Militärgeschichte

Wenn man das Weltkrieg-Szenario mal im 21. Jahrhundert durchspielt..die Oberste Heeresleitung hätte wohl auf jeden Fall wohl größere Schwierigkeiten mit der Geheimhaltung. Man stelle sich das vor, man plant Wochenlang einen geheimen Feldzug und einen Tag vorher twittert dann ein Soldat unbedacht "morgen geht's nach Frankreich/Russland".
Oder es wird ein Spy Foto inklusive Elona Gay und Bombe hochgeladen mit dem Hinweis "morgen geht's nach Japan". Klar, die Gefahr bestand damals auch schon dass wichtige Informationen durchsickern, allerdings ist es heutzutage viel einfacher geworden, brisante Informationen binnen Minuten auf der ganzen Welt zu verbreiten.
 
Wenn man das Weltkrieg-Szenario mal im 21. Jahrhundert durchspielt..die Oberste Heeresleitung hätte wohl auf jeden Fall wohl größere Schwierigkeiten mit der Geheimhaltung. Man stelle sich das vor, man plant Wochenlang einen geheimen Feldzug und einen Tag vorher twittert dann ein Soldat unbedacht "morgen geht's nach Frankreich/Russland".

Naja, dass es gegen Frankreich & Russland geht, dürfte wohl jedem klar gewesen sein. Interessanter dürfte da gewesen sein, dass sich der twitternde Soldat mit seiner Einheit an der Grenze zu Belgien befindet. ;)

C.
 
Man stelle sich das vor, man plant Wochenlang einen geheimen Feldzug und einen Tag vorher twittert dann ein Soldat unbedacht "morgen geht's nach Frankreich/Russland".

Bei zwei technologisch gleichwertigen Gegnern (was bei deinem fiktiven WK1 in 2014 Szenario gegeben ist) dürfte die Folgen mMn eher gering sein.
Und bei einem grösseren technologisch Unterschied wohl auch.
 
Wenn man das Weltkrieg-Szenario mal im 21. Jahrhundert durchspielt..die Oberste Heeresleitung hätte wohl auf jeden Fall wohl größere Schwierigkeiten mit der Geheimhaltung. Man stelle sich das vor, man plant Wochenlang einen geheimen Feldzug und einen Tag vorher twittert dann ein Soldat unbedacht "morgen geht's nach Frankreich/Russland".
Oder es wird ein Spy Foto inklusive Elona Gay und Bombe hochgeladen mit dem Hinweis "morgen geht's nach Japan". Klar, die Gefahr bestand damals auch schon dass wichtige Informationen durchsickern, allerdings ist es heutzutage viel einfacher geworden, brisante Informationen binnen Minuten auf der ganzen Welt zu verbreiten.

Das stimmt, unbedachte Twitter-Fotos könnten so manchen Plan offenlegen, allerdings glaube ich andererseits, dass da schon eine gewisse Disziplin gewahrt wird, spätestens nach dem ein oder anderen Exempel. Von den russischen Truppenaufmärschen nahe der Ukraine gibt es bspw. im Grunde nur Satelliten-Fotos, wo wir schon beim nächsten Punkt wären, nämlich den stark verbesserten Möglichkeiten zur Aufklärung. Im gleichen Zug sind es aber auch die Waffensysteme von heute, welche deutlich schneller, präziser und über größere Reichweiten als 1914 eingesetzt werden können und ebendiese Reaktionszeit auch erfordern.
 
Vielleicht bin ich da etwas pessimistisch, aber um im Falle eines Ernstfalls wie ein Weltkrieg die Verbreitung von Informationen durch Soldaten über soziale Netzwerke zu verhindern würden meiner Meinung nach nur drakonische Strafen bis hin zum Tode helfen.
 
Vielleicht bin ich da etwas pessimistisch, aber um im Falle eines Ernstfalls wie ein Weltkrieg die Verbreitung von Informationen durch Soldaten über soziale Netzwerke zu verhindern würden meiner Meinung nach nur drakonische Strafen bis hin zum Tode helfen.

Man könnte auch einfach die soziale Netzwerke ausschalten. ;)
 
Man könnte auch einfach die soziale Netzwerke ausschalten. ;)

Erstens müsste das dann aber global passieren, da man durch IP-Tunnels etc regionale Sperren locker umgehen kann.
Außerdem würden wohl ständig heimlich Ersatz-Portale online gestellt werden sodass man permanent mit dem aufspüren und löschen dieser Seiten beschäftigt ist.

Die einzige praktikable Lösung wäre wahrscheinlich eine komplette Abschaltung des Internets, und da stellt sich die Frage ob das heutzutage überhaupt noch machbar ist, so eng wie alles schon mit dem Internet verknüpft ist.
 
Auch wenn die Geschichtsschreibung sehr viele Daten liefert, die mit gutem Gewissen als Fakt bezeichnet werden können, aber je länger ein Ereignis zurückliegt, umso wahrscheinlicher ist, dass irgendwann Informationen oder Aufzeichnungen zutage treten, die uns zwingen, die Sicht auf die damaligen Ereignisse zu ändern.
.

