Naboo

- Naboo – Theed - Stadtrand – Ferienhaus der Trineers - Mit Aldrigde –

Es gehörte schon viel Wahnsinn dazu, so eine Nummer durchzuziehen wie Jules es tat. Aldridge wusste genau, wo sie sich befanden, weil es das Haus seiner Eltern war, ihr Ferienhaus. Jules Agathon war dreist, sie ausgerechnet hier festzuhalten. Hoffentlich stellte es sich nicht als absolut genialer Schachzug heraus, obwohl Noa genau das bereits vermutete. Wenn er sie hier her gebracht hatte, dann mussten die polizeilichen Untersuchungen nach Aldridges Verschwinden abgeschlossen sein, und wer würde sie noch einmal hier suchen? Darüber hinaus hatten die Trineers gerade wenig Grund, Urlaub im Grünen zu machen. Die hatten ganz andere Sorgen. Es sah nicht gut aus für Noa und Al, doch zumindest Noa war noch lange nicht bereit aufzugeben.

"Danke für das Hemd."

Vielleicht war es der Betäubungsschuss, der Noa milde gestimmt hatte. Normalerweise brauchte sie niemanden, der sich für sie auszog, damit es ihr besser ging - wobei, so verkehrt hörte sich das eigentlich gar nicht an.

"Ich nehme an, Donnie hat es dir danach direkt weg genommen? Tut mir Leid."

Natürlich ging es mehr als nur um Hemden. Aldridge würde sich ein neues kaufen können, wenn sie nach Hause kamen. Er hatte daheim bestimmt den ganzen Schrank voll. In ihrer Situation aber war jeder persönliche Gegenstand und jedes Kleidungsstück etwas wert. Sie agierten als Schutzwalle. Je weniger Kleidung man trug, desto verletzlicher wurde man, nicht nur körperlich. Und wo sie schon bei persönlichen Gegenständen waren...

"Er muss mein Komlink haben. Jules."

Schlussfolgerte Noa.

"Ich habe ihm nie von meiner Schwester erzählt, aber ich habe tonnenweise Nachrichten von ihr auf meinem Komlink gespeichert."

Zum Glück waren das keine verfänglichen Nachrichten, nichts was Jules gegen sie würde verwenden können. Nachrichten, die niemand lesen sollte, löschte Noa immer sofort. Wenn man gegen das Imperium kämpfte, musste man so vorsichtig sein. Es durfte kein Beweismaterial geben, dass man ein Verräter war. Nicht, dass einen das retten würde. Noa sah zu Aldridge. Sie fragte sich, ob er glaubte, dass sie gebürtig von Lianna stammte, oder ob ihm anhand ihres Akzentes klar war, dass sie auf Coruscant geboren und aufgewachsen war.

"Ich habe Familie auf Lianna, ja. Meine erwähnte Schwester zum Beispiel."

Beantwortete sie seine Frage.

"Die denkt sicher, ich säße jetzt irgendwo in einem sonnigen Café und würde es mir gut gehen lassen."

Noa schmunzelte. Cloé beschwerte sich oft über den Luxus freier Arbeitszeiten, den Noa in ihrem Beruf genoss. Das war tatsächlich ein Vorteil. Zur Wahrheit gehörte jedoch auch, dass Noa in den vergangenen Monaten (oder Jahren) nicht wirklich viel gearbeitet hatte. Es war immer nur so viel gewesen, um zu überleben. Eigentlich hatte sie nur ihre niedrige Miete bezahlen müssen, durchgefuttert hatte sie sich meistens sowieso bei ihrer Schwester oder ihrer Schwägerin, und Klamotten gab es noch gratis von Cloé oben drauf. Gott, Noa war eine richtige Schmarotzerin.

"Ich muss mir um sie keine Sorgen machen, und auch nicht um den Rest meiner Familie. Die sind alle weit weg. Das schafft nicht mal Jules, auf zwei Planeten gleichzeitig zu sein."

Damit ging es ihr deutlich besser als Aldridge. Er hatte beide Eltern, um die er sich Sorgen machen musste.

"Hat sie dir das Herz gebrochen, diese Frau? Oder du ihr?"

Fragte Noa, um ihn von den Gedanken an seine eigene Familie abzulenken. Es war vielleicht nicht das beste Thema, und auch keines das sie etwas anging, doch sie wäre ihm auch nicht böse wenn er nicht antworten würde. Sie würde ihm ganz sicher auch nicht von ihrem Liebeschaos erzählen, obwohl sie Zeit genug dafür hätten.

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Das Sheldon gekommen war, war phantastisch, das er beim Anblick von Eli weder etwas gesagt hatte, noch direkt geflüchtet war, das war unbezahlbar. Trotzdem, der Polizistin war klar, das sie momentan nicht wirklich professionell wirken konnte. Wobei sie ohnehin schon den Eindruck hatte, das Sheldon das TPD nicht wirklich ernst nahm. An der Dyson Schule hatte er sich unmöglich aufgeführt, hatte alles an sich reissen wollen und den Einsatz gestört. Wenn Captain Trineer nicht am Einsatz Ort aufgetaucht wäre, zum genau richtigen Zeitpunkt, er hätte sie vermutlich bei ihrem ersten allein anberaumten Großeinsatz so aus der Fassung gebracht, das sie sich vor den Kollegen bis auf die Knochen blamiert hätte.


„Probieren Sie das Fake Wildernerf Steak, das ist wirklich hervorragend.“

Stieg sie in den von Sheldon begonnenen Smalltalk ein, und nebenbei war das Steak wirklich lecker.

„Sie können sich Ihr Essen auch direkt über die Speisekarte bestellen, bis Chimino sich hier her bewegt hat, sind wir beide verhungert.“


Tionne rang sich ein Lächeln ab, dann warf sie nochmal einen kontrollierenden Blick auf Eli. Ihr Sohn zeigte zum Glück noch keine Anzeichen von Müdigkeit, und wenn auch seltener, aber möglicher Quengelei. Die Polizistin wagte es und löste ihre Aufmerksamkeit von ihm um ihre Gedanken auf das Wesentliche zu richten. Gut das sich der blonde Mann, für den ihre beste Freundin Lucy garantiert ganz schnell ihr T-Shirt ausgezogen hätte, noch für den Moment mit der holographischen Speisekarte beschäftigte.

„Danke das Sie gekommen sind Sir. Und ich entschuldige mich dafür meinen Sohn mitgebracht zu haben. Die Umstände liesen leider nichts anderes zu“.

Sie beschloss die Scham darüber, was der NRSF Mann von ihr halten konnte ab zu legen, es gab wichtigeres zu besprechen. Zudem, er hatte sich vor ihr auch nicht unbedingt in glänzender Form präsentiert. Spätestens als Noa Cortina ihm vor der Nase den Laufpass gegeben hatte, zumindest hatte Tionne das aus der Momentaufnahme die sie damals gesehen hatte geschlosen, waren doch Risse an seiner Fassade aufgetaucht.

„ Wissen Sie, ich bin meiner Captain gegenüber wirklich loyal, aber das sie nichtmal erwägt, das der Täter jemand aus ihrer Vergangenheit sein könnte, das erschüttert mich. Es zwingt mich dazu zu handeln, ich kann es nicht riskieren einen Kollegen in meine Gedankenspiele zu involvieren. Das Revier ist sehr klein, und alle sind der Captain gegenüber sehr loyal und vertrauen ihr blind. Im Normalfall ist das ja auch nicht verkehrt.“

Tionne fühlte sich nun endgültig wie eine Verräterin, aber auch nur weil sie jetzt offiziell eine war. Eli stellte seine Milch ab, und langte wieder nach seinem Flimpsiplast und seinen Stiften. Er hatte keine Ahnung das seine Mutter gerade Job, Gehalt, und Pension gefährtete. Tionne wand ihren Blick von ihm ab und wand sich wieder Sheldons eisblauen Augen zu. Sie konnte ihn gerade überhaupt nicht lesen, sein Gesicht wirkte fast emotionslos. Egal, die Katze war ohnehin aus dem Sack, größeren Ärger konnte sie sich ohnehin nicht mehr einhandeln. Sheldon konnte jederzeit zur Captain gehen und sie verpfeiffen. Sei es drum.


„Vor neun Jahren, hat Trineer Ares Solwby hochgehen lassen. Ein Exil Coruscanti, der es geliebt hat seine Kundschaft mit wirklich exquisiten Mädchen zu versorgen“.

Tionne griff in ihre Hosentasche und zog ein Handflächengroßes Datenpad hervor, etwas größeres hätte sie ungern über den Tisch gereicht. Jetzt wurde sie schon Paranoid..super.Es wanderte in Sheldons Hand.

„Können Sie sich vorstellen, was manchem ein gebildetes hübsches Mädchen von Naboo, oder Alderaan wert ist? Allein schon die Herkunft der entführten Mädchen hatte damals den Preis in die Höhe getrieben. Defakto konnte ihm personlich damals nur wenig angelastet werden, seine Mittelsmänner haben juristsich die Köpfe hingehalten, er war nur fünf Jahre im Gefängnis. Aber sein Geschäft war dahin.“


Sie lies Sheldon Zeit um sich mit den Daten zu befassen, fügte aber noch eine wichtige Info an.

„Er hat sich ein Haus im Norden Theeds gekauft, vielleicht 10 Minuten von der Captain entfernt.“

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Aldridge sah an sich herab, nachdem Noa ihn eben auf sein Hemd angesprochen hatte. Alles was ihm geblieben war, war sein graues T-Shirt auf dem in dicken Lettern „Go Shaaks!“ prangte. Eigentlich war das sein Nachtshirt gewesen, als Donnie plötzlich vor ihm gestanden hatte, hatte er sich das nun vermisste Hemd einfach über gezogen. Der Werftarbeiter verfluchte sich dafür, das der kleine Mistvogel ihn überwältigt hatte. Er wäre nicht hier, und Noa auch nicht....vermutlich. Wie sauber das T-Shirt war. Wirklich erstaunlich. Sein Hemd hätte man gut und gerne in die Ecke stellen können, so dreckig war es von der Grube gewesen, die er für sich.....


„Das Hemd war eh hinüber Noa, da war es doch als Kopfkissen dienlicher.“

Wiegelte er ihren Dank ein wenig ab. Ob er Noa weiter kennen gelernt hätte, wenn das alles hier nicht passiert wäre? Aldridge war sich nicht sicher ob das passiert wäre. Vermutlich hätte er sie noch ein paar mal im Haus seiner Eltern gesehen, vielleicht ein Bier mit ihr getrunken, und dann wäre sie wieder in ihr Leben veschwunden. Und jetzt konnte es sein, nein es war gut möglich das sie und er ihre letzen Tage, Stunden oder gar Momente miteinander verbrachten. Noa hatte eben für einen Wimpernschlag gelächelt, als sie von ihrer Schwester gesprochen hatte, sie sah nett aus wenn sie lächelte. Aldridge fragte sich wie sie wohl war, wenn man nicht mit ihr gefangen war. Er war sich sicher das dieses unbeugsame Temperament fest zu ihr gehörte, das sie ein immer lächelnder Napfkuchen war, das war dann aber doch sehr unwahrscheinlich. Fest stand, er war irgendwie froh das sie bei ihm war, auch wenn er ihr und auch sich von Herzen gönnte nicht hier zu sein. Nein sie sollten wirklich nicht hier sein.

„Das ist schwer zu beantworten.“

Er lies es nach ein paar Sekunden der Stille endlich zu, das ihre Frage in seinen Verstand durchsickerte. Und da tauchte sie wieder vor seinem inneren Auge auf, die Frau mit den aufmerksamen blauen Augen, dem hübschesten Gesicht das er je gesehen hatte, und dem hinreißenstem Lächeln aller Zeiten. In schwülistigen Holo TV Romanen wäre dem Protagonisten wohl als aller erstes die Nacht mit ihr in den Kopf gekrochen, Al kamen aber nur die Momente in ihrem Café in den Kopf. Sie hatte ihn abgewehrt und auch nicht, hatte geschimpft und auch geweint, ihm seine Grenzen aufgezeigt und ihre abgesteckt. Am Ende hatte sie aber verhindert das er sie verlies, nur um dann gerade mal zu zu geben das sie ihn leiden konnte.

