N'zoth

[Weltraum vor N’zoth, DRD Volcanic, Krankenstation]- Aviendha

Als Aviendha wieder zu sich kam hatte sie zunächst das Gefühl, wieder mit aller Gewalt in die Schwärze zurück gerissen zu werden, der sie sich gerade mühsam hatte entreißen können. Ihre Augenlider flatterten, ehe die Schmerzen in ihrem – vorsichtig geschätzt – gesamten Körper sie wissen ließen, dass sie tatsächlich wieder bei Bewusstsein war. Das nächste, was ihr auffiel, war der dicke Verband um ihren Hals sowie ein kühles Pflaster auf ihrer Wange wo, wie ihre langsam zurückkehrenden Erinnerungen sie wissen ließen, ein Blasterschuss ihr Leben beinahe endgültig beendet hätte. Sich umschauend stellte sie fest, dass sie sich irgendwo im Inneren eines Raumschiffes oder einer Raumstation befinden musste – immer noch auf der Volcanic? – ehe ihr klar wurde, dass man neben ihrer Krankenliege einen Sichtschutz aufgebaut hatte, wohl, um ihre Privatsphäre zu schützen. Trotzdem war sie nicht alleine – am Fußende der Krankenliege stand Nylar, die nun, da die Legatin in Bewegung geriet, ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf sie konzentrierte. Nur eine leichte Schramme an der Schläfe der Chiss verriet, dass auch sie die Entführung durch die Yevethaner und das Nachspiel im Hangar des Dreadnaught nicht unbeschadet überstanden hatte.

„Legatin Cain! Wie geht es Ihnen?“

„Furchtbar“, erwiderte Aviendha wahrheitsgemäß, bevor sie sich zwang, von der Liege aufzustehen – und es fast gleich wieder bereute, als ihre Beine unter ihr nachgaben. Einen Sekundenbruchteil später war die Präfektin neben ihr und hielt sie stützend fest.

„Vorsichtig! Sie haben viel Blut verloren… ich bin keine Ärztin, aber ich würde sagen, dass Sie sich erst einmal ausruhen sollten.“

„Ausruhen kann ich mich später“, wiegelte die Legatin ab und sah sich nach ihrer Uniformjacke um, da sie mittlerweile bemerkt hatte, dass diese ihr abgenommen worden war.

„N’zoth…“

„N’zoth ist verloren, glaube ich“, unterbrach die Chiss sie.

„Oder hatten Sie den Eindruck, als hätte unser Militär alles unter Kontrolle?“

Trotzdem machte Nylar keinerlei Anstalten, ihre Vorgesetzte wieder auf die Krankenliege zu verfrachten, sondern reichte ihr stattdessen ihre Uniformjacke, die auf einem Beistelltisch gelegen hatte. Aviendha verzog leicht den Mund, als sie feststelle, dass das Kleidungsstück immer noch in, mittlerweile getrocknetes, Blut getaucht war.


„Bedauerlicherweise konnte ich keinen Quartiermeister auftreiben“, kommentierte die Präfektin sarkastisch.

„Wie es aussieht, ist die Volcanic hoffnungslos unterbelegt. Diese Krankenstation hier war ebenfalls nicht besetzt – Sie wurden von einem Sanitäter des Trupps Soldaten behandelt, der uns offenbar im Hangar zur Hilfe gekommen ist.“

„Wie ist die Situation?“


Aviendha setzte sich für einen Moment zurück auf die Liege, nachdem sie ihre Uniformjacke angezogen und ihre Rangabzeichen zurechtgezogen hatte. Sie fühlte sich entsetzlich schwach – und die periodischen Schwindelanfälle machten es nicht unbedingt besser.

„Nach allem, was man mir gesagt hat, ist Commander Aaronson – der Kommandant der Volcanic – mittlerweile auf der Brücke. Scheinbar hat ein Teil der Kerncrew die Situation dort einigermaßen unter Kontrolle. 15t88 ist bei ihnen. Wie es indes auf dem Rest des Schiffes aussieht…“

Nylar zuckte mit den Achseln.


„Keine Ahnung. Vielleicht sind irgendwo noch Yevthaner, vielleicht nicht. Ich jedenfalls…“

Und mit diesen Worten tätschelte sie die schwere Blasterpistole, die an ihrem Uniformgürtel hing.

„… überlasse lieber nichts dem Zufall.“

„Ich muss mit Aaronson sprechen“, beschloss die Legatin. Wenn es einen Ort gab, an dem sich herausfinden ließ, wie sich die Lage auf der Planetenoberfläche darstellte, dann war es wohl die Brücke des Dreadnaughts. Dann stutzte sie, als ein weiteres Erinnerungspuzzleteil seinen Platz fand.

„Wo ist Sergeant Toorr?

„Ich fürchte, man hat ihn aus Sicherheitsgründen inhaftiert.“

„Nun gut. Das klären wir später.“

Aviendha schwang sich von der Krankenliege und zwang sich dazu, nicht sofort wieder nach Halt zu suchen.

„Gehen wir.“


Der Weg von der Krankenstation hin zur Brücke des Raumschiffes schien einigermaßen gesichert, jedenfalls trafen Aviendha und Nylar auf keinerlei Yevethaner oder sonstige Probleme. Die Soldaten, die die Brücke bewachten, ließen sie dann auch ohne Anstand passieren. Bevor sie sich jedoch in Richtung der Gruppe Brückenoffiziere orientieren konnte, unter denen sich auch der Commander befinden musste, war es 15t88, der ihr den Weg versperrte.

„Legatin Cain, welche Freude, Sie wieder auf den Beinen zu sehen.“

Der Verwaltungsdroide neigte in einer ungelenken Bewegung seinen Kopf.

„Ich muss Sie davon in Kenntnis setzen, dass Sie nun die amtierende Statthalterin des Imperators in diesem System sind. Gouverneur Kerrigan wurde von den aufständischen Yevethanern öffentlich hingerichtet.“

Er deutete in Richtung der Brückenoffiziere, während Aviendha die Nachricht vom Ableben ihres ehemaligen Vorgesetzten mit erstaunlicher Fassung verarbeitete. Schließlich war es Kerrigan gewesen, der ihre Warnungen wieder und wieder in den Wind geschlagen hatte, wenngleich kein großflächiger Aufstand Inhalt ihrer Warnungen gewesen war.

„Commander Aaronson scheint derzeit mit anderen Offizieren der Flotte das weitere Vorgehen erörtern zu wollen. Ich bin mir jedoch sicher, dass auch das Wort der offiziellen Vertreterin der Sektorverwaltung Gehör finden wird.“

Aviendha lächelte dünn, als ihr Blick in Richtung des Mannes mit den Abzeichen eines Commanders der imperialen Flotte wandelte, der in diesem Moment in ein Gespräch mit zwei ähnlich dekorierten Hologrammen vertieft war (Hackett, Mengsk). Sie war nicht bereit, den Optimismus des Droiden zu teilen, bedachte man die mangelnde Kooperationsbereitschaft, die die Flotte in Bezug auf die Werften N’zoths an den Tag gelegt hatte, doch da sie Gast auf seinem Schiff war, wollte sie Aaronson nicht vor den Kopf stoßen und wartete daher, bis er auf ihr Erscheinen auf seiner Brücke von sich aus reagierte.

[Weltraum vor N’zoth, DRD Volcanic, Brücke]- Commander Aaronson, Commander Hackett (Holo), Captain Mengsk (Holo), Aviendha, Nylar, 15t88, Brückenoffiziere
 
[N'Zoth-System | Orbit von N'Zoth | Orbitaldock Zwei | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson, Aviendha Cain und NPCs; Mance Hackett und Arcturus Mengsk über Holo; Tom West im Schiff unterwegs

Mengsk hatte Recht: Die schlimmen Umstände trübten die Wiedersehensfreude beträchtlich. Dennoch bedeutete seine Ankunft im System eine große Erleichterung für Gordon Aaronson. Er wusste, das der Kreuzer und sein Kapitän zu leisten imstande waren. Die zusätzliche Feuerkraft und ein zuverlässiger Verbündeter waren nicht mit Gold aufzuwiegen. Hinzu kam noch, dass es nun jemanden gab, der einen höheren Rang bekleidete als der Mygeetaner und den Befehl übernehmen konnte. Er musste nun nicht mehr alles allein entscheiden. Die Verantwortung für sein Schiff und die kleine Besatzung, die sich an Bord befand, scheute er nicht; aber er hatte kein Bedürfnis, auch für das ganze System verantwortlich zu zeichnen.

Während Arcturus Mengsk in seiner gewohnten Tatkraft die nächsten Schritte beschloss, wurde Aaronson durch einen Wink eines hässlichen kleinen Ugnaught darauf aufmerksam gemacht, dass jemand seine Brücke betreten hatte. Er schaute sich um und erblickte Aviendha Cain. Sie sah fürchterlich aus! Blass wie eine Leiche, die Augen dunkel gerändert, die Wangen eingefallen, Haar und Uniform waren in Unordnung. Aber er war überrascht, dass sie überhaupt auf den Beinen war. In Anbetracht ihrer schweren Verletzungen hätte er keine Wette darauf abschließen wollen, dass sie überlebte, und es nicht für möglich gehalten, dass sie so bald ihr Krankenbett verlassen konnte. Diese Tatsache bescheinigte entweder ihr eine beachtliche Zähigkeit oder ihm eine sehr schlechte Leistung bei der Bewertung ihres Gesundheitszustandes. Er gab ihr einen Wink, näherzukommen, damit sie in den Erfassungsbereich der Holokamera gelangte. Als Arcturus fragte, ob es noch Kommentare zu seinem Plan gäbe und Hackett ihm daraufhin Glück wünschte, trat sie neben Gordon und erschien somit auch in den Projektionsfeldern der anderen beiden Kreuzer.


»Captain, Commander... ich darf Ihnen Legatin Aviendha Cain vorstellen. Nach dem Tod des Gouverneurs ist sie die höchste Verwaltungsbeamte des Imperiums in diesem System. Ich erlaube mir, sie zu dem Gespräch hinzuzuziehen.«

Gordon hielt nicht viel von Frauen in leitenden Positionen - weder in den Streitkräften noch in der Verwaltung. Dass er sie so bereitwillig einbezog, war ziemlich ungewöhnlich für ihn, und möglicherweise überraschte er auch Mengsk damit, der von seinen Vorbehalten gegenüber dem weiblichen Geschlecht wusste. Auch war er der Auffassung, dass die Flotte unter normalen Umständen keine Tipps von irgendwelchen zivilen Beamten brauchte, um ihren Job zu machen. Dass er dennoch froh war, sie hier zu sehen, lag vor allem daran, dass er so einen weiteren Teil der Verantwortung an sie abgeben konnte. Er war noch nicht bereit, sich mehr aufzubürden, als er schon auf den Schultern trug. Wäre er das, hätte man ihn schon lange in höhere Positionen befördert.

Zu spät fiel ihm ein, dass er keine Ahnung hatte, ob sie überhaupt schon von Kerrigans Tod gehört hatte. Wenn nicht, erfuhr sie es nun auf ziemlich schonungslose Weise. Aber sie ließ sich keine Überraschung anmerken - nur unheimlich müde sah sie aus, fand Gordon.


»Ich glaube, Sie haben Captain Mengsks Plan gehört, Legatin. Sir, ich teile Ihre Auffassung und lasse mein Schiff soeben von den Docks weg steuern, aber ich habe noch Anmerkungen zu machen. Sie sollten wissen, dass die Yevethaner einen Versuch unternommen haben, die Volcanic zu übernehmen, und soviel ich weiß, haben sie das auch auf den anderen Schiffen im Dock getan. Zu den meisten ist der Kontakt abgebrochen und es steht zu befürchten, dass zumindest manche von ihnen in Feindeshand sind. Auch auf dem Planeten waren sie offenbar unheimlich effizient, so ungerne ich das zugebe. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass wir die einzigen sind, die noch Kontrolle über Raumfahrzeuge haben. Wahrscheinlich versuchen auch Zivilisten und vielleicht Reste der Garnisonstruppen, den Planeten zu verlassen. Meine Sensoren sind nur eingeschränkt verwendbar, aber vielleicht können Sie Shuttles oder andere Fahrzeuge entdecken. Ich denke, es ist unsere Pflicht, zu evakuieren wen wir können. Denn nach allem was ich über die Yevethaner weiß, steht dort unten ein riesiges Massaker bevor!«

Er hatte die paar Sätze ziemlich schnell und hektisch ausgesprochen. Er hatte das Gefühl, dass ihm die Zeit weglief, denn ebenso wie Mengsk zweifelte er nicht daran, dass der Victory-Sternenzerstörer kein Verbündeter war. Und wenn seine Annahme stimmte, dass die Yevethaner überall Enterversuche unternommen hatten, war das vielleicht erst der Anfang. Unwillkürlich wandte er sich um, in die Richtung, in der die gewaltige, sagenumwobene Subjugator lag - auch wenn er sie durch die Wände des Schiffes natürlich nicht sehen konnte.

[N'Zoth-System | Orbit von N'Zoth | Orbitaldock Zwei | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson, Aviendha Cain und NPCs; Mance Hackett und Arcturus Mengsk über Holo; Tom West im Schiff unterwegs
 
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[Weltraum vor N’zoth, DRD Volcanic, Brücke]- Commander Aaronson, Commander Hackett (Holo), Captain Mengsk (Holo), Aviendha, Nylar, 15t88, Brückenoffiziere

Als Aaronson sie überraschend rasch zu sich heranwinkte, zögerte Aviendha nicht, der Einladung des Kommandanten schnellstmöglich nachzukommen und fand so zum ersten Mal die Gelegenheit, seine beiden Gesprächspartner genauer zu mustern. Beide kannte sie – natürlich – nicht, wenn sich ihr Anhand des näheren Studiums der Rangabzeichen beider männlicher Menschen nun offenbarte, dass es sich um einen Captain und einen Commander handelte. Beide waren ungefähr in Aaronsons Alter – und damit bedeutend älter als sie. Ob sie damit besonders alt für ihren Rang oder exakt im „richtigen“ Alter – gesprochen aus der Perspektive eines Karriereoffiziers – waren vermochte die Legatin nicht zu sagen, allerdings mochte schon ein Anzeichen sein, dass Aaronson einen Dreadnaught kommandierte – und somit ein Schiff, das – so viel war auch ihr bewusst – nicht mehr den aktuellen Stand der Technik innerhalb der imperialen Flotte darstellte. Außerdem waren alle drei irgendwie hier bei N’zoth gelandet – auch das konnte man als Zeichen dafür verstehen, dass sie bei irgendjemanden in Ungnade gefallen waren. Niemand kam freiwillig hierher. Und der heutige Tag belegte einwandfrei warum.

