Militärgeschichte

Na toll, die bööösen westlichen Maßstäbe mal wieder. Ich wüsste nicht, daß Dinge, wie Menschenhandel nach überhaupt irgendwelchen Maßstäben moralisch vertretbar wäre.
Außerdem glaube ich kaum, daß es die Angehörigen der unterdrückten Minderheiten in dem Land es so toll finden, daß die "westlichen Maßstäbe" "Gott sein dank" nicht für sie gelten.

1.Wer bestimmt denn bitte,was Moral ist ?

2.Ich könnte Dir einige Völker nennen,die die westlichen Maßstäbe ablehnen.


Gesetze können auf dem Papier hundertmal "legal" sein, und trotzdem nach moralischen Prinzipien verwerflich sein.

Die selbe Frage wie oben :

Wer hat denn das Recht,zu bestimmen,was Moral ist,und was nicht ?
Ich könnte Dir hier einige Dinge aufzählen,die zwar in der BRD legal sind,aber die ich als unmoralisch ansehe.


Es ist in sogar in jedem Staat der Welt ein Verbrechen. ;)
.

Wenn dem so ist,dann wurde sie doch auch zu Recht inhaftiert,oder ?


Außerdem ist die Frage gestattet, wie "legal" ein Regime ist, welche eine vom Volk gewählte Regierung gewaltsam gestürzt hat. Das ist nämlich nach den Gesetzen der meisten Staaten ebenfalls verboten.

Es gibt allerdings auch Staaten,wie z.B. die Türkei,wo die Verfassung genau das vorsieht.

Aung San Suu Kyi hat sich meines Wissens nach nur in die Angelegenheiten ihres eigenen Landes eingemischt.

Dann bitte soll sich die übrige Welt auch nicht einmischen,wenn die Regierung Birmas die Verbrecherin Aung San Suu Kyi als solche auch behandelt.
 
1.Wer bestimmt denn bitte,was Moral ist ?

Ich glaube jeder Mensch hat so etwas wie ein moralisches Empfinden, daß ihm sagt, daß bestimmte Dinge nunmal unrecht sind, egal welchem Kulturkreis der betreffende angehört.
Ich denke mal, es dürfte schwer sein jemanden zu finden, der z.B. - um beim Thema zu bleiben - Menschenhandel als moralisch einwandfrei einstuft.

Wenn die Moral vom Menschen "gemacht" wird, dann werden es Gesetze erst recht. Allerdings würde ich dann die Moral als höher einstufen, da imho ein gewisses grundlegendes Unrechtsempfinden in jedem Menschen steckt.


ch könnte Dir einige Völker nennen,die die westlichen Maßstäbe ablehnen.

Sollen sie ja auch meinetwegen. Aber denkst Du nicht auch, daß diese Völker das recht haben, sich aufzulehnen, wenn man ihnen diese Maßstäbe mit Gewalt aufdrängen möchte oder auch einfach nur, um andere Mißstände zu beseitigen?
Wo wäre die Menschheit heute, wenn es niemals jemand gewagt hätte, sich gegen Tyrannei zu erheben, weil das eben "illegal" ist.

Es gibt allerdings auch Staaten,wie z.B. die Türkei,wo die Verfassung genau das vorsieht.

Ja, ich weiß. Ich habe auch Umstürze durch das Militär nicht per sé verurteilt. Es kommt halt immer darauf an, was durch einen solchen Umsturz beseitigt wird, und was danach kommt.
Im Falle von Myanmar bin ich eben der Ansicht, daß die Militärregierung dem Volk eher geschadet hat, da diese sich verbrecherisch gebärdet.

C.
 
Was ist denn ziviler Ungehorsam, bitte?

