Nal Hutta, Nar Shaddaa (Y'Toub-System)

OuterRim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Schattenstadt ||Richtung: Appartment 23C || Pumpkin, NPC's (Droiden von Pumpkin)

Schon auf dem Weg zu Pumpkin's Büro, notierte er sich alle relevanten Informationen, die sein Sekretärdroide des 'Bounty Hunter Inc.'-Büros benötigen würde, um einen Attentäter anzuheuern und dann das Ziel – den Programmierer des Hologramms von 'Osric Jaeger'- identifizieren zu können. Als der HK-Droide im Büro ankam, überreichte er alle zusammengetragenen Informationen an den Sekretärdroiden, samt Ton- und Bildaufnahmen mit dem Programmierer, worauf er dem Sekretärdroiden auch mitteilte, dass dieser dem Attentäter mitteilen solle, dass der Mord an den Programmierer schnellst möglichst durchgeführt werden sollte, aber aussehen sollte, wie ein Unfall. Wenn dieser noch mögliche Sicherungsdateien und -kopien zerstören würde, wäre das super, sollte aber im Preis mit drin sein.

Kaum waren alle Daten übermittelt, wartete der HK-Droide auf seine'Abholung', in Form des HS-14-Hoverskiffs, den ein DUM-Droide steuerte. Sobald die Nachricht ankam, dass das Skiff ankam, aktivierte der HK-Droide die ASP-Arbeitsdroiden, ließ die große Kiste aus den Räumlichkeiten zum Skiff transportieren, während der HK-Droide noch mitteilte, dass eine 'Lucy' die Kontaktdaten des Büros habe und er jetzt auf den Weg gen Schattenstadt, zu einem Appartment-Komplex wäre, um die Lieferung direkt abzugeben. Sollte sich besagte 'Lucy' im Büro melden, sollte das Büro sie direkt zu ihm durchstellen.

Kaum war alles Nötige mitgeteilt, bestieg auch der orange HK-Droide das Skiff und blickte auf die schlichte Kiste, die am Kopf- und Fußende von den ASP-Arbeitsdroiden umringt war. Pumpkin gab den Befehl, die Schattenstadt anzusteuern, worauf sich die Motoren lauthals meldeten und das Skiff in die Luft erhoben.

Es dauerte eine Weile, bis das Skiff in der Schattenstadt ankam. Im üblichen Berufs- und Warenverkehr des Schmugglermonds, bewegte sich das HS-14-Hoverskliff – wie diverse andere Transportschiffe, wie Blutzellen in menschlichen Adern – durch die Häuserschluchten. Der HK-Droide setzte sich am hinteren Rand – mit seinem Blasterkarabiner – auf den Boden des Skiffs und sicherte die Umgebung. Für ihn war die Lieferung und der Auftrag wichtig, auch wenn er nicht wusste, was er da eigentlich transportierte. Eine Leiche? Einen Atomsprengkopf? Waffen? Unwichtig. Auftrag war Auftrag.

Als das Skiff schlussendlich in die Schattenstadt flog, schaute sich der HK-Droide genau um und erkannte diverse Rassen. Es wirkte zusehends wie ein Gefängnis-Trakt und er musste sich eingestehen – wenn er auch den einen oder anderen Stadtteil kannte – so einfach hier rein und später raus, würde er nicht kommen. Er wies den DUM-Droiden an, an einer eher weniger offensichtlichen Stelle zu landen und kam an einem Checkpoint an, den es erstmal zu überwinden galt. Das Skiff landete vor einem Tor, worauf der HK-Droide das Skiff verließ, seine Waffe aber im Skiff versteckt zurückließ. Er ging auf den'Türwärter' zu und redete mit diesem recht lange, der ihn – nur logisch und verständlich – vertreiben wollte. Der Droide brauchte sehr viel Überzeugungskraft – sei es argumentativ oder finanzielle Mittel – um sich Eintritt zu verschaffen. Dieser Bereich wurde von den Hutten teuer bezahlt, damit sie imperiale Gefangene beherbergen. Als diese Hürde überwunden war, kehrte der orange Droide auf sein Skiff zurück, worauf sich das Tor öffnete und das Skiff in die Schattenstadt flog. Wiederum dauerte es einige Minuten, bis das Skiff am richtigen Ort ankam. Der Droide war äußerst wachsam und hielt seinen Blaster bereit, aber verborgen, um die Ware zu beschützen.

Der orange Droide – sofern ihn fremde Augen nicht schon entdeckt hätten– sprintete zum Eingang des Gebäudekomplexes, suchte eine Klingelanlage und suchte die Nummer: '23C', worauf er die Klingelanlage betätigte. Sollte jemand herangehen, würde er einfach sagen, dass er eine Lieferung für 'Lucy' hätte. Sollte sich binnen 60 Sekunden niemand melden, würde er zum Skiff zurückgehen und dies in eine Seitengasse 'verstecken' und auf Lucy warten, sofern diese überhaupt sich an besagter Adresse begeben würde.

