Da vor ein paar Tagen das 70. Jubiläum des Ende des Koreakriegs war, hier noch ein Artikel über MASH-Einheiten:
MASH-Einheiten der U.S. Army
Im zweiten Weltkrieg hatte man erkannt das der Transport von Verwundeten zu Krankenhäusern sehr zeitaufwändig war und dadurch viele Menschenleben kostete. Deshalb begann die U.S. Army damit sog. „Auxiliary Surgery Groups“ (ASG) zu erproben. Diese ASGs wurden nahe der Front stationiert und folgten dem Frontverlauf. Jede dieser ASG bestand aus einem Chirurgen, einem Assistents-Chirurgen, einem Anästheisten, einer auf Chirurgie spezialisierten Krankenschwester und zwei Technikern. Es wurden auch mehrere ASGs aufgestellt die auf bestimmte Spezialgebiete, wie etwa Neurochirurgie oder Plastische Chirurgie, spezialisiert waren.
Der erste Einsatz dieser ASGs fand in Nordafrika, Sizilien und Italien im Jahr 1943 statt. Es zeigte sich recht schnell das die Zeit bis ein Verwundeter operiert, wiederbelebt wurde sank und die Überlebenschancen dadurch stiegen.
Das Konzept der „Auxiliary Surgery Groups“ wurde bis Ende des Zweiten Weltkriegs überarbeitet und zum „Mobile Army Surgical Hospital“ (MASH) weiterentwickelt. Die ersten MASH-Einheiten wurden direkt im Anschluss an den zweiten Weltkrieg aufgestellt.
Mit den MASH-Einheiten wurden die bisher eingesetzten Feldlazarette der U.S. Army abgelöst. Diese waren zwar wesentlich größer gewesen, wurden aber weiter von der Front entfernt stationiert als MASH-Einheiten und sie wurden in der Regel nicht verlegt. Änderte sich die Frontlinie, änderte die auch die Entfernung die ein Verwundeter zurück legen musste.
Die neuen MASH-Einheiten sollten deshalb, wie auch schon die ASGs, so nah wie möglich an der Front operieren und den Veränderungen der Frontlinie folgen damit sich ein MASH immer in der Nähe der Schwerverwundeten befand.
Verwundete wurden im Koreakrieg an der Front in Sanitätsstationen gesammelt und mit Jeeps, Krankenwägen und Helikoptern in die nächste MASH-Einheit gebracht. Wenn es möglich war wurden die Verwundeten gezielt in die jeweiligen MASH-Einheiten gebracht, die für die Art der Verletzung am besten geeignet war. Hierfür waren jeder MASH-Einheit eine Einheit mit Krankenwägen und vier Helikopter zugeteilt.
Die U.S. Army ließ 1945 insgesamt fünf MASH-Einheiten aufstellen, die 1950 jedoch weder komplett ausgerüstet waren noch über genügend Personal verfügten. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs hatte man in den USA den Verteidigungsetat deutlich gekürzt. Eigentlich war geplant jeder Division eine MASH-Einheit zur Verfügung zu stellen. Es wurde den Verantwortlichen jedoch schnell klar das man in Korea vorerst keine fünf MASH-Einheiten einsetzen konnte da es an Ärzten und Krankenschwestern fehlte. Wer die Möglichkeit hatte eine zivile Anstellung zu erhalten, der verließ in der Regel die U.S. Streitkräfte. Daher wurden Anfangs auch nur drei MASH-Einheiten in Korea eingesetzt und das Personal hierfür wurde aus mehreren MASH-Einheiten zusammengezogen. Eine MASH-Einheit musste sich nun um die Verwundeten mehrerer Divisionen kümmern und nach dem Eintreffen der UN-Truppen auch um deren Verwundete. Für die meisten UN-Truppen waren die MASH-Einheiten überlebenswichtig, da diese meist selbst nicht über geeignete Einrichtungen verfügten.
Gelegentlich wurden auch Nordkoreaner und Chinesen in MASH-Einheiten behandelt. Dies war oft nicht ganz ungefährlich. Dr. Harold Secor errinnerte sich daran dass es ein chinesischer Patient geschafft hatte eine Pistole in den Operationssaal zu schmuggeln. Oft wurde verwundeten Nordkoreanern eine Handgranate unter den Arm geklemmt so das sie in MASH-Einheiten zum Problem wurden, wenn dies nicht rechtzeitig bemerkt wurde.