Ich kann mir da so gar nichts drunter vorstellen. :verwirrt:

Darunter versteht man i.d.R. einen gewaltfreien, passiven und bewussten Widerstand gegen Gesetze, Pflichte und/oder Befehle eines Staates oder eines staatlichen Organs.
Das können Sitzblockaden sein, Generalstreiks, die Weigerung Steuern zu zahlen,sich zum Militärdienst einziehen lassen etc. pp.
Im Grunde kann man es so zusammenfassen, daß ein oder mehrere Bürger dem Staat den Gehorsam verweigern.
Bekannte Vertreter, die sich des zivilen Ungehorsams bedienten, um ihre Ziele durchzusetzen waren z.B. Mahatma Gandhi, Martin Luther King und Nelson Mandela. Auch die Montagsdemonstrationen in der DDR 1989, welche schließlich zum Fall der Mauer führten, kann man als zivilen Ungehorsam ansehen. :klugs

C.
 
Ich glaube jeder Mensch hat so etwas wie ein moralisches Empfinden, daß ihm sagt, daß bestimmte Dinge nunmal unrecht sind, egal welchem Kulturkreis der betreffende angehört.
Ich denke mal, es dürfte schwer sein jemanden zu finden, der z.B. - um beim Thema zu bleiben - Menschenhandel als moralisch einwandfrei einstuft.

Was persönliche Moral ist und was nicht,kann nur jeder für sich selber endscheiden.
Das ist keinesfalls auf ein Volk oder auf meherer Menschen übertragbar.
Ich bin sicher,daß es sehr viele menschen gibt,die im Menschenhandel nichts unmoralisches sehen.
Und es gab bestimmt genügend SS-Sergen oder NKWD-Henker,die an ihrem Treiben nichts unmoralisches gesehen haben


Wenn die Moral vom Menschen "gemacht" wird, dann werden es Gesetze erst recht. Allerdings würde ich dann die Moral als höher einstufen, da imho ein gewisses grundlegendes Unrechtsempfinden in jedem Menschen steckt.

Also verstehe ich Dich jetzt richtig,wenn z.B. eine türkische Familie enscheidet,daß ihre Tochter nach ihren moralischen Maßstäben in Unehre lebt,und der Familienrat beschliesst einen sogenannten Ehrenmord,dann ist diese Familie zumindest moralisch im Recht ?
Ich frage nur,weil Du oben sagst,Du würdest der Moral den Vorrang geben.


Sollen sie ja auch meinetwegen. Aber denkst Du nicht auch, daß diese Völker das recht haben, sich aufzulehnen, wenn man ihnen diese Maßstäbe mit Gewalt aufdrängen möchte oder auch einfach nur, um andere Mißstände zu beseitigen?
Wo wäre die Menschheit heute, wenn es niemals jemand gewagt hätte, sich gegen Tyrannei zu erheben, weil das eben "illegal" ist.
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Ob die Völker das recht haben,sich gegen ihre Regierung zu erheben wage ich zu bezweifeln,da hier das ´Recht des jeweiligen Staates zugrunde liegt.
Und wenn sich jemand gegen die Tyrannei erhebt,so ist er im Unrecht(gesetzlich)
und wird demnach von der Staatsgewalt zu Recht bestraft.


Im Falle von Myanmar bin ich eben der Ansicht, daß die Militärregierung dem Volk eher geschadet hat, da diese sich verbrecherisch gebärdet.

Nach meiner Ansicht ist die Militärregierung die Legitime Führung dieses Staates.
Die inneren Angelegenheiten dieses Staates gehen micht nichts an.
Solange das Militär in den Grenzen des Staates bleibt,gehen sie auch den rest der welt nichts an.
Die Verbrecher sind m.E. hier die Aufständischen mit Aung San Suu Kyi und ihren Rädelsführen an der Spitze.
Die Staatsgewalt war m.E. im Jahre 1988 vollkommen im Recht,dem Aufstand mit den Mitteln die sie für nötig ansah,zum Schutz des Staates niederzuschlagen.

Die verantwortung für die vielen Toten liegt einzig und allein bei den Aufständischen.
Eine Paralelle zum "Massaker" von Peking ist hier durchaus gegeben.
 