OuterRim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Schattenstadt || VorGebäudekomplex und Appartment 23C || Pumpkin, NPC's (Droiden vonPumpkin), Lucy Dent, NPCs​
 
Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Schattenstadt || Appartment 23C || Lucy Dent, Etara diverse NPC


Etara fauchte gerade einen der Slicer an als Lucy eintrat.

„Findet Sie endlich!“

Dann drehte Sie sich zu Lucy um, hörte Ihr zu und nickte dann.

„Alles gut Süße. Ich empfange den Droiden gerne, er hat mittlerweile einen Ruf in der Organisation. Ein ziemliches Militärgenie, aber was sollte man von einem Attentäterdroiden auch anderes erwarten.
Wir holen ihn unten ab, wenn er eintrifft. Gut gemacht.
Ich hab nie erwartet, dass er Dir die Ladung übergibt, er hat den klaren Auftrag es mir zu bringen. Wenn Du an Seiner Stelle gewesen wärst, hättest Du vermutlich ähnlich gehandelt, oder?“


Sie grinste als wäre nichts passiert.

„Jetzt nimm Dir erst mal was zu trinken, dann warten wir auf Pumpkin, Silas und den Rest.“

Sie sah besorgt zu dem Slicer, den Sie angefaucht hatte und murmelte:

„Wird schon alles…. Wird schon nicht schiefgehen….“

Kurz darauf klingelte es und die Kameras zeigten den orangenen Droiden.

„Dann mal auf…“

Etara deutete Lucy Ihr zu folgen und ging nach unten um die Tür zu öffnen.

Sie blickte neugierig in die Rezeptoren des Droiden vor Ihr und lächelte.


„Pumpkin nehme ich an, ich bin Ad'ika Toshe'tara'narada, freut mich den Schrecken der Yevethaner einmal persönlich kennenzulernen. Komm rein. Lucy hast Du ja schon kennengelernt.
Ich würde Dir ja was zu trinken anbieten, aber ich fürchte ich habe nichts Passendes da. Kann ich Dir irgendwas bringen lassen oder besorgen?“


Sie winkte 2 kräftige Niktos bei.

„Die 2 hier kümmern sich um die Lieferung.“



Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Schattenstadt || Appartment 23C || Lucy Dent, Etara, Pumpkin diverse NPC
 
[Nar Shaddaa |Schattenstadt | auf der Straße ] Spectre, Passanten



Spectre sah sich um. Ihr Gefühl sagt Ihr deutlich, dass Sie verfolgt wurde. Das war schlecht, in Ihrem Zustand konnte sie sich sicher sein, dass ein Entkommen wenig Aussicht auf Erfolg haben würde. Ob die Hutten Sie bemerkt und gefunden hatten? Wahrscheinlich… eine der üblichen Gangs hier hätte Sie wohl direkt gestellt. Also blieb nur der Worst-Case-Fall. Sie fluchte leise, während Ihre Gedanken rasten und sie sich das eintrainierte ISB-Protokoll für solche Fälle in Erinnerung rief.
Was sie selbst betraf, musste Sie abwarten, aber die Nightstinger durfte nicht in die falschen Hände fallen. Und die Hutten waren auf jeden Fall die falschen Hände.

Sie huschte aus den Nebengassen auf eine der Hauptstraßen, dann wieder durch Nebengassen. Irgendwann zwischendurch griff Sie sich einen Mantel von einer Wäscheleine und warf diesen über. Es half nicht viel, Chiss fielen hier leider, wie fast überall, auf.
Sie dachte bereits darüber nach den Selbstzerstörungszünder des Koffers zu nutzen, um die Nightstinger zu vernichten. Aber sie wollte nicht aufgeben. Vielleicht würde Sie es schaffen zu entkommen…. Etara wiederzusehen… Hoffnung keimte auf und stärkte sie auf eine Art, die sie nicht kannte.

Sie hetzte weiter durch Nebengassen und bewegte sich mit der Masse auf den Hauptstraßen. Dann sah Sie das kleine Holoschild des Paketdienstes. Sie betrat den Laden. Ein Droide unbekannter Bauart begrüßte Sie höflich.


„Einen angenehmen Tag, willkommen bei Perro-Pakete, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?“

„Ich möchte ein Paket versenden, brauche aber auch eine Verpackung. Liefern Sie auch Galaxieweit?“

„Leider nein, lediglich Nar Shadda und Nal Hutta. Verpackungen können, je nach Größe, erworben werden.“

„Hmm.. gut, das muss reichen.“

Sie legte den Rucksack ab, in dem sich der versiegelte Koffer der Nightstinger befand. Und holte den Koffer heraus.

„Dieser Koffer, an folgende Adresse…“



Etwa 5 min später verlies Sie den kleinen Laden mit dem Rucksack voller Füllmaterial. Das Paket war teuer gewesen, immerhin eine Eilzustellung. Dass es abgefangen werden konnte war also unwahrscheinlich. Mit dem Einstieg in die Martima hatte Sie Kontakte bekommen, über die man Dinge versendet konnte. Normalerweise Beweise für erledigte Aufträge, falls gefordert. Am Ende würde das Paket auf The Wheel landen… vermutlich.
Sie würde es mit Glück herausfinden.

