Militärgeschichte

Das ist ein Begriff der leider immer sehr ungenau gehandhabt wird. Kriegsverbrechen sind eigentlich "nur" Verbrechen gegen Vereinbarung wie die z.b. die Haager Landkriegsordnung. Taten gegen das Völkerrecht gelten IMHO nicht als Kriegsverbrechen und die meisten Angeklagten in den Nürnberger Prozessen sind wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt worden.

Im übrigen sind im Kriegsrecht durchaus so einige Löcher enthalten: wenn ich mich richtig erinnere sind Angriffe mit Napalm-Waffen inzwischen tabu, aber Alternativen wie z.b. Phosphorgranaten sind weiterhin erlaubt (davon können die Iraker so einiges erzählen).
 
In Nürnberg sind die "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" der Anklagepunkt, der am seltensten vorkam. Ich meine ausnahmslos allen Angeklagten wäre hingegen die Teilnahme an der "Verschwörung zum Angriffskrieg" zum Vorwurf gemacht worden.
 
Mitth'raw'nurodo schrieb:
In Nürnberg sind die "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" der Anklagepunkt, der am seltensten vorkam. Ich meine ausnahmslos allen Angeklagten wäre hingegen die Teilnahme an der "Verschwörung zum Angriffskrieg" zum Vorwurf gemacht worden.

ähm.. kann sein das ich dich nun falsch verstanden habe, dann korrigiere mich bitte..

bei den nürnberger prozessen gab es, falls meine zahl noch stimmt 177 verurteilungen...
davon die 24 hauptangeklagten.. sind in allen 4 punkten angeklagt, also:

1. verschwörung gegen den weltfrieden
2. planung, entfesselung und durchführung eines angriffskrieges
3. verbrechen und verstösse gegen das kriegsrecht
4. verbrechen gegen die menschlichkeit

fast alle dieser 24 sind verurteilt wegen punkt 4, außer:
dönitz, fritzsche (war angeklagt, aber freispruch), von papen, raeder, schacht

wenn ich jetzt noch aufteile.. dann find ich eigentlich nur eine ausnahme wegen punkt 4: und zwar für die kriegsmarine..
 
Im sogenanten Hauptkriegsverbrecherprozess wurden folgende Personen in folgenden Punkten angeklagt :

Hermann Göring : 1,2,3,4

Rudolf Heß : 1,2,3,4

Martin Bormann : 1,3,4,

Joachim von Ribbentrop : 1,2,3,4

Robert Ley: 1,3,4(hat sich vor Prozeß umgebracht)

Franz von Papen: 1,2,3,4

Wilhelm Keitel: 1,2,3,4

Alfred Jodl : 1,2,3,4

Erich Raeder :1,2,3

Karl Dönitz : 1,2,3

Dr. Ernst Kaltenbrunner : 1,3,4

Albert Speer : 1,2,3,4

Fritz Sauckel : 1,2,3,4

Hjlma Schacht : 1,2

Walter Funk : 1,2,3,4

Hans Frank : 1,2,3,4

Alfred Rosenberg :1,2,3,4

Arthur Seyß-Inquart :1,2,3,4

Konstantin von Neurath : 1,2,3,4

Wilhelm Frich : 1,2,3,4

Julius Streicher : 1,4

Hans Fritzsche : 1,3

Baldur von Schirach :1,4

Der Prozeß gegen Gustav von Krupp wurde angekoppelt.
 
@Jedihammer

Mal ne Frage.
Gibts eigentlich irgendwelche Militärstrategen (Robert E. Lee, Rommel etc.) die du aufgrund ihres Militärischen und strategischen wissens (in der Praxis) besonders bewunderst der die dir gefallen? (Um es s auszudrücken?)
 
Xanatos schrieb:
@Jedihammer

Mal ne Frage.
Gibts eigentlich irgendwelche Militärstrategen (Robert E. Lee, Rommel etc.) die du aufgrund ihres Militärischen und strategischen wissens (in der Praxis) besonders bewunderst der die dir gefallen? (Um es s auszudrücken?)