Also verstehe ich Dich jetzt richtig,wenn z.B. eine türkische Familie enscheidet,daß ihre Tochter nach ihren moralischen Maßstäben in Unehre lebt,und der Familienrat beschliesst einen sogenannten Ehrenmord,dann ist diese Familie zumindest moralisch im Recht ?
Ich frage nur,weil Du oben sagst,Du würdest der Moral den Vorrang geben.

Mord ist in jeder Gesellschaft und in jedem Kulturkreis unehrenhaft.


Nach meiner Ansicht ist die Militärregierung die Legitime Führung dieses Staates.

Mal rein interessehalber: Hätte der Aufstand 1988 Erfolg gehabt und eine zivile Regierung hätte die Militärjunta abgelöst, hättest Du diese Regierung ebenso als legitim empfunden?

Die Verbrecher sind m.E. hier die Aufständischen mit Aung San Suu Kyi und ihren Rädelsführen an der Spitze.
Die Staatsgewalt war m.E. im Jahre 1988 vollkommen im Recht,dem Aufstand mit den Mitteln die sie für nötig ansah,zum Schutz des Staates niederzuschlagen.

Ich glaube kaum, daß es den Militärs bei der Niederschlagung des Aufstandes oder auch bei der Annullierng der Wahlen im Jahr 1990 um den "Schutz des Staates" ging, sondern einzig und allein darum, ihre Macht zu erhalten.
Deine Verehrung für alles Militärische in allen ehren, aber dort regiert eine korrupte Verbrecherbande in Uniform, die nicht etwa im Sinn hat, das geknechtete Birma vor den bösen und dekadenten Einflüssen des Westens zu schützen.
Ich würde sogar sagen, daß diese Leute einen recht luxuriösen westlichen Lebenswandel führen, während sie gleichzeitig religiöse und ethnische Minderheiten mit Gewalt daran hindern deren Sitten und Gebräuche zu leben.

C.
 
Mord ist in jeder Gesellschaft und in jedem Kulturkreis unehrenhaft.

Nein,das ist die Tötung eines Menschen in verschiedenen Kulturkreisen eben nicht.
Soll ich ein paar Beispiele nennen ?



Mal rein interessehalber: Hätte der Aufstand 1988 Erfolg gehabt und eine zivile Regierung hätte die Militärjunta abgelöst, hättest Du diese Regierung ebenso als legitim empfunden?

Ja.


Ich glaube kaum, daß es den Militärs bei der Niederschlagung des Aufstandes oder auch bei der Annullierng der Wahlen im Jahr 1990 um den "Schutz des Staates" ging, sondern einzig und allein darum, ihre Macht zu erhalten.
Deine Verehrung für alles Militärische in allen ehren, aber dort regiert eine korrupte Verbrecherbande in Uniform, die nicht etwa im Sinn hat, das geknechtete Birma vor den bösen und dekadenten Einflüssen des Westens zu schützen.
Ich würde sogar sagen, daß diese Leute einen recht luxuriösen westlichen Lebenswandel führen, während sie gleichzeitig religiöse und ethnische Minderheiten mit Gewalt daran hindern deren Sitten und Gebräuche zu leben.

Wenn diese Minderheiten mit ihren Sitten und Gebräuchen den Bestand des Staates gefährden,dann ist die Militärregierung berechtigt,diese zu unterbinden.
Egal mit welchen Mitteln.
Wie die Militärs in Birma leben,ist im bezug auf die Beurteilung der Rechte der Regierung nicht von Belnag,da dies eine innere Angelegenheit des Staates und damit der Militäregierung sind.
 
