Militärgeschichte

Abermals tausendfachen Dank @Janus Sturn !

@Jedihammer Ich glaube, ich hatte mich damals mit einer anderen militärischen Frage an dich gerichtet, was meinen Urgroßvater betrifft. Daher stell dich bitte nicht in ein falsches Licht, dein Wissen und deine Auskunft haben mir damals auch sehr geholfen :jep:

@Pascaline Danke. Ich kann dir nur den Rat geben, sich die Bücher deines Vorfahren auf jeden Fall durchzulesen. Das Interesse an der zeitgeschichtlichen Thematik entfaltet sich wahrschein von alleine, aber der Einblick an die Gedanken und Ansichten und den Alltag von Kriegsteilnehmern finde ich unglaublich spannend, insbesondere wenn es die eigene Familie betrifft.
 
@Crimson
Bezugnehmend auf Deine Vermutung im Filme Teil des Forums habe ich Dir mal den Text des Heeresberichts vom 11.11.1918 im Bezug auf den Westen rausgesucht :

Großes Hauptquartier, 11. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:

Bei Abwehr amerikanischer Angriffe östlich der Maas zeichneten sich durch erfolgreiche Gegenstöße das brandenburgische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 207 unter seinem Kommandeur Oberstleutnant Hennigs und Truppen der 192. sächsischen Infanterie-Division unter Führung des Oberstleutnants v. Zeschau, Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 183, besonders aus.
Infolge Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages wurden heute mittag an allen Fronten die Feindseligkeiten eingestellt.

Der Erste Generalquartiermeister
Gröner.
 
@Aztlan
Es gibt Berichte aus den Kriegstagebüchern deutscher Divisionen/Korps/Armeen/Heeresgruppen die besagen das während der ersten Schlacht um Rostow im November/ Dezember 1941 ganze Regimenter der Sowjets singend, untergehakt, betrunken und vollkommen unbewaffnet über das Eis des Dons und des Mius ins deutsche MG Feuer gelaufen sind.
Die Leichen sollen sich so Hoch gestürmt haben das sogar die deutschen MG Schützen geweint vor Grauen haben.
 
Heute vor genau 80 Jahren startete die Operation Uranus, welche die deutsche 6.Armee unter dem damaligen General der Panzertruppe und späteren Generalfeldmarschall Friedrich Paulus sowie Teile der 4.Panzerarmee unter Generaloberst Hermann Hoth in und um Stalingrad einschliessen sollte.

Am 19.11.1942 um 05.15 Uhr morgens begann der Angriff im Norden von Stalingrad mit einem Artilleriefeuerschlag aus 3500 Geschützen auf die Stellungen der 3. rumänischen Armee unter Generaloberst Petre Dumitrescu .Dieser Artillerieschlag war der auf begrenzten Raum bisher stärkste der Kriegsgeschichte. Um 08:50 Uhr trat aus dem Brückenkopf von Kletskaja die Südwestfront unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Armeegeneral Nikolai Fjodorowitsch Watutin und aus dem Brückenkopf von Serafimowitsch die Donfront unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski zum Angriff an.



Watuins Südwestfront griff mit der 1.Gardearmee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Armeegeneral Dimitri Danilowisch Leljuschenko, der 5.Panzerarmee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Generaloberst Prokofii Logvinowitsch Romanenko sowie der 21.Armee unter Generalleutnant Wasili Ivanowitsch Tschistiakow an. Die Luftschicherung dieser Front oblag der 2.Luftarmee unter dem damaligen Generalmajor und späteren Generalleutnant Konstantin Nikolaewitsch Smirnow sowie der 17.Luftarmee unter dem damaligen Generalmajor und späteren Marschall der Luftwaffe Stepan Akimovich Krassoski.



Rokossowskis Donfront griff mit der 24.Armee unter Generalleutnant Iwan Wasilewitsch Galanin und der 65.Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Armeegeneral Pawel Iwanowitsch Batow an.

Die Luftsicherung dieser Front oblag der 16.Luftarmee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Marschall der Luftwaffe Sergei Ignatewitsch Rudenko.

Insgesamt waren bei diesem Angriff 894 Panzer und Sturmgeschütze im Einsatz.


Gegen Mitte des ersten Angriffstages brach der rumänische Widerstand schnell zusammen und die Einheiten lösten sich auf und flüchteten in Panik.

Einen Tag später,am 20.11.1942 um 09:30 Uhr begann der Angriff im Süden durch die Stalingrader Front unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Andrej Inwonowitsch Jeremenko .

Jeremenkos Stalingrader Front griff mit der 51. Armee unter dem damaligen Generalmajor und späteren Generaloberst Nikolai Iwanowitsch Trufanow sowie der 57.Armee unter dem damaligen Generalmajor und späteren Marschall der Sowjet-Union Fjodor Iwanowitsch Tolbuchin an.
 
Heute vor genau 80 Jahren, am 02.02.1943 endete die Schlacht um Stalingrad mit dem Einstellen der Kämpfe im Nordkessel. Insgesamt 91 000 Deutsche und Verbündete Soldaten gingen in sowjetische Gefangenschaft. Zusammen mit den während der Kämpfe gemachten Gefangenen wird die Zahl mt ca. 108 000 angegeben. Nur 6000 sollten die Gefangenschaft überleben. Erstmals im Krieg gegen die Sowjet-Union gingen aus den Reihen der 6.Armee 24 Offiziere im Generalsrang in sowjetische Gefangenschaft.
Und mit Friedrich Paulus ging erstmals in der deutsch/preussischen Geschichte ein deutscher Generalfeldmarschall in Gefangenschaft.
 
Wechsel an der Spitze der Bundeswehr.
Der bisherige Generslinspekteur der Bundeswehr , General Erberhard Zorn ging gestern in den vorläufigen Ruhestand.
Sein Nachfolger wurde , unter gleichzeitiger Beförderung zum General, der bisherige Generalleutnant Carsten Breuer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute vor genau 80 Jahren, am 18.04.1943 wurde im Rahmen der Operation Venegeance über der Solomonen Insel Bougainville der japanische Großadmiral Isoroku Yamamoto von US Jägern abgeschossen und getötet.
Er galt als Hauptverantwortlichen für den japanischen Angriff auf die US Pazifikflotte in Pearl Harbor.
 
