Mon Calamari (Calamari-System)

{Calamari-System/Dac/Hafen/Yacht/Deck 2/Restaurant}mit Arlen, Tomm, Raiken, Jedi, Gästen der Republik, Sicherheitspersonal

Das Interesse an der Klonthematik in diesem Gespräch schien nicht abzuflauen, zuallererst wünschte Arlen zu wissen, wie sich der Klonwahnsinn zu äußern begann und auch die Gründe für die Produktion Fehlerhafter Produkte zu erfahren. Jedoch stellte er dann eine Frage welche sichtlich den Kaminoaner zu verwirren schien. Entlohnung? Rechte der Produkte? Abstrakte Begriffe welche sich mit dem Weltbild des Kloners zu beißen begangen. Jedoch wollte er nicht unhöflich wirken oder das Gespräch beenden, im Gegenteil er hatte etwas gefunden worin er sich auskannte und worüber er gerne sprach. Aus diesem Grund wollte er auch Arlen, so gut es möglich war, seine Frage beantworten.

"Klonwahnsinn äußert sich in vielerlei Formen. Paranoia, Wahnvorstellungen, Mentale Instabilität, Depressionen usw. Oftmals nehmen sich die Produkte selbst das Leben oder werden zu unberechenbaren Wahnsinnigen mit Hang zu Sadistischen Handlungen. Die Arkanier und ihre Kunden legen Wert auf Kurzfristige Produkte, beispielsweise einen Bergmann welcher nur eine Saison lang eine Maschine bedient und dann bedingt durch die schnelle Alterung nicht mehr Arbeitsfähig ist. Solcherlei Klone sind preiswerter als Kaminoanische Produkte, doch besitzen wir eine viel höhere Qualität und unsere Klone leben in der Regel bis zu 30 Standardjahren, die Doppelte Alterung ermöglicht es ihnen bereits mit 9 Jahren und dem Körper eines 18 jährigem in die Arbeitswelt einzusteigen.

Klone besitzen keinerlei Rechte, sind sie doch nur Produkte. Sie unterscheiden sich nicht sehr von Droiden, nur ihre Kognitive Leistungsfähigkeit und das sich ihr Körper nicht auf Mechanischer sondern Biologischer Basis aufbaut unterscheiden sie von Droiden. Sie sind Produkte der Person welche sie kaufen, jedoch nutzen Gesellschaften innerhalb der Neuen Republik diese, soviel ich weis, selten bis nie da dies mit den Werten der Neuen Republik nicht vereinbar ist. Manche Gesellschaften und Regierungen nutzen sie jedoch häufiger, da es sich auch nicht mit den dortigen Gesetzen beißt."


Der Rat Lucas stand eben jener Definition mehr als kritisch gegenüber, für ihn waren Klone keinerlei Produkte sondern Lebewesen wie alle anderen Formen Intelligenten Lebens und auch als solche sollte man sie nicht klonen, so seine Erklärung. Er sieht diese Form der Produktgewinnung negativ und lehnt sie vollkommen ab, von Medizinischen Zwecken einmal abgesehen. Die Frage welche er direkt danach dem Kaminoaner stellte überraschte ihn vollkommen, er wollte wissen ob Tzun selber ein Klon ist. Geschwind kamen ihm einige Artikel in den Kopf, welche er gelesen hatte wenn es um die Fortpflanzung mithilfe von Klontechnologie ging.

"Um eure Frage zu beantworten Rat Lucas: Nein das bin ich nicht. Eine Fortpflanzung mithilfe von Klontechnologie besitzt mehr Nach als Vorteile, der naheliegenste Nachteil ist die Stagnation des eigenen Genpools. Durch die immer sich wiederholende Kopie einer Vorlage treten keinerlei neue Genstrukturen auf und auch Mutationen oder Anpassungen setzen sich nicht durch. Der Genpool stagniert, der Zweite Große Nachteil ist der des Qualitätsverfalls. Einen Klon zu klonen erzeugt keine exakte Kopie sondern oftmals beschädigte oder aber schwächere Klone. Da sich DNA nicht unendlich konservieren lässt muss man auf das Genom des Klons zugreifen, bis irgendwann diese DNA sich nicht mehr konservieren lässt und dann man die eines Klons erneut nehmen muss...ein Teufelskreis an dessen Ende ein Genpool steht welcher nicht Lebensfähig wäre.

Wie ich bereits erwähnt habe handelt es sich bei Klonen in erster Linie um Produkte wie ein Droide, nur mit verstärkter Hirnleistung und anderem Körper mit denen sie ihre Aufgaben erledigen. Manche Produkte dienen in erster Linie zu Kriegszwecken oder aber als Arbeiter, andere werden als Duplikate verlorener Angehöriger hergestellt.Eines Tages sollte ich sogar für eine etwas ältere Dame einen Klon ihres verstorbenen Liebhabers anfertigen, welchen sie kurz nach der Erzeugung mit sich nahm. Ich respektiere ihre Meinung Rat Lucas und kann sie auch etwas verstehen, doch hat sich einerseits der Nutzen von Geklonten Produkten bewährt und anderseits sind auch oftmals die Klone zufrieden mit ihrem dasein. Etwas was man nicht vergessen sollte."


{Calamari-System/Dac/Hafen/Yacht/Deck 2/Restaurant}mit Arlen, Tomm, Raiken, Jedi, Gästen der Republik, Sicherheitspersonal
 
[ Dac / Gewässer vor Coral City / Yacht "The Promise" / Deck 1 / Großer Ballsaal ] Arlen, Tomm, Raiken und Massen an munteren Gästen

Bevor Tzun antworten konnte, meldete sich Tomm zu Wort und beschrieb seine Bedenken in Bezug auf das Klonen und schon allein angesichts Begriffs 'Produkte'. Für Arlen war diese Einstellung und Argument absolut schlüssig. Allerdings war er mit einem Satz nicht einverstanden.

"Das Klonen produziert neues, intelligentes Leben. Ich denke auch ein Klon hat ein Recht auf seine Existenz. Fragte man einen Klon, so wäre dieser sichterlich froh darüber 'produziert' worden zu sein. Immerhin erhält er dadurch eine Chance auf sein Leben, die ihm sonst durch simple Nichtexistenz verwehrt geblieben wäre. Meint Ihr nicht, Meister?"

Nun jedoch wandte er sich wieder Tzun zu, der die Arten und Erscheinungsformen des Klonwahnsinns. Ebenfalls legte er eine komplett konträre Ansicht im Bezug auf Klone und ihre Rechte dar.

"Diese Beschreibung wirkt sehr wie Sklaverei. Glaubt Ihr es gibt einen Unterschied ob man intelligente Klone, oder Lebewesen unentgeldlich für sich arbeiten lässt, die nicht aus Klontanks stammen?"

Arlen hoffte, seinen silbergrauen Bekannten damit nicht vor der Kopf zu stoßen. Die Frage drängte sich ihm jedoch auf. Das was Tzun beschrieb, klang sehr wie die Definition von Sklaverei, die man in der Schule gelehrt hatte.

[ Dac / Gewässer vor Coral City / Yacht "The Promise" / Deck 1 / Großer Ballsaal ] Arlen, Tomm, Raiken und Massen an munteren Gästen
 
Mon Calamari System ~ Hyperraum ~ an Bord der Farore ~ mit Celine & Anakin

Auf der Farore wollte Tenia sicher nicht einziehen. Ein Aufenthalt von mehreren Wochen war vielleicht noch in Ordnung, aber als dauerhaften Wohnsitz? Undenkbar. Ein Schiff war nicht mit der Natur zu vergleichen und die Nullianerin brauchte diese, um sich lebendig zu fühle. Das hatte sie in der erst kurzen Abwesenheit von Null bereits erkannt. Sie war dankbar für die Reise nach Adega gewesen, die ihr ihre Heimat doch wieder näher gebracht hatte. Ein Schiff konnte, egal wie modern oder komfortabel es auch sein musste keinen Baum ersetzen. Schon gar nicht den Geruch der Wiesen und Wälder. Das Schiff würde aber glücklicherweise nur so lange ihr zu Hause sein, wie die Mission eben dauerte.

„Es wird schon passen“, lächelte Tenia so ihrem Meister zu. Einen Blick in ihr Quartier hatte sie ohnehin noch nicht geworfen, aber da der Aufenthalt eben nicht für die Ewigkeit bestimmt war, interessierte sie die Bleibe auch nicht so sehr, als das sie sofort einen Blick hinein erhaschen musste.

Für Celine hingegen hatte die Waldbewohnerin kein Lächeln übrig, auch wenn sie sich um einen freundlichen Tonfall bemühte. Sicher, sie wollte hier keine Feindschaft starten, aber eine zweite Schülerin veränderte eben einiges. Unvergessen waren jene Worte, die Anakin in Beisein von Tzun an sie gerichtet hatte. Zwar hatte sie ihrem Meister diese Worte längst verziehen, aber sie hatte wenig Lust darauf, sich erneut vor Publikum den Kopf waschen zu lassen. Noch weniger Lust hatte sie, vor mehr als einer Person zu scheitern. Demnach war Celine nichts mehr, als ungebetene Konkurrenz. Die Zeit würde zeigen, was sich ergab. Fest stand in jedem Fall, dass Tenia zuerst unter Anakins Fittichen gestanden hatte. Damit hatte sie, zumindest ihrer eigenen sehr unbescheidenen Ansicht nach gewisse Privilegien und Rechte, die allein ihr vorbehalten waren.

Schließlich verlangte Solo, dass sie sich auf den Sprung in den Hyperraum bereit machten und so setzte sich Tenia im Cockpit auf den Co-Pilotensitz. Ein Platz, den sie ganz sicher nicht hergeben würde. Schließlich hatte Anakin ihr damals schon diesen Platz angeboten und ihr erzählt, wie vorteilhaft es war, wenn man ein Schiff bedienen konnte.
Sich anschnallend wandte Tenia sich schließlich an ihren Meister: „Um was für eine Expedition handelt es sich?“, wollte sie wissen.

Mon Calamari System ~ Hyperraum ~ an Bord der Farore ~ mit Celine & Anakin

OCC: Bitte, bitte, nehmt das ganze arrogante Gedankengefasel und Verhalten in keinem Fall persönlich :D

 
- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Mit Akemi -

Manche Schlachten ließen sich leichter schlagen als andere. Noa Chanelle Cortina war es zuweilen lieber, durch das Zielfernrohr eines Scharfschützengewehrs zu schauen und ihren Gegner aus der Ferne ins Visier zu nehmen (unter den Bedingungen, die SIE stellte), anstatt sich mit einer Frau auseinander zu setzen, die nicht ganz zufälligerweise die Ex-Freundin ihres aktuellen Freundes war. Nicht, dass es das erste Mal war, dass Noa in eine solche Situation geriet. Oh nein, sie hatte schon andere Verflossene früherer... Bekanntschaften kennen gelernt und nur wenige dieser Begegnungen waren ihr in besonders angenehmer Erinnerung geblieben.

