine Vorkommnisse.“
„Wie nennst du das hier?“ Er tritt gegen die Leiche, die immer noch vor ihnen ausgebreitet lag.
„Ungeziefer, hab Schädlingsbekämpfung schon öfters gemacht.“

Rik sah ihn lächelnd an und nickte wieder. „Mal schauen wen sie haben wollten.“ Er ging zum Speeder packte das Bündel aus und erschrak kurz. Dann winkte er ein- zweimal Richtung Wald, legte den Herren über die Schulter. Richtete sich mitten im gehen an Dan. „Lass uns nach Hause gehen, dein Spaziergang ist beendet.“

Beide gingen zum angrenzenden Gehölz und verschwammen im Dunkeln des Waldes.


[Mandalore | Wald | nahe einer zerfallen Hütte] Dan Oslik’, Rik; schemenhafte Gestalten​
 
[Mandalore | Wald | Unbekannt] Dan Oslik‘ Waas; Rik; Ordon​


Es ging alles so rasant, jede Bewegung verkrümmte im Schatten. Man hatte keine Sekunde Zeit zu überlegen, der nächste Schritt im Hirn vorgeplant. Jeder Atemzug hatte eine Reihenfolge, einem Impuls nachzugehen. Hohe Flammen schossen ihm ins Gesicht, er sah es immer wieder, jede verzweifelte Minute, jede gottverdammte Sekunde. Er sah diese Flammen, die sich zu einer Feuersbrunst aufbauten.
Er sah die geschockten Gesichter, in den Kindern, in Rik und all den Anderen. Die hilflos die Halle in einem Feuertanz sahen. Er spürte jetzt wo er durch den Wald rannte, immer noch die Glut in seinem Gesicht. Die heißen Spitzen, der Ascheregen der einsetzte und ihm und den Anderen die Sicht nahm. Er spürte den Schweiß immer noch wie er über seine Stirn ran.

Und doch war es Vergangenes, es war bereits geschehen. Und seine Füße trugen ihn so gut es nun mal ging, einfach weiter raus – raus aus dem Wald. Irgendwo in Sicherheit. Sein Atem rasselte unkontrolliert, er hatte das Gefühl als würden seine Lungen explodieren.

Vor ihm tanzten Gestalten, die das gleiche Problem hatten. Rik sah nach Hinten, sah ihn direkt an. Bevor sein Blick wieder nach vorne glitt, er zeigte wo hin. Doch die Dunkelheit nahm die Sicht auf das Ziel. Man hörte schwere Schritte, man spürte wie das Laub und die Äste unter dem eigenen Gewicht nach gaben. Und trotz, das man nicht mehr konnte, machte man das, was man über Stunden tat. Einfach rennen, weg von den Flammen, weg von dem Tod.

Waas war hinter ihm, schwer zu sagen ob er noch konnte, es war egal. Man musste dort weg. Die Geschichte die ihm immer wieder durch die Lider drückte, war so surreal.

°Sie kamen friedlich zurück zur Lagerhalle, nichts machte den Anschein – das es das letzte Mal sein wird, das man sie so… ganz ohne Flammen sehen würde. Ordon kam bereits raus gerannt, wieder - Nichts. Feuer…überall Feuer.°

Seine Gedanken brachen ab, seine Erinnerungen befanden sich wieder direkt vor der brennenden Halle. Mit all den quälenden Schreien, mit all. Wieder sah er Kindergesichter, er sah sie er hätte sie greifen können. Wären da nicht all die…. Er wollte nicht immer dieses gottverdammte Wort wiederholen. Er hatte es verstanden, er hatte, nein Sie Alle hatten die Kinder im Stich gelassen.


>Man hätte sie rausholen können, man hätte irgendwas machen können. Irgendwas. Aber man stand nur davor – und sah zu. Ohne etwas zu unternehmen. Wieso?<

Jetzt hörte er im stetigen Singsang, Waas Atem, er hörte sich schwerfällig an. Sie waren jetzt, er zählte gedanklich die ganzen Leute, die ganzen… Wieder stockte sein Atem, zu viele, zu viele hatten es nicht geschafft. Sie waren so wenige. 4 – die Antwort schoss ihm durch den Kopf, und es klang wie ein Witz. Wie ein dummer Witz und er dachte er müsse sich dafür tadeln.

Sein Herz pulsierte schnell, schneller als er mit dem atmen hinterherkam. Er hatte das Gefühl als würde auf dem Planeten der Sauerstoff ausgehen, als würde er hier einfach ersticken. Seine Gedanken blitzten willkürlich durch seinen Kopf. >Rauchvergiftung.< Er nickte zu sich selber, es würde eh keiner sehen. Alle sind mit sich selber beschäftigt, Panik. Panik schlich mit jedem Schritt mit, sie war nicht abzuschütteln. Sie flüsterte ihm zu, irgendwas er verstand sie nicht. Er verstand Niemanden, seine Ohren bauten einen zunehmenden Druck auf und die Geräusche drangen dumpf in sein Ohr ein. Außer sein Atem der war so unendlich laut, als würde er sein Trommelfell zerfetzen.
Die Schritte hinter ihm, wurden leiser, bis sie gar nicht mehr zuhören waren. Er drehte sich um, er blieb stehen und sah sich um. Seine Beine, er hatte das Gefühl als hätte er sie irgendwann beim Lauf verloren. Sie fühlten sich taub an, jetzt wo er so stand, hatte er so ein empfinden, als würden sie wegknacken. Als wären es nicht seine, irgendwelche dran geklebten – wo der Kleber jetzt seinen Dienst einstellte.

Waas kam langsam auf ihn zu getrappt. Sein Schweiß tropfte ihn von den Haaren und der Nasenspitze.
„Ich kann nicht mehr…, ich kann echt nicht mehr.“
Am liebsten hätte er ihm beigepflichtet, doch irgendwie schien das Gehirn seinen sprachlichen Dienst nicht nachzukommen, derweil flog ihm eher sowas wie „Lauf weiter“ oder „Lass den Ollen einfach zurück“ durch den Kopf. Er sah Waas lange Zeit einfach nur an, es fühlte sich an wie eine Stunde dabei waren es, wenn es hoch kommt ein paar Sekunden.

Rascheln, hecheln, schnelle Schritte, Pfoten die sich schnell vorwärts bewegten, schnüffeln, Rufe, Todesrufe – sie kamen wieder näher. Diese Panik, sie schlich sich wieder in seine Gedanken.

>Sie werden uns erschießen, das werden sie einfach so machen. Ohne mit der Wimper zu zucken, ohne ein Prozess, ohne Alles. Einfach so, ich werde ihn nicht beschützen können, wenn ich jetzt sterbe. Ich werde einfach hier liegen und die Tiere werden mich fressen. Das wird es sein. Das Ende. Mein Ende.<

Dan packt Waas am Arm und schleift ihn hinterher, selbst als er sich wiedersetzt oder seine Beine die andere Last nicht mehr tragen können – er tut es trotzdem. Er wird Waas nicht zurücklassen und er wird heute nicht sterben.

Nach einer Weile rennt Waas wieder von selbst und seine Beine jubeln dem Ereignis entgegen. Er weiß nicht wo er ist, er weiß nicht wo die Stadt ist. Er weiß gar nichts, das Leben scheint so groß zu sein, jetzt wo er um es ran. Er schmunzelte. Dann wie aus dem nichts heraus, waren leichte Lichter zu erkennen, die ihm froh stimmten. Und sogleich, wieder einen Flashback verpassten.
°Flammen, höher als der Wald der die Halle umgab. Menschen, Aliens, Alles sie waren hier. Er sah Rik, wie er wild um sich schlug dann nahm er Ordon an die Hand, und rannte los. Er ließ ihn und seinen Freund zurück. Er sah das Feuer, hörte das knistern im Hintergrund, das zerplatzen der Fensterscheiben, hörte die Rufe nach schallen. Als würden sie eine Erklärung erwarten, als würden Sie ihn strafen. Waas war es der ihn aus der Starre riss der ihn zurück holte. Erst dann rannten Sie, sie rannten wie die Irren in den Wald hinein.°


>Wieso? Wieso haben sie die Halle in Brand gesetzt? Wieso die Kinder?<

Die Lichter, die ihm jetzt langsam zeigten, dass sie Laternen waren wurden heller und größer. Seine Augen brauchten einen Moment bevor er wieder klar und deutlich sehen konnte. Rik stand vor ihm. Er hatte keine Ahnung wie er dahin gekommen war, aber er zeigte jetzt auf eine Hütte. Leer.

Er kletterte über den Hang, Waas tat es ihm gleich. Dan stand einfach da, er konnte nicht glauben dass sie entkommen waren. Sie würden nicht aufgeben, sie werden gesucht. Er hatte keine Ahnung wer diese Typen waren.

Er kletterte hinter her, ließ sich die letzten paar Meter nach unten einfach fallen. Es konnte nicht schlimmer werden, als die Hetzjagd durch den Wald, doch seine Beine. Diese Beine die er mit sich trug, sie knickten ein. Der Meter schien ihn so klein vorgekommen zu sein, aber anscheinend hatten seine Füße eine andere Meinung. Er blieb kurz stehen, kurz – zu kurz um ein Gedanken zu fassen, zu kurz um sich dem Schmerz bewusst zu werden. Aber lange genug um das vereinzelte bellen hinter sich war zunehmen.

Er rannte den Anderen hinter her, in die scheinbare Sicherheit. Die aus altem Holz und einer nicht abschließbaren Tür bestand. Er würde sich setzen, er würde seine Füße ausruhen und wenn er das tat – würde er nicht so schnell wieder aufstehen können. Er würde schlafen, er würde nicht an die Flammen denken die sich schon wieder in sein Hirn drängten. Er würde denken, er hatte es geschafft er war einer der Wenigen. Und trotz dass er froh war, verspürte er dieses miese Gefühl was ihm ständig zurief – „Du hast Schuld, das sie tot sind.“



[Mandalore | Keldabe | Stadtrand | Hütte] Dan Oslik‘; Ordon; Rik; Waas​
 
[Mandalore | Keldabe | Stadtrand | Hütte] Dan Oslik‘; Ordon; Rik; Waas​


Urplötzlich ferne Lichter, sie tanzen in seinem Gesicht. Feuchtigkeit, sie schmiegt sich an seinen Körper. Er hört Klagerufe, er hört das vereinzelte Rumsen in der Ferne. Feuerblitze durchzucken den Himmel. Dann plötzliche Stille, Schwärze, Leere. Seine Augenlider schnellen auf und er sieht die Tür, die offen steht. Kalte Luft durchdringt seinen Körper.