Heute vor genau 80 Jahren, am 13.05.1943 kapitulierte die deutsch/ltalienienische Heeresgruppe Afrika unter Generaloberst Hans - Jürgen von Arnim vor dem alliierten Expeditionskorps in Tunesien. Ca. 250 000 Soldaten der Achsenmächte gerieten in Gefangenschaft. Eine Katastrophe mit den Ausmaßen von Stalingrad. Im Volksmund "Tunisgrad " genannt. Was als Unterstützung der Italiener mit dem sogenannten Deutschen Afrika Korps unter Erwin Rommel begann sollte in einer gewaltigen Katastrophe enden. Jahrelang wurde Nordafrika als unwichtiger Nebenkriegsschauplatz behandelt. Erst nach der Operation "Tourch" , der Landung der Alliierten in Nordafrika, begann Hitler Truppen und Material nach Afrika zu pumpen. Auf einen Kriegsschauplatz der längst verloren war. Am Ende musste Rommels Nachfolger vor den Alliierten kapitulieren. Was Hitler in Stalingrad Friedrich Paulus noch gewährte lieb Generaloberst von Arnim verweigert. Die Beförderung zum Generfeldmarschall.
Auch von den Alliierten wurde der Generaloberst noch gedemütigt. Der Oberbefehlshaber des Alliierten Expeditionskorps Eisenhower weigerte sich ihn zu empfangen.
Doch der alliierte Oberbefehlshaber für den gesamten Mittleren Osten, Field Marshall Lord Sir Harold Alexander empfing den Generaloberst und erfüllte ihm sogar einen Wunsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Dammbruch im Krieg: Die Überflutung des Gelben Flusses 1938
Angeregt von der Diskussion im Tagespolitik-Thread über die Sprengung des Kachowka-Staudamms in von russischen Truppen besetztem Gebiet der Ukraine will ich an dieser Stelle eine kurze Übersicht über ein ähnliches Ereignis liefern. Aufgrund ihrer großen Bedeutung für die Versorgung mit Trinkwasser und Bewässerung für die Landwirtschaft sowie die Stromerzeugung sind Kämpfe um die Kontrolle über Staudämme wahrscheinlich so alt wie diese Art Bauwerk selbst. Ihre Zerstörung steht dabei auf einem anderen Blatt - schließlich kann diese Folgen für Jahre oder sogar Jahrzehnte haben.

Angesichts des rasanten Vormarschs der kaiserlich-japanischen Truppen und der damit verbundenen Gräueltaten entschied sich die nationalchinesische Führung unter Chiang Kai-shek zu einer Verzweiflungstat und ließ am 9. Juni 1938 in der Provinz Henan einen Uferdamm im Gelben Fluss durch Untertunnelung zerstörn. Die Erörterung einer solchen Aktion hatte bereits 1935 begonnen, unter anderem unter dem Einfluss des deutschen Militärberaters Alexander von Falkenhausen. Als sich abzeichnete, dass die japanischen Truppen auf konventionellem Wege nicht aufzuhalten waren, wurde schließlich nach zwei gescheiterten Versuchen mit Sprengstoff die Aktion durch Grabungen durchgeführt (etwa 30 km von den japanischen Angriffsspitzen entfernt). Die Flutung brachte den japanischen Vormarsch tatsächlich zum Stehen (sowohl durch direkte als auch indirekte Folgen wie die Unterbrechung von Bahnlinien) und erlaubte den nationalchinesischen Truppen Gegenangriffe, die die japanischen Pläne vorerst zerschlugen. Das zuvor von den japanischen Truppen eroberte Gebiet wurde wieder umstritten und zu einer Hochburg von Partisanenaktivität gegen die Besatzer. Der Preis dafür war jedoch gewaltig: Bei der größten von Menschen verursachten Flutkatastrophe kamen etwa 60.000 Menschen durch die Wassermassen um, bis zu 400.000 verloren ihr Leben durch die Folgen (Obdachlosigkeit, Seuchen, Hunger). Ein Gebiet, in dem etwa 5 Millionen Menschen lebten, blieb für Jahre überflutet, erst 1947 konnte der Damm wieder repariert werden.

Um die japanischen Truppen nicht zu warnen, war lediglich die in unmittelbarer Umgebung des Damms lebende Bevölkerung informiert und evakuiert worden, die Hilfsbemühungen der nationalchinesischen Regierung liefen zudem aufgrund der schwierigen Versorgungslage nur sehr schleppend an. Das nutzen die chinesischen Kommunisten, um mit übertriebenen Behauptungen über die Zahl der Opfer im betroffenen Gebiet Guerillas für ihre eigenen Verbände zu rekrutieren. In der offiziellen chinesischen Geschichtsschreibung wird die Zerstörung bis heute als Beweis für den angeblich unmenschlichen Charakter der nationalchinesischen Regierung aufgeführt. Jedoch ist angesichts des Vorgehens der japanischen Truppen in den von ihnen besetzten Gebieten die These, dass durch die Verzögerung und Vereitelung des Vormarschs wohl eine deutlich größere Anzahl von Leben gerettet und ein chinesischer Sieg wahrscheinlicher gemacht wurde, durchaus stichhaltig.
 
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"Nicht schießen, wir sind Republikaner!"

Wie die USS William D. Porter beinah den Verlauf der Geschichte verändert hätte

Auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs hätte ein Zerstörer der US-Marine durch schiere Inkompetenz fast den eigenen Präsidenten getötet. Im November 1943 ist die USS William D. Porter eines von mehreren Schiffen, die das Schlachtschiff USS Iowa eskortieren, das Franklin D. Roosevelt zu den Konferenzen von Kairo und Teheran bringt, auf denen die wichtigsten Führer der vier alliierten Mächte zum ersten Mal im Krieg zusammentreffen werden. Die Willie Dee beginnt ihren Geleitschutzeinsatz in U-Boot-verseuchter See, indem sie beim Verlassen ihres Liegeplatzes ein anderes Marineschiff mit ihrem Anker schwer beschädigt.

Während der Reise kommt es zu einer Reihe von Missgeschicken und Pannen. Dazu gehört, dass eine Wasserbombe vom Deck rollt und detoniert, so dass der Rest der Gruppe glaubt, dass sie von einem U-Boot angegriffen werden, bis die William D. Porter ihnen das Gegenteil sagt. Sie verloren auch ein Besatzungsmitglied, als es aufgrund einer Welle über Bord fiel. Aufgrund dieser Fehler und Missgeschicke zieht der Kapitän der Porter, Wilfred Walter, den Zorn des Chief of Naval Operations, Admiral Ernest J. King, auf sich. Walter schwor, die Leistung des Schiffes und der Mannschaft zu verbessern.