Zusammen mit Akemi verließ Noa wieder den Ruheraum. Sie hatten den Punkt erreicht, an dem sie sich wirklich nichts mehr zu sagen hatten und Noa hatte keine Lust, anzufangen, über das Wetter zu sprechen. Zu der Zeit, als sie mit Andrei zusammen gewesen war, hatte sie zwei frühere Freundinnen von ihm kennen gelernt – nichts besonderes, wenn man mit einem Mann wie ihm zusammen war. Andrei war nicht der Typ gewesen, der eine Chance ungenutzt ließ und hatte Frauen mindestens so sehr geliebt wie seinen Beruf. Das Besondere an ihm war, dass die Frauen niemals einen Groll gegen ihn zu hegen schienen, selbst wenn es zwischen ihnen vorbei war. Mit jenen, zu denen er noch Kontakt pflegte, oder denen er zufällig begegnete, kam er wunderbar aus. Einmal hatte er sich mit einer früheren Geliebten zum Mittagessen getroffen und Noa eingeladen, ihn zu begleiten. Sonia war eine hübsche Corellianerin in seinem Alter gewesen, glücklich verheiratet und in Begleitung ihres zehnjährigen Sohns. Noa hätte es im Vorhinein nicht für möglich gehalten, doch jedes Gespräch mit Sonia fiel überraschend leicht und sie waren sich gleich sehr sympathisch gewesen. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass sie Sonia nicht als Bedrohung wahr genommen hatte. Ein anderes Mal hatten sie auf einer Party eine Ex von Andrei getroffen, an deren Namen sich Noa nicht mehr erinnern konnte, von der sie jedoch noch genau wusste, dass sie ziemlich neidisch auf deren lange, dünne Beine gewesen war. Die andere hatte fast ausgesehen, als liefe sie auf Stelzen und doch war sie es gewesen, die Noa Komplimente gemacht hatte. Es war wie verkehrte Welt gewesen! Sie hatte Noas Haare bewundert, hatte erzählt wie gerne sie eine so lange Mähne tragen würde, dass ihr dies aber einfach nicht stünde und dass Noa wirklich tolle Augen hätte. Dann hatte sie sie augenzwinkernd dazu beglückwünscht, dass sie sich Andrei geschnappt hatte, vermutlich in vollem Bewusstsein, dass dies sowieso nicht von Dauer sein würde. Alles in allem war die Unterhaltung schon recht seltsam gewesen, doch es hatte Noa auch positiv überrascht, wie freundlich man als Frauen – trotz gemeinsamer Interessen – miteinander umgehen konnte, wenn man denn wollte. Insgeheim hatte sie sich sogar gefragt, ob es so etwas wie einen heimlichen Club der Ex-Geliebten von Andrei gab, in dem alle seine früheren Geliebten Freundinnen waren, miteinander shoppen gingen und sich gegenseitig frisierten. Wenn es einen solchen Club gab, hatte man Noa zumindest bis heute noch nicht eingeladen, ihm beizutreten. Eigentlich, dachte Noa, hätte sie etwas aus diesen beiden damaligen Begegnungen lernen müssen. Wieso also hatte sie es nicht getan? Wieso konnte sie Akemi Akanato trotz allem nicht leiden und wollte ihr am liebsten ein Getränk ins Gesicht schütten, damit sie aussah wie eine hässliche Vogelscheuche? Vielleicht lag es an der Art der Beziehung, die man mit dem Mann führte, um den sich alles drehte. Bei Andrei war es Noa leicht gefallen, nicht eifersüchtig zu sein, weil keine Gefühle im Spiel gewesen waren. Sie hatte ihn angehimmelt und vergöttert, hatte alles von ihm lernen wollen und war hin und weg gewesen, dass er sich überhaupt für sie interessiert hatte. Doch neben allen rosa Wolken, in denen sie einen vollen Sommer lang geschwebt hatte, hatte sie doch gewusst, dass es niemals ernst mit ihm werden würde. Andrei hatte ihr, im Gegensatz zu den meisten anderen Männern, nie etwas versprochen, ihr nie etwas vor gemacht. Wenn er mit ihr zusammen gewesen war, hatte er sie behandelt wei ein Top-Model, doch wenn sich die Tür zwischen ihnen geschlossen hatte, war jeder frei gewesen zu tun, was ihm beliebte. Jede Frau hatte Andrei haben wollen, während Andrei jede Frau haben wollte. Und weil Noa gewusst hatte, dass sie nicht die einzige für ihn gewesen war und dass ihre gemeinsame Zeit begrenzt war, hatte sie sich auch nie falsche Hoffnungen gemacht und war nie von ihm enttäuscht worden. So musste es auch all den anderen Frauen ergangen sein. Jede von ihnen war glücklich mit Andrei gewesen, so lange es gehalten hatte und dachte später noch mit genau den selben glücklichen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit zurück. Wahrscheinlich empfanden es einige von ihnen sogar als Privileg, überhaupt mit ihm zusammen gewesen sein zu dürfen. Noa hatte es getan. Andrei war diese Art Mann, der Frauen so denken ließ.

Mit Cris dagegen war alles anders. Noas Bindung zu ihm war tiefer, ging in eine andere Richtung. Sie hatte Gefühle für ihn, definitiv. Bei ihm dachte sie nicht, dass er sie für eine Zeit lang glücklich machen konnte, sondern dauerhaft und sie wollte mehr von ihm als ein paar Monate. Aber genau das war es, das ihr gleichzeitig auch Angst machte. Sie konnte nicht weit genug schauen. Alles mit ihm schien so ungewiss. Vielleicht würde Cris doch eines Tages von ihr gelangweilt sein und Abwechslung suchen, so wie Yosef. Vielleicht hatte er auch noch Gefühle für seine kleine perfekte Schauspielerinnen-Ex. Irgendwann würde er eine Bessere finden und Noa verlassen, genervt von ihrem Dickkopf und ihrer Rechthaberei und gelockt von den Versuchungen jüngerer, verführerischer Kandidatinnen, die nur darauf warteten, es mit einem Agenten zu tun. Nach allem was sie erlebt hatte, hatte Noa jedes Recht, misstrauisch zu sein. Sie war oft genug enttäuscht worden und wenn sie eines aus vergangenen Fehlern gelernt haben sollte, dann, dass man nie vorsichtig genug sein konnte.

Die drei Männer standen noch genau so, wie Noa und Akemi sie zurück gelassen hatten. Schon aus der Ferne sah sie, dass sich Cohn und Selby angeregt unterhielten, während Cris steif daneben stand. Das hier war ganz und gar nicht sein Terrain. Selby war der erste, der ihre Rückkehr bemerkte, da sie genau auf ihn zukamen. Seinem Blick folgte der von Cris und schließlich Richard Cohns, als Akemi Akanato sich wieder dicht neben ihn stellte. Sie dankte ihm leise, als er ihr ihr Weinglas zurück gab, das er während ihrer Abwesenheit für sie gehalten hatte. Noa indes postierte sich etwas ungelenk wieder neben Cris. Sie war noch nicht so weit, ihm gleich wieder um den Hals zu fallen und glaubte auch nicht, dass ihm wohl dabei wäre.


“Dass Frauen auch immer zu zweit auf Toilette gehen müssen.“

Richard Cohn blickte in Richtung der beiden anderen Männer.

„Ein Phänomen, das wir vermutlich nie verstehen werden, meine Herren, nicht wahr?“

„Müsst ihr auch gar nicht.“

Akemi Akanato lächelte ihren Schriftsteller-Liebhaber an.

„Es ist gar nicht verkehrt, wenn wir ein paar Geheimnisse haben.“

“Männer mögen ja mysteriöse Frauen.“

Warf Noa ein. Sie spürte die Blicke der anderen auf sich. Wahrscheinlich hatte niemand damit gerechnet, dass sie sich jemals wieder in die Unterhaltung einklinken würde. Was, dachten die etwa, sie hätte ihre Sprache verloren?

“Habe ich gehört.“

Nicht, dass sie besonders mysteriös war. Noa war das glatte Gegenteil. Sie machte nie einen Hehl daraus, wo sie her kam, was sie vor hatte und was sie so trieb – abgesehen davon natürlich, dass sie sich im Widerstand engagierte. Das kam auf Coruscant in der Regel nicht so gut an, jedenfalls nicht, wenn jemand vom Imperium davon Wind bekam. Leute, denen man alles aus der Nase ziehen musste, konnte sie gar nicht leiden. Entweder man unterhielt sich, oder man ließ es gleich ganz bleiben. Es nervte sie ziemlich, wenn sie tausend Fragen stellen musste und nur wage Antworten bekam. Damit schwand auch irgendwann das Interesse.

„Das stimmt, zumindest steht es so in allen Frauenmagazinen.“

Pflichtete Akemi ihr bei. Die Blicke der Schauspielerin und der Journalistin trafen sich. Ah, jetzt glaubte Akanato, sie müsse zu Noas Unterstützung anrücken. Ob sie immer noch dachte, sie würden Freundinnen werden, damit sie sich hinterrücks doch wieder an Cris heran machen konnte? Eitel unterbrach Noa den Blickkontakt. Sie kam ganz gut alleine zurecht… meistens.

„In diesen Magazinen gibt es ständig irgendwelche Tipps: wie man einen Mann rum kriegt, was man tun soll, um sich interessanter zu machen und, und, und.“

Akemis Augen strahlten förmlich, als sie im Gespräch von einem zum anderen sah. Sie war unglaublich lebendig. Kein Wunder, dass ihr die Männer reihenweise zu Füßen lagen – allen voran der deutlich ältere Richard Cohn.

„Eine wahre Goldgrube an Weisheiten also.“

Erwiderte dieser ironisch. Akemi lachte.

„Wenn du wüsstest, welche dieser Tricks ich bei dir schon angewendet habe!“

Behauptete sie gut gelaunt.

„Und sie haben funktioniert?“

Skeptisch hob Cohn eine Augenbraue und Akemi zuckte mit den Schultern.

„Scheinbar.“

Lautete ihre Antwort. Ihr Blick war unschuldig, aber ein Lächeln lag auf ihren Lippen, während Richard Cohn in ihre Richtung grinste, als wisse er ganz genau, worauf er sich heute Abend noch freuen durfte. Die entspannte Stimmung zwischen den beiden rief in Noa ein mulmiges Gefühl hervor. Zwischen ihr und Cris herrschte so etwas wie Eiszeit. Vielleicht war es nicht ganz so schlimm, aber es war zumindest unangenehm genug, als das sie noch nicht wirklich wieder einen Weg gefunden hatten, miteinander zu reden. Dabei war es manchmal das Beste, einfach so zu tun, als wäre nichts passiert – ein Versuch, den Noa direkt nach seinem plötzlichen Liebesgeständnis bereits gestartet hatte, der allerdings nicht so gefruchtet hatte, wie sie sich gewünscht hätte.

„Nun,“ Richard Cohn räusperte sich. „ich glaube, es wird Zeit, dass wir uns auch mal in den großen Ballsaal wagen. Was meinst du?“

Fragend sah er Akemi an.

„Ist das eine Aufforderung zum Tanz?“

Wollte sie ihrerseits wissen, triumphierend lächelnd. Der Autor schwenkte fast nachdenklich sein Weinglas und trank dann den letzten Schluck.

