Moor alias Zula
Senator von Vinsoth und Vigo der Black Sun
[Calamari-System | Dac | Coral City | Senatsgebäude | Vilnok Moors Büro] Vilnok Moor (alias Vigo Zula)
Dieser Sammandi verschwendete keine Zeit, das musste man ihm lassen. Nur wenige Stunden nach der Senatssitzung hatten seine Mitarbeiter sich in Vilnok Moors Büro gemeldet, um einen Termin für ein Treffen abzusprechen. Sie hatten sich nicht abwimmeln und nicht lange vertrösten lassen, sondern waren hartnäckig geblieben, bis sie für den Ishi Tib einen Termin noch vor dem bevorstehenden Siegesball erhalten hatten. Seine Zustimmung hatte der Senator von Vinsoth vor allem deshalb erteilt, um die Sache hinter sich zu bringen und dann seine Ruhe zu haben. Einer jener Fälle, in denen sich Hartnäckigkeit auszahlte. Zwar war der Botschafter von Ruuria nicht froh darüber gewesen, dass das längst vereinbarte Treffen mit ihm deshalb verschoben wurde, aber das kümmerte Moor weniger. Ruuria war völlig unbedeutend für ihn, da waren selbst Tibrin und Sammandi interessanter.
Den Chevin erreichte die Nachricht, dass sein Gast eingetroffen war, und gab die Anweisung, ihn sofort durchzulassen. Es gab keinen Grund, die Sache länger hinauszuzögern. Zugegebenermaßen war er doch etwas neugierig, was der alte Ishi Tib mit ihm bereden wollte. Bisher hatte dieser kaum Andeutungen gemacht, nur soviel wusste Moor, dass es wohl um die Stärkung der Demokratie ging. Volksherrschaft bedeutete ihm persönlich ebenso wenig wie Ruuria, aber solange sie ihm zur Tarnung diente und Vinsoth die Märkte der Republik offenhielt, war sie ihm doch willkommen. Dementsprechend wollte er sich Sammandis Vorschlag zumindest halbwegs aufgeschlossen anhören. Auch wenn es vielleicht nur dazu diente, mehr über den Kollegen und seine Beweggründe zu lernen - daran war der Chevin schließlich immer interessiert.
Die Tür seines Büros öffnete sich und der Ishi Tib trat alleine ein. Er trug eine weite Robe aus dunkelrotem, besticktem Stoff, der aussah, als müsste er einen Zentner wiegen. Zusammen mit der rötlichen und hellgrünen Haut bildete er einen kräftigen Farbfleck in dem ansonsten ziemlich dunklen Büro und gegenüber Moor, dessen brauner Kapuzenumhang Schatten auf sein langes Gesicht warf. Der Gastgeber erhob sich und trat hinter dem Schreibtisch vor, um seinem Gast einen freundlichen Gruß darzubieten. Dessen dreifingrige, flossenförmige Hand verschwand regelrecht in seiner riesenhafter, schwieliger Pranke.
»Willkommen, Senator Sammandi«, grüßte er. »Ich hoffe, man hat Sie nicht zu lange warten lassen.«
»Und ich hoffe, meine Mitarbeiter waren nicht zu aufdringlich bei der Terminabsprache. Vielen Dank dass Sie mich so zeitig empfangen, Senator Moor.«
»Bitte, nehmen Sie doch Platz«, sagte der Chevin und deutete auf einen für Humanoide gemachten Stuhl, seinem ungewöhnlich geformten Sitz gegenüber. Der Vertreter von Tibrin setzte sich und sogleich war eine junge Chev zur Stelle (offiziell eine Mitarbeiterin, eigentlich aber eine Sklavin, doch das musste der Gast ja nicht wissen) und füllte dem Gast zwei Gläser, eines mit Wasser, ein kleineres mit einer dunkelbraunen, schwer aussehenden Flüssigkeit.