In MASH-Einheiten wurden ausserdem nicht nur Soldaten behandelt die auf dem Schlachtfeld verwundet wurden sondern auch Soldaten die schlichtweg erkrankt waren. Dr. Harold Secor, der im 8055th MASH diente, errinnerte sich Patienten mit Meningitis und Masern behandelt zu haben.
Damit ein MASH möglichst mobil war bestand es aus einer Zeltstadt, da sich diese schnell ab- und wieder aufbauen ließ. Die Vorgaben der U.S. Army besagten das eine MASH-Einheit in sechs Stunden abgebaut und auf LKWs verladen sein musste und es nicht länger als vier Stunden dauern sollte bis eine MASH-Einheit wieder Einsatzbereit war, nachdem man den Zielstandort erreicht hatte. Holzhäuser mit Zinndächern wurden erst errichtet als sich die Frontlinie kaum noch veränderte und die Verlegung von MASH-Einheiten nur noch selten bis gar nicht mehr notwendig war.
Da es den U.S. Streitkräften zu Beginn des Koreakriegs an Ärzten mangelte, wurden ab Ende 1950 zivile Ärzte zum Dienst eingezogen. Dabei handelte es sich in der Regel um junge und unerfahrene Ärzte, die noch am Anfang ihrer Karriere standen. Die meisten von ihnen waren zwischen 25 und 28 Jahre alt. Am Anfang des Koreakriegs hatten MASH-Einheiten daher das Problem dass es keine erfahrenen Ärzte gab, die ihre Erfahrungen an ihre jungen Kollegen weitergeben konnten. Ärzte die bereits eine eigene Praxis besaßen wurden bewusst nicht zum Dienst eingezogen.
Viele dieser jungen Ärzte hatten an Programmen der U.S. Streitkräfte teilgenommen, mit denen die U.S. Streitkräfte einen Teil der teuren Ausbildung zum Arzt bezahlte. Im Gegenzug hatten sich die Teilnehmer dieser Programme verpflichtet, im Kriegsfall, in den U.S. Streitkräften als Ärzte zu dienen. Ende 1950 konnte man in Korea nun bereits eine vierte MASH-Einheit einsetzen.
Diese zivilen Ärzte waren jedoch keine Soldaten. Anfangs bekamen Ärzte nicht mal ein Training für ihren Einsatz in einer Militäreinheit. Die Ärzte die ein Training erhalten hatte, hielten es meist für Zeitverschwendung da die Offiziere, die diese Training abhalten mussten, Karrieresoldaten waren denen es wichtiger war diesen Ärzten beizubringen wie man seine Uniform zu tragen hatte. Diesen Ärzten wurde nicht mal der Umgang mit Waffen beigebracht mit denen sie sich hätten verteidigen können. In den MASH-Einheiten herrschte daher oftmals ein sehr lockerer Umgangston, wie er auch in M*A*S*H gezeigt wird.
Eine MASH-Einheit war ein vollständiges Krankenhaus, das bestens ausgerüstet war um Verwundete zu operieren und sie so lange zu pflegen, so lange sie nicht transportfähig waren.
In den Zelten, und später in den Holzhäusern, gab es sämtliche Einrichtungen, die für den Betrieb eines Krankenhauses benötigt wurden.
Eine Langzeitversorgung von Patienten war nicht vorgesehen. Patienten wurden so schnell wie möglich entlassen und zurück zu ihren Einheiten geschickt. War dies nicht möglich, wurden sie zur Rehabilitation in Armee-Krankenhäuser hinter der Front oder in Krankenhäuser in verbündeten Nationen verlegt. Die Patienten wurden daher zuerst in das 8054th Evacuation Hospital nach Pusan verlegt und von dort nach Japan geflogen. Meist wurden Patienten dort im 118th Station Hospital in Fukuoka untergebracht. Patienten bei denen die Behandlung mehr als 120 Tagen dauerte wurden ins Tripler Army Hospital nach Hawaii geflogen. Dort wurden sie stabilisiert und dann zur Travis Air Force Base in Kalifornen geflogen. Von dort aus wurden sie auf Krankenhäuser in den USA verteilt.