Am 14. bietet die Iowa dem Präsidenten und seinen Beratern an, ihnen zu zeigen, wie sie sich gegen einen Luftangriff verteidigen würde. Die Besatzung beginnt, Wetterballons loszulassen, die mit den Luftabwehrkanonen des Schlachtschiffs beschossen werden. Die William D. Porter folgt mit einem Abstand von etwa 6.000 Metern hinterher. Als einige der Ballons beginnen, in die Reichweite der eigenen Luftabwehrwaffen abzudriften, befiehlt Kapitän Walter der Besatzung, die Ballons mit ihren eigenen Geschützen zu bekämpfen, um dem Oberbefehlshaber der Seestreitkräfte und dem Präsidenten zu zeigen, dass seine Besatzung angesichts der vielen Fehlschläge fähig ist. Darüber hinaus ordnet Walter eine Übung an, bei der der Abschuss von Torpedos auf ein anderes Schiff geübt wird.

Während dieser Übung beschließen die Torpedobesatzungen der Porter, das größte Schiff der Flotte anzugreifen, weil es am leichtesten zu treffen ist. In diesem Fall ist es die Iowa. Die Übung verläuft normal, bis der Befehl zum Abfeuern des dritten Torpedorohrs einen echten, scharfen Torpedo abfeuert. Ein scharfer Torpedo, der nun auf den POTUS zurast. Sie haben weniger als zwei Minuten, bevor er das Schiff trifft, und die Iowa hat keine Ahnung von der Gefahr.

Walter befiehlt der Porter sofort, eine Nachricht an die Iowa zu senden, dass sich ein Torpedo im Wasser befindet und auf sie zukommt. Allerdings gilt für die Flotte eine strikte Funkstille, um die Gefahr eines U-Boot-Angriffs zu verringern. Deshalb schickt Walter einen Signalmann an Deck, um die Iowa mit einem Signallicht zu warnen. Doch der Signalmann war jung und unerfahren. In Panik signalisiert er der Iowa zunächst, dass sich ein Torpedo im Wasser befindet, der sich aber von der Iowa entfernt. Dann sendet er eine zweite Nachricht und teilt der Iowa fälschlicherweise mit, dass die Porter mit voller Geschwindigkeit rückwärts fährt. Währenddessen rast der Torpedo weiter auf die Iowa zu.

Die Porter beschließt schließlich, die Funkstille zu brechen und teilt der Iowa mit, dass ein Torpedo auf sie zusteuert und sie nach rechts ausweichen muss, um ihm auszuweichen. Doch als sie die Meldung an die Iowa senden, ist der Torpedo bereits in Sichtweite der Besatzung der Iowa. Die Iowa schert so stark nach rechts aus, dass der Präsident, der sich immer noch auf dem Deck befindet, von einem seiner Leibwächter festgehalten werden muss, damit sein Rollstuhl nicht vom Deck rollt, und der Torpedo kommt so nahe, dass ein zweiter Wächter seine Pistole zieht und bereit ist, auf ihn zu schießen. Glücklicherweise verfehlt der Torpedo die Iowa knapp und explodiert im Kielwasser des Schiffes.

In der Folge findet sich die Porter unter den Waffen der Iowa wieder und steht für den Rest der Reise unter dem Verdacht, ein echtes Attentat auf den Präsidenten verübt zu haben, obwohl die Porter versichert, dass alles nur ein Unfall war. Die Porter wurde zu einem Marinestützpunkt auf den Bermudas geschickt, wo sie von US-Marines empfangen und die gesamte Besatzung verhaftet wurde. Nur ein Besatzungsmitglied wurde strafrechtlich verfolgt und wegen eines Verbrechens verurteilt, das von Roosevelt fast sofort begnadigt wurde, aber der Makel des Vorfalls sollte die Porter für den Rest ihrer Karriere verfolgen. Im Hafen wurde sie häufig mit dem Ruf "Nicht schießen, wir sind Republikaner!" empfangen. Sie diente während des gesamten Krieges weiter und erlebte einmal, wie ein betrunkenes Besatzungsmitglied eine 5-Zoll-Kanone auf den Hafen abfeuerte und beinahe eine Party im Haus des Stützpunktkommandanten in die Luft sprengte. Schließlich sank sie während der Schlacht von Okinawa, als das abgestürzte Flugzeug eines japanischen Kamikazefliegers mit so viel Kraft unter der Porter explodierte, dass sie buchstäblich aus dem Wasser flog. (Wie durch ein Wunder kamen alle Besatzungsmitglieder mit dem Leben davon.)
 
Leon Gautier, der letzte lebende französische Veteran der Landung in der Normandie ist in Alter von 100 Jahren verstorben.
 