„Oh ja,“ erwiderte er entschieden. „das ist es.“

Er sah in Noas Richtung, um erst ihr, dann Cris und schließlich Selby zum Abschied die Hand zu reichen.

„Genießen Sie den Rest des Abends.“

Empfahl er sich unverbindlich in die Runde, an niemand bestimmten gewandt und Noa war nicht sicher, ob es nun gut oder schlecht war, dass sich das ungleiche Paar verkrümelte. Einerseits war es gut – Akemi war endlich weg – doch andererseits hieß es, dass sie und Cris sich nicht mehr ausweichen konnten. Sobald sie wieder allein waren (ob mit oder ohne Selby), würden seine Worte wieder zwischen ihnen stehen, es sei denn es gelang ihnen, sie zu überwinden. Die junge Schauspielerin umarmte Selby zum Abschied und Noa spürte einen Anflug von Neid über die Leichtigkeit, mit der Akemi Akanato mit jedem gut auszukommen schien. Als sich ihre Blicke – mal wieder – trafen, dauerte es ein paar ewig lange Sekunden, bis sie es in sich fand, sich zu überwinden. Wortlos streckte Noa Akemi ihre Hand entgegen.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Buffet Mit Cris, Richard, Selby, Akemi -
 
- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Buffet Mit Cris, Richard, Selby, Noa -

Es war ein Schock gewesen, Cris wieder zu treffen, eine nicht zu erwartende und auch nicht ganz angenehme Überraschung, nach allem was zwischen ihnen gewesen war. Irgendwann war es jedoch an der Zeit, auch darüber hinaus zu wachsen und zu lernen, mit den Dingen wie sie standen zurecht zu kommen. Sie waren jetzt beide Erwachsene. Cris war es ohnehin immer gewesen, doch auch Akemi war älter geworden. Sie war nicht mehr das unerfahrene Mädchen, das in seinen Armen nach der Trennung von Miguel geweint hatte. Sie war nicht mehr die dunkelhaarige Agentin, die auf Bespin für Nathaniel geschwärmt hatte, nur um zu erkennen, dass sie auch zu weit größeren Gefühlen fähig war, aber sie war auch längst nicht mehr Cris‘ Freundin und Vertraute, so wie auf Alderaan. Ihrer beider Leben hatte sich gedreht und dort wo es einst nur sie beide gegeben hatte, standen heute Richard und Noa.

Akemi ergriff Noas Hand und drückte diese kurz, ohne groß etwas zu sagen. Dass Noa ihr den Abschied angeboten hatte, war eine unerwartete Geste gewesen, aber eine, die Akemi zu würdigen wusste. Andere hätten den angenehmen Geschmack eines kleinen Sieges geschmeckt, doch das war nicht Akemis Art. Ihr genügte zu wissen, dass die andere Frau bereit war, ihr keine Schuld – woran auch immer – zu geben. Sie hatten sich ausgesprochen, mehr oder weniger.


“Selby, du schreibst mir doch wieder?“

Erinnerte sie schließlich den Piloten, nachdem sie diesen umarmt hatte.

“Du weißt ja, ich warte sowieso noch auf deine Antwort.“

„Selby hat uns übrigens angeboten, uns etwas von seinem alderaanischen Wein mitzugeben.“

Informierte sie Richard.

„Ich habe ihm schon vorgeschlagen, dass wir morgen jemanden vorbei schicken, um die Ladung abzuholen.“

“Gute Idee.“

Akemi sah zu Selby.

“Ich schicke dir meine Assistentin Venecia. Sie bringt dann auch noch ein kleines Paket mit, dass du, wenn du so lieb wärest, mit nach Coruscant nehmen könntest? Du kannst es einfach in einem öffentlichen Postfach abgeben. Ich schreib‘ die Nummer drauf.“

Akemi umarmte Selby noch einmal.

“Danke schon mal.“

Sagte sie und wandte sich schließlich zu Cris.

“Mach’s gut.“

Sie streckte auch ihm ihre behandschuhte Hand entgegen. Ihre Blicke trafen sich. Für Akemi war Cris Sheldon einst alles gewesen. Sie hatte ihn geliebt, mit allem was sie hatte und mit ihrer ganzen Seele. Für ihn hatte sie einst ihr ganzes Leben, ihre Familie und ihre Freunde hinter sich gelassen, doch alles das war längst verloren gegangen.

“Es war schön, dich wieder gesehen zu haben.“

Sagte sie, eine förmliche Verabschiedung in einer vertrauten Anrede. Sie lächelte ihm zu, dann legte Richard seinen Arm um sie und sie wusste, es war Zeit zu gehen.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Buffet Mit Cris, Richard, Selby, Noa -
 
Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant - Tomm ,Tzun , Arlen , Raiken und viele andere

Als Tzun weiter über das "Klonen von Produkten" erzählte und näher auf deren Verwendung einging, wurde ihm noch viel übler als vorher. Sein Magen drehte sich um seine eigene Achse. Wie Tzun von Klonen und Droiden sprach, machte ihn doch etwas wütend. Ihm gefiel die Tatsache nicht, dass intelligentes Leben so behandelt wurde. Wie Sklaven, die sich ihr Schicksal nicht aussuchen konnten. Die Produkte ,die sehr schnell altern und dann noch wie Müll angesehen werden. Man kann diese Person ja wieder klonen. Wie Obst. Diese Erzählungen machten ihm Angst. Bedeutete ein Leben denn gar nichts mehr? Er stellte sich vor, wie sich diese Klone fühlen mussten. Er selber war in der Sklaverei aufgewachsen, aber er wusste über seine Wurzeln bescheid. Klone hingegen nicht. Nicht auszudenken, wie sich ein Klon fühlen muss, wenn dieser erfährt, dass er ein Abfallprodukt ist? Welches schnell altert und mit neun Jahren den Körper eines achtzehn jährigen Lebewesens besitzt. Egal wie reif der Körper sein würde, die Seele darin war erst neun Jahre jung.

Als Arlen dann auch noch Sklaverei erwähnte, wollte er den Tisch so schnell wie möglich verlassen. Er versuchte dabei ruhig und gelassen zu wirken. Er war sich jedoch nicht sicher, ob dies auch wirklich danach aussah. Er versuchte seine Emotionen zu unterdrücken.

"Entschuldigt mich, aber ich muss mal an die frische Luft. "

Er stand auf und verließ den Tisch. Als er die Reling erreichte, musste er erstmal tief ein und aus atmen. Seine Hände umklammerten dabei das Geländer. Er beugte seinen Kopf darüber und versuchte das Gesprochene zu verarbeiten. Das Klonen von Lebewesen ließ ihn einfach nicht los. Er hatte noch nie so viel darüber gehört, wie an diesem heutigen Tage. Und er war dadurch ziemlich mitgenommen. Er hätte sich so etwas nie vorstellen können. Das Lebewesen einfach so gezüchtet werden. Als Wegwerfprodukte.

Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - An der Reling - Raiken alleine
 
~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 2 ~ Bar ~ mit Adrian unter Leuten ~~~

War da ein kleines Leuchten in Adrians Augen, als Jibrielle ihm den Vorschlag des Neuanfangs machte? Konnte es sein, dass er darauf einging? Noch während Jibrielle sich ihm vorstellte, zweifelte sie innerlich daran, ob er wirklich mitmachen würde. Doch willigte er nicht nur ein - er spielte auch tatsächlich mit!

"Hi – ich bin Adrian Reven."

meinte Adrian schließlich und schien regelrecht ein wenig enthusiastisch - ob wegen der Aussicht über die Freude an der Sache ... oder weil er wirklich gerne mit Jibrielle ins Reinen kommen wollte, wusste die Jedi jedoch nicht. Sich offenbar an Jibrielles direkter Offenheit ein Beispiel nehmend, begann er direkt von seinen vertrackten und ziemlich von der dunklen Seite durchwachsenen Familiengeschichte. Och nö, dachte Jibrielle, als sie sah, wie dies Adrians jähe Begeisterung wieder im Keim zu ersticken bedrohte.

"Nein, Moment. Das war wieder völlig falsch, oder? ... Ich bin Adrian. Einfach Adrian. Freut mich."

sagte Adrian, nachdem er unsicher an seinem Haar herumgenestelt hatte und dem Anschein nach doch gar nicht genau wusste, was er sagen sollte - neuanfang oder nicht. Nun gut, dachte sich Jibrielle, das war eigentlich nicht allzu überraschend. So richtig gesellig war er gewiss nie wirklich, egal wie die Umstände waren. Doch immerhin lächelte er nicht nur, sondern hatte auch ihre Hand ergriffen und schüttelte sie. Sein Griff war kräftig, wenn auch eher zurückhaltend. Jibrielle begegnete diesem mit einem sanften aber energischen Griff.

"Die Freude ist ganz meinerseits, Einfach Adrian!"

sagte Jibrielle grinsend und legte dann den Kopf etwas schief, bevor sie hinzufügte:

"Und ich finde, dass wahrhaftige Aufrichtigkeit oder ehrliche Offenheit, oder wie man das nennen mag, eigentlich nie falsch sein können - nicht wirklich. Du darfst mir also gerne erzählen, was du magst."

meinte Jibrielle und nickte Adrian nochmal freudig zu, bevor sie das Schütteln der Hände auflöste und sich neben ihr schon wieder zu zwei dritteln geleertes Sektglas auf den Tresen lehnte. Manch ein Passant hätte es auch 'Hinfläzen' nennen mögen. Mit einem offenen, fokussierten Blick versuchte sie zum bestimmt hundertsten Mal in ihrem Leben schlau aus Adrians grauen Augen zu werden. Komisch, dass sie ausgerechnet in einer künstlich erzeugten, unrealen Situation vielleicht das erste Mal geradeheraus und wohwollend miteinander reden konnten - auch wenn Adrian noch sichtlich des weiteren Auftauens bedurfte. Aber gewiss war es schwer, über etwas anderes als die unschöne Familiengeschichte zu reden, wenn man sich sosehr darüber zu definieren gelernt hatte. Und einfach so auf Fremde wie bekannte Leute zu zugehen und frei von der Leber weg zu reden ... Jibrielle wusste, dass es schwer sein konnte ... aus sich raus zu kommen und sich zu trauen ... die Flucht nach Vorn, das Heil im Angriff ...

"Vielleicht geht dir das ja ähnlich wie mir, aber bei vielen neuen Bekanntschaften wie diesen, wo man sich zum ersten Mal sieht und austauscht, da sind mir selbst oft gerade die schüchternen Leute am sympathischsten. Damit kann ich mich irgendwie identifizieren. Ähm ja ... jedenfalls cool, dass du auch ein Jedi bist. Wir sollten mal zusammen auf eine Mission gehen, oder so."

sagte Jibrielle und wippte leicht mit dem Kopf, bevor sie Adrian wieder fest fixierte und sich aufrichtete, und so, den Rücken durchgestreckt, mit dem Ellenbogen gegen den Tresen lehnte.