Das Personal einer MASH-Einheit bestand aus etwa 250 Personen, davon 10 Ärzte, 1 Zahnarzt, 30 Krankenpfleger, 12 Krankenschwestern und zwei Verwaltungsoffiziere. 14 bis 18% einer MASH-Einheit waren Schwarze. In MASH-Einheiten arbeiteten auch Südkoreaner, die von den Schwestern ausgebildet wurde. Im 8055th MASH arbeiteten 1951 30 Koreaner. Das Personal des 4077th bestand aus gerade einmal 30 bis 40 Personen.
Im Koreakrieg dienten insgesamt mehr als 910 Ärzte und 686 Zahnärzte. Die meisten zivilen Ärzte dienten weniger als ein Jahr in Korea, bevor sie nach Hause geschickt wurden.
Die Methoden der Ärzte in MASH-Einheiten unterschieden sich sehr stark. Militärärzte neigten in der Regel dazu keine neuen Behandlungsmethoden auszuprobieren und an erprobten Behandlungsmethoden fest zu halten. Sie besaßen jedoch die nötigen Erfahrungen um verwundete Soldaten zu behandeln. Aufgrund der Tatsache dass nur wenige erfahrene Ärzte in der U.S. Army dienten, gab es kaum die Möglichkeit die Erfahrung an junge Ärzte weiter zu geben. Hinzu kam dass der Wandel eins zivilen Chirurgen, der sich bisher hauptsächlich um Unfallverletzungen bekümmert hatte, zu einem Chirurgen für Kriegsverletzungen nicht ganz einfach war. Viele dieser zivilen Ärzte dachten sie wären vorbereitet auf die Schwere der Verletzungen. Viele von ihnen hatten in der Notaufnahme von städtischen Krankenhäusern gearbeitet, wo sie teils sehr schwere Unfallverletzungen behandelten. Auf die Schwere der Verletzungen die Soldaten auf dem Schlachtfeld beigebracht werden waren sie jedoch nicht vorbereitet. Allerdings hatten diese zivilen Ärzte keine Scheu davor sich auf Neues einzulassen und neue Behandlungsmethoden zu erproben.
Krankenschwestern in MASH-Einheiten hingegen waren oftmals erfahrene Berufssoldatinnen die mehrere Jahre Erfahrung als Krankenschwestern hatten.
Meist verrichteten sie Arbeiten die eigentlich gar nicht in ihren Aufgabenbereich fielen. Sie führten die Triage eigenständig ohne Ärzte durch, gaben Bluttransfusionen, verabreichten Penicillin und nähten Wunden.
Wie viele Krankenschwestern in MASH-Einheiten dienten lässt sich nicht mehr in Erfahrung bringen. Schätzungen gehen von 540 bis 1,502 Krankenschwestern aus die im gesamten Koreakrieg dienten. Im Koreakrieg wurde übrigends keine einzige Krankenschwester durch Kampfhandlungen getötet aber mehrere Krankenschwestern verloren ihr Leben durch Unfälle.
Ein Verwundeter, der es in eine MASH-Einheit geschafft hatte, hatte sehr gute Überlebenschancen. Das 8055th hatte eine Erfolgsquote von 95%.
Einer der Gründe für die hohe Überlebensquote war die geringe Zeit, die verging bis ein verwundeter Soldat vom Schlachtfeld in eine MASH-Einheit transportiert wurde. Dies war vorallem durch die vorangeschrittene Entwicklung des Helikopters möglich.
Zwar war der Helikopter nicht das meistgenutzte Transportmittel für die Evakuierungen vom Schlachtfeld aber im Koreakrieg wurden mehr als 17.000 schwer Verwundete mit Helikoptern vom Schlachtfeld in MASH-Einheiten transportiert. Im zweiten Weltkrieg war der Einsatz von Helikoptern lediglich erprobt worden aber erst im Koreakrieg wurde der Helikopter großflächig eingesetzt.