„Ihr Herz war schon gebrochen, als wir beide versucht haben mich als Heißkleber zum reparieren zu benutzen“.

Aldridge grinste schief und zuckte die Schultern, als er es auf den Punkt brachte.

„Wir konnten ihren Scherbenhaufen nicht sortieren und wieder zusammen kleben, da hab ich dann aus Solidarität mein Herz dazu geworfen. Wir sind also beide im Eimer, nach unserem Stelldichein“.

Aldridge sah Noa einen Moment lang mit gerunzelter Stirn an. Dann schmunzelte er.

„Spätestens jetzt müsste dir klar sein, das ich keiner bin, der sich ein Streichholz an der Wange anzündet.“

Nickys blaue Augen verschwanden in der Dunkelheit, sie wollte ihn nicht, das war vorbei, ob er das hier nun überlebte oder nicht. Eines schwor er sich, sollte er das alles hier überleben, er würde sich ganz neu aufstellen, ganz neu. Wow! War da etwa Überlebenswillen in ihm entzündet worden? Auch wenn das Flämmchen gerade winzig klein war, und jederzeit drohte wieder zu erlöschen...Aldridge fühlte sich stärker als je zuvor. Der wesentliche Grund, wegen dem er irgendwie, gegen jeden Zweifel ein wenig Hoffnung schöpfte saß vor ihm. Trotzdem sie wie er gefesselt worden war, eben noch die Vögel hatte zwitschern hören, und das nicht zu knapp, wirkte sie trotz ihrer auffälligen Blässe, als könne und WOLLTE sie Donnie wieder verdreschen.

„Das vorhin war wirklich stark. Du hast es Donnie ganz schön feste besorgt mit dem Schaubenschlüssel.“


Er verschwieg ihr die Sorge, das er anstelle von ihm jetzt sie auf dem Kiker hatte, und sie noch fürchterlich misshandeln würde.

„Wo hast du diesen teuflischen Mum her? Liegt das an deinem Job? Hast du die Jedi schon bei vielen harten Missionen begleitet?“

Aldridge hob den Zeigefinger.

"Nein ich wette du bist so geboren oder?"

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[Naboo, Theed, „Chiminos Diner“]- Tionne, Cris, Eli, Chimino

Mit einem höflichen Lächeln nahm Cris die Empfehlung Sanders‘ zur Kenntnis und orderte das von ihr empfohlene Steak – ohnehin war ihm im Moment nach einem ordentlichen Batzen Fleisch – mittels der holographischen Speisekarte. Ihre Entschuldigung die Tatsache betreffend, dass sie ihren kleinen Sohn mitgebracht hatte, quittierte er mit einem kurzen Nicken und einem Seitenblick in Richtung des Jungen, der momentan damit beschäftigt schien, glückselig und sich der Situation vermutlich nicht einmal im Ansatz bewusst ein Bild auf sein Flimsiplast zu krakeln. Kurz fand Cris die Zeit, zu bedauern, dass er diese Phase des Aufwachsens bei seiner eigenen Tochter vollkommen verpasst hatte, bevor er sich wieder auf die Worte der Polizistin des TPD konzentrierte.

Sanders‘ Ausführungen illustrierten noch einmal die delikate, wenn nicht außerordentlich schwierige Situation, in der sie sich befand, Gleichwohl riefen ihre Aussagen bei Cris ein leichtes Stirnrunzeln hervor – Loyalität war eine Sache, doch wenn diese so groteske Ausmaße annahm, dass sie jedwedes eigenständiges Denken unterband und sich zu bedingungslosem Gehorsam wandelte, waren eindeutig Grenzen überschritten. Natürlich war ein mögliches Umfeld, in dem ein Täter zu suchen war, der es auf eine ermittelnde Beamte und ihre Familie abgesehen hatte, das jener Verbrecher, die allen Grund hatten, dieser Beamten Schaden zuzufügen. Nun konnte man wohl pauschal sagen, dass alle Verbrecher mindestens einen Grund dafür hatten, Hütern des Gesetzes Schaden zuzufügen, doch welches Motiv war nachvollziehbar als persönliche Rache? Rache für einen vereitelten Coup, eine Gefängnisstrafe…?

Der Datenblock, dem die blonde Polizistin ihm fast ein wenig verstohlen gereicht hatte, wog übernatürlich schwer in seiner Hand. Auch er hatte mit Deanna Trineer im Grunde eine Art Frieden geschlossen, als er ihr seine wahre Identität offenbart und die Rolle des hochnäsigen Agenten der NRSF abgelegt hatte. Für Sanders war er jedoch genau das – der Beamte einer republikweiten Behörde, der für sie – und für Trineer – einige Probleme verursachen konnte, abhängig davon, wie er sich nach Abschluss des Falls verhielt, gesetzt dem Fall natürlich, sie brachten den Fall zu einem Abschluss.

Ares Solwby. Das Profil passte. Ein Menschenhändler, also durchaus eine Person, der man die Skrupellosigkeit zutraute, direkt gegen eine Polizistin vorzugehen. Trineer hatte ihm das Geschäft vermasselt, wenngleich er vergleichsweise glimpflich davon gekommen war. Und sein Haus befand sich in der Nähe des Trineerschen Anwesens. Alles passte – vielleicht schon zu gut?

Cris ließ den Datenblock sinken und warf seiner Gegenüber einen prüfenden Blick zu, während der ältere Gungan zumindest schon das Getränk brachte, das er zu seinem Steak bestellt hatte – irgendein alkoholfreies, süßes Zeug das in Theed recht populär schien. Ihr Verdacht erschien ihm aufrichtig – dass sie nur im Auftrag Trineers operierte, um wiederum seine Aufrichtigkeit zu überprüfen, erschien ihm relativ unwahrscheinlich und vor allem unnötig kompliziert. Genau so gut hätte er sie verdächtigen können, ihren Sohn nur hierher gebracht zu haben, um ihn in falscher Sicherheit zu wiegen…

„Nun…“, sagte er schließlich.

„Sie werden für Mister Solwby wohl kaum einen offiziellen Durchsuchungsbeschluss erwirken können. Nichts, was im Falle einer Untersuchung die Verantwortung von Ihren Schultern nimmt.“

Der ehemalige Sturmtruppler lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er selbst befand sich ohnehin weit außerhalb des Mandats, dem er seine Entsendung nach Naboo zu verdanken hatte, doch gemeinhin kümmerte der Geheimdienst sich wenig darum, wenn seine Agenten lokale Sicherheitskräfte vor den Kopf stießen, ob begründet oder nicht.

„Ich habe kein Problem damit, mich den Konsequenzen eines eigenmächtigen Vorgehens zu stellen. Meine Vorgesetzten interessiert nur das Ergebnis.“

Er legte den Datenblock vor sich ab und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Aber wie ist es mit Ihnen? Noch haben Sie die Gelegenheit, dieses Essen als reine Zufallsbegegnung zu verkaufen. Doch der nächste Schritt… lässt sich nicht mehr umkehren.“

[Naboo, Theed, „Chiminos Diner“]- Tionne, Cris, Eli, Chimino
 
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Hätte jemand Noa so direkt nach ihrem Liebesleben gefragt, sie hätte ihm vermutlich eine Abfuhr erteilt. Wen ging das schon etwas an, außer sie selbst? Von sich aus etwas zu erzählen war die eine Sache, darüber ausgefragt zu werden jedoch eine ganz andere. So sah sie dies jedenfalls in Bezug auf sich selbst. Was andere anging, war sie natürlich trotzdem neugierig. Hey, jeder erzählte nur so viel von sich wie er wollte, oder nicht? Sie zwang Aldridge zu keiner Antwort. Davon abgesehen waren ihre eigenen Erfolge auf diesem Gebiet auch nicht besonders erwähnenswert. Noa Chanelle Cortina hatte eine Beziehung nach der anderen vor die Wand gefahren, mit Hilfestellung diverser Partner natürlich. Es traf sich daher ganz gut, dass Aldrigde offensichtlich genau so erfolglos war, zumindest seine letzte Liaison betreffend. Geteiltes Leid war halbes Leid. Hätte sie eine Flasche Bier zur Hand gehabt, sie hätte mit ihm angestoßen. Mehr als dass er Liebeskummer hatte, hatte Noa von dem Kauderwelsch, den Aldridge erzählt hatte, nicht verstanden. Seine Tussi war ein Scherbenhaufen und er hatte den Kleber spielen wollen? Die Art, wie er seine gescheiterte Beziehung beschrieb, erinnerte Noa an desillusionierte Künstler, die der Auffassung waren, besonders klug rüber zu kommen, wenn sie nur genügend unzusammenhängenden Schwachsinn von sich gaben. Liobas Freunde waren so gewesen, als Noa das letzte Mal mit ihr zusammen gewesen war. Das war schon wirklich lange her. Sie waren die besten Freundinnen gewesen, unzertrennlich, bis sie etwas älter geworden waren und andere Interessen entwickelt hatten. Lioba hatte nur noch mit diesen vollkommenen Verrückten herum gehangen und Noa war mit ihren Studienkollegen durch die Clubs gezogen. Die Leute mit denen sie zu tun gehabt hatte waren zwar auch daneben gewesen, aber immerhin nur wenn sie auf Drogen gewesen waren. Liobas Leute dagegen waren immer so gewesen. Was also war schlimmer?

“Ich verstehe kein Wort von dem was du sagst.“

Gab Noa zu. Wahrscheinlich war das sogar von Aldridge gewollt. In Wahrheit wollte er ihre Frage gar nicht beantworten.

“Aber dir geht’s auch nicht besser als mir, so viel habe ich raus gehört, und das tröstet mich.“

Sie sagte es mit einem Augenzwinkern. Es würden auch wieder bessere Zeiten kommen – wenn sie erst einmal hier raus kamen zum Beispiel. Sie änderte ihre Sitzhaltung, obwohl für ihre auf ihren Rücken gefesselten Arme jede Position scheíße war. Aldridges kryptische Aussage über brennende Streichhölzer hatte sie auch nicht kapiert. Wahrscheinlich war sie zu uninspiriert dafür. Lioba hätte es so formuliert. Verdammt, Noa hätte sie wirklich gerne mal wieder gesehen oder mit ihr gequatscht. Sie hatten früher über alles reden können, und heute wusste sie nicht einmal, wie sie sie erreichen konnte.
Donnie sah zu ihnen herüber, sein Blick war misstrauisch. Spätestens jetzt hatte er mitbekommen, dass Noa aus ihrer Bewusstlosigkeit aufgewacht war. Grimmig erwiderte sie seinen Blick. Dieser Idiot konnte sie gar nicht einschüchtern.


“Irgendetwas geht da draußen vor.“

Sie sprach leise zu Aldridge. Man konnte Stimmen von draußen hören, wenn auch nur sehr undeutlich, und Donnie Dummkopf wirkte so gemütlich gegen den Türpfosten gelehnt, als beobachtete er etwas oder jemanden, vermutlich Jules, wen sonst? Obwohl sie ihn hasste, nahm sich Noa ein Vorbild an Jules‘ Sohn, rutschte ein Stück näher an die Wand und lehnte sich dagegen.

“Ich wollte ihn bewusstlos schlagen. Hat nicht ganz funktioniert.“
Erinnerte sie sich an ihren Angriff auf ihn. War das ein Kompliment, dass Aldridge ihr gemacht hatte? Sie fasste es so auf. Mutig zu sein war eine wichtige Charaktereigenschaft, jedenfalls dort wo Noa her kam.

“Jules‘ Timing war ganz schön beschissen. Wenn er nicht gekommen wäre, hätte ich Schaschlik aus seinem missratenen Sohn gemacht.“

Ihre Stimme war ernst und natürlich so leise, dass Donnie sie gewiss nicht hören konnte. Er machte zumindest nicht den Eindruck, als hätte er Noas Gewisper verstanden. Sie lächelte in Aldridges Richtung, um seine Frage zu beantworten.