Sie wandte sich wieder nach links in die nächste Seitengasse und hetzte weiter.




[Nar Shaddaa |Schattenstadt | auf der Straße ] Spectre, Passanten
 
OuterRim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Schattenstadt || VorGebäudekomplex und Appartment 23C || Pumpkin, NPC's (Droiden von Pumpkin), Lucy Dent, NPCs

Es dauerte, bis eine Resonanz auf Pumpkin's Klingeln kam. Er war schon dabei, sich umzudrehen, als sich hinter ihm die Tür öffnete. Wachsam, mit roten Photorezeptoren, schnellte sein Kopf herum, genauso ein Teil seiner Körperhaltung. Er war schon wieder die erste Stufe heruntergegangen, als eine Chiss ihn anlächelte.​

Pumpkin nehme ich an, ich bin Ad'ika Toshe'tara'narada, freut mich den Schrecken der Yevethaner einmal persönlich kennenzulernen. Komm rein. Lucy hast Du ja schon kennengelernt.
Ich würde Dir ja was zu trinken anbieten, aber ich fürchte, ich habe nichts Passendes da. Kann ich Dir irgendwas bringen lassen oder besorgen?“


Etara kam zügig zur Sache, zumindest wenn es um die Identifikation der Personen ging. Pumpkin's starren, roten Photorezeptoren schauten kurz an Etara vorbei, erkannte Lucy, worauf zeitgleich Pumpkin's Photorezeptoren in ein warmes Orange wechselten. Die Kampfhaltung des HK-Droide wurde entspannter und während er sich Etara widmete, hörte er, wie sie ihn den 'Schrecken der Yevethaner' nannte.

"Freundliche Begrüßung: Hallo, Ad'ika."


Begrüßte er sie aus Respekt. Immerhin war sie ein Rang höher als er. Oder zwei oder drei?

"Bestätigende Aussage: Richtig, ich bin Pumpkin."


Er bestieg die letzte Stufe, um auf der gleichen Ebene wie Etara und Lucy zu sein, schaute gen Skiff, worauf er den ASP-Droiden zuwinkte, die daraufhin die Kiste vom Skiff entluden. Eher beiläufig, kommentierte er auf den Titel, den – wer auch immer – ihm gegeben wurde:

"Verwunderte Wiederholung: 'Schrecken der Yevethaner'?! Kommentar: Gefällt mir."


Auf den Verweis auf Lucy's Anwesenheit, reagierte der Droide nicht. Er hatte sie bemerkt, das reichte. Auf das Angebot, ihm etwas zu Trinken anzubieten oder etwas zu bringen, was er wollte, hob er nur entwaffnend die Hand und schüttelte den Kopf.

"Kommentar: Nein, Danke. Anmerkung: Die Lieferung gilt damit als 'ausgeliefert'."


Recht sachlich, fast 'herzlos', klärte er erst das förmliche und wirkte –typisch Droide – recht steif, stoisch und emotionslos. Während die zwei Niktos die 2x1x1m große Kiste entgegennahmen, betrat der Droide – mit allen – das Haus und das Apartment.

"Mitteilung: Es gibt ein paar Details zu besprechen sind."
,

teaserte der orange Droide an. Immerhin wurde er nicht nur als 'Laufjunge' oder Paketbote hergeschickt, sondern auch als 'Augen und Ohren' von Nerra Towani. Doch was noch keiner der Anwesenden ahnte, war der Inhalt der Lieferung, speziell der Inhalt des Data-PADDs in der Kiste.

Sowohl die angelieferte Kiste, als auch Lucy, Etara, Pumpkin und die restlichen Gestalten, kehrten ins Apartment zurück, worauf der HK-Droide den Kommentar äußerte:

"Anmerkung: Es ist mir eine Freude, alte und neue Kontakte zu sehen und knüpfen zu können. Wir sollten die Kontaktdaten austauschen. Kommentar: Immerhin sind wir ... 'Geschäftspartner'."


Es klang seltsam aus der Sprachbox des Droiden, als 'Geschäftspartner' bezeichnet zu werden, weil dies impliziert, dass sowohl der Droide – der üblicherweise rechtlos als Sache gilt – als auch die Organischen, gleichgestellt wären. Als sie im Apartment ankamen, wurde die schwere Kiste auf den Boden abgestellt und geöffnet. Zusehen war, dass jeder Kubikmillimeter der Kiste ausgenutzt wurde, um drei Repetierblaster zu verstauen, dann drei Granaten, eine kleine Box (mit 10.000 Credits darin), zwei Zielfernrohre, einen Granatwerfer als Unterbauaufsatz und ein PADD mit einer Botschaft für Etara persönlich.