An oberster Stelle stehen bei mir zwei Offiziere.
Mein größtes Idol ist Generalfeldmarschall Erich von Manstein.
Er war in meinen Augen der größte und perfekteste strategische Kopf,den der preussisch/deutesche Generalstab jemals hervor gebracht hat.Ich bewundere die militärischen Fähigkeiten dieses Mannes seit frühester Jugend.
Selbst seine feinde haben sein Können anerkannt.
Hier ein Zitat über Erich von Manstein von Marschall der Swojet-Union Rodion Malinowski :

Wir hielten den verhassten Erich von Manstein für unseren gefährlichsten Gegner. Seine technische Beherrschung aller, aber auch aller Situationen sucht ihresgleichen. Es wäre vielleicht schlecht um uns bestellt gewesen, wenn alle Generäle der deutschen Wehrmacht sein Format besessen hätten."

Der zweite ist Generalfeldmarschall Walter Model,der Meister der Defensive.
Dieser Mann hat fünfmal die deutsche Front wieder hergestellt.
Er war ein Meister der Verteidigung.Ein Militärstratege von besonderen Gnaden.


Danach käme dann,aufgrund seiner Verteidigungsfähigkeiten und seiner unbeugsamen Haltung,Hitler genüber genauso wie in bitteren Jahren sowjetischer Gefangenschaft,Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner.
Für meine Bewunderung werde ich hier wohl jetzt Prügel beziehen,aber Du hattest gefragt.

Im Bezug auf den I.Weltkrieg sind meine "Favoriten" die drei Generalfeldmarschälle Paul von Hindenburg,Colmar von der Goltz und August von Mackensen.
 
Hm, also nur deutsche...

Bei mir ist es: Robert E. Lee

Für den kommandierenden General Winfield Scott galt Lee schon Anfang 1861 als bester Offizier der ganzen Armee. Daher bat er Präsident Lincoln, ihm den Oberbefehl über die Unionstruppen zu übertragen. Lee hatte eine tiefe Abneigung gegen die Sklaverei und so könnte man annehmen, dass er das Angebot annehmen würde. Sein Herz schlug jedoch für seine Heimat. "Ich kann doch nicht die Hand gegen meinen Geburtsort, meinem Heim und meine Kinder erheben", sagte er einmal. Also entschied er sich zum Bedauern Scotts gegen die Union. Am 23. April 1861 wurde ihm der Oberbefehl über die Feld- und Marinestreitkräfte von Virginia übertragen. Drei Wochen später wurde er zum Brigadegeneral der konföderierten Armee befördert.

Wenn er nicht einen klaren Sieg davon trug, dann hatte er zumindest strategische Erfolge. Selbst wenn er sich zurückziehen musste, konnte man nicht von einer Niederlage sprechen, da er stets einen zahlenmäßig übermächtigen Gegner vor sich hatte, der ihn jederzeit hätte schlagen können.

Nach dem Krieg lehnte Lee mehrere Arbeitsangebote ab, die ihn und seine Familie wirtschaftlich abgesichert hätten. Statt dessen wurde er Präsident des Washington College in Lexington, Virginia. Direkt nach der Kapitulation wurden ihm die Bürgerrechte aberkannt, die er zu seinen Lebzeiten nicht wieder bekam. Erst im Jahre 1975 wurden sie ihm wieder verliehen. Robert Edward Lee starb nach einer langen Herzkrankheit am 12.Oktober 1870 in Lexington, wo er auch begraben wurde.
 
Xanatos schrieb:
Hm, also nur deutsche...

Moment,Moment.
Das habe ich nicht gesagt.
Du hast nach denen gefragt,die ich am meisten von allen bewundere.
Ich bewundere durchaus auch die Leistungen von General Grant,General Lee,Konstanin Rokossowski,Georgie Schukow,Ivan Konjew usw.
Aber Du hast nach besondesrt Bewundern gefragt.
 
Jedihammer schrieb:
Moment,Moment.
Das habe ich nicht gesagt.
Du hast nach denen gefragt,die ich am meisten von allen bewundere.
Ich bewundere durchaus auch die Leistungen von General Grant,General Lee,Konstanin Rokossowski,Georgie Schukow,Ivan Konjew usw.
Aber Du hast nach besondesrt Bewundern gefragt.

NEIN!!!
Nicht falsch verstehen. Das war nicht abwertend oder dergleichen gemeint.
War eigentlich mehr ne Feststellung, hab ich mich ein wenig zu "plump" ausgedrückt. Es sind halt eben deutsche^^

Hat wohl auch mit damit zu tun das Dich (schätze ich) der I und II Weltkrieg zum thema Militärgeschichte besonders interessiert oder?
 