“Weißt du, wenn du als Mädchen mit drei großen Brüdern aufwächst, kannst du entweder süß sein, damit sie sich um dich kümmern, oder mutig, damit sie dich mitspielen lassen. Ich habe mich für letzteres entschieden. Bisher bin ich ganz gut damit gefahren.“

Abgesehen von heute. Heute hatte ihr Mut ihr noch gar nichts gebracht. Sollte sie vielleicht lieber süß und hilflos tun, damit Donnie Mitleid mit ihr bekam und sie gehen ließ? Aber das war nicht Noa, und außerdem war sie eine miserable Schauspielerin.

“Das hier ist tatsächlich mein erster Job, bei dem ich die Jedi begleite. Meine Kolumne ist noch ganz frisch. Ein toller Start.“

Dass sie trotzdem Erfahrung mit Verbrechern und Entführungen hatte, verschwieg Noa. Dass war etwas, dass niemanden etwas anging. Coruscant, der Widerstand, die Defender, das alles gehörte nicht hier her. Niemand auf Naboo, außer Cris, wusste etwas über Noas Verwicklung in den Widerstand, nicht einmal die Jedi, mit der sie hier war. Und wenn es nach ihr ging, dann würde es auch so bleiben.

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- Naboo - Theed - Waldgebiet vor Theed - Ferienhaus der Trineers - Keller - mit Donnie, Noa, Al, Deanna, Gram -

Obwohl er hier selbst schon oft mit Elise Urlaub gemacht hatte, war Jules immer wieder überrascht wie gemütlich dieses Haus war. Würde er es nicht besser wissen, und die Besitzer des Hauses nicht kennen, er hätte gesagt die Frau des Hauses hätte alles so liebevoll eingerichtet. Doch er wusste es besser. Dieses Haus hatte Graham komplett gebaut, eingerichtet und bis ins kleinste Detail mit Dekor versorgt. Zum zehnten Hochzeitstag hatte er es ihr geschenkt, seinen persönlichen Hort der Liebe....was für ein widerlicher Waschlappen. Deanna hatte immer gewusst, das er ihren Mann nicht leiden konnte, und das dieses Gefühl aus vollem Herzen erwidert wurde. Und dennoch hatten Graham und er über Jahrzehnte gute Miene zum bösen Spiel gemacht, sogar gemeinsame Urlaube überlebt. Nur für sie. Jules liebte sie noch immer wie eine Schwester, auch wenn sie das nie wieder hören wollen wollte. Sie würde nicht verstehen das das alles nötig war. Sie würde ihn vielleicht sogar töten wollen für seine Taten, von einem gewissen Standpunkt aus konnte er sie sogar verstehen.


„Hab ich sie doch nicht erwischt?“

Donnie zog ihn aus seinen Gedanken, und deutete auf die regungslose Frau, die vor den beiden Männern auf dem Küchentisch lag. Jules hatte die Fesseln seiner alten Parterin gelöst, und sie bäuchlings auf den Tisch gelegt um sich ihren Rücken an zu sehen. Er verstand nicht, warum sie es eben für ein paar Minuten geschafft hatte auf die Beine zu kommen, hatte er sie nicht richtig getroffen, als er seinen Blaster ohne hin zu sehen auf die Rückbank gerichtet hatte..nein eigentlich nicht...ach das war auch egal. Defakto lag sie wieder in Morpheus Armen, und das sehr warscheinlich nicht wegen dem kleinen Kratzer, den diese primitive Waffe verursacht hatte.

„Hast du. Aber nicht mit dem durchlagenden Erfolg, den du erwartet hattest.“

Der Cop packte seinen Sohn am Kragen und zog ihn näher an den Tisch ran. Wie auf ein Tier hatte auf jemanden geschossen, der ihn sein ganzes Leben gut behandelt hatte. Jemand dessen Opfer nicht für ihn bestimmt war. Verstand er denn nicht das er gar nichts zu entscheiden hatte? Er sollte lieber dankbar sein, das er Teil der großen Mission sein durfte.

„Diese Frau, diese Frau ist mir mehr wert als du, das weist du hoffentlich?“

Donnies fettiges Haar hing ihm ins Gesicht, als Jules ihn wie ein unartiges Tier schüttelte.

„Aber sie soll doch sterben! Ich verstehe dich langsam nicht mehr! Ständig sagst du ich soll dies tun, und dann soll ich wieder das tun. Wieso musste ich Aldridge wieder ausgraben? Weist du was es für eine Arbeit war, ein Loch für den Brocken zu graben? Und ihn dann wieder aus zu buddeln?“

Er bettelte um Aufmerksamkeit und um Strafe, Jules beschloss ihn einfach zu ignorieren. Das würde seinen schwachen Geist überstrapazieren, und gleich würde er noch eine große Lehrstunde bekommen. Und für die durfte der dumme Junge nicht alle Energie verschwenden.

„Bring Gram in den Keller, ich komme gleich nach.“

Er entließ Donnie aus seinem Griff, die Strenge die er eben in seine Stimme gelegt hatte, zeigte sofort Wirkung. Der Junge trottete zum Badezimmer, indem er Gram eingesperrt hatte, und holte Deannas Nr. 1 aus dem kleinen Raum. Jules musste lachen.Er hasste den Kerl so sehr.


„Zähl deine Minuten Dean, du bist gleich tot.“

Und er hatte Glück, es würde relativ schnell gehen. Er war einfach nur ein Zufallsfang, wie Miss Cortina, aber im Gegensatz zu ihr, hatte er für ihn keine größere Verwendung mehr. Miss Cortina, war Donnies große Chance sich zu beweisen, und ein großes Lehrstück zum Thema Frau. Aber das Thema würde er nachher noch anschneiden. Ha!. Anschneiden war das Motto dieser kleinen Party. Schade das sie nicht zulange dauern konnte, zumindest heute nicht mehr. Graham würde schon Zuhause sein, und Alarm geschlagen haben. Nacher würde er noch einen grandiosen Auftritt vor seinen Kollegen hinlegen müssen. Er der arme Mann, der mit seinen Kollegen von den Jedi angegriffen wurde, und als einziger verschont geblieben war. Ein Glück, das er die Haare von Cheetah verwahrt hatte. Er würde dieses Ding durch die Stadt jagen lassen. Was hatte Sie sich auch mit ihrem Ordensbruder, dem Mörder all dieser armen Menschen verbündet.

„Nun zu dir.“


Sprach er seine onmächtige Freundin an, bevor er die Hände an den Stoff ihrer Uniformbluse legte, und ihn über der kleine Wunde, die das winzige Projektil eingedrungen war aufriss. Die Waffe die Donnie benutzt hatte, war von minderer Qualität gewesen, als die die er in der Dyson Schule benutzt hatte. Jules konnte das Projektil mit seinen Fingern aus der Wunde ziehen...

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Draußen ging gar nichts vor. Aldridge hatte zum Beginn der Sache, als er hier mit Donnie allein gewesen war, auch einmal Stimmen gehört. Die Hoffnung, das die Cops am Haus waren hatte sich zerstreut, als Aldridge gedämmert war, das der Idiot das Holo TV aktiviert hatte. Er war jetzt auch passend zu seiner Theorie, aus dem Keller Raum verschwunden. Vielleicht setzte er sich jetzt bequem aufs Sofa? Hatte er den Timer für irgend eine Show gesetzt? Abgezockt genug war er definitiv.

" Drei große Brüder also?"


Was für ein Nesthäkchen, dachte Al bei sich, er konnte sich richtig vorstellen, wie sich eine sehr kleine Noa selbstbewusst und kratzbürstig zwischen ihre großen Brüder schob. Miranda und er hatten solche Momente niemals gehabt. Die Beziehung der beiden Geschwister hatte bisher nur eine Umschreibung verdient - pure Synergie. Natürlich hatte er die Gefühle, die jeder ältere Bruder gegenüber jüngeren sehr zarten Schwestern hatte. Das Theater auf Coruscant hatte das eindrucksvoll bewiesen. Aber am Ende hatte so ein "großer Bruder, kleine Schwester Klischee Bullshit" nie Platz in der Beziehung der beiden gehabt. Nicht selten hatte sie sich gar vor ihn gestellt, wenn ein Problem für ihn nicht mehr lösbar schien. Das sie allerdings mal Dionna georfeigt hatte, nachdem sie schlecht über ihn geredet hatte...halt nein das war gar nicht Dionna gewesen. Gott ihn hatten wirklich schon zu viele Frauen mit bösen Verniedlichungen bedacht. Wie auch immer. Miranda hatte so lange er denken konnte ihre eigenen unverkennbaren Stärken in den Topf geworfen, er seine, das wars. Zumindest sah er das so.

" Ich verstehe."

Gab er kurz und knapp im Flüsterton an. Und dann kam ihm nach ihrer Äußerung über ihre Arbeit eine Idee.


"Die Warscheinlichkeit, das Cheetah dich sucht, wie gr.."


Seine Gedanken rissen ab als er draußen ein Krachen hörte. Und dann hörte man Donnies kehliges Gekreische und dann Stimmen. Er hörte Jules heraus, auch wenn er nicht verstand was er sagte...aber da war noch eine andere Männerstimme. Sie brüllten beide.


"Vielleicht werden wir gerettet ?"


Wagte Al mit gepresster Stimme zu hoffen. Noa, die nach wie vor auf dem Hosenboden saß sagte nichts. Vielleicht war das jetzt wirklich die Rettung? Sollten sie sich bemerkbar machen? Oder still halten um einen gut möglichen Einsatz nicht zu stören?

"Hier rein!"

Es war Donnie, und Al wollte augenblicklich vor Frust explodieren. Donnie hatte einen Mann dabei, den er im Dämmerlicht des Kellers erst erkannte, als er an ihm vorbei geführt wurde. Es war Dean Gram, ein Kollege seiner Mutter, das Emblem des TPD an seiner Schulter hätte er verdammt noch mal zu gerne in einem anderen Kontext gesehen. Scheiße. Aldridge suchte den Blick des Polizisten, und las darin nichts als Entsetzen. Gute Güte wie schaffte Jules das immer wieder? Der Kerl war kaltblütig, abgezockt und viel zu schlau, aber er war auch ein dicker Kerl der die fünfzig überschritten hatte. Gram war im besten Alter, und offensichtlich sehr fit.

"Wir werden vermisst werden, das ist dir klar Junge? Mach mich los, und ich schwöre dir, ich werde mich für eine milde Strafe für dich einsetzen."


Aldridge runzelte die Stirn weniger darüber, das Gram einen wiklich laschen Versuch unternam Donnie für sich zu gewinnen, als über die Tatsache, das er angedeutet hatte, das jemand bei ihm war. Donnie zwang Gram dazu, sich auf einen der Stühle, die hier rumstanden zu setzen. Er wurde sofort mit Seil gefesselt, unnachgiebig fest, genau wie Aldridge.

"Ihr sollt ja auch vermisst werden du dummer Hund."


"Nana Donnie, beleidige ihn nicht noch. Die Zeit die er noch hat, soll der gute Dean doch ohne so eine Unart erleben zu müssen verbringen können."

Der zweite Agathon stand plötzlich im Türrahmen des mit alten Möbeln zugestellten Kellerraumes. Und Aldridge wollte sterben. Jules trug seine Mutter über den Schultern. Der Werftarbeiter hatte nichtmal, ihr unter ihrem Haar verborgenes Gesicht sehen müssen um sie zu erkennen. Ihr Name prangte in dicken Lettern zusammen mit ihrem Rang auf ihrer Uniform. Sie regte sich nicht, und Aldridge befürchtete das sie tot war.

"Ja tut mir leid Dad. Sag mal! Was hast du mir ihr vor?"

Er zeigte auf Noa, die ihn offensichtlich doch sehr beschäftigte. Natürlich. Sie hatte ihn fast Krankenhaus reif geprügelt. Aldridge spannte die Muskeln an, und zerrte an seinen Fesseln. Aber es half nichts, seine Unterarme waren so gerade und exakt an die Stuhllehnen gefesselt, das er die Kraft seiner Oberarme überhaupt nicht anwenden konnte.