"An Ad'ika Toshe'tara'narada,
ich habe gehört, die Luft auf Nar Shaddaa ist etwas dicker geworden. Ich dachte mir, dass die kleinen Spielzeuge Dir vielleicht helfen, 'Luftlöcher' zu schaffen, damit unsere Familie entspannter durchatmen kann. Natürlich mit ein bisschen 'Taschengeld'. Verwende die Mittel nach Gutdünken, ich schenke sie Dir.

Doch was viel wichtiger ist, ist - hoffentlich - der orange HK-Droide vor Dir. Lass Dich von seiner Art nicht abschrecken. Er schuldet mir noch eine Menge Geld und ist auch so ein gutes Instrument. Er wird zwar meine Augen und Ohren auf Nar Shaddaa sein, aber wenn Du Arbeit für ihn hast, setze ihn frei ein, wie Du willst. Er wird - hoffentlich so wie mir - dir gute Dienste erweisen.

Gezeichnet - Nerra Sival Towani."

Der Inhalt der Lieferung interessierte den HK-Droide nur tertiär. Es war zwar nett zu wissen, was er da beschützte, aber es hätte auch etwas anderes sein können. Dass es ihm wenig interessierte, lag einfach daran, weil es nicht seins war. Was auf dem PADD stand, geschweige in der kleinen Box, wusste der HK-Droide nicht und interessierte sich auch nicht dafür. Er war hier, als Towani ihn damit beauftragt hatte und war nun die 'Augen und Ohren' des Fleischsackes Towani.

OuterRim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Schattenstadt|| Vor Gebäudekomplex und Appartment 23C || Pumpkin, Lucy Dent, Etara, NPCs​
 
Nar Shaddaa / Julios Palast / Sam, Nevis

Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sam war froh, dass sie an Handschuhe gedacht hatte, da ihre schwitzigen Hände sonst womöglich vom Blaster geglitten wären, der sie gerade mehrere Meter eine Häuserwand hochzog. Wenn jetzt ein Schütze auf sie aufmerksam wurde, dann war es das. Krampfhaft hielt sie sich fest und hoffte, dass sie bald den ersten Vorsprung erreicht hatten. Doch zu ihrer Erleichterung kamen sie ohne Zwischenfälle an. Sam löste das alte Kabel ab und vermied es dabei, nach unten zu schauen. Immerhin stand sie in schwindelerregender Höhe auf irgendeinem kleinem Sims.

"Pass auf, wo du hintrittst", murrte sie leise mehr zu sich selbst als zu Nevis, die tapfer mit Sam mithielt. Bevor sie den zweiten Abschnitt angingen, war es jedoch an der Zeit, dass Paul sein Ablenkungsmanöver startete. Sie zog ihr ComLink. "Kumpel, hörst du mich? Leg los." Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis sie das Blasterfeuer hören konnte, das irgendwo unter ihr erwachte. Hoffentlich wusste der Droide, was er da tat und ging keine unnötigen Risiken ein. Dann fielen die ersten Tropfen. Sam sah nach oben und spürte den einsetzenden Regen im Gesicht. Das hatte gerade noch gefehlt. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht, nickte Nevis zu und legte den Blaster an. Wieder ein leises Surren, dann verlor sie den Boden unter den Füßen. Schließlich standen sie auf der Landeplattform vor der Werkstatt. Die Tore waren geöffnet. Der Regen wurde stärker und prasselte auf das kalte Durastahl des Gebäudes.

"Halte dich bedeckt und gib mir Rückendeckung, verstanden?"

Ohne auf eine Antwort zu warten, betrat Sam die Werkstatt. Die Luft war dick von Ozon und altem Schmieröl. Sam trat mit nassen Stiefeln und schweren Schultern über die Schwelle. Sie sog die vertrauten Gerüche ein, als könnte sie darin etwas von früher finden. Etwas, das sie verloren hatte. Aber da war nichts – nur Dreck, Rost und der Geschmack von Verrat. Die Werkstatt selbst hatte sich über die letzten Monate hinweg kaum verändert. Halb zerlegte Bikes, funkelnde Lichtbögen in den Ecken, das dumpfe Summen von Energie. Sie kannte jeden Winkel hier. Sie konnte blind durch dieses Labyrinth aus Metall und Erinnerung laufen. Und trotzdem war heute alles fremd. Sie ging langsam, Schritt für Schritt, zwischen Speederbikes und rostigen Ersatzteilen hindurch. Ihre rechte Hand ruhte auf ihrem Blaster an der Hüfte, locker, aber bereit.

„Du hast dir Zeit gelassen“, sagte plötzlich eine Stimme aus dem Schatten. Julio. Ihr Ziehvater trat nur wenige Meter von ihr entfernt ins flackernde Licht. Die konfliktreichen Monate hatten ihn nicht verschont, aber sie hatten ihn auch nicht gebrochen. Breite Schultern, fettige Haare und in seinem Gesicht diese Mischung aus Abgeklärtheit und Bedauern, die man nur in den Slums lernte. Der Blaster in seiner Hand war nicht auf sie gerichtet, aber sie bemerkte sofort seinen entschlossenen Griff um die Waffe. Sam blieb stehen, drei Meter entfernt. Genau die richtige Distanz. Nah genug für einen klaren Schuss. Weit genug für ein paar letzte Worte.