Aufgrund der Erfahrungen im Koreakrieg wurde der Helikopter im Vietnamkrieg flächendeckend zum Truppen- und Verwundetentransport eingesetzt. Der Bell UH-1 Iroquois, der heute als Wahrzeichen des Vietnamkriegs gilt und im Vietnamkrieg auch offensiv als Kampfhubschrauber eingesetzt wurde, wurde unter anderem für den Krankentransport entwickelt.
Da die bisher eingesetzten Armee-Krankenhäuser, die mit 400 Betten ausgerüstet waren, in Korea nur schwer operieren konnten, wurde die Anzahl der Betten in den MASH-Einheiten im November 1950 von 100 Betten auf 150 Betten erhöht und im Mai 1951 wurde die Anzahl sogar auf 200 Betten erhöht.
Während des Koreakriegs war es keine Seltenheit dass sich eine MASH-Einheit pro Monat um mehr als 3.000 Verwundete kümmern musste. Manchmal mussten sogar 400 Verwundete an einem einzigen Tag behandelt werden.
In Stoßzeiten wurden Triage praktiziert um Verwundete nach der Schwere der Verletzung zu sortieren. Soldaten die schwer verletzt waren wurden sofort operiert, leicht Verletzte mussten warten und Soldaten die so schwer verwundet waren das man nichts mehr für sie tun konnte, wurde Schmerzmittel verabreicht um ihr Leid zu lindern. Um diese Schwerstverwundeten wurde sich erst wieder gekümmert wenn alle anderen Verwundeten gesichtet und sortiert worden waren.
Der Operationssaal war rund 50 Meter lang und besaß 5 Operationstische. Der Operationssaal des 4077th war gerade mal 8 Meter lang und besaß 4 Operationstische. Die Chirurgen praktizierten im Operationssaal die sog. „Meatball Surgery“ (Fleischball-Chirurgie). Da den Ärzten nur wenig Zeit pro Patient zur Verfügung stand, wurde lieber amputiert als die Zeit zu investieren um Körperteile zu retten, denn dies konnte den Verlust eines Menschenlebens bedeuten.
Ärzte im MASH arbeiteten in der Regel in 8- bis 12-Stunden Schichten im Operationssaal. 24-Stunden Schichten waren aber keine Seltenheit. Operiert wurde so lange bis die Arbeit getan war und sämtliche Patienten versorgt waren. Dr. Otto F. Apel, der im 8076th MASH gedient hatte, erinnerte sich daran kurz nach seiner Ankunft im 8076th MASH 80 Stunden im Operationssaal verbracht zu haben.
Zwischen zwei Patienten hielten die Ärzte kurze Nickerchen. Geschlafen wurde in Stoßzeiten in 2-3 Stunden-Schichten. Wenn die Möglichkeit bestand legte sich ein Arzt zum Schlafen hin und schlief so lange bis er geweckt wurde.
Die Versorgung der MASH-Einheiten war oftmals sehr schlecht, ein Problem das auch oft in M*A*S*H thematisiert wurde. Das 8076th MASH musste zeitweise sogar Schwämme und Bandagen auswaschen und mehrmals nutzen weil es zu wenig Nachschub gab. Nur Blutkonserven stellten meist kein Problem dar. Blutkonserven wurden in der Regel nur an MASH-Einheiten und Krankenhäuser geliefert. Sanitätsstationen an der Front gaben kaum Bluttransfusionen und benötigten daher auch kaum Blutkonserven.
Bis man 1952 mit dem Waffenstillstandsverhandlungen zwischen den Kriegsparteien begann wurden MASH-Einheiten recht häufig verlegt. In der Regel wurde eine MASH-Einheit in den ersten beiden Kriegsjahren einmal im Monat verlegt. Das 8055th wurde im Verlauf des Koreakriegs insgesamt 27 verlegt und das 8063rd wurde alleine im Oktober 1950 sogar viermal verlegt. Die Entfernung, die das 8063rd dabei zurücklegte, betrug Luftlinie 300 Meilen (483 km). Aufgrund der Tatsache dass die Fläche Südkoreas zu 70% gebirgig ist, legte das 8063rd eine deutlich höhere Entfernung zurück. Dabei durchquerten die Konvois der MASH-Einheiten auch Schlachtfelder auf denen feindliche Soldaten einen Hinterhalt geplant haben konnten.