"Hilf mit jetzt erstmal!"


Gut! das war gut! Seine Mutter war offensichtlich doch nicht tot! Jules legte sie zu vorsichtig auf dem Boden ab, die Handschellen, die Donnie von seinem Vater entgegen nahm, um sie zu fesseln würden bei einer Toten doch keinen Sinn machen? Oder war das ein Spiel ?

"Darf ich Dad?"

Nachdem sie mit seiner Mutter fertig waren, sie lag unweit von ihm auf dem Boden, und war mit einer Hand an ein Leitungsrohr gefesselt worden, witmeten sich beide Männer plötzlich Noa. Aldridge versuchte ihr irgendwie seine Unterstützung zu signalisieren, seine verdammte unnütze Unterstützung, aber die Rücken der beiden Männer, versperren ihm die Sicht. Sie knieten vor der jungen Frau, und begutachteten sie wie einen neuen Speeder, den es zu kaufen galt.

"Nein darfst du nicht, noch nicht. Ich werde dir aber noch zeigen wie man richtig mit einer Frau umgeht."


Aldridge sah wie er den Kopf nahe in Richtung der Reporterin schob.

"Als erstes treibt man Ihnen diesen Blick aus".

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Wäre Noa in Aldridges Situation gewesen, sie hätte laut geschrien und um sich geschlagen. Ob gefesselt oder nicht, niemand vergriff sich an ihrer Familie. Sie wäre Jules Agathon entgegen gesprungen mit allem was sie hatte. Es war nicht ihre Mutter, die er über seine Schulter gepackt und in den Kellerraum herein getragen hatte, doch Noa bildete sich ein zu wissen, was Aldridge empfinden musste. Sie wusste, was sie empfinden würde. Captain Trineers regungsloser Körper lag vor ihnen auf dem kalten Boden. War sie tot oder nur bewusstlos? Noas Blick wanderte zu dem Polizisten, den Donnie mitgebracht und gefesselt hatte. Seinen vollen Namen hatte sie vergessen, obwohl sie ihm schon während des Einsatzes bei der Schule begegnet war. Jules hatte ihn gerade Dean genannt. Das konnte sowohl sein Vor- als auch sein Nachname sein. Innerhalb von Minuten hatte Agathon die Anzahl seiner Geisel mal eben so verdoppelt und Noa wusste noch immer nicht, warum eigentlich. Kurz bevor er gekommen war, hatte Aldridge begonnen sie zu fragen, ob Cheetah, die Jedi, wohl nach ihr suchen würde. Natürlich würde sie das, hatte Noa antworten wollen, aber das tat sie ja ohnehin schon. Eine daher gelaufene entführte Reporterin veränderte den Fall für sie nicht maßgeblich. Anders war das für Captain Trineer gewesen. Ihr Sohn war verschwunden und ihre Anwesenheit hier schien Noa fast wie ein Beweis, dass sie alles dafür getan hatte ihn zu finden - zu viel, wie es schien. Sie war Jules genau so ins Netz gegangen wie alle seine anderen Fische auch, Jules mit seinem vorgeschobenen freundlichen Lächeln und seiner zuvorkommenden Art. Noa hasste ihn aus vollem Herzen. Ausnahmsweise war in diesem Moment auch gar nichts freundlich und höflich an ihm. Er hatte sich vor Noa hin gehockt und starrte sie an, als wolle er sie einschüchtern. Vollidiot. Wenn er etwas mit bloßen Blicken ausrichten wollte, hatte er sich die Falsche ausgesucht. Unbeeindruckt starrte Noa zurück.

"Was denn, fürchtet ihr euch vor den Blicken einer Frau?"

Spottete sie. Angriff war die beste Verteidigung, hieß es immer. Es war nicht unbedingt der klügste Schachzug, aber besser als kleinlaut darauf zu warten, dass man den ersten Schlag ab bekam.

"Du doch bestimmt, Donnie. Tut's eigentlich noch weh? Das gibt bestimmt ne' fette Beule."

Erinnerte sie Jules' Sohn an seine Niederlage. Für einen Moment war Noas Blick zu Donnie gewandert, jetzt starrte sie zurück in Agathon Seniors kalte, unbarmherzige Augen. Konnten Menschen wie er eine Seele haben, fragte sie sich. Hatte er überhaupt so etwas wie ein Herz, oder Gefühle? Mit Captain Trineer ausgeschaltet zu ihren Füßen, waren ihre Chancen auf eine Befreiung seitens des TPD erheblich gesunken. Aber war das ein Grund, aufzugeben? Nein, Noa Chanelle Cortina gab niemals auf. Sie war eine schlechte Verliererin. Sie wollte immer gewinnen, gewinnen, gewinnen.

"Und Sie, Jules? Meinen Sie nicht, Sie übernehmen sich ein bisschen?"

Fragte sie ihn provozierend. Sie würde dafür wahrscheinlich bezahlen, aber wenn er vor hatte sie noch einmal zu schlagen, war sie dieses Mal wenigstens gewappnet. Jéromes Bild erschien vor Noas Augen. Sie wusste ja, wie es war, geschlagen zu werden. Was machte schon eine Ohrfeige mehr?

"Vier Geisel, das TPD am Hals, ein Beamter des NRSF, der in Ihren Spuren herum schnüffelt, eine Jedi die Ihnen früher oder später auf die Schliche kommen wird und ein Sohn der nichts taugt?"

Sie gönnte sich ein herablassendes Schmunzeln und hoffte, dass Deanna Trineer wirklich noch lebte.

"Und wofür das alles?"

Sie wollte es wirklich wissen. Wenn sie schon ihre Zeit hier verplempern musste, dann wollte sie wenigstens etwas nützliches dabei lernen! Leider konnte sie Aldridge nicht sehen. Jules Agathon hockte zwar vor ihr und war mit ihr auf einer Höhe, doch Donnie stand genau im Weg. Hoffentlich hörte Aldridge gut zu. Aus jedem Satz konnte es etwas zu lernen geben, und wer wusste schon, in welchem Zustand Noa in ein paar Minuten sein würde. Vielleicht würde Jules sie wieder betäuben, oder sie noch einmal bewusstlos schlagen. Sie glaubte nicht, dass er sie umbringen würde. Noch nicht. Die Gelegenheit würde sie ihm nicht geben.

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Solwby war ein widerliches Schwein, das abgeknallt gehörte, aber das konnte sie jetzt nicht sagen, eigentlich konnte man das auf diesem Planeten nie sagen.


Mister Solwby könnte mich jetzt, als offizell unbescholtener Bürger sogar verklagen, wenn ich ihm auf den dreckigen Pels rücke. Ich würde gerade alles dafür geben, einen offiziellen Beschluss erwirken zu können.“

Für eine Sekunde spielte Tionne die schlimmst mögliche Version ihrer Zukunft durch. Im besten Falle würden ihr ein Disziplinarverfahren und eine Suspendierung drohen, im schlimmsten Falle, da würde sie ohne Job und ohne Pension auf der Straße stehen. Tionne fand, das ein lebenslanges schlechtes Gewissen mit Job und Pension, am Ende die schlechtere Aussicht war.


„Ich habe durchaus ein Problem mit den möglichen Konsequenzen meines handelns Sir, allerdings hätte ich noch mehr Probleme mit meinem Gewissen.“


Tionne sah ihm direkt in die Augen. Die Zweifel waren verschwunden.

„ Ich habe jedes Szenario durchdacht Sheldon. Die einzige Ressource die ich habe sind Sie. Ich bin bereit diese Sache durch zu ziehen, um die Konsequenzen kümmere ich mich, wenn es so weit ist.“

Sie verstummte, als Chimino sich endlich mit dem Essen her bemühte. Sheldon war ihrer Empfehlung gefolgt – guter Junge. Was war das doch für unsicheres Eis, auf das sie sich begeben hatte. Sie arbeitete gegen jede Vernunft mit einem Mann zusammen, den sie weder kannte, und mit dem sie keinen wirklich guten Start hatte. Sie war mit ihm auf der einen Seite, auf der anderen waren alle Kollegen. Nein sicher nicht alle, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Die Allianz war geschmiedet, und es gab keinen Weg mehr zurück.

Wir haben nicht den besten Start miteinander gehabt nicht wahr? Ich würde behaupten das der Einsatz an der Dyson Schule unserer beider Abende nicht gut hat ausklingen lassen“.

Ihr kam der Moment in den Sinn, als Trineer sie losgeschickt hatte ihn zu holen. Der Beamte hatte ein ziemlich eindringliches Gespräch mit Miss Cortina geführt, und obwohl sie nur das Ende ihrer Konversation mitbekommen hatte, war ihr klar was da passiert war. Abgesägt werden musste sich richtig mies anfühlen. Sie hatte sowas noch nicht erlebt, sie war es gewesen, die sich in ihrer Beziehung wie ein Schwein benommen hatte. Mit ihrem alten Parter Soleus hatte sie Jonathan betrogen. War es das wert gewesen? Im nachinein sicher nicht, zumindest für sie. Ihr Ex Mann hatte eine neue Frau gefunden, eine nette die kein Schwein war. Herzlichen Glückwunsch.

„ Lassen sie uns den Mist hinter uns lassen, neu beginnen, und direkt loslegen.“

Sie würde Eli doch noch zu ihrer Mutter bringen, und sich zurecht rechtfertigen müssen. Bei allen Göttern, sie würde wenn dieser Fall zuende war definitiv kürzer treten. Für Eli. Er hatte mehr verdient als eine Teilzeit Mutter.

Sie haben nicht zufällig epische NRSF Ressourcen, die Sie aus der Hosentasche ziehen können? Sowas wie diese beeindruckende Ausrüstung die sie heute dabei hatten?“

Die Jagd war so gut wie eröffnet, jetzt galt es nur noch alles in den Ring zu werfen, was sie beide zur Verfügung hatten.Sie hatte leider nur Informationen und ihren Schneid zu bieten.




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Jules erhob sich mit einem Ächzen aus seiner hockenden Position, hätte er dies nicht getan...Miss Cortina hätte in wenigen Momenten kein so schönes Gesicht mehr gehabt. Die Frau hatte ihre Chance wirklich genutzt, hatte eine verbale Breitseite abgefeuert, die komplett getroffen hatte. Der Polizist wollte sie augenblicklich erstechen, sie in nem Eimer ertränken...ach es gab so viele schöne Möglichkeiten. Aber er tat es nicht, trotzdem ihn die Wut fast zeriss. SIE würde es am Ende zereissen. Sie hatte KEINE AHNUNG mit WEM sie sich anlegte. Jules lächelte sie an.


„Noa ich bin ein Naboo, würde ich mich vor den Blicken von Frauen fürchten, wäre ich auf diesem vor Feminismus triefenden Planeten wohl mehr als verloren.“

Jules Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen, als er Donnie anblickte. Der Junge war puterrot und starrte Noa an. Sein Gesicht war wohl selbst noch aus dem Orbit zu lesen, die junge Journalistin konnte ihn fertig machen wenn sie wollte. Und wie sie es eindrucksvoll bewiesen hatte, nicht nur verbal. Bei den Schöpfern, ihm wurde wieder einmal deutlich bewusst, das er den Jungen verachtete, nein wenn er ehrlich war hasste er ihn sogar. Er war dürr und schlacksig und hässlich und charakterschwach und dumm und....so verdammt leicht zu manipulieren. Kein Vergleich zu Mikan, diesem jungen Gott. Das Elise ihren Sohn liebte, das verstand er nicht...mehr.

„Junge Frau.“

Er warf einen kurzen Blick auf Aldridge und Gram, der eine starrte paralysiert seine Mutter an, der andere beobachtete die Szenerie genau. Gram suchte nach Fluchtmöglichkeiten, Fehlern im System, nach eier existenziellen Lösung für alles. Ein guter Cop.

„Ihr Blick.“


Jules steckte die Hände in die Taschen seiner Uniformhose, nahm die Distanz zu Miss Noa mit zwei großen Schritten und setzte sich neben das junge Ding. Ganz nahe, wie er es in Verhören unzählige Male gemacht hatte. Das machte jeden früher oder später nervös. Die Lust sie zusammen zu schlagen, die war für den Moment getilgt. Das hier machte zu viel Spaß gerade.