"Die Hutten waren nicht so leicht zu überzeugen, gegen dich in den Krieg zu ziehen."

Ein kurzes, schiefes Grinsen flackerte in seinem Gesicht auf.

"Dann habe ich dir dieses Chaos zu verdanken? Ich muss zugeben, dass du mich stolz gemacht hast. Du bist zielstrebig, warst du schon immer. Um mich zur Strecke zu bringen, hast du ganz Nar Shaddaa in Brand gesteckt. Und, war es das wert?"

Sam versuchte sich umzuschauen, ohne Julio dabei aus den Augen zu lassen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er alleine hier oben war, trotz des Ablenkungsmanövers. Doch die Werkstatt war unübersichtlich, es gab viele dunkle Ecken. Hoffentlich hatte Nevis ein Auge darauf.

"Du hast mir das beigebracht. Aber was es heißt, verraten zu werden, das hast du mir nie erklärt."

Julios Miene verhärtete sich.

„Ich hab dir ein Zuhause gegeben. Du warst ein Straßenkind, Sam. Ein hungriger Schatten mit Dreck im Gesicht. Ich hab dir Essen gegeben, ein Zuhause. Und dann wolltest du... zur Black Sun.“

Die Enttäuschung war deutlich in seiner Stimme zu hören und sie brach Sam das Herz.

„Ich wollte frei sein“, versuchte sie zu erklären. „Nicht für immer in deiner Werkstatt kauern, während die halbe Galaxis an mir vorbeizieht. Ich wollte meinen eigenen Weg gehen. Und du konntest das nicht ertragen!“

„Frei?“
Julio spuckte das Wort aus wie Gift. „Du wolltest für diese Mörder arbeiten. Diese Schlächter. Ich hab dir beigebracht, wie man überlebt – nicht wie man ein Werkzeug von Monstern wird.“

„Und du hast deswegen mein Schiff in die Luft gejagt?“
Ihre Stimme wurde lauter. „Mich jagen lassen wie ein Tier?!“

Da brach ihre Stimme für einen Moment. Etwas zog sich in ihr zusammen, schwer und heiß, wie eine alte Verletzung, die nie ganz verheilt war. Sie hatte Julio geliebt – nicht mit großen Gesten oder Worten, sondern in dieser stillen, unerbittlichen Art, wie man jemandem vertraut, weil man nichts anderes kennt. Er war ihr Halt gewesen. Und dann hatte er sie fallen lassen.

„Ich sah keine andere Wahl“, sagte Julio. Seine Stimme klang müde. Nicht reumütig – nur erschöpft von der Wahrheit. „Du warst nicht mehr meine Schülerin. Nicht mehr meine... Tochter.“

Plötzlich wurde Sam etwas klar. Die Erkenntnis traf sie so überraschend, dass sie kurz Angst hatte, dass sie das Gleichgewicht verlieren könnte.

„Ich war nie deine Tochter, Julio. Ich war dein Projekt, nicht wahr? Ein Investment.“

Unweigerlich musste sie an Nevis denken. Wie sie die Kleine bei sich aufgenommen hatte, wie sie das Kind behandelt hatte. Was sie alles zu ihr gesagt hatte. Sam hatte mit ihr das selbe getan. Nevis war ihr Projekt, ihr Investment. Sie war kein Stück besser als Julio. Mit dieser schockierenden Erkenntnis zog sie langsam ihren Blaster. Es war Zeit, das alles zu beenden. All das Gewicht ihrer Gefühle war in diesem einen Moment gefroren. Ihre Hände waren ruhig, aber innen... innen tobte es. Bilder flackerten auf – die Kindheit in dieser Werkstatt, das erste Mal, als sie eine Waffe halten durfte, der erste Diebstahl, bei dem Julio sie lobte statt schimpfte. Das Lachen. Der Stolz in seinen Augen. Die Wärme.
Alles erstickt in Flammen, als ihr Schiff explodierte.

Ein Moment war Stille. Sie standen sich mit gezogenen Waffen gegenüber. Julio bewegte sich zuerst. Er war schnell, wie früher, und jemand der ihn schlechter kannte hätte sich womöglich aufgrund seines Alters und seines Aussehen davon überrumpeln lassen. Doch Sam kannte ihn gut. Und Sam war schneller. Ein einzelner Schuss durchzuckte die Luft. Julio taumelte mit einem rauchenden Loch in der Brust zurück. Seine Finger krallten sich in die Kante eines alten Arbeitstisches. Er spuckte Blut und sackte zusammen. Sofort konnte sie aufgeregte Stimmen hören. Blasterblitze zuckten an ihr vorbei und sie sprang in Deckung. Sie wollte Erleichterung fühlen. Genugtuung. Doch da war nur Leere. Kein Triumph. Nur ein Loch, wo einmal etwas wie Familie gewesen war.