die aussage, dass die moral in verschiedenen kulturen völlig unterschiedlich ist, ist absolut nicht haltbar:
bsp:
Führerlos rast ein Zug auf die fünf Gleisarbeiter zu. Eine Möglichkeit, ihren sicheren Tod zu verhindern, wäre,
den Zug in letzter Minute aufs andere Gleis zu leiten. Doch auch dort arbeitet ein Mensch, wenngleich nur ein
einzelner. Ist es richtig, die Weiche umzustellen? Und was, wenn ein dicker Mann auf einer Brücke direkt über
dem Bahndamm stünde? Sein schwerer Körper würde den heranrasenden Zug aufhalten, die fünf Gleisarbeiter
wären gerettet. Wäre es richtig, den Mann zu schubsen?
Wie sie sich in diesen und ähnlichen Zwangslagen verhalten würden, haben Forscher bereits rund 300000
Menschen gefragt. Und egal ob sie Kinder oder Erwachsene, Atheisten oder Gläubige, Frauen oder Männer,
Arbeiter oder Akademiker, Chinesen oder US-Bürger untersuchten, für jedes Dilemma schälte sich ein gleiches
Muster heraus. Die Weiche etwa würden die meisten betätigen. Aber nur 15 Prozent würden den Mann aufs
Gleis stoßen - und das, obwohl die Bilanz von Toten und Überlebenden dieselbe wäre.

Hierraus wird geschlossen, dass die Wahl der Mittel die menschliche Bewertung beeinflußt.

Mare Hauser und der Neurologe Autonio Damasio von der University of
Southern California in Los Angeles wiederum erforschen, ob die Moral einen festen Platz im Denkorgan hat.
Dazu haben sie kürzlich Menschen mit Schäden in einer bestimmten Region des Gehirns (Stirnlappen)
untersucht. Diese sollten sich zu einer ganzen Reihe von Dilemmas äußern. Erste Auswertungen der noch
unveröffentlichten Daten legen nahe: In einigen Fällen haben hirnverletzte Patienten tatsächlich einen anderen
Moralinstinkt. So scheinen sie nicht zu zögern, den dicken Mann vor den Zug zu stoßen, um die fünf
Gleisarbeiter zu retten. Sie sehen nur den guten Zweck, nicht aber das schreckliche Mittel.

also, moral ist nicht ganz so relativ wie du es gerne hättest

das ist ein möglicher kritik punkt

einen andereren hat g radbruch formuliert
Der Konflikt zwischen der Gerechtigkeit und der Rechtssicherheit dürfte dahin zu lösen sein, daß das positive, durch Satzung und Macht gesicherte Recht auch dann den Vorrang hat, wenn es inhaltlich ungerecht und unzweckmäßig ist, es sei denn, daß der Widerspruch des positiven Gesetzes zur Gerechtigkeit ein so unerträgliches Maß erreicht, daß das Gesetz als "unrichtiges Recht" der Gerechtigkeit zu weichen hat. Es ist unmöglich, eine schärfere Linie zu ziehen zwischen den Fällen des gesetzlichen Unrechts und den trotz unrichtigen Inhalts dennoch geltenden Gesetzen; eine andere Grenzziehung aber kann mit aller Schärfe vorgenommen werden: wo Gerechtigkeit nicht einmal erstrebt wird, wo die Gleichheit, die den Kern der Gerechtigkeit ausmacht, bei der Setzung positiven Rechts bewußt verleugnet wurde, da ist das Gesetz nicht etwa nur "unrichtiges" Recht, vielmehr entbehrt es überhaupt der Rechtsnatur. Denn man kann Recht, auch positives Recht, gar nicht anders definieren als eine Ordnung und Satzung, die ihrem Sinne nach bestimmt ist, der Gerechtigkeit zu dienen.

man könnte auch noch poppers paradoxon der tolleranz zu rate ziehen, etwas umgewandelt heißt es, dass man keine rechte in anspruch nehmen kann, die man mit dieser in anspruchnahme beschneiden will.

oder schauen wir und thomas hobbes an, selbst hier, gibt es ein widerstandsrecht, dem leviathan stehen also auch nicht alle handlungen offen. treibt er es zu bunt, verliet er seinen zweck und damit sein existenzrecht

oder die weiterentwicklungen, hobbes, montesqiue,etc. auch hier gibt es schon einen katalog, mit unbeschneidbaren rechten, logisch begründet (sei es größtes glück für die große zahl, etc)

hiermit lassen sich bestimmt nicht alle grenzfälle auf richtig und falsch abklopfen. aber die meisten, lassen sich damit abdecken. warum sollte man dies dann nicht tun?
 
