Mon Calamari (Calamari-System)

[Dac, Coral City, Landebucht, Empress of Blades, große Kabine]- Noa, Cris

Cris hatte noch ein wenig gedöst, seinen Arm um Noa gelegt und jede ihrer kleinen Bewegungen im Schlaf mit einem glücklichen Lächeln begleitet, bevor die Widerstandskämpferin sich schließlich wirklich bewegte und er seinen Arm ein wenig zurückzog, um ihr diese Bewegungen zu erleichtern. Als er das erste Mal an diesem Morgen wieder ihre Stimme hörte, klang sie ähnlich dunkel wie an jenem Morgen auf Coruscant, als sie nebeneinander wach geworden waren, doch immer noch unwahrscheinlich sexy. Alles an Noa war so – zu jeder Tageszeit, zu jeder Gelegenheit, ob sie jetzt nach einem tiefen Schlaf wach wurde oder putzmunter vor ihm stand. Er liebte jeden Aspekt an ihr, vergötterte ihren Körper, ihre Ausstrahlung, ihren Charakter. Sie war alles, was er sich wünschte… und mehr.

„Wenn du sagst, dass es spät genug ist, ist es spät genug“, flüsterte er ihr diplomatisch ins Ohr, bevor er sich dazu hinreißen ließ, sanft an ihrem Ohrläppchen zu knabbern. Es war fast niedlich, zu sehen, wie müde sie immer noch war und wie sie ihre atemberaubenden Augen – sehr zu Cris‘ Leidwesen – offenbar gegen das Licht abschirmte, da es immer noch ein wenig zu früh für sie schien. Noa war eine Langschläferin und das unterschied sie deutlich von Cris – als Soldat hatte er gelernt, immer dann zu schlafen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergab, und immer dann wach zu werden, wenn es notwendig war. Zugegebenermaßen hatte diese Disziplin im Rahmen seiner jüngeren Tätigkeiten etwas abgenommen und er vermutete, dass Noa langfristig auf ihn abfärben würde. Denn was konnte es schöneres geben, als neben ihr zu liegen und sie dabei zu beobachten, wie sie langsam wach wurde?

„Als ich aufgewacht bin, lag die Frau, von der ich geträumt habe, direkt neben mir und sah noch schöner aus als in meinem Traum“, antwortete leise auf ihre Frage danach, wie er die Nacht – und fast die erste Hälfte des Tages – hinter sich gebracht hatte.

„Ich würde also sagen, dass ich so gut geschlafen habe wie nur irgend möglich.“

Er lächelte und drückte sich bereitwillig an sie, als sie ihm wieder halb den Rücken zuwandte und sich an ihn schmiegte. Beschäftigung fand er darin, ihren Nacken wieder mit einer Myriade winziger Küsse zu überdecken, einer süßer schmeckend als der nächste. Warum mussten sie überhaupt aufstehen? Er konnte sich nicht vorstellen, glücklicher zu sein als in diesem Moment, an diesem Ort. Seine streichelnde Hand verfolgte langsam die üppigen Kurven ihres Körpers und jeder seiner Atemzüge schien sich nach ihrem unwiderstehlichen Geruch zu verzehren.

Natürlich hatte Noa Recht, als sie schließlich das Frühstück erwähnte und zudem andeutete, dass sie es wohl recht angebracht fände, würde er zumindest dafür sorgen, dass sie den ersten Kaf des Tages im Bett zu sich nehmen konnten. Mit einem gespielten Seufzen drückte Cris ihr einen letzten Kuss auf den Rücken und erhob sich dann, etwas orientierungslos durch den Raum blickend, in dem unter anderem die Bestandteile seines Anzuges wild verteilt waren, ein Anblick, der ihn sofort wieder an die hinter ihnen liegende Nacht erinnerte. Wow…


„Ich schau mal, was ich machen kann.“

Relativ zügig fand er zumindest ein paar Shorts und schlüpfte zügig hinein, setzte sich dann jedoch, anstatt die Kabine sofort zu verlassen, noch einmal zu Noa an die Bettkante, und zwar so, dass er endlich ihr hübsches Gesicht und ihre funkelnden Augen sehen konnte. Sie da so liegen zu sehen schien sein Herz auf eine seltsame Art und Weise zu berühren.

„Du bist wunderschön“, sagte er leise und griff sanft nach einer ihrer Hände, um sich dann vorzubeugen und ihren Handrücken zärtlich zu küssen.

„Ich war nie glücklicher als jetzt.“

Er lächelte, fast ein wenig schüchtern und unsicher.

„Das… das solltest du nur wissen.“


Endlich – und gerade noch rechtzeitig, bevor er ihr törichterweise wieder hätte sagen müssen, dass er sie liebte – erhob Cris sich endgültig und verließ die Kabine, allerdings nicht ohne Noa im Türrahmen noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick zuzuwerfen. Er nahm sich vor, nicht viel Zeit mit der Zubereitung des Kafs zu verschwenden, sondern so schnell wie möglich wieder zu ihr zurückzukehren.

Dieses Vorhaben erwies sich indes als schwierig. Selby war nirgendwo zu sehen – Cris vermutete, dass er entweder nach dem offiziellen Ende des Balls den Abend noch auf seine Art hatte ausklingen lassen und demzufolge noch schlief oder aber aus Rücksicht auf Noa und ihn irgendwo anders übernachtet hatte – und die Maschine, die für die Herstellung des Kafs verantwortlich war, hatte folglich noch niemand aktiviert. Während sie also erst einmal auf Touren kommen musste, fand Cris genug Zeit, sich in einer zu einer anderen Kabine gehörenden Nasszelle – er wollte nicht mit leeren Händen zu Noa zurückkehren – seine übliche Morgenroutine abzuspulen, sich die Zähne zu putzen und sich rasch zu duschen. Auf eine Rasur verzichtete er, hatte er doch gelernt, dass Noa ganz und gar nichts dagegen hatte, wenn ein paar Stoppeln sein Gesicht zierten.

Schließlich kehrte er mit zwei Bechern und einer Kanne voll dampfend heißem Kaf in die Kabine zurück, in der Noa auf ihn wartete. Fast ein wenig triumphierend präsentierte er seine „Beute“ als die Tür sich vor ihm öffnete.

„Heiß und frisch!“


[Dac, Coral City, Landebucht, Empress of Blades, große Kabine]- Noa, Cris
 
Mon Calamari - Ozean - Yacht ›The Promise‹ - Deck 1 - Ulo Sammandi, Eowyn El'mireth und Turima Belandri

In der Tat waren sich Senator Sammandi, Großmeisterin El'mireth und Turima einig, was ihrer Ansicht nach die innere Stabilität der Neuen Republik verbessern würde. An der Stelle bot der Ishi Tib auch gleich an seine Kontakte zu republikanischen Großkonzernen spielen zu lassen, was die blau gekleidete Hapanerin sofort zu einem Lächeln an seine Adresse quittierte.

"Sehr gut."

Des weiteren befürwortete er sozusagen umgehend das direkte Gespräch mit Kanzler Quún zu suchen. Turima gab ihm recht. Immerhin hatte sein Wort als oberster Repräsentant der Republik sehr viel mehr Gewicht als das zweier Senatoren von insgesamt über 1800. Außerdem mussten der Mon Calamari und sein Stab über einen noch viel größeren Kreis von Kontakten und Beziehungen zur Wirtschaft verfügen, so dass Anfragen an galaxisweit operierende Großkonzerne vom Büro des Kanzlers aus auch grundsätzlich viel mehr Aufmerksamkeit erlangten als solche von ihnen kaum bekannten Senatoren.

Überrascht vernahm sie wie Senator Sammandi, nachdem er kurz einen Happen gegessen hatte, eine Zusage an die Jedi-Großmeisterin geben konnte, dass auch seine Heimatwelt bereit war mehr Credits in die Hand zu nehmen und Denon so gut sie nur konnten zu helfen. Dass der elegant gekleidete Ishi Tib nebenbei auch Hapans Beitrag lobend erwähnte hörte Turima natürlich gern. Allerdings hatte das Hapan Konsortium erheblichere finanzielle Mittel als der kleine Planet Tibrin.


"Nun, ich kann zwar nichts so Konkretes versprechen wie Senator Sammandi, aber angesichts der Erkenntnisse aus unserem Gespräch fände ich es angemessen, wenn Hapan seine Anstrengungen die Neue Republik im Wiederaufbau zu unterstützen intensivieren würde. Ich werde jedenfalls Kontakt mit meiner Regierung aufnehmen und alle Möglichkeiten erörtern."

Schließlich war es auch denkbar, dass sich die hapanische Industrie stärker in den Wiederaufbau einbinden ließ und sich auf diesem Wege sowohl den Zugang zu nötigen Ressourcen verschaffte als auch weitere bisher verschlossene Türen zu öffnen vermochte wie für lukrative Aufträge der Neuen Republik selbst als auch anderen Mitgliedswelten, bei denen Hapan teilweise ja noch immer als eigenbrötlerisch und wenig kooperativ wahrgenommen wurde. Ja, ihre Wirtschaftsberaterin würde morgen bestimmt ihre helle Freude an den Möglichkeiten haben und gerne eine Vorschlagsliste erarbeiten, die sie dann an den Königshof auf Hapan senden konnten. Dessen war sie sich so gut wie sicher.

Dass die Jedi-Großmeisterin allerdings über keine wirklichen Kontakte zur republikanischen Industrie verfügte und auch nicht Bescheid wusste, ob solche überhaupt schon gestellt wurden, verwunderte die hapanische Senatorin nicht. Schließlich war das auch keine Aufgabe der Jedi.


"Lassen Sie mich Ihnen versichern, ich habe durchaus Verständnis dafür, dass Sie über den Stand der Dinge in der Hinsicht nicht informiert sind, Jedi El'mireth. Die Fäden laufen sehr wahrscheinlich bei der Regierung von Denon und deren Senator Towani zusammen",

äußerte sie ihr Verständnis.

"Was mich jedoch interessieren würde wäre Ihre Einschätzung bezüglich des tatsächlichen Echos auf die Medienkampagne der Jedi auf Denon. Von Hapan her weiß ich von guten Resultaten diesbezüglich. Da es auf Denon ebenso wie zuvor auf Hapan auch eine erhebliche Anzahl negativer Stimmen bezüglich der Neuen Republik gab bzw. gibt wären diese Daten bei dem Gespräch mit Kanzler Quún überaus wertvoll."

In Bezug auf letzten Worte der Jedi-Großmeisterin hatte die blonde Diplomatin jedoch noch eine Nachfrage.

"Hm, Sie sprachen gerade von Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Wo sehen Sie abseits der bereits geleisteten Arbeit der Jedi auf Denon, für die Ihnen die Einwohner von Denon und auch die Republik selbst sicherlich sehr dankbar sind noch weitere Potentiale? Ich gebe Ihnen jedenfalls Recht, dass es der Republik nur guttun kann, wenn die früheren Differenzen zwischen Senat, Militär und den Jedi beigelegt werden würde und stattdessen eine vertieftere, vertrauensvolle Zusammenarbeit entsteht."

Dabei ließ die Senatorin auch durchklingen, dass sie, obwohl sie eine Hapanerin war, den Jedi keinesfalls negativ gegenüber stand. Turima wusste sehr wohl um ihre einzigartigen Fähigkeiten und auch ihren Symbolwert als Gegenstück der imperialen Sith. Abgesehen davon waren in Turimas Augen sowieso alle, die bereit waren im Kampf gegen der Imperium zu helfen, das noch immer ihre Heimatwelten mit einer Blockade zum Wiederaustritt aus der Republik zwingen wollte, wertvolle Verbündete.

Mon Calamari - Ozean - Yacht ›The Promise‹ - Deck 1 - Ulo Sammandi, Eowyn El'mireth und Turima Belandri
 
Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - mit Marana, sowie Matthew und Summer irgendwo in der Nähe herumstromernd und zahlreichen anderen Gästen

Danach!
Wir hatten wohl nach Casta das Privileg seine Padawane sein zu dürfen.


Erwiderte Jo sofort auf Marana’s Nachfrage und überging damit die amüsierten Ausführungen Marana’s darüber wer Jo im Tempel auf Coruscant begrüßt hatte. Aber Jo wollte so schnell wie möglich auf die Fragen, ihren alten Meister bezüglich, eingehen.
Ja, sie vermisste ihn unendlich und ein Teil von ihr Hoffte jeden Tag, das er den Weg zurück finden würde. Doch die Realistin in ihr wusste es besser. Es hätte Hinweise gegeben. …
Kurz schluckte sie!