Geduckt und halbherzig das Feuer erwidernd eilte sie zu Julio. Doch als sie ihn erreichte, war er bereits tot. Sam konnte nicht wegsehen. In ihren Augen brannte keine Wut mehr – nur der stille, trockene Schmerz einer verlorenen Kindheit. Dann fiel ihr Blick auf den Holo-Emitter in seiner leblosen, halb geöffneten Hand. Sie nahm ihn, musterte ihn kurz, dann aktivierte sie ihn. Ein Standbild aus der Vergangenheit: Julio, jung, grinsend, mit ölverschmiertem Overall, den Arm um ein kleines Mädchen gelegt. Sam, vielleicht acht Jahre alt, mit leuchtenden Augen und öligen Fingern, die stolz einen Hydrospanner hielten. Sie deaktivierte es wieder. Sam blieb noch einen Moment. Schaute auf ihn herab, auf den Mann, der sie gelehrt hatte zu kämpfen, zu lügen, zu überleben – und zu hassen. Dann richtete sie sich wieder auf und eröffnete das Feuer auf die Angreifer.


Nar Shaddaa / Julios Palast / Sam, Nevis, Julios Schläger
 
|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Schattenstadt || Appartment 23C || Lucy Dent, Etara, NSC's ||


Lucy war direkt zusammengezuckt als sie hörte wie Etara jemanden anfauchte. Scheinbar war irgendetwas gerade nicht so am Laufen, wie es die Chiss wohl gerne hätte. Bei dem Thema Ladung und Lieferung hatte ihre Cheffin auch einen Punkt. Lucy hätte einen Handel auch nur mit der Person abgeschlossen, die man ihr genannt hätte. Das Angebot eines Getränks nahm die Weißhaarige dann auch an. Sie bemerkte den Blick Etaras.


“Probleme?”

Doch viel Zeit für lange Erklärungen blieb nicht. Es klingelte recht schnell und Lucy konnte ihr Alè gerade so hinunterstürzen, ehe es dann schon wieder losging. Wie ein Schläger folgte Lucy der anderen Frau. Ihr Blick war recht teilnahmslos. Es war Etaras Show. Nicht ihre. Es war eine Vorstellung, was sollte sie da machen? Zeichensprache? Auf Huttisch übersetzen? Es war einfach die Show der Chiss und Pumpkin. Lucys Job war… ja was eigentlich? Hätte sie doch übersetzen sollen? Aber für wen? Recht schnell kehrte die Truppe in das Apartment zurück, wo sich Lucy auf ein Sofa niederließ. Zumindest dieser Teil ihres Jobs war erledigt. Irgendwie hatte die Weißhaarige gehofft, Silas hier wieder zu sehen. Nachdenklich schaute Lucy auf die Kiste und auf das, was sie von ihrem Platz aus sehen konnte. ein paar Waffen… Granaten und eine Kiste. Schon fast gelangweilt lehnte sie sich zurück und überschlug in ihrem Kopf noch einmal grob, wie viel Munition sie selbst noch hatte. Sie würde sicher bald Nachschub herstellen.

Eigentlich war genau das der lästige Teil an Projektilwaffen. Man konnte nicht einfach Energiezellen kaufen. Man musste Projektile organisieren, die auch passen oder die Kugeln selbst herstellen. Es war einfach eine Menge Arbeit. Und doch würde Lucy nicht ohne weiteres ihre bisherigen Waffen einfach aufgeben.

Irgendwie war Lucy gerade allgemein gelangweilt. Sie mochte die Jobs lieber, bei denen sie mit Adrenalin getränkt an ihre Grenzen getrieben wurde. Jedoch gehörten eben auch diese Arbeiten zu ihrem Leben. Auf der anderen Seite war es sicherlich nicht allzu verkehrt, wenn sie erst einmal ein wenig Ruhe hatte. Ihr Körper könnte mal vernünftig regenerieren. Diese Übergabe war halt einfach nichts, wo sie selbst großartig etwas zu tun hatte. Höchstens böse Kucken, wenn jemand aus der Reihe tanzen sollte. Wer wusste schon, wie lange diese Ruhe noch andauern würde.


|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Schattenstadt || Appartment 23C || Lucy Dent, Etara, Pumpkin, NSC's ||
 
< Hyperraum | Outer Rim Territorien | Krel’than’ > Shopa, Baxter


Drei Tage Hyperraum. Drei verdammte Tage eingepfercht mit einem BX-Droiden, der klang wie ein abgehalfterter Stand-up-Komiker und roch wie ein durchgebrannter Servomotor – zumindest glaubte Shopa das. Irgendwo hinten in der Krel’than war ein Leck in der Kühlleitung, und seit dem Sprung über Yaga Minor roch das ganze Schiff penetrant nach verschmortem Dichtgummi und geschmolzenem Elektrokabel. Shopa nannte es liebevoll: „Der Duft von Heimat.“ Er hatte sich vorgenommen, die Strecke von Bastion nach Nar Shaddaa durchzuziehen. Kein Halt. Kein Gelaber. Kein Ärger. Und natürlich – lief es genau andersrum.