Vieleicht auf spezielle Abläufe oder Teilaspekte. Aber das Ereignis an sich nicht nicht in Frage gestellt.
Bestes Beispiel wäre D.Skywalkers Beispiel mit der Varus-Schlacht.
Die Schlacht als solche fand statt. Nur eben nicht im Teutoburger Wald.

Aus gutem Grund würde ich sagen. In diesem Punkt die Geschichte neu schreiben zu wollen kommt doch ausschließlich in ideologisch entsprechend vorbelasteten Kreisen vor, und hat mit seriöser Geschichtsforschung nunmal garnichts zu tun.

Natürlich wird von rechter Seite versucht den Holocaust zu leugnen/beschönigen/relativieren.
Der die Gesetzgebung der BRD und anderer Staaten erkennt doch mit den Verboten zumindest an,daß er ein historischer Fakt ist. Darauf wollte ich hinaus.

Wenn man das Weltkrieg-Szenario mal im 21. Jahrhundert durchspielt..die Oberste Heeresleitung hätte wohl auf jeden Fall wohl größere Schwierigkeiten mit der Geheimhaltung. Man stelle sich das vor, man plant Wochenlang einen geheimen Feldzug und einen Tag vorher twittert dann ein Soldat unbedacht "morgen geht's nach Frankreich/Russland".

Im Krieg der Milionenheere,die der I.und II. WK waren hatte man auch ohne Internet und Soziale Netzwerke ein Problem mit der Geheimhaltung.
Mir zumindest ist kein Aufmarsch größerer Truppenverbände bekannt,der dem Gegner nicht aufgefallen wäre(ausser vieleicht in den Ardennen 1940 und 1944).
Die Truppen und der Nachschub müssen verlegt und konzentriert werden. das geschah meist mit der Eisenbahn. Das fällt auf.
Aus diesem Grunde war auch der im Westen immer beschworene "Angriff aus dem Stand" des WP ein Schwachsinn ohne gleichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht bin ich da etwas pessimistisch, aber um im Falle eines Ernstfalls wie ein Weltkrieg die Verbreitung von Informationen durch Soldaten über soziale Netzwerke zu verhindern würden meiner Meinung nach nur drakonische Strafen bis hin zum Tode helfen.

Das lässt sich bestimmt nicht komplett abstellen, sofern nicht regional das Internet abgeschaltet bzw. Datenübertragungen blockiert werden. Ich gehe aber mal stark davon aus, dass in Kriegsgebieten die Datenflüsse sehr streng kontrolliert werden; alleine schon, um die Lokalisierung der eigenen Truppen zu verhindern.
 
Sorry,aber diesen Satz,den ich so oft schon gehört habe,werde ich niemals begreifen.
Natürlich gibt es eine historische Wahrheit.
Wenn ich jetzt behaupte daß heute vor 150 Jahren die Schlacht von Cold Harbor begonnen hat,oder heute vor 98 Jahren die Skagerakschlacht stattfand,dann ist das nicht aus der Gegewart gedeutet,sondern das ist historischer Fakt.Wahrheit.

Noch was hier zu. Es ist aber doch auch Fakt dass derjenige der siegreich aus einem Krieg hervorgeht großen Einfuss darauf hat was später in den Geschichtsbüchern steht.
Angenommen Nazi-Deutschland hätte den 2. WK gewonnen würden in den Schulbüchern heutzutage ganz andere Dinge stehen, was wirklich beim Holocaust abgelaufen ist wüsste man wahrscheinlich allenthalben aus Gerüchten, das selbe gilt für die diversen Vergeltungsmaßnahmen an der Zivilbevölkerung nach Partisanen-Angriffen, die Belagerung Leningrads, der sogenannte "Komissar-Befehl" etc. Alles Dinge die man lieber verheimlicht. Auf der anderen Seite wüssten wir dagegen vermutlich alles über die Greueltaten, die die Rote Armee verübt hat.


Heutzutage würden beim Vormarsch der Truppen in einem Land vermutlich hunderte Kameras draufhalten sodass es ungleich schwieriger wird, die Geschichte später zu seinen Gunsten zurecht zu biegen.
 
Heutzutage würden beim Vormarsch der Truppen in einem Land vermutlich hunderte Kameras draufhalten sodass es ungleich schwieriger wird, die Geschichte später zu seinen Gunsten zurecht zu biegen.

Beim Irakkrieg 2003 wurde auch mit hunderten Kameras draufgehalten.
Die Bilder davon haben aber auch eher begrenzt mit der Wahrheit zutun. :cool:
 
Beim Irakkrieg 2003 wurde auch mit hunderten Kameras draufgehalten.
Die Bilder davon haben aber auch eher begrenzt mit der Wahrheit zutun. :cool:

Das ist aber auch schon wieder 11 Jahre her, und in der Zwischenzeit hat die Informationstechnologie doch den ein oder anderen großen Sprung hingelegt. Heutzutage hat so ziemlich jeder ein Gerät in der Tasche, mit dem sich in Sekundenschnelle Bilder und Videos in HD-Qualität erstellen und in weltweiten Netzen teilen lassen. 2003 waren Mobiltelefone regelrecht primitiv dagegen und eigneten sich idR lediglich zum Telefonieren und zum Verfassen von Kurznachrichten.

