Jibrielle Dari Trineer
Flung Out Of Space
~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Großer Ballsaal ~ auf Stühlen vor der Bühne ~ mit Miranda unter Leuten ~~~
Wieder blieb Jibrielle der Mund offen stehen, wieder wusste sie nicht, was sie nicht was sie Miranda antworten sollte. Was wenn sie doch nach Corellia gegangen wäre? Was wenn sie dort gestorben wäre? Was wenn sie bei ihrem nächsten Einsatz sterben würde?
"Dabei sollen auch unsere Verbündeten nicht vergessen werden ..."
"Nicht ..."
sagte Jibrielle leise, so leise, dass es vermutlich niemand hören konnte, dröhnte doch noch immer die Rede des Großadmirals der Flotte durch den großen Ballsaal, kam nun auf die sogenannten Forces Of Hope zu sprechen, auf ihren großen Einsatz und Schlüsselposition bei der Schlacht um Corellia. Eine militärische Splittergruppe, nicht unter der Direktive des Oberkommandos der Republik stehend ... waren die Helden von Corellia. Jibrielle wandte sich wieder Miranda zu, ergriff wieder ihre Hand, wie sie es an diesem Tag schon gefühlte hunderte Male getan hatte. Diesmal drückte sie fest zu, als würden ihr ihre Finger zu entgleiten drohen. Ihren Unterarm so fest an Mirandas gepresst, lehnte sie sich wieder zu ihr herüber, sprach ihr ins Ohr und musste so nicht den sengenden Blick ihrer perlschwarzen Augen ertragen.
"... werden auch die Forces of Hope auf ihren Wunsch hin wieder in die Streitkräfte der Neuen Republik zurückkehren ..."
"Bitte entschuldige dich nicht dafür. Entschuldige dich nicht für meine Fehler, meiner Unzulänglichkeiten. Es liegt nur an mir, dass ich nicht weiß, was ich sagen oder denken soll."
Mirandas Glaube und Leidenschaft schien so unerschütterlich - womöglich vertraute sie mehr auf ihre Schöpfer als Jibrielle der Macht, und dabei konnte sie tatsächlich in sie hinausgreifen, die Macht fühlen und benutzen. Sie hatte einen wirklichen Beweis. Hätte sie das nicht noch fester glauben lassen müssen? Oder hatte Glaube nichts mit Beweisen und Sicherheiten zu tun? Im Angesicht von Miranda war sie die Zweiflerin, die Unsichere und die Wankende.
"... stets für die Ideale und den Fortbestand der Neuen Republik gestritten haben ..."
"Als ich dir vorhin vor dem Hotel sagte, dass ich dich in dem Kleid ... ein kleines bisschen mochte, war das meine wirbelwindige Art zu sagen, wie bezaubernd und atemberaubend und heiß und diese ganzen dummen Worte du aussiehst, die ich mich aus irgendeinem Grund nicht traue, dir ins Gesicht zu sagen."
Dieser War Blade, der Anführer der Forces Of Hope, war ein Kriegsheld. Corellia war nur die Spitze seiner heldenhaften Errungenschaften. Es war gewiss unbegreiflich, wieviel Leid und Verlust er schon erlebt haben mochte, wie ihn dies verändert haben muss und was es ihn kostet, immer weiter und weiter zu machen. Wieviel lässt ein jeder bloß jedes mal, selbst wenn er oder sie eine Schlacht überlebt? Rin verlor weitaus mehr als bloß eine Hand. Die Kratzer und Verbrennungen auf Jibrielles Körper waren die erträglichsten Verletzungen, die ihr die Sith zufügten. Die Frage war also: Warum im Namen der Macht litt sie immernoch so sehr daran?
Jibrielles Herz hatte einen beunruhigenden Unrhythmus angenommen.
"... auf diese Weise erhalten Ihre Leute die Möglichkeit, den Kampf unter dem Banner der Neuen Republik fortzusetzen ..."
"Seit ... dieser Mission auf Ord Mantell habe mich irgendwie nicht mehr ganz gefühlt. Irgendwas war weg. Und obwohl ich viel Glück auf dem Wege und Freude im Orden erlebte seitdem ... ich war nicht wirklich glücklich. Vermutlich bin ich irgendwie manisch depressiv oder so, aber auf einmal war es wieder ein bisschen so wie damals, bevor ich zum Orden kam. Und dann kamst du."
War es die Schuld der Überlebenden, die Angst vor dem Tod beim nächsten Einsatz, die Verantwortung für die Schutzlosen? Oder war es nur die Tatsache, dass sie noch immer nicht akzeptiert hatte, dass diese Dinge nun zu ihrem Leben gehörten, dass sie irgendwann selbst jemanden töten und selbst im Kampf sterben würde, dass das Kämpfen und Aufopfern Teil ihres Lebens war, und dass sie es eigentlich nicht anders haben wollte? Und dass sie sich all dessen eigentlich schämte?