Glaubt mir, es gibt Weniges, dass ich mir mehr wünsche als seine Rückkehr. Doch auch wenn ich die Hoffnung nie aufgeben werde, weiß ich, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass er zurück kehrt.
Niemand kann jetzt sagen ob unsere Hoffnung jemals Erfüllung findet. Die Antwort auf diese Frage liegt in der Zukunft.
Aber ich lebe im Jetzt und Hier und jetzt und hier ist er nicht bei uns!


Ja, es war genau so! Jedi lebten nicht in der Vergangenheit oder in Hoffnung auf irgendeine gewünschte Zukunft. Jedi lebten im Moment. Auch das war etwas, was Slain ihr beigebracht hatte und sie versuchte ihn zu ehren indem sie seine Lehren befolgte und sie auch an ihre Padawane weiter gab! So lebte ein Teil ihres Meisters immer weiter und wurde bewahrt.
Jo wäre wohl in noch tiefgründigere Grübeleien über dieses Thema verfallen, wenn Marana sie nicht mit einer kleinen Bemerkung davon ab brachte.
Beabsichtigt sie neugierig zu machen?
Wie…oh ach ja, ihre ganz eigene Pfannkuchenwelt! Eine zum Teil recht private Geschichte. Aber Jo hatte selbst damit angefangen und empfand es nun als ihr Pflicht Marana durchaus Einiges dazu zu erzählen.


Tja, ich habe damit angefangen, also wäre es sehr ungehörig euch nicht auch mehr zu erzählen. Außerdem liegt einige Zeit seit dem zurück und ich habe gelernt mit der Erinnerung um zu gehen.

Noch einmal holte Jo tief Luft, dann begann sie leise zu erzählen!

Ich war nicht allein Padawan von Master Slain! Da war noch ein Schüler! Rhino! Er war ein paar Tage vor mir dem Orden beigetreten und gemeinsam begannen wir unsere Padawanzeit bei Master Salin! Anfangs war Rhino nur ein Mitpadawan, ein Trainingspartner und guter Freund. Doch es wurde mehr daraus! Wir verliebten uns und für eine viel zu kurze Zeit waren wir, trotz Flucht, Krieg und all der Schrecken, glücklich. Eine kleine, mehr oder weniger perfekte, Pfannkuchenwelt.
Doch dann, auf einem Chissplaneten, starb mein Glück direkt vor meinen Augen.
Ein Teil von mir starb mit ihm und ich dachte, nie wieder lieben zu können.
Aber, so wenig man es in diesem Moment glaubt, das Leben geht weiter.
Und es ging weiter. Anfangs „nur“ durch die Erfüllung meiner Pflicht dem Orden gegenüber. Doch auch die Gefühle kehrten zurück.
Ich wehrte mich am Anfang! Es konnte nicht sein, dass Rhino tot und ich noch einmal glücklich war. Doch Liebe folgt keiner Vernunft und Van war hartnäckig! Als ich es dann zu lies, fand ich noch einmal eine Liebe. Wir trennten uns kaum, gingen gemeinsam auf Missionen und… wollten heiraten.
Doch auch diese Liebe war mir nicht auf Dauer vergönnt.
Eine Bombe an unserem Schiff beendete mein privates Glück.


Ja, es war der Horror gewesen. Der sterbende Van war das Letzte, das Jo‘s Augen je sahen!
Damals war sie sehr nahe der dunklen Seite, wenn nicht sogar kurz einen Schritt über der Grenze. Sie wusste das und nie würde sie das vergessen. Aber diesen Teil der Geschichte würde sie Marana nicht erzählen. Es war ohnehin merkwürdig, dass sie es der Herzogin erzählt hatte. Nicht das es etwa ein Geheimnis war. Mittlerweile konnte sie darüber sprechen. Außerdem konnte jeder, der Zugang zu ihrer Akte hatte, genau das erfahren. Aber erzählt hatte Jo diese Geschichte trotzdem schon sehr, sehr lange nicht mehr. Jedenfalls nicht in diesem Umfang.
Einen tiefen Atemzug der frischen Seeluft brauchte sie um die düsteren Erinnerungen zu vertreiben und möglichst gleichmütig zu klingen.


Ich verlor damals auch mein Augenlicht. Aber ich fand meinen weiteren Weg.

Was sollte sie sonst weiter dazu sagen? Sie wollte nicht Marana’s Mitleid oder gar die Stimmung des Abends trüben! Sie hatte nur von Rhino und Van erzählen wollen und sie hatte das Gefühl als würde sie durch die Erinnerung an die Beiden ein gutes Stück von ihnen bewahren! Ein Gedanke, der sie trotz des noch immer schmerzenden Verlustes, ganz sachte Schmunzeln lies.

Bitte verzeiht, ich möchte diesen wunderbaren Abend nicht mit traurigen Erinnerungen trüben. Und wenn man es recht betrachtet sind diese Erinnerungen ja auch nicht nur trübe. Wenn ich an Rhino und Van denke, ist da sehr viel Glück, das mir zu Teil wurde weil es sie gab. Daran erinnere ich mich.

Jo’s Gesicht wandte sich dem offenen Wasser zu, als könne sie darüber sehen und sich in der wogenden, dunklen Ferne verlieren.

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Padme war etwas verdutzt, als der Captain meinte, er werde ihre Bedenken beherzigen und sich zukünftig dahinstellen, wo er einer geringeren Kollisionsgefahr ausgesetzt sei.
Das Problem an der Sache war nur, daß Padme diesbezüglich keinerlei Bedenken geäußert hatte. Es war auch nicht sein Fehler gewesen, daß sie mit ihm zusammengestoßen wäre.


"Nun, Captain Ven, die einzigen Bedenken, die ich in dieser Sache habe, sind, daß ich einfach aufmerksamer bei der Plazierung meiner Schritte sein sollte."

wandte Padme ein.

"Es wäre bedauerlich, wenn sie mein Ungeschick als Anlaß dazu nähmen, die Wanddekoration zu bereichern."

In Padmes Stimme klang nun eindeutig Belustigung mit.

"Ich bin mir sicher, daß bei Dekoration ein ganz ausgefeiltes Konzept zugrunde liegt und am Ende hätten sie einen frustrierten Dekorateur am Hals. Zudem gebe ich zu bedenken, daß wir nun zu zweit hier stehen und bisher nicht umgelaufen worden sind, obwohl wir gemeinsam ein weitaus größeres Hindernis bilden, nicht wahr?"

Padme konnte nicht umhin, ihn auf diese Sache hinzuweisen, obwohl ihm das mit Sicherheit schon selbst aufgefallen war. Wobei solche Dinge immer ziemlich sichere Themengebiete waren, von den Gefahrenthemen hatte Padme heute nun wirklich genug gehabt.

"Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Captain Ven."

erwiderte sie diese Höflichkeitsfloskel, die so wenig aussagekräftig war. Aber solche Floskeln gehörten einfach dazu und sie hatte dazu beigetragen, daß diese Wendung nun eintrat. Allerdings klangen seine nächsten Worte in ihren Augen irgendwie einstudiert. Wachende Säule der Republik? Sicher mochten die Jedi sich so sehen, aber es kam höchst selten vor, daß sie so hochtrabend betitelt wurden.

"Und ihre persönliche Meinung, Captain Ven?"

Die Frage war Padme zeitgleich mit ihren Gedanken über die Lippen gekommen und sie blickte ihn gleichzeitig fragend und nachdenklich an. Die Sichtweise, in den anderen Jedi Brüder und Schwester zu sehen, erheiterte Padme dagegen ungemein. Sie kannte mindestens eine Person an Bord, für die diese Vorstellung der absolute Horror wäre. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob das nicht eine Sichtweise seiner Spezies war.

"Die Jedi sind froh darüber, endlich wieder ihren Beitrag für die Republik leisten zu können. Durch die Basis auf Lianna haben wir endlich die Möglichkeit erhalten, unsere Kräfte wirksam und umsichtig koordinieren und einsetzen zu können."

Padme wurde das dumpfe Gefühl nicht los, daß gerade die Angehörigen der Flotte, die bereits für die Bedienung mehrere tausende Leute benötigten, kaum ermessen konnten, wenn man die Basis verlor. Der Militärapparat funktionierte eindeutig anders als der Orden.

"Nun, Captain, was Sie sagen, ist sicherlich zutreffend. Wäre aber der Flotte im Orbit kein Erfolg beschieden gewesen, dann hätten wir in einer Falle befunden. Auf einem imperialen Planeten, der gerade einen republikanischen Angriff hinter sich hat, unterzutauchen, mag kein Ding der Unmöglichkeit sein, aber stellt doch eine immense Herausforderung dar und ist immer mit Opfern verbunden."

stellte sie die Bedeutung, die der Sieg in der Raumschlacht, für die Leute am Boden gehabt hatte, noch einmal heraus. Sie hätten alle in Teufels Küche geraten können, wenn die Schlacht verloren geworden wäre.

"Stolz, Captain Ven?"

Padme lächelte.

"Stolz ist nichts, was den Jedi eigen ist. Der Superlativ von Stolz ist Dünkel, der Komparativ ist Arroganz. Stolz ist ein gefährlicher Weg für Jedi, denn nur zu schnell kommt die Demut, die wir vor dem Wirken der Macht empfinden, abhanden. Wir messen unserem Wirken selten die Bedeutung bei, die andere darin sehen."

Manchmal waren diese unterschiedlichen Sichtweisen der Anlaß für die Probleme.


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Die seichten Wellen des Wassers glitzerten im sonnst tiefschwarzen Ozean. Der Mond legte sich ganz schön ins Zeug um möglichst romantische Stimmung zu erzeugen. Romantische Stimmung in der sie sich gerade allein befand. Jibrielle war nicht hier bei ihr. Und bevor sie zu sehnsüchtig quengelig werden konnte rief sie sich zur Ruhe und zur Fairness. Sie würde Jibrielle noch den ganzen Abend für sich haben und sie hatte keine Ahnung mit wem sie da gerade sprach. Vielleicht ein Freund? Ein Jedi? Ein Jedi Freund? Oder gar ein Politiker? Oder ein Soldat? Oder...oder...oder..oder... Miranda wusste es nicht und verbot sich darüber nach zu grübeln. Jib würde schon kommen wenn sie mit dem Gespräch fertig war, das hoffentlich nicht so ernst verlief wie ihr Gesicht und das Pedant des gut gekleideten Fremden (Adrian) gewirkt hatten. Denn dieser Abend musste, nein er würde wunderschön werden. Wobei die Gefahr das sie Fehler machte unendlich hoch war. Sie hatte in der kurzen Zeit in der sie sich kannten Jibrielle schon diverse Male durch bescheuerte Handlungen und noch dämlichere Worte verletzt und verprellt. Bisher hatte Jibrielle das nicht davon abgehalten mit ihr zusammen sein zu wollen. Miranda wollte alles dafür tun das sie diesen Schritt nicht bereute. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht als sie abermals die für sie so unglaublichen Fakten zusammen zog. Sie war dann also in einer Beziehung mit der attraktivsten Frau des Universums, die eine Jedi war, und sie auf den exklusivsten Ball der Republik eingeladen hatte. Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht als ihr auffiel wie stark ihre Gedanken von Jibrielle bestimmt waren, jedem dem sie heute Abend begegnet wahr...allesamt Fremde hatte sie von ihr erzählt. Verliebt sein war wohl wirklich die beste Droge im Universum. Und trotzdem versuchte sie sich für einen Moment auf Morgen zu konzentrieren, nur für fünf Minuten. Immerhin stand mit ihrem Engagement auf dem Splash Festival,sie würde jeden Tag dort auflegen, ihr bisher wichtigster Gig an. Also wie würde sie das machen? Ganz einfach, feiern so lange es ging, vielleicht und wenn sie das überhaupt wollte ein wenig mit Jibrielle schmusen, dann drei vier Stunden schlafen und dann ein Set zusammen bauen, aus dem Bauch heraus...


"Ich dachte mir, dass Sie etwas Fruchtiges mögen ... deswegen hier, ein Coral City Ice Tea."