Wenn sich die eigenen Truppen im Verlauf der Schlacht zu schnell zurück zogen konnte es auch passieren das sich eine MASH-Einheit plötzlich hinter feindlichen Linien befand. Das 8055th MASH befand sich 1951 mindestens einmal hinter feindlichen Linien.
Schon zu Beginn des Krieges war deshalb klar dass man nicht transportfähige Verwundete zurück lassen musste. Mehr als einmal gingen Krankenpfleger und Ärzte in langjährige Kriegsgefangenschaft weil sie mit den nichttransportfähigen Verwundeten zurück geblieben waren.
Die Mobilität von MASH-Einheiten war vorallem im Winter ein Problem für das Personal und gerade auch für die Patienten. Musste eine MASH-Einheit im Winter verlegt werden wurden die Patienten, die transportfähig waren, auf die Motorhauben den Fahrzeuge gelegt um sie warm zu halten. Außerdem wurden die Verstorbenen auf die Patienten gestapelt um sie als kurzfristige Wärmedämmung zu verwenden.
Da sich die Front nie weit von den MASH-Einheiten befand wurden um die Zelte Mauern aus Sandsäcken errichtet um verirrte Gewehrkugeln ein zu fangen. Dies war allerdings niemals ein 100%iger Schutz.
Zwischen den Zelten wurden auch Schützengräben für das Personal ausgehoben. Im Gegensatz zum 4077th verfügten echte MASH-Einheiten auch über Luftabwehrgeschütze um sich gegen feindliche Flugzeuge zu wehren.
Neben der Bedrohung durch verirrte Gewehrkugeln und anrückende Truppen kam es auch immer wieder vor dass MASH-Einheiten von der eigenen Artillerie beschossen wurde.
Die Ärzte waren zu viert in den Zelten untergebracht. Das Leben in den Zelten war hart. Anfangs wurde in die Zelte ohne Boden aufgestellt. Später bekamen die Ärzte Strohmatten für den Boden.
Im Sommer waren die Zelte sehr heiß. In Korea herrscht außerdem eine hohe Luftfeuchtigkeit wodurch der Sommer nur schwer zu ertragen ist.
Im Winter waren die Zelte besonders unkomfortabel. Der Winter ist kalt und trocken und die Temperaturen sinken unter den Gefrierpunkt. In Korea ist es keine Seltenheit das die Temperatur über längere Zeit unter -10° fällt. In den Zelten befanden sich Öfen, die in einer Kiste mit Sand standen. Diese wurden mit Schweröl befeuert, das bei zu tiefen Temperaturen fest fror. Mit diesen Öfen wurde die Temperatur im Zelt zwar hoch genug um Erfrierungen zu verhindern aber lange nicht hoch genug damit die Zelte gemütlich wurden.
Wenn es besonders kalt war frohr der Diesel für die Stromgeneratoren ein. Es kam daher oftmals vor das Ärzte keinen Strom zur Verfügung hatten wenn sie operieren mussten. Es kam auch oft vor das Ärzte beim Schein von Öfen operieren mussten oder das Taschenlampen auf die Patienten gehalten wurden damit die Ärzte überhaupt etwas sehen konnten.
Geöffnete Körper dampften in der Kälte, was es für die Ärzte besonders schwer machte die Verwundung zu beurteilen. Ausserdem frohr kochendes Wasser so schnell das man oft keine Zeit hatte das Operationsbesteck darin zu waschen. Selbst die Medikamente in den Spritzen frohren ein.
In Korea wurden insgesamt sieben MASH-Einheiten eingesetzt:
MASH-Einheiten wurden Anfangs mit einer 8000er-Nummer nummiert um ihre Zugehörigkeit zur 8th Army zum Ausdruck zu bringen. Gegen Ende des Koreakriegs wurden die vierstelligen Einheitennummern in zweistellige Nummern geändert.