Sithkiller schrieb:

wenn du nicht in der lage bist, militärische strategien und feldzüge, objektiv und sachlich zu betrachten, diskutierst du im falschen thread!
niemand hier verherrlicht hitlers taten. jeder der hier mit diskutiert weiß was dieser mensch getan hat. aber das ist hier nicht thema. thema ist strategie. zwischen militärische strategie und mensch besteht ein himmelweiter unterschied.


zu von manstein, na da hab ich ja genau ins schwarze getroffen bei jedihammer.. :D
 
@ Sithkiller

dein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat ist ja der größte Sch****.
Du solltest dir den Post von Jedihammer noch mal durchlesen, dann siest, dass sich der Gliedsatz auf

Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner.

bezieht!

nur so viel dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Xanatos schrieb:
NEIN!!!
Nicht falsch verstehen. Das war nicht abwertend oder dergleichen gemeint.
War eigentlich mehr ne Feststellung, hab ich mich ein wenig zu "plump" ausgedrückt. Es sind halt eben deutsche^^

Nein,ich habe es nicht falsch verstanden.
Ich wollte es nur noch mal klarstellen.

Xanatos schrieb:
deutsche^^

Hat wohl auch mit damit zu tun das Dich (schätze ich) der I und II Weltkrieg zum thema Militärgeschichte besonders interessiert oder?

ich will Dir mal kurze meine Prioritäten erklären :
Interesse besteht an jedem Krieg.
Besonderes Augenmerk natürlich auf die beiden Weltkriege.
Dabei noch besonderst auf den zweiten Weltkrieg.
Und da nochmal der Krieg im Osten.

Aber ich bin natürlich auch am US-Bürgerkrieg interessiert,aber da kann ich Dir mit Sicherheit nicht das Wasser reichen.
 
Ich will nochmals kurz was zu Generalfeldmarschall Schörner sagen.

Es wird mir hier doch wirklich niemand unterstellen wollen,ich kenne die Vita Schörners nicht.
Das er als Mensch gefehlt hat,daß er Dinge befohlen hat,die nicht mit dem Kriegrecht in Einklang zu bringen,glaubt Homodot etwa,ich wüßte dies nicht ?
Ich kenne auch Charakterzüge,bzw.ich bin über Dinge informiert,die über Schörner nicht unbedingt berichtet werrden,den er muß in der Öffendlichkeit das Monster sein.Ich könnte hier einige Zitate,von Offizieren und Soldaten die unter ihm gedient haben,und die ihn in höhsten Tönen als Mensch und Offizier loben,einstellen.
Ich sehe in GFM Schörner einen erstklassigen Offizier auf dem gebiet der Kriegsführung und seinen Charakter hat er sich nie verbiegen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jedihammer

Wenn man in "Verlorene Siege" zwischen den Zeilen liest gewinnt man den Eindruck, dass Manstein von Models Fähigkeiten nicht allzu beeindruckt gewesen ist. Was denkst du, wieso? Einfach nur verletzte Eitelkeit, oder gabs tiefgreifendere Gründe?
 
Mitth'raw'nurodo schrieb:
@Jedihammer

Wenn man in "Verlorene Siege" zwischen den Zeilen liest gewinnt man den Eindruck, dass Manstein von Models Fähigkeiten nicht allzu beeindruckt gewesen ist. Was denkst du, wieso? Einfach nur verletzte Eitelkeit, oder gabs tiefgreifendere Gründe?

Es ist schwer zu sagen.
Zum einen erkennt Manstein die Leistungen Models in der Defensive an,aber er sagt auch,daß Model nie den Lorbeer des Sieges ernten konnt.
Und als Manstein die Unterschriftensammlung der Feldmarschälle erwähnt mokiert er sich,daß "der zu diesem Kreis noch gar nicht gehörende" Generaloberst Model mit unterzeichnet hat.
Er hatte wohl eine gewiße Abneigung gegen Model.
warum dies so war,kann ich nicht sagen.
Vieleicht weil Model sein nachfolger bei der Heeresgruppe Süd war ?
Oderr sah er bei Model eine Nähe zum Nationalsozialismus ?
Ganz ehrlich,ich weiß es nicht
 