Die merkwürdig unterhaltsamste Bekanntschaft des Abends meldete sich zurück, kehrte mit seiner markanten Stimme zurück in ihren Geist.

„Hervorragende Wahl Rin“.

Sie schmunzelte, er hatte einen ihrer Lieblingsdrinks erwischt, und nahm eine Zigarette und das zweite mal heute Abend Feuer von ihm entgegen. Eine Zigarette, dann würde sie noch mal nach unten gehen, um die Ecke linsen und zu IHR zurück kehren. Naja und wenn Jib immernoch im Gespräch war würde sie weiter linsen und vielleicht zu Akemi stoßen um ihrem Freund Mr. Cohn schamlos Löcher über seine Buchreihe in den Bauch zu fragen. Die Glut erhellte die seichte Dunkelheit direkt vor ihrer Nase, natürlich war es an Deck nicht duster, aber eben nicht so hell erleuchtet wie innen. Rins rotes Haar wirkte jetzt um einige Nuancen dunkler als er sich, mit lässig ruhigen Blick neben sie gesellte.. Er sprach davon ihr jetzt die Geschichte zu erzählen die sie sich eingefordert hatte. Miranda lehnte sich mit dem Rücken an die Reling, lehnte ihre Ellbogen auf das edle Holz und pustete eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als der wunderbahr kühle Wind seinen Tribut forderte. Ja was würde sie jetzt hören? Geschichten über einen experimentellen Musiker? Seine Stimme war schon jetzt besonders, wie würde sie sich erst im Gesang anhören? Oder war Rin ein Künstler, der in irren Sessions anerkannte Werke erschuf? Der Kerl war sicher kein Bankberater oder sowas nein nein....

Und plötzlich machte er mit einer einzigen Bewegung all diese Vorstellungen zunichte. Miranda blickte überrascht auf das Innenleben einer wirklich beeindruckend echt wirkenden Armprothese. Sich ein wenig hilflos über diesen überraschenden Ablick fühlend zog sie die Augenbrauen zusammen und wollte fragen wie das passiert war als Rin fortfuhr.


"Die Hand wurde mir vor mehr als einem Jahr im Kampf abgeschlagen. Ich war auf einer Mission. Eine Ermittlung. Wir suchten nach einem mutmaßlichen Sith und fanden diese Person auch. Ich überschätzte mich und zog trotz der Unterstützung meiner Partnerin den Kürzeren. Ich übernahm mich ... wie mir das nicht selten passiert, in letzter Zeit. Da war die Hand weg. Der ganze Arm, um genau zu sein. Von der Schulter abwärts. Mein Schwertarm. Aber die Technik hilft, auf dass ein Jedi nicht arbeitslos werden braucht. Ich war natürlich sofort außer Gefecht gesetzt. Letztlich wäre ich aber gewiss getötet wurden, wenn meine Partnerin Jibrielle nicht dagewesen und gekämpft hätte."

Und in ihrem Kopf brachen haushohe Regale mit Porzellan zusammen. Rin war ein Jedi, er kannte Jibrielle. Er hatte eben versucht sich an sie ran zu machen, war das ein Spiel? War Jibrielle deswegen nicht hier? Hatte sie Rin auf sie angesetzt? Was sollte das? WAS SOLLTE DAS? War das ein Spiel? Jedi die sich über eine die nicht zu ihren erlesenen Reihen gehörte tot lachten? Nein nein nein, Jibrielle war nicht der Typ für sowas. Nicht Jibrielle. Das war nicht so und das durfte nicht so sein. Viel zu „komliziert“ waren die Wege auf denen sie zusammen gekommen waren. Eine Scharade auf dem Niveau machte keinen Sinn. Und verdammt sie vertraute ihr. Miranda wunderte sich über ihre Selbstbeherrschung. Trotzdem in ihr ein Orkan tobte verriet vermutlich der etwas zu hastige Zug an ihrer Zigarette ihre Erregung. Ja Jibrielle war keine Frau für Spielchen. Rin war was war er blos? Was sollte das ?

"Ich habe euch zwei gemeinsam auf das Schiff gehen sehen. Ich war nicht sonderlich überrascht, nachdem ich Jibrielle auf dem Flug hierher ganz verliebt mit diesem schwarzen Mantel habe kuscheln sehen. Sie weiß jedenfalls nichts davon, dass ich hier mit dir reden. All das ... ist auf meinen Mist gewachsen."

Die letzten Zweifel darüber ob Rin einfach behauptet hatte Jibrielle zu kennen zerstoben leider als er von dem Mantel sprach. Miranda hatte ihn ihr mitgegeben, es war kalt gewesen in Lora Curich. Jener Mantel war ein Detail das nur jemand kennen konnte der zu Jibs Leben gehörte. Jib hatte keine Familie im eigentlichen Sinne, vermutlich waren ihre Ordensbrüder und Schwestern so etwas wie Familie für sie. Jib war mit den Jedi nach Mon Calamari gereist....Rin war also ein Jedi der Jibrielle kannte. Und Rin war ein gewaltiges *********, ein kindisches unreifes verschlagenes *********.

„Ich“.

Miranda drehte sich in Richtung des Meeres als sie den Satz nicht beenden konnte. Rin hatte sie einfach nur erschüttert. Ein Jedi der eine nicht Jedi wie einen Spielball benutzte, sie blos stellte, und sich dann mit der unbequemen Warheit aus der Affäre ziehen wollte.

„Absolution kann ich wegen diesem Geständnis nicht verteilen Meister Jedi.“

Sie lies sich ein paar Momente zeit um sich emotional soweit zu fangen mit ihm sprechen, ihn ansehen zu können.

„Wissen Sie Rin, ich glaube Sie können nicht erahnen wie viel Respekt ich vor den Jedi habe. Sie kennen Jibrielle lange hm? Ich beneide Sie darum, um jeden Tag und um jede Minute. Und ich fühle mich ihr nicht im Ansatz würdig, und dennoch erweist sie mir die Ehre mich trotzdem zu wollen“.

Sie schnippste die halb aufgerauchte Zigarette über die Reeling und leehrte den Cocktail. Das Glas stellte sie auf die Reeling. Das zornige kleine Mädchen in ihr wollte das es herunter viel und an dem Durastahl der Promise zerschellte...

„Sind Sie ein Freund Jibrielles? Sie haben sie eben ihre Partnerin genannt. Wenn dem so ist werde ich hier rüber kein Wort bei ihr verlieren“.

- Mon Calamari - Gewässer vor Coral City - Yacht "the Promise" - Oberdeck - mit Rin -​
 
Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - zahlreiche Gäste, Matthew, Summer (in der unmittelbaren Umgebung), Joseline und Marana


Anscheinend dachten Joseline und Marana dasselbe, nur daß die Jedi Maranas Gedanken klar und deutlich formuliert hatte. Just in diesem Moment kam sich Marana wie eine Heuchlerin vor, denn sie hatte sich sehr wohl über ihre Worte geärgert.

"Da habt ihr Recht. Es bringt nichts, wenn man sein Leben einer Hoffnung unterordnet. Es gibt bessere Wege, sein Leben zu gestalten."

stimmte sie Joselines Ausführungen zu, während sie froh darüber war, daß die Jedi in dieser Hinsicht einen solchen Pragmatismus an den Tag legten.
Aber sie bedauerte fast die Frage nach Joselines Pfannkuchenwelt gestellt zu haben, als sie deren einleitende Worte vernahm. Das klang überhaupt nicht an einer süßen Erinnerung.


"Nein, ich fände es nicht ungehörig, Joseline."

versuchte Marana zu beschwichtigen, aber Joseline erzählte ihre Geschichte.
Marana konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als sie hörte, daß Joseline und ihr Padawan- Kollege sich ineinander verliebt hatten. Das war nichts ungewöhnliches, begannen schließlich nicht wenige Beziehungen am Arbeitsplatz, wo man viel Zeit miteinander verbrachte. Obwohl Jedi und die Bezeichnung Arbeitsplatz nicht gerade das beste Wortpaar abgaben.


"Bedauerlich, daß ihr diese schmerzhaften Erfahrung machen mußtet, Joseline."

äußerte Marana ihr Bedauern. Zweimal jemanden zu verlieren, den man liebte, hätte andere über den Rand der Verzweiflung hinausgetrieben. Aber Joseline war es gelungen, diese Erfahrungen nicht nur hinzunehmen, sondern sie zu verarbeiten und damit weiterzuleben.

"Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen, Joseline. Ich war neugierig auf eure Pfannkuchenwelt, wobei ich doch weiß, daß das Leben nicht so aussieht."

erwiderte Marana nachdenklich.

"Letztendlich kann man sagen, daß in eurem Fall die Aussage, der Schmerz vergeht, aber die Liebe nicht, zutreffend ist."

Aber das traf nicht immer zu. Im Gegenteil, es gab nicht selten Fälle, wo sich die Liebe in Haß wandelte. Und die Auseinandersetzungen zu schmerzhaften, nicht verheilenden Wunden führten.
Wie auch immer, den Jedi schien die Erfüllung in der Liebe für längere Zeit nicht gegönnt zu sein.


"Solche Erfahrungen können die Ursache für große Verbitterung sein. Ich bin froh, daß es euch gelungen ist, diesem Schicksal zu entgehen. Ich bin sehr beeindruckt von euer Stärke, Joseline."

Marana lächelte die Jedi aufrichtig an. Marana mochte Joseline, auch wenn sie zu der Fraktion der Auraleser gehörte, deren Fan Marana nie gewesen war. Sie arrangierte sich mit den Personen, wobei sie gekonnt die Tatsache ignorierte, daß diese Jedi waren. Die Mitglieder des Ordens machten einem diese Sichtweise auch meistens sehr leicht.


Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - zahlreiche Gäste, Matthew, Summer (in der unmittelbaren Umgebung), Joseline und Marana
 
Mon Calamari | Yacht „The Promise“ - Deck 2 Restaurant | Chesara und Tomm

Das war also der Grund für die hastige Abreise gewesen. Tomm war sich sicher gewesen, daß es gute Gründe gegeben hatte, die Ches zu einem solchen Schritt veranlaßten und auch er hatte sich nicht nur einmal gefragt, ob er für seine nicht eher eine Gefahr darstellte als eine Hilfe.

"Ihr meint also, ich habe meinen ersten Platz in den Charts der meistgesuchten Jedi verloren an euch?",

flachste Tomm. Es gab tatsächlich eine nicht gerade kurze Zeitspanne, in der er derjenige gewesen war, der ganz oben auf der Liste gestanden hatte. Menari hatte ihm zu diesem Erfolg verholfen, der nicht so ganz vergessen konnte, daß Tomm ihm mehrmals entwischt war.

"Was die Lianna-Basis angeht - ja, sie entwickelt sich. Ich kannte sie nur aus den Anfängen, als wir wenige Räume bewirtschafteten und auch noch nie jemand im Keller nachgesehen hatte. Mir gefiel das Einfache dort. Keine Schnörkel, purer Pragmatismus. Ich war seitdem wir die Bibliothek notdürftig eingerichtet haben nie wieder dort gewesen. Aber aus den Berichten entnehme ich, daß sie mir schon viel zu groß und komfortabel vorkommt."

Nie hatte Tomm sich großen Luxus gegönnt, wenn man von seiner Wasserversorgung auf Tatooine einmal absah. Seine Quartiere waren stets spartanisch eingerichtet, seine Habseligkeiten problemlos in einem X-Flügler verstaubar.

"Als ich nach Coruscant kam, zum Tempel der Jedi, war ich überwältigt von der Größe des Gebäudes, vom Schmuck der Wände und der Einrichtung und von der erhabenen Ausstrahlung, welche dem Tempel eigen war. Ich fühlte mich klein und unbedeutend. Aber dort war das etwas anderes. Diese unheimliche Machtflut, die den Tempel durchflutetet, die machte einen fast süchtig. Zu diesem Ort und diesem Gebäude gehörte dies. Es unterstrich die Bedeutung, die der Ort für uns hatte und das Haus selbst. Aber eine Basis sollte eine Basis bleiben. Einfach, praktisch und bodenständig. Ich mache mir Sorgen, daß sich die Jedi auf dem, was dort aufgebaut wurde ausruhen. All unsere anderen Basen waren notdürftige Behausungen. Selbst auf Corellia traf das zu. Lianna scheint mir zu bedeutend geworden zu sein, zu groß und zu komfortabel. Deswegen war ich auch nicht wieder dort, selbst wenn es die Zeit erlaubt hätte vielleicht."