Heute vor genau 80 Jahren, am 06.07.1943 begann an der Ostfront die letzte deutsche Großoffensive im Osten.
Die Operation Zitadelle.
Nachdem Erich von Manstein am Südflügel die Lage wieder hergestellt hatte und die Intiative wieder auf der deutschen Seite lag, plante Adolf Hitler eine neue Großoffensive im Osten.
Ziel der Offensive, welche von der Heeresgruppe Mitte und Generalfeldmarschall von Kluge, sowie von Mansteins Heersgruppe Süd geführt werden sollte, war die Einschliesßung und Vernichtung der sowjetischen Truppenmassierungen im Kursker Frontbogen im Süden der Sowjet-Union. Quellen sprechen von bis zu 40% des sowjetischen Feldheeres, die in diesem Frontbogen versammelt sein sollte. Den Stoßverband der Heeresgruppe Mitte bildete die 9. Armee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Walter Model. Von der Heeresgruppe Süd sollte die 4. Panzerarmee unter Generaloberst Hermann Hoth, sowie der Armee-Abteilung Kempf unter General der Panzertruppen Werner Kempf nach Norden vorstoßen.
Die Luftunterstützung übernahmen die Luftflotte 4 unter Generaloberst Otto Deßloch und die Luftflotte 6 unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim. Der Beginn der Offensive, die den Namen „Zitadelle“ trug, und in die Hitler große Hoffungen setzte (Der Sieg von Kursk muss für die Welt wie ein Fanal wirken) war ursprünglich für den Mai 1943 geplant, wurde aber immer wieder verschoben. Viele Offiziere, wie z.B. der Generalinspekteur der Panzerwaffe, Generaloberst Heinz Guderian, der gerade mühevoll die Panzerwaffe wieder aufgebaut hatte, sprachen sich gegen eine Offensive im Osten aus. Und Hitler verschob den Beginn immer wieder. Durch den dadurch verursachten verlangsamten Truppenaufmarsch sowie durch Verrat aus dem Führerhauptquartier (Werther) waren die Sowjets über die geplanten Angriffspunkte unterrichtet, und konnte ihre Verteidigungsstellungen ausbauen. Den nördlichen Stoßarm sollte die sowjetische Zentralfront unter dem damaligen Armeegeneral und späteren Marschall der Sowjet-Union Konstantin Konstantinowitsch Rokosswski abfangen. Diese verfügte über 37 Schützendivisionen, 6 Panzerkorps und 3 motorisierte Brigaden.
Den südlichen Stoßarm sollte die Woroneschfront unter Armeegeneral Nikolai Fjodorowitsch Watutin aufhalten, die dafür über 30 Schützendivisionen, 8 Panzerkorps und 13 motorisierte Brigaden verfügte. Am 01.07.1943 wurde Erich von Manstein ins Führerhauptquartier befohlen, wo ihm und den übrigen maßgeblichen Offizieren der entgültige Angriffstermin bekannt gegeben wurde .Im Morgengrauen des 05.07.1943 traten die deutschen Truppen nach der Artillerievorbereitung zum Angriff an. Die 9. Armee stieß von Orel aus mit 7 Infanteriedivisionen , 6 Panzerdivisionen und 2 Panzergrenadierdivisionen in Richtung Süden vor. Die 4. Panzerarmee und die Armee-Abteilung Kempf stießen von Belgorod aus mit 7 Infanteriedivisionen, 11 Panzerdivisionen sowie 3 Sturmbrigaden nach Norden vor.
Auf deutscher Seite wurden 2.000 Panzer und 1.800 Flugzeuge eingesetzt. Zum ersten Mal auch Tiger und Panther.
Gegen die geballte Streitmacht hinter tiefgestaffelten Abwehrstellungen kam der mehrfach verschobene und durch sowjetische Bombardements gestörte Angriff nur schleppend und unter unvertretbar hohen Verlusten voran. Am 10.07.1943 erlosch die Offensivkraft des nördlichen Angriffskeils, der nur 15 km vorgedrungen war, im Süden blieb der deutsche Vorstoß nach 35 km liegen, nachdem die Sowjets 2 Armeen und 1 Garde-Panzerkorps von der Steppenfront unter dem damaligen Armeegeneral und spätere Marschall der Sowjet-Union Ivan Stephanowitsch Konjew zur Verstärkung herangeführt hatten. Vollends gescheitert war das Unternehmen "Zitadelle" spätestens am 12.07.1943, als nördlich Orel eine sowjetische. Gegenoffensive der Westfront unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Wassili Danilowitsch Sokolowski und der Brjansker Front unter Armeegeneral Markian Michailowitsch Popow gegen die 2. Panzerarmee unter Generaloberst Rudolf Schmidt losbrach, sodass Hitler sich am nächsten Tag zur Einstellung des Angriffs gezwungen sah, zumal die krisenhafte Entwicklung auf Sizilien bei unsicher werdendem Bundesgenossen die Abgabe von Kräften erforderte. Die Initiative im Osten war mit dieser größten Panzerschlacht des Krieges, an der 6.000 Kampfwagen und fast 2 Mio. Mann beteiligt waren, endgültig an die Rote Armee übergegangen, auch wenn ihre Verluste durch die Operation "Zitadelle" höher lagen als bei der Wehrmacht: Die Sowjets zählten 17.000 gefallene und 34.000 gefangene Rotarmisten, auf deutscher Seite waren 3.300 Mann gefallen und 17.420 in Gefangenschaft geraten, die unersetzlichen Materialverluste nicht gerechnet.
Erich von Manstein, bei dem es im Süden, wenn auch nur langsam, noch voran ging, protestierte gegen den Abbruch, aber es nutzte nichts. Josef Stalin lies nach dem Abbruch der Offensive erstmals in diesem Krieg Siegessalut der Artillerie schießen.Er wußte, jetzt hat Hitler nicht nur den Sieg verspielt.Jetzt hat er auch das Remis verspielt.
Da die Initiative jetzt bei den Sowjets lag, und sie mit fünf Fronten zur Großoffensive überging, erkannte Erich von Manstein, dass mit den vorhandenen Kräften das Donezgebiet nicht gehalten werden konnte. Er machte dies Adolf Hitler nachdrücklich klar, als dieser den Feldmarschall am 27.08.1943 auf seinem Gefechtsstand in Winniza aufsuchte.
Hitler sagte ihm Verstärkungen zu, die er allesamt nicht eingehalten hat.
 
Und die Wehrmacht hat dafür den Weg bereitet und es gab auch genug Soldaten - vom Gefreiten bis zum Generalfeldmarschall die genau wussten was hinter der Front passiert. Auch das gehört zur Wahrheit.
Also ich habe gar nichts gewußt:p

Aber natürlich hast Du hier nicht Unrecht.
Selbstverständlich haben die hören Befehlshaber es gewußt. Man kann nicht Zehntausende von Menschen hinter der Front erschiessen und der zuständige OB vor Ort weiß nichts davon.Erich von Manstein wußte es das ist belegt. Und Walter von Reichenau hat sogar aktiv geholfen. Siehe Babi Jar .
Ob es jeder kleine Hauptmann oder Gefreite wußte mag dahingestellt sein. Aber ab der Ebene eines Divisionskommandeurs dürften es die meisten gewußt haben. Und wenn der Divisionskommandeur es wußte wurde es dem Korps gemeldet. Und vom Korps zur Armee und von dieser zur Heeresgruppe.
 