Er realisiert schnell, er weiß was passiert ist.
>Sie haben uns gefunden.< Er springt auf, schaut sich um – er sucht sie. Er sucht die Feinde, er sucht nicht seine Kameraden. Doch seine Augen erblicken außer der rustikalen Wand nichts. >Sie müssen uns gefunden haben und Rik ist weg. Er hat uns wieder im Stich gelassen. Uns? Waas – Wo ist der?<

Leichtes zucken in den Augen, Hände die anfangen zu schwitzen, Beine die hibbelig werden. >Ein Traum, wieder so ein Traum.<

Sinnlos, er geht raus, raus aus der Hütte. Und er sieht Sie, er sieht nicht die Feinde die sich immer wieder in den Vordergrund schieben. Nein, er sieht Rik, Ordon und Waas draußen sitze.

>Was in Gottesnamen machen die da? Wieso stellen sie nicht gleich noch eine Leuchtreklame auf? Dann wird man uns nicht verfehlen.< Er schaut eine Zeit lang dem treiben der 3Leute zu, bevor er an ihnen ran tritt.

Sie ignorieren ihn, sie schauen ihn nicht an. Sie sehen nach unten auf irgendwas, er erkennt es nicht. Als er näher ran rückt, versteht er – Leichen, Leichenberge, brennende Leichenberge.
Flammen die ihm die Augen raus kokeln, seine Haare in Rauch auflösen. Gesichter, verrußte, abgebrannte Schädel sie sehen ihn an. Hände, greifen nach ihm – ziehen ihn tiefer, nehmen ihn mit in die Flammen, verschlucken ihn. Leere.


Er wacht auf, Waas ist da, direkt neben ihm. Er atmet erleichtert auf. Rik sitzt an der Wand, schaut ihn an. >Hab ich geschrien, hab ich meiner Angst, eine Stimme gegeben?< Draußen wird es langsam heller, die Sonne boxt sich durch die Wolken hindurch.

Sie gehen, sie gehen weiter – Richtung Raumhafen.

>Wir werden sicher sein, wenn wir erst mal in der „Fire Wall“ hocken, DAI hach wie ich sie vermiss.<
Schritte, Meter, nur noch ein paar, dann Sicherheit, Ruhe. Geräusche, Brüllen – von weiter hinter ihnen. Stimmen, sie werden lauter dringen an seinem Ohr – Panik!

Schüsse, sie durchlöchern die Luft, sie nehmen ihm die Sicht auf das Wichtige. Er verliert die Kontrolle über sein Handeln. Er schießt, er will nicht zurück rennen. Schüsse, pure Energie sie kreuzen sich, mitten in der Luft. >Aus, vorbei ich bin tot.< Es zischt an ihnen vorbei, er bekommt von seiner Umgebung nichts mit. Das einzige was sein Hirn von ihm verlangt ist nachzuladen und zu schießen – egal wie er das alles anstellen soll. Es sagt nicht er solle wen beschützen, wen verteidigen. Es ist auf Kampf aus, auf Sieg, auf Frieden.

Ein Schrei durchschreitet sein Gehirn, seine Gedanken blitzen in einem Wirr Warr durch ihn hindurch.
>Nein, nein…nein, bitte nein.< Er sieht es, er dreht sich um, er kann es erkennen. Und er spürt es im Herzen.

Er muss wie ein Irrer aussehen, der einfach weiterschoss, obwohl auf der gegenüberliegenden Seite Niemand mehr stand. Er weiß nicht ob er noch was traf oder ob er nur den Boden auflockerte. Er weiß nicht wie lange er den Abzug noch betätigte, obwohl keine Patrone mehr in ihr war. Er hatte die Augen zugekniffen, er hatte vergessen, vergessen aufzuhören.

Blut, überall Blut auf der Straße. Er konnte sich nicht umdrehen, er konnte nicht zu ihm gehen. Ihm sagen dass alles wieder in Ordnung kommen würde. Es wäre eine verdammte Lüge, er konnte nicht in seine Augen sehen, er konnte nicht den Körper ansehen.

Tränen überquerten seine Wangen, er konnte einfach nicht. Rik war es der ihn umdrehte, zu ihm umdrehte. Er sah ihn an, er musste – seine Sicht war begrenzt. Er ging widerwillig zu ihm rüber, hockte sich neben ihm – streichelte ihn über die Wange ganz sachte. Sein Blick schweifte ab, sah zum Horizont. Über den Raumhafen.
>So nah…<

Die Augenlider schlossen sich, seine Hand umschloss die des Anderen. Der Druck verflog.

„Zeit Abschied zu nehmen, ihr seid hier sicher, sicherer als bei mir.“
Er sah allen Beiden nochmal ins Gesicht, nickte ihnen im stummen entgegen. „Saleucami ist sicher, du kannst bei Cheré wohnen – ich denke sie hat nichts dagegen.“ Er sah sie an, er hatte ihn verloren und egal in welches Gesicht er blickte er sah immer noch ein Anderes mit geschlossen Lidern vor sich tanzen. Es zuckte, es regte sich – bis es leblos wurde.

Der Staub schien das Schiff voranzutreiben, es durchzog den Himmel. Wie eine Dampfwalze, zerstörte es die Beziehung zwischen den Männern, die er dort unten im Stich ließ. Es nahm Fahrt auf, sein Ziel wäre Tatooine, er würde einfach sich betrinken. Der Alkohol würde die Zeit zurück drehen, für ein paar Minuten – aber er könnte ihn dann immer wieder sehen.
>Wieso, wieso er?<

Die Suche war beendet, sein Ziel erreicht. Sogleich alles zerstört was er haben wollte, das Kartenhaus eingebrochen, jede Karte müsse er von Neuem aufstellen, doch es würde immer eine fehlen.

Der Weg war klar, DAI flog es bereits an. Es wäre ein Flug in die stetige Vergangenheit.



[Outer Rim | Hyperspace Richtung Tatooine] Dan Oslik; DAI​
 
Mandalore-Kedalbe-Werften

Schon viel zu lange lebe ich auf diesen heruntergekommenen Planeten, ich bin jetzt 21 Jahre alt und Erwachsen. Vor 5 Jahren bin ich aus dem Waisenhaus abgehauen und seitdem
schlage ich mich in den Werften als Tagelöhner durch und Nachts lese ich die alten Sagen dieser Welt. Ich bin Mandalorianer und sollte ein stolzer Krieger sein und nicht
in dieser Scheiße stecken, doch bald ist meine Zeit gekommen, die Mandalore werden wieder stolze Krieger sein.

Aber im Moment stehe ich hier in einem Schiff der Victory Klasse mit defekten Hyperraumantrieb, wir werden bei der Reparatur kritisch von den Sturmtruppen beäugt, sie trauen
uns nicht.

"Dreckiger Mandalorianer arbeite schneller, für das Imperium!"
Ich spüre wieder diese Wut während sich der Truppler wegbewegt und plötzlich stolpert dieser und ich lache auf. Er guckt noch kurz in meine Richtung und raunt etwas unverständliches,
sie wissen zwar, dass wir wie Sklaven sind aber eine stolze Kriegertradition haben und es blutig werden könnte, wenn wir uns erheben.
Aber was war das, worüber ist er gestolpert? Es war als wäre dort ein unsichtbares Hindernis gewesen.

"Des komm arbeite weiter"
hallte es hinter mir, mein Vorarbeiter hatte das ganze mit angesehen, er mochte die Sturmtruppen auch nicht und freute sich jedesmal, wenn ihnen was nicht gelang.
 
//Eriadu / Hyperraum / Ches's Schiff / Cockpit / Ches Drahl, Ocean



Es war ein komisches Gefühl. Alles hat sich irgendwie umgedreht. Dennoch. Sie würde endlich wieder leben können. Kaum, dass sich Ocean gesetzt hatte, nahm Ches den Helm ab und… Nun… Sie wusste nicht, was sie genau erwartet hatte, aber sicher keinen Pantoraner. Waren diese Wesen nicht normalerweise eher langweilige Bürokraten oder so? Was allerdings irgendwie lustig war, war der Umstand, dass dieser Typ ihr seine halbe Lebensgeschichte erzählte. Normalerweise hätte Ocean sich genervt abgewandt oder diesen Typen gestoppt. Allerdings ließ sie ihn erzählen. Den Blick auf den Hyperraum gerichtet reagierte sie auf seine Worte.

“Ich habe nichts gemacht… Noch nicht… Sowas war, bis ich mich an diesen Typen ran gemacht habe, meine reguläre Aufgabe. Ohne dich hätte ich zwar mehr Zeit gehabt, allerdings hat dein Auftauchen auch vieles beschleunigt. Daher kann ich mich genauso bedanken. Außerdem… Wird sein Ruf bald ruiniert sein. Ich muss nur noch die restlichen Daten durch gehen.”

Als der Mando ihr das Ziel der aktuellen Reise offenbarte schüttelte sie nur sachte mit dem Kopf.

“Ich glaube nach dem, was ich in den verdammten Daten finden konnte könnte das weniger gut sein… Der Inhalt in dem Sack gehört dir… Du kannst es sicherlich besser gebrauchen.”


Es war halt Metall. Ein Metall, welches für Ocean nutzlos war. Abgesehen von technischen Bauteilen, welche sie sich durch die Credits hätte leisten können, sollte sie den Kram verkaufen. Allerdings war es nicht so einfach, wie man vermuten konnte, diese Metallplatten irgendwo zu verticken.Sie war also Gast auf diesem Schiff. Vielleicht sollte sie noch ein wenig warten, ehe sie sich bei ihren ehemaligen Leuten melden würde… und bei ihr… Sie musste noch etwas klären. Etwas Wichtiges.

“Sag mal… ich muss nach unserer Ankunft den Kram abschicken. Habt ihr eine Möglichkeit, mit der ich in der Lage bin, ein paar Daten verschlüsselt umher zu schicken?”

Wahrscheinlich. Am Ende war es ein Planet und Mandalor galt allgemein nicht gerade als ein Planet, auf dem nur Wilde hausten. Auch wenn das Auftreten der Mandos im ersten Moment auf Wesen wie Ocean ein wenig befremdlich wirkte. Einfach, weil dicke Rüstungen schon bei der Arbeit der Hackerin eher hinderlich waren. Irgendwie ironisch, wie stark die beiden aktuellen Bewohner dieses Schiffes sich unterschieden.

“Ich glaube, ich mache es mir hier bequem… Zumindest ein paar Stunden. Dann arbeite ich weiter.”

Müde warf sich Ocean das Sacko welches sie in ihrer Rolle als Claire getragen hatte über die Schultern, sodass es als eine Art behelfsmäßige Decke dienen konnte. Es dauerte nicht lange und die Frau war eingeschlafen. Man konnte vermutlich kaum erahnen, wie gestresst sie in all den Jahren gewesen war. Wie anstrengend es gewesen sein musste, sieben Tage die Woche eine Rolle zu spielen, ohne die Chance, diese auch nur ein paar Stunden abzulegen. Dazu noch die Anstrengung, sich nicht selbst zu verlieren.