Er wußte nicht, ob Chesara seine Meinung verstehen würde. Vielleicht teilte sie einiges sogar, vielleicht aber sah sie das auch komplett entgegengesetzt. Spannung lag in dem Blick, mit dem Tomm seine Meisterin ansah. Noch bevor sie antwortete, fuhr Tomm fort mit seiner Erklärung:

"Für mich ist das Ziel klar definiert. Ich werde alles daransetzen, den Tempel wieder auf Coruscant aufbauen zu können. Wir sollten uns wieder dem Zentrum der Galaxis widmen, zunächst eine größere Basis auf Corellia errichten, aber das Ziel Coruscant dabei nicht aus den Augen verlieren. Ich finde, wir sollten die Verbindung zwischen Militär und Jediorden wieder auf Vordermann bringen, so wie früher oder am besten noch enger. Deswegen freut es mich, daß wir auch einen Kontakt zum Geheimdienst haben, auch wenn ich Cris Sheldon erst vorhin kennenlernen konnte. Wir sollten nicht den Fehler begehen, nach dieser Schlacht den Kampf als beendet zu betrachten. Seht ihr das nicht auch so? Ich möchte gerne wieder auf der Dachterasse des Jediordens stehen, einen Kakao in der Hand halten und über diesen pottenhäßlichen, aber doch eindrucksvollen Stadtplaneten den Blick schweifen lassen können. Diese Millionen und Abermillionen von Lichtern genießen, die den Nachthimmel nie verdunkeln lassen. Dann erst sollten wir uns wieder ein klein wenig mehr erlauben als das Allernotwendigste, finde ich."

Vielleicht waren seine Ansichten dahingehend etwas radikal. Aber das war es, was er dachte. Zu oft hatte er darüber meditiert, als daß er sich da unsicher war. Aber es war das erste Mal, daß er mit einem anderen ranghohen Jedi darüber sprach. Daß dies seine Meisterin war, freute ihn dabei sehr. Er wußte, daß sie ihm auch widersprechen würde, wo manch andere vielleicht nur seines Ranges wegen die Kritik vermieden. Ihm war es aber wichtig, seine Meinung zu überprüfen und seine Pläne auf die Probe zu stellen.

Mon Calamari | Yacht „The Promise“ - Deck 2 Restaurant | Chesara und Tomm
 
[Mon Calamari | Ozean | Yacht ›The Promise‹ | Deck 1] Ulo Sammandi, Turima Belandri, Eowyn El'mireth

Offenbar waren die beiden Senatoren und die Jedi völlig einer Meinung. Sie hielten es im Interesse der Neuen Republik für sinnvoll, stärker an einem Strang zu ziehen, mehr Geschlossenheit aller Institutionen zu demonstrieren und dies zunächst über eine intensivere Wiederaufbauhilfe für das kriegserschütterte Denon-System auszudrücken, was zugleich den Opfern half.

»Wenn das so ist,« sagte Ulo Sammandi mit einem eintschlossenen Nicken und einem vielsagenden tibrinischen Lächeln, das wohl nur ein Ishi Tib lesen konnte, »sollten wir wohl versuchen, den Kanzler gleich hier und jetzt zu sprechen. Die Gelegenheit ist zu günstig, um sie verstreichen zu lassen. Wer weiß, wann sich ein Termin bei ihm im Büro bekommen ließe, den wir noch in unsere viel zu vollen Terminpläne bekämen.«

Offenbar teilten die beiden Frauen diese Ansicht und gaben bereitwillig die wunderschöne Aussicht an der Reling der Promise auf, um sich gleich wieder in die Arbeit zu stürzen. Sie waren eben alle nicht zum Vergnügen hier. Wie wenig ein Senator oder ein anderes hochrangiges Mitglied der Gesellschaft Gelegenheit hatte, den Luxus und die Bequemlichkeit einer solchen Ausfahrt zu genießen, das erwähnte die Boulevardpresse sicherlich mit keinem Wort...

»Ich habe Kanzler Quún zuletzt im Ballsaal gesehen und kann mir vorstellen, dass er dort noch ist. Er ist mit Sicherheit von einer Menge Leuten in Beschlag genommen worden. Vermutlich wird er nicht begeistert sein, dass wir auch ein Anliegen an ihn haben, aber wenn er hört worum es geht, dürfen wir wohl auf ein offenes Ohr hoffen.«

Gemeinsam machten sich die drei auf den Weg zum Ballsaal, der ein Deck tiefer lag. Der Weg dorthin war nicht weit, aber dennoch sehenswert. Wieder konnte Sammandi nicht umhin, die Schönheit des Schiffes zu bewundern, das zwar in großem Maße Wohlstand und Luxus demonstrierte, dennoch aber nicht überladen und dekadent wirkte, sondern stil- und geschmackvoll. Die Mon Calamari waren schon ein bemerkenswertes Volk und es war sehr schade, dass viele ihren Beitrag zum Gedeih der Republik auf ihre Sternenkreuzer reduzierten.

Die breite, weit geöffnete Tür des Ballsaales kam in Sicht. Teils einzeln, teils in Paaren oder kleinen Gruppen, gingen Wesen unterschiedlichster Herkunft und in meist prachtvollen Gewändern hinein und hinaus. Drinnen spielte Musik, doch wurden am Rand des Saals auch diverse Gespräche geführt. Während sie Ausschau nach dem Kanzler hielten, um ihn unangekündigt in ein Gespräch zu verwickeln, wurde dem Senator von Tibrin klar, was sie da gerade taten. Sie waren im Begriff, eine Idee in die Tat umzusetzen, die sie erst vor wenigen Minuten gehabt und kaum erörtert hatten. Niemand hatte die Möglichkeiten genauer sondiert, den Sinn und die Gegenanzeigen hinterfragt. Sie konnten unmöglich wissen, ob das, was ihnen als erste Lösung eines komplexen Problems in den Sinn gekommen war, überhaupt zum gewünschten Ergebnis führen konnte. Dennoch preschten sie voran und wollten schon jetzt mit dem unreifen Konzept an das Regierungsoberhaupt herantreten. Es gab ein Wort für dieses Verhalten: Aktionismus. Ein Begriff, der in der Sprache der Politik zumeist als Schimpfwort verwendet wurde. Eigentlich passte dieses Betragen nicht sonderlich gut zu Ulo Sammandi. Er kritisierte aktionistische Vorstöße weit häufiger, als sie von ihm selbst ausgingen. Kurz zog er in Erwägung, einen Rückzieher zu machen.

Doch dann entdeckte er Kanzler Quún, der mit einem Glas in der Hand am Rand des Saals stand. Er sprach mit irgendwelchen Würdenträgern oder Mitarbeitern, doch schien es keine ernsthafte Debatte, sondern eher ein diplomatischer Smalltalk zu sein, eine Aufwartung an das gewählte Oberhaupt der Republik. Das würde sicherlich nicht lange dauern. Die Gelegenheit, gleich jetzt mit dem Kanzler zu sprechen, war, wie er schon gesagt hatte, einfach zu günstig. Und auch wenn man aufgrund mangelnder Prüfung bezweifeln durfte, dass ihre Idee umsetzbar war und auch im besten Falle tatsächlich massiv zur Stabilisierung der Neuen Republik beitragen würde, stand doch ohne Zweifel, dass die Denoner die Hilfe brauchten. Und zwar nicht nach langen Erwägungen und Debatten, sondern jetzt, und unabhängig davon, ob sich mit den Geld-, Güter- und Personalsendungen auch politische Ziele umsetzen ließen. Damit war seine Überlegung hinfällig: Ein Rückzieher kam nicht mehr in Frage.


»Meine Damen, der Kanzler ist dort drüben. Er scheint gleich Zeit für uns zu haben«, sagte er zu Meisterin Eowyn und Turima Belandri. »Ich überlasse gerne einer von Ihnen den Vortritt und das Wort, wenn Sie das wünschen.«

[Mon Calamari | Ozean | Yacht ›The Promise‹ | Deck 2 | Ballsaal] Ulo Sammandi, Turima Belandri, Eowyn El'mireth, Kanzler Quún
 
[Calamari-System || Dac || Gewässer von Coral City || „Promise“ || Deck Zwei || Räumlichkeit mit Buffet || Captain Navara Ven im Gespräch mit Jedi-Rätin Padme Master, einige andere Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund]

Da die Menschenfrau seine geäußerten Einwände erneut ablehnte, beließ es Navara dabei. Er wollte an dieser Stelle keine Grundsatzdiskussionen über die Schuld beziehungsweise Unschuld bei dieser „Beinah-Kollision“ führen. Deshalb schwieg er nur als sie anschließend bemerkte, dass sie zu zweit das größere Hindernis darstellten, aber bisher noch keinerlei ungewollte Körperkontakte – in Form unbeabsichtigter Rempler – stattgefunden hatten. Seelenruhig „umströmten“ sie die anderen Gäste, die quatschend und lachend den Raum betraten. Obwohl der Twi'lek dieses Beispiel nur bedingt als „Argument“ zulassen würde, hielt er sich an seine soeben getroffene Entscheidung. Mit einem ganz kurzen Lächeln ließ er dieses Thema auf sich beruhen – schenkte den Punkt quasi der Fremden.

Höfliche Floskeln konnten eine (unerwünschte) Unterhaltung abbrechen, mussten es aber nicht. Der neurepublikanische Captain machte diese Erfahrung ungewollt in den nächsten Minuten, da sich die menschliche Dame, die sich als Jedi-Rätin Padme Master zu erkennen gegeben hatte, scheinbar für ein Fortsetzung des Gespräch mit ihm interessierte. Denn anstatt sich mit seiner (für seine ziemlich laienhaften Verhältnisse) diplomatischen Antwort einfach zufrieden zu geben, hakte Mrs Master auf einmal nach. Direkt fragte sie nach seiner persönlichen Meinung über den Orden. Navara fühlte sich schlagartig unwohl. Er wollte auf der einen Seite keinen Skandal lostreten. Jedoch zählte er sich auf der anderen Seite zu den ehrenhaften Kriegern seines Volkes. Lügen kam da nicht in Frage. Genau, ganz genau musterten die gelben Augen des grünhäutigen Nichtmenschen die Jedi.


„Vor Jahren hörte ich einmal das Gerücht, dass die Jedi mit ihren speziellen Fähigkeiten in die Seele jeglicher Lebewesen schauen könnten“, sagte der Twi'lek mit gleichmäßiger Tonlage. Hier schwang keine Freude, Aufregung oder gar Neugier mit. „Somit könnten Sie mir ja vielleicht sagen was für eine Meinung ich – Ihrer Analyse nach – haben soll.“

Es war weder eine gute, noch eine originelle Finte. Dennoch erhoffte sich der Militärangehörige auf diese Weise einige hilfreiche Sekunden gewonnen zu haben. Immerhin war diese Begegnung für ihn eine Premiere. In seinem gesamten Leben hatte er bis zu diesem Zeitpunkt noch nie mit einem Jedi gesprochen. Padme Master war also (zufälligerweise?) die erste. Instinktiv straffte der Twi'lek, der sie um fast zwanzig Zentimeter überragte, seine Körperhaltung. Irgendwo in ihm regte sich flüchtig ein Funke Hoffnung, dass er so die Begutachtung der menschlichen Machtsensitiven wenigstens ein kleines Bisschen beeinflussen konnte. Beiläufig regten sich seine tätowierten Lekku. Sollte sie ihn tatsächlich mit der Macht mustern, spürte er nichts. Gar nichts.

„Nur wenige Nachrichten erreichen einen, wenn man an der Front stationiert ist“
, entgegnete er als Padme die Basis auf Lianna ansprach. „... aber es ist beruhigend zu hören, dass der Orden wieder in aller Öffentlichkeit agiert. Diese Basis dürfte ein Schritt in die richtige Richtung gewesen sein.“

Beim Thema „Schlacht um Corellia“ wies die Jedi nach seinem Einwand auf die angespannte Lage hin, die sie umgeben hätte, hätte die neurepublikanische Flotte im Orbit kein Erfolg gehabt. Navara fand kein Gegenargument. Die interstellare Kriegsführung hatte der Raumflotte zwangsläufig eine Schlüsselrolle in den Streitkräften übertragen. Bodentruppen, die tatsächlich einen Planeten erobern oder befreien wollten, waren inzwischen häufig auf die Unterstützung aus dem gesicherten System angewiesen. Landung und Versorgung konnte ohne die Raumflotte einfach nicht – oder bloß unter schwersten Bedingungen – stattfinden. Da konnte der Twi'lek ihr nicht widersprechen. Widerwillig ließ er sich zu einem zustimmenden Nicken hinreißen.