Beim sprechen strich ihre Wange sanft über Mirandas.
"... Nehmen Sie diese Aufgabe an, Admiral Blade?"
"Ich weiß es klingt kitschig, aber ich meinte es todernst, als ich dir auf Lianna sagte, dass du mich glücklich machst. Bessere Worte als diese ... finde ich einfach nicht. Das sagte ich, anstatt davon zu reden, wie lebenslustig, mitreizend leidenschaftlich und gut- und großherzig du bist, wovon ich mich irgendwie nicht zu sprechen traue."
Jibrielle zog ihr Gesicht wieder aus Mirandas schwarzer Haarpracht hervor, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah zur Bühne hinauf. Dort stand der ewige Kriegsheld, von dessen Namen sie vor diesem Abend noch nie etwas gehört hatte. Was nicht in Ordnung war. Was sich ändern musste. Es war kindisch und dumm, davor Angst zu haben. Sie durfte bei solchen Sachen nicht mehr dumm und kindisch sein. Sie musste anfangen, sich sicherer darüber zu sein, genau zu entscheiden, wo und wann und bei welchen Dingen sie dumm und kindisch sein durfte. Sie musste vor allem diese dämliche Scham loswerden und anfangen ihr Leben als Jedi voll und ganz zu akzeptieren, zu realisieren. Dann könnte sie darüber auch sie selbst bleiben.
Jibrielle bäugte sich wieder zu Miranda, lehnte sich diesmal aber nicht bis an ihr Ohr sondern sprach ihr offen in die Augen blickend. Ihr Griff, ihr Handballen an Mirandas geklammert, schmerzte beinah.
"Verehrter Kanzler Quún, Admiral of the Fleet Altmin, General of the Starfighters Maybourne , Vertreter und Bürger der Neuen Republik,"
"Lass uns aufhören damit - mit dem Entschuldigen. Mir ist das hier-"
sagte Jibrielle und wies mit dem Zeigefinger ihrer freien Hand zwischen Miranda und sich hin und her.
"-zu wichtig dafür. Und auch wenn das schon viel zu viel verlangt ist, will ich dich nur um eine Sache bitten und dann nie wieder um gar nichts:"
Dann könnte sie endlich hoffentlich die Meisterin werden, die Nylia verdiente. Dann könnte sie ruhigeren Gewissens die nächste Mission antreten. Dann könnte sie anfangen, dem Sterben ins Auge blicken und Leben retten. Dann könnte sie aufhören, nutzlose Antworten auf die falschen Fragen zu suchen.
"In unserem Herzen haben wir stets der Neuen Republik gedient und ich habe meinem Eid nie gebrochen. Ich werde mich jeder Aufgabe annehmen, derer Sie mich betrauen."
"Hab Geduld mit mir - weil ich manchmal ein bisschen schwierig und wirbelwindig bin - aber auch weil mir mein Leben im Orden es nicht erlaubt, groß andere versprechen zu machen, die ich wahrscheinlich nicht halten könnte. Versprechen kann ich dir nur eins ..."
Tosender Applaus ließ die Halle erbeben. Was auch immer dort gerade auf der Bühne geschehen war, ob War Blade die Ehrung angenommen hatte oder einen Kopfstand machend mit dem Hintern eine Geburttagstortenkerze ausgeblasen hatte - auf einmal sprang wieder der ganze Saal von den Plätzen auf die Füße. Zumindest schien dem so zu sein. Jibrielle sah nur in den Augenwinkeln, wie sich um sie herum die Leute erhoben, während sie den Blick fest auf Mirandas Gesicht gehaftet hielt. Unfähig ihre Hand loszulassen, wanderte ihre eine freie Hand zu Mirandas Kinn, zu ihrer Wange. Durch den ohrenbetäubenden Lärm sprach drauf los, in normaler Lautstärke, was bei Miranda wie ein Flüstern ankommen mochten. Schluss mit den falschen Fragen.
"Ich bin verliebt in dich."
Und dann folgte sie ihrem Wunsch, der sie schon den ganzen Tag heimgesucht hatte, indem sie sich vorbäugte, ihre Hand zärtlich unter Mirandas gerecktes Kinn legte, und ihrer Freundin endlich einen Kuss gab. Zum Imperator mit der Etikette, dachte Jibrielle, das grelle Rauschen der klatschenden Kakophonie in den Ohren.