Ich denke mal Schörners unpopuläres Bild in der "Öffentlichkeit" beruht wohl auf zwei Dingen:

1.) Er war kompromißlos. Wenn er eine Aufgabe übertragen bekommen hat, dann hat er versucht sie ohne Beachtung von Konsequenzen zu erfüllen. Dadurch hat er den Ruf eines Schleifers und Menschenschinders verpaßt bekommen - wohl nicht zu unrecht, wie man teilweise zugeben muß. Er hat zwar die HG Nord nach der Katastrophe der HK Mitte im Sommer 44 sicher in die Tukkum-Stellung zurückgeführt (wobei er auch Hitler deutlich gemacht hat, daß das Halten der anderen baltischen Staaten völlig illusorisch war - kaum ein anderer deutscher Truppenführer hätte dieses Zugeständnis zu diesem zeitpunkt aus Hitler herausholen können), aber ich möchte nicht wissen was da an Männern "verheizt" wurde.

2.) Er hat sich meines Wissens öffenlich zu den harten Maßnahmen gegen Kriegsende bekannt und sie aktiv unterstützt (Standgerichte, Tod durch Erhängen etc) - ob das nun in persönlicher Affinität zum Nationalsozialismus oder einfach persönlicher Überzeugung als Militär (d.h. zur Rettung einer nicht mehr zu rettenden Situation) begründet war, entzieht sich meiner Kenntnis.

Mir persönlich ist in dem Zusammenhang Walter Model lieber. Ich habe vor ihm allerhöchsten Respekt wegen nur einer einzigen Handlung - als der Ruhrkessel dicht war hat er seine HG B einfach aufgelöst und die Leute nach Hause geschickt. Das dürfte ihm zwar angesichts einer amerikanischen Umzingelung deutlich einfacher gefallen sein als es bei einer russischen der Fall gewesen wäre, aber andere Leute (z.B. Schörner) hätten dort den Kampf kompromißlos fortgesetzt (meiner Meinung nach zumindest).

@jedihammer -

Ich persönlich habe eher den Eindruck, daß von Manstein einen gewissen Standesdünkel (er war ja immerhin ein "von") nicht verhehlen konnte. Sowohl die kaiserliche Armee als auch die Reichwehr als auch später die Wehrmacht hatten die Tendenz, ihr Berufsoffizierskorps mit einer gewissen Art eben dieses Standesdünkels zu beseelen. So erinnert sich Hermann Graf deutlich an anzügliche Blicke und Kommentare von Berufsoffizieren gegenüber ihm als "nur" Kriegs-Offizier. Dieser Snobismus war weit verbreitet und dürfte auch nicht vor den höchsten Rängen Halt gemacht haben (wobei ich bei von Manstein eher den Snobismus als Generalfeldmarschall als tragend ansehe).
 
Zuletzt bearbeitet:
csThor schrieb:
@jedihammer -

Ich persönlich habe eher den Eindruck, daß von Manstein einen gewissen Standesdünkel (er war ja immerhin ein "von") nicht verhehlen konnte. Sowohl die kaiserliche Armee als auch die Reichwehr als auch später die Wehrmacht hatten die Tendenz, ihr Berufsoffizierskorps mit einer gewissen Art eben dieses Standesdünkels zu beseelen. So erinnert sich Hermann Graf deutlich an anzügliche Blicke und Kommentare von Berufsoffizieren gegenüber ihm als "nur" Kriegs-Offizier. Dieser Snobismus war weit verbreitet und dürfte auch nicht vor den höchsten Rängen Halt gemacht haben (wobei ich bei von Manstein eher den Snobismus als Generalfeldmarschall als tragend ansehe).

Da stimme ich Dir durchaus zu.
Von Erich von Manstein war es bekannt,daß er sehr eitel war.
Ein gewißer Standesdünkel war da bestimmt mit im Spiel.
Allerdings ist es bei höheren Offizieren nicht selten gewesen,daß sie sich nicht mochten.
Guderian und von Kluge z.B.
Model und von Kluge mochten sich auch nicht.
Runstedt mochte Rommel nicht.
Undsowieterundsofort.
Die Marschälle Napoleons sollen sich auch nicht alle grün gewesen sein.
 
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