„Sie haben natürlich Recht, Rätin“, sagte er im Anschluss. „Trotzdem sollten Sie Ihr eigenes Zutun nicht kleinreden. Ohne die Vorarbeit und Unterstützung der Jedi hätten das Sternjägerkorps und die Bodentruppen bei der Befreiung nicht so zügig vorankommen können.“

Beinah hätte der Kommandant der „Prometheus“ tatsächlich geglaubt, dass er sich dieses Mal etwas besser schlug als im Gespräch mit Casia de Lieven. Doch kaum hatte er ein paar lobende Worte für die Jedi gefunden, da widersprach ihm plötzlich Padme. Anscheinend hatte er – voller Unwissenheit – deren Philosophie falsch eingeschätzt. Höflich erklärte sie ihm, dass die Jedi sich in Demut übten, anstatt Stolz für ihre Taten und Leistungen zu empfinden. Weltfremd – anders konnte Navara diese Haltung auf Anhieb nicht einschätzen. Was sollte er darauf entgegnen? Da der grüne Twi'lek bisher keine persönlichen Erfahrungen mit irgendeinem Angehörigen dieses Ordens gemacht hatte, musste er zwangsläufig ihre Worte für bare Münze nehmen.

„Ich wusste nicht, dass der Orden diese … ähm bescheidene Sichtweise hat“, äußerste er sich am Ende dazu.

[Calamari-System || Dac || Gewässer von Coral City || „Promise“ || Deck Zwei || Räumlichkeit mit Buffet || Captain Navara Ven im Gespräch mit Jedi-Rätin Padme Master, einige andere Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund]
 
Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant - Navara und Padme; diverse Gäste


Aus einem simplen Small- Talk war binnen weniger Minuten ein Problemgespräch geworden. Und Padme konnte nicht umhin, sich diesen Erfolg auf ihre Fahnen zu schreiben, denn sie hatte mit ihrer Nachfrage nach seiner persönlichen Meinung genau diesen Umschwung bewirkt.

"Vor Jahren hörte ich einmal das Gerücht, dass die Jedi mit ihren speziellen Fähigkeiten in die Seele jeglicher Lebewesen schauen könnten“

sagte der Captain und Padme runzelte unwillkürlich die Stirn. Die Richtung, die dieses Gespräch nahm, begann ihr nicht zu gefallen.

"Somit könnten Sie mir ja vielleicht sagen was für eine Meinung ich – Ihrer Analyse nach – haben soll.“

Bei diesem Satz korrigierte Padme sich im Gedanken, die Richtung, die dieses Gespräch nahm, gefiel ihr absolut nicht und hatte gerade das Ende einer Sackgasse erreicht.
Und während sie ihn nachdenklich musterte, entging ihr nicht, daß seine Körperhaltung sich leicht veränderte.
Padme konnte nicht umhin zu lächeln.


"Haltung angenommen, Captain?"

Ihre Stimme klang weich, aber der neckende Unterton darin war nicht zu überhören. Aber dennoch kam sie nicht umhin, auf seinen unterschwelligen Vorwurf, zumindest empfand sie seine Worte als solchen, einzugehen.

"Nun, Captain Ven, es stimmt, daß Machtnutzer die Gefühle anderer Lebewesen spüren können, denn obwohl nur wenige die Macht nutzen können, sind wir alle Teil von ihr."

begann sie zu dem Vorwurf Stellung zu nehmen.

"Das Lesen und die Manipulation von Gedanken ist etwas, auf das die Jedi nur in absoluten Gefahrensituationen zurückgreifen, denn die Fähigkeit ist mit großer Verantwortung verbunden. Entweder sind die geistigen Fähigkeiten des anderen schwach oder aber es bedarf großer Anstrengungen. Aber alles in allem ist für mich darin immer eine Herabwürdigung des Gegenübers impliziert, so daß ich mehr als gerne auf diese Fähigkeit verzichte."

Zumindest konnte Padme das von sich sagen. Sie mochte die Gedankenmanipulation als Fähigkeit nicht wirklich und war für sie immer die letzte Wahl der Mittel. Allerdings hielt sie es für einen Fehler, ihn über solche Machtfertigkeiten im Unklaren zu lassen. Unkenntnis schürte nicht selten Angst und führte zu immensen Schwierigkeiten.

"Ich verstehe, daß diese Fähigkeiten bei jenen, die die Macht nicht nutzen können, Unwohlsein hervorruft. Und ich weiß, daß man sich beinahe nackt fühlt, wenn man das Gefühl hat, daß Gefühle und Gedanken bloß liegen."

Sie gab gar nicht vor, hier nur Verständnis zeigen zu wollen, sondern teilte ihm eine Erfahrung aus ihrem Leben mit.

"Allerdings kann ich Ihnen versichern, ob sie mir das nun glauben oder nicht, daß ich weder ihre Gefühle noch ihre Gedanken gelesen habe. Sie haben mein Wort, daß ich die Macht nicht gebraucht habe, wenn sie denn meinem Wort in dieser Sache Glauben schenken möchten. Für mich wäre es eine grobe Unhöflichkeit, ihre Gedanken und Gefühle zu lesen."

versicherte sie ihm aufrichtig, denn genau das hatte sie getan. Je mehr sie über die Macht lernte, desto weniger setzte sie diese ein. Oder man sollte eher sagen, desto akzentuierter setze sie diese ein.

"Es ist nur so, Captain, daß die Jedi sehr viel Zeit darauf verwenden, die Macht besser kennenzulernen. Wir schulen uns täglich darin, die Macht zu fühlen, zu hören, zu sehen. Die Macht nimmt den größten Stellenwert in unserem Leben ein und die Sinne, die wir dazu einsetzen, um sie wahrzunehmen, unterscheiden sich nicht von den Sinnen von Nichtmachtnutzern."

Schlußendlich war der Unterschied nur, daß die Machtnutzer eben die Macht spüren und verwenden konnten.

"Und es geht uns im Laufe unser Ausbildung in Fleisch und Blut über, große Sensibilität darauf zu verwenden. Und diese Sensibilität nutzt uns dann im Umgang mit Nichtmachtnutzern. Aber nicht, indem wir die Macht einsetzen, sondern indem wir einsetzen, was wir im Umgang mit der Macht gelernt haben, nämlich aufmerksamer zu zuhören, sensibler zu fühlen, genauer hinzusehen und natürlich sich selbst und andere zu hinterfragen."

erklärte ihm Padme.

"Ich habe meine Schlüsse aus unserem Gespräch, ihrer Mimik, sofern ich diese beurteilen kann, ihren Worten, die sie sagten, und meinen Eindrücken gezogen. Ich mag mich täuschen, aber tun sie nicht genau dasselbe, jetzt und hier und tagtäglich, wo immer sie sein mögen? Im Gefecht analysieren sie die Züge ihrer Gegner. Auf ihrem Schiff sind sie bei der Führung ihrer Mannschaft auf diese Schlüsse ebenso angewiesen."

hielt Padme ihm entgegen. Sie machte sich keine Illusionen darüber, daß sie seine Meinung ändern könnte, aber möglicherweise konnte sie ihm einen neuen Blickwinkel eröffnen und ihn zum Nachdenken bringen.

"Deswegen bedauere ich, Ihnen nicht sagen zu können, was sie denken oder denken sollen. Das wäre auch ziemlich langweilig, meinen Sie nicht auch? Aus unserem Gespräch weiß ich, daß sie die Fähigkeit, Gedanken lesen zu können, alles andere als positiv beurteilen. Und das kann ihnen niemand verdenken."

Wer fände sowas auch schon positiv. Padme konnte Gedanken, Gefühle und ihre Präsenz in der Macht verbergen. Und von dieser Gabe machte sie nicht selten Gebrauch, auch wenn die Wurzel wohl weniger auf ihre Erfahrungen mit den Jedi, denn auf ihre Kindheit und Jugend auf Nal Hutta, zurückgingen. Schon bevor sie Padawan geworden war, hatte sie lernen müssen, ihre Mimik und Gestik absolut unter Kontrolle zu halten. So war es nicht ungewöhnlich, daß dieser Wesenszug sich durch die Machtfertigkeiten verstärkt hatte.

"Und so mag ich nun wissen, daß sie Ressentiments diesbezüglich haben. Und wenn ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehne, beschränken sich die Ressentiments nicht nur auf diese Fähigkeit, sondern auf Jedi generell."

Captain Ven hatte das Pech, daß Padme sich nun zur Abwechslung die Mühe machte, Gedankengänge und Gedanken offenzulegen.

"Aber ich weiß nicht, wo die Gründe für die Ressentiments liegen, Captain Ven. Und das wäre weitaus wichtiger, denn nur so kann man für Abhilfe sorgen. Es bringt wenig, auf eine Wunde ein Pflaster zu kleben, wenn der Splitter noch drin steckt, nicht wahr? Und deswegen ist es auch für mich eine Ehre, daß sie dieses Gespräch mit mir führen."

Was auch stimmte, denn es war so wichtig, unterschiedliche Eindrücke zu sammeln und aufzunehmen. Und möglicherweise hatte Ven ihr gerade durch dieses Gespräch einen möglichen Grund für das schlechte Verhältnis zwischen Militär und Jedi geliefert.

"Ich rede unsere Beteiligung nicht klein, Captain. Aber ich messe ihr nun einmal nicht soviel Bedeutung zu. Wir haben getan, was unsere Aufgabe war und können heute den Erfolg unser gemeinsamen Bemühungen feiern."

erklärte Padme ihre Sichtweise.

"Aber unterm Strich gesehen, ist es nicht mehr so wichtig. Ich bin froh, daß die Offensive von einem solchen Erfolg gekrönt war, aber viel wichtiger sind mir die Gegenwart und die damit verbunden Aufgaben, auch wenn sie auf den zurückliegenden Erfolgen aufbauen mögen."

In Padmes Stimme klang eine gewisse Hilflosigkeit mit, denn sie wußte nicht, ob sie ihm die verschiedenen Sichtweisen klarmachen konnte.

"Bescheidene Sichtweise?"

echote Padme und ihre Züge zeigten nun deutliches Amüsement.

"Ich kenne nicht wenige, die diese Sichtweise nicht für bescheiden, sondern für ziemlich bescheuert halten."

In Padmes Augen konnte man ein herausforderndes Glitzern sehen.


Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant - Navara und Padme; diverse Gäste
 
{Calamari-System/Dac/Hafen/Yacht/Deck 2/Restaurant}mit Arlen, Jedi, Gästen der Republik, Sicherheitspersonal

Tzun lauschte den Worten des Rothäutigen Sith aufmerksam, er war erst seit kurzem, genau genommen seit gestern, Mitglied des Ordens und aus diesem Grund besaß er noch keinen Meister, jedoch hatte er mit einer Meisterin Syonette trainiert, welche dem Kaminoaner jedoch nichts sagte. Er nahm sich vor seine Meisterin mal auf diesen Namen anzusprechen, vielleicht wusste sie ja um wen es sich handelte.

"Ja ich habe bereits eine Meisterin, die Rätin Padme Master. Meine Ausbildung war jedoch bisher eher....nun ich sage mal wenig mit theoretischem Wissen gefüllt worden sondern eher mit Praktischen Erfahrungen. Wir haben an der Schlacht von Corellia teilgenommen und sind kurz nach unserer Rückkehr zur Jedi-Basis gleich hier zur Feier gekommen."

erklärte er dem jungen Sith bevor der Kaminoaner leicht die Augen schloss, eine einzelne Hand hob. Er konzentrierte sich, rief sich das in Erinnerung was seine Meisterin ihm beigebracht hatte, ebenfalls das Mantra von Meister Wes Janson, , welches ihm half sich zu beruhigen. Arlens Glas begann leicht zu zittern, bevor es sich einige Zentimeter in die Luft erhob, dort verharrte und dann wieder begann sich herab zu senken. Schwer atmete der Kaminoaner aus, und lächelte daraufhin sein Gegenüber freundlich an.