„Kotzt mich schlicht an.“


Jules rückte näher an sie heran, und legte seinen Arm um ihre Schultern. Er grub seine Finger in ihre Haut, und zog sie ganz dicht an sich. Was sie wohl getan hätte, wenn ihre Fesseln sich auf magische Weise hätten lösen können?

„Ich finde Frauen wie Sie einfach widerlich Noa. Sie meinen das Sie selbstbewusst und unabhängig sind, und das sich jeder, zu jeder Zeit ihre unwichtige Meinung anhören muss, weil sie ja der Nabel der Galaxie sind. Aber ich sagen Ihnen was, wenn ich mit Ihnen fertig bin Noa, dann sind Sie gar nichts mehr. Und dann wird Ihnen selbst mein grenzdebiler Sohn Donnie Angst machen. Das schwöre ich Ihnen.“

Jules hatte die letzten Worte vorgetragen, als hätte er einer kleinen Tochter eine Gutenachtgeschichte vorgelesen.....einer kleinen, geistig zurück gebliebenen Tochter.

„Ich bin übrigens ganz und gar nicht überfordert liebes Kind. Weder Mister Sheldon, dieser Pfau, noch dieses Katzending können mich aufhalten. Und das TPD? Die Offiziere, die mir irgendwie unangenehm werden könnten, die sind hier. Sehen Sie es ein Noa, Sie sitzen mächtig in der Scheiße. Das hier ist kein Holo Roman, es gibt keinen Masterplan zu ihrer Rettung. Es gibt keine Rettung. Es gibt für Sie nur noch jede Menge Tränen, und Schmerz.“

Er beschloss von jetzt an nicht mehr um den heißen Brei herum zu reden. Sie sollte wissen was sie erwartete.


„ Es tut mir leid Miss Noa, aber das alles muss sein, ich werde Ihre Familie wirklich trösten, wenn Sie von ihrem Tod erfahren. Ich wollte Sie eigentlich gar nicht für den großen Plan, aber jetzt sind Sie eben hier. Wir wollen das beste draus machen. Vielleicht lasse ich Sie ja später entscheiden, ob ich ihnen die Kleider vom Leib schneide, oder ob ich sie Ihnen vom Leib brennen soll.“


Zuckerbrot und Peitsche? Nein eigentlich nur Peitsche.


„Wobei sie letzteres vermutlich langweilen könnte?“

Er grinste sie breit an.


„Ja, ich hab geguckt.“


Miststück!


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[Naboo, Theed, „Chiminos Diner“]- Tionne, Cris, Eli, Chimino

Der ältere Gungan – oder missverstand Crsi die nichtmenschliche Physiognomie völlig? – brachte das Steak und entband Cris so der Notwendigkeit, sofort auf Sanders‘ Worte zu reagieren, sondern erlaubte ihm stattdessen, einen Probehappen von dem saftigen Fleisch abzuschneiden und zu kosten. Es schmeckte tatsächlich vorzüglich. Bedauerlich nur, dass das Einnehmen einer guten Mahlzeit derzeit wohl als sein mit Abstand geringstes Problem zu bezeichnen war.

Er entschloss sich dazu, nicht explizit auf die Anmerkung der blonden Polizistin bezüglich ihres „nicht besten Starts“ einzugehen. Trineer hatte ihn – wenn auch womöglich zu Recht – vor versammelter Mannschaft gedemütigt und Noa hatte ihm schließlich, unabsichtlich wohl, endgültig den Rest gegeben, ein Umstand, der wohl auch Sanders nicht verborgen geblieben war, schließlich hatte Trineer sie zu diesem denkbar ungünstigen Zeitpunkt zu ihm geschickt. Das alles sollte jetzt aber keine Rolle mehr spielen – sie war bereit, ihre Karriere und mehr aufs Spiel zu setzen, weil, so wie sie es ausdrückte, ihr Gewissen es ihr diktierte. Cris indes hatte wenig anzubieten, um ihr diese Last zu nehmen oder sie zumindest zu erleichtern. Wäre er wirklich ein Agent der NRSF hätte man vermutlich eine Sonderbehandlung einer lokalen Polizisten aushandeln können, die der Behörde auch gegen ihre Vorgesetzte zur Hand ging, doch der Geheimdienst dürfte sich herzlich wenig für ein solches Einzelschicksal interessieren. Zu wenig jedenfalls, um bei der NRSF oder beim TPD im Falle eines Fehlschlages zu intervenieren und damit zu viel Aufmerksamkeit auf die Tatsache zu richten, dass ein eigener Agent an dem Desaster beteiligt war. Stattdessen entschied er sich dafür, sogleich die praktischen Details anzugehen und sein Bestes dafür zu tun, dass ihre kleine Operation eben nicht in einem Desaster endete.

„Meine materiellen Ressourcen sind bedauerlicherweise auf die Bedürfnisse einer einzelnen Person begrenzt“, informierte er Sanders und hoffte dabei, dass diese nicht weiter nachfragen würde. Er bezweifelte stark, dass die lokale Außenstelle der NRSF überhaupt Ausrüstung von militärischem Standard vorrätig hatte, wie er sie aus den Reserven der Geheimdienstzelle Theeds entnommen hatte. Dass Sanders und ihr Team ihm beim Trineer’schen Waldhaus über den Weg liefen war… nicht unbedingt geplant, wenn auch kaum zu vermeiden gewesen. Nichtsdestotrotz gab es doch noch eine Trumpfkarte, die er ausspielen konnte – eine weitere an diese Ermittlung beteiligte Partei, die nicht an Trineers Weisungen, noch die Befehle sonst irgendeiner Instanz gebunden war.

„Allerdings gibt es da noch jemanden, der sich für Ihre Perspektive auf die Ermittlungen interessieren dürfte. Jemand, der ebenfalls unabhängig vom TPD operieren kann und es zweifelsohne seit Beginn der Ermittlungen auch tut.“

Er gestattete sich, einen weiteren Bissen von dem gar köstlichen Steak zu nehmen, bevor er sich in seinem Stuhl leicht zurücklehnte.

„Ich kann Jedi Cheetah um ihren Rat bitten und sie im Zweifelsfall wohl auch ersuchen, uns bei dem Verfolgen unserer Spur behilflich zu sein. Ich bin recht zuversichtlich, dass sie mir in meiner Einschätzung zustimmen wird, dass es sich lohnt, Hinweisen nachzugehen, auf die sich nicht bereits das gesamte TPD stürzt.“

Er zuckte leicht mit den Achseln. Zuversicht alleine reichte natürlich nicht – schließlich kannte er die nichtmenschliche Jedi kaum.

„Allerdings haben Jedi recht… strikte Moralvorstellungen. Ich kann also nicht garantieren, dass Cheetah sich nicht genötigt sieht, unsere eigenmächtige Operation Captain Trineer zu melden. Ich kann nur versprechen, dahingehend auf sie einzuwirken, dass sie es nicht tut. Wenn wir sie einweihen.“

Unwillig verzog Cris das Gesicht.

„Sie tragen das größte Risiko, Miss Sanders. Daher denke ich, dass es Ihre Entscheidung ist.“

[Naboo, Theed, „Chiminos Diner“]- Tionne, Cris, Eli, Chimino
 
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Was ihr fehlte, war Gelassenheit. Jemand mit weniger Temperament hätte es geschafft, Jules Agathon zu ignorieren. Was er sagte war irrelevant. Er beleidigte sie, um sie zu provozieren, drohte ihr, um sie zu ängstigen. Noa wusste das, doch es fiel ihr schwer, ruhig und bei Verstand zu bleiben. Sie versuchte sich abzulenken, sich an einen anderen Ort zu denken. Überall wäre es jetzt besser als hier. Coruscant kam ihr als erstes in den Sinn, die Wohnung die sie nicht mehr hatte. Es waren nur zwei Zimmer gewesen, doch sie hatte sich immer wohl dort gefühlt. Jules hingegen wusste nicht einmal, dass sie von Coruscant kam, obwohl er es an ihrem Akzent hätte hören müssen... Jules, der seinen Arm um sie gelegt hatte und mit ihr sprach als wäre sie geistig minderbemittelt, mit belehrender, fast fürsorglicher Stimme. Er nannte sie Kind, schaute sie an mit diesen kalten Augen und hielt ihr den Spiegel vor, in den sie hasste hinein zu sehen. Vielleicht war das der schlimmste Part, dass Bruchstücke von dem, was er sagte, wahr waren. Niemand interessierte sich für das, das sie zu sagen hatte. Überall dort wo es zählte war sie ein Niemand. In ihrem Job war sie eine blutige Anfängerin, begann gerade erst überhaupt richtiges Geld zu verdienen, und im Widerstand war sie immer nur eine Frau gewesen, die Schwester von Pablo Cortina, die mehr sein wollte als ihr zustand. General Grant hatte sie so gesehen. Noa hatte Familie, und Freunde, doch die halfen ihr nicht, sich einen Namen für sich selbst zu machen. Sie war die, die ihre Familie auf Coruscant in Gefahr gebracht hatte und die, die dem Sondereinsatz des Theed Police Departments von hinter der Absperrung aus zuschaute. Amata war wegen ihr gestorben. Es stimmte, niemand benötigte ihre Meinung und gerade deswegen glaubte Noa, sie immer lauter heraus schreien zu müssen. Sie wollte wichtig sein, obwohl sie es nicht war. Sie drehte den Kopf weg, fort von Agathon, und gab sich Mühe, an etwas anderes zu denken. Ihm Recht zu geben, und sei es nur im Stillen, würde ihr Untergang sein. Seine Hände gruben sich in ihre Schultern. Da war nichts freundliches an der Art, wie er sie dicht zu sich gezogen hatte, nur bloße Gewalt und die Demonstration von Macht, die er besaß und hemmungslos ausspielte. Noas Blick fixierte sich auf den reglosen Körper von Aldridges Mutter. Sollte sie nur bewusstlos sein, oder doch tot? Seit Agathon sie über seine Schulter geworfen in den Keller getragen hatte, hatte sie noch keinen Laut von sich gegeben. Wohlmöglich war sie nur betäubt, so wie Noa zuvor. Jules besaß eine Waffe mit einem integrierten Stunner, so viel war sicher. Wäre sie tot, würde das Aldridge brechen. Ihn anzusehen verbat sich Noa völlig. Jules hatte sie fest in seinem Griff, führte sie vor wie ein hilfloses Tier im Zirkus. Die Fesseln an ihren Händen waren die Leine, an der er sie hielt. Sollte da nur ein Fünkchen Schwäche in ihren Augen aufglimmen, so sollte Aldridge es nicht sehen. Niemand sollte es. Sie blinzelte Jules' Worte weg, versuchte ihn auszublenden und stattdessen an ihre Familie zu denken. Sie wollte die Gesichter derer sehen, die sie liebte: ihren Vater, Pablo, Cloé und Jesper und Leandro, der es immer schaffte sie aufzuheitern und bei Laune zu halten, egal wie schlecht es ihr ging. Leandro, der geborene Optimist. Doch nicht einmal der Gedanke an ihn wollte ihr in diesem Moment helfen. Jules überschattete alles. Nichts und niemand konnte ihn aufhalten, war er sich sicher, nicht das TPD, nicht Sheldon und schon gar nicht die Jedi. Er würde Noa töten, sagte er, obwohl sie nie Teil seines Plans gewesen war, und ihr vorher die Kleider vom Leib brennen. Ihr Kopf flog zu ihm herum, als sie die süffisante Überlegenheit im Klang seiner Stimme hörte. Schrecken zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als sie seinem siegessicheren Grinsen begegnete, ein Schrecken, der sich schon im nächsten Moment in das einzige Gefühl umwandelte, mit dem Noa Konflikte lösen konnte: Wut. Für den Bruchteil einer Sekunde bohrten sich ihre Augen in die seinen. War es dieser Blick, der ihm so missfiel? Was immer er auch glaubte über sie zu wissen, was auch immer er tatsächlich wusste, er kannte sie nicht. Jules Agathon wusste nicht, wie sie ihre Verbrennungen erlitten hatte, er wusste nicht dass es das Imperium gewesen war. Er wusste nichts von Noas Hass, nichts von ihrem Kampf, nichts von ihren Opfern. Alles was er wollte, war Macht über sie, sie beherrschen und sie züchtigen. Noa hasste ihn. Sie hasste ihn für die Morde, die er begangen hatte, dafür dass er sie entführt hatte, dafür dass er sie geschlagen hatte. Sie hasste ihn für den Wahnsinn in seinem Kopf, für das clevere Spiel, das er spielte und vor allem dafür, dass er sich an ihr vergriffen hatte, als sie bewusstlos gewesen war, um eines ihrer best gehütesten Geheimnisse zu lüften. Er hatte sie entblößt. Sie hasste Jules Agathon und das Imperium! Mit aller Gewalt, die sie aufbringen konnte, warf sich Noa gegen ihn. Der kräftige Mann geriet nur leicht ins Wanken. Sie hörte ihn lachen. Er fühlte sich noch immer unbesiegbar. Blinde Rage leitete sie, als sie ihre Zähne entblößte und sie in seinen Hals trieb. Sie sah nichts, nur Dunkel. Ihr eigener Zorn verdeckte ihr die Sicht. Ihr Mund öffnete sich, lechzte nach mehr und Jules' Lachen verklang, als sie in sein rechtes Ohr biss. Ihre obere Zahnreihe stieß kraftvoll auf ihren Unterkiefer. Sie hörte ihn aufschreien, spürrte das Zerren an ihrem Kopf und ihrem Körper und ignorierte den Schmerz, als er sie schlug, um sie von sich los zu reissen. Erst als Donnie sie von hinten packte und von seinem Vater fort zog, wurde sich Noa des Geschmacks von Blut auf ihrer Zunge bewusst. Ihr Blick war wild, als sie den Kopf hob und Jules Agathon von oben herab betrachtete, doch sie wehrte sich nicht mehr gegen Donnies Griff. Es schienen lange Sekunden zu vergehen, ehe sich ihr Gebiss endlich lockerte und sie Jules das große Stück seines Ohrs entgegen spuckte, das sie abgebissen hatte. Blut lief Noa das Kinn herunter.