C.
 
Naja, die ganzen Folter-Bilder die man aus den Gefangenenlagern im Irak oder von Guantanamo kennt hätten es im Zeitalter vor dem Internet vermutlich nicht an die Öffentlichkeit geschafft, zumindest nicht so ohne weiteres.
 
Ist ja richtig was ihr sagt.
Aber 2003 hat man schön gesehen wie man es macht das die "richtige/gewünschten" Bilder die Leute überfluten.
Und in dieser Masse gehen halt viele (nicht alle) "falsche/ungewünschte" Bilder unter.
 
Kommen wir nun zu etwas völlig Anderem:

Heute vor genau 150 Jahren, am 3.6.1864, erreichte die Schlacht bei Cold Harbor im Amerikanischen Bürgerkrieg ihren traurigen und blutigen Höhepunkt, aber der Reihe nach…

Mit der Ernennung Ulysses S. Grants zum Oberbefehlshaber des Unions-Heeres lag die Kriegsführung ab März 1864 erstmals in einer Hand. Grant nutzte seine neue Position, um den Süden aus allen Richtungen anzugreifen, und so endlich die Überlegenheit des Nordens an Menschen und Material auszuspielen, und die Konföderation in einen Abnutzungskrieg zu verwickeln. Während sein altes Kommando, die Armeen auf dem westlichen Schauplatz, geführt von William T. Sherman in Georgia und damit das Kernland der Konföderation einfielen, schlug Grant sein Hauptquartier bei der Potomac-Armee (Meade), dem wichtigsten Großverband auf dem östlichen Kriegsschauplatz auf um endlich den ärgsten Widersacher der Union, General Robert E. Lee und die von ihm geführte Nord-Virginia-Armee auszuschalten. Das Ziel Grants war dabei nicht mehr eine große Entscheidungsschlacht zu suchen, um dann Richmond, die Hauptstadt der CSA, einzunehmen, sondern Lee’s Armee solange in Kämpfe zu verwickeln, bis diese geschwächt genug aufgeben würde, wohlwissend, dass der Norden seine Verluste nahezu problemlos ausgleichen konnte, während dem Süden langsam aber sicher die Ressourcen an Material und wehrfähigen Männern ausgehen würden.
Dazu begann Grant Anfang Mai den sogenannten Überlandfeldzug, der zu einer Reihe blutiger Schlachten (Wilderness, Spotsylvania Court-House) führte, die weder eine direkte Entscheidung brachten und zum Teil gar in taktischen Erfolgen des Südens endeten. Ungeachtet dessen zog sich Grant – anders als seine glücklosen Vorgänger – nach Niederlagen jedoch nicht zurück, sondern weiter nach Süden, und versuchte seinen Gegner zu überflügeln. Dabei kam es vor allem in der zweiten Maihälfte zu mehreren, zumeist von Kavallerie geführten Scharmützeln z.B. am North Anna und bei Yellow Tavern, wo mit JEB Stuart einer der fähigsten und bekanntesten Kavallrieführer des Südens sein Leben ließ.
Am 31. Mai schließlich besetzte Sheridans Kavallerie die strategisch bedeutsame Straßenkreuzung bei Cold Harbor (kein Hafen, sondern ein Gasthaus, in dem nur kalte Speisen angeboten wurden) und wurde sogleich von konföderierter Reiterei unter Fitzhugh Lee angegriffen, die später am Tag durch Infanterie verstärkt wurde. Derart unter Druck geraten bat Sheridan Grant ausweichen zu dürfen, was dieser jedoch mit „Hold on at all hazards“ (Halten um jeden Preis) verbat und Verstärkung für den nächsten Tag zusicherte. Lee griff am 1. Juni zunächst auf dem rechten Flügel der Potomac-Armee das II. (Hancock), V. (Warren) und IX. Korps (Burnside) an, um Grant zu zwingen, Kräfte von der Kreuzung abzuziehen, bzw. zu verhindern, dort zu verstärken. Die Unionstruppen wehrten jedoch alle Angriffe von Lee’s II. Korps (Ewell) ab, weswegen Grant im Verlauf des Tages Hancock auf den linken Flügel beorderte, während das VI. (Wright) sowie das XVIII. Korps (Smith) ebenfalls im Anmarsch auf Cold Harbor waren. Das VI. Korps erreichte den Schauplatz um 9:00h morgens und das XVIII. nach einem Irrmarsch um 14:00h am Nachmittag. Beide Korps sollten sofort zum Angriff auf die Linien der Südstaatler übergehen, waren jedoch durch Gewaltmärsche bei sommerlicher Hitze zu erschöpft, weswegen sich der Angriffsbeginn bis 18:00h verzögerte. In der Zwischenzeit hatte Lee, der die Bewegungen der Unionstruppen vorausgeahnt hatte, Andersons I. Korps auf seinem rechten Flügel in Stellung gebracht, sodass der Angriff der Nordstaatler auf eingegrabene Infanterie traf. Es gelang zwar, die Sicherungslinie zu nehmen, aber kein Einbruch in die Hauptkampflinie. Nachdem die Dunkelheit die Kämpfe verebben ließ, befestigten die Unionstruppen die alte Sicherungslinie ihrer Gegner und gruben sich dort ihrerseits ein.
Für den 2. Juni plante Grant mit allen 5 Korps gleichzeitig anzugreifen, und je nach dem die Nord-Virginia-Armee vom rechten oder vom linken Flügel her aufzurollen. Das Gros der Truppen war jedoch von den Märschen und den Kämpfen vom Vortag noch zu geschwächt, sodass der Angriff auf den 3. Juni um 4:30 in der Frühe verlegt wurde.
Die Nacht nutzten die Truppen auf beiden Seiten, sich – so nicht schon geschehen – umfassend einzugraben. Dabei entstand ein sich über 7km in der Länge erstreckendes Grabensystem, aus zickzackmäßig verlaufenden Gräben und sich in die Tiefe erstreckenden Verbindungs- und Versorgungsgräben.