Die folgenden Tage hatte Ocean entweder geschlafen oder die Daten durchgearbeitet. Pausen hatte sie höchstens zum Essen eingelegt. Es war nur ein weiteres Zeichen, wie wichtig die Arbeit gewesen sein musste. Kurz vor der Ankunft auf Mandalore hatte sich aber etwas verändert. Während sie zumindest gegrüßt hatte, war die Frau nun komplett verstummt. Sie ging Ches aus den Weg. Manchmal weinte sie einfach nur ein paar Minuten im Bad, ehe sie dieses verließ und sich nichts anmerken ließ. Und dann kamen sie an. Mandalore.

Der Planet wirkte schön. Seine Wälder ließen ihn wie ein grünes Meer wirken. So anders als ihre Heimat Nar Shaddaa. Sobald sie konnte, sendete Ocean ihre Nachricht ab. Anonym, verschlüsselt und dazu noch über mehrere Fake-Sender, damit man den Ursprung quasi gar nicht zurückverfolgen konnte. Sie würden also ankommen. Langsam packte Ocean ihre Sachen und überlegte jetzt ernsthaft, was sie machen könnte. So oder so. Lange würde es nicht mehr dauern, bis ihre Sachen das Ziel erreichten. Mit dem, was sie hat finden können, hätte sie auch gleich aus dem Schiff springen können. Warum hatte sie nicht einfach ihren scheiß Arsch aus dem Kram raus halten können?! Sie war so dumm gewesen!


//Mandalore / Über dem Planeten / Ches's Schiff / Cockpit / Ches Drahl, Ocean
 
[Eriadu | Hyperraum Richtung Mandalor | Ravanger | Cockpit]
Ocean und Ches

Ches musste leicht schief lächeln trotz der Daten die er vohin noch gelesen hatte. Sie hätte nichts gemacht?

"Naja ohne deine Hilfe, wäre ich nicht so schnell an die Daten heran gekommen. Ich hätte sie so verschlüsselt mitnehmen müssen und es hätte gedauert bis wir diese entschlüsselt hätten."

Gestand er dann. Ja dies ersparte vieles, das die Daten schon entschlüsselt waren. Bei den weiteren Worten nickte er nur sachte und stellte noch eben etwas ein damit sie auf der richtigen Routen blieben. Ches checkte die Daten und wandte sich dann wieder der Dame zu.

"Es kommt dir vielleicht komisch vor. Aber wir Mandalorianer sind was andere angeht eher... Befremdlich... Aber wir sind immer noch Wesen wie du, die versuche in der Galaxis zu überleben."

Danach sah er zu dem Sack, da sie meinte das würde ihm gehören und das er es besser nutzen konnte als sie. Er nahm den Sack an sich, er war schwer, was war da drinnen? Er öffnete ihn und schaute sich den Inhalt an und sah sie an.

"Beskar? Wie kommst du denn an so einem Wertvollen Material?"

Man erkannte das er doch eher verwundert war, das diese Dame die er mitnahm, Beskar besitzt. Aber ja ihre Worte stimmte, damit konnte er mehr anfangen als sie es könnte. Für Mandalorianer war es des wichtigste Material für die Rüstungen. Damit legte er den Sack wieder auf den dritten Platz schräg hinter sich und sah die Dame wieder an, die fragte ob es auf Mandalor die Möglichkeit gab, Daten verschlüsselt wegzuschicken, dabei musste er grinsen.

"Naja da du vielleicht unschwer erkennen kannst, haben wir technische Möglichkeiten. Wir sind kein primitives Volk was im Wald lebt."

Dabei musste er leicht lachen. Ja sie hatten die Möglichkeiten, sie waren ja keine Wilden auf einem wilden Planeten. Sonst wäre er nie dorthin gekommen oder davon weg gekommen. Alleine sein Raumschiff hatte er mit seinen Kameraden gebaut um seine Aufgaben nachzukommen als Kopfgeldjäger. Es war schon manchmal merkwürdig was andere von den Mandalorianern hielten.
Sie schlief recht schnell ein und er musste leicht lächeln, es musste schwer sein dauerhaft eine Rolle zu spielen. Ohne die Maske abzulegen.

Die nächsten Tage auf dem Schiff waren eher befremdlich, sie grüste ihn nur noch knapp und ging Ches eher aus dem Weg, er ging nur zu ihm um ihr etwas essen zu geben, jedoch lies er sie erstmal in Ruhe, sie schien sehr wichtiges gefunden zu haben in den Daten. Er wusste nicht wie er mit ihr umgehen musste. Der Mando blieb oft im Cockpit oder in der Kabine hinter derm Cockpit um sich auszuruhen.

Nach diesen Tagen kamen sie aus dem Hyperraum und sie waren in der Umlaufbahn von Mandalor, endlich war er wieder da wo er hingehörte. Er stellte alles ein und flog auf den Planeten zu. Vom Cockpit aus war es eine schöne Aussicht man sah die Wälder von Mandalor. Ches flog zu einem kleineren Dorf an, es war nicht die Hauptstadt, aber dort wo seine Leute ihren Platzt hatten. Der Mando meldete sich an und landete. Es sah aus wie ein kleines Dort, jedoch erkannte man, das die Technik fortgeschritten war.
Ches landete und stellte die Maschienen ab, setzte seinen Helm wieder auf und ging hinunter zur Rampe und ging raus und streckte sich. Kurz darauf wurde er auch schon von anderen Mandalorianern gegrüst die wohl froh waren ihn wieder in einem Stück zu sehen.


[Mandalor | In einem Dort abseits der Hauptstadt | Draußen vor der Ravanger]
Ocean und Ches und andere Mandos
 
//Mandalore / Über dem Planeten / Ches's Schiff / Cockpit / Ches Drahl, Ocean


Es tat gut zu hören, dass scheinbar die Arbeit der Frau nicht komplett sinnlos gewesen war. Na gut. Die Arbeit würde wohl das Bild eines nun vermutlich toten endgültig zerstören.

“Es ist mein Job, wenn man so will… zumindest war er das mal…”

Eigentlich war das alles. Die Reise war anstrengend gewesen. Und doch war der Mando langsam schon fast jemand, den man als sympathisch beschreiben könnte. Seine Beschreibung der Mandos über sein Volk ließ Ocean ein wenig lächeln.

“Ach echt. Ich dachte ihr wärt nur wandelnde Waffenschränke…”

Ocean grinste frech und streckte sich schließlich. Ches war schon in Ordnung. Als Ches dann den kleinen Sack öffnete und fragte wie sie daran gekommen war zuckte Ocean mit den Schultern.

“Frag das lieber den Trottel, den ich fast heiraten musste. Vielleicht hat er es als Wertanlage betrachtet… Oder wirklich geglaubt, er könnte damit etwas herstellen.”

In der Tat war die Frage wirklich interessant. Warum hatte Aramus Beskar? In seinen Nachrichten und dem, was sie an Informationen hatte sammeln können… Vielleicht war es einfach nur eine gute Wertanlage für schlechte Zeiten. Insgesamt wirkte Mandalor fortschrittlicher als erwartet und auf den ersten Blick auch zivilisierter als die Unterwelt von Nar Shaddaa. Beinahe war es wie ein Urlaubsparadies.

Irgendwie war nun alles anders… Eine Sache würde sie jetzt aber erst erledigen. Vorsichtig holte sie ihren Holoprojektor raus und stellte diesen auf den Boden. Ocean selbst setzte sich davor. Für diesen Anruf erlaubte sie sich den Spaß, sich noch einmal zu verkleiden. Allgemein war diese Ersatz Identität sehr praktisch, wenn man so wollte. Es dauerte etwas. Doch dann wurde das Gespräch auch angenommen.

“Ja? Wer ist-”

Vor Ocean saß eine junge Frau die bei ihrem Anblick erst einmal etwas nervös wirkte, sich dann aber fing und recht feindselig weiter sprach.

“Was will denn Aramus Bitch von mir? Hat es euch nicht gereicht, meine einzige Freundin zu beseitigen?!”


Die Frau mit den kurz geschorenen Haaren funkelte Ocean an. Diese grinste darauf nur. Doch in dem Moment als sie weiter schimpfen wollte nahm Ocean die Perücke ab und lachte.

“Hast du nie genau hin geschaut?”

Ihr Gegenüber erstarrte.

“Ocean?! Aber ich dachte… Man sagte mir, du wärst tot? Das ist ein Scherz oder? Du hast dich dem Typen an den Hals gehangen?! Du hast uns alle für diesen-”

Langsam hob die Hackerin ihre Hand.

“Du wirst es verstehen… Bald… Ich wollte dich nur aufklären… Bevor du es woanders erfährst. Ja, ich habe diese Rolle gespielt und nein… gevögelt haben wir nicht… Es gab ein paar… Planänderungen. Nun ist es aber vorbei. Und keine Sorge! Ich bin erst einmal sicher.”

Das Gespräch ging noch kurz weiter, ehe sie sich verabschiedeten. Nach dem Umziehen kam Ocean nach. Der Mando wurde regelrecht wie ein Held gefeiert. Ocean selbst trug ihre Maske. Alleine schon wenn alle anderen Helme trugen, dann durfte sie auch ihre Maske aufbehalten. Es war fair. Nach der ganzen Zeit im Schiff wirkte die Sonne regelrecht blendend. Sie tat schon fast in den Augen weh. Wahrscheinlich hatten die alle auch gelitten. Nachdenklich fischte Ocean ein Schmuckstück heraus. Eine silberne Kette. Ein Kind hatte sie ihr zum Dank geschenkt, als Aramus und sie eine Kolonie besucht hatten. Der Gedanke, dass man diesen Mann und später auch sie für eine Heldin gehalten hatte, war absurd. Gerade im Zusammenhang mit den Dingen, die wirklich abgelaufen waren. Und nun? Nun saß Ocean auf einem ihr fremden Planeten und wusste nicht wirklich wohin mit sich. Vielleicht würde etwas Entspannung gut tun.



//Mandalore / Über dem Planeten / Dorf abseits der Hauptstadt / Vor dem Schiff / Ches Drahl, Ocean, Mandos
 
[Mandalor | In einem Dort abseits der Hauptstadt | Draußen vor der Ravanger]
Ocean und Ches und andere Mandos
Als die meisten Madalorianer Ches begrüßt hatten, hatten sie auch die Dame erkannt, die mit aus dem Schiff trat, daraufhin machte Ches einer ruhige Handbewegung das sie sich keine Sorgen machen mussten.

"Alles gut, sie gehört zu mir, sie hat mir geholfen gewisse Daten zu sichern und zu entschlüsseln."