Erster Halt: Garqi.

Die Navigationsanzeigen blinkten rot wie ein wütender TIE-Pilot, und Baxter meinte mit dieser gewissen „Ich hab’s ja gesagt“-Stimme:

„Hitzespitzen in den Stabilisatoren. Wenn wir weiterfliegen, verwandeln wir uns in ein stylisches Feuerwerk. Und ich hab mein Konfetti vergessen. Stabilisatorspule droht uns das Heck abzuschmelzen. Und ich hab nicht mal Marshmallows eingepackt."
Der ehemalige Soldat knurrte. "Verdammte Krücke... du oder das Schiff. Weiß nicht mehr, was von beidem öfter spinnt."
Garqi sah aus wie eine Amethyst-Kugel im All – hypnotisch schön von außen, innen eher... lila Feldarbeit und Staub. Und Bohnen. Überall Bohnen. Die Luft roch nach geerntetem Caf und irgendwas, das an feuchte Baumrinde erinnerte. Während ein wortkarger Reparateur an der Krel’than herumfluchte, hatte Baxter natürlich schon eine Cantina aufgetrieben – er nannte sie „authentisch“.
„Die Bar besteht aus AT-AT-Beinsegmenten. Ich fühl mich wie in einem historischen Denkmal“, erklärte er stolz, als sie eintraten. Zehn Minuten später flog ein Kubaz über den Tresen. Die BX-Einheit folgte taumelnd, einer seiner Sensoren leicht verzogen.
„Ich hab doch nur gesagt, dass sein Rüssel nach überreifem Meiloorun riecht!“ verteidigte er sich lachend. Shopa sagte nichts.

Nächster Halt: Phindar.

Ein Planet, der so sauber wirkte, dass selbst Staub gezwungen war, sich anzumelden. Seit seinem Beitritt zur Neuen Republik war die Welt zum Paradebeispiel für Bürokratie und Ordnung geworden. Selbst die Einheimischen trugen ihre Genehmigungen mit Stolz – oder auf der Stirn, je nach Temperament.

„Ich sag’s dir, Boss“, murmelte Baxter, während sie über das Raumhafen-Terminal liefen, „die Kameras verfolgen mich.“
„Weil du mit deinem Öllappen-Schal und einem Sabacc-Chip im Sensorauge aussiehst wie ’ne wandelnde Gesetzeslücke.“
„Also... cool.“

Shopa grunzte nur. Er mochte Phindar nicht. Zu viele Regeln. Zu viele Beamte. Zu wenig Humor.
Sie wollten nur tanken und kurz verschnaufen – doch Baxter war verschwunden, kaum dass sie den Raumhafen verlassen hatten. Als Shopa ihn schließlich fand, saß der Droide in einer sterilen Cantina namens Phindari Pearl, an einem Tisch mit blinkenden Kartendisplays und einer Körperhaltung, der für einen Droiden erstaunlich selbstzufrieden wirkte.

„Sag mir nicht, du zockst.“
„Dann sage ich dir halt nicht das ich zocke... Noch eine Karte, und ich hab ein reines Sabacc.“

Shopa verschränkte die Arme. „Du sagst das jedes Mal.“
„Diesmal mein ich’s ernst. Ich hab schon den Idioten und die Zwei. Brauch nur noch die verdammte Drei.“

Der Barkeeper – ein Duro mit exakt gezogener Uniformfalte und Gesicht wie aus porzellanpoliertem Plasteel – trat an den Tisch. „BX-Einheiten sind nur mit Sondergenehmigung zum Glücksspiel berechtigt.“
„Na dann“
, sagte Baxter und schob eine Karte in die Sperrzone des Tisches, „nenn mich genehmigt.“
Der Duro griff zum Comlink.
Shopa griff zu Baxter.

„Wir gehen. Jetzt!“
„Aber Boss! Ich war ein Idiotenarray entfernt vom Ruhm!“
„Und nur eine Meldung vom Lagerfeuer-Upgrade...“

Mit protestierend knirschenden Gelenken ließ sich die BX-Einheit vom Tisch ziehen. Der Barkeeper murmelte etwas von „Berichtspflicht an das Glücksspielbüro“, doch Shopa ignorierte ihn.
Zurück an Bord der Krel’than, während die Triebwerke aufheulten, brummte der ehemalie Schockboxer:
„Wenn du das nächste Mal wieder sabaccspielst – tu’s wenigstens auf einem Planeten, der ’nen Sinn für Humor hat.“
Baxter zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, der Idiot in meiner Hand reicht für uns beide.“

***

Jetzt, kurz vor dem Eintritt in den Huttenraum, vibrierte das Cockpit leicht. Die Sterne draußen streckten sich wie lange Schatten, dann zuckten sie zurück – der Hyperflug näherte sich seinem Ende. Ein metallisches Ping meldete sich vom Navigationsrechner:
„Hyperroute beendet. Austrittspunkt: Nar Shaddaa, Huttenraum – in 90 Sekunden.“
Baxter, rücklings im Copilotensitz sitzend, ein Öllappen wie ein Schal um den Hals geschlungen, drehte leicht den Kopf zu Shopa.