In der Nacht vom 2. auf den 3. Juni hatte sich niemand die Mühe gemacht, die Stärke und die Tiefe der konföderierten Befestigungen aufzuklären. Bei den Korps ging man davon aus, dass die Armeeführung aufgeklärt hätte, und die Armeeführung nahm an, die Korps hätten eigenmächtig aufgeklärt, und so nahm das Verhängnis seinen Lauf: Pünktlich um 4:30 griffen das II., VI. und XVIII. Korps mit insgesamt 31.000 Mann auf breiter Front an, und liefen in ein mörderisches Abwehrfeuer der Konföderierten. Das II. Korps erzielte einen Einbruch in die Hauptkampflinie, der jedoch aufgrund zu spät herangeführter Verstärkung nicht stabilisiert werden konnte, die Angriffe der beiden anderen Korps endeten wiederum an der Sicherungslinie des Gegners. Der Angriff der 3 Korps, der schlecht koordiniert war, hatte in nicht einmal 30 Minuten 7.000 Verluste gefordert, manche Regimenter hatten dabei in wenigen Minuten die Hälfte oder mehr ihrer Sollstärke eingebüßt.
Grant erkannte gegen 7:00 Uhr, dass die Konföderierten Befestigungen stärker als erwartet waren, und stellte es Meadefrei, die Angriffe dort einzustellen, wo es sinnlos erschien. Meade wollte zunächst weiter angreifen lassen, doch Hancock und Smith verweigerten den Gehorsam. Wright gab den Befehl kommentarlos bis auf Regimentsebene weiter. Cpt. Thomas E. Barker, Kommandeur des 12. New Hampshire Infanterieregiments tätigte nach Erhalt des Befehls den Ausspruch: „I will not take my regiment in another such charge, even if Jesus Christ himself should order it!“ Viele Einheiten führten den Befehl dahingehend aus, dass sie aus ihren Stellungen auf den Feind schossen, ohne auf die gegnerischen Linien vorzugehen.
Auf dem rechten Flügel hatten das V. und das IX. Korps ebenfalls um 4:30 angegriffen, und einige Einbrüche in die Hauptkampflinie des Feindes erzielt, die jedoch ebenfalls nicht genutzt werden konnten. Gegen Mittag befahl Grant jegliche Angriffe einzustellen und sich auf eine Belagerung einzurichten.
Lee hatte die Nacht vom 2. auf den 3. Juni dazu genutzt, den Vorteil der inneren Linien zu auszuspielen, indem er ein entsprechendes Grabensystem hatte anlegen lassen, in dem er seine Soldaten schnell zu den Brennpunkten der Schlacht verschieben konnte. Er wusste aber gleichtzeitig, dass dies seine letzte Chance war, den Gegner vom Überschreiten des James-River abzuhalten.
Am 5. Juni ersuchte Grant Lee einer Bergung der Toten und Verwundeten zuzustimmen. Lee jedoch bestand auf einem formellen Ersuchen um eine Waffenruhe, wohlwissend, dass im Niemandsland sogut wie keine konföderierten Verwundeten lagen. Örtliche Bergungen unter der Parlamentärsflagge gestattete er jedoch. Erst als Grant am 6. Juni seine Niederlage eingestand und um eine Waffenruhe nachsuchte, stimmte Lee der Bergung zu. Als die Waffenruhe am Abend des 7. Juni in Kraft trat, gab es jedoch fast nur noch Leichen zu bergen. (Grant brachte seine rücksichtslose Kriegsführung und sein Starrsinn unter den einfachen Soldaten den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Butcher“ (Metzger) ein.)
Die beiden Armeen lagen sich noch bis zum 12. Juni gegenüber. Scharfschützenfeuer, Stoßtruppunternehmen, Mörser- und Artilleriebeschuss verdoppelten in diesen Tagen die Opferzahlen nochmals nahezu. Bereits am 6. Juni hatte Grant das Anlegen eines zweiten Grabensystems angeordnet, um den Abzug seiner Truppen zu verschleiern. Diese Bewegung gelang, und am 13. Und 14. Juni überquerten das IX. und das XVIII. Korps den Fluß auf einer 2200m langen Pontonbrücke, die unter dem Schutz der Kavallerie errichtet worden war. Die folgenden Bewegungen beider Armeen beendeten schließlich den Überlandfeldzug, der in die 9-monatige Belagerung des Verkehrsknotenpunktes Petersburg mündete, an deren Ende schließlich die Entscheidung zugunsten der Union stehen sollte, genau wie Lee es befürchtet hatte.
Die Schlacht bei Cold Harbor und besonders der Angriff des 3. Juni sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswert, nehmen sie doch bereits 50 Jahre vor selbigem die Schrecken des Ersten Weltkrieges vorweg. Besonders zeigte der 3 Juni, dass der Sturmangriff auf eingegrabene Infanterieeinheiten sinnlos ist, und allerhöchstens unter kaum tolerierbaren Verlusten einen Erfolg bringt. Eine entsprechende Lehre zogen die Militärs aus diesem Umstand bis 1914 jedoch nicht, wie die Stellungskriege in Flandern, an der Somme und Verdun zeigen sollten. Viele Historiker sehen in Cold Harbor daher die erste „moderne Schlacht“, die das Ende der napoleonischen Kriegsführung bedeutet.
Grant war bei dem fatalen Angriff der Täuschung aufgesessen, sein Gegner sei durch die vorangegangenen Schlachten bereits so geschwächt, dass es nur noch einer großen Anstrengung bedürfe, ihm den Rest zu geben. Er übersah dabei, dass die Nord-Virginia-Armee größtenteils aus kampferprobten Veteranen bestand und trotz nummerischer Unterlegenheit noch immer ein ernstzunehmender Gegner auf dem Schlachtfeld war.
An der insgesamt misslichen Lage der Konföderation änderte sich trotz des taktischen Erfolges bei Cold Harbor freilich nichts. Die kurzzeitige Hoffnung, den Ausgang der Präsidentschaftswahlen im Norden zu beeinflussen wurde durch Shermans siegreichen Atlanta-Feldzug zunichte gemacht. Trotz der Niederlage blieb Grant in der strategischen Offensive, und es sollte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der Süden die Waffen streckt.