Nach einem knappen Nicken in Richtung beider Hologramme, von dem sie nicht wirklich erwartete, dass es erwidert wurde, sog Aviendha dann auch begierig die Informationen auf, die sich ihr durch den Wortwechsel der Kommandanten eröffneten. Unglücklicherweise war die Quintessenz recht simpel: der schlimmste Fall war eingetreten und sie konnte es nicht verhindern, dass ihre Augen sich bei der Erwähnung eines Sternzerstörers, der sich ihnen näherte, leicht weitete. Vermutlich handelte es sich bei einem Schiff dieser Größenordnung um eines der mächtigsten, wenn nicht das mächtigste im Orbit N’zoths, und doch hatten die Yevethaner es allem Anschein nach mühelos geschafft, es unter ihre Kontrolle zu bringen. Aaronson und die Crew der Volcanic hatten – wie sie selbst – einfach nur Glück gehabt.

Während sie immer noch damit kämpfte, die jüngsten Erkenntnisse zu verarbeiten, und von einem leichten Schwächeanfall heimgesucht wurde, schaffte sie es gerade noch, den Worten des Offiziers neben ihr zu lauschen, da Aaronson Dinge ansprach, die auch für sie von Belang waren. Die Möglichkeit ziviler Schiffe, die von N’zoth und der Lynch“justiz“ der Yevethaner flohen war auch aus ihrer Sicht durchaus gegeben, ebenso wie die Möglichkeit, das Elemente der lokalen Garnison es geschafft hatten, sich abzusetzen. Sie konnten einfach nicht einfach so allesamt aufgerieben worden sein. Sie konnten einfach nicht.


„Ich stimme dem Commander zu“, schaltete sie sich ein und musste sich zwingen, ihre Stimme kräftiger klingen zu lassen, als sie sich in Wahrheit fühlte.

„Gouverneur Kerrigan mag die Bedrohung durch die Yevethaner stets unterschätzt haben, doch wir wussten, um was für Bestien es sich bei ihnen handelte. Es gab durchaus Notfallprotokolle – ich kann mir nicht vorstellen, dass niemand geschafft hat, sich nach ihnen zu richten.“

Die Konsequenzen dessen wären fatal. Der Gouverneurspalast beherbergte nicht nur gewissen materiellen Wert, sondern zudem auch zum Teil äußerst sensible Informationen, die Sektorverwaltung und das gesamte Imperium betreffend. Wenn es niemandem gelungen war, diese Informationen zu vernichten, bevor die Yevethaner sie in die Hände bekommen hatten…

„Ich für meinen Teil möchte niemanden dem Schicksal überlassen, das einen jeden Menschen und Nicht-Yevethaner auf N’zoth erwartet…“


Ein leichtes Schaudern lief ihr über den Rücken, als wieder die gleichen Bilder vor ihrem Inneren Auge abliegen: die gebleckten Zähne der Yevethaner, die bluttriefenden Klauen, der blanke Hass, der in ihren schwarzen Augen zu liegen schien…

„Vielleicht gelingt es mir mit Hilfe meines Stabes, Kontakt zu Resten der Garnisonstruppen aufzunehmen“, zwang sie sich fortzufahren.

„Auch wenn ich weiß, dass für Sie die Unversehrtheit Ihrer Schiffe und Mannschaften an erster Stelle steht.“

Sie erwartete von keinem Offizier der Flotte, sein Leben für ein paar versprengte Reste der Garnisonstruppen oder Zivilisten sein Leben zu riskieren, wenn gleichzeitig klar war, dass dies N’zoth nicht für das Imperium retten würde. Dass Aaronson es dennoch ins Gespräch gebracht hatte, überraschte sie ein wenig – obwohl sie den älteren Commander zugegebenermaßen nicht kannte.

[Weltraum vor N’zoth, DRD Volcanic, Brücke]- Commander Aaronson, Commander Hackett (Holo), Captain Mengsk (Holo), Aviendha, Nylar, 15t88, Brückenoffiziere
 
[N'Zoth-System | Orbit von N'Zoth | Orbitaldock Zwei | DRD Volcanic |Gangstück an Bord, Tom West und NPCs

Die beiden Privats die Tom begleiteten drückten sich eng Links und Rechts an die Gangwände um dem Blasterfeuer zu entgehen. Sie erwiderten sofort das Feuer mit ihren Blastergewehren. Die beiden Soldaten, sahen ein leichtes Ziel und gaben gezielte Schüsse ab und trafen den bereits verletzten Yevethaner. Er wurde gleich drei oder viermal getroffen am Oberkörper. Genau konnte Tom es aus seiner Position, am Boden nicht erkennen. Diesmal reichten die Treffer mehr als aus. Wie ein nasser Sack klappte der Yevethaner einfach zusammen und sank zu Boden. Sein Sprechgesang hatte ebenfalls ein ende gefunden und darüber war Tom am meisten dankbar.

Tom hatte an die Übertragung denken müssen, die er auf der Brücke mit angesehen hatte. Wer war dieser Kal Fraan? Was hatte ihn dazu getrieben, sein Volk in den Aufstand zu treiben? Was brachte es ihm ein außer Imperiale Vergeltungsmaßnahmen Tom zuckte zusammen, als direkt vor ihm ein Blasterstrahl in den Boden einschlug. Wurde Tom jäh aus seinen Gedanken gerissen. Fluchend robbte er Stück zurück und feuerte, um die Gegner in Deckung zu zwingen. Tom hatte Angst, wer wollte den schon wirklich sterben? Tom ganz gewiss nicht. Der Einschlag war wirklich nahe gewesen und lies Tom sich seiner Sterblichkeit bewusst werden. Er hatte sogar die Hitze des Schusses gespürt und wie der Treffer die Deckplatten vor sich erhitzten.

So leicht gaben diese Yevethaner leider nicht auf. Einer rannte zu einer anderen Deckung, mit einigen schnellen schritten und zwang so die Soldaten ihr Feuer aufzuteilen. Sie handelten langsam Taktisch und das gefiel Tom gar nicht. Da schrie einer der Privats auf, er war getroffen worden. Leider an einer kaum geschützten Stelle wie Tom bemerkte musste. Schlimmer noch Tom sah den Gang entlang eine weitere Gruppe Yevethaner näher kommen. Anscheinend waren sie durch das Geräusch des Blasterfeuers angelockt worden. Jetzt waren sie deutlich in der Unterzahl und hatten noch einen Verletzten Privat dabei. "Zurück zum Turbolift" rief Lieutenant West und stand auf. Ungezielt gab er schnell ein paar Schuss ab und stützte dann den Verletzten Privat. Der andere Soldat blieb kurz zurück und Trieb die Yevethaner mit einigen schnellen Schüssen in Deckung, ehe auch er sich zurück zog. Immer wieder gab er ein paar Schuss ab um den Vormarsch der Yevethaner zu verlangsamen.

Der Turbolift war zum Glück nicht weit entfernt, so das sie es Schaften ihn zu erreichen ohne überrannt zu werden von den Yevethanern. Immer wieder zuckten Schüsse dicht an ihnen vorbei Als Abschiedsgruß bekamen sie ein paar Treffer gegen die sich schließende Turbolifttür und in die Kabine. Dann waren sie erst mal in Sicherheit. Die erste Station die sie ansteuerten war die Krankenstation um den Verletzten Privat so schnell wie möglich dort abzuliefern und versorgen zu lassen. Das waren 6 oder 8 Yevethaner gewesen schätzte Tom. Wirklich Zeit sie zu zählen hatte er nicht wirklich gehabt vielleicht waren es auch ein paar mehr.

Tom fragte sich was sie dort gewollt hatten und überlegte. Wenn er sich richtig erinnerte waren sie aus einer Tür zu einer Turbolaserbatterie gekommen. Waren die Waffen doch einsatzbereit und Installiert? Aber ohne Energie würden sie nicht feuern können und Commander Aaronson würde alle Energie in den Antrieb leiten um von hier zu verschwinden vermutete Tom. Dann kam ihn ein wesentlich schlimmerer Gedanke. Turbolaser wurden auch mit Tibanna-Gas betrieben. Ob es noch gefüllte Tanks an Bord gab wusste er leider nicht. Das bereitete Tom doch ein Wenig sorgen. Er sollte wohl besser auf die Brücke zurück. Sein wissen reichte bei weiten nicht aus um einzuschätzen ob es wirklich eine Gefahr gab oder es nur Einbildung war. Tom hoffte auf letzteres. Auf der Krankenstation erfuhr er von Privat Jengkis das die Legatin wohl auch auf der Brücke zu finden war. Tom verpflichtete einen Leicht verwundeten dazu Squad 3, die Streife gingen, zu berichten, wo er auf die Yevethaner getroffen war, ehe er sich Richtung Brücke aufmachte. Vielleicht fanden sie ja die Yevethaner und konnten sie stellen. Oder zumindest abhalten, dort weiter zu machen mit ihrer Arbeit oder was auch immer sie dort gesucht hatten.

Auf der Brücke angekommen verhielt er sich erst mal still um niemanden zu stören und sah sich nach jemanden um der nach Techniker aussah und ihn Auskunft geben konnte. Den Commander oder die Legatin wollte er nun wirklich nicht belästigen, sie hatte sicherlich, wichtiges zu besprechen und zu entscheiden. So übte er sich in der hohen Kunst junger Offiziere, möglichst nicht aufzufallen und zu stören. Außerdem wollte er sich bestimmt nicht mit seiner Befürchtung vor diesen hohen Offizieren lächerlich machen, weil sein Technisches wissen zu beschränkt war.
Hatte Hackett nicht ähnliche Kritik an ihm geäußert? und sah kurz in Richtung des Holos.

[N'Zoth-System | Orbit von N'Zoth | Orbitaldock Zwei | DRD Volcanic |Brücke, Commander Aaronson, Commander Hackett (Holo), Captain Mengsk (Holo), Aviendha, Nylar, Tom West, 15t88, Brückenoffiziere
 
[N'zoth System - In Richtung Orbit - ESD Azmodan – Brücke] Captain Arcturus Mengsk, Brückenbesatzung, Über Holo Gordon Aaronson, Mance Hackett, Aviendha Cain

Der Plan des Captains war wohl die einzige Möglichkeit die sich den Anwesenden bot. Der grauhaarige Offizier, wie auch Aaronson stimmten dem Plan zu und begannen bereits ihre Schiffe auf Kurs zu bringen. In der Zwischenzeit holte Gordon eine sichtlich mitgenommene und stark ausgemergelte Frau dazu, welche er als Legation Aviendha Cain vorstellte. Kurz nickte der Bärtige Offizier der Frau zu. Wieso holte Gordon sie dazu? Das aktuell war eine rein militärische Angelegenheit, eine Bürokratin würde ihre Lebensdauer bestimmt nicht groß verlängern. Vorallem nicht wenn sie den Wunsch zur Sprache brachte, versprengte Überlebende aufzusammeln und zu retten. Erwartungsgemäß stimmte Gordon ihr zu und seine Stimme überschlug sich als er seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, noch Überlebende Retten zu können. Armer Narr, Mengsk ging weder davon aus jemanden retten zu können noch das es nennenswerte Menschenzahlen vom Planeten geschafft haben. Nach allem wie es aussah war dies ein seit langer Zeit geplanter Aufstand der nicht nur die komplette Planetare Verteidigung auf der Oberfläche überrumpelt hatte, sondern auch den Orbit in feindliche Hände hat fallen lassen. Es war schon ein ziemliches Risiko die Azmodan auf den Planeten zuzusteuern, wo Ungewiss war ob sich noch weitere Feindliche Kräfte im Orbit befinden. Dann noch das Leben für einzelne Fähren riskieren?

"Ich werde mein möglichstes tun um nach Überlebenden Ausschau zu halten. Fakt ist aber das sowohl ihre Rettung Legatin als auch das informieren des Sektoroberkommandos höchste Priorität genießt. Jegliche Hilfe für die Bewohner von N'zoth ist Vergebens, solange feindliche Kräfte die Macht über den Planeten besitzen. Und um diese Macht zu brechen braucht es mehr als einen Enforcer und 2 beschädigte Kreuzer. Nun widmen wir uns dem Ablenkungsmanöver, geben sie Vollgas meine Herren ich widme mich dem Victory."

Während sich die "Predator" und die "Volcanic" quälend langsam durch die Leere des Raums bewegten begann sich drohend die Silhouette des Victory-Sternenzerstörers am fernen Horizont abzuzeichnen....so glaubte das Arcturus vor seinem Innerem Auge als er am Aussichtsfenster stand und nach draußen blickte. Sein Plan mit der Azmodan war ziemlich simpel aber die Chancen standen gut das er funktionieren würde. Eine bekannte Schwäche der Imperialen-Schiffsklassen der größeren Schiffe war der schwache Feuerwinkel nach unten. Aus diesem Grunde begann die Azmodan einen leichten Kurs weg von dem Victory-Sternenzerstörer einzuschlagen, nährte sich ihm dabei aber unvermeidlich. Berechnungen des Schiffcomputers haben bei aktuellem Kurs ergeben, das sie einen kurzen Zeitpunkt in die effektive Feuerreichweite des Victorys rutschen würden....ebenso war dies auch ihre effektive Reichweite. Sobald dies geschah hatten die Geschützstellungen den Befehl in Richtung des Kreuzers zu feuern. Wenn sie die Aufmerksamkeit des Schiffes hätten würden sie eine scharfe Kurve fliegen und abtauchen. Da der Sternenzerstörer ersteinmal versuchen musste zu manövrieren und die Victory-Klasse sowieso nicht für ihre Beweglichkeit berühmt war würde ihnen dies wertvolle Zeit erkaufen in denen sie das Heil in der Flucht suchen konnten und versuchen würden den Zerstörer weg zu locken. In der Zwischenzeit sollten Aaronson und sein Begleiter bereits genügend Platz zwischen sich und dem Victory haben um sich in Sicherheit an den Rand des Systems bringen zu können.

"Sir in wenigen Minuten erreichen wir die optimale Reichweite. Unsere Sensoren zeigen an das die Waffen des Victorys aktiv sind, ich gehe davon aus das sie ebenfalls auf uns feuern werden."

"Das war zu erwarten. Sobald wir in Reichweite sind geben sie den Befehl an die Geschütze. Massives Feuer nach eigenem Ermessen. Wir sind eine Mücke für ihn und als solche werden wir ihn solange stechen bis wir seine Aufmerksamkeit haben!"

[N'zoth System - In Richtung Orbit - ESD Azmodan – Brücke] Captain Arcturus Mengsk, Brückenbesatzung, Über Holo Gordon Aaronson, Mance Hackett, Aviendha Cain
 
-N'Zoth-System, Orbit, Orbitaldock zwei, DRD "Volcanic", GSD "Predator", Kommandobrücke, Mance Hackett, Brückenbesatzung, Commander Aaronson, Captain Mengsk, Legativ Cain -


Leicht verwundert musste Mance mit ansehen, wie Commander Aaronson die Legatin mit in die Übertragung einbezog. Was zur Hölle hat eine Verwalterin mit militärischen Angelegenheiten zu tun? Legatin Cain versuchte sich bestmöglich einzubringen, wenn auch mit eher mäßigen Plänen. Natürlich hätte man versucht, Überlebende aufzugreifen, schließlich wäre es auch die Pflicht gewesen. Doch hatten andere Dinge Vorrang, so mussten sich erst einmal die beiden angeschlagenen Kreuzer, mitsamt der prominenten Passagierin in Sicherheit bringen. Captain Mengsk teilte diese Auffassung, sein Wort war in dem Falle auch Gesetz.