"Aber ich wollte dich nicht unterbrechen! Was machst du sonst so, wenn du nicht gerade Jedi-Sachen machst. Was für Hobbys hast du? Was ist dein Lieblingstier? Ich will ja nicht nur von mir erzählen, sondern gern mehr von dir erfahren. Das heißt, wenn du mir mehr erzählen möchtest, natürlich. Und wenn du willst, kannst du mir auch Löcher in den Bauch fragen!"

~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 2 ~ Bar ~ mit Adrian unter Leuten ~~~
 
|/\/\/|-- Calamari-System -- Mon Calamari -- Gewässer vor Coral City -- Yacht "The Promise" -- Oberdeck -- {Rin} -- mit Miranda unter Leuten --|\/\/\|

"Sie dürfen mir einen Handkuss geben."

sagte Miranda, die Schönheit mit der karamellfarbenen Haut, und zeigte Rin ihr ansteckendes Lächeln. Puh, Glück gehabt. Dann hatte er Jibrielles Freunding wohl nicht allzu sehr verärgert. Und je nach dem, welchen Gefallen sie nun noch von ihm einfallen würde, würde der Abend eine weitere Chance gewesen, nicht zu einem alles in allem drögen Spektakel zu werden. Und als ob um ihre nicht Beleidigtheit zu unterstreichen, fischte sich Miranda auch noch den Zigarillo aus Rins Hand und zog nochmals genüßlich. Und so wollte sie auch, bevor irgendwelche Handel abgehalten wurden, als Entschädigung einen Drink und eine neue, angeblich wirklich letzte Zigarette. Der Jedi-Ritter grinste wissend. Ja, mit diesen Lastern war es umso schwerer aufzuhören, desto mehr Spaß man mit ihnen hatte. Gut möglich, dass sie Rin nur deshalb noch nicht genervt davon geschickt hatte, weil sie so eine Entschuldigung zum Weiterrauchen hatte. Nachdem ein offenkundig genüßlicher Rauchschwall ihren Mund verließ, teilte Miranda Rin schließlich den eigentlichen Handelsgegenstand mit.

"Und dann möchte ich ein wenig vom fabulösen Mr. Kaioh erfahren."

sagte sie und schaute Rin neugierig und vielleicht auch ein bisschen herausfordernd an. Oh-ha ... hätte sie nicht was unkomplizierteres, seine ganze Pseudo-Undercover-Aktion nicht verraten könnendes bitten können? Was für eine aufgeweckte, wissbegierige Frau hatte sich Jibrielle denn da nur angelacht? Rin grinste Miranda schief an und nickte.

"All dies ist mir Befehl."

sagte Rin und nutzte die Chance, während des Besorgens der Konsumgüter sich etwas Passendes zu überlegen ...

Er fand Miranda, wo er sie gelassen hatte. Fast ein bisschen entrückt, ja gelangweilt, schien sie dort an der Reling zu verharren. Zwar war ihr Blick auf den fantastischen Ausblick von Yacht und Ozean gerichtet und ihre Miene mit Freude erhellt, doch sprach ihre restliche Erscheinung eine andere Sprache. Als wollte sie dort irgendwie weg - woanders hin. Oder zu jemand anderem. Oder diesen jemand anderen an ihrer Seite haben. Rin lächelte in sich hinein. Ja, er würde sie nicht länger mit seiner Anwesenheit behelligen, als nötig. Andererseits war sie nunmal hier und nicht da, wo sie hinwollte. Dafür mochte es einen Grund geben. Vielleicht konnte er ihren Geist mit einer kleinen Erzählung auf andere Gedanken bringen. Das wichtigste war, dass wegen ihm nichts Belastendes auf die zwei zurückfiel.

"Ich dachte mir, dass Sie etwas Fruchtiges mögen ... deswegen hier, ein Coral City Ice Tea."

sagte Rin, als er aus dem Schatten auf Miranda zutrat und ihr das Glas mit dem kühlen, alkoholischen Nass reichte, dessen Kopie in seiner eigenen Hand verblieb. Mit der nun freigewordenen Hand zauberte Rin außerdem eine Zigarette hervor, die dem nun zum dritten Mal überfallenen Service-Bot abgenommen hatte, und bot sie Miranda dar. Das Feuer folgte auf dem Fuß.

"Nun ... Sie wollten gerne eine Geschichte von mir hören. Hier ist sie ..."

meinte Rin, nippte an seinem Drink und lehnte sich entspannt auf die Reling rechts neben Miranda. Er streckt vor ihren Augen den linken Arm aus, zog mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand den Ärmel zurück, drückte den Fingernagel an eine ganz bestimmte Stelle der Haut ... und zog die künstliche Haut ein Stück weit zur Seite, sodass das Metall darunter zum Vorschein kam.

"Die Hand wurde mir vor mehr als einem Jahr im Kampf abgeschlagen. Ich war auf einer Mission. Eine Ermittlung. Wir suchten nach einem mutmaßlichen Sith und fanden diese Person auch. Ich überschätzte mich und zog trotz der Unterstützung meiner Partnerin den Kürzeren. Ich übernahm mich ... wie mir das nicht selten passiert, in letzter Zeit. Da war die Hand weg. Der ganze Arm, um genau zu sein. Von der Schulter abwärts. Mein Schwertarm. Aber die Technik hilft, auf dass ein Jedi nicht arbeitslos werden braucht. Ich war natürlich sofort außer Gefecht gesetzt. Letztlich wäre ich aber gewiss getötet wurden, wenn meine Partnerin Jibrielle nicht dagewesen und gekämpft hätte."

Es gab keinen gute Art, dass zu erzählen und zu offenbaren. Aus sehr vielen Gründen. Und obwohl Rin wusste, dass es eigentlich gut und wichtig war, konnte er die Erkenntnis nicht verdrängen, dass er hiermit trotzdem potentiell großen Schaden anrichten mochte. Aus sehr vielen Gründen. Rin lächelte müde und etwas um Vergebung bittend. Musste er auch wieder alles um sich drehen lassen. Oder drehte sich hier eigentlich gerade irgendetwas wirklich um ihn? Ach scheeiße.

"Ich habe euch zwei gemeinsam auf das Schiff gehen sehen. Ich war nicht sonderlich überrascht, nachdem ich Jibrielle auf dem Flug hierher ganz verliebt mit diesem schwarzen Mantel habe kuscheln sehen. Sie weiß jedenfalls nichts davon, dass ich hier mit dir reden. All das ... ist auf meinen Mist gewachsen."

sagte Rin und lächelte schwach. Ach, verdammt konnte er nichtmal zu seiner Scharade stehen? Aufrecht? Aber woher sollte er sich das nehmen. Okay, dass war auf jeden Fall das letzte Mal, dass er sich irgendwie hinterrücks in Beziehungen einmischte. Das konnte ja einfach nicht gut gehen. Nie wieder ... bis er es wieder tat. Er kannte sich. Oh man. Naja mit ein bisschen Glück, würde Miranda beweisen, dass sie die großartige Frau war, für die Jibrielle - und mittlerweile theoretisch auch er - sie hielt.

|/\/\/|-- Calamari-System -- Mon Calamari -- Gewässer vor Coral City -- Yacht "The Promise" -- Oberdeck -- {Rin} -- mit Miranda unter Leuten --|\/\/\|
 
Zuletzt bearbeitet:
Dac | Gewässer vor Coral-City | Yacht "The Promise" | Deck 1, Sektion E | Marshal Errickson, Helen Stark, Kit
Etwas zu spät merkte der Fondorianer das er vielleicht etwas zu leger gewesen war. Das lag ein seiner Stimmung und ein oder zwei Gläsern Correlianischen Brandweins.
Er räusperte sich und nickte Helen Stark höflich zu.
Der Marshal begann nun über ein Projekt der Sternenjägerkrops zu sprechen. Es klang alles sehr interessant. Nach dem was er hörte würde es mit der Verbesserung oder Erfindung verscheidener Jägertypen zusammen hängen. Er nickte. Diese Aufgabe gefiel ihm. Er unterschrieb auf dem Datenpad der Frau. Dann nickte er ihr wieder zu und verabschiedete sich, diesmal militärisch korrrekt vom Marshal.

Gus stand immer noch am Buffet. Die beiden gingen die anderen Hawks suchen.* [Dac | Gewässer vor Coral-City | Yacht "The Promise" | Deck 1, Sektion E | Marshal Errickson, Helen Stark, Kit]

OP ist etwas kurz muss aber erstmal wieder reinkommen
 
[Dac, Gewässer vor Coral City, The Promise, Deck 2, Buffet]- Noa, Akemi, Richard, Cris, diverse andere Gäste

In gewisser Weise war es eine Erlösung, als Cris Selbys plötzlichem Blick an Cohn vorbei folgte und erkannte, dass sowohl Noa, als auch Akemi n ihren voluminösen Kleidern mit den spektakulären Röcken zurückkehrten und damit klar wurde, dass zumindest das wenig erbauliche Gespräch zwischen dem Piloten und dem Schriftsteller ein Ende gefunden hatte. Gleichzeitig schien sich jedoch ein Eisklumpen in seiner Magengegend zu bilden – Noa und Akemi kehrten zusammen zurück, was den Schluss nahe legte, dass sie sich tatsächlich unterhalten hatten. Was auch immer das Thema ihres Gesprächs gewesen war, Cris bezweifelte, dass das Ergebnis die Situation zwischen ihm und der temperamentvollen Widerstandskämpferin irgendwie entspannt hatte. Sie gesellte sich wieder zu ihm, doch ein kurzer Seitenblick genügte, um ihm klar zu machen, dass da plötzlich eine Wand zwischen ihnen zu sein schien – eine Wand, die er vermutlich mit seinen unbedachten Worten zwischen ihnen errichtet hatte. Wie ein schlechter Sabacc-Spieler hatte er seine Hand viel zu früh gezeigt und war dann am langen Arm verdurstet.

Der Kontrast, den Akemi und Cohn bildeten, war fast schmerzhaft offensichtlich. So, wie sie den bedeutend älteren Mann anlächelte und er sie ansah, schämte Cris sich fast ein wenig, ihm unlautere Motive und ihr indirekt eine gewisse Naivität unterstellt zu haben. Früher hatte Akemi ihn so angelächelt – er wusste, was dieses Lächeln bedeutete. Und er hoffte, dass Cohn es ihr nicht irgendwann ähnlich vergelten würde wie er selbst es getan hatte. Würde er je aufhören können, sich dafür zu hassen und davon überzeugt zu sein, dass alles, was ihm passierte – jede Komplikation mit Noa eingeschlossen – seine Strafe dafür war, dass er einem der liebenswürdigsten Wesen dieser Galaxis das Herz gebrochen hatte? Vielleicht hatte Akemi Noa das erzählt. Cris Sheldon war ein Herzensbrecher, gefühlskalt, rücksichtslos. Noa Chanelle Cortina täte gut daran, nach Coruscant zurückzukehren und zu verschwinden. Und doch hatte er sich geschworen, diesen Fehler nicht noch einmal zu machen… er liebte sie. Und er wollte sie nicht verlieren.