Jemand mit mehr Weisheit hätte ihn sprechen lassen ohne zu reagieren, jemand der klug genug war, ihn nicht weiter gegen sich aufzubringen. Was ihr fehlte war Geduld. Jules Agathon konnte es nicht wissen, doch Noa Chanelle Cortina war unbeugsam. Ihren Blick hatte er ihr nicht austreiben können. Sie würde kämpfen bis zum Schluss.


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Als er sie packte, da fühlte sie sich leicht wie eine Feder an. Jules riss Noa aus Donnies Händen, und stellte sie mit einem Ruck auf die Beine. Sein Ohr schmerzte so stark, das ihm die komplette rechte Kopfhälfte brannte. Wie konnte sie es wagen IHN zu verletzen!? Sie war nicht mehr als Beifang! Ein Ding! Ein Experiment! Jules bohrte seine Augen in ihre, suchte darin diesen Ausdruck, den sie ALLE irgendwann gehabt hatten. Er fand nur Trotz, Trotz, Trotz,
Trotz ....und blanke irrationale Wut.

Sie sah grotesk aus, mit den Blut an ihrem Mund. Das war sein Blut! Wie sollte er den Kollegen erklären, wo er die Bisswunde an seinem Hals her hatte? Wie sollte er erklären, das ihm ein ganzes Stück von seinem Ohr fehlte ? Sie gefährdete die ganze verdammte heilige Mission! Er HASSTE SIE ! Dieses dumme Mädchen hatte ihm sogar seine Maske genommen! Er konnte nicht mehr lächeln.

Jules packte sie am Kragen und schmetterte Noa mit aller Kraft, die ihm zur Verfügung stand auf den Rücken. Wo blieben denn die verdammten Tränen? Sie kamen nicht! Er brauchte sie als Beleg für seinen Erfolg!

"Das reicht jetzt. Das war es jetzt mit dir."

Ihr Hals war zart, wie der Rest ihres Körpers, es genügte eine Hand, um ihr die Luft ab zu drücken. Jules ergötzte sich an dem Anblick. Ihre Gesichtsfarbe veränderte sich so schnell, ihre Halsschlagader trat unter dem Druck hervor. Wann wohl die ersten Äderchen in ihren hübschen braunen Augen platzen würden? Ein paar Minuten, und Noa Chanelle Cortina wäre für immer still. Es würde so schnell gehen......halt. Das wollte das kleine Biest doch nur! Sie wusste, das sie hier nicht rauskommen konnte, und wollte das es schnell vorbei war! Jules lächelte sie an. Er zog die Shot Türen zu seinen Gefühlen wieder zu. Die Finger, die sich um ihren Hals geschlossen hatten, lockerten sich und entließen die zarte Haut aus ihrer Umklammerung.

"Fast hättest du mich gehabt hm? So schnell kommst du mir nicht davon !"

Er nahm seinen Ärmel und wischte ihr über den blutigen Mund.

"Donnie! Reduzier die Temperatur in der Kühlluke! Ich glaube das Temperament der jungen Dame, muss abgekühlt werden."

Jules erhob sich, strich sich die Uniform glatt, und bemerkte, das die entsetzlichen Schmerzen, die er während seiner Rage vergessen hatte, wieder zurück kehrten....Zeit für mehr Rage! Und für eine Lehrstunde. Er sah seinem Sohn zu, der die in den Boden eingelassene Abdeckung hoch hob, in die vielleicht ein mal ein Meter große Öffnung griff, um dort die altmodischen Regler zu bedienen. Jules schmunzelte, diese Kühlung war winzig, nur für ein paar Kästen oder Kartons mit Vorräten oder Getränke war dort platz. Enge, Dunkelheit und Kälte...das würde sie mürbe machen. Wie schön! Donnie war eben ein guter Junge gewesen, er hatte sich Wissen verdient.

"Junge, erinnerst du dich daran, wieviel Probleme du dabei gehabt hast, diesen einen Wachmann von Astor zu töten?"

Er lächelte seinen Sohn an, als ihn sein unsicherer Blick traf. Eines war Donald immer gewesen, treu. Jules warf ihm ein paar Brotkrumen zu, indem er ihm, nachdem er die Luke wieder verschlossen hatte, auf die Schulter klopfte.

"Dein Ohr Vater, wir müssen es verbinden!"

"Nein nein, dafür hab ich schon eine Idee. Aber dazu später! Ich zeig dir jetzt mal, wie man einen Mann mit einem einzigen Stich tötet."

Er zog das Messer, das er in einer der Taschen seines Gürtels aufbewahrte, und richtete es .....auf.... Jules streckte seinen Arm aus, und lies die Spitze des kurzen Messers zwischen Aldridge und Gram hin und her wandern. Noa hatte es mit ihrem Angriff, und purer Präsenz geschafft, das die Männer komplett aus seinem Kopf verschwunden waren. Beide waren im Grunde völlig entbehrlich. Jules beschloss, das Aldridge jetzt sterben musste. Deannas Sohn fing an zu hecheln, als würde er gleich Zwillinge gebären, als ihm dämmerte, was ihn erwartete. Er war immerhin diesmal Manns genug nicht zu heulen und zu betteln.

"Halt ihm den Schnabel zu!"

Wies er Donnie an, während Jules ganz unwillkürlich auf seine beste Freundin starrte. Deannas Welt würde eine andere sein, wenn sie wieder bei sich war. Jules atmete tief ein und aus, es tat ihm irgendwie... Die Klinge glitt wie durch Butter als er sie Deannas Sohn in die Brust stach...

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Der Stoff von Donnies Hemdsärmel presste sich mit samt seiner Armbeuge, ganz unnötigerweise über Aldridges Mund. Der Werftarbeiter gab keinen Ton von sich. Und das obwohl ihn Schmerzen überfluteten, deren Ausmaß sein gestresstes Gehirn überhaupt nicht erfassen konnte. Vielleicht lag es auch daran. Aldridge blickte stattdessen ungläubig auf seine Brust, es guckte nur der glänzende Griff heraus. Jules hatte es stecken lassen, und zeigte jetzt nur noch auf die Wunde, die er ihm geschlagen hatte. Al holte stotternd Luft, die Atemzüge täten weh.
"So funktioniert es nicht Donnie, ich wollte dir mal deinen Fehler vorführen. Du hast diesen Wachmann damals nur in seine Muskulatur getroffen. Das blutet wie wild, aber sonnst auch nichts. Siehst du ?"

Er zog das Messer mit einem Ruck aus der geschlagenen Wunde, um es mit Schwung einen Daumen breit entfernt wieder in Als Fleisch zu treiben. Der Werftarbeiter fühlte wie etwas warmes an seinem Oberkörper herab floss, es wurde ihm schwindelig, aber er hielt stand.

"Man könnte den ganzen Tag so weiter machen, wichtig ist es einfach zu wissen, wo du immer richtig triffst."

Jules würdigte ihn keines Blickes, besah ihn einfach an, wie einen Gegenstand. Das ihm frisches Blut auf die Hand spritze, als er das Messer der neuen Wunde riss, das nahm er nicht wahr. Aldridge würgte, als Donnie ihn aus seinem Griff entließ, gut das er ewig nichts mehr gegessen hatte. Die beiden Männer verließen ihn Wortlos, und gingen rüber zum Arbeitskollegen seiner Mutter. Aldridge wand den Blick ab, und sah stattdessen zu Noa. Er schaffte es nicht zu seiner Mutter zu sehen, sie hier zu wissen, so misshandelt...das war so viel schmerzlicher, als jeder Messerstich. Noa lag auf dem Boden, und litt schweigend, er suchte ihren Blick, bis Jules laut auflachte. Al, blinzelte irritiert, als es ihm schwer viel, den Kopf zur Seite zu wenden. Er schaffte es trotzdem. Gram hatte das selbe Schicksal wie er erlitten, aber irgendwas wirkte anders.

" WIR SIND MENSCHEN ! AUCH WENN IHR DAS NOCH SO GERNE LEUGNET! WIR SIND KEINE GEGENSTÄNDE !"

Laut hatten die Worte Aldridges Kehle verlassen. Zorn! Verspätet, aber noch nicht zu spät, war er nach so viel Angst endlich in ihm angekommen. Aldridge fand Kraft, zerrte mit allem was ihm zur Verfügung stand an seinen Fesseln, und hatte Erfolg, das Stück Seil, das seinen rechten Fuß umschlang, löste sich ein Stück weit.

"Donnie!"

Hörte er Jules brüllen, bevor dieser lospreschte, und ihm den eiligst, von Jules überreichten Schlagstock gegen das Kinn zu schmettern. Aldridge hatte nicht vor, das Bewusstsein zu verlieren, denn WENN er wieder zu sich kommen würde, wer wusste schon wer dann noch lebte. Er gab seinen Widerstand teils bewusst, teils auch weil er gerade nicht mehr konnte, auf . Donnie zog das gelockerte Seil wieder fest, und lief zu seinem Vater.

"Wo waren wir stehen geblieben? Also du musst genau in die Haut, zwischen den einzelnen Muskelpartien treffen, dann gelangst du in den Körper. Gute Nacht Dean!"

Jules zog das Messer heraus, und der Polizist starb, nach einigen Momenten mit gequältem Gesicht. Jules schmunzelte, tätschelte Donnie die Schulter, und streckte sich, als wäre gerade Sonntag, und er wäre aus dem Bett gestiegen.

"So! Schauen wir doch mal, ob wir Miss Noa mal von ihrem Temperament befreien können!"

Al stockte der Atem.