Also ich habe gar nichts gewußt:p

Aber natürlich hast Du hier nicht Unrecht.
Selbstverständlich haben die hören Befehlshaber es gewußt. Man kann nicht Zehntausende von Menschen hinter der Front erschiessen und der zuständige OB vor Ort weiß nichts davon.Erich von Manstein wußte es das ist belegt. Und Walter von Reichenau hat sogar aktiv geholfen. Siehe Babi Jar .
Ob es jeder kleine Hauptmann oder Gefreite wußte mag dahingestellt sein. Aber ab der Ebene eines Divisionskommandeurs dürften es die meisten gewußt haben. Und wenn der Divisionskommandeur es wußte wurde es dem Korps gemeldet. Und vom Korps zur Armee und von dieser zur Heeresgruppe.

So siehts aus, und das ist und bleibt ja mein Vorwurf an die Herren Generäle: die einzigen die etwas gegen die Nazis hätten tun können, waren sie und die Wehrmacht.
Ich weiß, man war im Krieg usw. usf., aber wie man am Plan Walküre sah gab es Möglichkeiten die Nazis los zu werden und dennoch die Front nicht zu destabilsieren.

Was mich stört ist folgendes: Wer sich so auf die preußischen Tugenden beruft, wie es die Herren Generäle taten und dabei eine der wichtigsten peußischen soldatentugenden missachtet hat, nämlich niemals einen unmoralischen Befehl auszuführen - wie es im alten preußischen Heer Sitte war - der sollte sich nicht General nennen dürfen.

Wären die Herren Generälen ihren preußischen Soldatentugenden wirklich gefolgt hätten sie Hitler den Gehorsam verweigern müssen, spätestens ab dem Punkt ab dem sie von den Massenmorden wußten bzw. aufgefordert wurden zu helfen.

Es gab aucher auch leider auch genug die selbst überzeugte Nazis waren:
Reichenau ist ja nur ein Beispiel. Schörner war ja genauso schlimm.
 
Um nochmals auf die Frage zurück zu kommen wie viele Offiziere im Generalralsrang im II.WK gefallen sind , so glaube ich der Ranghöchste Offizier der im II.WK durch direkte Feindeinwirkung gefallen ist war Generalfeldmarschall Fedor von Bock. Gefolgt von Armeegeneral Iwan Danilowitsch Tschernachjowski.
Nachtrag: Nicht zu vergessen die beiden Japaner. Yamamoto und der Name des Anderen ist mir gerade entfallen. Beide waren Volladmirale und wurden posthum zu Großadmiralen befördert.

@Janus Sturn
Sind bei Deiner Liste nur Heeresoffiziere gemeint ? Wenn nicht ist sie unvollständig.
Ebenfalls gefallen ist Brigadier General Nathan Bedford Forrest III.
 
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Heute vor 387 Jahren, am 04. Oktober 1636 (greg.), fand im nordwestlichen Brandenburg die Schlacht bei Wittstock statt. In dieser standen sich ein schwedisches Heer unter Johan Banér und Alexander Leslie und eine kaiserlich-kursächsische Streitmacht unter Melchior Graf von Hatzfeld und Kurfürst Johann Gerog I. von Sachsen gegenüber.

Die Vorgeschichte
Nach der vernichtenden Niederlage in der Schlacht bei Nördlingen 1634 hatten die Schweden Süddeutschland räumen müssen. In der Folge schloss der Kaiser im Frieden von Prag 1635 Verträge mit dem Großteil der protestantischen Reichsstände, die in der Folge als Bundesgenossen von den Schweden abfielen, um auf der Seite des katholischen Kaisers gegen die Eindringlinge aus Nordeuropa zu kämpfen. In der Folge trat Frankreich - ohnehin im Krieg gegen Spanien - offen an der Seite Schwedens in den 30-jährigen Krieg ein, um auch im Hl. Röm. Reich die Macht der Habsburger zu schwächen. Dennoch gelang es den kaiserlichen Truppen in der Folge die Schwden hinter die Elbe zurück zu treiben, so dass diese im Sommer 1636 nur noch einige Gebiete im Ostseeraum (Preußen und Pommern) kontrollierten.
Beide Kontrahenten suchten im Vorfeld des Treffens bei Wittstock keinesfalls eine große Entscheidungsschlacht. Die Schweden, denen der im Vorjahr geschlossene Waffenstillstand mit Polen die Flanke freihielt und freigewordene Kräfte zuspielte, liebäugelten mit einem Einfall nach Sachsen, um den untreu gewordenen ehemaligen Verbündeten abzustrafen, während die kaiserlich-sächsischen Truppen planten, nach Mecklenburg und Pommern vorzustoßen, um die letzten befestigten Plätze der Schweden zu erobern. So trafen die beiden Armeen dann doch nahe der Kleinstadt Wittstock an der Dosse zusammen.

Die Schlacht
Die kaiserlich-sächsischen Truppen waren ca. 23.000 Mann stark und bezogen ein taktisch gut gewähltes Gelände auf einer sandigen Anhöhe südlich von Wittstock. Die Schweden konnten lediglich 17.000 Truppen ins Feld führen. Da ein Frontalangriff wenig Aussicht auf Erfolg versprach griff Banér zu einer ungewöhnlichen und riskanten Taktik und teilte sein ohnehin schwächeres Heer, um die kaiserliche Armee auf beiden Flügeln zu umfassen.
Dazu gingen Banér selbst und sein Oberbefehlshaber der Reiterei Lennart Torstensson gegen den linken, hauptsächlich von Sachsen gehaltenen Flügel des Gegners vor. Der Großteil von Leslie's Einheiten - der sogenannten Weser-Armee, die hauptsächlich aus deutschen und schottischen Söldnern bestand umging derweil geführt von James King und Torsten Stalhandske, die gegnerische Hauptmacht, um in deren Rücken zu gelangen. Dabei verpäteten sich diese Einheiten jedoch, sodass Hatzfeld seinen rechten Flügel ebenfalls auf Banér ausrichten konnte. In dieser Situation wogte die Schlacht ca. drei Stunden hin und her, ohne das eine Seite eine Entscheidung herbeiführen konnte. Es dämmerte bereits, als für die kaiserlich-sächsischen Truppen völlig überraschend King und Stalhandske in ihrem Rücken auftauchten. Eingeschlossen zwischen feindlichen Einheiten und mit der aufziehenden Dunkelheit erkannte Hatzfeld dass es unmöglich sein würde, seine schwerfälligen Einheiten auf die neue Situation auszrichten, weswegen er einen Rückzug nach Nordwesten in Richtung Wittstock empfahl, der jedoch in der Dunkeheit in totaler Auflösung und panischer Flucht endete. Die schnell nachstoßenden Schweden erbeuteten so 150 Geschütze, den Tross und die komplette sächsische Kriegskasse. Nachzügler wurden von der leichten schwedischen Reiterei eingeholt, und größtenteils gnadenlos niedergemacht. Am Ende des Tages hatten 6.000 Soldaten ihr Leben gelassen.