Auf das sich entwickelnde Gespräch um Frauen, die gemeinsam die sanitären Anlagen aufsuchten, hatte Cris mit einem vagen, sehr dünnen Lächeln reagiert und mit einem überraschten Wölben seiner Augenbrauen, als Noa urplötzlich das Wort ergriffen hatte. Männer mochten also mysteriöse Frauen? Es gab viele Attribute, die er mit ihr verbinden würde… mysteriös gehörte eher nicht dazu. Und trotzdem war er vernarrt in sie. Womöglich lag es an seinem Beruf… als Agent des Geheimdienstes hatte man irgendwann genug von Mysterien…


„Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das eine oder andere Geheimnis die Dinge etwas… interessanter gestaltet“, warf Selby in diesem Moment gut gelaunt ein und warf erst Akemi und dann Noa ein breites Grinsen zu.

Schließlich war es an Cohn, anzudeuten, dass es für Akemi und ihn an der Zeit war, sich wieder dem Hautpanlass dieses Balles – dem Tanzen – zu widmen. Cris konnte nicht leugnen, dass er dies selbst für eine ebenso gute Idee hielt und schaffte es sogar, dem Schriftsteller einigermaßen entspannt die Hand zu geben, während Noa und Akemi es ebenfalls taten. Ein erstaunlicher Fortschritt – er hätte eher vermutet, Noa würde Akemi einen Handschlag verweigern, doch tatsächlich hatte sie ihn selbst initiiert.

Dann reichte Akemi ihm eine in einem langen Handschuh steckende Hand und Cris griff zu, sie sanft drückend. Ihre Blicke trafen sich und ihm schien mit einem Mal sehr klar zu werden, dass alles, was einst zwischen ihnen gewesen war, jetzt der Vergangenheit angehörte. Sie gehörte jetzt zu Cohn. Und sein Herz gehörte jetzt Noa.


„Pass auf dich auf“, sagte er leise und fügte mit einem schwachen Lächeln hinzu:

„Und auf ihn. Ich hab gehört, er ist recht wichtig für die republikanische Moral.“

Dann gingen die beiden, Cohns Arm um Akemi gelegt. Ein ungleiches Paar… und doch hatte Cris das etwas betrübliche Gefühl, dass Richard Cohn zu dieser Akemi, der erfolgreichen Schauspielerin, dem Idol von Millionen, um einiges besser passte als Cris Sheldon es jemals hätte tun können. Sein Blick suchte und fand Noa – wie sah es mit ihr aus? Genügten ihre Gemeinsamkeiten, um seine Gefühle für sie auf ein solides Fundament zu stellen? Oder waren sie doch zu verschieden und war das der Grund, warum sie auf sein Geständnis auf eine Art reagiert hatte, die ihm beim bloßen Gedanken daran immer noch die Schamesröte ins Gesicht jagen konnte?

Zu spät fiel ihm auf, dass er Noa eine ganze Weile einfach nur schweigend angesehen hatte. Akemi und Richard waren längst verschwunden. Selby räusperte sich.


„Wissen Sie, ich glaube, ich werde mich jetzt wieder meinen Aufgaben widmen.“

Der Blick des Piloten irrte zwischen Agenten und Widerstandskämpferin hin und her.

„Wir… sehen uns dann irgendwann auf dem Schiff?“

„Ja“, erwiderte Cris wenig enthusiastisch.

„Gute Idee.“

Er sah Selby hinterher und wartete, bis dieser mit der Menge verschmolzen war, bevor er seinen Blick wieder auf Noa richtete. Sie sah so wunderschön aus… doch für den Moment schien es, als hätte sie genauso gut wieder auf Coruscant sein können, eine solche Distanz war zwischen ihnen entstanden. Cris zwang sich, das Schweigen zu brechen.

„Möchtest du reden?“, fragte er Noa leise. Vage nickte er in Richtung des Aufgangs zum Oberdeck.

„Oben?“


[Dac, Gewässer vor Coral City, The Promise, Deck 2, Buffet]- Noa, Cris, diverse andere Gäste
 
- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Buffet – Mit Cris -

Dass Selby weg war, tat Noa nicht Leid. Das einzige Problem war, dass dies gleichzeitig bedeutete, dass sie – das erste Mal, seit sie kurz nach der Ankunft auf der Yacht unter Deck gegangen waren – wieder mit Cris alleine war. Nicht, dass ihr das nicht gefiel. Es gab keinen Grund, ein Problem damit zu haben. Was war schon der Sinn darin, mit einem Mann zusammen zu sein, wenn man sich davor fürchtete, mit ihm alleine zu sein? Noa Chanelle Cortina war wirklich die Letzte, die etwas gegen traute Zweisamkeit hatte. Je schneller die Klamotten weg flogen, desto besser – doch leider war das nichts, das Cris ihr in Aussicht stellte, als er sie fragte, ob sie nach oben gehen wollten. Sie hatten ein Problem, das ließ sich nur schwer leugnen, und er beabsichtigte, darüber zu sprechen.

“Reden?“

Wiederholte Noa als Antwort auf seine Frage. Reden war doch vollkommen überbewertet. Was gab es schon zu sagen? Von ihrer Seite aus nichts. Hätte sie etwas zu sagen gehabt, hätte sie längst getan. Unsicher verlagerte sie ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Aber wenn es ihm so wichtig war...

“Okay. Gehen wir raus an die frische Luft?“

Fragend sah sie ihn an und folgte ihm, auf sein Nicken hin, durch den Saal hinaus in den Gang und von dort aus eine der Treppen hinaus auf's Oberdeck. Trotz der recht guten Belüftungsanlagen in den unteren Räumlichkeiten war es eine Wohltat, als ihre Lungen sich mit frischem Sauerstoff füllten. Salzige, herbe Meeresluft umwehte sie, als sie in die Nacht hinaus traten, die romantischer nicht hätte sein können, denn während über ihnen die Sterne leuchteten, war die Reling der Yacht geschmückt mit matten, bunten Lichtern, die den Passagieren den Weg leuchteten. Sie traten an das Geländer heran, unter ihnen der schwarze Ozean, der so ruhig war, dass seine gleichmäßigen Bewegungen nur schemenhaft als zitternde Schatten zu erkennen waren. Gegen die Reling gelehnt, dem Meer den Rücken zu gewandt, blieb Noa stehen. Sie hätte jetzt gerne etwas gegessen, irgendwas Fettiges.

“Puh. Jetzt merkt man erst mal, wie stickig es drinnen eigentlich ist, oder?“

Bemerkte sie, ihre Stimme betont locker. Sie legte den Kopf in den Nacken, eingehend die Sterne am Himmel studierend und damit unbewusst vermeidend, Cris direkt anzusehen. Astronomie war unglaublich faszinierend. Das sollte sie unbedingt zu ihrem neuen Hobby machen. Darüber sollten sie sich jetzt unterhalten.

“Und da oben, eine Sternschnuppe!“

Noa deutete zum Himmel. Oder war es doch ein Raumschiff gewesen?

“Ach nein, doch nicht.“

Sie presste beide Arme vor ihrer Brust an ihren Körper. Es war nicht kalt, eher angenehm erfrischend. Wären gewisse Dinge nicht gewesen, hätte es heute ein unvergesslich schöner Abend werden können. Der war zwar noch nicht vorbei, doch er hatte bereits unschöne Flecken, die nur schwer wieder heraus zu bekommen sein würden. Man konnte es mit Bleichmitteln versuchen oder mit Kernseife, oder - Noas bevorzugte Lösung - die Flecken drin lassen und einfach etwas drüber ziehen.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Oberdeck - Reling – Mit Cris -
 
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[Dac, Gewässer vor Coral City, The Promise, Deck 2, Buffet]- Noa, Cris, diverse andere Gäste

Das Oberdeck der Yacht war in das silbrige Licht des Sternenhimmels getaucht, Licht, das die gesamte Szenerie mit einem fast magischen Anstrich zu versehen schien. Ganz besonders galt dies für Noa – im Zwielicht wirkte ihr tiefbraunes Haar fast pechschwarz und ihre makellose Haut schien zu leuchten, als sie da stand, den Rücken zum Ozean gewandt und den Kopf in den Nacken gelegt, fast als wollte sie ihn ermutigen, ihren Hals mit Küssen zu überhäufen, wie er es so gerne tat und wie sie es ihn scheinbar recht gerne tun ließ. Cris jedoch hatte sich auf die Reling gelehnt und starrte auf das dunkle Wasser hinaus, nach Worten suchend. Es stimmte, er hatte Noa hierher bestellt, er hatte ihr zu verstehen gegeben, dass er reden wollte, doch jetzt, da es soweit war, wurde ihm klar, dass er zunächst auf Worte von ihr gehofft hatte. Aus seiner Sicht war alles gesagt – vielleicht schon zu viel – und er hatte das Gefühl, dass es an der Zeit war, dass sie etwas sagte… irgendetwas, was seine Fragen beantwortete. Doch sie schwieg, machte lediglich Bemerkungen zur frischen Luft und zum Sternenhimmel, dem Cris indes auch auf ihren Hinweis hin keinerlei Blickes würdigte. Als sie den Anschein machte, dass ihr etwas kühl war, hätte er am liebsten seine Arme um sie gelegt, sie an sich gedrückt und sich auf die Atmosphäre des Moments konzentriert, doch er tat es nicht. Er konnte es nicht. Er konnte nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert. Als hätte sie ihn wegen Akemi nicht erst wie eine Furie abgekanzelt, um dann seine verzweifelten Versuche, sie von der Aufrichtigkeit seiner Gefühle für sie zu überzeugen, einfach beiseite gefegt. Er wusste, dass es weiter an ihm nagen würde, wenn er nicht irgendeine Antwort von ihr bekam – bevor sie wieder nach Coruscant verschwand und er wieder nicht wusste, wann er sie je wieder sehen würde.

„Als ich Akemi verließ, brach ich nicht nur ihr Herz…“, sagte er plötzlich.

„Sondern auch mein eigenes. Es war alleine meine Schuld und ich habe mir geschworen, nie wieder diesen Fehler zu machen. Natürlich hätte ich es hier in Coral City dann fast ein zweites Mal geschafft.“


Er stand immer noch an die Reling gelehnt, ohne Noa direkt anzusehen.


„Ich hab genug davon, immer die falschen Entscheidungen zu treffen. Die falschen Prioritäten zu setzen. Ich weiß jetzt, was ich will… ich will dich. Und deswegen dachte ich, dass ich es nicht ertragen könnte, dich noch einmal nach Coruscant fliegen zu sehen, ohne zu wissen, wann wir uns wiedersehen würden.“


Fast ein wenig mühsam begab er sich in eine aufrechtere Stehposition und sah Noa direkt an. Ihre Augen funkelten tatsächlich so wundervoll wie der Anhänger um ihren Hals… wie die Sterne über ihnen.


„Ich wollte mit dir kommen, nach Coruscant, und bei dir bleiben. Dem Widerstand helfen, damit deine Familie irgendwann in Freiheit leben kann… zusammen. Und damit… ich dann vielleicht ein Teil davon sein könnte.“


Cris schlug seine Augen nieder. In jeder Sekunde würde sie wieder irgendeine lockere Bemerkung machen… oder ihn einfach stehen lassen. Vielleicht wollte sie ihm damit einfach nur einen Gefallen tun – ihn davor bewahren, sich noch weiter zu kowakianischen Affenechse zu machen. Er schüttelte leicht mit dem Kopf.


