~ Theed \ Königspalast \ dem Sitzungssaal näher kommend \ Kalma weiter weg Aram, Yacob(?) und andere Politiker ~
„Frau Minister!!“
Kalma konnte die Stimme und Sprache nicht sofort zuordnen. Es war nicht Basic, soviel war klar. Doch schon als sie sich umdrehte – die Ministerin für Interne Angelegenheiten hatte fast die bereits versammelten Senatoren und Politiker erreicht gehabt – konnte sie die Stimme wieder zuordnen. Ven K’keh, eine Twi’lek die etwas kleiner als Kalma selbst war, eilte durch den, gerade von ihr durchquerten Gang auf die blonde Politikerin zu. Fragend hatte sich deren Stirn in Falten gelegt. Die Aufregung in ihrer Stimme war unzweifelhaft für sie zu hören gewesen. Ven machte, mit einem leichten Blick über eine ihrer Schulter, nur knapp zwei Meter vor ihr halt. Die Robe die sie trug, völlig aus der Ordnung gebracht trat Kalma näher an sie heran und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Das Szenario, die Damen und Herren hinter ihr die möglicherweise zusahen und die Ablenkung Willkommen hießen, ignorierte sie.
„Immer mit der Ruhe, junge Dame. Wenn sie mir hier an Atemnot zu Boden gehen, ist niemandem geholfen, so eilig wie sie es haben.
Das schwache Lächeln ihrer Lippen flackerte auch in Kalmas Augen auf, konnte sich sogar einen Moment bis zu Ven durchringen, die einen Augenblick lang auch lächelte. Erst jetzt fiel ihr die Flimsiplast Folie auf, die sie in den Händen trug. Die leitende Ministerin der Inneren Angelegenheiten hatte kein gutes Gefühl dabei. Ihre Gedanken waren sofort wieder auf einem Befürchtungstrip, der sich sehen lassen konnte. Aber noch war nichts ausgesprochen worden von der weiblichen Twi’lek die eine ihrer engeren Berater darstellte und auch seit einem etwas längeren Zeitraum mit ihr arbeitete. Der Grund der ihre Sorge nicht verstummen ließ war der Bereich mit dem sie sich meist befasste. Die Szenerie wollte einfach nicht in das friedvolle Bild passen, das sich hinter den hohen und breiten Fenstern dieses Palastes bot. Ebenso wenig wie die gleißend strahlende Sonne, die einen wunderbaren Schein auf diesen Planeten warf, für die nötige passende Atmosphäre sorgte.
„Ich habe mir, nachdem wir untergebracht waren, ein paar Daten genommen und hier und da ein paar Arbeiten erledigt. Und ich stieß dabei auf einen Bericht, der mich daran erinnert hat, das ich ihnen noch etwas sagen wollte. Sagen musste…“
Hastig und schnell, mehr als nur einmal verhaspelte sich die Twi’lek, die – noch immer in ihrer Muttersprache sprechend – vollkommen die Außenwelt vergessen hatte. Letztendlich hob Kalma beschwichtigend die Hände. Irgendetwas, was auch immer, war hier doch vollkommen faul. Also entweder sollte Ven endlich ihren Blaster ziehen und versuchen ein Attentat durchzuführen, oder sie sprach es endlich aus. So dachte die Ministerin, angetrieben von ihren Befürchtungen, weit schwärzer als sonst, in diesem Moment.
„Beraterin K‘keh! Nun erzählen sie schon. Es scheint wichtig zu sein und keinem weiteren Aufschub zu dulden, wenn sie sich derartig beeilen zu mir zu kommen.“
Kalma im Kontrast zu ihrer Beraterin hatte ohne es wirklich zu wollen, wieder ins Basic gewechselt, sodass man, war man der Sprache der Twi’lek nicht mächtig, nun mehr verstehen konnte was sie sagte. Abschließend dämmerte ihr dies zwar, doch hatte sie wenig Muse sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Denn allein der Tonfall ihrer Beraterin verriet einiges. Als Zeichen das sie verstanden hatte, reichte die Twi’lek ihr wortlos, aber mit eindringlichem und wenig gutes versprechendem Blick die Folie in ihrer Hand. Die wenig angestrengte Handschrift der weiblichen Twi’lek war von ihr schnell zu erkennen. Nichts was mit ihrer Arbeit zu tun hatte. Es waren Notizen die sie sich selbst gemacht hatte. Und das was sie dort auf den Folien las, das brachte nicht nur beinahe ihr Herz zum stillstehen. Das ausgerechnet sie in eine solche Situation gelaufen war! Ausgerechnet sie, der es doch oblag die Interne Sicherheit zu gewährleisten. Ihre Sorgen, die sich die Ministerin gemacht hatte waren alle vollkommen berechtigt gewesen. Nicht nur das Naboo direkt vor imperialem Hoheitsgebiet lag, nein, es war auch praktisch ungeschützt. Erst kürzlich wieder in die Arme der Republik gefunden hatte man bisher keine Schiffe erübrigen, oder besser entsenden können, die für eine ausreichende Sicherung des Planeten sorge trugen. Und so wie es im Orbit aussah, sah es auch am Boden aus. Die Fingerspitzen von Daumen und Zeigefinger ihrer rechten Hand kniffen der Politikerin in den Nasenrücken. Während die linke noch immer die Folie hielt, die sie noch ein zweites Mal durchlas, ehe sie wieder aufblickte.