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Das Leben glitt aus den Augen des Polizisten. Ein letzter, verzweifelter Atemzug versuchte das Unvermeidliche aufzuhalten, doch für ihn war es längst zu spät. Noa hatte das Gefühl, dass er sie ansah, als sein Gesicht schließlich erstarrte. Sie lag auf dem Boden, hatte sich aus der Rückenlage heraus auf die Seite gerollt und für einen Moment fühlte sie sich überraschend ruhig. Wenn es so schnell ging, dachte sie, gab es nichts zu befürchten. Für ein solches Ende könnte sie dankbar sein. Nicht, dass sie sich wünschte zu sterben. Aber das hatte Dean auch nicht. Noas Rücken schmerzte, irgendwo dort mittig, wo sie mit voller Wucht auf den Boden aufgeschlagen war. Seitdem hatte Jules sie keines Blickes mehr gewürdigt. Er war stocksauer. Wahrscheinlich hatte sie seine Ehre verletzt. Das war ein Erfolg, der Noa hätte zufrieden lächeln lassen, trotz der Umstände, wenn er seinen Ärger danach nicht an Aldridge ausgelassen hätte. Sie konnte sehen, wie schlecht es ihm ging. Blut tränkte sein Shirt. Tödlich oder nicht, wenn die Wunde nicht versorgt würde, würde er verbluten. Noa öffnete ihre Lippen. Ihre Kehle war wie ausgetrocknet, ein kratziges Gefühl ärgerte sie dort, wo Jules sie zuvor gewürgt hatte. Sie hatte geglaubt, es würde zu Ende gehen, in diesem Moment in dem sie nur an eines hatte denken können: Sauerstoff. Sie hatte weder an ihre Familie denken können, noch hatte sie ihr Leben in Bildern vor sich vorbei ziehen sehen. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt gewesen, eben nicht zu sterben und daher atmete sie jetzt auch wieder gleichmäßiger. Was aber war mit Deanna Trineer? Jetzt, wo sie selbst am Boden lag und Aldridges Mutter aus einer anderen Perspektive sehen konnte, war Noa wieder sicherer, dass die Captain nur betäubt war. Sie schien zu atmen und hatte auch noch eine halbwegs gesunde Gesichtsfarbe.

"Los, hoch mit dir!"

Nachdem Aldridge einen verzweifelten Versuch gestartet hatte sich los zu reissen, und dabei gezeigt hatte, wie viel Kraft eigentlich in ihm steckte, wenn er nur genug Mut hatte sie einzusetzen, riss Donnie nun an Noas Arm und zog sie nach oben. Sie strauchelte, ihr Gleichgewicht zu finden, als er sie zu einer geöffneten Bodenklappe zog. Jules stand ihr gegenüber und grinste.

"Und jetzt zurück zu dir."

Fast galant streckte er seine Hand nach ihr aus und fasste nach ihrem rechten Arm, nur um seinen Griff dann unangenehm zu verstärken und sie hinunter in die Knie zu drücken. Protestierend schrie Noa auf, als er sie durch seine Kraft zwang, in die geöffnete Luke zu steigen. Es war die Kühleinheit, von der er vorhin gesprochen hatte, ein schmaler Schacht im Boden. Nein, dort wollte sie nicht hinein! Was zur Hölle hatte er vor?

"Ich werde auf keinen Fall...!"

Doch da war es schon zu spät. Jules Agathon stieß Noa vorwärts, hinunter in die dunkle Enge. Das letzte das sie ihn sagen hörte war:

"Vorsicht mit ihrem Kopf, Miss Cortina."

Dann schloss sich die Klappe über ihr und Noa war eingesperrt. Sie sah nichts mehr.

"HEY! JULES! JUUUUULES!!!!"

Ihr Schreien klang verloren, ein einsamer, wütender Ruf, gefolgt von einem Schlag gegen die Tür über ihr, die allen ihren Protesten zum Trotz geschlossen blieb.

- Naboo – Theed - Stadtrand – Ferienhaus der Trineers - Keller - Kühleinheit -
 
- Naboo - Theed - Zentrum - "Chiminos Diner" - Tisch 12 - mit Cris, Eli -

Eine Jedi auf ihrer Seite? Das wäre ein Erfolg, der jedes Risiko wert war. Tionne, die genau wie Sheldon ihr Steak, quasi in den letzten Zügen genoss, machte sich ein letztes mal bewusst, das sie gegen jede Regel verstieß. Und dann bestärkte sie sich ein letztes mal in ihrer Entscheidung, und beschloss, das es Eli in jedem Fall gut gehen würde. Jonathan würde seinen Sohn finanziell nicht für eine Sekunde im Stich lassen.



„Ich glaube Meisterin Cheetah, ist die beste Option überhaupt. Wissen Sie was Mister Sheldon? Ich freue mich sogar, dieses Risiko einzugehen. Deswegen, bitte nehmen Sie Kontakt auf.“



Hätte ihr vor ein paar Tagen jemand gesagt, das sie sich auf Gedeih und Verderb Cris Sheldon anvertrauen würde, ihre Karriere riskieren würde...sie hätte laut gelacht. Aber jetzt, da war es eben so. Und sie bereute gar nichts.


„Selbst wenn sie der Captain bescheid gibt, und ich suspendiert werde, wir müssen dieser Spur nachgehen. Ich werde das in jedem Fall duchziehen, es sei denn, ich werde verhaftet. Es wäre unmoralisch, nicht in jede Richtung zu ermitteln.“

Tionne schwieg jetzt eine ganze Weile, während sie ihr Steak endlich zuende aß. Sie mussten mit der Arbeit beginnen, am besten vor fünf Stunden. Aldridge Trineer, war schon viel zu lange weg. Und die Captain reagierte, wie eine Mutter.

„Haben Sie Kinder Mister Sheldon? Es ist schon merkwürdig mit der Elternschaft..Wissen Sie Captain Trineers Sohn, das ist kein kleiner Junge, sondern eine ausgewachsene Schrankwand, und trotzdem benimmt sie sich, wie ich mich benehmen würde, würde mir jemand mein Baby stehlen. Haben Sie schonmal von der 48 Stunden Regel gehört? Die Chance ein Entführungsopfer zu finden, das ist dieser Zeit am größten.“

Tionne glaubte nicht, das Trineers Sohn noch lebte, bei Astor, da war diese Frist weit unterschritten worden. Man hatte nichtmal den Rest seines Körpers gefunden, es war nie um die Person an sich gegangen, nur um den Effekt. Der Killer sendete ihnen keinerlei Botschaft, es gab keinen Grund politische Hintergründe zu vermuten, es gab kein Konzept, und dann dieses Jedi Ding. Da ging jemand zu Werke, der mehr von Wut, als von irgendwelchen anderen Bedürfnissen angetrieben wurde. Wut und Geltungssucht....eine ganz miese Kombination.


„Wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich sagen Ihnen was. Wie wäre es...“


Da Chimino gerade an ihrem vorbei watschelte, hielt sie ihn an.


„Zieh das alles von meinem Credit Stick ab ja ?



Tionne erntete ein Lächeln, und begann Elis Malzeug, und seine Sachen ein zu packen.


„Wie wäre es, wenn wir gleich anfangen? Ich müsste nur noch eben meinen Sohn zu Bett bringen. Wir können uns vielleicht später irgendwo treffen. Nein wissen Sie was? Kommen Sie doch eben mit, es wird nicht lang dauern.“

Beschloss sie, ohne ihn wirklich nach seiner Meinung zu fragen. Im Endefekt hatte sie gerade die effiezienteste Lösung gefunden. Er würde, wenn sie Eli ins Bett brachte, Cheetah kontaktieren können.

„Jedi Cheetah, lässt Miss Cortina allerdings am besten Zuhause. Wir wollen sie nicht in Schwierigkeiten bringen.“

Und sie war eine Reporterin, und sie war bei den Trineers untergebracht, und sie hatte ganz offensichtlich mit Sheldon Schluss gemacht, und er war ganz offensichtlich am Ende des Tages ein emotionaler Typ. Genau wie ihr Ex Mann. Die Gefahr, das er durch Miss Cortinas Anwesenheit abgelenkt würde, die war verständlicherweise gegeben. In der Zeit, in der sie sich in ihren direkten Kollegen Dwight verliebt, und Jonathan so widerlich betrogen, hatte, damals im Revier 3, da hatte sie sich ständig bei der Arbeit ablenken lassen.


„Wollen wir?“


…...........................

Eine Stunde später schlief Eliott endlich. Tionne gab ihm einen Kuss auf seine samtige Wange, löschte das Zimmerlicht, bis auf das kleine Nachtlichtlein neben seinem Gitterbettchen, und hasste sich. Sie war die schlechteste Mutter der ganzen Galaxie. Und ihre Mutter, die das wusste, aber darüber schwieg, übernahm mal wieder für sie.


„Ich danke dir.“


Flüsterte sie, der kleinen untersetzten Frau, die ihm Türrahmen stand zu. Und wollte gehen, als sie am Ärmel festgehalten wurde.


„Dieser Mann da im Wohnzimmer, was läuft da?“


Ihre Mutter schmunzelte, und nervte. Tionne musste trotzdem lächeln. Sie gab wohl niemals auf.

„Nichts. Das ist rein beruflich.“

Sie dankte ihr nochmal, bevor sie sich in ihr Wohnzimmer begab, in dem Sheldon sich in einen Sessel drapiert hatte.


„Haben Sie Erfolg gehabt?“


- Naboo - Theed - Zentrum - Apartmenthaus - Apartment 32 - mit Sheldon -
 
[Naboo, Theed, „Chiminos Diner“]- Tionne, Cris, Eli, Chimino

Cris musste feststellen, dass Tionne Sanders das Talent hatte, ihn verlegen zu machen. Zunächst beglich sie die Rechnung im Restaurant – und das als Mutter, die im Gegensatz zu ihm wohl über kein großzügiges Spesenkonto des Geheimdienstes verfügte – und dann verfrachtete sie ihn, ohne auch nur seine Einwilligung abzuwarten, zu sich nach Hause, wo sie sich um ihren Sohn kümmerte und ihn selbst für ein paar peinliche Momente den kritischen Blicken einer älteren Frau, wohl ihrer eigenen Mutter, überließ.

Er hatte sein Heil schließlich in seinem Comlink gesucht und eine Nachricht an Jedi Cheetah aufgesetzt, oder zumindest damit angefangen, da ihre Fragen ihn nach wie vor beschäftigten. Er war nicht dazu gekommen, ihr zu erzählen, dass er tatsächlich eine Tochter hatte – die Hintergrundgeschichte dazu war wohl auch etwas zu kompliziert für seichten Smalltalk – oder dass er sich in der Tat mit gewissen Regelhaftigkeiten zu Entführungsfällen auseinandergesetzt hatte. Für Aldridge Trineer bedeutete das nichts Gutes und seine Mutter wusste das vermutlich – ein Grund mehr, einer allzu emotionalen Reaktion durch parallele und unabhängige Untersuchungen vorzubeugen. Cris konzentrierte sich wieder auf die Nachricht und vollendete sie.

***Com-Nachricht an Jedi Cheetah***


Verschlüsselung: zwischen Jedi-Orden und Geheimdienst vereinbarte Chiffrierung


Meisterin Jedi,


im Zuge meiner Ermittlungen zum Verschwinden des Sohnes von Captain Deanna Trineer ist eine Beamte des TPD an mich herangetreten, deren Befürchtung eine Beeinträchtigung der Objektivität der Leiterin der Untersuchungen durch ihre persönliche Betroffenheit ist. Sie hat mir gegenüber mögliche Spuren erwähnt, denen zu folgen Trineer allem Anschein nach nicht bereit ist.


Da nicht nur ich, sondern auch Ihr unabhängig von den Weisungen der örtlichen Behörden seid, habe ich ihr unsere Unterstützung angeboten, in der Überzeugung, dass eine neutralere Sichtweise auf die Geschehnisse nur von Vorteil sein kann. Solltet Ihr Interesse haben, bitte ich Euch darum, so bald wie möglich einen Treffpunkt vorzuschlagen.


Hochachtungsvoll,


Lt. Cris Sheldon, NRGD, Sektion 02


***Ende der Nachricht***


Kaum hatte er sein Comlink wieder in seinem Jackett verschwinden lassen, erschien Sanders im Wohnzimmer ihrer Wohnung, nachdem sie sich kurz mit ihrer Mutter unterhalten hatte – wohl, weil diese auf ihren kleinen Sohn achtgeben sollte, während sie sich in die heiklen Ermittlungen stürzte.