"Eine von vielen Fähigkeiten die ihr als Jedi lernen werdet, ich selber kann es auch erst seit einiger Zeit und noch lange nicht perfekt aber es reicht meiner Meinung nach bisher aus. Und ja ein solcher Sonnenuntergang ist auf Kamino selten, zumeist verdecken die Gewitterwolken den Blick auf die Sonne."

flüstert der Kaminoaner bevor er seinen Blick vollends auf den wunderschönen Sonnenuntergang richtet und in den letzten Sonnenstrahlen schwelgt, sie genießt. Eine merkwürdige Anwandlung für ein Amphibienwesen.

{Calamari-System/Dac/Hafen/Yacht/Deck 2/Restaurant}mit Arlen, Jedi, Gästen der Republik, Sicherheitspersonal
 
[ Dac / Gewässer vor Coral City / Yacht "The Promise" / Deck 1 / Großer Ballsaal ] Arlen, Tzun und inzwischen weniger muntere Gäste

Arlen riss die Augen auf, als Tzun beschrieb, dass er statt theoretischer Ausbildung praktische Ausbildung in der Schlacht gehabt hatte. Er war sofort Feuer und Flamme. Als Kind hatte er es geliebt einem alten Veteranen zuzuhören, der in der Gegend als Straßenkehrer gearbeitet hatte. Er hatte dabei alles verschlungen, was der ältliche Aleena zu erzählen gehabt hatte

"Ihr wart in der Schlacht von Corellia? Wie war es? Wart Ihr an schweren Gefechten beteiligt?" sagte er ehrfurchtsvoll, bevor er die Augen noch mehr aufriss, als sein blasser Freund mit einer Handbewegung sein Glas durch die Luft schweben lies

"War es schwer dies zu lernen? Wir haben heute nur geübt mit Hilfe der Macht seine Sprunghöhe zu verlängern...mit fast schon zu viel Erfolg" sagte er mit einem Augenzwinkern und wies auf einen Kratzer an seiner Stirn.

[ Dac / Gewässer vor Coral City / Yacht "The Promise" / Deck 1 / Großer Ballsaal ] Arlen, Tzun und inzwischen weniger muntere Gäste
 
[Calamari-System || Dac || Gewässer von Coral City || „Promise“ || Deck Zwei || Räumlichkeit mit Buffet || Captain Navara Ven im Gespräch mit Jedi-Rätin Padme Master, einige andere Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund]

Das Gespräch, das Padme Master und Navara Ven führten, dürfte inzwischen nicht einmal mehr für einen unbeteiligten Zuschauer harmlos wirken. Natürlich hielten sich beide Seiten weiterhin an die gebotene Höflichkeit, aber insbesondere der uniformierte Twi'lek knirschte in Gedanken schon ganz gereizt mit den Zähnen als die Jedi-Rätin zu einer weiteren Belehrung über den üblichen Gebrauch der Machtkräfte, die der Captain indirekt gemeint hatte, ansetzte. Somit war seine gesagte Ausrede, die er bis zu diesem Zeitpunkt für einen recht genialen Schachzug seinerseits gehalten hatte, ohne jeglichen Effekt verpufft. Denn obwohl sie – angeblich – keine ihrer besonderen Fähigkeiten bisher in diesem Gespräch genutzt hatte, hatte sie ihn offenbar durchschaut. Konnte man ihn etwa wie ein Buch lesen?

Trotz innerlicher Zweifel hielt der momentane Kommandant der „Prometheus“ nach außen hin den gewohnten Anschein der selbstsicheren Ruhe aufrecht. Gefechte und Schlachten hatten ihn in dieser Sache als unfreiwilliges Training genutzt. Beim urplötzlichen Anblick feindlicher Schiffe konnte er schließlich auch nicht schreiend davon laufen, sondern musste sich stattdessen als korrektes Vorbild gegenüber seiner Mannschaft präsentieren. Flucht – oder ein „taktischer Rückzug“ – konnte für ihn also nicht in Frage kommen. Dagegen sprach des Weiteren auch seine Berufsehre. Kühl musterte er die dunkelblonde Jedi, während ihre Ausführungen allmählich uferlose Ausmaße annahmen. Navara überlegte sich gleichzeitig wie er seinen Kopf doch noch aus der Schlinge ziehen konnte. Da er sich noch immer an die exakte Einhaltung des Protokolls (sowie zusätzlicher Anweisungen beim letzten Briefing) hielt, war „die Wahrheit sagen“ leider keine Option für ihn.


„Es freut mich, dass Sie mit meiner Unwissenheit bezüglich Ihrer besonderen Fähigkeiten so locker umgehen können, Ma'am“, sagte der Twi'lek als sich kurzzeitig eine Gelegenheit ergab. „Für mich – und bestimmt auch eine Menge anderer Offiziere – ist der Orden trotz seiner 'Öffnung' noch immer eine mystische Institution der Neuen Republik. Vielleicht rührt daher diese … Distanz, die Sie unter anderem bei mir zu glauben meinen.“

Hatte er damit einen diplomatischen „Ausweg“ gefunden? Für den jähen Bruchteil einer kompletten Sekunde blitzte ein bisschen Unsicherheit in seinem Blick auf. Wieder und wieder drängte sich bei ihm zwangsläufig die zweifelnde Frage auf, ob er sich mit diesem Besuch einen Gefallen tat. Zuerst hatte die corellianische Senatorin, Casia de Lieven, ihn beiläufig um seine Sichtweise als „Experte“ gebeten und nun verhörte ihn quasi eine der ranghöchsten Jedi. Sollte er Pech haben, könnten beide Konversationen letztendlich negative Konsequenzen für ihn haben. Zwar glaubte der Twi'lek nicht ernsthaft daran, dass ihn irgendjemand bei der privaten Unterhaltung mit Casia belauscht hatte, und Padme Master schätzte er momentan nicht so ein, dass sie gleich im Anschluss an diesen Abend eine Beschwerde gegen ihn ins Rollen bringen würde. Dennoch fühlte sich Navara inzwischen nicht mehr wohl zwischen all diesen unscheinbaren Doashim-Gruben. Zurück auf die „Prometheus“ - das wollte er mittlerweile immer mehr.

„Da stimme ich Ihnen zu, Rätin“, teilte Navara ihr mit als die Jedi zum Schluss anmerkte, dass die Frage der Beteiligung mit Blick auf die gegenwärtigen Aufgaben, die daraus resultierten, nicht mehr so wichtig war. „Genau wie bei Denon muss die Bevölkerung nun wieder schnell den Anschluss an die demokratischen Eigenheiten finden und vollständig integriert werden. … Wir können von Glück sagen, dass der Planet – im Gegensatz zu Denon – von einem Supersternzerstörer verschont wurde.“ Kurz flackerten Erinnerungen zu dieser Schlacht auf. „Corellia, das schon immer sehr demokratisch und freiheitsliebend war, steht damit eine bessere Ausgangslage zur Verfügung. Finden Sie nicht?“

Politik gehörte nicht zum primären Aufgabenfeld eines Schiffskommandanten. Erst ein Commodore oder ein Offizier im Admiralsrang hatte sich mit solchen Dingen herumzuschlagen. Trotzdem legten die neurepublikanischen Streitkräfte viel Wert darauf, dass alle Militärangehörigen – vollkommen unabhängig von ihrem Rang – ein bisschen Ahnung über die allgemeingültigen politische Prozesse in dem System, das sie unter unglücklichen Umständen sogar mit ihrem eigenen Leben verteidigten, hatten. Völlig unwissend war der grünhäutige Nichtmensch somit nicht. So hatte er beiläufig davon gehört, dass mehrere Jedi „humanitäre Hilfe“ auf Denon leisteten. Hand in Hand arbeiteten sie dort mit Soldaten zusammen und befreiten langsam den Stadtplaneten von den gewaltigen Überresten der ausgefochtenen Schlacht. Neben dem offensichtlichen Mitwirken in der Sechsten Schlacht um Corellia war genau diese Aktion einer der Punkte, die seine gefestigten Ressentiments notgedrungen ins Wanken bringen mussten. Doch diese (insgeheime) Tatsache wollte der Uniformierte der jungen Jedi-Rätin nicht auf dem Silbertablett präsentieren.

„Es kommt wohl (mal wieder) auf den Standpunkt an, ob man diese Haltung als 'bescheiden' oder 'bescheuert' ansieht“, äußerte sich der Twi'lek neutral. „Manchmal kann ich die eine, aber auch die andere Sichtweise nachvollziehen...“

[Calamari-System || Dac || Gewässer von Coral City || „Promise“ || Deck Zwei || Räumlichkeit mit Buffet || Captain Navara Ven im Gespräch mit Jedi-Rätin Padme Master, einige andere Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund]
 
[ Calamari-System – Mon Calamari – Coral City – Yacht – "The Promise" – Deck 2 – Bar | bei Jibrielle ]

Einfach Adrian. Der junge Jedi schmunzelte darüber, wie seine Gesprächspartnerin spielerisch die kurze Vorstellung aufgriff. So etwas gelang Jibrielle immer hervorragend, dieses locker Leichtfüßige – darin war sie gut. Viel besser als er selbst, wie er sich eingestehen musste. Sie versuchte das Eis weiter zu brechen, indem sie erklärte, die schüchternen Menschen wären ihr beim ersten Kennenlernen immer am sympathischsten. Eine kleine Stimme in seinem Kopf zweifelte zwar an dieser Aussage – wobei, vielleicht war einer offenen Person wie Jibrielle ja gerade recht, wenn jemand ihr den Raum ließ viel zu reden? – doch es funktionierte tatsächlich. Ein kleines Kompliment zur richtigen Stelle konnte Wunder wirken. Er grinste sie an.

„Ja, eine gemeinsame Mission klingt gut. Sollten wir wirklich mal machen.“

Wie weit konnten sie dieses Spiel spielen, wo er doch eben erst ihr gegenüber die gemeinsamen Auftritte als Padawane so negativ beurteilt hatte? Natürlich war das hier alles ein Spaß und vielleicht wirklich eine Art kleiner neuer Anfang. Aber er wollte auch nicht riskieren, dass die Wunde, die er Jibrielle gerade möglicherweise zugefügt hatte, schon wieder aufgerissen wurde. Also beließ er es dabei und widmete sich ihrer nächsten Frage. Was sich als nicht ganz leicht herausstellte.

„Mein Lieblingstier?“

Adrian legte die Stirn in Falten und musste dem Drang widerstehen sich den Kopf zu kratzen.

„Ohje.“

Das wäre eine Frage für seine Schwester gewesen. Alisah war sich über solche Dinge immer im Klaren gewesen. Er hingegen ... oh man, was war sein Lieblingstier? Darüber hatte er sich nie so richtig Gedanken gemacht. Peinlich – wo sie gerade dabei waren, die Stimmung aufzulockern, musste er natürlich wieder durch Langeweile glänzen.

„Ich bin mir nicht sicher.“

gestand er und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas.

„Weißt du was?“

Ein neuer Gedanke war ihm gerade durch den Kopf geschossen und vielleicht – ja vielleicht – war das gerade genau das richtige. Bevor er sich hier noch weiter in Verlegenheit redete, bevor sie dieses Spiel doch nicht so gut weiterspielen konnten wie sie glaubten und die gerade aufgetaute Atmosphäre wieder mit ernsten Themen vergifteten, sollten sie vielleicht etwas neues versuchen. Möglicherweise war das auch ein riesen Fehler, aber …

„Willst du tanzen?“

Ein leicht verwegenes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Jibrielle die Hand anbot.

„Löcher in den Bauch fragen können wir uns ja immer noch.“

Mit Jibrielle tanzen?! Vor zehn Minuten wäre ihm das wie die dümmste Idee aller Zeiten vorgekommen. Aber wieso eigentlich nicht? Es war nichts dabei, sie kannten sich schon lange und ein bisschen mehr Freundschaftlichkeit konnte ihre Beziehung nun wirklich vertragen. Er konnte tanzen, darauf immerhin hatte sein Großvater Wert gelegt und ihn in seiner Auszeit von den Jedi in eine dieser High Society Tanzschulen geschickt. Und wenn Jibrielle seine Hand ergriff, würde er auch herausfinden, ob sie es ebenfalls konnte.