Heute ist der 3.März.
Ein für die Militärgeschichte ist heute ein interessantes Datum.
Heute vor genau 89 Jahren,am 03.03.1918 wurde der Friedensvertrag von Brest-Litowsk zwischen dem Deutschen Kaiserreich,dem Östereich/Ungarischen Kaiserreich,dem Osmanischen Reich sowie Bulgarien auf er einen seite,und dem sowjetischen Russalnd und der Ukraine auf der anderen Seite.

Einige Historker bezeichnen diesen Tag als den Moment"an dem Deutschland den I.Weltkrieg gewann"
Hätte man jetzt versucht,im Westen eine Verständigung zu erzielen,so wäre dem Reich die Schande des 11.November 1918 und das Diktat von Versailles wohl erspart geblieben,desweiteren wohl auch die Nazi-Diktatur und der II.Weltkrieg.

Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk wurde jedoch mit der Annahme der Waffenstillstandsbedinungen zwischen dem Deutschen Reich und der Entente
am 11.November 1918 im Wald von Compiègne für Null und Nichtig erklärt,und die Deutschen Truppen mussten sich hinter die Reichsgrenze zurückziehen.

Dies jedoch bedauerten die Alliierten spätesens in dem Moment,als sie aktiv zugunsten der Weißen in den russischen Bürgerkrieg eingriffen.
 
Ich glaube jeder Mensch hat so etwas wie ein moralisches Empfinden, daß ihm sagt, daß bestimmte Dinge nunmal unrecht sind, egal welchem Kulturkreis der betreffende angehört.
Ich denke mal, es dürfte schwer sein jemanden zu finden, der z.B. - um beim Thema zu bleiben - Menschenhandel als moralisch einwandfrei einstuft.

Moralisches Empfinden ist einerseits ein wenig etwas angeborenes, so nehmen manche Wissenschaftler an, dass das Töten von Menschen bis zu einem gewissen Grad etwas ist, dass uns "genetisch" fremd und "unmoralisch" erscheinen soll.
Andererseits ist aber Moral in Sachen Gesellschaftsnormen etwas, dass sich ganz besonders erst durch Erziehung und Erlerntes jedes Individuum für sich aneignen muss. Und genau das hängt vom jeweiligen Kulturkreis ab und den Entwicklungen, welche dieser gemacht hat. Sklaverei und Menschenhandel haben unsere Vorfahren über Jahrtausende hinweg, weder unmoralisch, noch sonstwie verwerflich empfunden (im Gegenteil war es im ach so zivilisierten Griechenland üblich, die männlichen Bewohner einer eroberten Stadt zu töten und Frauen und Kinder in die Sklaverei zu verkaufen, worüber sich niemand je aufregte, auch kein Plato). Auch das Verstümmeln von Gegnern und Schänden getöteter Feinde war eine nützliche Sache, um zum Beispiel zu zählen, ob man in Rom berechtigt war einen Triumph zu erhalten (da wurden die Hände der gefallenen Gegner gezählt und ab 5000 gab es für gewöhnlich einen).

Der Konflikt zwischen der Gerechtigkeit und der Rechtssicherheit dürfte dahin zu lösen sein, daß das positive, durch Satzung und Macht gesicherte Recht auch dann den Vorrang hat, wenn es inhaltlich ungerecht und unzweckmäßig ist, es sei denn, daß der Widerspruch des positiven Gesetzes zur Gerechtigkeit ein so unerträgliches Maß erreicht, daß das Gesetz als "unrichtiges Recht" der Gerechtigkeit zu weichen hat. Es ist unmöglich, eine schärfere Linie zu ziehen zwischen den Fällen des gesetzlichen Unrechts und den trotz unrichtigen Inhalts dennoch geltenden Gesetzen; eine andere Grenzziehung aber kann mit aller Schärfe vorgenommen werden: wo Gerechtigkeit nicht einmal erstrebt wird, wo die Gleichheit, die den Kern der Gerechtigkeit ausmacht, bei der Setzung positiven Rechts bewußt verleugnet wurde, da ist das Gesetz nicht etwa nur "unrichtiges" Recht, vielmehr entbehrt es überhaupt der Rechtsnatur. Denn man kann Recht, auch positives Recht, gar nicht anders definieren als eine Ordnung und Satzung, die ihrem Sinne nach bestimmt ist, der Gerechtigkeit zu dienen.