„Das wird sich gleich zeigen“, erwiderte und bemühte sich um eine geradere Haltung, da er es sich beim Verfassen der Nachricht etwas gemütlicher im Sessel gemacht hatte.

„Und um auf ihre Frage von vorhin zu antworten… ich habe eine Tochter. Sie ist zwölf… und wartet hoffentlich gerade auf Lianna auf mich.“

Er lächelte schwach und ein wenig reuig. Es war wohl keine allzu übertrieben pessimistische Einschätzung, dass Lorraine Selby mittlerweile um einiges länger als Gesellschaft gehabt hatte als ihren eigenen Vater. Wie er dieses Problem lösen konnte wollte ihm bisher nicht einfallen… zu abgelenkt war er alleine schon von dem unglücklichen Umstand gewesen, hier Noa wieder über den Weg zu laufen, was ganz andere Wunden aufgerissen hatte, bevor diese auch nur die Chance gehabt hatte, zu heilen.

„Ich weiß nicht, was ich tun würde, wäre sie das Opfer einer Entführung… doch ich fürchte, dass ich mich nicht viel um das Gesetz scheren würde, das ich geschworen habe, zu verteidigen.“

Langsam schüttelte er mit dem Kopf.

„Darum wäre es aus Sicht der Gesellschaft wohl nur zu begrüßen, wenn andere mir diese Aufgabe abnehmen würden, nicht wahr? Selbstjustiz ist eine hässliche Sache… und hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun.“

Das Pfeifen seines Comlinks ließ ihn in die Innentasche seines Jacketts greifen. Cheetah hatte reagiert.

„Dann wollen wir mal sehen…“

[Naboo, Theed, Zentrum, Apartmenthaus, Apartment 32, Wohnzimmer]- Tionne, Cris
 
*** Kom-Nachricht an Cris Sheldon ***


Treffen Sie mich in einer Viertelstandardstunde im Park gegenüber des Friedenszirkels. Gegenüber der Picknickbänke liegt ein kleiner Teich. Ich warte hinter den Bäumen auf Sie. Und bringen Sie Ihre Freundin mit. Deanna Trineer und Dean Gram sind verschwunden, und Miss Cortina ebenfalls. Sorgen Sie dafür, dass Ihnen niemand folgt.
 
- Naboo – Theed - Stadtrand – Ferienhaus der Trineers - Keller - Kühleinheit -

Es war so dunkel und kalt, und so dunkel. Normalerweise gewöhnte sich das menschliche Auge nach einer Weile auch an schlechte Lichtverhältnisse, nicht so hier. Es gab nichts, an das Noas Augen sich hätten gewöhnen können. Da war nur sie und sonst nichts. Sie war allein mit ihren Gedanken. Dumpfe Geräusche, die von Schritten stammen konnten, erinnerten daran, dass sich ganz in ihrer Nähe noch andere Menschen befanden: Aldridge, seine Mutter, Donnie Agathon und natürlich Jules. Noa hörte Stimmgemurmel, zu undeutlich um auch nur zu erkennen, ob die Stimme zu einem der Männer oder zu der einzigen Frau gehörte, die sich bei ihnen befand. Lebte Captain Trineer noch? Noa hatte laut geschrien und geschimpft, als Jules die Tür der Kühleinheit über ihr zugezogen hatte. Mit flachen Händen und geballten Fäusten hatte sie gegen das unnachgiebige Material geklopft - ohne Erfolg. Minuten hatte sie es aufgegeben. Der erschreckende Gedanke, dass sie ihre Energie nicht verschwenden durfte, hatte sie verstummen lassen. Sie brauchte ihre ganze Kraft zum Überleben: zum Atmen, um warm zu bleiben, um nicht aufzugeben. Wer wusste schon, wie lange man sie hier unten drin lassen würde? Der Schacht, in dem Noa hockte, war kaum geräumig genug für sie um sich umzudrehen. Sie lehnte mit dem Rücken gegen der Wand, und berührte vorne die andere mit ihren angezogenen Knien. Der wenige Platz aber war nicht das Hauptproblem. Es war einfach zu kalt und Noa fühlte die Temperatur weiter sinken, oder vielleicht kam es ihr auch nur so vor und es war nicht die Luft, die kälter wurde, sondern ihr eigener Körper. Apropos Luft, was war mit Sauerstoff? Hatte sie davon genug? Sie versuchte, ruhiger zu atmen, weniger Sauerstoff zu verbrauchen, doch wie tat man das effektiv? Sie wusste nicht einmal, ob es theoretisch möglich war. Musste es nicht einen Luftschacht geben, um die gelagerten Lebensmittel frisch zu halten? Fleisch, Obst und Getreide benötigten Sauerstoff, oder nicht? Oder war es genau anders herum? Im Supermarkt wurde Produkte luftdicht verpackt. Noas kurzzeitige Hoffnung zerplatzte. Ihr Herz klopfte so nervös, dass es ihr schwer fiel, in geraden, logischen Bahnen zu denken. Mit geschlossenen Augen beugte sie sich nach vorne, um ihren Kopf auf ihren Knien abzulegen. Sie hätte sich gerne selbst umschlungen, um sich zu wärmen oder sich einzubilden, sie könne sich selbst Halt geben, doch Jules hatte ihre Handschellen nicht gelöst.

- Naboo – Theed - Stadtrand – Ferienhaus der Trineers - Keller - Kühleinheit -
 
[Naboo, Theed, Zentrum, Apartmenthaus, Apartment 32, Wohnzimmer]- Tionne, Cris

Der Informationsgehalt der von Cheetah übermittelten Nachricht stand in keinem Verhältnis zu ihrer überschaubaren Länge. Cris spürte, wie seine Mundhöhle staubtrocken wurde wie die Jundlandwüste auf Tatooine. Ein aufmerksamer Beobachter hätte wohl bemerkt, wie die Augen des ehemaligen Sturmtruppler sich panisch weiteten, auch wenn es nicht wirklich Panik im engeren Sinne war, die sich für diesen Bruch seiner äußerlichen Gelassenheit verantwortlich zeichnete. Seine Gedanken kreisten um den einen Halbsatz: „… und Miss Cortina ebenfalls“. Verschwunden. Während Cris und Sanders ihre Zeit am Ferienhaus der Trineers und in einem Restaurant verschwendet hatten, hatte der mysteriöse Entführer mit brutaler Effizienz zugeschlagen: zwei ranghohe Polizisten, einfach verschwunden. Und Noa.

„Wir müssen los.“

Mit einer ruckartigen Bewegung hatte Cris sich aus dem Sessel erhoben und steuerte zielstrebig den Ausgang des Apartments an, ohne auch nur abzuwarten, ob Sanders ihm folgte (sie tat es natürlich). Es wäre wohl übertrieben, zu behaupten, dass er die Treppen hinunter zur Straßenebene rannte, doch ein falscher Schritt hätte zweifelsohne dafür gesorgt, dass er kopfüber abstürzte und sich sämtliche Knochen brach – nicht, dass er sich dieser Gefahr in diesem Moment bewusst gewesen wäre. Sie hätte ihn auch kaum gekümmert.

„Wir nehmen meinen Gleiter!“, rief er Sanders zu und hatte sich, erneut ohne auf ihre Bestätigung zu warten, bereits hinter das Steuer geschwungen. Die Aggregate heulten protestierend auf, kaum dass auch seine Beifahrerin ihre Tür geschlossen hatte, und mit einem Satz fädelte der Gleiter sich unter Missachtung der einen oder anderen Verkehrsregel im gesitteten Theed in den Verkehr ein – und beschleunigte und beschleunigte. Cris bemerkte, wie die Knöchel an seinen Fingern weiß unter seiner Haut hervortraten, da er das Steuer so fest umklammerte, als handelte es sich um den Hals eines Vronksr, den zu erwürgen im Kampf auf Leben und Tod seine einzige Chance zu überleben war. Er zwang sich, den Gleiter zu verlangsamen und rief sich die Mahnung Cheetahs ins Gedächtnis: darauf zu achten, dass ihnen niemand folgte. Dazu gehörte vermutlich auch eine Streife des TPD, die beabsichtigte, ihn wegen erhöhter Geschwindigkeit aus dem Verkehr zu ziehen beabsichtigte.

Sein Blick fiel auf die blonde Polizistin im Beifahrersitz. Ein paar Antworten schuldete er ihr, jetzt, da seine Gedanken zumindest ein wenig zur Ruhe kamen und er ohnehin nichts anderes tun konnte, als sie schnellstmöglich zum Park zu bringen, den die Jedi ihm als Treffpunkt genannt hatte.

„Die gute Nachricht ist, dass Sie sich um Ihr eigenmächtiges Handeln wohl keine Sorgen mehr machen müssen“, informierte er Sanders, den Impuls unterdrückend, ob des schlechten Geschmacks in seinem Mund auszuspucken.

„Captain Trineer und Officer Gram sind verschwunden.“

Kurz blieb sein Mund offen stehen, fast so, als wollte er noch etwas hinzufügen, doch dann schloss er ihn energisch. Es machte keinen Unterschied, ob er die Polizistin ebenfalls von Noas Verschwinden in Kenntnis setzte oder nicht – im schlimmsten Fall würde sie ihn dann vermutlich für ebenso in seiner Objektivität beeinträchtigt halten wie Trineer. Er war sich recht sicher, dass sie einen Teil des Gesprächs zwischen ihm und Noa vor der Privatschule mitbekommen hatte.

„48 Stunden, sagten Sie? Uns läuft die Zeit davon.“

Welcher der Beamten des TPD, die ursprünglich mit dem Verschwinden des Senators betraut gewesen waren, war jetzt überhaupt noch übrig? Tionne Sanders… und Jules Agathon. Der Täter – oder die Täter – hatte ganze Arbeit darin geleistet, die Polizei der Hauptstadt von Naboo hinters Licht zu führen. Alle Sicherheitsvorkehrungen, die unter anderem auch Cris der Captain empfohlen hatten, waren allem Anschein nach vollkommen umsonst gewesen. Wie konnte so etwas passieren? Er mochte mit einiger Geringschätzung über das TPD gedacht haben, doch ein derartiges Desaster ließ sich nicht mehr mit einfachen persönlichen Fehlern erklären…

Kurz bevor sie den von Cheetah beschriebenen Park erreichten warf Cris einen prüfenden Blick in den Rückspiegel, doch kein anderes Gefährt schienen ihnen auf verdächtige Art zu folgen. Trotzdem stellte er den Gleiter nicht unmittelbar am Park ab, sondern einen Block weiter, sodass er und die Polizistin einen kleinen Fußweg absolvieren mussten.

„In dem Fach vor ihnen finden Sie eine Waffe, falls sie noch eine brauchen.“

Die übrige Ausrüstung – das Gewehr, die Weste und das Nachtsichtgerät – ließ Cris wohlweißlich im Kofferraum des Gleiters. Ein solcher Aufzug würde in einem öffentlichen Park dann doch zu viele Fragen aufwerfen.

Im Park war es verhältnismäßig ruhig. Schnell fand Cris die Picknickbänke, den Teich und schließlich die Bäume, hinter denen Cheetah versprochen hatte, auf sie zu warten, und sah sich etwas nervös um. Die Tatsache, dass zwei erfahrene Polizisten einfach so entführt worden waren, nagte nach wie vor an ihm – doch nicht so schlimm, wie das Bewusstsein, dass Noa sich wohl ebenfalls in der Gewalt des Entführers befand, der keinerlei Skrupel gehabt hatte, einen ehemaligen Senator der Republik zu köpfen… Natürlich wusste Cris, besser als jeder andere hier, dass Noa auf sich selbst aufpassen konnte. Doch dasselbe hatte er von Trineer und ihren Leuten gedacht…

Hastig ließ er seinen Blick über die Baumreihe schweifen. Wo steckte die Jedi? Nach ihr zu rufen hielt er für keine gute Idee…

[Naboo, Theed, Park, Baumreihe]- Tionne, Cris, (Cheetah)
 
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