„Na dann, Boss... Zeit, die hübschen Schnecken zu besuchen.“
Er ließ eine dramatische Pause.
„Willkommen im Reich der Fettleibigkeit, Korruption... und süßem Spice-Duft.“
Der hünenhafte Mensch blickte nicht einmal zu ihm.
„Du hältst dich zurück. Kein Glücksspiel, keine Schulden, keine neuen Kopfgelder auf uns. Und ich will nicht wieder hören, dass du das ganze Backup-Gedächtnis gegen ein Sabacc-Deck getauscht hast.“
„Hey, das war ein limitiertes Sammler-Set!“
Baxter!“
„Alles klar, Boss. Kein Zocken. Nur Staunen. Und vielleicht ein bisschen... Spionieren. Fürs Protokoll, versteht sich.“
Der Realraum flammte auf.
Nar Shaddaa lag vor ihnen – wie eine verkommenes Kronjuwl im düster des Alls. Gigantische Türme, Neonlichtschlieren, grell blinkende Werbeprojektionen für alles von Blurrg-Suppe bis Bio-Slave-Customization. Dazwischen: Verkehrsstrom wie ein wütender Bienenstock, kontrolliert von mürrischen Hafenautomaten und überarbeiteten Lotsendroiden.

„Willkommen zurück im Magen des galaktischen Abschaums“, murmelte Shopa, während er den Kurs auf die unterste Ebene setzte.
Ein Knistern aus der Comeinheit.

„Unidentifiziertes Schiff, Sie nähern sich dem Landehafen 09-Cherek. Nennen Sie Ihr Rufzeichen und bestätigen Sie Ihren Landegrund.“
Baxter beugte sich vor. „Lass mich.“
„Nein.“

Zu spät. Der Droide schnappte sich das Com.
„Hier spricht die Glorreiche Morgenröte. Frachtregistrierung: Kunstharz-Terrakotta aus Onderon. Landegrund: Kunstmesse.“
Eine Pause.
„Kunstmesse?“ kam es ungläubig zurück.
„Ja, von Borga dem Hutten.“
Ein hörbares Seufzen auf der anderen Seite.
„Landung auf eigene Verantwortung. Dock 17-Cherek. Und wehe, das Schiff tropft Schmiermittel.“
Sie setzten auf einem schmalen, halb zusammengeflickten Hangarbereich auf, irgendwo zwischen einem verkeimten Frachter und einem abgestellten Müllschlepper. Aus den Wänden quoll Dampf. Es roch nach Ozon, altem Fett und etwas, das verdächtig nach verbranntem Fleisch und verschmortem Fell roch. Kaum waren die Triebwerke verstummt, kam ein untersetzter, schleimiger Kadas’sa’Nikto mit Glubschaugen auf sie zu, ein zerkratztes Datapad in der Klaue. Seine Stimme klang, als hätte jemand eine Kafmühle beleidigt.
„Die Dockgebühr beträgt Achtzig Credits. Für fünfundzwanzig extra kriegt ihr nen Gonk-Droiden, der das Teil bewacht. Oder ’ne sehr hungrige Kowakianischen Affeneidechse.“
Der Kopfgeldjäger hob eine Braue. „Für fünfzig bewacht’s dein Großvater persönlich.“
Der Nikto grinste schief. „Der ist tot.“
„Dann ist er wenigstens zuverlässig.“

Das Grinsen wurde breiter. „Deal.“
Shopa bezahlte, Baxter sah sich demonstrativ um.
„Also wenn hier einer unser Schiff klaut, wird er’s bereuen. Die Bordtoilette ist verflucht.“
Bevor sie gingen, hackte Shopa ein paar letzte Eingaben ins Hangar-Terminal.
Baxter sah ihm über die Schulter.

„Das ist jetzt aber schon fast subtil, Boss.“
„Ich wachse eben mit meinen Aufgaben.“

Sie verschwanden in der Menschenmasse, die wie eine lebendige Suppe durch die schmalen Gassen von Nar Shaddaa floss.
Über ihnen flackerte eine riesige Holo-Werbung.
Eine stilisierte Twi’lek – Glitzerhaut, endlos lange Lekku, High Heels, Chrom-Stange – drehte sich elegant in der Luft, während pinkes Licht ihre Silhouette aufleuchten ließ wie ein Feuerwerk der Versuchung. Um sie herum regneten animierte Credits, die in der Luft verpufften wie schlechte Entscheidungen bei Tageslicht. Darunter brannte sich ein grellvioletter Slogan in die Netzhaut:​

„The Twi’light Club – Dance & Drinks.“
Baxter immitierte einen leisen Pfiff durch die Zähne, sein Kopf leicht schiefgelegt.
„Sag, Boss… nur damit’s keine Missverständnisse gibt – da spiel ich nicht.“
Shopa würdigte ihm keinen Blick. Aber sein Gesicht war Antwort genug...



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