"Ich stimme Captain Mengsk voll und ganz zu. Commander Aaronson, wir sollten uns aufmachen."

Langsam bewegten sich die beiden Kreuzer, wohin war jedoch die nächste Frage. Gab es noch sichere Räume, innerhalb des Raums über N´Zoth? Es war höchste Zeit, den Rat des ersten Offiziers zu anzuhören:

"Lieutenant Dwarg, was meinen sie. Wohin soll es nun gehen? Es hat allerhöchste Priorität, die Verwalterin und unsere Schiffe in Sicherheit zu bringen. Demnach sollten wir Gefechte tunlichst vermeiden."

"Ich kenne mich hier nicht gut aus, Sir. Auch die Sensoren verraten nicht mehr, als ein Blick nach draußen."

Diese Antwort stimmte Commander Hackett keineswegs zufrieden. Unruhig ging er auf und ab, studierte beiläufig den Bericht des Platoons auf der "Volcanic", verfasst von Lieutenant Tom West höchstpersönlich. Besonders viele Schlüsse konnte man daraus nicht ziehen. Die Verluste "hielten sich im Rahmen" hieß es.

"Sir, SF-1 bittet um Landeerlaubnis. Der Pilot kehrt von den Orbitaldocks zurück."

Tatsächlich? Die Rückkehr der Fähre hatte Mance schon längst abgeschrieben, umso mehr erfüllte ihn der Bericht seines Offiziers mit Freude, welche er jedoch weitestgehend zu überspielen vermochte.

"Landeerlaubnis erteilt."

-N'Zoth-System, Orbit, Orbitaldock zwei, DRD "Volcanic", GSD "Predator", Kommandobrücke, Mance Hackett, Brückenbesatzung -
 
N’zoth-System, N’zoth, Giat Nor, Raumhafen, Landefeld


Nicht jeder hatte das Glück in den ersten Unruhen des Aufstandes auf N'Zoth zu sterben. Lieutenant Commander Jorun Zargavia gehörte zu diesen wenigen unglücklichen. Sein Schiff befand sich gerade auf dem Raumhafen zum Jährlichen Wartungscheck, als der Aufstand losbrach. Zuerst war es eine Alarmsirene die Jorun in seiner Kabine aufschreckte und auf die Brücke stürzen lies. Lieutenant Mangat erwartete ihn dort. "Sir der Raumhafen wird Angegriffen!" Wie vor eine Mauer gelaufen blieb Jorun stehen. Angegriffen? Aber wie konnte das sein. Sie befanden sich auf dem Planeten und über ihnen befand sich eine gewaltige Streitmacht. Hier konnte keine Invasion stattfinden. "Von wem? Machen sie gefälligst vollständig Meldung" sagte er harsch und merkte wie sich seine Eingeweide zusammen zogen. Das war alles andere als gut.

Leider war die Corellianische Korvette von Lieutenant Commander Jorun Zargavia nicht Startbereit, der Hauptreaktor war noch nicht wieder einsatzbereit, bedingt durch die Wartungsarbeiten. Waren Teile ausgebaut worden, auf deren Ersatz sie gerade warteten. So das der Lieutenant Commander nicht mit seinem Schiff fliehen konnte. Nicht einmal die Turbolaser waren durch den Energiemangel einsatzbereit. Juron wusste er war absolut wehrlos und ausgeliefert. Einst war das Schiff den Händen der Rebellen entrissen worden und in den Dienst des Imperiums gestellt worden und tat nun bereits seit einigen Jahren an Aufklärungsflügen hier im Koornacht Cluster teil.

"Jeder an Bord sofort zum Vorderen Waffenschrank" sagte Juron über die Bordsprechanlage, die zum Glück noch funktionierte, dank der Notstromversorgung an Bord. Dann beeilte er sich und besorgte sich eine Schwere Blasterpistole. Mit der sich Juron in der Hand doch gleich ein kleines Stück sicherer Fühlte. Nach und Nach meldeten sich 10 Mannschaftsmitglieder bei ihm und nahmen Handwaffen entgegen. Alle anderen Mitglieder der Mannschaft hatten Freigang erhalten.

Durch die nahe Hauptschleuse hörten sie auf einmal frenetische Schreie. Noch war nichts zu verstehen. Ein wenig Neugierig ging Juron in Richtung Schleuse und Blickte hinaus auf das gigantische Landefeld. Zuerst bemerkte er nichts. Dann sah er es im Gebäude des Hauptterminals mehrmals aufblitzen. Nach ein paar Momenten öffneten sich die Türen und eine graue Masse drängte sich heraus. Juron glaubte kaum was er da sah. Dutzende, nein hunderte, vielleicht tausende Yevethaner drängten sich aus dem Gebäude heraus und schwärmten über das Landefeld aus. Der Strom von Lebewesen schien nicht abreißen zu wollen. Immer mehr und mehr drängten sich nach draußen. Sie stürmten auf die Shuttles und Schiffe zu, die Gelandet waren. Die meisten Antriebe waren kalt und hätten erst noch warm laufen müssen. Aber diese Chance ließen die Yevethaner so gut wie niemanden. Erschrocken erkannte Juron als er sich weiter umsah, das jetzt auch aus anderen Gebäuden Yevethaner auf das Landefeld schwärmten.

Mit Schreckensweiten Augen musste er mit ansehen wie diese Sklavenrasse einen Imperialen Vicktory Sternenzerstörer zu hunderten Stürmte. Mit weichen knien wankte Juron zurück und war sich nicht einmal bewusst das er die Notfallverriegelung der Hauptschleuse aktivierte. Zitternd versagten seine Beine nun endgültig und er sank zu Boden. Das war unmöglich! Das konnte nicht sein, durfte nicht sein.

Er konnte sich nur Verbarrikadieren und durch die Sichtluken der Mynock Hunter hilflos zusehen, wie die Yevethaner um das Schiff herum wüteten. Zwar versuchte man auch in sein Schiff zu kommen, aber die Luken waren von innen verriegelt, so das sie ohne schweres Gerät keine Chance hatten, diese zu Öffnen. Im inneren hörten sie zum Glück nur wenig. Nur immer wieder Schläge, wenn etwas Schweres, massives gegen die Schleuse geschlagen wurde. Aber das konnte der Schiffspanzerung nichts anhaben wusste Juron. Doch trotzdem zerrten die Schläge an seinen Nerven. Nur mühsam rappelte er sich wieder auf seine Beine auf.

Der Mob tobte irgendwann weiter, zu einem anderen Schiff, das weniger Glück hatte zu stürmen. Doch vergessen hatte man sein Schiff die "Mynock Hunter" und die wenigen Mannschaftsmitglieder an Bord leider nicht.

Vier Stunden später trat langsam etwas ruhe ein. Juron beobachtete wie einige wenige gefangene abgeführt wurden. Dann sah er die Yevethaner mit einem schweren Schneidlaser anrücken. Mit dem man seine Schleuse knacken konnte, Sie kamen also um ihn und sein Schiff zu bekommen. Alle Computer und Aufzeichnungen an Bord hatte er bereits vernichtet. Juron hatte es nicht über das Herz gebracht Sabotage am eigenen Schiff zu betreiben. Aber alles andere getan, was notwendig war. Eine Chance hatten sie nicht. So ergab sich Lieutenant Commander Juron Zargavia lieber, als sinnlos mit seinen Leuten zu sterben. Sie hatten sogar Glück, das sie nicht sofort getötet wurden.

Sie wurden Gefangen genommen und abtransportiert. Zusammen mit einigen anderen Flottenangehörigen, aus anderen Schiffen, wurden sie unsanft in einen Lastengleiter gestoßen und zusammen gezwängt wie Schlachtvieh. Wer aufmuckte in irgend einer Art wurde umgebracht von den Yevethanern ohne lange zu zögern. Die Leichen wurden einfach, auf dem Boden, liegen gelassen, wo sie gestorben waren. Wie Ungeziefer das von einem Schuh zertreten wurde. So das der Gedanke an widerstand schnell von den meisten Gefangenen wider verworfen wurde.

[N’zoth-System, N’zoth, Giat Nor, Raumhafen, Landefeld
 
[N'Zoth-System | Weltraum über N'Zoth | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson, Aviendha Cain, Tom West; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Mance Hackett (Predator) in der Nähe

Mit Stirnrunzeln nahm Gordon Aaronson die Entscheidung des Captains zur Kenntnis. Seinen Vorschlag, nach Flüchtlingen Ausschau zu halten, denen sie bei der Flucht aus dem System helfen konnten, lehnte dieser glattweg ab, mit der Begründung, dass ohnehin nichts mehr zu machen sei. Aber Arcturus Mengsk konnte genauso wenig wie er wissen, wie es auf dem Planeten und im Rest des Systems stand. Er konnte sich irren, und nach Gordons Meinung tat er das auch. War es nicht die oberste Pflicht der Flotte, neben dem Herrschaftsgebiet des Imperators auch dessen Untertanen zu beschützen? Aber es lag nicht in seiner Art, die Entscheidungen von Vorgesetzten zu hinterfragen, und erst recht nicht, sich dagegen aufzulehnen. Er schwieg und nickte zum Zeichen, dass er die Entscheidung Mengsks akzeptierte und nichts hinzuzufügen hatte. Commander Hackett hingegen pflichtete dem Captain bei und forderte Gordon auf, die Predator in sicheres Gebiet zu begleiten - sofern es das hier überhaupt gab.

»Wir folgen Ihnen, so schnell es uns möglich ist«, antwortete er. Viel war das bei einem Dreadnaught allerdings nicht: Sie zählten zu den langsameren Schiffen der Flotte. »Captain Mengsk sagte, er wolle Richtung Galantos zurückweichen. Wenn ich nicht irre, müsste New Brigia das nächste System auf dem Weg dorthin sein. Allerdings teilt mir mein provisorischer Navigator gerade mit, dass wir kein aktuelles Kartenmaterial haben und er auch keine Datenverbindung zur Raumkontrolle herstellen kann. Ich muss Sie bitten, uns Ihre Navigationsdaten zur Verfügung zu stellen. Unsere Navigatoren können dann zusammenarbeiten, um den besten Punkt zum Aussprung aus dem System zu ermitteln.«

Die Unterredung endete und er wandte sich von dem Holofeld ab. Er war nun allein auf seiner Brücke mit viel zu wenig Leuten, manche von ihnen nicht einmal ausgebildet für die Funktion, die sie nun übernehmen mussten, und der Verwalterin.

»Ich bedaure, Legatin«, sagte er zu ihr. »Der Captain hat seine Entscheidung gefällt und hat zweifellos gute Gründe dafür. Bis Verstärkung eintrifft, sind Ihre Leute auf sich gestellt.«

So dass alle Personen auf der Brücke es hören konnten, sagte er:

»Auf Anweisung von Captain Mengsk, der im Augenblick den Befehl führt, werden wir uns aus dem Orbit zurückziehen und einen Sprungpunkt in Richtung Galantos suchen. Wir werden dabei sämtlichen Kampfhandlungen aus dem Weg gehen. Alle Schiffe, auch mit imperialer Kennung, sind als potentiell gefährlich einzustufen, ausgenommen die Azmodan und die Predator. Sollten sich uns Schiffe mit Flüchtlingen nähern, die es aus eigener Kraft bis hierher schaffen, werden wir zu helfen versuchen - aber nur, wenn eine Kontaktaufnahme mit ihnen möglich war und sichergestellt ist, dass es sich nicht etwa um eine Täuschung durch die Yevethaner handelt!

Gentlemen, das ist ein schlimmer Tag, und er ist noch lange nicht zu Ende. Aber wir werden tun, was die Pflicht von uns verlangt. Geben Sie Ihr Bestes, dann werden wir diesen Alptraum bald hinter uns haben und vielleicht Gelegenheit erhalten, dabei zu sein, wenn diese Tiere die verdiente Strafe für ihren Aufruhr erhalten!«


Sein Blick fiel nun auf Tom West.

»Lieutenant, ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen schon für Ihr Eingreifen in letzter Sekunde gedankt habe. Wenn nicht, möchte ich das hiermit tun. Ich werde nicht vergessen, dass ohne Ihr beherztes Handeln weder ich noch die Legatin noch am Leben wäre.

Ich nehme an, dass Sie so bald wie möglich auf Ihr Schiff zurückkehren möchten, und vielleicht weden Sie dazu bald Gelegenheit haben. Bis dahin bitte ich Sie, weiterhin zur Sicherheit der Volcanic beizutragen. Wir haben selbst keine Soldaten und nur eine kleine Sicherheitsabteilung an Bord, von der nicht viel geblieben ist.«


[N'Zoth-System | Weltraum über N'Zoth | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson, Aviendha Cain, Tom West; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Mance Hackett (Predator) in der Nähe
 
[Weltraum vor N’zoth, DRD Volcanic, Brücke]- Commander Aaronson, Commander Hackett (Holo), Captain Mengsk (Holo), Aviendha, Nylar, 15t88, Brückenoffiziere

Die Reaktionen der Flottenoffiziere fielen in etwa so aus, wie Aviendha es erwartet hätte – insbesondere jener Captain Mengsk schien N’zoth bereits vollständig abgeschrieben zu haben, was etwas verwunderlich war, da er sich von allen Beteiligten mit Abstand am kürzesten im System befand. Das änderte natürlich nichts daran, dass sowohl Aaronson, als auch Hackett bereitwillig seine Befehle befolgen würden – die starre Hierarchie der imperialen Streitkräfte ließ keinen Spielraum dafür, jene mit mehr Kenntnis der Lage entscheiden zu lassen. Alles, was die Legatin tun konnte, war, sich den Namen des Kommandanten der Azmodan für ihren Bericht zu merken, sollte die Sektorverwaltung ihr vorwerfen, N’zoth leichtfertig den aufständischen Yevethanern preisgegeben zu haben. Vielleicht hatte Mengsk ja sogar Recht. Vielleicht war alle Hoffnung verloren. Wenn sich selbst größere Schlachtschiffe bereits im Besitz der Yevethaner befanden, konnte es auf der Planetenoberfläche nicht gut aussehen…


„Machen Sie sich keine Sorgen, Commander“, beschied sie Aaronson noch, bevor sie sich aus seiner Umgebung zurückzog, um ihn sich auf seine eigentlichen Pflichten konzentrieren zu lassen.

„Diese Entscheidung kam nicht unerwartet.“

Mit einem leichten Nicken wandte sie sich endgültig von ihrem derzeitigen Gastgeber ab. Sie wusste nicht, ob ihm ihre Meinung tatsächlich etwas bedeutete, oder ob ihm nur daran gelegen war, bei der Aufarbeitung der Ereignisse, die unweigerlich erfolgen würde, in einem besonderen Licht dazustehen, doch immerhin hatte er sich ihr gegenüber mit dem Respekt verhalten, den Angehörige der imperialen Verwaltung ihrer Meinung nach von Offizieren der Flotte zu erwarten hatten. Dennoch konnte sie sich ein frustriertes Seufzen nicht verkneifen, als sie sich zu Nylar und 15t88 gesellte, die offenbar immer noch eine Kommunikationskonsole der Volcanic unter Beschlag nahmen, die aufgrund der personellen Unterbesetzung des Dreadnaught von niemandem sonst beansprucht wurde.