»Serenno-Port«, erklärte Moor und hob sein Glas, um dem Gast zuzuprosten. »Auf Ihr Wohl.«
»Auf das Ihre.« Dieser nahm ebenfalls das Gefäß, hielt es dem Gastgeber entgegen und ließ einen Teil des Inhalts in seinen Schnabel laufen. Dieser hornige oder knöcherne Teil des Gesichtes wirkte wie eine Maske und ließ kaum Platz für sichtbare Mimik, wie der Vigo-Senator bemerkte. Ein großes Hindernis bei dem Versuch, seine Gefühle und Absichten zu durchschauen. Sammandis Volk musste hervorragende Sabbacspieler hervorbringen.
»Nun, Senator... verraten Sie mir doch, weshalb Sie den weiten Weg zu mir auf sich genommen haben«, lenkte er das bisher belanglose Gespräch auf das eigentliche Thema.
»Sechs Stockwerke sind ein Weg, den ich dafür gerne auf mich nehme«, hakte Sammandi in den seichten Scherz ein. »Es geht um ein politisches Vorhaben. Mein vorrangigstes derzeit, um ganz offen zu sein. Ich möchte eine nicht unproblematische oder unumstrittene Gesetzesänderung anstoßen und brauche dafür Unterstützer, denen die Unverletzbarkeit der Demokratie ebenso am Herzen liegt wie mir.«
So etwas hatte Moor sich schon gedacht. Er war bisher im Senat als ein Verfechter von Freiheit und Gleichheit aufgetreten und wurde daher von Sammandi für einen potentiellen Verbündeten gehalten. Und ganz falsch lag er damit auch nicht, denn der Chevin konnte sich durchaus vorstellen, Vorhaben mitzutragen, die diesen Eindruck weiter stützten. Seine Tarnung war schließlich das Kostbarste was er hatte - neben seinen Millionen und der Schar von Spionen, Hackern, Schlägern, Mördern und sonstigen Helfershelfern, derer er sich jederzeit bedienen konnte.
»Ich bin ganz Ohr.«
[Calamari-System | Dac | Coral City | Senatsgebäude | Vilnok Moors Büro] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Ulo Sammandi
Dieser Sammandi verschwendete keine Zeit, das musste man ihm lassen. Nur wenige Stunden nach der Senatssitzung hatten seine Mitarbeiter sich in Vilnok Moors Büro gemeldet, um einen Termin für ein Treffen abzusprechen. Sie hatten sich nicht abwimmeln und nicht lange vertrösten lassen, sondern waren hartnäckig geblieben, bis sie für den Ishi Tib einen Termin noch vor dem bevorstehenden Siegesball erhalten hatten. Seine Zustimmung hatte der Senator von Vinsoth vor allem deshalb erteilt, um die Sache hinter sich zu bringen und dann seine Ruhe zu haben. Einer jener Fälle, in denen sich Hartnäckigkeit auszahlte. Zwar war der Botschafter von Ruuria nicht froh darüber gewesen, dass das längst vereinbarte Treffen mit ihm deshalb verschoben wurde, aber das kümmerte Moor weniger. Ruuria war völlig unbedeutend für ihn, da waren selbst Tibrin und Sammandi interessanter.
Den Chevin erreichte die Nachricht, dass sein Gast eingetroffen war, und gab die Anweisung, ihn sofort durchzulassen. Es gab keinen Grund, die Sache länger hinauszuzögern. Zugegebenermaßen war er doch etwas neugierig, was der alte Ishi Tib mit ihm bereden wollte. Bisher hatte dieser kaum Andeutungen gemacht, nur soviel wusste Moor, dass es wohl um die Stärkung der Demokratie ging. Volksherrschaft bedeutete ihm persönlich ebenso wenig wie Ruuria, aber solange sie ihm zur Tarnung diente und Vinsoth die Märkte der Republik offenhielt, war sie ihm doch willkommen. Dementsprechend wollte er sich Sammandis Vorschlag zumindest halbwegs aufgeschlossen anhören. Auch wenn es vielleicht nur dazu diente, mehr über den Kollegen und seine Beweggründe zu lernen - daran war der Chevin schließlich immer interessiert.