Sagte er ruhig. Kurz darauf kam ein Mando aus der Menge zu Ches und nickte diesem zu, es schien als wäre dieser der sogenannte Anführer der kleinen Gruppe der Mandalorianer. Ches übergab diesen das Holocron.

"Hier sind die Daten die wir suchten, die Dame hat mir geholfen diese zu beschaffen und zu entschlüsseln."

Der Mandalorianer vor Ches nahm das Holocron an sich und schaute dann kurz zu Ocean. Danach überflog er das Holocron kurz und nickte.

"Sie soll als ein willkommener Gast angesehen werden, sollte ich mitbekommen, das sich daran nicht gehalten wird, schreite ich ein und ihr wisst was das heißt."

Sagte dieser kurz und die meisten nickten zustimmend. Ja Ches wusste auch was dies hieß. Solange der willkommene Gast sich normal und freundlich benahm und ein Mando von ihnen sich nicht ebenfalls freundlich sondern eher feindlich benahm, wurden diese Bestraft. Je nach Härtefall sogar ausgeschlossen aus dieser Gruppe.
Der Mandalorianer zeigte Ches und Ocean an, ihm zu folgen. Sie gingen in ein Haus relativ mittig des Dorfes. Dort gingen sie in eine Art Büro und er sah sich dieses Holocron genauer an, sobald er mit Ches und Ocean alleine im Raum waren. Kurz danach sah er zu der Dame.


"Darf ich fragen wer uns die Ehre erweist, diese Daten entschlüsselt zu haben?"

Fragte er freundlich die Dame, es war klar, das er wissen wollte wer sie war. Da das Gesicht von ihr auch halb bedeckt war, war es auch klar das er das Gesicht nicht sofort erkannt hatte, das dies eigentlich die Dame war, die als die geliebte von Aramus gewesen war. Er legte das Holocron kurz auf seinem Tisch ab bevor er sich vor die Dame stellte.

"Ich habe den anderen, wie du sicherlich gehört hast, das sie dich als willkommener Gast ansehen sollen. Dies gilt jedoch nur solange wie du dich ebenfalls benimmst und keine verdächtigen Tätigkeiten unternimmst. Sollte dies vorkommen, wirst du nicht mehr als Gast angesehen und sie dürfen dich in gewahrsam nehmen. Dies ist für jedem hier bekannt. Und danach wird die Situation aufgeklärt und ich entscheide zusammen mit meinen Leuten was danach geschieht. Du bist auf unserem Territorium und musst unsere Gebrauche somit akzeptieren, solange du hier verweilst."

Es war eine Erklärung für sie, was passieren könnte sollte sie ohne Erlaubnis etwas unternehmen, was für die Mandalorianer gefährden könnten. Er schaute dann kurz zu Ches und dann wieder zu der Dame.

"Ches hat mich schon informiert, das er einen Gast dabei hat und wohl die Daten entschlüsselt hat. Dafür bedanke ich mich, das hat unsere Arbeit erleichtert und wir haben Gewissheit welcher der unseren nicht mehr zurück kehrt. Was Aramus angeht, sollte er die Explosion überlebt haben, sitz dieser auf unserer Jagdliste, solltest du ein Spion sein und wir finden das heraus, gilt dies für dich ebenfalls."

Ja er redete offen, er hatte keinerlei Angst dies Preis zu geben. Sie waren ein starkes Volk und er hatte Leute hinter sich die ihm folgten und ihr Leben gaben um das Volk zu beschützen. Ches übergab dann noch den Beutel mit Beskar.

"Dies hatte Aramus in seinem Besitz, es ist Beskar. Wir wissen nicht wie er in den Besitz davon kam."
Kam von ihm. Der Anführer sah sich kurz den Inhalt an und nickte.

"Als Belohnung das du die Mission erfüllt hast, soll daraus ein Teil deiner Rüstung hergestellt werden."

Ches nickte anerkennend. Jedoch muss es für einen Außenstehenden verwirrend sein, wie die Mandalorianer mit den Helmen erkannten, was sie denken oder empfinden.

[Mandalor | In einem Dort abseits der Hauptstadt | Im Büro des Anführers]
Ocean und Ches und der Anführer der Mandalorianer-Gruppe
 
//Mandalore / Über dem Planeten / Dorf abseits der Hauptstadt / Vor dem Schiff / Ches Drahl, Ocean, Mandos


Es tat gut. Der Druck der letzten Jahre viel von Ocean ab. Alleine die Luft auf Mandalore wirkte frischer, sauberer. Es konnte eine Illusion sein, doch das war nun egal. Ruhe. Sie ließ die Mandalorianer einfach machen. Ihre Arbeit war getan. Mit einem Ohr hörte sie dem Gespräch von Ches zu und verstand alleine durch die Entfernung nicht wirklich was. Dann nahm Ocean eine Handbewegung wahr, dass sie wohl mit Ches und der anderen Person mitgehen sollte. Zusammen erreichten sie ein Haus im Zentrum des Dorfes. Irgendwie passte alleine ihre Körpersprache nicht hier rein. Alle wirken so diszipliniert, während sie eher mit Hängenden Schultern und Händen in der Hosentasche den anderen Beiden nach lief. Er wollte wissen, wer sie war. Ocean zuckte mit den Schultern.

“Nennt mich Ocean. Ich vermeide meinen Klarnamen wenn es geht. War keine große Sachen. Ich brauchte nur Zugang zu seinem Terminal. Ich kann mich bedanken, dass Ches meine Arbeit beschleunigt hat das Teil zu finden. War hilfreich jemanden zu haben, der gefährlich aussieht und wenigstens schießen kann.”

Es war ihre Art Dankbarkeit zu erwidern. Mehr war sie von Nar Shaddaas Unterwelt nicht gewohnt. Es war wenigstens im Vergleich zu Aramus geschwollener Art zu sprechen ehrlich. Der ihr Fremde Mandalorianer erklärte ihr, dass sie willkommen war. Der Verdacht, sie könnte eine Spionin sein war lästig.

“Ich will nicht unhöflich sein. Mich verbindet mit meinem Erzeuger nichts. Der Kerl ist ein widerlicher Tyrann, der sich abends einen darauf gehobelt hat, dass er die ganze Republik verarscht hat. Sein Tod war das Beste für alle nach dem was er meiner Mutter angetan hat.”

Man konnte den Hass ihrem genetischen Vater gegenüber in den Augen ablesen.

“Ich habe an dem Tag, an dem ich Ches traf, gesehen, was er tat. Ich werde diese Bilder nicht vergessen. Und ich konnte nichts tun außer da stehen und eine ja so verknallte Ehefrau spielen!”

Es war leider wahr. Immer wenn sie während des Fluges versucht hatte zu schlafen, hatte Ocean Alpträume gehabt. Mal war sie in der Person der Opfer auf dem Schießstand, mal war sie selbst, die diese unaussprechlichen Dinge veranlasst hatte. Einmal war der Traum, wo sie selbst all das getan hatte, so real gewesen, dass sie wirklich ein wenig Angst überkam, so werden zu können. Inzwischen sprach der Mandalorianer weiter. Wollte er sie wirklich bedrohen? Ocean war vielleicht gut im Hacken, aber Kämpfen? Gefühlt war ihr gesamter Körper dünner als ein paar Oberarme, an denen sie vorbei gekommen war. Selbst wenn sie diesen Leuten schaden wollte… Ganz sicher nicht so.

“Hätte ich euch schaden wollen… Hätte ich nicht euch die Informationen gegeben, sondern an irgendwelche Behörden des Imperiums damit sie eure Leute jagen oder? Ich hätte wahrscheinlich alleine während des Fluges mir Ches ganze Datenbank runter ziehen können…”

In diesem Moment schaute sie leicht genervt zu ihrem zumindest temporären Partner.

“...und glaub mir… du hattest eine extrem üble Backdoor in deinem System. Was rede ich... Die Backdoor war ein Scheunentor! Wer von euch dachte, es wäre klug, die Datenbanken im Klartext zu übermitteln?”

Es war ihr aufgefallen, als sie eine sichere Leitung für das Gespräch mit ihrer besten Freundin eingerichtet hatte. Sie hatte Übertragungen an die Datenbank gesehen. Die Datenbank abzurufen, war an sich nicht leicht, doch hatte sie ohne Probleme alles beim Übermitteln mitlesen können. Ches überreichte dem scheinbaren Anführer das Beskar. Mit dem nicht wissen war das so eine Sache.

“Das stimmt so nicht ganz… Er hat sich den Kram gekauft. Ein Teil davon ist… nun ja… Es waren Teile der Rüstung eurer Kameraden. Der Rest? Schwarzmarkt. Über Umwege irgendwo von einem Gauner gekauft als Wertanlage. Wobei das Gekauft teilweise bei ihm was anderes heißen konnte…”

Ocean interessierte sich nicht wirklich für Emotionen. Sie war auf Nar Shaddaa quasi mit Terminals und allen möglichen Krams groß geworden. Als Teenager hatte sie sich sehr zum Missfallen ihrer “Zieheltern” in ihrem kleinen Zimmer regelrecht eingeschlossen und sich immer mehr beigebracht, die Programme zu verbessern. Irgendwann hatte sie selbst programmiert und das Hacken im Ursprung gelernt, um in fremde Programme zu kommen, die sie spannend fand. Sie wollte wissen, wie ihre Programmierung aussah. Sie hatte schlicht irgendwann nicht mehr aufhören können, immer mehr zu lernen. Der Rest war zumindest in ihrem Umfeld Geschichte gewesen. Ihre Freunde… Wie es den anderen wohl ging? Hoffentlich existiert ihr kleines Apartment noch.

“Mal blöd gefragt… darf ich in eurem Dorf ein wenig trainieren? Ich muss wieder etwas fitter werden, bevor ich vielleicht weiter ziehe. Büro Jobs sind wirklich die Hölle… und diese Hochhackigen Schuhe erst… Welcher Rancor Sohn dachte es wäre eine gute Idee Frauen in solche dummen Treter zu stopfen?”

Vielleicht würde ihr etwas Bewegung gut tun.



//Mandalore / Über dem Planeten / Dorf abseits der Hauptstadt / Gebäude im Stadtzentrum / Büro des Anführers / Ches Drahl, Ocean, Mandoboss
 
[Mandalor | In einem Dort abseits der Hauptstadt | Im Büro des Anführers]
Ocean und Ches und der Anführer der Mandalorianer-Gruppe

Ocean nannte nur ihren sogenannten Kosename was aber für die Mandalorianern scheinbar reichte, da er sie gleich damit ansprach.

"Okay Ocean. Das reicht mir, da ich verstehen kann, als Hacker sollte man seinen Namen wohl eher geheim halten."