„Die Flotte zieht sich zurück?“, erkundigte sich die Präfektin, nachdem sie alle den Worten Aaronsons gelauscht hatten, die dieser an seine Besatzung richtete.

„Nach Galantos?“

„Das erscheint wohl der einzig militärisch sinnvolle Schritt“, erwiderte Aviendha und schloss für einen kurzen Moment die Augen, als sie erneut von diesem furchtbaren Schwindelgefühl heimgesucht wurde.

„Sonst hätte der tapfere Captain Mengsk ihn wohl nicht befohlen.“


Ihr Blick richtete sich auf den Verwaltungsdroiden.

„Gibt es irgendwelchen Kontakt zu unseren Truppen auf N’zoth?“

„Bedauerlicherweise nicht, Legatin“, meldete der Droide.

„Scheinbar befinden sich sämtliche Kommunikationsrelais unter Kontrolle der Aufständischen.“

Aviendha rieb sich abwesend die Schläfen. Es sah also tatsächlich nicht gut aus – vielleicht gab es auch ganz einfach keine Überlebenden, die hätten gerettet werden können, und Mengsk hatte sich mit seiner vermeintlichen Weitsicht einen Orden verdient.

„Warten Sie…“

Plötzlich flackerten die Fotorezeptoren des Droiden.

„Ich empfange etwas.“

„Lassen Sie hören!“

Der Funkspruch, der daraufhin ertönte war schwach und von Störungen überlagert, doch trotzdem zu verstehen.


„…epard an alle Imperialen Einheiten im System, hört mich jemand? Ich wiederhole, hier spricht Captain Adrian Shepard vom ersten planetaren Verteidigungsregiment auf N’zoth an alle imperialen Einheiten im System, kann mich jemand empfangen?“

„Kann ich antworten?“, fragte Aviendha schnell den Droiden. Dieser nickte leicht.

„Sprechen Sie.“

Shepard, hören Sie mich? Hier ist Legatin Cain!“

Eine kurze Pause entstand.

„Legatin, Sie Leben? Aber wie…?“

„Dafür ist jetzt keine Zeit“, unterbrach Aviendha ihn schnell, die merkte, dass ihre plötzliche Aufregung ihrem geschwächten Kreislauf nicht gut tat.

„Wie ist die Situation auf N’zoth?“

„Nicht gut“, kam die kaum überrasche Erwiderung.

„Giat Nor ist verloren. Ich habe hier Elemente vom ersten und vierten Bataillon in einem Industriekomplex außerhalb der Hauptstadt zusammengezogen und konnte die lokalen Aufständischen vertreiben. Außerdem ist es uns gelungen, die Kontrolle über den örtlichen Sender zu übernehmen. Ansonsten befindet sich sämtliche Kommunikation in der Hand der Yevethaner.“

„Sie sind der ranghöchste Offizier vor Ort?“


Jetzt klang Shepard fast belustigt.

„Sieht so aus, ja. Legatin, ich weiß nicht, wo Sie sich befinden, und da ich nicht ausschließen kann, dass die Yevethaner hier mithören, möchte ich es auch nicht wissen – aber wie sind die Chancen einer Evakuierung? Die wissen, dass wir hier sind, und werden bald in Übermacht hier aufkreuzen.“

Die Legatin spürte, wie ihr Herz ihr schwer wurde, ehe sie sich zu einer Antwort durchringen konnte.

„Negativ, Captain. Offenbar haben die Aufständischen die Kontrolle über einige der im Dock liegenden Schiffe übernommen. Die verbliebenen loyalen Einheiten ziehen sich zurück.“

Sie schluckte, um den bitteren Geschmack in ihrem Mund loszuwerden.

„Sie sind auf sich gestellt.“

Die Pause, die jetzt entstand, war bedeutend länger.

„Ich verstehe.“

Frustriert ballte Aviendha ihre Hände zu Fäusten, besann sich jedoch eines besseren, als ein weiterer Schwächeanfall sie fast in die Knie zwang.


„Ich habe hier Aufzeichnungen von einem Depot in der Nähe… vielleicht finden sich dort raumtaugliche Schiffe. Ich sterbe jedenfalls lieber, beim Versuch, etwas zu unternehmen, als in dieser Todesfalle…“

Für einen Moment war nur statisches Rauschen zu hören.


„Ich bin froh, dass Sie es geschafft haben, Legatin. Vielleicht sehen wir uns wieder. Shepard Ende.“

Der Funkspruch brach ab. Aviendha spürte fast nicht den Druck der Hand der Präfektin, den diese auf ihre Schulter gelegt hatte.

„Sie sollten sich ausruhen, Legatin. Wir können hier nichts mehr tun.“

Die Chiss holte einen Rationsriegel aus einer Tasche ihrer Uniform hervor und bot ihn ihrer Vorgesetzten an.

„Zumindest sollten sie etwas essen.“

Dankbar nahm Aviendha das Angebot an. Ihr fiel nicht einmal der wie immer widerliche Geschmack der armeeeigenen Rationsriegel auf, als ihr Blick über die Brücke schweifte und schließlich an Aaronson hängen blieb, der in diesen Moment mit einem Soldaten (Tom West) sprach.

„Das ist dann wohl der Held der Stunde“, kommentierte Nylar den Blick der Legatin.

„Lieutenant Tom West. Offenbar war es sein Trupp, der die Yevethaner im Hangar überwältigt und die Säuberung der Volcanic überwacht hat.“

Aviendha nickte langsam.


„Hoffen wir, dass dieser Heldenmut hier nicht verschwendet ist.“

[Weltraum vor N’zoth, DRD Volcanic, Brücke]- Commander Aaronson, Tom West, Aviendha, Nylar, 15t88, Brückenoffiziere
 
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Tom trat näher an Commander Aaronson heran, als dieser in Ansprach, weil er die Unterhaltung mit der Legatin nicht hatte stören wollen. "Ich habe nur meine Pflicht getan Sir" sagte Tom der positiv überrascht war über diese freundlichen Worte des Commanders. Von Commander Hackett war er da deutlich anderes gewohnt. Aber dem alten Knochen konnte man es auch nur schwer recht machen und hatte an allem etwas auszusetzen.

Tom tat das folgende nur ungern. Er war kein Schleimer, der in den Hintern seines Vorgesetzten Kroch. Aber eine schlechte Bewertung wollte er auch nicht riskieren und leider klang alles bisher sehr danach. Er hatte eigenmächtig einige Entscheidungen getroffen. Hackett hätte wohl nie gebilligt das er so tief in die Station vordringt. "Sie würden mir einen großen gefallen tun Sir, wenn sie das Commander Hackett gegenüber erwähnen könnten" Es war schwer für Tom diese Worte über seine Lippen zu zwingen. Er bat niemanden besonders gerne um Hilfe, aber hier war es wohl die beste Möglichkeit um ärger mit Commander Hackett aus dem weg zu gehen oder zu begrenzen. Das es Tom nicht leicht fiel das zu sagen, sah man ihm auch an. Aber solche Gelegenheiten boten sich nicht oft und es wäre dumm gewesen wenn sein Stolz über seine Intelligenz gesiegt hätte

"Ich und meine Männer stehen ihnen natürlich zur Verfügung Sir und verteidigen das Schiff weiterhin." sagte er ohne zu zögern. Wäre ja noch schöner im letzten moment das Schiff doch noch zu verlieren und sah den älteren Mann an. Er konnte vielleicht nicht mit einer Waffe wirklich umgehen, aber dafür war sein Umgang mit Menschen bedeutend besser. Einen kurzen Moment wünschte er sich hier an Bord bleiben zu können. Das wäre bestimmt ein leichtes leben. Aber einfach war das Leben nun einmal nicht und sein Schiff war nun einmal zur Zeit die Predator. Irgendwie würde er schon mit dem alten Hackett zurecht kommen. So leicht gab Tom West nicht aus und lief vor etwas davon und vor Hackett schon einmal gar nicht.

"Sir ich muss gestehen das ich ohne das ich gelauscht habe, einen Teil des Gespräches mit der Legatin mitgehört habe. Ich verstehe auch das wir uns zurück ziehen müssen... Vorübergehend" sagte er Zähne knirschend. Aber er wusste auch das dieses System vorübergehend der Imperialen Herrschaft entglitten war. Selbst Tom West wollte nicht bei einem sinnlosen Kampf sterben. "Aber sie könnten, wenn ein Vorschlag erlaubt ist Sir. Als Geste des guten Willens, der Legatin gegenüber" und sah kurz zu der Frau hinüber. Tom konnte sich gut vorstellen wie schwer das ganze für diese Frau war. Sie war eine der wenigen Überlebenden. Alle auf dem Planeten die sie kannte, waren wohl bereits Tod. Das sie das nicht wahr haben wollte war nur menschlich in Toms Augen. Sie klammerte sich an leeren Hoffnungen, dachte Tom und wusste noch nichts von der neusten Entwicklungen. "... einige Rettungskapseln, Sonden, Aufklärungsdroiden und was sonst noch an Bord der Volcanic zu finden ist und aus eigener Kraft unversehrt auf einem Planeten landen kann opfern. Sie erlauben der Legatin Lebensmittel und Überlebensausrüstung zusammen zu stellen und die Flugkörper damit füllen. Sollte es Überlebende geben, erhöht das ihre Chancen bis zu unserer Rückkehr durchzuhalten. Es würde auch die Legatin ablenken von ihrem Verlust Sir" Wieder einmal merkte Tom das sein Wissen begrenzt war. Er sollte wirklich seine Technischen Fähigkeiten aufbessern und erweitern und wohl auch ein wenig über die Raumfahrt lernen.

Auf einmal wurde Tom merklich Bleich, als er sich wieder erinnerte warum er eigentlich auf die Brücke gekommen war. "Sir ich habe eine wichtige Frage. Wir haben einige Yevethaner bei den Turbolasern gestellt. Bevor ich herkam. Soviel ich mit bekommen habe sind die Waffen noch nicht einsatzbereit. Was ist mit dem Tibanna-Gas für die Turbolaser. Sind die Tanks gefüllt?" fragte er hastig nach. Nicht das die Yevethaner sie doch noch, im letzten Moment, in ein Rancor Maul werfen wollten.

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-N'Zoth-System, Orbit, Orbitaldock zwei, DRD "Volcanic", GSD "Predator", Kommandobrücke, Mance Hackett, Brückenbesatzung -


Während der restliche Offiziersstab damit beschäftigt gewesen ist, das Landen der SF-1 zu bewerkstelligen, warf ihr Commander einen umfassenden Blick nach draußen, während er sich immer wieder obgleich der Inkompetenz seiner Mannschaft erzürnte. Diese Narren erwarteten wohl sehnsüchtig den Tag ihrer Beförderung, wohl in der Hoffnung, den verhassten Befehlshaber doch noch zu überholen. Sein Kommando war das Beste, was ihnen je hätte passieren können, da er ihnen letztlich sowieso den Weg für Beförderungen ebnete - für jene Männer, die damit überfordert schienen, einer Landungsfähre das Landeerlaubnis zu erteilen. Wut keimte in Mance auf, während er langsam die Brücke hinauf- und hinab schritt. Immer wieder blieb sein mürrischer Blick bei diesem bläuhäutigen B****** hängen, welcher ihm vor kurzer Zeit wohl das Leben rettete. Stand er jetzt etwa in der Schuld eines Nichtmenschen?! Er wusste noch nicht einmal, wie dieser Kerl hieß. Die Ausbilder hatten ihm einiges an Talent zugesprochen, welches sein neuer Kommandant sicher gut zu fördern wusste. Sollte dieses Wesen eines Tages tatsächlich zu einem Offizier aufsteigen, dann lernte es die wahre Seite des stämmigen Grauhaarigen kennen.

"SF-1 ist erfolgreich gelandet, Sir...Jedoch ist es scheinbar einer kleinen Gruppe überlebender Yevethaner gelungen, sich an Bord der Fähre zu schleichen. Sie sind gänzlich unbewaffnet, zwei von ihnen noch Kinder.

Mit einem durchbohrenden Blick bewegte sich Mance geradewegs auf seinen ersten Offizier zu. Ein quälendes Grinsen schlich über das kantige Gesicht des Commander, doch ehe er sprechen konnte, fuhr ihm Lieutenant Kamaron ins Wort, welches gerade dabei war, den beinahe Sprechenden zu verlassen.

"Commander Aaronson wünscht sie zu sprechen, Sir."

Dem zweiten Offizier schenkte Mance zunächst keinerlei Beachtung, dann wendete er sich zum Holo-Projektor, von welchem aus schon das Abbild des verbündeten Commander aufflackerte, der soeben noch mit dem Captain kommunizierte, was Hackett einen kurzen Zeitraum der Überlegung verschaffte. Sein Anliegen hörte sich durchaus logisch und sinnvoll an, mit vereinten Kräften ließe sich vielleicht ein Weg aus dieser Todesfalle finden. In der Tat sollten die Unruhen das Brigia-System mit dem Planeten Birgia, nicht erreicht haben, was das leicht abgelegene System zu einem realistischem Ziel machte.

"Sie haben Commander Aaronson gehört, Männer. Schickt die genauen Navigationsdaten auf die Brücke der "Volcanic" - Beeilung!"

Hektisch machte sich die Crew an die Arbeit und Vollführung des Befehls. Leicht beruhigt darüber, einen passablen Fluchtpunkt gefunden zu haben, blickte Commander Hackett sein projiziertes Gegenüber mit steinerner Miene an. Er hielt es für opportun, den etwa gleichaltrigen Offizier um Rat zu fragen, schließlich handelte es sich scheinbar nicht um einen Narren.

"Soeben wurde eine kleine Gruppe dieser Yevethaner an Bord erfasst, die sich an Bord einer Fähre geschlichen hat. Es handelt sich scheinbar um Kinder...Frauen...Krüppel, all jene also, von denen keine Gefahr auszugehen scheint. Doch gingen wir auch bei unseren ersten Gefangenenvon keiner ernsthaften Bedrohung aus...nun sind wir, aufgrund ihrer Sabotagen, auf der Flucht und dazu gezwungen, den Feind und seine Schiffe zu fürchten. Zugunsten unserer Schilde haben die Waffensysteme nun zu leiden und laufen mit nicht einmal halber Energie. All das, wegen unscheinbaren Gefangenen, welchen ich einige Minuten der imperialen Gnade zu viel schenkte.

Ein leichtes, wenn auch eher unheimliches Lächeln überkam Commander Hackett.

"Wie würden sie mit ihnen verfahren? Ihr Rat ist mir teuer, Commander Aaronson."

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Trotz der schwierigen Lage musste Aaronson lächeln, als er die Bitte des Lieutenants hörte, das Lob auch an dessen Vorgesetzten weiterzugeben. Er konnte den jungen Offizier gut verstehen. Er hatte noch sein ganzes Leben und vielleicht eine glänzende Karriere vor sich. Gordon hätte es vielleicht auch gut getan, hier und da protegiert zu werden - wer konnte sagen, wo er dann heute wäre. Nun konnte er vielleicht West helfen und auf diese Weise einen kleinen Teil seiner Schuld zurückzahlen. Denn auch wenn der Soldat nur seine Pflicht getan hatte, nichts änderte etwas an der Tatsache, dass der Commander ihm sein Leben verdankte.

