[Nar Shaddaa – untere Ebene – verruchte Kneipe – unauffällige, schlecht beleuchtete Nische – Aden, beim Eingang Njina, Keebo und Schlägertypen]
Der Ärger ließ nicht lange auf sich warten. Keine Minute, nachdem die Devorianer die Kneipe betreten hatten und auf die Chiss zusteuerten, ging diese auch schon zu Boden. Ein paar Schaulustige beobachteten dieses Szenario, doch keiner der Anwesenden tat etwas, um der Chiss zu helfen. Wen interessierte auch auf einem Planeten wie diesem, wenn ein kleines Verbrechen geschah, wo es doch von Verbrechen in der Galaxis nur so wimmelte? Niemand fühlte sich für jemanden verantwortlich und das Schauspiel, dass sich hier bot, die Ungleichheit, dass vier Personen eine einzelne angriffen, war nichts weiter, als eine nichtige Angelegenheit, die schon so oft gesehen wurde, dass sie allein zu beobachten schon fast zu langweilig war. Lang lebe das Imperium! Lang lebe die Republik! Lang lebe jedes verdammte andere Gebiet, mit oder ohne Herrschaft. Wie sehr sich doch Reubli,, Imperium und wer auch immer, für seine Bürger interessierte! Die jüngste Mission hatte gezeigt, wie viel dem Imperator an seinem Volk gelegen war. Bereit dazu, Tausende zu opfern, hatte Keebo jeglichen Respekt vor dem Cyborg verloren. Ihm hatte er die Treue einst nicht geschwört. So war es immer und überall.
Als Keebo die kleine Gruppe beobachtete, spürte er, dass diese Szene ganz anders ausgehen könnte, als sie für jeden Außenstehenden zu wirken schien. Auch wenn die Kräfte ungleichmäßig verteilt waren, stach die Chiss doch deutlich hervor und Keebo spürte ihre Machtsensivität. Wie einfach wäre es für die junge Frau, sich alle Vier vom Hals zu schaffen. Ein einziger Machtstoß hätte genügt um sich der Kerle zu entledigen. Doch sie war zu ungeformt und so war sie die erste, die zu Boden ging. Keebo verstand die gesprochenen Worte nicht, sah aber, wie die Blauhäutige einem der Devorianer die Hand reichte, so wie er sah, wie ihre Hand kurz in ihrer Robe verschwand. Der Aufschrei, der nur wenige Sekunden später folgte, machte deutlich genug, dass die Chiss nicht kampflos aufgeben würde. Allerdings glaubte Keebo nicht daran, dass sie lange standhalten würde. Nicht, weil sie einen kümmerlichen Eindruck machte, nein. Doch ohne die Nutzung der Macht war die Frau nach Ermessen Keebos, ausgeliefert, wenn sie nicht besondere Kenntnisse in Nahkampftechniken besaß. Und selbst dann lag der Vorteil auf der Seite der Devorianer, die äußerst wütend wirkten, besonders, nachdem die Frau einen von ihnen verletzt hatte. Sie suchte das Heil in der Flucht, rannte blindlings los, mitten in den Sith hinein, um erneut zu Boden zu gehen.
Der Mensch seufzte, ehe er der Chiss aufhalf, indem er sie mehr oder weniger sanft, zurück auf die Beine zog. Eigentlich hatte er sich nicht einmischen wollen, doch ihm lag wenig daran zeuge von einem weiteren Verbrechen zu werden. Auch ein Schaulustiger wollte er nicht sein. Er musste nicht sehen, wie die Chiss sich schlagen würde. Die Devorianer kamen schnellen Schrittes näher, doch Keebo gebot ihnen Einhalt. Eine Bewegung mit der Macht reichte völlig aus, um sie alle zu verlangsamen. Seine wahre Macht wollte er nicht demonstrieren, dabei wäre es so einfach gewesen, sie alle von ihrem tristen leben zu befreien und das, innerhalb weniger Sekunden. War es nicht jene Macht, die der Imperator missbrauchte? War es nicht ständig diese verfluchte Ungleichheit, die alles ins Verderben zog? Und war es nicht die Macht, die auch ihn in den Abgrund gestoßen hatte? Keebos Gesichtsausdruck wurde düster und mit ihm seine ganze Aura. Furchteinflößend musste er nun wirken, besonders auf die, die keinerlei Machtsensivität besaßen. Oh, wie es an der Zeit war, endlich zu vergessen! „Verschwindet“, war sein einziges Wort, dass er an die vier Gegner richtete, kein weiteres Wort der Warnung äußernd.
[Nar Shaddaa – untere Ebene – verruchte Kneipe – unauffällige, schlecht beleuchtete Nische – Aden, beim Eingang Njina, Keebo und Schlägertypen]