Sagte er ruhig und hörte ihr zu als sie von Aramus erzählte, das er ihr Erzeuger war änderte die Situation etwas doch ihre Reaktion ließ die beiden Mandalorianer ruhig bleiben. Ches sah nur zu ihr, jedoch was er für ein Gesicht machte, konnte man nur erahnen, die Helme verrieten echt nichts, außer man kannte die Person darunter etwas mehr. Der Anführer sah sie an und nahm dann seinen Helm ab, so das man sein Gesicht sehen konnte. Es war ein Mensch von der Spezies und er sah sie etwas mitfühlend an.

"Es tut mir in der Hinsicht leid, das scheinbar so etwas an Mensch nur ansatzweise ein Vater sein soll. Aber man merkt deinen Hass gegenüber ihn und sollte er überlebt haben, werden meine Leute diesen Typen jagen bis er nicht mehr atmen kann."

Der Anführer nickte Ches zu und in dem Moment, nahm er auch seinen Helm ab.

"
Außerhalb lassen wir gerne die Helme an, um uns selbst zu schützen, aber in geschützten Räumen, nehmen wir diese auch mal ab. Es ist ein Schutz wie bei dir dein Deckname. Mein Namen werde ich vorerst nicht nennen, denke das wirst du verstehen."

Sagte der ihr fremde Mando. Dieser lehnte sich an den Schreibtisch wo er das Holocron abgelegt hatte und legte seinen Helm daneben. Und hörte der Dame weiterhin aufmerksam zu. Ches stand immer noch dort wo er sich hingestellt hatte. Der Anführer musste schon etwas schmunzeln.

"Ich muss sagen, wenn der Hass wirklich so groß in dir ist, hast du das sehr gut hinbekommen, seine ach so tolle geliebte zu spielen. Und ich muss zugeben mit deiner Maske im Gesicht habe ich dich echt nicht erkannt."

Doch bevor er weiter reden konnte übernahm Ches das Wort.

"Ja außerhalb hat sie das gut gemacht, aber man muss sagen, als ich dort eingebrochen bin, hat man ihr angemerkt das es ihr nicht leicht viel. Daher habe ich das Gefühl wir können ihr vertrauen."

Alleine als sie dann anfing mit den Daten die sie ansprach und das Ocean alle Daten von der Datenbank ziehen konnte fasste sich Ches an den Hinterkopf und wollte was sagen, doch er unterbrach dich sofort als sein Anführer eine Handbewegung machte. Und selber das Wort ergriff.

"Es liegt eher daran das unsere guten Techniker nicht mehr unter uns weilen. Die Daten sind leider sehr veraltet, jedoch haben wir in letzter Zeit leider nicht mehr gewissen Leute gehabt die dies ändern. Unsere ehemalige... Kollegin, Schwester und Freundin hatte unsere ganze Technik verwaltet, doch sie wurde vom Imperium zur Strecke gebracht."

Ches sah bei den Worten zu Boden, ja sie war eine sehr gute Freundin, sie war diejenige die Ches gerettet hatte als er noch ein kleiner Junge war. Der Verlust lag immer noch Tief auch wenn die Leute das richtige Schicksal erleiden durften. Der Verlust in einer der schwersten Dinge im Leben. Es sterben Wesen und die die zurück bleiben, leiden am meisten unter diesem Verlust. Jeder der einen geliebten Menschen verlor, der konnte das nachempfinden, die restlichen konnten sich nicht im Ansatz in dieses Gefühl hineinversetzen.
Doch die Worte von Ocean holten den Pantoraner wieder zurück in die aus seinen Gedanken und sah zu seinem Anführer.


"Ja das habe ich mir schon fast gedacht das ein teil von unseren Kameraden sein musst, keiner meiner Leute geht ohne seine Ausrüstung auf eine Mission. Aber gut zu wissen das wir wohl uns mal umhören müssen was alles so auf dem Schwarzmarkt umher geht. Unser Beskar ist nicht umsonst nur in unseren Händen. Es ist ein Metall von Mandalor und somit unser Besitz."

Ches bekam von seinem Anführer den Beutel zurück da er einen Teil daraus zu seinem eigen machen durfte. Ein Teil seiner Rüstung.

"Du bekommst eine Unterkunft von uns gestellt solange du unter uns weilen möchtest. Es gibt einen Trainingsplatz etwas etwas außerhalb des Dorfes, Ches wird dir alles zeigen. So das du dich zumindest so gut wie möglich, wohl fühlen kannst. Essen und Trinken wird von uns gestellt."

Sagte der Anführer und nickte Ches zu dieser erwiderte die Geste. Kurz darauf setzen sie ihre Helme wieder auf und Ches deutete Ocean an zu folgen. Sie gingen etwas außerhalb der Stadt zum Trainingsgelände, hier war sehr viel Platz. In der Mitte eine größere Fläche wo ein paar Mandalorianer das Waffenlose kämpfen übten. An den Seiten waren Trainingspuppen in verschiedenen Größen um auch die kleineren ihres gleichen zu trainieren, man sah das dort auch ein paar Kinder übten mit den Anweisungen der Trainer. An einer Seite des Randes waren auch Trainingswaffen. Es waren keine scharfen Waffen, sie waren nur für das Training. Nur die Erwachsenen hatten die Möglichkeit mit scharfen Waffen zu trainieren. Und weiter geradeaus waren auch Trainingsgeräte und seinen Körper zu trainieren. Alles schön eingeteilt.

"Hier ist unser Trainingsplatz, genug Platz für jeden und für jeden ist etwas dabei. Von Groß bis klein. In der Mitte trainieren wir oft das Kampftraining allgemein, mal ohne Waffen mal mit. Mal eins zu eins oder als Gruppenkampf. Dahinter sind Trainingsgeräte wo man für sich etwas trainieren kann und seinen Körper fit halten kann. Auf der einen Seite haben wir Trainingspuppen um zu üben und zu lernen Schwachstellen zu treffen und diese zum Vorteil zu nutzen. Und dort haben wir sogenannte Trainingswaffen, es sind keine scharfen Waffen, sie sind lediglich fürs Training. Mit schwarfen Waffen dürfen nur die Mandalorainer trainieren, die die Erlaubnis haben eine eigene Waffen mit sich zu führen. In den Gebäude neben dem Gelände ist unser Schiesstand. Dort wird gelernt wie man mit Schusswaffen umgeht oder man kann seine Erfahrungen verbessern. Wenn du möchtest, kannst du was trainieren oder ich zeig dir deine Unterkunft. Und falls jemand dich anspricht und fragt wer du bist, sagst du du bist ein Gast von Ches."

Er sah zu Ocean und wartete auf eine Reaktion.

[Mandalor | In einem Dort abseits der Hauptstadt | Außerhalb auf dem Trainingsgelände]
Ocean und Ches und mehrere Mados die trainieren
 
//Mandalore / Dorf abseits der Hauptstadt / Gebäude im Stadtzentrum / Büro des Anführers / Ches Drahl, Ocean, Mandoboss


Sie hasste diese Gespräche. An sich wollte Ocean auch kein Mitleid. Sie war nun sie selbst und konnte in Ruhe ihren Dingen nachgehen. So lauschte sie in erster Linie den Ausführungen der beiden Mandalorianern. Ihr Vater war ihr schon jetzt zunehmend egal. Bei den Angeboten, dass sie ihren Vater jagen würden, sollte er überlebt haben schnaubte die Hackerin und schüttelte mit dem Kopf.

“Keine Sorge. Überlebt er, finde ich ihn, und dann werde ich mich nicht nur um seinen feinen Ruf kümmern. Ich… Wir… haben sein Lebenswerk komplett ruiniert. Niemand in der Republik wird noch mit ihm zusammenarbeiten. Seine Fassade als Wohltäter eingerissen. Es geht schon durch die Medien…”

Sie grinste ein wenig hinterhältig, wodurch man doch eine leichte Ähnlichkeit mit ihrem Vater bemerken konnte. Sie hielt den beiden Männern ein Pad hin, auf dem die Nachrichten regelrecht durch die Decke gingen. Die Wahrheit über Aramus verbreiteten sich wie ein Lauffeuer.

“Für ihn ist das schlimmer als der Tod. Sein Leben liegt in Trümmern. Und damit meine ich nicht bloß sein Penthouse”


Ocean war nicht ohne Grund die Hackerin gewesen, welche man auf Nar Shaddaa anheuern würde, wenn man nicht gerade mit der Black Sun zusammenarbeiten wollte. Wahrscheinlich ging in gewissen Kreisen der Unterwelt auch die Rückkehr der legendären Ocean herum. Nach dieser Aktion wäre sie definitiv eine gefragte Frau. Man würde sie nicht länger ignorieren können. Was das Thema ihres Schauspiels anging…

“Sowas nennt sich Social Engineering. Ich wusste, was er will, ich gab es ihm und ich war drin. Aber auf Dauer war es die Hölle. Ich hätte ihn am liebsten selbst schon vor Monaten erschossen, doch dann wäre die Arbeit umsonst gewesen und dazu hätte ich mir eher selbst in den Fuß als ihm in den Kopf geschossen. Daher muss ich mich bei meinen Reiseleiter bedanken.”

Bei den letzten Worten nickte Ocean tatsächlich Ches respektvoll zu. Was das Vertrauen anging kratzte sich die Hackerin am Hinterkopf.

“nun… Selbst wenn nicht. Ihr wisst, ich kann euch aus euren Systemen aussperren und damit lange handlungsunfähig machen, umgekehrt weiß ich, dass ich nicht so schnell laufen kann, wie ein Blaster Bolzen fliegt. Also so gesehen… Außerdem hätte ich ohnehin nichts von einem Angriff auf euch. Ich will mich einfach nur erst einmal ein wenig erholen.”

Ja… ein heißes Bad, beruhigende Musik und dann in Ruhe weiter planen, doch als dann das Thema Techniker kam, runzelte Ocean die Stirn. Sie war kein Mando, doch sie bemerkte den Blick ihres ursprünglichen Geschäftpartners während der Anführer weiter sprach. Langsam schüttelte Ocean mit dem Kopf.

“Eine Person?! Und wie konnte das passieren? Techniker? Ihr braucht mindestens eine Hand voll bei dieser Größe eurer Systeme! Was wenn das Imperium wieder frei dreht und euch angreifen will?! Das ist grob fahrlässig!”

Die Hackerin schüttelte mit dem Kopf, schloss ihre Augen und atmete einmal tief durch.

“Ich werde es mir mal anschauen wenn ich mich etwas erholt habe. Ich verspreche euch nichts. Nur, dass ich es mir anschauen werde. Ist auch dieses Mal kostenlos.”