»Sie haben mein Wort:« antwortete er. »Commander Hackett wird davon erfahren.«

Er war froh darüber, dass er auf den Lieutenant und seine Krieger zählen konnte. Er konnte im Moment wirklich jeden Beistand gebrauchen. Sogar für die nichtmenschlichen Hilfs- und Zwangsarbeiter, die den Angriff überlebt hatten und nun im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten versuchten, sich nützlich zu machen, war er dankbar - das hätte er ihnen aber niemals gesagt, denn erfahrungsgemäß durfte man Aliens nie zu sanft behandeln, das war schlecht für ihren Charakter. Aber Tom West war ein Offizier ganz nach seinem Geschmack. Auch dieser bemühte sich, nach Kräften zu helfen, nicht nur auf der Volcanic, sondern auch auf dem Planeten. Doch seine Vorschläge verliehen Gordons gutmütigem Lächeln eine kummervolle Note.

»Lieutenant, unter normalen Umständen würde ich Ihren Vorschlag in Betracht ziehen. Aber ich glaube, Sie haben noch nicht ganz erkannt, in welcher Situation die Volcanic sich befindet. Sie sollte eigentlich noch für Wochen im Dock liegen. An Bord gibt es nur die Ausrüstung, die für die Reparatur- und Überholungsarbeiten gebraucht wurden; nur das Personal, das zur Durchführung und Beaufsichtigung dieser Arbeiten nötig war; sogar nur die Verpflegung, die diese Leute in ihren Pausen essen sollten. Es gibt keine Jäger, keine Soldaten, kein medizinisches Personal, keine volle Brückenbesatzung. Und nein, auch kein Tibanna-Gas für Turbolaser, die ebenfalls nicht vorhanden sind. Wir sind nicht einmal für eine Spritztour um den Planeten herum ausgerüstet. Ich staune schon, dass wir es geschafft haben, überhaupt vom Dock loszukommen, und sollte uns ein Hyperraumsprung gelingen, werden Sie mich wirklich verblüfft erleben. In diesem Zustand befindet sich das Schiff, das ich durch diese Krise befehligen und dem Imperator in einem Stück zurückgeben muss.«

Während er diese traurige Wahrheit aussprach, sackte er ein wenig in sich zusammen und die Falten in sienem Gesicht vertieften sich. Er seufzte und fuhr dann fort:

»Wenn wir die Möglichkeit hätten, Flüchtlinge an Bord zu nehmen, wäre das ein Segen für uns, denn wir könnten jede Hand, jedes Auge und jeden Gegenstand, den sie vielleicht mitbringen, wirklich gut gebrauchen. Umgekehrt kann ich nichts von dem wenigen, was sich an Bord befindet, entbehren. Nicht ohne unsere Chancen weiter zu verschlechtern. Ich fühle mit den Leuten, die da unten auf sich gestellt sind - das tue ich wirklich! Aber meine Verantwortung gilt vor allem diesem Kreuzer und den paar Leuten an Bord. Wenn ich ein paar Rettungskapseln oder sogar ein Shuttle in Richtung N'Zoth schieße, wo sie wahrscheinlich nur den Yevethanern in die Hände fallen, kann ich mein Schiff nicht einmal mehr evakuieren, wenn alle Hoffnung verloren ist. Ich bin nicht bereit, dieses Risiko einzugehen.«

Gordon begann sich zu fragen, ob es unter diesen Umständen überhaupt noch eine Zukunft gab. Zumindest nicht die, die er sich vorgestellt und erträumt hatte. Er hatte fest daran geglaubt, dass er die Fertigstellung der Volcanic als neues, stolzes Schiff begleiten durfte, um dann als ihr ebenso stolzer Kommandant unter der Flagge des Imperiums an die Front zurückzukehren. Doch nun war die Front zu ihm gekommen. Aufständische Aliens hatten seine Pläne zerschlagen und ihn zu einem Flüchtling im eigenen Reich gemacht, zum Kommandanten eines Schiffes, das selbst unter Rebellen- oder Piratenflagge in keinem traurigeren Zustand sein könnte. Gedanken, die seinen Kampfeswillen regelrecht aus ihm heraussogen. Nur das Wissen, dass seine viel zu kleine und uneingespielte Crew ihn als Vorbild brauchte, hielt ihn davon ab, seine düsteren Gefühle zu zeigen. Sie mussten jetzt durchhalten, und das konnten sie nur, wenn auch er es tat.

»Falls Sie mit den Tibanna-Containern auf mögliche Attentate hinauswollten, Lieutenant West... das steht nicht zu befürchten. Aber es gibt noch viele andere Wege, dem Schiff von innen heraus zu schaden, wenn sich noch Feinde an Bord befinden sollten. Solange das nicht ausgeschlossen ist, müssen wir mit allem Schlimmen rechnen. Ich möchte Sie daher bitten, mit Ihren Leuten und möglichst großen Gruppen das Schiff zu durchkämmen. Fragen Sie auch Lieutenant Beave draußen, ob er ein paar seiner Männer dafür entbehren kann. Und sollten Sie zufällig auf die Sturmtruppler treffen, von denen ich wirklich hoffe dass sie vor dem Ablegen an Bord gekommen sind, können Sie sich auch mit diesen koordinieren. Ich brauche so rasch wie möglich Bescheid darüber, dass mein Schiff sauber ist. Sollten Sie feststellen, dass sich doch noch größere Zahlen von Yevethaner hier festgesetzt haben, gehen Sie keine übermäßigen Risiken ein: Wir können uns keine großen Verluste leisten. Nageln Sie sie dann an Ort und Stelle fest und informieren Sie die Brücke. Wir überlegen uns dann, wie wir sie am besten loswerden können. Ich hoffe aber, das wird nicht nötig sein.«

Tatsächlich deutete einiges darauf hin, dass die Situation auf dem Dreadnaught mittlerweile im Griff war. Es hatte seit dem Start keine Angriffe auf Brücke, Maschinenraum oder Hangar gegeben und nichts, was darauf hindeutete, dass irgendwo Sabotage geübt wurde. Sicher sein konnte man natürlich erst, wenn das Schiff gründlich durchsucht war. Erst die Korridore und Räume, dann irgendwann auch die Versorgungsschächte und jede noch so kleine Nische. Es würde eine Weile dauern, bis Gordon sich auf seinem eigenen Schiff wirklich sicher fühlen konnte.

Ähnliche Probleme schien auch die Predator zu haben. Commander Hackett teilte mit, dass sie eine Gruppe von Yevethanern an Bord hatten. Offenbar Frauen und Kinder, von denen seiner Einschätzung nach keine Gefahr ausging, doch er wollte auch Gordons Meinung dazu hören.


»Besten Dank für die Datenübertragung, Commander, wir haben das komplette Paket empfangen«, sagte er zunächst, bevor er auf die Frage antwortete: »Mein Rat wäre, mit diesen Bestien kein Risiko einzugehen. Wenn sie sich ohne Widerstand fesseln und durchsuchen lassen, kann es von immensem Nutzen sein, sie später zu befragen und auch das letzte Tröpfchen an Information aus ihnen herauszupressen. Aber wenn sie Ärger machen, tun Sie wahrscheinlich gut daran, ihnen keine weitere Chance zum Aufruhr zu geben und die Sache zu einem gründlichen Ende zu bringen.

Ich habe hier auch einen gefangenen Yevethaner aus dem Gefolge der Legatin, der angeblich loyal geblieben sein soll - aber ich kann Ihnen versichern, dass ich darauf keinen Credit setzen würde, geschweige denn das Leben meiner Leute. Nach dem, was in diesem System passiert ist, gibt es meines Erachtens keine unschuldigen Yevethaner mehr und keinen, er es nicht verdient, für die Verbrechen seines Volkes zu büßen.«


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Anerkennend blickte Mance Commander Aaronson an und mit jedem Wort behielt der graue Offizier Recht. Man sollte die Gefangenen einer rustikalen Art der Befragung unterziehen, sie notfalls beseitigen. Dieser niedere Abschaum war es nicht wert, noch Platz auf der "Predator" einzunehmen, außerdem erfüllte es den hiesigen Befehlshaber mit ungemeiner Genugtuung, das Blut von offensichtlichen verräterischen Heuchlern an seinen Händen zu haben. Diese nichtmenschlichen B******* töteten vor wenigen Minuten noch den Gouverneur N´Zoths, sowie unzählige weitere ehrenwerte Bürger, welche dem Imperator dienten.
Ein boshaftes Lächeln überkam Mance.


"Vielen Dank. Wir werden die Gefangenen während der Befragung angemessen behandeln."

Was dies zu bedeuten hatte, wusste jeder auf der Brücke. Folter, Demütigung und letztlich ein langsamer und qualvoller Tod. Welches Recht hatten diese Wesen zu überleben, wenn ihre gesamte niedere Rasse soeben Hochverrat und Mord an imperialen Bürgern begonnen hatte? Solche moralischen Fragen stellte sich Hackett jedoch eher selten. Er befand sein Handeln nämlich immer für richtig, schließlich war er der Commander. Seinen sadistischen Anwandlungen ließ er zudem in solchen Situationen freien Lauf, Moral gab es spätestens dann eher weniger.

"Ein guter Rat an sie: Behalten sie diesen Yevethaner im Auge, kontrollieren sie alles, was er macht und sorgen sie dafür, dass Unruhen vorgebeugt ist. In allem was sie soeben sagten, gebe ich ihnen vollkommen Recht, Commander Aaronson. Jeder Yevethaner wird für die Verbrechen seiner erbärmlichen Rasse büßen, letztlich werden sie keine Chance haben und sich nicht der imperialen Ordnung entziehen können.

Während des Sprechens verfinsterte sich seine Miene zunehmend. Der Hass, den er auf diese Tiere hatte, war nicht zu bändigen. Generell verabscheute er alle, die kein Idealbild der menschlichen Spezies darstellten und sich gegen das Imperium auflehnten, doch fiel sein gesamter Unmut momentan auf diese eine Spezies. Auch die Besatzung konnte davon profitieren.

"Nehmt diese Viecher gefangen und befragt sie. Foltert sie, quält sie und wenn ihr damit fertig seid...verbrennt sie bei lebendigem Leibe."

"Zu Befehl, Commander."

Der junge Soldat trat wieder weg, ehe sich Commander Hackett seinem XO zuwendete. Der ältere, leicht dickliche Offizier blickte, leicht gebeugt, auf die Echtzeit-Darstellung ihrer momentanen Lage. Mithilfe der zugesendeten Navigationsdaten der "Volcanic" offenbarten sich einige neue Details auf dem Radar:

"Wie lange wird es dauern, bis Birgia von uns erreicht wird?"

Ohne seinen Blick von der Karte abzuwenden, versuchte XO Dwarg diese Frage zu beantworten.

"Berechnu...-"

Mit lautem Ton unterbrach ihn Mance, der den ersten Offizier nun forschend anfuhr:


" Stellen sie sich gefälligst gerade hin und sehen sie mich an, wenn ich sie etwas frage und sie mir etwas zu berichten habe!"



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(Captain Adrian Shepard)

[N’zoth, Trockenebene vor Giat Nor, militärischer Lastgleiter]- Captain Adrian Shepard, Männer des 1. Regiments von N’zoth

Ein leichtes Rucken ging durch das hintere Abteil des leicht in die Jahre gekommenen Lastgleiters, der so schnell es gefahrlos möglich war über die trockenen Ebenen des Terrains um die Stadt Giat Nor jagte. Captain Adrian Shepard, einer der letzten Überlebenden Offiziere des ersten imperialen Regiments des Planeten, sah sich unter den mit ihm auf den Pritschen sitzenden Soldaten um und zweifelte einmal mehr an der Erfolgswahrscheinlichkeit des verzweifelten Plan, den er ersonnen hatten. Die Männer um ihn herum gehörten zu den verschiedensten Kompanien seines Regiments, das durch den unerwarteten Aufstand der Yevethaner und ein paar gezielte Akte der Sabotage in alle Winde verstreut worden war. Einige trugen ihre komplette Kampfausrüstung – Brustpanzer, Helm, Blastergewehr, Pistole, Granaten, Vibromesser – während es bei anderen – der Mehrheit – gerade einmal für die Sekundärwaffe gereicht hatte. Zu plötzlich war die Situation eskaliert, zu konfus waren die sich zum Teil widersprechenden Befehle gewesen, als erst die Legatin, dann der Gouverneur und eine Reihe höherer Offiziere von der Bildfläche verschwunden waren. Immerhin um ihr Schicksal wusste man jetzt – von Kerrigan und den Offizieren durch die Übertragung der Yevethaner und von Legatin Cain, weil es Shepard gelungen war, sie zu erreichen, wo auch immer sie sich befinden mochte.

Der Blick des Offiziers fiel auf den Mann, der zwischen den sitzenden Soldaten auf einer Trage lag, das Gesicht kreidebleich, die Augen geschlossen. Ein notdürftig verbundener Stummel befand sich dort, wo einmal der rechte Arm des Mannes gewesen war, und bei jedem Rucken wurde sein Delirium durch leises Stöhnen durchbrochen. Shepard nickte dem Mann neben ihm, einem der wenigen Sanitäter, die ihnen geblieben waren, leicht zu.


„Was denken Sie, Corporal?“


„Schwer zu sagen“, erwiderte der andere Soldat ausweichend.

„Ich habe getan, was ich konnte. Alles andere hängt davon ab, was wir finden werden.“

Shepard nickte ernst. Sie waren von dem Industriekomplex, in dem sie einen Sender kurzzeitig in Besitz genommen und so versucht hatten, die Flotte zu erreichen, in Richtung eines imperialen Depots aufgebrochen, das auf einer der Shepard vorliegenden Karten verzeichnet gewesen war, ihm trotz seiner nunmehr langen Dienstzeit auf N’zoth und insbesondere in Giat Nor nichts sagen wollte. Sie, das waren in diesem Fall knapp über 40 Soldaten, verteilt auf fünf militärische Lastgleiter wie jenen, in dem er nun saß. An „schwerem“ Gerät waren ihnen nur zwei Hoverscouts geblieben, die die Lastgleiter auf ihrem Weg eskortierten, sowie zwei Speederbikes, mit denen er zwei geeignete Männer vorgeschickt hatte, um die Lage auszukundschaften. Kurz darauf hatten diese sich zurückgemeldet und berichtet, dass das Depot offenbar da war, wo es sein sollte – und, was wichtiger war, vollkommen unberührt von den Yevethanern. Dennoch hatte der Funkspruch angedeutet, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, und Shepards schlechtes Gefühl schien sich mit jedem Klick, den sie sich ihrem Ziel näherten, weiter zu verschlechtern.

Ein Klopfen des Fahrers an die das Fahrerabteil vom Rest des Gleiters trennende Tür riss Shepard aus seinen Gedanken.