Eine kleine Frage für Zwischendurch, was ist Gerechtigkeit? Eine gottgegebene (oder für Atheisten, universal eingeführte) abstrakte Größe, jenseits des menschlichen Erfahrungsfeldes?
Sicher nicht. Gerechtigkeit wurde zu verschiedenen Zeiten, unterschiedlich empfunden und definiert und letzlich lief es darauf hinaus, dass eine bestimmte Masse an Menschen (eben die Mehrheit oder jene, welche die Mittel hatten ihren Willen gegen Widerstände durchzusetzen) in der Lage war sich jeweils in der Gesellschaft durchzusetzen und sie so zu formen, dass sie ihrer Ansicht nach "gerecht" war.
 
Moralisches Empfinden ist einerseits ein wenig etwas angeborenes, so nehmen manche Wissenschaftler an, dass das Töten von Menschen bis zu einem gewissen Grad etwas ist, dass uns "genetisch" fremd und "unmoralisch" erscheinen soll.
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Gerade das bezweifle ich.
Moral ist m.E. eher etwas Anerzogenes.
Wenn Du ein Kind von den ersten Tagen an darufhin erziehst,daß das Töten eines Menschen normal und gut ist,so wird das Kind eines Tages töten,ohne dabei moralische Bedenken zu empfinden.
Auch kann man diese Moral,die anerzogen ist,durch fortwährende Indoktrination ausser Krfat setzten.

Die Massenmorde in den VLs,den Killingfields,die Morde des NKWD und der Maoisten sprechen da eine klare Sprache

Auch zeigt z.B. das Verhalten der Mayas gegenüber gefangenen Feinden,daß auch dort eine Moral herrschte,die dem Wert eines menschlichen lebens nicht unbedingt zugeneigt war.
 
Ein US-Militärgericht hat einen Drückeberger Rechstkräftig als Fahnenflüchtigen verurteilt :

Militärgericht: US-Soldat wegen Fahnenflucht schuldig.
Würzburg (dpa) - Ein nicht als Kriegsdienstverweigerer anerkannter US-Soldat ist am Dienstag von einem Militärgericht in Würzburg der Fahnenflucht für schuldig befunden worden.

Damit drohen dem 35 Jahre alten Agustin Aguayo bis zu sieben Jahre Haft. Das Gericht sah es zudem als erwiesen an, dass der Sanitäter im September 2006 die Verlegung seiner Einheit in den Irak verpasst hatte. Der in Schweinfurt stationierte Soldat war aus seiner Wohnung geflohen und hatte sich erst dreieinhalb Wochen später in den USA den Behörden gestellt. Seitdem sitzt er in einem Militärgefängnis in Mannheim.

Das Strafmaß soll noch am Nachmittag verkündet werden.

Leider leben wir nicht mehr in den Zeiten,in denen Desserteure füsiliert werden,aber ich denke,die USA und einige westliche Staaten gehen mit Fahnenflüchtigen doch etwas lasch um.
Maximal sieben jahre für Fahnenflucht ?
Wen sollte das noch abschrecken ?
 