Die Tür seines Büros öffnete sich und der Ishi Tib trat alleine ein. Er trug eine weite Robe aus dunkelrotem, besticktem Stoff, der aussah, als müsste er einen Zentner wiegen. Zusammen mit der rötlichen und hellgrünen Haut bildete er einen kräftigen Farbfleck in dem ansonsten ziemlich dunklen Büro und gegenüber Moor, dessen brauner Kapuzenumhang Schatten auf sein langes Gesicht warf. Der Gastgeber erhob sich und trat hinter dem Schreibtisch vor, um seinem Gast einen freundlichen Gruß darzubieten. Dessen dreifingrige, flossenförmige Hand verschwand regelrecht in seiner riesenhafter, schwieliger Pranke.
»Willkommen, Senator Sammandi«, grüßte er. »Ich hoffe, man hat Sie nicht zu lange warten lassen.«
»Und ich hoffe, meine Mitarbeiter waren nicht zu aufdringlich bei der Terminabsprache. Vielen Dank dass Sie mich so zeitig empfangen, Senator Moor.«
»Bitte, nehmen Sie doch Platz«, sagte der Chevin und deutete auf einen für Humanoide gemachten Stuhl, seinem ungewöhnlich geformten Sitz gegenüber. Der Vertreter von Tibrin setzte sich und sogleich war eine junge Chev zur Stelle (offiziell eine Mitarbeiterin, eigentlich aber eine Sklavin, doch das musste der Gast ja nicht wissen) und füllte dem Gast zwei Gläser, eines mit Wasser, ein kleineres mit einer dunkelbraunen, schwer aussehenden Flüssigkeit.
»Serenno-Port«, erklärte Moor und hob sein Glas, um dem Gast zuzuprosten. »Auf Ihr Wohl.«
»Auf das Ihre.« Dieser nahm ebenfalls das Gefäß, hielt es dem Gastgeber entgegen und ließ einen Teil des Inhalts in seinen Schnabel laufen. Dieser hornige oder knöcherne Teil des Gesichtes wirkte wie eine Maske und ließ kaum Platz für sichtbare Mimik, wie der Vigo-Senator bemerkte. Ein großes Hindernis bei dem Versuch, seine Gefühle und Absichten zu durchschauen. Sammandis Volk musste hervorragende Sabbacspieler hervorbringen.
»Nun, Senator... verraten Sie mir doch, weshalb Sie den weiten Weg zu mir auf sich genommen haben«, lenkte er das bisher belanglose Gespräch auf das eigentliche Thema.
»Sechs Stockwerke sind ein Weg, den ich dafür gerne auf mich nehme«, hakte Sammandi in den seichten Scherz ein. »Es geht um ein politisches Vorhaben. Mein vorrangigstes derzeit, um ganz offen zu sein. Ich möchte eine nicht unproblematische oder unumstrittene Gesetzesänderung anstoßen und brauche dafür Unterstützer, denen die Unverletzbarkeit der Demokratie ebenso am Herzen liegt wie mir.«
So etwas hatte Moor sich schon gedacht. Er war bisher im Senat als ein Verfechter von Freiheit und Gleichheit aufgetreten und wurde daher von Sammandi für einen potentiellen Verbündeten gehalten. Und ganz falsch lag er damit auch nicht, denn der Chevin konnte sich durchaus vorstellen, Vorhaben mitzutragen, die diesen Eindruck weiter stützten. Seine Tarnung war schließlich das Kostbarste was er hatte - neben seinen Millionen und der Schar von Spionen, Hackern, Schlägern, Mördern und sonstigen Helfershelfern, derer er sich jederzeit bedienen konnte.
»Ich bin ganz Ohr.«
[Calamari-System | Dac | Coral City | Senatsgebäude | Vilnok Moors Büro] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Ulo Sammandi