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch was hier zu. Es ist aber doch auch Fakt dass derjenige der siegreich aus einem Krieg hervorgeht großen Einfuss darauf hat was später in den Geschichtsbüchern steht.

Was der Sieger behauptet spielt keine Rolle wenn ich nach einem Fakt frage.
Was der Sieger behauptet mag seine gewünschte Sichtweise sein,aber ein Fakt bleibt einb Fakt. Auch wenn er totgeschwiegen oder verfälscht wird.

Angenommen Nazi-Deutschland hätte den 2. WK gewonnen würden in den Schulbüchern heutzutage ganz andere Dinge stehen, was wirklich beim Holocaust abgelaufen ist wüsste man wahrscheinlich allenthalben aus Gerüchten,

Das wußten allerdings damals bereits mehr Leute als man uns hinterher erlären wollte. Leider.


, das selbe gilt für die diversen Vergeltungsmaßnahmen an der Zivilbevölkerung nach Partisanen-Angriffen,

Die allerdings laut Bestimmungen der HLKO nicht alle Völkerechtswiedrig waren.


die Belagerung Leningrads,

Auch hier muß erwähnt werden daß die Belagerung nicht gegen die HLKO verstoßen hatte.
Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb wurde übrigens deswegen in Nürnberg nicht verurteilt.
Der US-Richter beklagte damals sogar,daß er den GFM wegen der Belagerung von Leningrad zu seinem Bedauern nicht verurteilen könne.
Ich will weder die Erschiessungen von Zivilisten noch die Belagerung Leningrads rechtfertigen,sondern lediglich auf die kriegsrechtliche Lage hinweisen.

Auf der anderen Seite wüssten wir dagegen vermutlich alles über die Greueltaten, die die Rote Armee verübt hat.

Darüber wissen wir fast alles.
Die Greuel der Roten Armee und der die der Wehrmacht/Waffen-SS sind wohl die am meisten und genaustens dokumentierten Kriegsverbrechen der Weltgeschichte.

Wenn es auf beiden Seiten eher die wenigsten Soldaten waren die solche Greuel verübt haben,so haften diese Untaten doch heute noch fast allen Angehörigen dieser Armeen an.


Aber 2003 hat man schön gesehen wie man es macht das die "richtige/gewünschten" Bilder die Leute überfluten.
Und in dieser Masse gehen halt viele (nicht alle) "falsche/ungewünschte" Bilder unter.

Das ist doch heute gerade im Moment in der Ukraine das Gleiche.
Jede Seite zeigt nur was gewünscht ist.
 