Ein US-Militärgericht hat einen Drückeberger Rechstkräftig als Fahnenflüchtigen verurteilt :



Leider leben wir nicht mehr in den Zeiten,in denen Desserteure füsiliert werden,aber ich denke,die USA und einige westliche Staaten gehen mit Fahnenflüchtigen doch etwas lasch um.
Maximal sieben jahre für Fahnenflucht ?
Wen sollte das noch abschrecken ?
Du musst da bissl Unterscheiden zwischen Krieg und Krieg. :konfus:
Die heutigen Schauplätze sind nicht gefährdend für die Existens der USA oder ihrem System. Der Fahnenflüchtige verliert sieben Jahre seines Lebens. Ich würde vermuten er hätte eine deutlich kleinere Zeit noch zu dienen gehabt. Zumal ich noch annehmen würde, dass der Herr Deserteur alle staatlichen Zuwendungen für seine bisher geleistete Dienstzeit verliert.
In gefährlicheren Kriegen würde Fahnenflucht auch härter bestraft werden. Musst du wirklich in Relation zur Nationalen Bedrohung sehen.
 
Du musst da bissl Unterscheiden zwischen Krieg und Krieg. :konfus:
Die heutigen Schauplätze sind nicht gefährdend für die Existens der USA oder ihrem System. Der Fahnenflüchtige verliert sieben Jahre seines Lebens. Ich würde vermuten er hätte eine deutlich kleinere Zeit noch zu dienen gehabt. Zumal ich noch annehmen würde, dass der Herr Deserteur alle staatlichen Zuwendungen für seine bisher geleistete Dienstzeit verliert.
In gefährlicheren Kriegen würde Fahnenflucht auch härter bestraft werden. Musst du wirklich in Relation zur Nationalen Bedrohung sehen.

Ob Krieg,Frieden oder bewaffneter Konflikt ohne Kriegsstatus.
Eines bleibt immer das Selbe :

Ein Deserteur ist und bleibt ein Verräter,der strengstens bestraft gehört.
Ich bin NICHT mit den USA und ihren Militärinterventionen einverstanden,aber die USA befindet sich in einer solchen Intervention,und der Deserteur ist,wie alle Angehörigen der US-Streitkräfte ein Freiwilliger,der hier m.E. ganz klar Fahnenflucht begeht.
Da dürfte es m.E. nur ein Urteil geben.
Und das dürfte keinesfalls lauten,daß er 7 Jahre auf Staatskosten beherbergt wird.
 
Da dürfte es m.E. nur ein Urteil geben.

Genickschuss im Morgengrauen ?

Fahnenflucht finde ich selbst auch höchst verwerflich, allerdings fände ich es wesentlich schlimmer wenn er sich zum Beispiel während einer Wache aus dem Staub gemacht und so unter Umständen seine Kameraden in Gefahr gebracht hätte.

In diesem Fall finde ich die Strafe in Ordnung, wenn man von der mangelnden Abschreckung (wie Jedihammer erwähnt hat) absieht.
 
Heute vor 62 Jahren, am 7. März 1945, kam es in meiner ehemaligen Heimat zu einem interessanten militärgeschichtlichen Ereignis, als alliierte Truppen in Remagen eine der beiden zu dem Zeitpunkt noch intakten Rheinbrücken einnahmen. (die Eisenbahnbrücke in Wesel wurde am 10. März von den Deutschen gesprengt.)