Bei dem letzten Wort zwinkerte sie dem Anführer zu und grinste dabei um klar zu machen, dass sie natürlich wirklich nichts haben wollte dafür und sich die Systeme mal anschauen würde. Bei dem Angebot eine Unterkunft zu erhalten nickte Ocean ruhig. Ihr Blick ruhte auf dem Anführer. Es klang nicht schlecht, weswegen die Frau nickte und dann aufstand. Wahrscheinlich würde sie erst einmal ein paar andere Sachen anziehen. Sie wollte sich wieder wohl in ihrer Haut fühlen. Zusammen mit den beiden Männern verließ Ocean das Haus und schaute sich um. Als der Mandalorianer ihr den Trainingsplatz zeigte, sowie den Schießstand schüttelte Ocean mit dem Kopf. Sie hatte eher auf eine Laufstrecke mit Hindernissen gehofft. Nicht so ein Kampfkram. Das hatte sie doch eh nicht drauf. Aber laufen? Das konnte die Hackerin. Genauso klettern. Also würde sie kreativ sein müssen. Bei dem Rest nickte Ocean.

“Also keine Namen und keine unnötigen Informationen. Damit kann ich arbeiten… Ich würde lieber erst einmal in die Unterkunft. Ich muss echt aus diesen Schuhen raus und mir etwas Normales anziehen. Diese Art von Training ist leider weniger mein Fall.”


Sie lachte und schaute den Mandalorianer an und wartete dann darauf, dass er reagierte und hoffentlich den Weg zu den Unterkünften zeigen würde.



//Mandalore / Dorf abseits der Hauptstadt / Draußen am Trainingsplatz / Ches Drahl, Ocean,
 
Mandalore | Keldabe | Fives, Passanten

Fives' Ankunft auf Mandalore war...interessant gewesen. Sein Gesicht war von einigen älteren Passanten in der Hauptstadt Keldabe sofort erkannt worden und hatte nicht gerade Freudensprünge ausgelöst. Der junge Klon hatte nicht so recht gewusst, was er von seinem eigentlichen Heimatplaneten zu erwarten hatte. Mit Essensabfällen beworfen zu werden, hatte jedenfalls nicht zu den Szenarien gehört, die er erwartet hatte. Sein Genvater hatte sich offensichtlich nicht gerade beliebt gemacht in der Hauptstadt. Fives konnte das gut nachvollziehen, doch leider machte es seine Suche nach Keltran Baatar nicht gerade einfacher.

Etwas ruhige wurde es, nachdem sich
Fives einen Poncho samt Kapuze besorgt und übergezogen hatte, unter der er mit einer Sturmbrille sein Gesicht ganz gut verbergen konnte. So erkannte ihn erst einmal niemand mehr und wurde von einer Quelle großen Ungemaches zu einer von unzähligen, recht eigenwillig gekleideten Gestalten. Diese Anonymität brachte ihm die nötige Ruhe, um ein paar Nachforschungen anzustellen. Viel fand er jedoch nicht heraus. Klan Baatar existierte praktisch nicht mehr und fand daher im aktuellen Tagesgeschehen des Planeten schlicht nicht statt.

Und so sollte es ein paar Tage dauern, bis
Fives anhand von beiläufigen Gesprächen und alten Zeitungsartikeln im örtlichen HoloNet eine ungefähre Vorstellung davon bekam, wohin er sich als nächstes wenden sollte. Da gab es ein abgelegenes Dorf, von dem behauptet wurde, dass es sich dereinst im Einflussbereich von Klan Baatar befunden hatte. Dort würde er wahrscheinlich mehr erfahren und so fasste er den Entschluss, mit einem Großteil seines letzten Geldes ein altes, abgehalftertes Speeder Bike zu kaufen. Es hatte wahrlich bessere Tage schon gesehen, war kaum mehr als ein Schrotthaufen. Doch mit einigen notdürftigen Reparaturen würde es die Reise schon mitmachen.

Die Überlandfahrt war lang und ereignislos. Sie dauerte etwas länger, da das
Speeder Bike nur noch 300 km/h schaffte, doch das war in Ordnung. Fives sah sich kurz vor seinem Ziel und was machten da nach all' den Wochen noch ein paar Stunden mehr? Das Dorf selbst war unscheinbar. Niemand interessierte sich wirklich für seine Ankunft, abgesehen von ein paar Kindern jedenfalls, die sich neugierig näherten, aber dann doch einen gesunden Abstand zu dem Fremden hielten. Fives konnte es ihnen nicht verübeln.

In seiner Verkleidung sah
Fives doch einigermaßen merkwürdig aus. Das Wetter war eigentlich zu warm für einen Poncho und in den umliegenden Wäldern brauchte niemand so wirklich den Schutz, den der Stoff bot. Auch die Sturmbrille war unnötig, denn hier gab es keine übermäßigen Winde oder Sandstürme. Die Vibromachete auf seinem Rücken, deren Griff über seine rechte Schulter ragte und die ACP gun, die er mitführte, waren auch keine Alltäglichkeiten. Kaum jemand nutzte eine so antiquirte Waffe noch und so wunderten sich die Kinder auch, was für merkwürdige, kleine Gegenstände Fives in einem Bandollier auf Brust und Rücken trug. Dass es Patronen für die ACP gun waren, wäre nur schwer zu erklären gewesen. Wozu so eine merkwürdige Waffe nutzen, wenn ein Blaster mit einem Energiezelle unzählige Schüsse abgeben konnte? Doch keines der Kinder traute sich, so etwas oder anderes zu fragen und so schulterte Fives seinen schweren Rucksack, um sich in dem Dorf umzusehen.

Die Kinderschar folgte ihm mit einigem Abstand auf seinem Weg, der schließlich zum Haus eines alten Ehepaares führte, das auf seiner Veranda saß und den angenehm warmen Vormittag genoss. Als
Fives den Klan Baatar erwähnte, leuchteten die Augen der Alten wissend auf, bevor sich ihre Mienen wieder verschlossen und der alte Mann das Wort ergriff.

„Das ist ein Name, der hier schon lange kein Gewicht mehr hat und wenn, dann nur als Gruselgeschichte für kleine Kinder verwendet wird. Du gräbst ein dunkles Kapitel der Geschichte aus, Fremder. Du willst mehr wissen? Dann beweise, dass du dieses Wissen auch wert bist! Im Süden des Dorfes gibt es ein Tal, in dem wir unsere Shatuals jagen, zumindest normalerweise. Seit kurzem treibt sich dort ein besonders aggressiver Strill herum. Erjage ihn und bring uns seinen Kopf. Dann und nur dann werden wir dir mehr erzählen.“

Fives willigte ein, die Aufgabe zu erfüllen. Als Fremder sollte er sich hier beweisen und er wusste, dass kein Geld der Galaxie ihn hier weiterbringen würde. Nicht, dass er noch allzu viel Geld zur Verfügung hatte. Den schweren Rucksack und auch sein Speeder Bike ließ er bei dem alten Paar zurück. Nichts davon würde ihm bei der Jagd nichts nützen und würde ihn vielleicht sogar behindern. Zügigen Schrittes verließ er das Dorf in Richtung Süden. In der Hauptstadt hatte er sich die Geographie der Umgebung des Dorfes eingeprägt und so wusste er genau, wo sich das besagte Tal befand. Einen Strill sollte er also jagen. Der Alte hatte ihm da eine gefährliche Aufgabe gestellt. Natürlich hielt ihn das nicht davon ab, die Herausforderung anzunehmen.

Es sollte bis zum Mittag dauern, bis Fives das Tal erreichte. Mit seinem
Elektrofernglas scannte er das Gebiet ab, um einen Anhaltspunkt zu finden. Das Tal war so bewaldet wie der Weg vom Dorf hierher, also konnte er leider nicht viel erkennen. Damit blieb dem jungen Klon nur, nach Spuren zu suchen, bevor er einen genaueren Plan fassen konnte. Das Biotop im Tal sprühte geradezu vor Leben und so war es gar nicht so schwer, Spuren zu finden. Unter anderem auch von Shatuals und Strills verschiedener Größen. Fives war zum ersten Mal auf Mandalore und auch noch nie in diesem Tal gewesen und doch sorgte, dass ihm per flash-pumping eingeflößte Wissen das Gefühl gab...zu Hause angekommen zu sein.

Tatsächlich hatte er sich noch nie auf die Jagd nach einem
Strill begeben, andererseits fühlte es sich so an als hätte er das schon 1.000 Mal getan. Die Erfahrung war so berauschend wie surreal und sie war so überwältigend, dass die auf ihn einflutenden Erinnerungen einer anderen Person dafür sorgen, dass er seine tatsächliche Umgebung gar nicht mehr so richtig wahrnahm. Und das stellte sich als beinahe tödlich für Fives heraus. Viel zu spät bemerkte er, dass er nicht der Jäger sondern der Gejagte war. Ein riesiger Strill hatte sich an Fives herangepirscht und sprang ihn an. Die ACP gun konnte er nicht schnell genug herumreißen und so ging der laut tönende Schuss fehl, kurz bevor das Raubtier ihn unter der eigenen Körpermasse begrub. Nur so eben bekam Fives noch den linken Arm gehoben, sodass der Strill statt der Kehle nur seinen gepanzerten Unterarm zwischen die Reißzähne bekam. Wütend biss das Tier auf dem Plasteel an seinem Unterarm herum, das protestierend knackte und zu bersten begann unter der enormen Bisskraft.

Es musste jetzt ganz schnell gehen. Das
Plasteel würde nicht mehr lange halten und die Knochen darunter viel kürzer als der Unterarmschutz. Die ACP gun ließ Fives einfach los, sie war ihm jetzt nicht mehr von Nutzen. Die Vibromachete über seiner Schulter war unerreichbar, allerdings war sie in dieser Situation genauso nutzlos wie der erreichbare Vibrodolch unter dem Bandollier auf seiner Brust. Die Vibrationsfunktion könnte ihn so dicht an dicht selbst genauso umbringen, wie den Strill. Damit blieb nur seine Blasterpistole in ihrem Beinholster. Blind aber zielsicher griff Fives nach der DC-15s, zog die Pistole aus dem Holster, drückte ihren Lauf gegen die Brust des Raubtiers, das kurz davor war, seinen Arm zu zertrümmern und zog den Abzug zurück.

Fives beließ es nicht bei einem einzigen Schuss. Er wusste zwar dank des flash-pumpings wie gefährlich der Strill war, es war aber ganz etwas anderes, das zum ersten Mal am eigenen Leib zu erfahren. Er war nahe an einer Panikattacke, auch wenn er das natürlich niemals zugeben würde. Jedenfalls pumpte er die vollen sieben Schuss, des primären Kondensators der DC-15s Blasterpistole in den Strill, der spätestens nach dem zweiten Schuss in die Brust über seinem Herzen den Geist aufgegeben hatte. Das Ungetüm brach über Fives zusammen und begrub ihn unter seinem schweren Körper. Für einen langen Moment lang war das einzige hörbare Geräusch der primäre Kondensator der DC-15s Blasterpistole, der neue Energie aus der Energiezelle im Griff der Waffe sog.