„Wir sind jetzt da, Sir.“

Die Gleiter wurden langsamer und noch bevor sie vollends zum Stehen gekommen waren, hatte Shepard den Halteriemen seines Helmes verschlossen und nach seinem Gewehr gegriffen, um den Lastgleiter über die Öffnung am hinteren Ende zu verlassen. Der Anblick, der sich ihm bot, war unerwartet.

Um das angebliche Depot war eine Schutzmauer errichtet, wie man sie eigentlich von Fertigbaugarnisonen kannte, von der aus zwei Blasterkanonen auf Türmen die Umgebung im Visier hatten und scheinbar problemlos unter Feuer nehmen konnten. Vor dem Haupttor hatte man außerdem hinter hastig aufgeworfener Deckung zwei E-Web Repetierblaster aufgebaut, neben denen in diesem Moment die beiden Soldaten, die Shepard als Kundschafter ausgesandt hatte, mit einem Offizier sprachen. Dieser wiederum entpuppte sich als sehr junger Lieutenant, der nervös salutierte, als Shepard zu der Gruppe stieß.


„Können Sie mir erzählen, was Sie und Ihre Männer hier machen?“, fragte der Captain den anderen Mann ohne Umschweife, nachdem er den Salut knapp erwidert hatte.

„Ich war davon ausgegangen, ein so gut wie unbesetztes Depot hier zu finden.“


Sein Blick schweifte über die Mauer – die beiden Geschütze waren besetzt, wie auch die E-Webs, aber ansonsten konnte er auf der Brüstung keine Soldaten erkennen.

„Wie viele Männer haben Sie hier?“


„Zehn, Sir“, erwiderte der Lieutenant mit niedergeschlagenem Blick.

„Nach Notfallprotokoll Besh-12 hätten fünfmal so viele hier sein müssen.“

„Besh-12? Wovon reden Sie da, man?“


Etwas verlegen nestelte der Lieutenant an seinem Blasterholster.


„Nun, Sir… unter diesem Komplex befindet sich eine Bunkeranlage. Als die… Aufstände ersichtlich wurden bekam eine… ähm… ausgewählte Gruppe Zivilisten eine, wie soll ich sagen, privilegierte Warnung. Sie sollen hier Unterschlupf finden, bis die Flotte den Aufstand niedergeschlagen hat.“

Shepard konnte nicht glauben, was er da hörte. Nicht nur, dass er selbst – und vermutlich kaum ein anderer Offizier des Regiments – nie über dieses Notfallprotokoll informiert worden war, zu allem Überfluss schien sehr deutlich, wer zu diesem auserwählten Kreis an Zivilisten gehörte, der in den Genuss der „privilegierten“ Warnung gekommen war – Personen aus dem engeren Vertrautenkreis des Gouverneurs, wenngleich dies Kerrigan selbst herzlich wenig genutzt hatte.

„Wir haben über 200 Zivilisten und Verwaltungsangestellte hier, Captain“, schloss der Lieutenant leise und wirkte jetzt fast etwas verzweifelt.

„Um ehrlich zu sein… ich weiß nicht, wie ich sie verteidigen soll, bis die Flotte hier eintrifft.“

„Die Flotte wird nicht kommen“, brachte Shepard ihm schonungslos bei.

„Die Yevethaner haben nicht nur Giat Nor, sondern auch die Orbitalanlagen übernommen und konnten dabei einige Schiffe erbeuten. Der Rest der Flotte zieht sich aus dem System zurück.“

Der Lieutenant wurde blass.


„Dann… dann sind wir…“

„Auf uns gestellt“, bestätigte Shepard.

„Und ich möchte wetten, dass die Yevethaner schon fleißig dabei sind, den Umkreis Giat Nors zu sichern. Ich glaube nicht, dass Ihre vier Geschütze sie lange aufhalten werden, erst Recht nicht, wenn ihnen auch noch ein paar TIEs in die Hände gefallen sein sollten.“

„Haben Sie Schiffe?“, stellte Shepard dem anderen die alles entscheidende Frage.

„Bei… bei der Anlage ist ein CR25 gelandet, der kurz vor den Aufständen von Giat Nor wegen der Überfüllung des Raumhaufens hier gelandet ist, aber…“

„Und dann fragen Sie mich, was wir tun sollen? Schaffen Sie alle schleunigst auf das Schiff!“


„Aber Sir“, protestierte der Lieutenant.

„Auf einem CR25-Truppentransporter finden laut Handbuch lediglich 40 Soldaten Platz…“

„Nicht, wenn wir das an Bord gelagerte schwere Gerät hier lassen und es ein wenig ungemütlich werden darf.“

Entgeistert blickte der Lieutenant zwischen Shepard und seinen Soldaten hin und her.

„Aber sagten Sie nicht, die Yevethaner hätten Schiffe… und TIEs?“

„Ich für meinen Teil sterbe lieber durch Turbolaser, als durch eine dieser Klauen“, entgegnete der Captain trocken.

„Also treiben Sie ihre Männer zur Eile an. Wir haben nicht viel Zeit.“

[N’zoth, Trockenebene vor Giat Nor, imperialer Militärkomplex]- Captain Adrian Shepard, Männer des 1. Regiments von N’zoth
 
[N'Zoth-System | Weltraum über N'Zoth | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson, Aviendha Cain, Tom West; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Mance Hackett (Predator) in der Nähe .«


Tom nickte langsam. Der Zustand des Schiffes war wohl gelinde gesagt eine Katastrophe. Das klang alles andere als gut in seinen Ohren. Von Hyperaumantrieben und Raumschiffen kannte Tom wenn überhaupt nur die Deckpläne, wie das ganze Schiff funktionierte war Tom bisher ein Rätsel geblieben um das sich andere kümmerten. Er merkte schon das Commander Aaronson ziemlich angespannt war und ihm der zustand seines Schiffes irgendwie sehr nahe ging. Bis jetzt hatte er geglaubt die Flucht wäre jetzt schon geglückt. Das war wohl ein Irrtum gewesen und ernüchterte Tom doch ziemlich.

Zumindest in einem Punkt konnte er Commander Aaronson vielleicht eine positive Nachricht ausrichten lassen. Aber dieser war schon wieder mit Commander Hackett im Gespräch und Tom wollte nicht länger stören und ging zu einem der Brückenoffiziere. Die Commander hatten bestimmt wichtigeres zu tun, als sich die ganze zeit mit ihm zu beschäftigen "Ich möchte Commander Aanronson nicht noch weiter stören Sir. Aber richten sie ihm bitte aus das er noch schätzungsweise 250 Flüchtlinge an Bord hat. Ich werde veranlassen das zumindest das Technische Personal unter ihnen, sich im Maschinenraum meldet. Sir" 250 waren bei einer Besatzung von über 10000 Mann natürlich Lachhaft gering, aber es war besser als gar nichts.

Tom wollte schon weiter und hatte bereits zwei schritte getan als ihm noch etwas einfiel. Er ging noch einmal zu dem Offizier zurück "Entschuldigen sie noch einmal Sir" sagte Tom schief lächelnd "Da nur so wenig Personal an Bord der Volcanic ist und auch nur auf sehr wenige Orte verteilt sind, Wie die Krankenstation, der Maschinenraum und die Brücke, wenn man die Flüchtlinge an einen dieser Orte bringt, wie leicht ist es dann, die Volcanic für ein paar Minuten durch zu lüften Sir?" und gab ihm seine Kommlink Frequenz, damit man ihn kontaktieren konnte.

Tom hatte keine Ahnung ob das möglich war, aber es würde jeden Yevethaner an Bord erwischen ohne Ausnahme, dem Commander ein Problem beseitigen und ihm keine weiteren Verluste bescheren. Die frage war nur, war das mit den wenigen Mann an bord überhaupt zu bewerkstelligen.

Kurz sah Tom zu der Legatin hinüber. Vielleicht war sie doch härter im nehmen als er zuerst gedacht hatte, zumindest ihren Appetit hatte sie noch nicht verloren und das war ein gutes Zeichen. Er verzog nur ein wenig das Gesicht als er sah, in was sie da hinein biss. Die Verpackung war unverkennbar, für jeden der schon einmal gezwungen war sich davon länger zu ernähren. Ein Standard Armee Rationsriegel, benutzt und unverändert seit vor der Entstehung des Imperiums. Der Energiewert des Riegels reichte zwar für den Körper aus, aber satt wurde man von dem Mist, ganz gewiss nicht. An den Geschmack dachte Tom lieber gar nicht erst.

Kurz entschlossen änderte Tom seine Richtung beim gehen und zog seine Feldflasche vom Gürtel und drückte sie der Chiss einfach in ihre Hand. Manellanischer Kaspar war zwar nicht jedermanns Geschmack,. Aber der Tee in der Feldflasche würde zumindest den Geschmack des Rationsriegels vertreiben. Eigentlich wollte er noch irgend etwas aufmunterndes sagen zu den beiden, doch als es soweit war, wusste er einfach nicht was er sagen sollte. Keine Worte konnten ungeschehen machen, was passiert war auf N'Zoth. "Zum Runterspülen" sagte er freundlich und nickte den beiden zu. Nach ihrer Verletzung sollte sie wohl besser eine menge trinken.

Hübsch waren die beiden Damen ja musste er zugeben und rief sich gleich wieder zu Ordnung. Solche Gedanken gehörten jetzt nicht hier her. Sie war so etwas wie ein höherer Vorgesetzter aber nicht in der Armee oder Flotte angesiedelt. Was sie zu seiner..... machte. Tom hatte keine Ahnung zu was genau sie das machte und ihre Begleiterin in der Hierarchie. Aber da selbst die Commander sich ihr gegen über erklärten, wohl um Welten über ihm angesiedelt.

Tom konzentrierte sich wieder auf seinen Aufgabe. Commander Aaronson hatte ihm einen Auftrag erteilt und zumindest seine sorge mit dem Tibanna-Gas beseitigen können. Tom war schon für kleine Dinge dankbar in diesem Moment. Auch wenn er irgendwie beunruhigter war als zuvor, was die Flucht der Volcanic anging. Ein wenig war es zum Haare raufen, das er nicht das geringste tun konnte um die Flucht glücken zu lassen. Er musste wohl auf sein Glück und auf Aaronson vertrauen in diesem Fall. Den wenn die Volcanic doch noch verloren ging würde selbst Aaronson Fürsprache ihn nicht vor Commander Hackett retten können. Aber zuerst einmal sollte er mit Lieutenant Beaver sprechen und ihm um ein paar Männer bitten, wie Commander Aaronson es vorgeschlagen hatte.

[N'Zoth-System | Weltraum über N'Zoth | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson, Aviendha Cain, Tom West; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Mance Hackett (Predator) in der Nähe .«
 
[N'zoth System - In Richtung Orbit - ESD Azmodan – Brücke] Captain Arcturus Mengsk, Brückenbesatzung, Über Holo Gordon Aaronson, Mance Hackett, Aviendha Cain

Als sich die Azmodan der effektiven Feuerreichweite nährte begann das Katz-und Mausspiel. Die Turbolaser und Vierlingslaserkanonen feuerten eine breite Salve auf den fernen Victory, so dass dessen Schilde leicht durch das Feuer strapaziert wurde, jedoch nicht erwähnenswert angekratzt. Erwartungsgemäß zeigte sich die Heißblütigkeit unerfahrener Feinde, anstatt weiterhin auf Kurs zu bleiben und der Volcanic und der Predator hinterher zu jagen begann der Victory-Sternenzerstörer zu wenden und sich in Richtung der Azmodan zu drehen. Sehr gut. Die Schüsse des Victorys waren ähnlich der Azmodan sehr breit gestreut, jedoch nicht aufgrund eines Befehls und freier Zielauswahl sondern weil einfach viele Schüsse wild in die Richtung des Enforcers geblasen wurden. Deswegen erhielten die Schilde des kleineren Schiffes nur kleinere Schäden, welche sich nicht weiter auf das Gesamtbild auswirkte.

"Beginnen sie eine Scharfe Kurve, weg vom Victory-Sternenzerstörer. In einiger Entfernung befindet sich ein größerer Asteroid, ich wünsche das wir um diesen eine Drehung probieren damit wir eine weitere Salve auf den Victory-Sternenzerstörer abgeben können, bevor wir wieder den Rückzug antreten. Bringen sie den Antrieb an seine Grenzen!"

Und das taten sie, mit maximaler Geschwindigkeit schoss die Azmodan durch die Leere des Weltraums. Mit fast doppelter Geschwindigkeit zum deutlich älterem Victory vergrößerte sich der Abstand immer mehr, was die Besatzung des Sternenzerstörers nicht davon abhielt weiterhin Laserstrahlen in den Weltraum zu feuern. Die Heißblütigkeit und Irrationalität der Aliens ekelte Arcturus fast schon an. Kein Schlachtplan, ein wildes Nachjagen und zerfleischen wie es diese Primitiven Monstren auf ihrer Heimatwelt sicherlich schon zur Perfektion gebracht hatten. Doch im Weltraum gab es eigene Gesetze, eigene Taktiken und Problematiken. Gravitationskräfte und das fehlen der Schwerkraft sowie die 3. Dimension sorgte für ausgefeiltere Taktiken und Taktische Kniffe, die in einem Handgemenge nicht existieren konnte. Mit gerunzelter Stirn beobachtete Mengsk auf seinem Taktikbildschirm, wie sie den Asteroiden passierten und eine scharfe Kurve drehten. Er hörte das Metall fast schon ächzen unter der Belastung, jedoch wusste er das die Azmodan ihn nicht enttäuschen würde und sie ein gefährliches Schiffchen war. Während sie sich nun wieder dem Victory nährten blickte Arcturus kurz zu dem Hologramm seines Kameraden Gordon Aaronson.

"Das hätten sie wohl nicht gedacht was Aaronson? Kurz nach ihrem Urlaub geraten sie in eine offene Rebellion gegen das Imperium. Ich wette ihr Urlaub kann da nicht dagegen halten oder? Wo hatten sie überhaupt Urlaub gemacht?"

fragte er den anderen Offizier, versucht etwas die Lage und die Gemüter zu beruhigen. Ihre Nerven waren alle bis zum zerreißen gespannt, etwas Smalltalk sollte hoffentlich dafür sorgen das sie sich etwas beruhigten. Die Azmodan nährte sich in Schussreichweite und feuerte eine erneute Salve in Richtung Victory-Sternenzerstörer ab. Doch gerade als sie wieder wendete um zu fliehen kam die Nachricht, vor der sich Arcturus am meisten gefürchtet hatte, in Verbund mit einer weiteren schlechten Nachricht.

"Sir unsere Sensoren zeigen uns an das der Sternenzerstörer seine Raketen abgefeuert hat, nicht alle aber doch eine sehr große Anzahl! Dazu fangen wir Signale vom Orbit auf, ein Tartan-Patrouillenkreuzer und ein Strike-Kreuzer bewegen sich auf Abfangkurs auf uns zu!"

Verdammt, 2 weitere Schiffe welche sich an ihre Fersen heften würden und zusammen mit ihrem Offensivpotenzial die Azmodan zermalmen würden, wenn sie alle in einer gigantischen Salve auf sie feuern würde. Das dies natürlich keine Option war war dem Captain klar, ihr Schiff war schneller und wendiger, dazu hatten sie einen nicht zu unterschätzenden Vorsprung. Einzig der sich nährende Raketenschwarm machte ihm sorgen, extreme Sorgen. Da aktuell ihr Heck in Richtung des Victorys zeigte konnte beim Durchbruch der Schilde der Antrieb große Schäden davon tragen. Kurz leckte er sich über die Lippen und beobachtete konzentriert das Hologramm des umliegenden Weltraums. Da, eine Möglichkeit.