~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Großer Ballsaal ~ auf Stühlen vor der Bühne ~ mit Miranda unter Leuten ~~~
Wieder blieb Jibrielle der Mund offen stehen, wieder wusste sie nicht, was sie nicht was sie Miranda antworten sollte. Was wenn sie doch nach Corellia gegangen wäre? Was wenn sie dort gestorben wäre? Was wenn sie bei ihrem nächsten Einsatz sterben würde?
"Dabei sollen auch unsere Verbündeten nicht vergessen werden ..."
"Nicht ..."
sagte Jibrielle leise, so leise, dass es vermutlich niemand hören konnte, dröhnte doch noch immer die Rede des Großadmirals der Flotte durch den großen Ballsaal, kam nun auf die sogenannten Forces Of Hope zu sprechen, auf ihren großen Einsatz und Schlüsselposition bei der Schlacht um Corellia. Eine militärische Splittergruppe, nicht unter der Direktive des Oberkommandos der Republik stehend ... waren die Helden von Corellia. Jibrielle wandte sich wieder Miranda zu, ergriff wieder ihre Hand, wie sie es an diesem Tag schon gefühlte hunderte Male getan hatte. Diesmal drückte sie fest zu, als würden ihr ihre Finger zu entgleiten drohen. Ihren Unterarm so fest an Mirandas gepresst, lehnte sie sich wieder zu ihr herüber, sprach ihr ins Ohr und musste so nicht den sengenden Blick ihrer perlschwarzen Augen ertragen.
"... werden auch die Forces of Hope auf ihren Wunsch hin wieder in die Streitkräfte der Neuen Republik zurückkehren ..."
"Bitte entschuldige dich nicht dafür. Entschuldige dich nicht für meine Fehler, meiner Unzulänglichkeiten. Es liegt nur an mir, dass ich nicht weiß, was ich sagen oder denken soll."
Mirandas Glaube und Leidenschaft schien so unerschütterlich - womöglich vertraute sie mehr auf ihre Schöpfer als Jibrielle der Macht, und dabei konnte sie tatsächlich in sie hinausgreifen, die Macht fühlen und benutzen. Sie hatte einen wirklichen Beweis. Hätte sie das nicht noch fester glauben lassen müssen? Oder hatte Glaube nichts mit Beweisen und Sicherheiten zu tun? Im Angesicht von Miranda war sie die Zweiflerin, die Unsichere und die Wankende.
"... stets für die Ideale und den Fortbestand der Neuen Republik gestritten haben ..."
"Als ich dir vorhin vor dem Hotel sagte, dass ich dich in dem Kleid ... ein kleines bisschen mochte, war das meine wirbelwindige Art zu sagen, wie bezaubernd und atemberaubend und heiß und diese ganzen dummen Worte du aussiehst, die ich mich aus irgendeinem Grund nicht traue, dir ins Gesicht zu sagen."
Dieser War Blade, der Anführer der Forces Of Hope, war ein Kriegsheld. Corellia war nur die Spitze seiner heldenhaften Errungenschaften. Es war gewiss unbegreiflich, wieviel Leid und Verlust er schon erlebt haben mochte, wie ihn dies verändert haben muss und was es ihn kostet, immer weiter und weiter zu machen. Wieviel lässt ein jeder bloß jedes mal, selbst wenn er oder sie eine Schlacht überlebt? Rin verlor weitaus mehr als bloß eine Hand. Die Kratzer und Verbrennungen auf Jibrielles Körper waren die erträglichsten Verletzungen, die ihr die Sith zufügten. Die Frage war also: Warum im Namen der Macht litt sie immernoch so sehr daran?
Jibrielles Herz hatte einen beunruhigenden Unrhythmus angenommen.
"... auf diese Weise erhalten Ihre Leute die Möglichkeit, den Kampf unter dem Banner der Neuen Republik fortzusetzen ..."
"Seit ... dieser Mission auf Ord Mantell habe mich irgendwie nicht mehr ganz gefühlt. Irgendwas war weg. Und obwohl ich viel Glück auf dem Wege und Freude im Orden erlebte seitdem ... ich war nicht wirklich glücklich. Vermutlich bin ich irgendwie manisch depressiv oder so, aber auf einmal war es wieder ein bisschen so wie damals, bevor ich zum Orden kam. Und dann kamst du."
War es die Schuld der Überlebenden, die Angst vor dem Tod beim nächsten Einsatz, die Verantwortung für die Schutzlosen? Oder war es nur die Tatsache, dass sie noch immer nicht akzeptiert hatte, dass diese Dinge nun zu ihrem Leben gehörten, dass sie irgendwann selbst jemanden töten und selbst im Kampf sterben würde, dass das Kämpfen und Aufopfern Teil ihres Lebens war, und dass sie es eigentlich nicht anders haben wollte? Und dass sie sich all dessen eigentlich schämte?