„Ich war der Meinung sie sollten das wissen, Frau Minister. Ich glaube, es wurde an entscheidender Stelle versäumt diese Informationen detailliert an uns weiter zu leiten.“
„Ja. Ja, Ven. Danke. Du hast Recht, ich hätte das schon viel früher wissen müssen.“ Ihr Kopf schütteln brachte einige Gedanken wieder, die vorüber gehend ausgesetzt hatten. Immerhin war sie nicht die einzige, die dies erfahren sollte, die ein Recht darauf hatte dies hier zu erfahren. Kalma hatte, wider besserer Intuition ihre Befürchtungen beiseite geschoben und war blauäugig hierher aufgebrochen. Die Tatsache allerdings, das keinerlei Kriegsschiff den Orbit sicherte. Abgesehen, wenn sie sich in der Aufregung nicht vertan hatte die Dragonlance und die stellte ein Schiff des Geheimdienstes dar. Noch einmal wand sie sich kurz an ihre Beraterin.
„Danke Ven. Sag bitte Darius bescheid, er soll herkommen.“
Es war purer Leichtsinn, egal wie Paranoid sie sich auch jetzt aufführen mochte. Sie konnte das, allein ihres Amtes wegen, nicht so stehen lassen. Unmöglich. So wand sich Kalma ab und ordnete ihre Gedanken ein wenig, sortierte und legte Worte zurecht, als sich die Türen zum Sitzungssaal öffneten. „Wie gerufen…“ Murmelte die Leiterin des Ministeriums für Innere Angelegenheiten, als sie begann sich nach vorne durchzuarbeiten. Ein paar Senatoren – es war eine bisher überschaubare Menge – hatten die Kanzlerin schon passiert als sie ankam, aber nicht mehr als ein oder zwei Hände voll.
„Kanzlerin Raistlin.“ Ihre Begrüßung fiel entsprechend des Anlasses einigermaßen neutral aus. Nicht zuletzt wegen dem was ihre Beraterin ihr vor kurzem hatte zukommen lassen. Kalma trat noch einen Schritt und räusperte sich dann. Eigentlich hatte sie keine Lust hier irgendwen anzuprangern. Nicht heute, nicht schon jetzt vor der Sitzung. Aber es musste sein. „Vermutlich ist dies nicht der passende Zeitpunkt, aber zu viel des Aufschubs, wäre möglicherweise ebenso fatal…
Kanzlerin, werte Senatoren und Minister. Für jene, die mich noch nicht kennen, da sie jüngst in ihr Amt gefunden haben: Ich bin Kalma Visari, Leiterin des Ministeriums für Innere Angelegenheiten.“ Begann sie mit ihrer ruhigen und gelassenen Stimme. Jene, die schon einmal eine Rede, oder ein Interview von ihr vernommen hatten, würden sich an diesen seidig, samten weichen Klang erinnern können. Wenn auch nicht so lebhaft wie hier nun aufgeboten. Der angenehme Klang ihrer Stimme an sich aber, täuschte nicht hinweg über die Eindringlichkeit ihrer Worte, deren Bedeutung alle Anwesenden verstehen mussten.
„Ich weiß nicht, in wie weit sie informiert sind, sie alle. Aber ich weise an diesem Punkt darauf hin, das wir uns auf dieser Welt, so nah am Imperium befinden wie nur irgend möglich, ohne die Republik dabei zu verlassen. Und der Schutz dieses Planeten obliegt nicht einem militärischen Flottenverband, der ob dieses Fehlens an Distanz üblich wäre.
Keines Falles habe ich vor an dieser Sitzung, die in manchen Belangen wichtig ist und definitiv gebraucht wird zu rütteln, doch sollten wir uns alle bewusst machen, das wir hier und heute ein wagemutiges… nein. Ein vielleicht gar leichtsinniges Spiel mit dem Feuer eingehen. Ein jeder von uns sollte sich fragen, ob er Angesichts dessen wahrhaft bereit ist, hier zu bleiben. Denn es ist unser gutes Recht, dass von einem jeden von ihnen, dies nicht zu tun.“ Immer wieder wanderte ihr Blick über die Anwesenden. Die blauen Augen dabei stets wachsam hin und her wandernd, versuchte sie die Gesichter der Senatoren und Minister zu lesen, doch da handelte es sich ebenfalls um Politiker, deren Mienen waren nur schwer zu lesen. Es sei denn, sie wollten das man sie entzifferte. Mit einem letzten Nicken und einem kaum hörbaren, abschließenden ‚gut‘, wand sie sich wieder der Kanzlerin zu, sodass nur diese sie nunmehr vernehmen konnte, bevor mögliche Worte der versammelten Senatoren vorgebracht wurden.
„Ich hoffe sie können mir verzeihen, Frau Kanzlerin. Aber sowohl sie, als auch ich und jeder andere hier wissen, dass wir mit einem abgeriegelten Planeten uns noch so sehr auf Sicherheitsvorkehrungen am Boden berufen können, es wird uns nichts bringen. Hier mag es sicher sein, doch der Rest des Planeten – abgesehen vom Palast - scheint mir noch nicht bereit für ein derartiges Ereignis.
Nichtsdestotrotz stehe ich zu meinem Wort. Ich bin bereit dieses Risiko einzugehen.“
~ Theed \ Königspalast \ vor dem Sitzungssaal\ Kalma, Eyrell & Zeboim, Aram, Yacob und andere Politiker ~