"Navigation, auf Backbordseite befindet sich ein kleineres Asteroidenfeld, steuern sie uns auf dieses zu. Geben sie den Geschützen Befehl uns einen Korridor frei zu feuern, ich wünsche das wir die Raketen in dieses Asteroidenfeld hinein locken und sie dort detonieren. Geben sie unsere aktuelle Position und die unserer Verfolger an die Predator und die Volcanic weiter, ich hoffe das sie bald in Position für einen Hyperraumsprung sind!"

[N'zoth System - Weltraum um N'zoth - ESD Azmodan – Brücke] Captain Arcturus Mengsk, Brückenbesatzung, Über Holo Gordon Aaronson, Mance Hackett, Aviendha Cain
 
-N’zoth-System, N’zoth, Giat Nor, Industriegebiet II, Lagerhaus 42G

Wohin sie gebracht wurden wusste Lieutenant Commander Juron Zargavia nicht genau. Aber sie waren über eine Stunde unterwegs gewesen, ehe der Transporter endgültig anhielt. Es war ein älteres Modell gewesen, hatte er beim einsteigen erkennen können. Die Ladeklappe am Heck des Lastgleiters wurde geöffnet und Licht strömte in den Laderaum und blendete sie alle kurz. Vor dem Laster standen bereits sechs Yevethaner mit Blastergewehren in ihren Händen und nahm die Gefangenen in Empfang. Alle mussten sich in einer Reihe aufstellen, ehe man auf einem Gang deutete. Unsanft und mit Stößen wurden sie von den Yevethaner einen Gang entlang getrieben. Juron hatte einige weitere Verladerampen gesehen, als er ausgestiegen war. Was war das für ein Gebäude? Fragte er sich, da traf ihn ein Gewehr Kolben schmerzhaft im Rücken. "Weiter Ungeziefer" trieb man ihn in schlechten Basic an.

Taumelnd fing sich Juron wieder auf seinen Füssen und beeilte sich den Gang entlang zu laufen. Die Sechs Yevethaner schlugen auf jeden erbarmungslos ein, der ihrer Meinung nach zu langsam war. Zuerst wusste der Lieutenant Commander nicht, in was für einem riesiges Gebäude er sich befand. Die Wände und der Boden waren schmucklos und nackt. Fast wie in einem Hangar, dachte Juron. Doch schnell erkannte er das es wohl doch eher so was wie ein Lagerhaus war. Er wurde an zahlreichen Türen vorbei geführt und an einigen Abzweigungen. Das ein Lagerhaus kein gutes Gefängnis war roch man leider schon jetzt sehr deutlich. Aus einigen Räumen hörte man manchmal Schreie dringen, aus einigen anderen Weinen und oder schluchzen. Das waren Frauen und Kinder, den Stimmen nach, dachte Juron geschockt. Er wurde am ende eines Ganges, eine Treppe, zwei Stockwerke, nach oben getrieben. Nach einigen Metern blieben, die Yevethaner, vor einer Tür mit der Beschriftung II/125 das erste mal stehen.

Ein Yevethaner gab in ein Tastenfeld neben der Tür einen Code ein und riss dann nach dem sie entriegelt war, die Tür auf. Der angstvolle Schrei eines Kindes war aus dem Raum heraus zu hören. Da packte ein Yevethaner Juron unsanft und stieß ihn in den Raum hinein. Juron fiel der Länge nach auf den Boden, mit einem Ächzen. Mit einem knall flog die Tür wieder zu, ein weiteres Geräusch verriet das sie wieder verriegelt worden war. Der Schrei des Kindes verstummte langsam und ging in ein schluchzen über. "Keine Sorge Amelie, alles wird wieder gut, die Yevethaner sind wieder weg" hörte man die Stimme einer jungen Frau. Juron sah sich um und bemerkte erst jetzt eine junge Mutter mit ihrem Kind. Die sich in eine Ecke zurück gezogen hatten. Die Kleine Amelie war etwa 4 Jahre alt, der Größe nach zu schätzen. Sie hatte rote leicht gelockte Haare und eine menge Sommersprossen. Ihren Augen waren grün aber vom Weinen ganz verquollen. Ängstlich klammerte sie sich an ihre Mutter mit einer Hand. In der anderen Hand hielt sie eine Stoffpuppe des Imperators krampfhaft fest. Der Raum an sich war bis auf eine ein zigste Sitzbank, die an einer Wand stand leer. Nicht einmal eine Decke oder ein Eimer waren zu sehen.

"Mein Name ist Juron Zargavia" stellte er sich vor und versuchte ruhig zu klingen. Sein Rang war hier wohl nebensächlich, da die beiden ganz offensichtlich Zivilisten waren. Er richtete sich auf und trat langsam und vorsichtig näher an die beiden heran. "Mein Name ist Surana und das ist meine Tochter Amelie" stellte die junge Frau sich und ihre Tochter vor. Sie sah ziemlich mitgenommen aus und hatte einige Kratzer und blaue Flecken abbekommen. Sie muss wohl versucht haben, ihre Tochter zu schützen, nahm er an. Das rote Haar hatte Amelie wohl von ihrem Vater. Den Surana hatte eher kurzes blondes Haar. Beide waren eher von zierlicher Gestalt. Was nicht so gut war in Gefangenschaft.

Die Yevethaner hielten sie wie die Tiere gefangen. Sanitäre anlagen gab es keine, in den Lagerräumen. Der Gestank wurde dem entsprechend immer schlimmer im Lagerhaus. Auch hier räumten die Yevethaner, die Leichen einfach nicht weg und ließen die Toten liegen wo sie gestorben waren. Auf dem weg hier her, hatte er über 30 Leichen am Boden liegen sehen. Niemand wusste was genau passieren würde mit einem. Doch der Tod schien nahe liegend für die Gefangenen, vielleicht unausweichlich. Auch Juron hatte Angst und schämte sich nicht dafür. Die Lage war verzweifelt und Hoffnung hatte er so gut wie keine mehr.

Juron Zargavia setzte sich zu den beiden. "Kopf hoch, das Imperium wird das hier niemals hinnehmen und wenn sie kommen, hohlen sie uns hier heraus." er wollte ihnen ein wenig Trost und Hoffnung schenken, den ohne beides würden sie sicherlich drauf gehen hier drin. Mitleid und Gnade würde es von Seiten der Yevethaner nicht geben, soviel war ihm klar geworden. Die quälende Frage war nur, was hatten die Yevethaner mit ihnen vor? "Vielleicht tauschen sie uns auch gegen etwas ein." sagte er hoffnungsvoll zu den beiden. Auch wenn er selber nicht so ganz daran glauben konnte.

-N’zoth-System, N’zoth, Giat Nor, Industriegebiet II, Lagerhaus 42G
 
[N'Zoth-System | Weltraum über N'Zoth | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson, Aviendha Cain, Tom West; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Mance Hackett (Predator) in der Nähe

Mance Hackett war offenbar nicht zart besaitet, das ließ sich aus seiner Antwort ganz klar entnehmen. Er hatte nicht vor, die Yevethaner mit Milde und Nachsicht zu behandeln. Fast machte er den Anschein, als würde er sie am liebsten mit eigenen Händen umbringen. Solche Anwandlungen teilte Gordon Aaronson nicht, aber in der aktuellen Situation konnte er sie wirklich verstehen. Auch in ihm staute sich von Minute zu Minute mehr Frust auf, der früher oder später irgendwie nach draußen musste, wenn er ihn nicht innerlich zerstören sollte. Der Wunsch nach Vergeltung war nichts per se Schlechtes - schließlich ging es hier darum, ein großes Unrecht gutzumachen, das die Yevethaner an der Menschheit begangen hatten und noch zu begehen im Begriff waren. Sie mussten bestraft werden, mit aller Härte. Zwar käme der Mygeetaner nicht auf den Gedanken, selbst Hand bei einem Verhör oder Hinrichtung anzulegen, aber er hätte keine Hemmungen, kraft seiner Macht als Schiffskapitän selbst ein Todesurteil über einen Verräter zu verhängen. Allerdings sah er es als erstrebenswerter an, den Gefangenen der Gerichtsbarkeit und zuvor dem Geheimdienst zu übergeben. Denn Verhörspezialisten und -instrumente waren ebenfalls ein Luxus, den es an Bord der Volcanic derzeit nicht gab. Er hoffte sehr, dass es ihm gelingen würde, mitsamt seinem Schiff, den Leuten an Bord und auch dem gefangenen yevethanischen Lieutenant dieses System rasch und in einem Stück zu verlassen. Dank der Navigationsdaten von der Predator war das nun wahrscheinlicher geworden, doch auch auf die Unterstützung der Azmodan kam es noch an.

Gespannt beobachtete Gordon, wie Captain Mengsks Kreuzer mit schier unerhörter Geschwindigkeit auf den Verfolger zusteuerte. Sie tauschten erste Salven auf große Distanz aus - großen Schaden konnten sie auf diese Weise nicht ausrichten. Soweit der Commander das beurteilen konnte, durfte sich Mengsk auf keinen Fall auf einen Nahkampf gegen diesen Gegner einlassen. Aber solange er seine überlegene Geschwindigkeit und Wendigkeit sinnvoll zum Einsatz brachte, war der Enforcer zumindest nicht stark im Nachteil. Der Plan ging auf: Der Victory gab die Verfolgung der beiden fliehenden Kreuzer auf und wandte sich dem zu, der sich ihm zum Kampf stellte. Ein erfahrener Kommandant hätte wahrscheinlich nicht so entschieden, aber man durfte nicht übersehen, dass sie es hier mit Barbaren zu tun hatten, denen jede Erfahrung im Führen und Befehligen eines Kriegsschiffes fehlte. Auch war der Zustand des Sternenzerstörers völlig unklar. Womöglich befand er sich kaum in besserer Verfassung als die Volcanic. Aaronson wollte nicht ausschließen, dass es Mengsk unter diesen Umständen sogar gelingen könnte, den Victory zu zerstören.

Der schwarzbärtige Captain ließ sich unterdessen kaum Anspannung anmerken. Als er dann sogar auf Gordons Urlaub zu sprechen kam, raubte er dem Commander damit für einen kurzen Moment die Sprache. Der Mygeetaner fand es vollkommen unangemessen, mitten in einer kritischen Situation wie dieser über solche Belanglosigkeiten und Privatangelegenheiten zu schwatzen wie bei einer Party in der Offiziersmesse. Aber dann ahnte er, was Mengsk dazu bewog. Die Moral der Flotte war nach den verlustreichen Schlachten bei Bothawui, Denon, Corellia und einigen anderen Schauplätzen mittlerweile ziemlich schlecht, das war allenthalben zu spüren. Eigentlich brauchten die Männer Siege, keine weiteren Niederlagen. Nun wurde ihnen von einem Haufen blutrünstiger Barbaren eines ihrer Systeme weggenommen und sie mussten zusehen, wie ihre Kameraden ermordet und dem Imperium weitere Demütigungen beigebracht wurden. Das war wirklich nur schwer zu ertragen - er spürte es an sich selbst. Offenbar versuchte der Bastioner auf diese Weise, die Spannung etwas zu lockern, bevor sie das Maß des Erträglichen überstieg. Gordon war nicht sicher, ob er dazu etwas beitragen konnte, aber er wollte es zumindest versuchen. In so lässigem Tonfall, wie es ihm möglich war, antwortete er nach kurzem Zögern:


»Zwölf Tage auf Zeltros, Sir. Angenehmes Klima, tolle Strände, und die Leute dort wissen wie man feiert. Wenn Sie mich fragen, ein Sündenpfuhl. Aber interessante Frauen trifft man da, auch wenn man keinen Gefallen an den pinkhäutigen Eingeborenen findet.« Es war ihm ein wenig peinlich, in der Öffentlichkeit seiner Brücke, in dieser hässlichen Extremsituation und gegenüber einem Vorgesetzten Andeutungen zu seiner Affäre mit Lexa zu machen. Aber vielleicht zwang es dem einen oder anderen Offizier zumindest ein leises Schmunzeln auf die Lippen, und das war im Augenblick viel wert. »Ich glaube, wenn wir diese Sache hinter uns haben, haben sich ein paar unserer Leute ebenfalls einen Abstecher dorthin verdient. Ich werde mir beim nächsten Mal aber vielleicht etwas Ruhigeres suchen. Zeltros ist eher eine Welt für junge Leute.«

Währenddessen beobachtete er die Manöver der Azmodan. Man merkte, dass der Bastioner nicht erst seit gestern auf der Brücke seines Schiffes stand. Geschickt nutzte er die astronomischen Gegebenheiten des Systems aus, indem er den Sternenzerstörer in die Nähe von Asteroiden lockte, um die der schwerfällige alte Kahn nicht so leicht manövrieren konnte wie der Enforcer. Die Raketensalve, die auf ihn abgefeuert wurde, fiel ebenfalls nicht so schwer aus wie befürchtet. Dennoch: Das war die erste wirklich bedrohliche Situation für die Azmodan. Gordon wartete gebannt, ob sie diesen Angriff überstehen würde. Sie brauchten nicht noch mehr tote. Was sie brauchten, war der kleine, bescheidene Triumph, den Yevethanern zumindest noch vor der Nase davonzuspringen.

»Commander, aus dem tieferen Orbit steigen eine Tartan-Korvette und ein Strike-Kreuzer auf. Imperial, aber keine Antwort auf Rufe, daher keine Identifizierung als Verbündete möglich.«

»Als Feindschiffe markieren, Mr. Wood. Können sie uns erreichen?«

»Negativ, Sir. Keine Gefahr für die Volcanic und die Predator. Sie nähern sich der aktuellen Position der Azmodan . «

»Einem Enforcer sollte es eigentlich nicht schwer fallen, ihnen zu entwischen. Beobachten Sie sie, aber unternehmen Sie nichts. Wir behalten den Fluchtkurs bei. Wie weit noch, bis wir hier verschwinden können?«

»Kurs nach Brigia liegt an - vier Minuten bis zum Sprungpunkt!«

antwortete die schrille Stimme eines schweineschnäuzigen Ugnaught. Es fiel Gordon wirklich schwer, die Anwesenheit dieser grässlichen Geschöpfe auf seiner Brücke zu dulden, aber im Moment wurden leider auch ihre kleinen Hände und noch kleineren Hirne benötigt. Sein Blick verfinsterte sich dennoch und er hielt es für das Beste, zu schweigen.

