CK-2587
The Lone Gunman
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Ambassador-Suite]- Noa, Cris, Selby
Selby war aus dem Raum verschwunden und Noa kam auf Cris zu, setzte sich neben ihn auf die Kante der Couch, sodass er sie endlich, wenn sich sein Sichtfeld nicht wieder in absolutes Chaos verwandelt, genau sehen konnte. Es schien ihr wirklich gut zu gehen – doch für den Moment dominierte Sorge ihr wunderschönes Gesicht. Sorge um ihn.
„Wahrheitsdrogen… Standardprozedur bei potentiellen Maulwürfen…“, murmelte er pflichtbewusst auf ihre erste Frage hin, wenngleich zu bezweifeln war, dass sie ihn verstehen konnte. Seine Artikulation der Worte war ebenso unsauber und verschwommen wie seine Kontrolle über seinen restlichen Körper in diesem Moment.
„Selby hat mir Wasser gegeben…“
Artig wie ein kleines Kind griff er dennoch – trotz des vorherigen Hustenanfalls und der allgegenwärtigen Übelkeit – nach dem Glas, das Noa ihm wieder in die Hand gedrückt hatte, setzte es nach einiger Überwindung an und trank in kleinen, hektischen Schlucken. Irgendwie schaffte er es, die Flüssigkeit in sich hineinzubekommen, ohne dass sein Körper sie sofort wieder abwies.
Wie durch eine Wand aus Watte hörte er, wie sie ihn nach seinem Befinden befragte. War ihm kalt, ihm übel, hatte er Kopfschmerzen…? Er setzte das Glas ab und sein Blick suchte fieberhaft den ihren.
„Übel. Kopfschmerzen.“
Kalt war ihm nicht. Tatsächlich wurde es ihm sogar wärmer, wenn er sie so ansah, die Sorge in ihren braunen Augen, die ihn aufmerksam musterte, als wäre sie auf der Suche nach dem leisesten Anzeichen für eine Verschlimmerung seiner Situation. Ungeachtet seines Zustandes hatte er plötzlich das beruhigende Gefühl, dass ihm nichts mehr passieren konnte. Er war sicher. Er war bei ihr.
„Du hast deine Tasche nass gemacht…“, wies er in einer vollkommenen Fehleinschätzung der Wichtigkeit dieser Information auf die Wasserflecke auf der Tasche hin, die sie in ihrer Eile etwas zu heftig auf den Beistelltisch neben das Wasserglas abgestellt hatte.
Noa ließ sich von dieser Aussage nicht beeindrucken. Mit einiger Vehemenz – so vehement, dass es problemlos zu ihm vordrang – wies sie ihn daraufhin, dass er sofort ins Bett musste, eine Notwendigkeit die ihm sofort einleuchtete. Natürlich. Wenn es einem nicht gut ging, legte man sich ins Bett. Warum hatte er nicht selbst daran gedacht?
„Okay…“
Mühsam versuchte er, sich aus dem Sofa hochzustemmen – es klappte erst beim zweiten Versuch und auch nur, weil Noa ihn geistesgegenwärtig stützte – und sah sich zunächst hilflos in der ihm auch im gesunden Zustand fremden Suite um. Wo war denn das Schlafzimmer…?
Zum Glück hatte Noa einen besseren Überblick als er und dirigierte ihn zielstrebig in Richtung des Schlafzimmers und des Bettes, vorbei an einem Metallkoffer, den anscheinend Selby dort stehen gelassen hatte und über den Cris ohne Noas Aufsicht vermutlich gestolpert wäre. Immerhin schaffte er es selbstständig, seine Schuhe abzustreifen, bevor er sich schwer atmend auf das Bett setzte. Der Raum hatte wieder ein wenig stärker damit begonnen, sich zu drehen… die Wahrheitsdroge musste auch seinen Gleichgewichtssinn vollkommen aus der Bahn geworfen haben…
Mit einem gequälten Stöhnen – die Kopfschmerzen schienen sich jetzt in wellenartigen Bewegungen zu intensivieren und dann wieder abzuklingen – sank er schließlich in die weiche Decke, deren Komfort er indes kaum wahrnehmen konnte. Für einen Moment schloss er die Augen, bevor plötzlich eiskalte Panik sich seines Herzens bemächtigte. Sie hatte ihn hier abgeliefert – was bedeuten würde, dass Noa jetzt wieder anderen Dingen nachgehen konnte. Vielleicht auch Dingen, die bedeutend angenehmer waren, als ihm dabei zuzusehen wie er erbärmlich vor sich hin vegetierte. Hektisch tastete seine linke Hand nach irgendetwas, fand tatsächlich ihr Handgelenk und griff schwach zu – so schwach, dass sie ihn vermutlich ohne Schwierigkeiten würde abschütteln können.
„Geh nicht…“, flüsterte er.