Die Folgen
Mit dem Sieg bei Wittstock hatten sich die Schwden eindrucksvoll auf dem deutschen Kriegsschauplatz zruückgemeldet, und einiges an Selbstvertrauen sowie Ansehen bei der protestantischen Bevölkerung im Reich zurückgewonnen. Der schwedische Reichskanzler Oxenstierna konnte seine Stellung bei Hofe festigen und die Vormundschaft über die noch unmündige Tochter Christina, Thronfolgerin des 1632 gefallenen Königs Gustav II. Adolf, gegenüber der Königinmutter behaupten.
Die Schweden besetzten in der Folge sehr rasch Brandenburg, welches sie ab 1637 für Vorstöße nach Schlesien, Thüringen und Sachsen nutzten. Der 30-jährige Krieg sollte noch weitere 12 Jahre dauern, die als blutigste und härteste Phase, besonders für die Zivilbevölkerung in den betroffenen Regionen, gelten.

Wittstock heute
Im April 2007 wurde ein nach der Schlacht angelegtes Massengrab mit 125 gefallenen Soldaten entdeckt, von denen 88 Skelette nahezu komplett geborgen werden konnten. Die wissenschaftliche Untersuchung dieses Fundes gab weitreichende Einblicke in Lebensumstände und Gesundheitszustand der gefallenen Soldaten, sowie die Art, wie sie auf dem Schlachtfeld ihr Leben gelassen hatten.

C.
 
Heute vor genau 50 Jahren, am 06.10.1973, zu Beginn des höchsten jüdischen Festes, dem Versöhnungsfest Jom Kippur begann der sogenannte Jom Kippur Krieg. Auf arabischer Seite Ramadan Krieg oder einfach Oktoberkrieg genannt

Dieser Krieg war der nach dem Unabhänigkeitskrieg, den Suez-Krieg sowie dem Sechstagekrieg der vierte israelisch/arabische Krieg im Rahmen des durch die Gründung des Staates Israel ausgelösten Nahostkonfliktes. Während des Sechstagekrieges hatten die Israelis den Sinai bis zum Sueskanal erobert, welcher die Waffenstillstandslinie wurde. Auch hatte Israel etwa die Hälfte der Golan-Höhen erobert. Durch den Bau von Befestigungsanlagen entlang der Waffenstillstandslinien verstärke Israel in den kommen den Jahren die militärische Abschirmung gegen die arabischen Staaten. Besonderst zu erwähnen wäre hier die sogenannte Bar-Lew Linie am Suez-Kanal.
Der totale militärische Sieg im Sechstagekrieg, sowie die Ereignisse im sogenannten Abnutzungskrieg ließen die Israelis in eine gewisse Arroganz verfallen, die sie zu dem Glauben kommen lies, man sein militärisch nicht angreifbar für die Araber.
Diese Arroganz verleitete Israel auch dazu, mit Ägypten oder Syrien nicht um die Rückgabe der eroberten Gebiete zu verhandeln. Im Jahre 1970 verstarb dann mit dem ägyptischen Staatspräsidenten der letzte große panarabische Führer, Gamal Adel Nasser.

Dessen Nachfolger, Anwar al Saddat war der Überzeugung, dass nur ein neuer Krieg, welcher
auch Israel schwre Verluste abnötigt, die Situation im Nahen Osten verändern könne, und die Israelis zu Verhandlungen zwingen würde.Auch hatte Saddat in den ersten drei Jahren seiner Regierungszeit mit schweren innenpolitischen Schwierigkeiten zu kämpfen, was seinen Entschluss zum Krieg eher noch verstärkte. Die verheerende Lage der Wirtschaft sowie die Stimmung in der Bevölkerung waren sehr starke Probleme und führten zu einer Unbeliebtheit Saddats. Der syrische Präsident Hafiz el Assad hingegen war jedoch lediglich an der militärischen Rückeroberung der Golan-Höhen interessiert.Verhandlungen mit Israel sollten erst dann aufgenommen werden, wenn der Golan wieder in syrischer Hand sei.Mit der Zurückeroberung des Golan wollte Syrien wieder eine Vormachtsstellung im Nahen Osten erreichen. Die übrigen arabischen Staaten verhielten sich eher ablehnend den ägyptisch/syrischen Kriegsplänen gegenüber. Jordanien hatte seine Lektion aus dem Sechstagekrieg, welcher dem Land große Gebietsverluste und die Halbierung seiner Bevölkerungszahl gebracht hatte, gelernt. Ausserdem war König Hussein verärgert, weil Saddat den Palestinensern im Falle eines Sieges die Westbank versprochen hatte.
Und über Syrien war der König ebenfalls verärgert, weil Syrien während des sogenannten Schwarzen Septembers 1972 im Konflikt zwischen Jordanien und der PLO die PLO militärisch unterstützt hatte.Der Irak verweigerte sich auch zunächst wegen Unstimmigkeiten mit Syrien, und der Libanon war militärisch zu schwach, um auf Seiten der Araber in den Krieg ein zu treten. Daher lag die Eröffnung des Krieges einzig und alleine bei Ägypten und Syrien.

Vor dem Beginn der Kampfhandlungen versuchte Saddat noch einmal, diplomatische Unterstützung zu bekommen. Er erzielte dabei beachtenswerte Erfolge. Neben der Arabischen Liga, der Bewegung der Blockfreien Staaten, der Organisation für Afrikanische Einheit konnte er auch mehrere westeuropäische Staaten für sich gewinnen.
So stimmen im UN-Sicherheitsrat erstmals Großbritanien und Frankreich, bisher treue Unterstützer Israels in drei Nahostkriegen, zusammen mit den arabischen Staaten gegen Israel.Doch all dies verhinderte nicht den von Saddat und Assad gewollten und in ihren Augen notwendigen Krieg.
Nachdem Saddat bereits im Jahre 1972 in aller Offenheit erklärt hatte, dass Ägypten zum Krieg mit Israel verpflichtet sei, und bereits sei, wenn nötig 1 Mio. Soldaten zu opfern, begann er Ägypten mit Hilfe der Sowjets aufzurüsten.
Die Sowjets schickten MIG-23 Flugzeuge, Flugabwehrraketen vom Typ 2K12, RPG-7 Panzerfäuste sowie Maljunka Panzerabwehrraketten(9M14).