Beim sprechen strich ihre Wange sanft über Mirandas.
"... Nehmen Sie diese Aufgabe an, Admiral Blade?"
"Ich weiß es klingt kitschig, aber ich meinte es todernst, als ich dir auf Lianna sagte, dass du mich glücklich machst. Bessere Worte als diese ... finde ich einfach nicht. Das sagte ich, anstatt davon zu reden, wie lebenslustig, mitreizend leidenschaftlich und gut- und großherzig du bist, wovon ich mich irgendwie nicht zu sprechen traue."
Jibrielle zog ihr Gesicht wieder aus Mirandas schwarzer Haarpracht hervor, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah zur Bühne hinauf. Dort stand der ewige Kriegsheld, von dessen Namen sie vor diesem Abend noch nie etwas gehört hatte. Was nicht in Ordnung war. Was sich ändern musste. Es war kindisch und dumm, davor Angst zu haben. Sie durfte bei solchen Sachen nicht mehr dumm und kindisch sein. Sie musste anfangen, sich sicherer darüber zu sein, genau zu entscheiden, wo und wann und bei welchen Dingen sie dumm und kindisch sein durfte. Sie musste vor allem diese dämliche Scham loswerden und anfangen ihr Leben als Jedi voll und ganz zu akzeptieren, zu realisieren. Dann könnte sie darüber auch sie selbst bleiben.
Jibrielle bäugte sich wieder zu Miranda, lehnte sich diesmal aber nicht bis an ihr Ohr sondern sprach ihr offen in die Augen blickend. Ihr Griff, ihr Handballen an Mirandas geklammert, schmerzte beinah.
"Verehrter Kanzler Quún, Admiral of the Fleet Altmin, General of the Starfighters Maybourne , Vertreter und Bürger der Neuen Republik,"
"Lass uns aufhören damit - mit dem Entschuldigen. Mir ist das hier-"
sagte Jibrielle und wies mit dem Zeigefinger ihrer freien Hand zwischen Miranda und sich hin und her.
"-zu wichtig dafür. Und auch wenn das schon viel zu viel verlangt ist, will ich dich nur um eine Sache bitten und dann nie wieder um gar nichts:"
Dann könnte sie endlich hoffentlich die Meisterin werden, die Nylia verdiente. Dann könnte sie ruhigeren Gewissens die nächste Mission antreten. Dann könnte sie anfangen, dem Sterben ins Auge blicken und Leben retten. Dann könnte sie aufhören, nutzlose Antworten auf die falschen Fragen zu suchen.
"In unserem Herzen haben wir stets der Neuen Republik gedient und ich habe meinem Eid nie gebrochen. Ich werde mich jeder Aufgabe annehmen, derer Sie mich betrauen."
"Hab Geduld mit mir - weil ich manchmal ein bisschen schwierig und wirbelwindig bin - aber auch weil mir mein Leben im Orden es nicht erlaubt, groß andere versprechen zu machen, die ich wahrscheinlich nicht halten könnte. Versprechen kann ich dir nur eins ..."
Tosender Applaus ließ die Halle erbeben. Was auch immer dort gerade auf der Bühne geschehen war, ob War Blade die Ehrung angenommen hatte oder einen Kopfstand machend mit dem Hintern eine Geburttagstortenkerze ausgeblasen hatte - auf einmal sprang wieder der ganze Saal von den Plätzen auf die Füße. Zumindest schien dem so zu sein. Jibrielle sah nur in den Augenwinkeln, wie sich um sie herum die Leute erhoben, während sie den Blick fest auf Mirandas Gesicht gehaftet hielt. Unfähig ihre Hand loszulassen, wanderte ihre eine freie Hand zu Mirandas Kinn, zu ihrer Wange. Durch den ohrenbetäubenden Lärm sprach drauf los, in normaler Lautstärke, was bei Miranda wie ein Flüstern ankommen mochten. Schluss mit den falschen Fragen.
"Ich bin verliebt in dich."
Und dann folgte sie ihrem Wunsch, der sie schon den ganzen Tag heimgesucht hatte, indem sie sich vorbäugte, ihre Hand zärtlich unter Mirandas gerecktes Kinn legte, und ihrer Freundin endlich einen Kuss gab. Zum Imperator mit der Etikette, dachte Jibrielle, das grelle Rauschen der klatschenden Kakophonie in den Ohren.
~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Großer Ballsaal ~ auf Stühlen vor der Bühne ~ mit Miranda unter Leuten ~~~