„Bitte. Geh nicht.“
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Ambassador-Suite]- Noa, Cris
Selby war aus dem Raum verschwunden und Noa kam auf Cris zu, setzte sich neben ihn auf die Kante der Couch, sodass er sie endlich, wenn sich sein Sichtfeld nicht wieder in absolutes Chaos verwandelt, genau sehen konnte. Es schien ihr wirklich gut zu gehen – doch für den Moment dominierte Sorge ihr wunderschönes Gesicht. Sorge um ihn.
„Wahrheitsdrogen… Standardprozedur bei potentiellen Maulwürfen…“, murmelte er pflichtbewusst auf ihre erste Frage hin, wenngleich zu bezweifeln war, dass sie ihn verstehen konnte. Seine Artikulation der Worte war ebenso unsauber und verschwommen wie seine Kontrolle über seinen restlichen Körper in diesem Moment.
„Selby hat mir Wasser gegeben…“
Artig wie ein kleines Kind griff er dennoch – trotz des vorherigen Hustenanfalls und der allgegenwärtigen Übelkeit – nach dem Glas, das Noa ihm wieder in die Hand gedrückt hatte, setzte es nach einiger Überwindung an und trank in kleinen, hektischen Schlucken. Irgendwie schaffte er es, die Flüssigkeit in sich hineinzubekommen, ohne dass sein Körper sie sofort wieder abwies.
Wie durch eine Wand aus Watte hörte er, wie sie ihn nach seinem Befinden befragte. War ihm kalt, ihm übel, hatte er Kopfschmerzen…? Er setzte das Glas ab und sein Blick suchte fieberhaft den ihren.
„Übel. Kopfschmerzen.“
Kalt war ihm nicht. Tatsächlich wurde es ihm sogar wärmer, wenn er sie so ansah, die Sorge in ihren braunen Augen, die ihn aufmerksam musterte, als wäre sie auf der Suche nach dem leisesten Anzeichen für eine Verschlimmerung seiner Situation. Ungeachtet seines Zustandes hatte er plötzlich das beruhigende Gefühl, dass ihm nichts mehr passieren konnte. Er war sicher. Er war bei ihr.
„Du hast deine Tasche nass gemacht…“, wies er in einer vollkommenen Fehleinschätzung der Wichtigkeit dieser Information auf die Wasserflecke auf der Tasche hin, die sie in ihrer Eile etwas zu heftig auf den Beistelltisch neben das Wasserglas abgestellt hatte.
Noa ließ sich von dieser Aussage nicht beeindrucken. Mit einiger Vehemenz – so vehement, dass es problemlos zu ihm vordrang – wies sie ihn daraufhin, dass er sofort ins Bett musste, eine Notwendigkeit die ihm sofort einleuchtete. Natürlich. Wenn es einem nicht gut ging, legte man sich ins Bett. Warum hatte er nicht selbst daran gedacht?
„Okay…“
Mühsam versuchte er, sich aus dem Sofa hochzustemmen – es klappte erst beim zweiten Versuch und auch nur, weil Noa ihn geistesgegenwärtig stützte – und sah sich zunächst hilflos in der ihm auch im gesunden Zustand fremden Suite um. Wo war denn das Schlafzimmer…?
Zum Glück hatte Noa einen besseren Überblick als er und dirigierte ihn zielstrebig in Richtung des Schlafzimmers und des Bettes, vorbei an einem Metallkoffer, den anscheinend Selby dort stehen gelassen hatte und über den Cris ohne Noas Aufsicht vermutlich gestolpert wäre. Immerhin schaffte er es selbstständig, seine Schuhe abzustreifen, bevor er sich schwer atmend auf das Bett setzte. Der Raum hatte wieder ein wenig stärker damit begonnen, sich zu drehen… die Wahrheitsdroge musste auch seinen Gleichgewichtssinn vollkommen aus der Bahn geworfen haben…
Mit einem gequälten Stöhnen – die Kopfschmerzen schienen sich jetzt in wellenartigen Bewegungen zu intensivieren und dann wieder abzuklingen – sank er schließlich in die weiche Decke, deren Komfort er indes kaum wahrnehmen konnte. Für einen Moment schloss er die Augen, bevor plötzlich eiskalte Panik sich seines Herzens bemächtigte. Sie hatte ihn hier abgeliefert – was bedeuten würde, dass Noa jetzt wieder anderen Dingen nachgehen konnte. Vielleicht auch Dingen, die bedeutend angenehmer waren, als ihm dabei zuzusehen wie er erbärmlich vor sich hin vegetierte. Hektisch tastete seine linke Hand nach irgendetwas, fand tatsächlich ihr Handgelenk und griff schwach zu – so schwach, dass sie ihn vermutlich ohne Schwierigkeiten würde abschütteln können.
„Geh nicht…“, flüsterte er.
„Bitte. Geh nicht.“
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Ambassador-Suite]- Noa, Cris