Als die Geräusche des Waldes wieder einsetzten, weil sich die vielen Vögel wieder sicher fühlten, begann
Fives sich aus seinem fleischlichen Grab zu befreien. Es kostete ihn einige Mühen, weil sich der Strill im Todeskampf im Plasteel festgebissen hatte. Letztenendes musste er tatsächlich sein Vibromesser nehmen, um den Unterkiefer des Ungetüms aufzuschneiden, damit er es von der Armschiene trennen konnte. Alles in allem hatte er Glück gehabt. Verdammtes Glück sogar. Der Strill zu seinen Füßen war ungewöhnlich groß und darüber hinaus noch ein Albino. Das hier musste das Ungetüm sein, von dem die Alten gesprochen hatten.

Fives dachte bewusst nicht daran, wie knapp er dem Tod entronnen war. Stattdessen sammelte er die ACP gun wieder ein und nutzte seinen Flüssigkabelwerfer, um genug Seil zu generieren, damit er das Ungetüm zurück zum Dorf bringen konnte. Der Strill war zu schwer, um ihn zu tragen und so musste er ihn den ganzen Weg zurück über den Boden schleifen. Das machte den Rückweg erheblich mühsamer als den Hinweg. Fives würde tatsächlich bis zum Abend brauchen, um wieder zum Haus der Alten zu kommen. Seine Rückkehr erweckte einige Aufmerksamkeit im ganzen Dorf, nicht zuletzt wegen dem Gestank des übergroßen Raubtiers.

„Dein Monster ist erlegt alter Mann. Erzählst du mir jetzt, was du weisst?“

Die Worte unterstrich Fives, indem er gegen den Kadaver trat. Der Alte und seine Frau starrten mit großen Augen sowohl die Jagdbeute als auch ihren Jäger an. Es war offensichtlich, dass sie nicht damit gerechnet hatten, dass die Jagd so schnell...oder vielleicht überhaupt erfolgreich sein würde. Noch etwas erschüttert von dem abendlichen Besuch, baten sie ihn herein für das folgende Gespräch.

Mandalore | Dorf abseits der Hauptstadt | Fives, Dorfbewohner
 
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//Mandalore / Dorf abseits der Hauptstadt / Kleine Hütte / Ocean in einer Hängematte


Die Tage zogen ins Land. Ocean hatte es sich in einer kleinen Hütte bequem gemacht und es grandios geschafft, sich um das Training der Mandalorianer zu drücken. Rein zufällig musste sie immer dann ein System überprüfen, wenn man sie dazu nötigen wollte, auf irgendeine Art Kämpfen zu lernen. Am Ende war sowieso die Sicherheit der digitalen Systeme ihre Aufgabe und gemessen an der veralteten Hardware waren nun die Datenbanken der Mandalorianer diesen Dorfes sogar gut geschützt. Insgesamt hatte sie sich zwei der Mandalorianer angenommen, um ihnen die Wartung beizubringen. Ja, eigentlich war Ocean nicht unzufrieden mit ihrem Leben in diesem Dorf, doch war es ihr auf Dauer auch zu langweilig. Es war so friedlich. Die Slicerin wollte endlich mal wieder irgendwelche Gangsterbosse ausnehmen und dazu ihre Fähigkeiten beweisen. Hier fühlte es sich so an, als würde man einen Wissenschaftler in den Kindergarten schicken. So verbrachte Ocean ihre meiste Zeit damit, neben dem Warten der Systeme in einer Hängematte zu liegen und abwechselnd zu schlafen oder Ferndiagnosen zu erstellen. Verdammt! Sie war doch keine IT-Servicehotline! Einfach hemmungslos unterfordert. Das war Ocean!

So kam es, wie es kommen musste. Aus Langeweile notierte sich die Slicerin langsam alles, was nicht normal war. Grundlose Abweichungen vom üblichen Tagesrhythmus und ähnliche Dinge. Tatsächlich war da aber dann eines Tages wirklich etwas Interessantes. Ein Mann (Fives) betrat das Dorf. Er redete mit einem alten Mann und erst als der Fremde verschwunden war, fragte Ocean danach, was los war. Sie sah mit ihren leuchtend blauen Haaren, ihrer eigenwilligen Frisur und Kleidung komplett deplatziert aus. Eher wie jemand, den man in einem Nachtclub auf Nar Shaddaa erwartet hätte. Der Fremde suchte wohl jemanden oder etwas. Bei dem Namen nickte die Slicerin und legte sich erst einmal wieder in die Hängematte, um weiter zu schlafen. Ihre Arbeit war so weit erledigt, jedoch fragte sie sich, was der Mann suchte. Daher durchsuchte Ocean die Datenbanken nach dem Namen und speicherte die nicht als “geheim” eingestuften Informationen auf einen kleinen Datenträger.

Erst am Abend wurde Ocean wirklich wieder wach. Nicht weil sie ausgeruht war, sondern weil ein widerlicher Geruch zu ihr herüber wehte. Mehr widerwillig schälte sich die Slicerin aus ihrer Hängematte, die hinter ihrem Apartment zwischen zwei Bäumen hing und sich streckte. Der Fremde war wieder da und hatte wohl seinen Beweis geliefert. Sie hörte, was er wollte und erst dann löste sich Ocean von der Wand, an welcher sie bis dahin gelehnt hatte. Mit den Händen in den Taschen trat sie hinter den Fremden und gähnte.

“Also wenn das Vieh weniger stinken würde… Kann man das überhaupt essen?”

Ocean schaute auf das Wesen und hockte sich vor seinen Kopf. Dieses Vieh musste riesig gewesen sein! Dazu noch wirklich gefährlich! Der Alte hatte also seinen Job auf wen anderes abgewälzt. Dazu noch einen Fremden. Das würde dem Anführer wohl kaum schmecken. Aber egal. Langsam richtete sich Ocean auf und hielt dem Fremden den Datenträger hin und gähnte dabei.

“Bevor der Alte dich noch über den Tisch zieht. Hier alles, was ich über Klan Bataar finden konnte. Ich verstehe kein Wort. Ist alles auf Mandalorianisch oder so. Und nein Opa… die als Geheim markierten Dateien sind nicht dabei. Da war aber eh nicht wirklich viel mehr glaub ich…”


Ocean schaute zwischen dem alten Mann, sowie dem Fremden hin und her. Der Alte war wohl wirklich im Begriff gewesen, seinen Teil des Geschäfts nicht einhalten zu wollen. Daher erntete die Slicerin einen bösen Blick.

“Du bist so verkommen wie dein Vater!”

kam es von dem alten Mann. Oceans Blick verfinsterte sich. Sie hasste diesen Mann. So sehr, dass ausgerechnet bei ihm der Zugang zu Holofilmen am Abend immer wieder instabil wurde. Doch dieser Satz sorgte für eine Slicerin, die wirklich sauer wurde. Dennoch bemühte sich Ocean ruhig zu sprechen.

“Wenn du ein Geschäft abschließt, musst du deinen Teil einhalten. Der Fremde hat uns ein verdammt lästiges Problem beseitigt. Da verdient er seine Antwort, Cheeskar Nok! (Huttisch für “Betrügerischer Abschaum”)”

Der alte Mann und Ocean starrten einander finster an. Wahrscheinlich würde sie besser früher als später ihre Heimreise antreten. Es wurde Zeit nach Hause zu gehen. Viel zu lange hatte es sich die Slicerin an diesem Ort bequem gemacht. Vielleicht könnte sie aber auch bis dahin noch einen kleinen Job abgreifen. So oder so. Es war an der Zeit, weiter zu reisen.


//Mandalore / Dorf abseits der Hauptstadt / Kleine Hütte / Ocean, Fives, Dorfbewohner
 
Mandalore | Dorf abseits der Hauptstadt | Fives, Ocean, Dorfbewohner

Die Situation nahm eine plötzliche und unerwartete Wendung. Fives war von Oceans erscheinen einigermaßen überfordert. Das pure soziale Chaos brach aus als der alte Mann sich mit der jungen Frau zu streiten begann und Fives war bis heute nicht gut darin, so eine Situation zu navigieren. Und so blieb er eine ganze Weile ruhig, während sich die Situation weiter hochschaukelte. Recht schnell ging es zu persönlichen Beleidigungen weiter, während Fives den Datenchip von Ocean schwer in seiner Hand wog. Doch dann wirkte es so als wenn der Alte gleich handgreiflich werden würde. Fives unterband dies, indem er seinen muskulösen Körper zwischen die beiden Streithähne schob.

„Danke, Alterchen. Wenn ich deine Informationen noch brauche, komme ich später am Abend oder morgen noch einmal auf dich zu.“

Mit diesen Worten drehte sich der Klon zu Ocean um und nickte ihr dankend zu.

„Wenn hier drauf ist, wonach ich suche, bin ich dir zu Dank verpflichtet. Komm, suchen wir uns eine ruhige Ecke und dann sichte ich, was auf deinem Datenchip zu finden ist.“

Mit diesen Worten führte er Ocean weg von der Hütte des Alten, der noch eine kleine Weile lautstark fluchte und ließ sich mit ihr am Rande des Dorfplatzes unter einem aufgrund des tiefen Sonnenstandes tiefe Schatten spendenden Baum nieder. Fives holte ein Datapad hervor und schob den Datenchip in den dafür vorgesehenen Einlass an dem Gerät und sichtete die drauf befindlichen Daten. Einiges war darauf zu finden. Manches kannte Fives schon aus dem HoloNet der Hauptstadt, aber hier war auch viel anderes zu finden. Darunter war unter anderem altes Kartenmaterial, das einige Außenposten von Klan Baatar und auch die Festung des Klans beinhaltete. Das war genau das, wonach er gesucht hatte. Und so schaute er schließlich vom Datapad auf und hoch zu Ocean.

„Die Daten beinhalten die Informationen, die ich für meine weitere Reise benötige. Ich danke dir dafür. Morgen werde ich weiterreisen, doch ich will es nicht bei diesen Worten belassen. Nenne mir den Preis für diese Informationen und wenn er in meinen heutigen Möglichkeiten liegt, so werde ich ihn bezahlen. Wenn nicht, dann musst du dich etwas gedulden, bis ich ihn zusammentragen konnte und bis ich hierher zurückkehre. Und sei dir sicher, dass ich meine Schuld bei dir begleichen werde.“

Gespannt wartete Fives auf Oceans Antwort. Die Fremde hatte ihm einen großen Dienst erwiesen und er war bereit, sie dafür auch gebührend zu entlohnen. Viel hatte er zwar nicht, doch er würde sich auch nicht scheuen, seine Schuld bei ihr nötigenfalls Stück für Stück zu begleichen.