„Es tut mir Leid… dieser Abend hätte bedeutend anders laufen sollen. Vergiss einfach, was ich gesagt habe. Trinken wir doch einfach etwas und versuchen Spaß zu haben.“


Er lächelte bemüht, doch dieses Lächeln war wohl seine bisher durchschaubarste Lüge.


„Dafür ist dieser Abend schließlich da.“


[Dac, Gewässer vor Coral City, The Promise, Oberdeck, Reling]- Noa, Cris
 
- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Oberdeck – Reling – Mit Cris -

Noa sagte nichts. Was auch immer Cris hoffte von ihr zu hören, ihr wollte kein einziges Wort einfallen. Tatsächlich war sie nicht einmal sicher, was er ihr hatte sagen wollen, als er von einem Thema zum nächsten driftete, erst von seiner Trennung von Akemi sprach und ihr dann gestand, dass er darüber nachgedachtet hatte, sie nach Coruscant zu begleiten. Was er ins Auge gefasst hatte klang nach einem permanenten Aufenthalt und Noa spürte, wie schon wieder eine leise Panik in ihr hoch zu steigen drohte. Da war er schon wieder, der gleiche Druck dem sie sich auch ausgesetzt gefühlt hatte, als Cris diese drei bedeutetenden Worte gesprochen hatte. Sie hörte sie noch immer in ihrem Kopf wider hallen und mit ihnen seine stumme Aufforderung an sie, sie zu erwidern. Gleichzeitig war dort noch etwas anderes und eine unsichtbare Hand ausstreckend versuchte Noa danach zu greifen, das in den sanften Wellen unter ihnen zu treiben schien. Es war Teil von Cris' Blick, stellte sie fest, als sie es schließlich wagte ihn anzusehen. Es saß in seinen Augen, in den leicht zusammen gezogenen Brauen und selbst in den sich mühsam hebenden Mundwinkeln, die etwas darzustellen versuchten, das nicht existierte. Cris Sheldon, erinnerte sich Noa, trug eine scheinbar endlose Traurigkeit mit sich herum, die zwar manchmal zu verebben schien, aber nie so ganz verschwand. Sie hatte Mitleid mit ihm, Mitleid weil er sich alleine fühlte, keine Familie besaß und sich daher wünschte, Teil der ihren zu sein. Vielleicht war dies sogar Teil der Anziehung, die sie auf ihn ausübte. Sie war sicher, dass er Gefühle für sie hatte, doch vielleicht wünschte er sich genau so sehr, zu ihrer Familie zu gehören, wie er mit ihr zusammen sein wollte.

Reden, gab Noa vor sich selbst im Stillen zu, war einfach nicht ihre Stärke, jedenfalls nicht, wenn es darum ging, zwischenmenschliche Probleme zu lösen. Sie gab nicht gerne nach, sie sah nicht gerne Fehler ein und vor allem sprach sie nicht gerne über ihre Gefühle. Sie konnte es einfach nicht gut. Sich zu offenbaren, alles von sich zu geben, machte verletzlich und das war etwas, das sie nicht sein wollte. Sie seufzte leise, fast ungehalten, nachdem Cris vorgeschlagen hatte, noch etwas zu trinken und zu versuchen, den Abend weiter zu genießen. Wem versuchte er etwas vorzumachen? Weder er noch sie waren in der Lage, zurück in den Ballsaal zu gehen und fröhliche Konversation zu machen – nicht so. Der Schuss würde nach hinten los gehen wie ein fehlgeleiteter Laserblitz. Sie starrte ihn weiter an, nachdenklich, die Arme noch immer vor der Brust verschränkt, den Mund leicht verzogen. Das führte doch alles zu nichts! Seit sie sich kannten, hatte Cris einige Gelegenheiten wahr genommen, sie zu verärgern oder von einem Fettnäpfen ins andere zu treten, doch was er außerdem jedes Mal tat, war sich zu entschuldigen oder zu versuchen, alles irgendwie wieder gut zu machen. Er hatte diese gutmütige Ader und je mehr Noa dies bewusst wurde, desto mehr tat es ihr Leid, ihm nicht geben zu können, was er wollte oder brauchte. Noa konnte ihm nicht sagen, dass sie ihn liebte, weil sie es nicht tat. Vielleicht würde sie es eines Tages, doch dieser Tag war nicht heute. Nur die Zeit würde zeigen, wie nah sie sich kommen würden und ob das, was sie hatten, wirklich überleben konnte. In der bunt beleuchtenden Nacht des Schiffes, auf dem sie standen, gab es nur eine Sache, die Noa ihm geben konnte und die, wie sie wusste, die meisten Probleme vergessen machen konnte.

Ohne etwas zu sagen löste sie ihre Arme aus ihrer versteiften Haltung, machte einen halben Schritt auf Cris zu und presste ihren ganzen Körper an ihn, wo ihre Augen seinen Blick nur für einen kurzen Moment suchten, bevor sie ihren Mund auf den seinen legte und ihn mit bewusster Intensität zwang, seine Lippen für sie zu öffnen. Sein männlicher, einnehmender Duft stieg ihr sofort in die Nase, als sie ihm plötzlich so nahe war. Während sie ihn hart küsste, tastete sie nach ihm, ergriff seine Hand und schob sie drängend unter ihren Rock, die Lagen an Stoff dort blind bei Seite schiebend, wo sie im Weg waren.


“Wir können auch gehen.“

Raunte sie ihm zu, ohne sich zu weit von ihm zu entfernen, drehte ihren Kopf und hauchte ihm ihren warmen Atem auf den Hals.

“Oder uns eine Besenkammer suchen und das Schloss aufbrechen.“

Es waren womöglich nicht die Worte, die Cris gehofft hatte zu hören, als er sie gebeten hatte mit ihm hinaus zu kommen, aber wenn Noa ihn nicht vollkommen falsch einschätzte, würden sie ihm auch nicht ganz unwillkommen sein. Er war ein Mann. Mit Cris Hand dort, wo sie sie haben wollte, presste Noa ihre Schenkel zusammen. Mit Beziehungsproblemen verschiedenster Art hatte sie in der Vergangenheit ihre Erfahrungen gemacht, doch sie hatte nie wirklich gelernt, vernünftig darüber zu sprechen. Manchmal hatte sie reden wollen und war auf eine Wand gestoßen, dann wieder hatten sie sich nur angeschrien. Das hier war die Sprache, die sie am besten sprach und die sowohl sie als auch jeder Mann verstand: Leidenschaft statt Diskussion. Danach sah alles ganz anders aus.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Oberdeck – Reling – Mit Cris -
 
Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant - zahlreiche Gäste, Matthew, Summer (in der unmittelbaren Umgebung), Joseline und Marana


Marana konnte nicht anders, sie mußte lachen, als Joseline von den Vorstellungen, die sie von den Jedi gehabt hatte, berichtete. Alles in allem klang es mehr als nur verdächtig nach sinnfreien Schnulzen.

"Also ich stimme mit eurer Mutter überein. Die Bezeichnung "Pfannkuchen- Welt" ist wirklich sehr treffend."

erwiderte Marana lächelnd.

"Wer war denn der erste Pfannkuchen, der euch über den Weg gelaufen ist?"

fragte sie interessiert.

"Hattet ihr Glück und es war wenigstens eine Mondprinzessin?"

Es war normal, daß man sich durch seine Phantasie Bilder schuf, auch wenn man durch die Erfahrungen der Wirklichkeit gezwungen war, jedes Bild zu überdenken und zu verändern.

"Die ersten Jedi, mit denen ich Bekanntschaft gemacht habe, hießen Casta und Slain. Ich habe die beiden sehr gerne gemocht, obwohl sie Jedi waren."

Marana lächelte bei dem Nebensatz, um diesem die Spitze zu nehmen. Allerdings hatte ihre Stimme sehr freundlich bei der Erinnerung geklungen und sie hatte nur die besten Erinnerungen an die beiden. Casta hatte sich bedauerlicherweise in ein Kloster ihrer Heimat zurückgezogen, was Marana und ihre Tochter bedauerten. Und Slain galt nach der Schlacht von Corellia als verschollen, wie Marana von Padme erfahren hatte. Corellia war im Leben vieler ein sehr großer Schnitt gewesen, aber hatte den Orden nicht vernichtet, wie auch der Ball hier zeigte.

"Aber ihr habt Recht, laßt uns flanieren. Ein wenig Bewegung wird uns nicht schaden."

Sie wollte Joseline nicht die Möglichkeit nehmen, ein paar andere Jedi zu treffen. Schließlich wußte sie, daß man viele Mitglieder des Ordens nicht so oft zu Gesicht bekam, weil man sich fortlaufend auf Missionen befand. Die beiden erhoben sich und schritten langsam durch das Restaurant in Richtung Ausgang.


Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant - zahlreiche Gäste, Matthew, Summer (in der unmittelbaren Umgebung), Joseline und Marana
 
[Dac, Gewässer vor Coral City, The Promise, Oberdeck, Reling]- Noa, Cris

Cris hatte seinen Worten ein mühsames Seufzen folgen lassen. Noa antwortete ihm nicht – sie schwieg, die Arme immer noch vor der Brust verschränkt, doch dieses Mal transportierte ihre Körperhaltung nicht mehr, dass ihr ein wenig kalt war, sondern eine gehörige Portion Skepsis. Welchen Schaden er mit seinen Worten auch angerichtet hatte, so einfach konnte er ihn offenbar nicht wieder gut machen. Vielleicht sollte er einfach gehen, sich irgendein Getränk suchen und…

Als Noa plötzlich direkt vor ihm stand, war er zu überrascht, um zurückzuweichen. Schon hatte sie sich plötzlich an ihn gepresst, sah ihn aus ihren braunen Augen an und küsste ihn dann, so unnachgiebig, dass er nicht eine Sekunde auf die Idee kam, sich ihr zu verweigern. Ihr Kuss, ihre Lippen schmeckten der Leidenschaft, dem Feuer, das letztendlich dazu geführt hatte, dass er ihr so hoffnungslos verfallen war, und so wehrte er sich nicht einmal, als sie sich seines Armes bemächtigte und ihn in eine ebenso aufregende wie gefährlich kompromittierende Position zwang. Ihre geflüsterten Worte jagten ihm einen Schauer über den Rücken und ihr heißer Atem, der die empfindliche Haut seines Halses streifte, sorgte dafür, dass ihm die Haare zu Berge standen.


„Noa…“, keuchte er atemlos, die Pause nutzend, die sie ihm durch ihre eigenen Worte gegönnt hatte.