Heute vor genau 70 Jahren,am 04.06.1944 wurde die italienische Hauptstadt Rom von Truppen der 1.US-Panzerdivision unter Major General Ernest Nason Harmon eingenommen.. DSie 1.US-Panzerdivision kämpfte zu der Zeit im Verband der vom damaligen Luitenent General und späteren General Mark Wayne Clark kommandierten 5.US-Armee.
Rom wurde im Zuge der Operation "Achse" am 10.09.1943 von deutschen Truppen besetzt und erst kurz vor dem Eintreffen der Amerikaner durch Truppen der deutschen 14.Armee unter Generaloberst Eberhardt von Mackensen kampflos geräumt. Der deutsche Oberbefehlshaber Süd,Generalfeldmarschall Albert Kesselring,wollte die Ewige Stadt nicht zerstört sehen und erklärte sie zur offenen Stadt. Gegen jedwede militärische Logik verbot der Feldmarschall auch das Sprengen der Tiberbrücken.
Die US-Truppen stiessen den Deutschen über diese Brücken nach und fügten ihnen schwere Verluste zu.

Major General Ernest Nason Harmon :

Harmon_Ernst_Nason.jpg
 
Heute vor genau 70 Jahren, am 06.06.1944 starteten die Alliierten die Operation Overlord, die Landung in der Normandie.
Die Invasion wurde seit 1942 von Stalin gefordert, der die angloamerikanischen Angriffe in Nord-Afrika und den Sprung nach Italien als Umwege und Versuche ansah, den vermutlich verlustreichen Aufbau einer Zweiten Front in Frankreich zu umgehen. Das war auch Churchills Absicht, der die Invasion lieber in Südost-Europa gesehen hätte, schließlich aber Roosevelt nachgab und dem direkten Weg von Großbritannien über den Ärmelkanal zustimmte.
Stalin fand mit dieser Forderung bei US-Präsident Roosevelt Gehör, der eine entsprechende Planung schon 1942 in Auftrag gab.Es wurde eine Landung mit 6 Divisionen im April 1943 zwischen Le Havre und Boulognevorgesehen.. Der britische Premier Churchill jedoch sperrte sich zunächst, da er den frontalen Angriff auf den deutsch besetzten Kontinent für zu riskant hielt - der Raid gegen Dieppe am19.08.1942 sollte nicht zuletzt diesen Beweis liefern - und eine "Strategie der Peripherie" mit einem Angriff auf den "weichen Bauch Europas" vorzog. Dahinter steckte auch die Sorge, der Einflussbereich Moskaus könne sich zu weit nach Westen vorschieben. Zunächst kam es daher zur Landung "Torch" in Nord-Afrika am 08.11.42 und zum Unternehmen „Husky“,den Sprung nach Sizilien am 10.07.1943und aufs italienische Festland am 03.09.1943 im Rahmen der Operatiopn"Baytown",. Erst auf weitere massive sowjetische Vorhaltungen hin entschlossen sich die westliche Regierungschefs im Mai 1943 auf der "Trident"-Konferenz in Washington, die Combined Chiefs of Staff mit der Planung von "Overlord" zu beauftragen und das Unternehmen für 1944 einzuplanen.
Für diese Invasion versammelten sich seit Ende 1942 schließlich 2 Mio. GIs, eine Flut von Waffen und Gerät schwamm über den Atlantik, ein Stab zur Vorbereitung des Unternehmens "Overlord" wurde in London installiert.
Als Landeraum wurde die normannische Küste zwischen Cherbourg und Le Havre gewählt, weil der Gegner eine Invasion vermutlich an der engsten Stelle des Ärmelkanals am Pas de Calais erwartete, weil das Zielgebiet günstig im Operationsbereich der Jagdwaffe lag und weil die Ufer am wenigsten Probleme boten. Für "Overlord" stellten die Alliierten eine Streitmacht von 3 Mio. Mann unter dem damailigen General und späteren General of the Army Dwight Eisenhower auf, deren Gros als 21. Heeresgruppe unter dem damaligen General und späteren Field Marshal Bernhard Montgomery mit der 1. US-Armee unter dem damaligen Lieutenant General und späteren General of the Army Omar Nelson Bradley auf dem rechten und der britischen 2. Armee unter dem damaligen Lieutenant General und späteren General Miles Christopher Dempsey auf dem linken Flügel aufgefächert in 5 Korps an Land gehen sollte, wo kurz vorher Luftlandetruppen erste Stützpunkte bilden würden. Massive Unterstützung der Landung durch Luftstreitkräfte unter Air Chief Marshal Sir Trafford Leigh-Mallory und Seestreitkräfte unter Admiral Sir Bertram Home Ramsay sollte die deutsche Abwehr niederhalten, deren 30 Infanterie- und 6 Panzerdivisionen zudem auf die 7.Armee unter Generaloberst Friedrich Dollmann und 15. Armee unter Generaloberst Generaloberst Hans von Salmuth verteilt und von der Bretagne bis nach Belgien verstreut waren. Sie bildeten die Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel, dessen Abwehrmaßnahmen jedoch unter ständigen Reibereien mit dem OB West, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, und Eingriffen Hitlers litten. Weder wurde der Atlantikwall hinreichend ausgebaut, noch standen auch nur entfernt genügend Fliegerkräfte zur Verfügung. Als "Overlord" am 06.06.1944 ausgelöst wurde und die Invasion begann, trafen die Alliierten auf einen überraschten und ungenügend vorbereiteten Gegner.