[ Calamari-System – Mon Calamari – Coral City – Yacht – "The Promise" – Deck 2 – Bar | bei Jibrielle ]
 
[ Mon Calamari – Meer – Yacht „The Promise” – Deck 2 – beim Buffet || Allison mit Mara, und diversen anderen Gästen (Vorin, Emerald) ]

Die junge Padawan nickte zustimmend. Ja, wohl war. Genug Zeit würden sie bestimmt haben und allzu leicht wird es bestimmt nicht werden. Über das alles wusste die sechszehn-Jährige Bescheid, ihre Mutter wollte sie schließlich mit diesen Argumenten davon abbringen. Bevor sich das Mädchen allerdings zu sehr in ihren Gedanken vertiefte, beschloss sie lieber Mara zu antworten.

„Klingt nachvollziehbar, ich bin jedenfalls schon gespannt“, meinte sie immer noch ein wenig grinsend.

Gleich darauf kamen Emerald und Vorin wieder von ihrem kleinen ‚Tanzausflug‘ zurück. Allison schenkte den beiden ein Lächeln und betrachtete kurz die Tanzfläche hinter den beiden. Sie war immer noch ein wenig überfüllt, aber es wurde langsam besser. Die Frage, die der Jedi stellte, war unverkennbar an die blonde Frau neben ihr gerichtet, was für sie selbst aber nicht allzu überraschend war. Immerhin hatte sie ein paar Details über die beiden erfahren. Die Rothaarige musste sich ein kichern verkneifen, als Mara ihm antwortete. Die beiden gaben wirklich ein süßes Paar ab, das war nun wirklich nicht zu übersehen. Allison zwinkerte zurück und grinste mal wieder.


„Viel Spaß euch beiden!“
, rief sie ihnen noch nach.

Dann wandte sie sich zu Vorins Padawan um, zumindest nahm sie dies an. Viele Gelegenheiten zum Reden hatten die beiden ja noch nicht gehabt, was aber nicht verwunderlich war, schließlich haben beide mit ihrem neuen Meister geredet. Obwohl sie auch nicht wusste ob für Emerald er wirklich ‚neu‘ war. Hmm… was sollte sie jetzt machen? Eigentlich hatte sie viele Möglichkeiten, sie könnte jemanden fremdes anreden, sie könnte aber auch etwas vom Buffet plündern, aber die einfachste Lösung zu diesem Problem stand vor ihr.

„Ähm, hallo, dein Name war Emerald, richtig? Ich bin Allison, Maras neuer Padawan. Hat dir das Tanzen den Spaß gemacht? Bei mir ist das schon richtig lange her na ja, wie auch immer. Freut mich jedenfalls dich kennen zu lernen. Bist du schon lange im Jediorden?“


Das Mädchen plapperte nur darauf los, ihre Nervosität zeigte sich immer dadurch, aber nun, was solls. Falls es ihrer Gesprächspartnerin zu unangenehm werden würde, würde sie doch bestimmt etwas sagen, nicht wahr? Etwas unbeholfen trat sie von einem Fuß auf den anderen, während sie auf die Antwort wartete.


[ Mon Calamari – Meer – Yacht „The Promise” – Deck 2 – beim Buffet || Allison mit Emerald, und diversen anderen Gästen (Vorin, Mara) ]
 
Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant - Navara und Padme; diverse Gäste


Es wäre ein Leichtes gewesen, in der Macht hinauszugreifen und sich ein klares Bild von Captain Ven zu machen. Aber es wäre zu leicht, zu einfach und komplett falsch gewesen. Niemand wußte es besser als Padme.
Anscheinend hatten nicht wenige Angehörige der Streitkräfte diese Furcht vor den Jedi, was die Worte Vens nochmals bestätigten.


"Nun, Captain Ven, ich sehe keinen Anlaß, anders mit ihrer Unwissenheit, wie sie das formulierten, als locker umzugehen."

Padme lächelte freundlich.

"Es hilft uns allen doch nicht weiter, wenn wir uns in dem Schmollwinkel zurückziehen und bittere Tränen vergössen, weil uns niemand versteht."

Padme ermahnte sich innerlich streng, nicht über diese Vorstellung zu lachen. Nachher bekäme er noch den Eindruck, daß sie sich über andere lustig machen wollte.

"Was ich damit aussagen möchte, ist, daß die Jedi ein sehr großes Interesse daran haben, weniger mythisch, sondern nahbarer zu sein. Wir haben schließlich alle dieselben Ziele, auch wenn wir auf unterschiedliche Weise unseren Einsatz bringen."

Padme hatte bewußt, die Aussage, daß man an unterschiedlichen Fronten dafür kämpfe, vermieden. Zu einem, weil es nicht der Wahrheit entsprach, zum anderen, weil sie nicht wollte, daß der Kampf die erste Assoziation mit dem Wort Jedi wäre. Obwohl es die Kampfkraft der Jedi war, die die Militärs interessierte. Die Senatsangehörigen dagegen interessierte eine andere Seite der Jedi. Und alles in allem mußten die Jedi aufpassen, daß sie letztendlich nicht ihre Philosophie aus den Augen verloren.

"Captain Ven, dürfte ich Sie um den großen Gefallen bitten, mir genauer zu erläutern, was genau für Sie den Eindruck einer "mythischen" Organisation erweckt? Uns helfen solche Gespräche und die gewonnen Eindrücke sehr dabei, unsere Zusammenarbeit mit den anderen Kräften der Republik zu verbessern."

Die Frage barg nicht wenig Sprengkraft.

"Ich möchte Sie wirklich bitten, frei zu sprechen, Captain. Vergessen Sie einfach, daß ich ein Mitglied des Ordens bin und Sie ein Mitglied der Streitkräfte. Unterhalten wir uns einfach als Angehörige der Republik."

Sie war wirklich gespannt, wie er nun reagieren würde. Sie meinte ihr Angebot absolut ernst. Es war auch nicht die Art und Weise eines Jedi, andere mit solchen Angeboten zu verführen, um die Erkenntnisse gegen die anderen auszuspielen.

"Nun, Corellia hat es in der Tat nicht so schlimm getroffen wie Denon. Wir waren alle rückhaltlos schockiert, als wir von dieser Tragödie hörten. Der Orden hat auch umgehend einige Jedi entsandt, um dort vor Ort Hilfe zu leisten."

Auch in Anbetracht der Tatsache, daß die militärische Führung wegen Denon in die Kritik geraten war.

"Bei Corellia bin ich zuversichtlich. Sie waren, wie Sie schon zu Recht anmerkten, immer sehr demokratisch und freiheitsliebend, auch wenn mit Sicherheit einiges an unschönen Fakten offensichtlich werden wird. Aber für uns war Corellia ein wichtiger Planet, denn sie boten uns in der Stunde der Not eine Heimat, auch wenn sie dabei Gefahr liefen, einen hohen Preis zu bezahlen. Schlußendlich haben sie auch diesen Preis zahlen müssen."

Padme spielte auf die Eroberung Corellias und die Zerstörung der Basis an.

"Corellia ist schon als System von immenser Wichtigkeit gewesen, aber das primäre Ziel war die Auslöschung des Ordens. Die Sith haben die Eroberung geleitet und koordiniert. Bei der Rückeroberung hatten wir dagegen so gut wie keine Sith mehr. Wenn sie auf Corellia waren, dann sind sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht in Erscheinung getreten."

Das hatte Padme nicht wenig verwundert. Oder aber die Sith genossen lediglich das Prestige eines sicheren Sieges, aber nicht einer möglichen Niederlage. Sie traute der Bande diese Sichtweise ohne weiteres zu.

"Nun, ich bin mir gerade nicht sicher, aber wessen Meinung war es jetzt? Die von Captain Ven oder von Navara Ven?"

fragte Padme interessiert nach.


Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant - Navara und Padme; diverse Gäste
 
|/\/\/|-- Calamari-System -- Mon Calamari -- Gewässer vor Coral City -- Yacht "The Promise" -- Oberdeck -- {Rin} -- mit Miranda unter Leuten --|\/\/\|

Mirandas Schweigen wog schwer und lange zwischen ihnen. Rin lehnte abwartend an der Reling, sein schwaches Lächeln war längst nicht mehr als eine Fassade. Beschimpfen und verfluchen soll sie mich, dachte Rin in einem jähen Moment der Erkenntnis. Er hatte gar nicht davonkommen wollen, hatte selbstsüchtig direkte Sühne gesucht.

"Ich ... Absolution kann ich wegen diesem Geständnis nicht verteilen, Meister Jedi."

Meister Jedi. Rin schluckte schwer, während es sich in seinem Inneren überwarf. Auf seinem Gesicht jedoch ließ er das Lächeln etwas schiefer werden, zog einen Mundwinkel leicht nach oben.

"Das verstehe ich ..."

Er wollte gar keine Absolution, ganz und gar nicht. Wieso hatte er sich schon wieder in so eine Situation gebracht? Was wollte er? Wieso war er so egoistisch und selbstgerecht?

"Wissen Sie Rin, ich glaube Sie können nicht erahnen wie viel Respekt ich vor den Jedi habe. Sie kennen Jibrielle lange hm? Ich beneide Sie darum, um jeden Tag und um jede Minute. Und ich fühle mich ihr nicht im Ansatz würdig, und dennoch erweist sie mir die Ehre mich trotzdem zu wollen."

Warum bei der Macht blieb sie so höflich? Warum keifte sie ihn nicht an? Ihre gefasste Bestürzung, Enttäuschung und Verletztheit war mehr, als er ertragen konnte. Wieso hatte er so selbstsüchtig seine Scharade gestanden, sein Selbstgeißelung unter dem Vorwand seines Beschützerinstinkts? Wieso hatte er die Schmach nicht einfach runtergeschluckt und Jibrielle daraus gelassen? Auf dem Absatz umdrehend wandte sich Rin hinaus zur See, lächelte in den Nachthimmel.

"Sind Sie ein Freund Jibrielles? Sie haben sie eben ihre Partnerin genannt. Wenn dem so ist werde ich hier rüber kein Wort bei ihr verlieren."

Rin blickte Miranda an, wollte etwas sagen, doch blieb sein Mund halb geöffnet stehen. Nein, sie sollte doch bitte jetzt keine Rücksicht auf ihn nehmen! War doch egal, was irgendjemand von ihm hielt! Aber ... verflucht, darum ging es doch nicht. Was Jibrielle von ihm hielt ... das war doch sekundär. Aber sollte Miranda etwa nicht mit Jibrielle darüber reden? Woher sollte er das wissen? Verdammt nochmal, konnte er nicht einfach aufhören zu denken? Den Kopf ausmachen! Sich endlich raushalten! Es war definitiv ein Fehler gewesen hierher zu kommen. Rin schloss den Mund wieder, schaffte es nicht zu lächeln. Jetzt nicht. Jetzt noch nicht wieder. Nein, er war wirklich noch nicht soweit. Er war noch lange nicht soweit für einen Padawan.

"Bitte Miranda ... nehmen Sie keine Rücksicht auf mich. Ich habe mich offensichtlich schon genug reingehängt. Tuen Sie einfach, was Sie für richtig halten. Ich ..."

sagte Rin, der den Ausdruck in Mirandas Gesicht nicht mehr ertragen mochte. So fixierten sich seine Augen wieder auf die schwarze See.

"Das entschuldigt mein Verhalten wohl kaum, aber ... ich spielte dieses Spiel aus meiner merkwürdigen, kollegialen und irgendwie geschwisterlichen Liebe zu Jibrielle. Wenn vielleicht nicht nur deshalb. Jedenfalls hätte ich das nicht tun sollen - und nicht nur aus dem Grund, dass ich Sie vorhin noch nicht gekannt habe, jetzt aber schon. Das ... das letzte was ich wollte, war Jibrielle ... oder Ihnen den Abend zu ruinieren. Oder ihr Bild von den Jedi zu erschüttern. Aber am besten, höre ich lieber auf zu sprechen, bevor ich alles nur noch schlimmer mache."