„Du bringst uns beide in Schwierigkeiten…“

Natürlich war es hoffnungslos, ein rein formaler Einwand. Schon ertappte er sich dabei, sie ebenso stürmisch zu küssen wie sie ihn geküsst hatte, ihren Mund, ihren Hals, ihre bloßen Schultern… Er konnte ihr nicht widerstehen, jedenfalls nicht vollständig. Sie hatte seine Gedanken ohne viel Aufwand in ein pures Chaos verlassen, ein Chaos, in dem seine vorherigen trüben Gedanken sowie die warnende Erinnerung daran, wo sie beide sich in diesem Moment befanden, weitaus weniger Prominenz genossen als sie eigentlich sollten. Wie er ihr bereits gesagt hatte – er wollte sie. Auch auf diese ganz spezielle Art und Weise. Sie küssen, sie streicheln, sich ihr hingeben…

Cris spürte, wie schwer sein Atem ging, wie heftig sein Herz klopfte. Sie war so weich, roch sie lieblich, schmeckte so unvergleichlich… er musste sich beherrschen, ihre Schulter und ihren Hals nicht mit zärtlichen Bissen zu versehen, deren Spuren vermutlich einige Fragen aufwerfen würden auf einer Veranstaltung wie dieser.


„Ich will mit dir alleine sein“, flüsterte er ihr ins Ohr.

„Ganz alleine.“


Bald würde sie wieder aufbrechen, würden ihre Wege sich wieder trennen, für wie er wusste wie lange. Vielleicht hatte er sie mit seinen Worten zu sehr in die Ecke gedrängt, implizit Sachen von ihr gefordert, die sie ihm – wenn überhaupt – vielleicht nur bereit war, zu ihren eigenen Bedingungen zu geben. Ihre glühende Leidenschaft allerdings schien sie bereitwillig mit ihm zu teilen. Und er wäre ein Narr, würde er sie zurückweisen. Jede Sekunde, den diese atemberaubende Frau so nahe bei ihm war, war ein Geschenk.


„Ich will, dass du dich an diesen Abend erinnerst…“

Wieder küsste er ihren Hals.

„Dass es sich für dich gelohnt hat, mit mir hierher zu kommen…“

Irgendwo in den Tiefen ihres Kleides schaffte seine Hand es, seinen Worten mit subtilen Bewegungen leichten Nachdruck zu verleihen, bevor er ihre und seine Lippen wieder mit einem Kuss verschloss. Er wusste indes nur zu gut, dass eines feststand… wenn sie irgendeinen anderen Willen hatte, dann würde sie ihn problemlos von ihm bekommen können.


[Dac, Gewässer vor Coral City, The Promise, Oberdeck, Reling]- Noa, Cris
 
Dac | Gewässer vor Coral City | Yacht "The Promise", Deck 2, Restaurant | Tzun , Arlen , Raiken und Tomm

Die Beschreibungen von Klonen als "Produkte" würde Raiken sicher an seine Vergangenheit als Sklave erinnern. Als Arlen die Sache dann auch direkt auf den Punkt brachte, war für Raiken das Essen erstmal zu Ende. Tomm konnte es ihm nicht verübeln. Er fragte sich selbst schon insgeheim, wie Tzun seine Ansichten über die Klonproduktion mit den eigentlich vollkommen gegensätzlichen Prinzipien der Jedi in Einklang bringen wollte. Er blickte seinem Padawan besorgt nach, bis dieser das Restaurant verlassen hatte. Ein Kellner kam vorbei und offerierte Getränke. Tomm nahm etwas alkoholfreies, gelbgrün aussehendes. Er hatte keine Ahnung, was das war, fragte aber danach. Er bedankte sich beim Ober, trank einen Schluck und antwortete:

"Ich sehe grundlegende Unterschiede zwischen einem Klon und einem Droiden. Für mich zählt das Selbstverständnis. Droiden, insbesondere Protokolltypen, sind oft so programmiert, daß sie eine Art humanoides Selbstbewußtsein nachahmen. Ich betone aber: nachahmen. Selbst ein noch so moderner und hervorragend programmierter Droide wird nicht zu einem lebenden Wesen."

Vielleicht würde Tzun an dieser Stelle einbringen, daß Piloten ihre Astromechs wie echte Freunde behandelten. Tomm war da keine Ausnahme. Es blieb aber eine Beziehung zwischen Mensch und Maschine, ähnlich wie man an einem lang geflogenem Gleiter hing. Und auch, wenn ein Droide alles dransetzte zu verhindern, zerstört zu werden - es war einprogrammierter Code, kein Selbsterhaltungstrieb der Natur.

"Gerade als Jedi finde ich, daß wir das Recht auf Leben achten sollten. Und du hast Recht, Arlen, wenn du sagst, daß ein Klon ein Recht auf Leben hat. Nur deshalb Lebewesen zu klonen, das halte ich für einen vollkommen verkehrten Ansatz. Das wäre auch gleichbedeutend mit der anderen Methode zur Produktion von Lebewesen - der natürlichen Fortpflanzung. Deiner Logik nach müßte auch jedes männliche Wesen zur Rechenschaft gezogen werden, wenn er nicht jedes weibliche Wesen ... Na, du weißt schon. Ich meine jedenfalls, daß hier Mutter Natur das Sagen haben sollte. Beim Klonen sehe ich deren Wirkung leider nicht gegeben."

Tomm aß den letzten Bissen seines Essens, dann schob er den leeren Teller ein kleines Stück weg, Es war schon fortgeschrittener Abend. Einige Gäste waren wohl oben oder auch schon gegangen. Tomm warf einen Blick rüber zu War und seiner Meisterin. War schien sich gerade zu verabschieden. Er wollte aber noch unbedingt ein kurzes Wort mit ihm reden, bevor der stets unruhige Freund sicher schnell vom Ball verschwand. Und auch Ches wollte Tomm wenigstens noch Guten Abend sagen.

"Entschuldigt mich bitte erstmal. Vielen Dank für das interessante Gespräch, Tzun und Arlen. Ich hoffe, wir können das später fortsetzen."

Er erhob sich, nahm sein Glas mit einem sehr interessanten Getränk namens Limonade und ging rüber zu dem Tisch, an dem Ches und War saßen.

"Meisterin, War, ich hoffe ich störe nicht. Darf ich mich zu euch setzen?"

Dac | Gewässer vor Coral City | Yacht "The Promise", Deck 2, Restaurant | Chesara, War und Tomm
 
Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 4 - Wellnessbereich - Steven, Tenia, Captain Serik Torfan, Offizier der Schiffssicherheit und Padme


Natürlich hatte Tenia Padmes Forderung vehement verneint. Auch wenn es nicht ganz fair war, fragte sich Padme doch, wo Tenia denn aufgewachsen war und ob ihr Trotz ihr dort nicht unheimliche Probleme gemacht haben mußte. Oder auch, woher dieser immense Trotz denn herrührte.
Wenigstens schien Steven sich nun zusammenzureißen und nahm die Zügel in die Hand. Aber wirklich froh konnte Padme darüber nicht sein, denn in ihr wuchs das Gefühl, daß etwas entsetzlich schief lief und sie, obwohl mitten im Geschehen, nichts tun konnte, um den Lauf zu ändern. Sie wäre gerne mit den beiden Jedi alleine gewesen, aber das war schon allein nicht möglich, weil es wieder so ausgesehen hätte, als müsse man etwas verbergen.
Und dann war es vorbei, Steven und Tenia wurden aus dem Raum geführt.


"Ich bedauere diesen Vorfall zutiefst und entschuldige mich für das Verhalten unser Ordensmitglieder."

sagte sie noch zu Captain Torfan und dem anderen Offizier der Schiffssicherheit und verabschiedete sich dann. Erst als sie den Wellnessbereich verlassen hatte, konnte man ihre Niedergeschlagenheit merken. Für Steven und Tenia war das Fest vorbei und sie selbst hatte nach dieser unerfreulichen Szene auch die Lust verloren. Die Tatsache. daß sie keine plausible Ausrede hatte, um ein vorzeitiges Verlassen des Balles zu rechtfertigen, versetzte ihrer Laune den finalen Todesstoß.
Sie würde sich zu den Padawanen setzen und ein wenig plaudern, hatte sie sich vorgenommen, als sie in den Turbolift stieg, der sie zum zweiten Deck bringen sollte.

Der Lift war leer, die meisten Gäste schienen sich auf die beiden oberen Decks verteilt zu haben, schließlich waren die Tanzfläche freigegeben worden, kurz bevor sie in den Wellnessbereich gerufen worden war.
Padme trat aus dem Turbolift heraus und lief gedankenverloren in Richtung ihres Tisches und wäre um ein Haar in einen Twi'lek gelaufen, der die Uniform eines republikanischen Flottenangehörigen trug und sich anscheinend suchend umschaute.


"Entschuldigen Sie bitte vielmals, Sir. Ich war etwas im Gedanken."

entschuldigte sie sich.

"Sie scheinen jemanden oder etwas zu suchen."

Es war möglich, daß er seine Begleitung verloren hatte. Allerdings, stellte Padme mit einem Anflug von Amüsement fest, waren seine Chancen, die Menge zu überblicken eher schlecht, denn er hatte nicht einen unschlagbaren Vorteil wie Tzun, der aufgrund seiner Größe die Menge spielend überblicken konnte.


Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant - Navara und Padme; diverse Gäste
 
- Mon Calamari – Yacht “The Promise” – Deck 2 – Restaurant – Mit War und Tomm –

Der War auf ihre Rückmeldung zu einigen gewissen Fragen wartete, würde es diesmal sicher sein, dass sie in Kontakt bleiben würden. Chesara hatte seine Kontaktdaten abgespeichert und steckte auch ihr Komlink wieder weg. Dass War sich entschuldigte, sie nicht zum Tanz aufgefordert zu haben, machte ihr ganz und gar nichts aus. Sie war längst aus dem Alter heraus, in dem sie sich gewünscht hätte, in einem hübschen Kleid von einem gutaussehenden Kavalier über das Parkett gewirbelt zu werden. Solche Träume hatte sie mit sechszehn gehabt, doch das war lange genug her. Natürlich bedeutete das nicht, dass man nicht auch jetzt noch Gefallen daran finden oder Spaß haben konnte, doch es war schlicht nichts, nachdem Chesara sich verzehrte. Sie hatte ihren Frieden damit gemacht, wo sie im Leben stand und auch, dass zu ihrem Leben kein Mann dazu gehörte.

Bevor sie sich gänzlich von War trennte – sie waren bereits von dem Tisch, an dem sie gesessen hatte, aufgestanden – trat jedoch ein Mann zu ihr, der Teil von ihr war, wenn auch auf eine ganz andere Art und Weise. Tomm Lucas war einer ihrer frühesten Padawane gewesen und einer jener Jedi, die nach War’s eigener Aussage öfter mal bei ihm zum Teetrinken vorbei schauten – eine Statement, von dem Chesara inständig hoffte, dass es sich um einen Scherz gehandelt hatte. Zum Teetrinken hatten jedenfalls die wenigsten Jedi ernsthaft Zeit.


“Tomm! Na endlich, ich dachte schon, alle meine früheren Sorgenkinder würden heute vor mir flüchten.“

Begrüßte ihn Chesara breit lächelnd. Sie hatte frühere an diesem Abend Jibrielle gesehen, doch nur sehr kurz, und von Adrian fehlte bisher jede Spur. Die jungen Leute amüsierten sich vermutlich anderweitig. Gerade mit Jibrielle, die sie lange nicht mehr gesehen hatte, hätte sich Chesara gerne eine Weile länger unterhalten, doch jene war schneller mit ihrer neuen Freundin verschwunden, als Chesara hatte schauen können.