Eine Invasion in Nord-Frankreich wurde auf deutscher Seite seit langem erwartet, doch wie bereits erwähnt gingen die Vermutungen eher Richtung Pas de Calais als Normandie. Die Verteidiger wurden daher am 06.06.1944 fast völlig überrascht, als im ersten Morgenlicht Fallschirmjäger im normannischen Hinterland niedergingen und wenig später ein dichter Bombenhagel die Küstenbefestigungen umpflügte. Ihm folgte um 05.50 Uhr ein Feuerschlag aus über 1000 Rohren der Deckungsflotte, bestehend aus 7 Schlachtschiffen, 2 Monitoren, 23 Kreuzern, 105 Zerstörern und 1076 kleineren Einheiten, ehe um 06.30 Uhr die erste Welle der Landungstruppen das Ufer erreichte. Unter dem Schutz von 5112 Bombern und 5409 Jägern folgten pausenlos weitere Truppen in 4126 Landungsfahrzeugen und 2316 Transportflugzeugen, sodass in 5 Tagen mit Hilfe der künstlichen "Mulberry"-Häfen 326 000 alliierte Soldaten mit 104 000 t Nachschub und 54 000 Fahrzeugen angelandet waren.

Die Alliierten hatten 5 Küstenabschnitte zur Bildung von Landeköpfen vorgesehen: "Utah" nördlich Carentan auf der Halbinsel Cotentin für das VIII. US-Korps unter dem damaligen Lieutenant General und späteren General Joseph Lawton Collins , "Omaha" 15 km östlich davon für das V. US-Korps unter dem damaligen Major General und späteren General Leonard Townsend Gerow(die US-Verluste im "Omaha-Abschnitt waren so groß, daß man bist heute vom Bloody-Omaha spricht), "Gold" nordöstlich Bayeux für das britische XXX. Korps unter Lieutenant-General Gerard Corfield Bucknall, "Juno" direkt östlich anschließend für die kanadischen Verbände des britischen Invasions-Korps unter dem damaligen Lieutenant General und späteren General John Tredinnick Crocker und "Sword" nördlich Caen für dessen britische Einheiten.Bei „Swordt“ landete die 3.britische Infanterie-Division unter Major GenerlThomas Gordon Rennie. Dank absoluter Luftherrschaft - 14 674 Einsätzen alliierter Flugzeuge standen am ersten Tag nur 319 deutsche gegenüber - stabilisierten sich die Landeköpfe rasch, doch wurden die Tagesziele nirgendwo erreicht, da Gegenmaßnahmen der verteidigenden deutsche 7.Armee unter Generaloberst Friedrich Dollmann und 15. Armee unter Generaloberst Hans von Salmuth allmählich griffen, obwohl Hitler lange die Zuführung von Verstärkungen verweigerte, weil er weiter an eine "Hauptlandung" bei Calais glaubte. Nach Plan sollte Cherbourg mit dem wichtigen Hafen noch am Invasions-Tag genommen werden; das gelang jedoch erst drei Wochen später. Der Durchbruch ins französische Hinterland war für den 27.06.1944 vorgesehen, glückte aber erst am 01.08.1944 bei Avranches.Generalfeldmarschall Hans-Günther von Kluge hat nach dem alliierten Durchbruch gesagt, bei Avranches habe er seinen guten Soldatennamen verloren. Die Invasions-Schlacht hatte bis dahin auf deutscher Seite 114 000 Gefallene und 41 000 Gefangene gekostet, die Alliierten hatten 122 000 Mann verloren.

Nach der erheblichen Verzögerung beim Ausbruch aus der Halbinsel Cotentin kam dann der alliierte Vormarsch unter dem dichten Luftschirm rasch voran, und mit dem Fall von Paris am 25.08.1944 war man im Osten wieder im Plan (D-Day plus 90), während sich die Eroberung der Bretagne bis 18.09.1944 hinzog und einige Atlantikfestungen sogar bis Kriegsende hielten. Mit einer weiteren Landung in Süd-Frankreich, der Operation "Dragoon" flankierten die Alliierten am 15.08.1944 die Invasion, sodass die deutschen Truppen im Westen des Landes in Gefahr gerieten, abgeschnitten zu werden, und sich nach Osten zurückziehen mussten. Am 11.09.1944 trafen sich die beiden Invasions-Arme bei Dijon, am gleichen Tage erreichten amerikanische Truppen bei Trier erstmals die Reichsgrenze. Die Zahl der bis dahin in Gefangenschaft geratenen deutschen Soldaten hatte sich auf 360 000 erhöht.


sc078.jpg


pg-dday-full-on-622x443.jpg


article-2230551-15F01EB1000005DC-744_634x397.jpg
 
Heute vor 70.Jahren,am 10.06.1944 verübten Einheiten der Waffen-SS in Oradour-sur-Glane in Frankreich und in Distono in Griechenland.Beides waren Vergeltungsmaßnahmen für Angriffe von Partisanen.