8054th MASH - 8054th Evacuation Hospital
8055th MASH - Eine der ersten drei MASH-Einheiten in Korea im Juni 1950 - später 43rd MASH
8063th MASH - Eine der ersten drei MASH-Einheiten in Korea im Juni 1950 - später 44th MASH
8076th MASH - Eine der ersten drei MASH-Einheiten in Korea im Juni 1950. Dies war das erste MASH das Helikopter einsetzte. - Später 45th MASH
8209th MASH - Dies war die erste MASH-Einheit die aufgestellt wurde. Das 8209th MASH wurde ab September 1950 in Korea eingesetzt. - später 46th MASH
8225th - Die zweite MASH-Einheit die aufgestellt wurde. Die Einheit wurde Ende Mai 1952 aufgelöst. - später 47th MASH
8228th - Dieses MASH wurde im April 1952 aufgestellt um Patienten mit Hämorrhagischem Fieber zu behandeln. - Später 48th MASH
Da das Konzept der MASH-Einheiten äußerst gut funktionierte, dienten sie vielen Armeen als Vorlage für ihre eigenen Feldlazarette. Norwegen setzte ab 1951 ein Feldlazarett ein, das nach dem Modell einer MASH-Einheit aufgebaut war, aber nur etwa halb so groß war. Die Ausrüstung hierfür hatte sich Norwegen von den USA geliehen. Dieses sog. NORMASH wurde vom 19. Juli 1951 bis zum 10. November 1954 in Korea eingesetzt und behandelte mehr als 90.000 Patienten.
Durch den Erfolg des MASH-Konzepts setzte die U.S. Army ihre MASH-Einheiten bis in die 2000er ein. Sie wurden in Vietnam, im Zweiten und dritten Golfkrieg sowie in Afghanistan eingesetzt. Viele Prozeduren, die für MASH-Einheiten entwickelt wurden, haben sich in den Feldlazaretten der meisten modernen Armeen und in der zivilen Luftrettung durchgesetzt.
In den 90ern Jahren wurde damit begonnen die MASH-Einheiten aufzulösen. Die letzte MASH-Einheit, das 212th MASH, wurde am 16. Oktober 2006 aufgelöst. Die Heimatbasis des 212th MASH war Miesau Ammo Depot in Bruchmühlbach-Miesau bei Kaiserslauten. Das 212th MASH war die höchstdekorierte MASH-Einheit der U.S. Army.
Während der Operation Iraqi Freedom, im Jahr 2003, war das 212th MASH das erste U.S. Army Lazarett im Irak. Der letzte Einsatz des 212th MASH war ein humanitärer Einsatz für die Opfer des Erdbebens in Kaschmir in Pakistan im Jahr 2005.
Die Versorgung auf der nordkoreanischen Seite
Die medizinische Versorgung der Nordkoreaner und Chinesen war nach sowjetischem Model aufgebaut und zumindestens auf Papier sehr effizient. In Wirklichkeit fehlte es Nordkorea an fast allem. Die Ausrüstung bestand zumeist aus japanischen und sowjetischen Beständen sowie aus dem was man von den U.S. Truppen erbeuten konnte.
Als die Nordkoreaner Südkorea überrannten plünderten sie sämtliche medizinischen Einrichtungen in Südkorea, die von Anfang an schon sehr schlecht ausgerüstet gewesen waren. Außerdem zwangen sie 2000 südkoreanische Ärzte in den Militärdienst. Dazu kam dass sich Ärzte oftmals für etwas besseres hielten und sich somit oft mit den Politkommissaren zerstritten die vergeblich versuchten das Bild einer klassenlose Armee zu vermitteln.
Die Evakuierung vom Schlachtfeld war schwierig und die Möglichkeiten Verwundete in medizinische Einheiten zu schaffen waren kaum vorhanden. Von einer Luftrettung konnte man nur Träumen.
Die Wunden der meisten Nordkoreaner, die eine medizinische Einheit erreichten, wurden mit Pflanzenblättern oder altem Papier verbunden, da den nordkoreanischen Ärzten schlichtweg keine Bandagen zur Verfügung standen.
Aufgrund fehlender Impfungen in Nordkorea, waren 75% aller nordkoreanischen Kriegsgefangenen an Tetanus erkrankt, die nach ihrer Freilassung im 8054th MASH ankamen.