Ludendorff_Bridge_Remagen_Germany.jpg


Gegen 11:00 Uhr morgens erreichte ein Vorauskommando der 9. US-Panzerdivision (Hoge) unter Führung des deutschstämmigen Leutnant Karl Timmermann die überraschenderweise völlig intakte Brücke. Gegen 13:40 Uhr begannen die US-Soldaten ihren Angriff, um die Brücke zu nehmen. Die deutschen Verteidiger versuchten zweimal das Bauwerk zu sprengen, was jedoch nicht gelang, da der gelieferte Sprengstoff zu schwach und die Menge nicht ausreichend war.
Am späten Nachmittag war die Brücke schließlich in alliierter Hand. In den ersten 24 Stunden nach der Einnahme überquerten ca. 8.000 Männer den Rhein und errichteten einen Brückenkopf.
In den nächsten Tagen versuchten die Deutschen das Blatt nochmals zu wenden, doch das mit dem Gegenangriff betraute LXVII. Armeekorps war zu geschwächt, um die Amerikaner vom östlichen Rheinufer wieder zu vertreiben. In der Folge versuchte die deutsche Heeresleitung die Brücke durch Kampfschwimmer, Bombenangriffe zum Einsturz zu bringen.
Am 17. März stürzte die Stahlkonstruktion, die durch die versuchten Sprengungen, das Übersetzen von schwerem Gerät sowie den Angriffen schwer beschädigt war, schließlich in den Rhein und riss 28 US-Soldaten in den Tod.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Alliierten bereits 18 komplette Batallione auf das Ostufer des Rheins gebracht, sowie zwischen Oberwinter/Unkel und Niederbreisig/BadHönningen 5 Pontonbrücken errichtet, über die der Nachschub weiter rollte.
Die für die Verteidigung und Sprengung zuständigen deutschen Offiziere um Major Scheller wurden vom "fliegenden Standgericht West" wegen "Feigheit" und "Pflichtverletzung" zum Tode verurteilt und im Westerwald erschossen.

Die erhaltenen Brückentürme am Ende der Remagener Rheinprommenade beherbergen seit 1980 ein Friedensmuseum, welches hauptsächlich anhand von Fotos und Dokumenten die Ereignisse vom März 1945 dokumentiert.

180px-Bruecke_von_Remagen.jpg


Da meine ehemalige Schule in unmittelbarer Nähe zur Brücke liegt, sind mir noch die Gedenkfeierlichkeiten vom 40. Jahrestag der Einnahme im Jahr 1985 in guter Erinnerung, die wir mit unserem Geschichtslehrer besuchten und wo sich z.B. Veteranen und Feinde von einst trafen.

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Crimson
Ich hatte mal von Überlegungen gehört, die Brücke wieder aufzubauen. Weißt du was darüber bzw. über den aktuellen Stand?

Überlegungen und Pläne für einen Wiederaufbau gibt es seit kurz nach dem Krieg, aber konkret ist davon meines Wissens nach nicht.
Die Brücke wurde ja im Ersten Weltkrieg nur aus dem Grund gebaut, um mehr Truppen und Material an die Westfront nach Flandern zu bringen. Dazu kam es jedoch so gut wie nicht mehr, da die Brücke erst im Frühjahr 1918 betriebsbereit und gar erst 1919 komplett fertiggestellt wurde.
Zwischen den Kriegen bediente die Brücke lediglich eine Bahnnebenstrecke. Ob das heute anders wäre, ist zudem fraglich. Interessanter wäre da u.U. eine Straßenbrücke, da es zwischen Bonn und Neuwied auf gut 60km keine Straßenverbindung zwischen West- und Ostufer gibt.

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Crimson

Was mir in denem Post nicht gefällt,ist die Tatsache,daß Du da schreibst,es wäre
die "Deutsche Heersleitung" gewesen,welche versucht habe,die Brücke durch Kampfschwimmer und Bomber zu vernichten.

Im Gegensatz zum I.WK gab es im II.WK keine "Heeresleitung".
Es gab das Oberkommando des Heeres,und diesem unterstellt den Generalstab des Heeres.

Die Westfront,zu der Remagen zählte,war sogenanntes OKW-Kriegsgebiet.
Das heißt,die Leitung der Kampfhandlung in und um Remagen unterstanden dem mit dem OKH(Oberkommando des Heeres) in Konkurenz stehenden OKW(Oberkommando der Wehrmacht).Die operativen Maßnahmen wurden in diesem Falle vom Chef des Wehrmachtsführungsstabes,Generaloberst Alfred Jodl geleitet.

Ich weiß nich,woher Du deine Infos hast,aber sie sind sachlich falsch.


Was die Exekutionen der veratwortlichen Offiziere angeht,so waren m.E. zumindest 2 davon nicht zu beanstanden.


@Dark-Trooper

Nein,kein Genickschuß im Morgengrauen,sondern eine militärisch korrekte Exekution durch eine ordnungsgemäßes Exekutionskommando.
 
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