Oradour-sur-Glane :
Oradour-sur-Glane war ein französicher Ort 22 km nordwestlich Limoges im Limousin. Das bis dahin vom Krieg kaum berührte Oradour-sur-Glane wurde am 10.06.1944 gegen 14 Uhr von der 3. Kompanie des I. Bataillons des Regiments "Der Führer" der 2. SS-Panzerdivision "Das Reich" besetzt, die schon kurz zuvor mit dem Massaker von Tulle Furcht und Schrecken verbreitet hatte. Die Einwohner von Oradour-sur-Glane wurden angeblich zur Feststellung der Personalien zusammengetrieben, die Männer von den Frauen und Kindern getrennt. Während einige SS-Leute die Männer in Scheunen und Häusern erschossen, schlossen andere die etwa 500 Frauen und Kinder in der Kirche ein, zündeten das Gebäude an und feuerten auf jeden, der zu fliehen versuchte. Anschließend zogen die Soldaten plündernd durch Oradour-sur-Glane, legten an allen Häusern Feuer und verließen den Ort gegen Abend. 642 Menschen, von denen sich nur noch 52 identifizieren ließen, waren ihnen zum Opfer gefallen, nur 36 hatten entkommen können. Offizell wurde das Massaker von deutsche Seite als Präventivmaßnahme gegen angebliche Waffenlager der Résistance und als Repressalie für heimtückiche Partisanenangriffe auf die an die Invasionsfront marschierende Division ausgegeben. Hitler verhinderte eine gerichtliche Verfolgung, die auch durch den schnellen alliierten Vormarsch und den Untergang der 3. Kompanie in der Normandie zunächst unmöglich war. Auch nach dem Krieg wurden nur einige der Verantwortlichen gefunden und abgeurteilt: Der Chef des Verbindungsstabs in Limoges, Generalleutnant Fritz von Brodowski, wurde von der französischen 1. Armee festgenommen und angeblichen bei einem Fluchtversuch erschossen; die Briten verweigerten die Auslieferung des Divisions-Kommandeurs, SS- Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Heinz Lammerding. 21 ehemalige Angehörige der SS-Einheit mußten sich schließlich 1953 vor einem Militärtribunal in Bordeaux nach einer eigens erlassenen Lex Oradour-sur-Glane, die bereits die Zugehörigkeit zu einer an Kriegsverbrechen beteiligten Einheit unter Strafe stellte, verantworten. Es handelte sich um 7 deutsche Soldaten und 14 Elsässer, die das Gericht vor erhebliche Probleme stellten, da nur 2 der elsässischen Angeklagten freiwillig zur Waffen-SS gegangen waren. 2 Todesurteile, 18 Haftstrafen und 1 Freispruch waren schließlisch ein Kompromiss, mit dem niemand zufrieden war. Der Bürgermeister von Oradour-sur-Glane schickte empört über die Milde das Kreuz der Ehrenlegion zurück, die französische Nationalversammlung verkündete umgehend eine Amnestie für die französischen Verurteilten. Ein letztes Nachspiel gab es 1983 in Ost-Berlin, wo ein Zugführer der 3. Kompanie, SS-ObersturmführerHeinz Barth, zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Die Ruinen von Oradour-sur-Glane blieben nach dem Krieg als Mahnmal stehen, der Ort wurde in der Nähe neu aufgebaut.

arp-jpg-oradour-sur-glane-2325798-jpg_2004507.JPG


image-290702-galleryV9-avia.jpg


oradour-sur-glane-12.jpg




Distomon :

Distomon war ein griechischer Ort in Böotien. Am 10.06.1944 geriet die 2. Kompanie des SS-Panzerregiments 7 der 4. SS-Polizei-Panzergrenadierdivision unter dem damaligen SS-Oberführer und späteren SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS und Polizei Fritz Schmedes in der Nähe von Dstomon in einen Hinterhalt von Partisanen, wobei die gesamte Vorhut vernichtet wurde. Die Kompanie zog sich daraufhin nach Distomon zurück und tötete als Vergeltungsmaßnahme etwa 200 Männer, Frauen und Kinder des Ortes und brannte mehrere Häuser nieder. Ein deutsches Kriegsgerichtsverfahren gegen den Kompanieführer,SS-Hauptsturmführer Fritz Lautenbach der einräumte, seine Befehle überschritten zu haben, wurde eingestellt, nachdem Lautenbach im Oktober 1944 an der Ostfront gefallen war. Nach dem Krieg gegen weitere Angehörige der Einheit in der Bundesrepublik eingeleitete Strafverfahren wurden ebenfalls eingestellt.


distomo-660_2.jpg


cc-distomo-DW-Vermischtes-Distomo.jpg
 
Zurück
Oben