Rins Blick hing an den übereinanderbrechenden Wellen, ganz aufgelöst im Kontrast der schwarzen Nacht und dem Weiß der Gischt. Er sah die Gesichter der Kinder vor sich, das Gesicht der alten Frau. Sie alle sahen Manyu so ähnlich. Er dachte an die Geschichte, die er Miranda eigentlich hatte erzählen wollen, die Erzählung von seinem Besuch bei Manyus Familie. Eine Geschichte, die unmöglich zu erzählen war. Eine Geschichte, in der der wichtigste und uninteressanteste Satz jener war, dass er seinen Meister nicht hatte retten können. Rin räusperte sich, versuchte nochmals ein schwaches Lächeln.

"Nun, ich schätze mal, dass war nun nicht gerade jene Erzählung über mich, die Sie sich erhofft hatten. Leider war es offenbar die einzige, die ich erzählen konnte. Es tut mir leid."

Zwischen all der Gischt formte sich Manyus schelmisches, gutmütiges und weises Lächeln, die großen und gütigen Augen. Aber natürlich waren sie nur das: Gischt. Ein Ozean voller falscher Vorstellungen. Ewig gegenwärtig. Das Meer schenkte einem weder Vergebung noch Buße, war gleichgültig, ließ einen mit allem allein.

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{Calamari-System/Dac/Hafen/Yacht/Deck 2/Restaurant}mit Arlen, Jedi, Gästen der Republik, Sicherheitspersonal

Sofort stellte Arlen Tzun mehrere Fragen, man merkte ihm gleich etwas kindlich naives an...als wäre der Kaminoaner ein Held an den sich der Sith warf um alle Fragen beantwortet zu bekommen. Doch Tzun war kein Held, er war eher ein Klotz am Bein gewesen und das er noch lebte war fraglos ein Wunder.

"Ein Wort reicht um es zu beschreiben: grauenhaft. Ich war zwar weder Teil der direkten Frontlinie und eher in einem Guerilliaeinsatz verwickelt doch das Leid...die Toten überall...der Stress, die Hektik, jederzeit hätte ich sterben können...nein. Das ist etwas was ich niemandem wünsche. Das ich überlebt habe? Das war ein Wunder für sich, ein wahres Wunder...oder eine Fügung der Macht? ich weis es nicht genau. Und wenn ich ehrlich bin würde ich Corellia lieber heute als morgen vergessen."

gibt er ehrlich gegenüber dem Sith zu, wobei in seiner Stimme eine gewisse Form von Pessimismus mitklang. Wenn Arlen strahlende Heldengeschichten erwartet hatte so hatte der Kaminoaner nun sicherlich diese mit Anlauf eingerissen.

"Ihr wart wohl zu eifrig Arlen, nun es hat nicht lange gedauert bis ich es konnte. Ein Jedi Meister namens Wes Janson hat mir ein Mantra beigebracht welches mir seit jeher geholfen hat mich zu sammeln und zu beruhigen, dafür danke ich ihm sehr. Ihm und auch dem Bith Ly'fe welcher sozusagen meine erste Anlaufstelle im Orden war."

{Calamari-System/Dac/Hafen/Yacht/Deck 2/Restaurant}mit Arlen, Jedi, Gästen der Republik, Sicherheitspersonal
 
Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - mit Marana, sowie Matthew und Summer irgendwo in der Nähe herumstromernd und zahlreichen anderen Gästen

Anscheinend war es Marana unangenehm Jo mit der Frage nach der Pfannkuchenwelt wohl so an vergangenes Leid erinnert zu haben. Aber gleichzeitig merkte Jo auch, das Marana auch klar war, dass Jo damit umgehen konnte. Allein, das Lob, das sie für Jo hatte, gefiel ihr nicht.
Beeindruckt von ihrer Stärke?
Erst nur ein bisschen, dann aber immer nachdrücklicher schüttelte Jo ihren Kopf während sie noch immer den nicht vorhandenen Blick auf die Wasserfläche gerichtet hielt.


Oh nein, ich bin nicht stark!
Nicht im Geringsten bin ich so stark, wie ihr es mir zugestehen wollt.


Erst jetzt wandte sie sich wieder ganz Marana zu.

Ich war verbittert!
Und ich war an einer Grenze, die ein Jedi niemals überschreiten sollte.
Nicht mir ist es gelungen die Verbitterung zu überwinden und zu verhindern, dass ich jene Grenze endgültig überschreite. Ich wäre verloren gewesen ohne meine Freunde.


Jo wählte mit Absicht diese Bezeichnung. Nicht die Tatsache, dass sie Jedi waren, hatte ihr damals geholfen, sondern dass sie eben Freunde waren, dass sie für sie da waren und sich damals trotz all der schroffen Zurückweisungen nie hatten davon abbringen lassen für sie da zu sein und an sie zu glauben.

Es war letzten Endes ihre Stärke, die mich auffing als ich fiel!

Für einige Augenblicke war Jo’s Lächeln verklärt, dann wurde es aber wieder breiter und fröhlicher.

Nun gut, ich denke aber, wir haben nun wirklich lang genug nur über mich gesprochen.

Erklärte sie Marana entschieden und versuchte zu verbergen, dass ihr unangenehm war, wenn Marana davon sprach, dass sie beeindruckt war. Jo fühlte sich weder stark noch besonders und sie wollte auch nicht diesen Eindruck hinterlassen. Also versuchte sie mit einem Scherz das Thema nun wirklich zu wechseln.

Nicht, das ich mich hier noch verplappere und ihnen meine Jugendsünden beichte. Ich denke, das Ein oder Andere aus meiner Zeit vor den Jedi, würde zwar wohl nicht nur meine Padawane brennend interessieren, aber etwas muss ich meine mysteriöse Jediaura ja aufrecht erhalten.

Mysteriös war natürlich maßlos übertrieben, es gab schließlich Schlimmeres und Mysteriöseres als, von jugendlichem Übermut getriebene, Diebeszüge auf fremden Obstplantagen und Speederrennen mit dem Jungs aus dem Nachbardorf zu veranstalten. Aber solange Jo nicht verriet was es war…
Leise lachte sie in sich hinein und versuchte dann Marana zu zuzwinkern während sie scherzhaft fragte.


Und, welche mysteriösen Geheimnisse verbergt ihr?

Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - mit Marana, sowie Matthew und Summer irgendwo in der Nähe herumstromernd und zahlreichen anderen Gästen
 
[Calamari-System || Dac || Gewässer von Coral City || „Promise“ || Deck Zwei || Räumlichkeit mit Buffet || Captain Navara Ven im Gespräch mit Jedi-Rätin Padme Master, einige andere Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund]

Einen Teilerfolg hatte der uniformierte Twi'lek erzielen können – jedenfalls vorläufig. Denn die Jedi beharrte nicht sofort auf ihrer vorherigen Frage, sondern ging stattdessen direkt auf seine Worte und zeigte Interesse an dem Problem, das einige Militärangehörige unterschwellig gegen den Orden der Jedi hegten. Vielleicht war diese Siegesfeier, wo jede Institution – im schillernden Glanz des Sieges – die erbrachten Leistungen der anderen wohlwollend anerkannte, sogar der richtige Anlass, um mal in aller Ruhe solch delikate Angelegenheiten (wenigstens kurz) anzusprechen. Natürlich konnte der neurepublikanische Captain nur für sich selbst sprechen, aber höchstwahrscheinlich hatte es die Jedi genau darauf abgesehen. Navara sollte in diesem Gespräch nicht im Namen seiner (ihm womöglich unbekannten) Kameraden sprechen, sondern das Beispiel sein.

Zwar behagte ihm diese letzte Erkenntnis nicht besonders, aber was sollte er ansonsten tun? Wieder einen (wahrscheinlich kläglichen) Versuch starten, um das Thema zu wechseln? Nein, Navara hatte hier nicht viele Möglichkeiten. Mehr und mehr stellte sich seine Gesprächspartnerin, Padme Master, als richtig harter Brocken heraus. Geschickt hatte sie das unliebsame Thema – seine Ressentiments – ständig am Leben gehalten und ihn langsam in eine (argumentative) Sackgasse getrieben. Sollte er nicht doch das Protokoll verletzten wollen – oder einfach seinen Offiziersstolz herunter schlucken und anschließend gehen –, dann blieb ihm keine andere Wahl als die Wahrheit zu sagen. Ein bitterer Geschmack legte sich auf seine Zunge. Ungern gestand er sich eine Niederlage ein. Beiläufig nahm er einen seinen tätowierten Gehirnfortsätze und schlang ihn sich um den Hals.


„Ich glaube, den Eindruck des 'Mystischen' werden Sie nie ganz los werden“, setzte Navara zu einer Erklärung an. Dabei konnte er die gewohnte Härte nicht ganz aus seiner Stimme tilgen. „Die Macht mag für Sie und die anderen Jedi selbstverständlich sein. Sie lernen damit umzugehen, eignen sich immer mehr Wissen an. Aber für die normalen Bewohner der Galaxie ist das eine andere Welt. Wir können die Dinge nicht so sehen wie Sie. Bedingt durch Ihre Fähigkeiten haben Sie einfach ein … nennen wir es 'größeres' Spektrum … und das wird Sie nun einmal immer vom Rest der Galaxie unterscheiden.“

Empathie mochten die Jedi besitzen. Oft genug hatte er davon gehört und gelesen. Doch konnten sie ihre Sicht – jedenfalls für einen Moment – ablegen? Konnten sie sich ganz in ein „normales“ Wesen hineinversetzen? In seiner Kindheit hatte Navara einmal einen Schamanen gesehen, der irgendwann einmal in sein Dorf gekommen war. Neugierig hatten die Kinder der winzigen Siedlung und er den greisen Twi'lek beobachtet. Obwohl die Erwachsenen den Schamanen mit allem gebotenen Respekt behandelten, ihm eine Unterkunft für ein paar Tage gaben und seine Vorhersagen sowie Neuigkeiten aus anderen Dörfern schätzten, war er kein Teil ihrer Gemeinschaft. Soweit würde Navara in seiner Sichtweise natürlich nicht gehen. Die Jedi hatten – wie alle anderen auch – das Recht in der Neuen Republik zu leben, sich als Teil der Gemeinschaft zu fühlen und dementsprechend auch ihre Pflicht zu erledigen. Genauso konnte der Captain nicht die über Jahrtausende gewachsene Beziehung klein reden, die zwischen dem Orden und der demokratischen Staatsform existierte. Dennoch hatte er ein paar Vorbehalte gegen sie. Womöglich entsprangen sie auch einfach nur aus seinem Unverständnis das allumfassende Wirken der Macht zu begreifen.

„Dann sollten wir alle dafür sorgen, dass so eine tragische Vertreibung in Zukunft nicht noch einmal stattfindet...“, bemerkte der Twi'lek und ließ kurz seinen Blick beiläufig durch den Saal gleiten. „... aber ich denke, die Fehler der Vergangenheit sind nicht die Fehler der Zukunft.“ Kurz deutete er ein Lächeln an. „Und das Fehlen der Sith ist doch am Ende ein gutes Zeichen für uns. Vielleicht haben sie sich inzwischen längst alle umgebracht und nur noch ein Wahnsinniger sitzt auf dem Thron.“

Mehr als ein Scherz war seine Aussage über die Sith natürlich nicht. Doch unwillkürlich fragte sich der Flottenoffizier wie fremd erst die Philosophien dieser feindlichen Vereinigung sein musste. Das Mitgefühl der Jedi, ihr ehrlicher Hang zu Freiheit sowie Gerechtigkeit und in einem gewissen Maß sogar ihren Pazifismus konnte Navara noch nachvollziehen. Aber was er in der letzten Jahren schon alles über die Sith und deren krankes Weltbild gehört hatte, ließ selbst ihm, der im Kampf schon so manche Grausamkeit erlebt hat, das Blut jäh in den Adern gefrieren. Da ihm die dunkelblonde Jedi aber just in diesem Augenblick eine persönliche Frage stellte, ließ er diese schrecklichen Gedanken wieder fallen. Erneut richtete sich sein aufmerksamer Blick auf die Menschenfrau.

„Ich glaube nicht, dass in meinem Fall zwei Meinungen bei dieser Frage vorliegen“, antwortete der Nichtmensch knapp. „Hier sind sich Offizier und Privatmensch einig.“

[Calamari-System || Dac || Gewässer von Coral City || „Promise“ || Deck Zwei || Räumlichkeit mit Buffet || Captain Navara Ven im Gespräch mit Jedi-Rätin Padme Master, einige andere Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund]
 
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