Dabei bemerkte er über
Oceans Schulter hinweg, dass es so langsam dunkel wurde und er sich noch um ein Nachtlager bemühen musste. Ursprünglich hatte er geplant, mit dem alten Paar zu verhandeln, in deren Haus zu nächtigen. Jetzt aber konnte er das nicht mehr.

Mandalore | Dorf abseits der Hauptstadt | Fives, Ocean, Dorfbewohner
 
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//Mandalore / Dorf abseits der Hauptstadt / Kleine Hütte / Ocean, Fives, Dorfbewohner


Wenn Ocean ehrlich mit sich selbst war, dann hasste sie die Zeit bei den Mandos. Sie waren immer so ernst, verstanden kaum Spaß und es hieß immer wieder nur Training, Training, Training. Der Alte hatte wirklich Probleme. Probleme mit der jungen Frau, weil sie jahrelang dabei zugesehen hatte, wie so viele Wesen starben. Irgendwann waren auch Mandos bei den Opfern dabei, die den Waffentests von Aramus zum Opfer fielen. Leider befand sich wohl auch sein Sohn darunter. Dadurch hasste er die Slicerin. Der Alte war einfach nicht in der Lage zu verstehen, wie viel effektiver das Vorgehen der Slicerin gewesen war. Wie wichtig es gewesen war, den Mann, der all die Grausamkeiten zu verantworten hatte, in der Öffentlichkeit komplett bloßzustellen. Egal wo Aramus nun auftauchte, würde man Wissen, was er getan hat. Auf dem Boden der Republik war er nun ein Verbrecher und für seine Freunde im Imperium wertlos. Immerhin hatte der Fremde mehr manieren. So ging sie mit ihm zu einem Baum und setzte sich einfach auf den Boden. Ihr wäre die Hängematte lieber gewesen, aber das hier war nun der Anfang eines neuen Geschäfts. Daher musste man wohl zumindest ein wenig professionell sein.

Schweigend wartete Ocean ab, bis der Fremde die Daten durchgegangen war. Bei dem Wort ‘Preis’ kratzte sich Ocean am Hinterkopf und ließ sich nun ins Gras fallen, sodass sie nun auf dem Rücken lag.

“Eigentlich wusste ich, dass der Alte dich nur über den Tisch ziehen wollte.”

Die Slicerin schloss ihre Augen und dachte nach.

“Ich wollte einfach nur nicht, dass die Arbeit umsonst wäre.”

Langsam öffnete Ocean ihre Augen und schaute weiter zum Himmel. Ihr fehlte ihre Heimat. Nar Shaddaa… Klar war die Luft hier sauberer und das Gras roch definitiv besser als die Gegend, in der die Slicerin gelebt hatte. Es war auch sauberer, jedoch war es nicht ihre Heimat.

“Könntest du mich, wenn du fertig bist, nach Nar Shaddaa bringen? Im Gegenzug helfe ich dir auch, so lange ich etwas zu Essen habe, bei was auch immer dein Ziel ist.”

Es klang für Ocean wie ein faires Geschäft, während sie bemerkte, dass es langsam immer dunkler wurde. Langsam richtete sich die Slicerin auf und musterte den Fremden.

“Wo willst du überhaupt schlafen? Die Tiere in der Nähe sind teilweise nicht ungefährlich…”


In der Tat konnte die Gegend bei Nacht wirklich sehr gefährlich sein. Daher war die Frage berechtigt. Einfach ein Camp im Wald aufschlagen wäre also zu gefährlich. Eine Art Raumschiff hatte der Fremde scheinbar auch nicht. Hatte er überhaupt darüber nachgedacht? Fragend schaute Ocean zu ihrem Gesprächspartner und wartete auf seine Antwort.



//Mandalore / Dorf abseits der Hauptstadt / Baum am Dorfrand / Ocean, Fives
 
Mandalore | Dorf abseits der Hauptstadt | Fives, Ocean, Dorfbewohner

Fives blieb einen langen Moment lang still, um das Gesagte zu verarbeiten. Ocean hatte viel für ihn getan und bot noch viel mehr an. Dabei verlangte sie nur wenig dafür. Nur weil er kaum Erfahrungen mit Verhandlungen hatte, bedeutete das nicht, dass er naiv war. Was die Frau vor Fives ihm anbot, klang zu schön um wahr zu sein und dennoch konnte er nicht erkennen, wo der Haken war. Wie auch immer, er würde jede Hilfe bei seinem Vorhaben gebrauchen können, das bedeutete jedoch nicht, dass er Ocean vertraute.

„Dich nach Nar Shaddaa zu bringen, sollte kein Problem sein. Genau genommen komme ich da gerade her, es war mein letzter Zwischenstopp auf meinem Weg hierher.“

Kaum hatte Fives das ausgesprochen, schalt er sich innerlich. Ohne jede Not hatte er der Fremden Informationen über sich preisgegeben. In der Zukunft musste er besser aufpassen. Doch das hier ließ sich jetzt nicht mehr ändern. Damit blieb ihm nur, weiterzumachen.

„Ich habe einige Rationen dabei, die du verzehren kannst und der Planet gibt auch mehr als genug Nahrung her, wenn man weiß, wo man suchen muss. Ich glaube nicht, dass wir noch allzu lange auf Mandalore verbleiben werden, aber genau kann ich dir das noch nicht sagen. Deine Hilfe nehme ich im Gegenzug gerne an. Über welche Fähigkeiten verfügst du? Ich werde meine Pläne entsprechend anpassen und dich einbeziehen.“

Dann stand Ocean auf und mit kurzer Verzögerung machte Fives es ihr gleich. Sie stellte ihm die Frage, wo er die Nacht verbringen wollte und tatsächlich musste er sich spontan etwas neues überlegen, da sein ursprünglicher Plan nicht aufgegangen war.

„Ich wollte mich ursprünglich bei den beiden Alten für die Nacht als Teil meiner Bezahlung einquartieren. Da das nicht mehr möglich ist...nun, es gibt kein Gasthaus hier im Ort. Also werde ich mir wohl einen passenden Baum im Wald für die Nacht suchen.“

Was genau er damit meinte, führte Fives nicht aus. Er ließ es so klingen als wäre 'ein passender Baum' die logische Lösung für das Problem.

„Wir brechen im Morgengrauen auf, soll ich dich hier auf dem Dorfplatz abholen?“

Damit wandte er sich schon halb von Ocean ab, das Gespräch glaubte er zu seinem natürlichen Ende verfolgt zu haben.

Mandalore | Dorf abseits der Hauptstadt | Fives, Ocean, Dorfbewohner
 
//Mandalore / Dorf abseits der Hauptstadt / Baum am Dorfrand / Ocean, Fives

Frieden war wirklich nur eine Illusion derer, die dem Leben der gewöhnlichen Leute entfliehen und in ihren goldenen Käfigen eine Parallelgesellschaft aufbauen konnten. Diese Wesen saßen in den riesigen Gebäuden ganz oben und sie verstanden nicht, wie es wirklich unten im Dreck ausschaute. Es gab immer eine Person, die jemandem etwas abnehmen wollte. Ocean hatte durch die letzten Jahre mehr als genug gesehen und wollte inzwischen nur noch einen großen Bogen um diese Wesen machen. Daher nickte sie kurz, als der Fremde meinte, er könne sie mitnehmen. Am Ende sei er erst vor Kurzem von dort gekommen. Es war wohl der letzte Zwischenstopp, bevor er hier angekommen war. Sie grinste beim Zusammenzucken ihres Gegenübers.

“Ich glaube, wenn ich es drauf anlegen würde, dann wüsste ich schneller die Farbe deiner Unterwäsche als dir lieb ist.”

Die Slicerin lachte und fand den Gedanken mehr als nur amüsant.

“Keine Sorge. Ich habe keinen Grund zu graben. In dieser Hinsicht ist es mir egal, wer du bist. Für mich zählt nur, dass du deinen Teil eines Geschäfts einhältst.”

Eigentlich war Ocean selbst die Person egal. Sie wollte hier weg und hatte ansonsten Langeweile. Dieses Dorf war einfach nur der Inbegriff der Langeweile. Daher störte es die Frau auch nicht, als die Rationen angesprochen wurden. Nachdenklich kratzte sich die Slicerin am Kopf und zuckte dann mit den Schultern.

“Also was das Essen angeht… Ich glaube, ich habe irgendwo noch Dörrfleisch in meiner Hütte… und Fähigkeiten? Man munkelt, dass ich der Inbegriff des Teufels bin…”

Mit einem Grinsen nickt die Slicerin in die Richtung der Hütte, wurde dann aber ernster. Sie fischte ihr Pad aus der Tasche und tippte auf diesem herum. In der Hütte des alten fiel wenig später der Strom dort aus. Man konnte erkennen, dass die Slicerin einen unheimlichen Spaß daran hatte, den alten Mann zu ärgern.

“Stelle dir einfach vor, dass das die Sicherheitssysteme einer Militärbasis sind. Würde nur etwas länger dauern… aber im Kern… Das kann ich. Gib mir einen Zugang und ich bringe dich rein.”

Es war im Kern ihre einzige Fähigkeit. Abgesehen davon konnte sie halt laufen. Aber wie sollte sie das dem anderen verkaufen? ‘Hey! Ich kann vor allem und jeden wegrennen!’? Das klang so, als würde sie jeden hängen lassen. Schließlich kam es zu dem Thema Übernachtung. Als der Fremde etwas von einem Baum redete legte die Frau ihren Kopf schief.

“Warum fragst du mich nicht einfach? Ich schlafe eh fast immer in der Hängematte und die Hütte da hinten ist meine. Drin ist ein Bett, eine kleine Küche und ein Bad. Meine Utensilien packe ich zusammen und nehme sie mit mir nach draußen. Zumindest die Dinge, die besser nicht in die falschen Hände geraten.”


Damit war für die Slicerin auch das Thema mit der Übernachtung geklärt. Es war klar, dass der Fremde dann bei ihr in der Hütte schlafen würde und Ocean draußen. Sie wollte sich ohnehin noch ein paar Dinge durchlesen und tat dies meist draußen. Zusätzlich nickte die Frau dann dabei oft weg und schlief bis zum Morgen durch.

“Wir treffen uns dann am Morgen auf dem Dorfplatz.”

Damit stand die Slicerin auf und ging zu ihrer Hütte. Dort packte sie ihre Sachen zusammen, darunter auch ihre Maske, ein paar Klamotten und die technischen Dinge, die sie für ihre Arbeit brauchte. Den Rucksack band sie recht weit hoch an einem der Bäume zwischen denen ihre Hängematte hing, sodass man ohne sie zu wecken quasi unmöglich an den Rucksack kam. So weit so gut.



//Mandalore / Dorf abseits der Hauptstadt / Baum am Dorfrand / Ocean, Fives
 
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