Eine Minute später konnten sie noch ein weiteres Schiff ausmachen. Die Identifikation verlief positiv: Eine Anfrage wurde mit den entsprechenden Codes beantwortet. Obwohl der provisorische Sensorikoffizier den großen Pott zunächst als Kreuzer identifiziert hatte, wiesen die Funkfeuer ihn als einen Großraumfrachter aus. Es war die Purveyor - das Schiff, mit dem Gordon vor nicht allzu langer Zeit in dieses System gekommen war. Begleitet wurde sie von einem kleineren Gefährt, dessen Identifikation nicht sofort gelang, aber offenbar flogen die beiden Fahrzeuge einmütig nebeneinander her und Waffenfeuer war aus dieser Region des Systems nicht zu verzeichnen. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Der Commander ließ eine Sprechverbindung herstellen.


»Kargo-Schiff Purveyor, hier Kreuzer Volcanic - Commander Gordon Aaronson! Spreche ich mit Captain Nichols

Doch die Stimme, die ihm antwortete, war nicht die des rotbärtigen Kommandanten, den er auf dem Hinflug kennen und schätzen gelernt hatte, sondern die seines Ersten Offiziers. Aaronson erinnerte sich gut an den Glatzkopf mit dem Stiernacken und der breiten Brust.

»Volcanic, hier Commander Utter. Ich bedaure: Der Captain ist tot. Ich habe das Kommando von ihm geerbt.«

»Wir orten ein kleineres Schiff an Ihrer Steuerbordseite. Allerdings gelingt uns bisher keine Identifizierung und keine Kontaktaufnahme. Können Sie mir etwas darüber sagen?«

»Befreundet. Das ist die Skidder, eine Korvette der Assassin-Klasse. Ihre Funkanlagen wurden zerstört, wir kommunizieren über Laser mit ihr. Commander Aaronson, wir haben Flüchtlinge an Bord, darunter Verwundete. Können Sie uns zu Hilfe kommen?«

Es schmerzte ihn, dass er diese Frage verneinen musste, aber ihm blieb keine Wahl.

»Negativ, Purveyor. Wir sind selbst nicht kampftauglich. Wir springen in Kürze nach Brigia und von dort weiter nach Galantos. Ich hoffe, wir sehen uns dort wieder.«

»Werden unser Bestes Tun. Alles Gute, Volcanic. Purveyor, Ende.«

Gordon schluckte schwer. Das Bisschen Heiterkeit, das durch die Urlaubsgeschichte aufgekommen war, hatte sich längst wieder verstreut. Das Wissen, dass es noch Verbündete gab, dass sie aber nichts füreinander tun konnten, war schwer verdaulich. Gordon wandte sich wieder dem Hologramm zu und sagte:

»Captain Mengsk, wir sind am Sprungpunkt angelangt. Verlassen das System auf Ihren Befehl.«

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[N’zoth-System, N’zoth, Giat Nor, Industriegebiet II, Lagerhaus 42G

Amelie sah ängstlich den Mann in der Uniform an, der neu zu ihnen in den Raum gekommen war. Auf dem Weg hier her hatte sie einige Männer wie ihn sterben sehen. Sie konnte nichts gegen die Tränen tun, überall um sie herum war das Grauen und in ihrem alter konnte sie das alles noch nicht begreifen und verarbeiten. Es machte ihr einfach nur schreckliche Angst. Besonders um ihre Mutter machte sie sich sorgen und klammerte sich nur noch fester an sie. Sie durfte nicht sterben, sie hatte doch sonst niemanden mehr. Sanft spürte sie die Hand ihrer Mutter die durch ihr Haar strich um sie zu beruhigen. Doch das half nur wenig. Ihr Vater hatte vor einem Jahr heldenhaft, sein Leben für das Imperium gelassen, hatte man ihr erzählt. Ihrer Mami durfte das auf keinen Fall passieren

Amelie sah hoch zu ihrer Mutter und sah in ihr besorgtes Gesicht. Ihre Mutter hatte Angst wusste Amelie, irgendwie und versuchte stark zu sein, auch wenn es nicht gelang. Mit aller kraft drückte sie ihre Puppe an sich, als könnte diese Amelie und ihre Mutter beschützen. Sie hatte die Puppe des Imperators bei einem Zeichenwettbewerb der KOMENOR gewonnen, im Kindergarten und war ihr ganzer stolz.

Der Lieutenant Commander verstand einfach nicht wie das ganze passieren konnte. Die Yevethaner hatten dem Imperium so viel zu verdanken. Das Imperium hatte das Blutvergießen in den Straßen beendet, hatten sie aus den zwängen der Barberei befreit. Sie waren im Imperium aufgenommen worden und standen unter dessen Schutz. Und nun das.

Schwere Schritte gingen vor der Tür vorbei, sie Schleiften irgend etwas mit sich. Wohl einen Körper befürchtete Juron. Tod konnte er nicht sein, sonst hätten sie ihn nicht getragen sondern belassen, wo er gestorben war. Hatten sie den Menschen Gefoltert? Oder warum schleiften sie ihn. Leider gab es nur Ungewissheit. Den Sehen konnte er nichts durch die Wände.

Es machte ja noch Sinn das sie Flottenangehörige entführten aber was wollten die Yevethaner von jemanden wie der kleinen Amelie? Natürlich war er froh das sie noch lebte, aber er hatte angst den Grund irgendwann zu erfahren. Warum man auch sie hier eingesperrt hatte. Den Gnade oder Mitleid kannten die Yevethaner ihnen gegenüber wohl nicht. Kurz sah Juron besorgt zu der Kleinen rüber. Er konnte nur hoffen das sie das ganze irgendwie heil überlebte, den sie hatte ihr ganzes Leben ja noch vor sich.

Juron lauschte, in der Hoffnung irgend etwas zu erfahren. Es gab irgendwann einmal eine größere Unruhe draußen, als eine größere Gruppe Gefangener abtransportiert wurden. Doch trotz vieler Schreie und Gebrüll wusste wohl niemand wohin und was mit ihnen passieren sollte. Noch konnte er genau sagen wie viele abtransportiert wurden, aber es waren bestimmt an die zwanzig bis vierzig Gefangenen gewesen, die abgeführt wurden. Genauer konnte er sie anhand der Stimmen einfach nicht abschätzen. Sie kamen auch nicht wieder zurück in das Gefängnis, was Juron am meisten Sorgen bereitete.

[N’zoth-System, N’zoth, Giat Nor, Industriegebiet II, Lagerhaus 42G

[N'Zoth-System | Weltraum | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson, Aviendha Cain, Tom West; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Mance Hackett (Predator) in der Nähe .«

Tom machte sich auf den Weg, er hatte das Schiff von den restlichen Yevethanern zu säubern. Vor dem Brückenschott verzog er etwas sein Gesicht ein wenig und trat nach draußen. Er musste einen geistigen Aussetzer gehabt haben auf der Brücke. Er war ein einfacher Second Lieutenant, ein nichts und niemand in den Augen von Legatin Cain. Anstatt irgend etwas aufmunterndes zu sagen, was ihr half brachte er nur diese beiden idiotischen Wörter hervor. Zum Runter spülen? als ob das etwas ändern würde. Da hätte ihm aber auch deutlich bessere Worte als das einfallen können. Jetzt jedoch war es leider zu spät und nicht mehr zu ändern. Zumindest hatte Tom es geschafft sich zu verdrücken bevor es noch peinlicher für ihn geworden war.

Im nach hinein musste Tom auch zugeben das er sich wohl seine Ideen gegenüber Commander Aaronson sich hätte sparen können und mehr darauf hätte vertrauen sollen, das die Leute etwas von ihrem Job verstanden und alles was möglich war auch taten. Aber aus Erfahrung wurde man klug und noch einmal würde er so einen Fehler nicht begehen. Zum Teil war es auch sorge gewesen um sein leben und das er nichts tun konnte um irgend einen Einfluss darauf zu nehmen. Die Hilflosigkeit der Situation gegenüber war wohl das schlimmste für Tom. Es gab keinen Feind den er bekämpfen konnte um zu entkommen, alles hing von einer Maschine ab, von der er nicht mal im Ansatz wusste wie sie funktionierte.

Der erste Anlaufpunkt war Lieutenant Beave, mit dem er zähe Verhandlungen führen musste wie viele Leute er freistellen konnte ohne die Brücke zu gefährden. Tom war halbwegs zufrieden er hatte Lieutenant Beave immerhin vier seiner Leute abschwatzen können, um das Schiff zu durchkämen. Das war schon einmal ein Anfang.

Der nächste Anlaufpunkt auf Toms weg waren die Flüchtlinge. Er fand sie recht schnell, noch immer in der nähe der Schleuse. Sie hatten sich zwar ein wenig verteilt, aber das war nicht weiter schlimm. "Wir suchen Leute mit Technischen Fähigkeiten, für Arbeiten im Maschinenraum, der unterbesetzt ist zur zeit" rief er laut und sah sich um. Für die Zögerlichen setzte er noch hinzu "Jede Hand die hilft, bringt uns schneller in den Hyperraum und aus diesen System heraus" und hoffte wirklich, das Commander Aaronson übertrieben hatte. Es dauerte Tom viel zu lange aber nach fast fünf Minuten hatte sich eine Gruppe von 45 Personen zusammen gefunden, die dachten das sie vielleicht helfen konnten im Maschinenraum.

Das war auch nur ein tropfen auf den heißen Stein wusste Tom, aber vielleicht, genau der tropfen, der den unterschied ausmachen konnte, hoffte Tom. Es diente eigentlich mehr dazu seine nerven zu beruhigen als sonst was, wenn Tom wirklich ehrlich zu sich selber wäre. Aber so hatte er zumindest das Gefühl etwas zu tun zu haben

Den Rest der Flüchtlinge schickte er in Richtung der Krankenstation. Dort sollten sie in Sicherheit sein, nahm Tom an. Das war besser als hier vor der Schleuse zu warten. Zum Glück hatten immer noch einige von ihnen ein paar Beute Waffen bei sich, so das er sie ohne große Sorgen zu machen los schickte. Der weg war nicht sonderlich weit und das Risiko verantwortbar gering. Von den Leuten erfuhr er auch das die Sturmtruppen angefangen hatten das Schiff auf eigene Faust zu durchsuchen. Die schweren Waffen hatten sie in einem Lagerraum abgestellt und abgesperrt. Damit sie wohl Mobiler waren an Bord der Volcanic.

[N'Zoth-System | Weltraum | DRD Volcanic | Hauptschleuse] Tom West; einige NPCs .«
 
[Weltraum vor N’zoth, DRD Volcanic, Brücke]- Commander Aaronson, Tom West, Aviendha, Nylar, 15t88, Brückenoffiziere

Eben war Aviendha noch damit beschäftigt, die trockenen Brocken des Rationsriegels herunterzuwürgen, als plötzlich der (im Vergleich zu Aaronson und Hackett) junge Offizier Tom West bei ihnen auftauchte, auf den Nylar sie zuvor hingewiesen hatte. Zu ihrer Überraschung reichte er der Chiss eine Feldflasche, die offenbar für ihn bestimmt war. So überrumpelt von der Geste des Soldaten war Aviendha, dass sie, ehe er bereits wieder abgezogen war, wohl um sich seinen weiteren Pflichten zu widmen, keine Reaktion abseits eines freundlichen Lächelns zustande bekam. Bei dieser Gelegenheit war ihr auch aufgefallen, dass der Mann, der für ihr und Nylars Überleben verantwortlich war, scheinbar im Dienst für das Imperium seine beiden Arme oder zumindest Hände verloren hatte – beide waren durch klar als solche erkennbare Prothesen ersetzt worden.

Für einen Moment unschlüssig, ob sie Hochachtung oder Mitleid für West empfinden sollte, nahm Aviendha stattdessen einen Schluck aus der ihr von Nylar weitergereichten Flasche und war überrascht, kein abgestandenes Wasser – wie sie es im Grunde aus der Feldflasche eines im Einsatz befindlichen Soldaten erwartet hätte – sondern gar köstlichen erlesenen Tee, manellanischen Kaspar zu schmecken. Der Geschmack dieses Getränks rief Erinnerungen an ihre Studien an der Universität von Obroa-skai und die politischen Lehrgänge auf Bastion, die sie besucht hatte, wach – ein kurzer Gruß aus einer lange vergangenen Zeit, von einem weit entfernten Ort.


Währenddessen schien Nylar ihren kurzes Abdriften in weite Ferne bemerkt zu haben.

„Da scheint der tapfere Lieutenant West ja durchaus Eindruck hinterlassen zu haben.“

Aviendha lächelte, ein wenig ertappt, und bereute es sofort wieder, als diese mimische Verrenkung einen kurzen Schmerzimpuls durch ihren Körper zucken ließ.


„Eine willkommene Abwechslung, finden Sie nicht?“, erwiderte sie, eine leichte Anspielung auf das Verhalten anderer Offiziere des Imperiums, die sie im Laufe der aktuellen Krise kennen gelernt hatte. Commander Aaronsons freilich hielt sich tadellos, doch das fast kommentarlose Übergehen ihrer vorsichtig vorgebrachten Anliegen durch Captain Mengsk und Commander Hackett hatte die Legatin nicht vergessen, unabhängig davon, ob der weitere Verlauf der Ereignisse den älteren Offizieren womöglich Recht geben würde.

„Außerdem hat er wohl unser Leben und das des Commander gerettet. Das verdient denke ich einen Bonus.“

„Zweifelsohne“, erwiderte Nylar diplomatisch, verriet jedoch durch ihre Miene, dass sie sich ihren Teil dachte.

Die Legatin konzentrierte sich wieder auf den im Moment mit Captain Mengsk halbwegs für alle Umstehenden hörbar sprechenden Kommandanten der Volcanic, gerade rechtzeitig, um mitzubekommen, wie dieser dem Ranghöheren von seinem letzten Urlaub berichtete… auf Zeltros. Überrascht wölbten sich die Augenbrauchen der amtierenden Statthalterin des Imperators auf N’zoth – sie kannte Aaronson zwar kaum, doch hätte sie mitnichten vermutete, dass der grauhaarige Offizier zu der Sorte Vergnügungstouristen gehörte, die den Sündenpfuhl Zeltros Jahr für Jahr überschwemmten. War das vielleicht die Art der beiden Schiffskommandanten, mit dem Stress, den sie zweifelsohne angesichts ihrer Lage empfanden, fertig zu werden – indem sie sich über ihre Urlaube und, allem Anschein nach, Anspielungen auf schlüpfrige Details austauschten?

Währenddessen schien die militärische Lage sich zu verschlechtern. Offenbar musst das Schiff des Captains sich nun zwei weiteren Einheiten fragwürdiger Loyalität stellen – tatsächlich konnte man bei Schiffen, die sich in dieser Situation nicht eindeutig als nach wie vor imperial identifizierten, von Feinden ausgehen – und hatte ein beträchtliches Maß an Opposition gegen sich.

Während sie am Rande des Systems weitere Überlebende der Katastrophe von N’zoth antrafen und auch diesen ihre Hilfe versagen mussten, näherte sich der Zeitpunkt, an dem sie das System mittels Hyperraumsprung verlassen konnten. Nur noch ein positiver Bescheid Mengsks standen zwischen ihnen und dem Sprung – und somit der offiziellen Aufgabe des Systems durch das Imperium und der Besiegelung des Schicksals aller Überlebenden…


[Weltraum vor N’zoth, DRD Volcanic, Brücke]- Commander Aaronson, Aviendha, Nylar, 15t88, Brückenoffiziere
 
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