Auch hier ist jedoch zu erkennen, dass die UDSSR ihrer Linie treu bleib, und Ägypten nur mit Defensivwaffen versorgte, während Israel aus dem Westen mit allem beliefet wurde, was es militärisch benötigte.

Auch begann eine Reform der ägyptischen Streitkräfte.General, die unter Nasser ihren Rang aus politischen Gründen erhielten wurden durch militärische Fachleute ersetzt.
Doch plötzlich wechselte Saddat übernacht das Hemd.

Als die Sowjet-Union 1972 während eines Treffens mit den USA in Oslo erklärte, man wolle an den momentan herrschenden Verhältnissen festhalten, und nachdem die Angriffspläne Ägyptens durchsickerten, warf Saddat übernacht alle 20 000 sowjetischen Militärberater aus dem Land, und versuchte eine langsame Annäherung an die USA.
Die Sowjet-Union, welche ohnehin immer an einem Abkühlen des Nahostkonflikts gelegen war(daher die Ausrüstung Ägypten und Syriens lediglich mit Defensivwaffen) und die an einer Satbiliesierung der Lage im Nahen Osten interessiert waren(aus Angst vor einer Konfrontation mit den USA) wurden von diesem Schritt Saddat nahzu völlig überrascht.
Im Übrigen glaubte man in Moskau auch nicht an einen militärischen Sieg der Araber.
Vorallem vor einem versuch, den stak befestigten Suez-Kanal zu überschreiten warnten Moskaus Militärs die Ägypter nachdrücklich.
Um den verlorenen Einfluss im Nahen Osten zurück zu erhalten, forderte der sowjetische
Staat und Parteichef Leonid Iljtisch Brechenew im Juni 1973 nach einem Treffen mit dem US-Präsidenten Richard Milhous Nixon, Israel müsse sich auf die Positionen vor dem Sechstagekrieg zurückziehen, ansonsten könne die UDSSR nichts mehr für die Stabilität in der Region tun.
Im Verlauf des Jahres 1973 führte die äyptischen Streitkräfte mehrere größere Manöver durch, welche Israel zwar immer veranlassten, seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft zu versetzen, Israel aber in seinem Glauben bestärkte, einen Angriff Ägypten zurückschlagen zu können. Verstärkte Truppenverlegungen Ägyptens an die Grenze wurden vom israelischen Geheimdienst als nicht bedrohlich eingestuft. Saddat versuchte seine Angriffspläne übrigens dermaßen geheim zu halten, dass die vorgesehenen Kommandeure erst eine Woche vor dem Angriff unterrichtet wurden, die unteren Kommandeure und Soldaten sogar erst eine Stunde vor dem Angriff.

Am 06.10.1973 um 14.05 Uhr(!!!!!) eröffnete die ägyptische Artillerie aus über 1600 Rohren die Operation „Vollmond“, die als der Jom Kippur Krieg in die Geschichte eingehen sollte, und die Israel an den Rand einer Niederlage führen sollte.
Der Feuerschlag der Artillerie ging auf die israelischen Stellungen am Suez-Kanal nieder.

Über 50 äyptische Transporthubschrauber vom Typ MI-8 brachten Soldaten ans Ostufer
des Kanals an dessen Südausgang, während Pioniereinheiten bei Gabasat mit Flammenwerfern und Sprengladungen die Verteidigungsstellungen der Israelis durchbrachen.

An fünf Stellen gelang es den Truppen Ägyptens, den Kanal zu überqueren.Was die Sowjets, wie oben erwähnt, für unmöglich hielten. Bei al-Qantara, al-Firdan, Ismailia, bei den Bitterseen sowie nördlich der Stadt die dem Kanal den Namen gab, Suez, gelang der Übergang. Mit übergesetzten Amphipienpanzer vom Typ PT-76 wurden israelische Bunker vernichtet und die Brückenköpfe gesichert.Nachnach wurden Pontonbrücken über den Kanal geschlagen und T 54 und T 55 Panzer auf das Ostufer gebracht.
Gleichzeitig griff über 200 ägyptische Kampfflugzeuge die Flugplätze al-Mulaiz Bir Thanada und as-Sur , sowie israelische Hawksützpunkte, Artilleriestellungen sowie
Radarstellungen und Kommunikationszentren im Hinterland an.Mit FROG-Raketen wurden die isralelischen Stützpunkte Bir Gifgafa und Tasa angegriffen. Danach erfolgte ein Angriff der ägyptischen Luftwaffe auf Umm Kuschaiba sowie auf Kommunikationszentren zwischen al-Qantara und Abu Aghaila.. Weiter östlich gelegene Ziele wurden mit Kelt-Raketen angegriffen, die von Tupolew Tu-16 abgeschossen wurden. Die israelische Luftwaffe mit ihren Mirage- und Phantom-Kampfflugzeugen wurde von den Ägyptern erfolgreich durch die mobilen Flugabwehrraketensysteme S-75, die bereits zuvor erwähnten 2K12und S-125 Newa bekämpft und verzeichneten bis zum 5. Kriegstag rund 85 Abschüsse, darunter 50 Phantoms.

Zur gleichen Zeit griff die syrische Luftwaffe mit etwa 30 Maschinen im Bereich des Berges Hermon an. Hubschrauber beförderten am 06.10.1973 eine Kommandoeinheit des 82. syrischen Fallschirmjägeregiments auf den 2.800 m hohen schneebedeckten Berg, auf dem sich ein Horchposten des israelischen Militärgeheimdienstes Aman mit 41 Militärtechnikern befand, der nur von 13 Infanteristen geschützt wurde. Der Sturm gelang, wobei 18 israelische Soldaten fielen und 31 verwundet wurden. Ein Rückeroberungsversuch Israels am 8. Oktober scheiterte mit Verlusten von 25 Toten und 51 Verwundeten. Erst am 22..10.1973 gelang der Golanibrigade die Rückeroberung, wobei 55 Soldaten der Brigade getötet und 79 verletzt wurden..