“Ich habe einiges von dir gehört, Tomm, besonders in meinen Gesprächen mit Admiral War Blade.“

Bemerkte Chesara und seufzte gespielt ernst.

“Allerdings nichts, das ich nicht sowieso von dir erwartet hätte.“

Schloss sie grinsend und warf einen Blick zu War.

“Wir waren gerade dabei, unsere Konversation zu beenden und ich glaube, War hat noch andere Verpflichtungen.“

Gab sie ihm die Möglichkeit, sich zu verabschieden, ohne unhöflich zu wirken.

“Aber ich lasse mich gerne noch zu einem Drink von dir überreden.“

- Mon Calamari – Yacht “The Promise” – Deck 2 – Restaurant – Mit War und Tomm –
 
- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Oberdeck – Reling – Mit Cris –

”Dann sollten wir besser verschwinden.”

Befand Noa auf Cris‘ Kommentar. Er wollte mit ihr alleine sein? Kein Problem. Wenn sie ehrlich war, hatte sie genug von diesem Ball. Es war nicht der zauberhafte Abend geworden, der er hätte sein können, aber ehrlicherweise war Noa auch nicht unbedingt der Typ Frau, der bereitwillig dazu beitrug, allein durch ihr Auftreten einen bereits ohnehin schon vielversprechenden Abend noch märchenhafter zu gestalten. An Noa haftete nun mal relativ wenig von einer Prinzessin. Sie war keine zweite Akemi Akanato, um es ganz genau zu sagen. Der Ball als solches erinnerte sie an die kleineren Feiern, auf die Andrei sie manchmal mitgenommen hatte, zumindest was die Art des Feierns anging. Alles war steif und formell, jeder war hübsch angezogen und die Musik war ruhig und langweilig, meinst instrumental, während man altbekannte Standardtänze zum Besten gab. Das war nicht unbedingt die Art von Party, die Noa Spaß machte. Sie mochte es eher locker: laute Live-Musik, gedimmtes Licht, eine ungezwungene Atmosphäre und vor allem kein Dresscode. Dagegen, so musste sie feststellen, feierte die Elite eher langweilig. Interessant waren hier in erster Linie die Location und – an oberster Stelle natürlich – die einflussreichen Gäste, von denen sie heute sogar einige hatte kennen lernen dürfen. Zu Anfang des Festes hatte Cris‘ ihr zwar sogar in Aussicht gestellt, möglicherweise den Kanzler kennen zu lernen, doch das wäre ein ziemlich weit hergeholter Traum gewesen, einer, den Noa selbst nie ernsthaft als realistisch eingestuft hätte. Und ganz im Ernst, was hätte sie zu dem auch sagen sollen? Offiziell war sie heute nur eine Begleitung und nicht beruflich hier, also hätte sie ihn wohl kaum interviewen können. Was also war Noas Fazit dieses Abends? Er hätte besser laufen können. Zwar hatte sie ein paar wichtige Jedi kennen gelernt, Shana getroffen, einer Rede des Kanzlers bei gesessen und hatte einer ehrenvollen Zeremonie des republikanischen Militärs beigewohnt, doch sie hatte auch Cris‘ Ex-Freundin, Miss Starlight persönlich, kennen gelernt, bzw. überhaupt erfahren, mit wem er da in der Vergangenheit was gehabt hatte. Das war ganz klar der bisherige Tiefpunkt gewesen. Von hier an konnte es also nur noch besser werden. Noa verteilte viele kleine Küsse auf Cris‘ Lippen.

“Und keine Sorge, ich weiß genau, wie der Abend unvergesslich wird.“

Versprach sie ihm, leicht überheblich. Okay, genau genommen hatte sie keinen Plan, aber das hieß schließlich nicht, dass ihr nicht noch etwas einfallen würde. Sie erwog bereits, tatsächlich eine Abstellkammer zu suchen und Cris dort hinein zu zerren, verwarf den Gedanken jedoch aus Rücksicht auf ihn, so ironisch das auch klingen mochte. Gefallen hätte es ihm sicherlich, dafür hätte Noa schon gesorgt. Das Ding war, dass Cris heute Abend beruflich hier war. Sogar seine Vorgesetzten waren anwesend. Sollte man sie wider Erwarten erwischen (ein gewisses Restrisiko bestand schließlich immer) und er identifiziert werden (warum und wieso auch immer), käme das sicherlich in seine Akten oder ähnliches. Lieutenant Cris Sheldon: beim Siegesball von Corellia in Anwesenheit des Kanzlers beim Geschlechtsakt erwischt. Besser nicht.

“Also, folgender Deal: du machst dich schlau, wann das nächste Shuttle zurück nach Coral City fliegt und ich versuche, Rätin Chesara aufzutreiben. Ich habe noch etwas von General Grant für sie. Sobald ich das erledigt habe, können wir unsere eigene kleine Party feiern.“

Der Jedi-Rätin den Datenstick zu übergeben war Noas Aufgabe von Seiten des Widerstandes. Ohne das erledigt zu haben, konnte sie nicht von hier weg.

“Sagen wir, in zwanzig Minuten wieder hier?“

Schlug sie vor, Abstand zwischen Cris und sich bringend. Sie hätte ihn am liebsten hier und jetzt geschnappt und wirklich in eine der Besenkammern gezogen, hätte sie gewusst, wo sie eine solche fand. Zwanzig Minuten waren eine verdammt lange Zeit, insbesondere wenn man den Grill gerade angefeuert hatte. Die Zeit würde sie jedoch brauchen, um Rätin Chesara zu finden, wenn es ihr überhaupt gelang. Sie musste sich ohnehin durchfragen oder ihr notfalls eine Nachricht schreiben. Ihre Nummer hatte sie von Pablo. Es würde die sprichwörtliche Suche nach einer Nadel im Heuhafen werden.

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[Dac, Gewässer vor Coral City, The Promise, Oberdeck, Reling]- Noa, Cris

Cris schmunzelte, als Noa ihm ein Zeitfenster von zwanzig Minuten vorschlug, bevor sie sich an dieser Stelle wieder trafen. Also hatte sie tatsächlich noch Angelegenheiten des Widerstands zu erledigen – kurz überlegte Cris, ob sie ihn eingeweiht hatte oder ob das wieder eine der Sachen war, die ihn – so wie der Transport Thalias und der Kinder von Coruscant weg – nicht angingen. Er war sogar versucht, als der Name Chesara fiel, ihr seine Hilfe anzubieten, ließ es dann jedoch. Er mochte zwar guten Kontakt zu der Jedi-Rätin zu pflegen, doch er bezweifelte, dass Noa sonderlich davon begeistert wäre, wenn er ihr vor dieser das Händchen hielt. Hätte sie seine Hilfe gebraucht, hätte sie ihn wohl darum gebeten. Außerdem hatte sie recht deutlich gemacht, was in ihren Augen jetzt seine vordringliche Aufgabe war – die Organisierung eines Transportmittels zurück nach Coral City.

Bevor Noa sich davon stehlen konnte, hielt er sie jedoch sanft fest und zog sie wieder zu sich zurück.


„Zwanzig Minuten“, flüsterte er, bevor er ihr ihren Nacken und den Bereich um ihre Schulterblätter herum mit einer zärtlichen Serie an Küssen bedachte, jede Berührung ihrer samtweichen Haut genießend.

„Keine Sekunde länger.“


Dann ließ er sie los und lehnte sich mit einem gedehnten Ausatmen gegen die Reling, während die Widerstandskämpferin wieder im Inneren des Schiffes verschwand. Mit Noa zusammen zu sein schien zuerst eines zu bedeuten: ein unvorhersehbares Wechselbad der Gefühle. Und jedes Gefühl, das sie in ihm zu entfachen vermochte, schien intensiver als das vorherige zu sein. Sie ließ ihn spüren, was es hieß, am Leben zu sein.

Als er das Gefühl hatte, sich einigermaßen wieder in der sanften Meeresbrise abgekühlt zu haben, stieß Cris sich locker von der Reling ab und ging beinahe federnden Schrittes ebenfalls zurück in das Innere des Schiffes. Er wusste genau, wen er jetzt suchte – Selby. Schließlich war dieser Teil des Sicherheitskontingents an Bord und somit vermutlich in sämtliche Details eingeweiht, die den Transport von der und zur Promise beinhalteten.

Cris‘ Intuition erwies sich als richtig – er fand den Piloten an einer der Bars, wenngleich sich dieser kein alkoholisches Getränk, sondern scheinbar lediglich ein Glas Wasser genehmigte. Als er den ehemaligen Sturmtruppler erspähte, prostete er ihm leicht zu.


„Lieutenant. Hat sie sie wieder stehen lassen?“

Es bestand kein Zweifel darin, wer mit „sie“ gemeint war, und obwohl Selby sich um einen scherzhaften Tonfall bemüht hatte, meinte Cris, in seinen Augen so etwas wie Sorgen zu erkennen.

„Noa hat noch etwas zu erledigen“, erwiderte er knapp.

„Danach werden wir wohl den Heimweg antreten.“


Die Augenbrauen des Piloten wölbten sich skeptisch.

„So früh?“

Dann jedoch grinste er.


„Ach ja, ich vergaß. Sie sind kein besonders guter Tänzer, stimmt’s?“

Cris‘ Mundwinkel zuckten leicht. Nein, zumindest in der Form des Tanzes, die dort im großen Ballsaal zelebriert wurde, war er wirklich nicht gut.


„Es hilft unserem Arbeitgeber wohl kaum, wenn ich mein diesbezügliches Ungeschick allzu offensichtlich demonstriere.“


„In der Tat.“

Selby nahm einen Schluck von seinem Wasser.


„Nehmen Sie den Shuttleservice zurück nach Coral City?“

„Danach wollte ich Sie gerade fragen…“


Der Pilot winkte ab.


„Verstehe schon. Ich sorge dafür, dass ein Gleiter für Sie bereit steht. In fünfzehn Minuten…?“

„Ungefähr“, bestätigte Cris, in der Hoffnung, dass der andere die Röte, die ihm plötzlich bei dem Gedanken, was in fünfzehn Minuten wohl alles passieren würde, ins Gesicht stieg, nicht bemerkte.

„Und danke.“


„Nichts zu danken.“

Selby winkte dem Barkeeper zu, empfing von diesem ein Glas mit einem ordentlichen Schluck bernsteinfarbener Flüssigkeit – Cris vermutete, dass es sich wieder um Whiskey handelte – und hielt es seinem Gegenüber dann auffordernd hin.


„Einer für den Weg. Sie sehen immer noch aus, als könnten Sie es gebrauchen.“

Dieses Mal zögerte Cris nicht, sondern nahm das dargebotene Glas und leerte es mit einem Zug. Einen Huster unterdrückend nickte er Selby zum Abschied zu, bevor er sich wieder in Richtung des Oberdecks orientierte, um zum Treffpunkt zurückzukehren. Zu Noa…


[Dac, Gewässer vor Coral City, The Promise, Deck 2, Barbereich]- Cris, diverse Gäste
 
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