Der Angriff überraschte die unvorbereiteten Israelis,die damit nicht gerechnet hatten und brachte den Angreifern zunächst militärische Anfangserfolge; aus israelischer Sicht wirkte sich der Überraschungsangriff auf die Einberufung, anders als die arabischen Strategen gedacht hatten, nicht negativ aus. Im Gegenteil verlief die Einberufung der Reservisten außergewöhnlich schnell, und das trotz der anfänglichen Überraschung und einiger Verwirrung in den Mobilmachungsdepots. Während des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur ruhte das öffentliche Leben fast vollständig, wodurch kein Straßenverkehr die Militärtransporte behinderte und die Reservisten in ihren Häusern und Synagogen schnell ausfindig gemacht werden konnten.Dies waren Tatsachen, die die arabischen Planer nicht bedacht hatten. Weniger als 24 Stunden nach Beginn der Kampfhandlungen erreichten die ersten Teile zweier Reservedivisionen unter Generalmajor Awraham Adan und Generalmajor Ariel Scharon die Orte Baluza und Tasa, jeweils 250 Kilometer von ihren Heimatbasen entfernt.

Die syrischen Streitkräfte drangen mit über 1400 Panzern in die Golanhöhen ein, die Ägypter durchbrachen die israelischen Verteidigungsstellungen und überquerten den Sueskanal. Mit Ausnahme eines kleinen Gebietes um Port Said an der Mittelmeerküste gelang den Ägyptern die Einnahme der Bar-Lev-Linie und die Besetzung eines Streifens parallel zum Sueskanal.
In diesen Momenten stand das Schicksal Israels auf des Messers Schneide.Zu dieser Zeit soll die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir, den Einsatz von Atomwaffen erlaubt haben. Diese sollen bereits an isralische Luftwaffeneinheiten ausgeliefet worden sein. Die Rede war von 20 Atombomben mit jeweils 20 Kilotonnen Sprengkraft

Den Israelis gelang es jedoch relativ bald, die Angreifer zurückzuschlagen. Im Golan führte die Gegenoffensive zu einer Niederlage für die syrische Armee, die in wenigen Tagen ,während der seit dem Ende des II.WK größten Panzerschlacht, bereits besiegt war und 870 Panzer sowie tausende Fahrzeuge und Geschütze zurücklassen musste. Die Syrer wurden bis 32 Kilometer vor Damaskus zurückgedrängt, die syrische Hauptstadt massiv bombardiert, was viele zivile Opfer forderte. Ein Durchbruch durch die syrische Front gelang den israelischen Truppen jedoch nicht, da die syrischen Streitkräfte, unterstützt durch irakische Truppen die israelische Bodenoffensive an der Straße nach Damaskus aufhalten konnten.

Auf der Sinai-Halbinsel drängten israelische Truppen die Ägypter ebenfalls zurück und überquerten am 16.10.1973 den Sueskanal. Südlich der Bitterseen gelang es den Israelis unter Führung von Generalmajor Ariel Scharon, die auf dem Ostufer verbliebene 3. Ägyptische Armee einzukesseln.Er tat dies, obwohl er dies von Moshe Dajan ausdrücklich verboten bekam.Sharon verweigerte den Befehl, stieß in die Lücke zwischen der 2.ägyptischen Armee unter General Abd-Al-Minaam Khaleel und der 3. ägyptischen Armee unter Generalmajor Abdul Munim Wassel und setzte über den Suez-Kanal. Die israelische Armee stand nun jenseits des Sueskanals, 120 km vor Kairo.
Am 22.10.1973 wurde für die Nordfront, am 24.10.1973 für die Südfront ein Waffenstillstand geschlossen
Dieser Krieg brachte der israelischen Bevölkerung die Erkenntnis, dass man eben doch nicht so unbesiegbar ist, wie man dies auf israelischer Seite glaubte, und er kostete Golda Meir das Amt.. Anwar al Saddat nutzte die militärischen Erfolge geschickt in den Verhandlungen mit Israel, was dazu führte, dass er als ersten arabischer Staatsführer nach Israel reiste, vor der Knesset sprach, und mit Israel im Jahre 1979 den Friedenvertrag von Camp David schloß.

Dies kostete ihn allerdings das Leben,.
Saddat wurde ausgerechnet bei einer Militärparade zum Sieg über Israel am 6.10.1981 von Moslemextremisten ermordet.

Die biologischen Verluste waren relativ gering.
Während Israel gerade einmal 2500 Tote zu beklagen hatte, lagen die arabischen Verluste mit ca. 20000 Toten fast um ein 10faches höher, waren aber immer noch im unteren und vertretbaren Rahmen.



Die maßgeblichen militärischen Führer waren auf ägyptischer Seite :

Marschall der Luftwaffe Muhammad Hosni El Sayed Mubarak

Feldmarschall Ahmad Ismail Ali

Feldmarschall Mohammed Aly Fahmy

Feldmarschall Mohamed Abdel Ghani el-Gamasy

General Abd-Al-Minaam Khaleel

Admiral Fouad Mohamed Abou Zikry

Generalleutnant Saad Mohamed el-Husseiny el-Shazly

Generalmajor Abdul Munim Wassel





Auf syrischer Seite :

General Naji Jamil

Generalleutnant Mustafa Abdul Qadir Tlass

Generalleutnant Ali Aslan

Generalmajor Yusuf Shakkour



Auf israleischer Seite :

Generalleutnant Moshe Dayan

Generalleutnant Haim Bar-Lev

Generalmajor David Elazar(später Generalleutnant)

Generalmajor Israel Tal

Generalmajor Shamuel Gonen

Generalmajor Yitzhak Hofi

Generalmajor Benny Peled

Generalmajor Avraham Mandler

Generalmajor Awraham Adan

Generalmajor Ariel Scharon
 
Heute vor genau 200 Jahren, am 21.01.1824 wurde Luitenent General Thomas Jonathan "Stonewall " Jackson geboren.
Der Sieger der ersten Schlacht bei Bull Run.
 
Oberst Markus Reisner hat im November 2023 einen interessanten Vortrag über den Russland-Ukraine-Krieg an der Universität der Bundeswehr in München gehalten. Geht recht lange, zeigt aber auch noch mal einen Interessanten Einblick in den Start des Krieges und wie es zur aktuellen Situation kommen konnte.

Das Ende ist wahrlich kein optimistischer Ausblick, aber leichte Lösungen für diesen Konflikt scheint es leider nicht zu geben..

 
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