CKs Puppenkiste
ex pluribus unum
[N’zoth, Trockenebene vor Giat Nor, imperialer Militärkomplex]- Captain Adrian Shepard, Männer des 1. Regiments von N’zoth
Das Ausladen des CR25-Transporters dauerte länger, als Shepard es sich gewünscht hätte. Zahlreiches schweres Gerät, zum Teil noch nicht vollkommen betriebsfähig, war in den Laderaum des Schiffes gestapelt worden, bestimmt vermutlich für die Garnison von Giat Nor, wo es indes nunmehr kaum noch Verwendung finden würde. Der Captain hatte bereits sämtliche seiner Leute, die nicht schwer verletzt waren, für die Arbeiten eingeteilt – exklusive der Besatzung der beiden Hoverscouts, die die Umgebung erkundeten und vor einem Vorrücken der Yevethaner warnen sollten – und ebenfalls aus der Menge der im Bunker wartenden Zivilisten Freiwillige rekrutiert, doch es standen lediglich zwei binäre Lastenheber zur Verfügung, um die schwere Fracht in den Komplex zu verladen. Unterdessen lief ihnen die Zeit davon – nicht nur, dass die Gefahr wuchs, von den Aufständischen entdeckt zu werden, zudem wurde es auch wahrscheinlicher, dass die Flotte vollkommen abgezogen war, wenn es ihnen endlich gelang, zu starten, was wiederum bedeutete, dass sie ihren Rückzug vollkommen ungedeckt würden antreten müssen. Dankbar war er nur dafür, dass in diesem Komplex offenbar keine yevethanischen Zwangsarbeiter eingesetzt worden waren – andernfalls hätten sie hier wohl auch nur Leichen und keinen Transporter vorgefunden.
Nachdem er den Kommandanten – oder besser Piloten – des Transporters ausfindig gemacht hatte, hatte er auf der Brücke des CR25 eine Art Kommandostand eingerichtet und erörterte mit diesem, einem Lieutenant-Commander Geron, und dessen Copiloten die Aussicht darauf, sämtliche Zivilisten und Soldaten aus dem Komplex zu evakuieren. Am Ende dieser Erörterung stand vorsichtiger Optimismus.
„Es wird eng, aber wir sollten jede Seele an Bord unterbringen können“, stellte Geron abschließend fest.
„Alleine die Verletzten machen mir Sorgen. Für sie brauchen wir ein wenig mehr Raum.“
„Niemand wird zurückgelassen“, beharrte Shepard standhaft.
„Auf N’zoth zurückzubleiben wäre in dieser Situation schlimmer als ein Todesurteil.“
„Wir werden die Bewaffnung des Schiffes unter diesen Voraussetzung nicht einsetzen können“, warf der Copilot, Lieutenant Horvarth, ein.
„Nicht, dass sie uns im Kampf gegen schwere Kreuzer oder auch nur Korvetten helfen würden… aber sie hätten ausreichen können, um einzelne TIEs in die Flucht zu schlagen, oder was auch immer diese Wilden auf uns loslassen.“
Unwillig verzog Shepard den Mund.
„Wir werden unser Heil in der Flucht suchen müssen, aber das war von Anfang an klar.“
Kein Spiel mit sicherem Ausgang – ein jeder Kurzstreckenjäger, selbst ein träger TIE-Bomber, sollte keine Probleme haben, den CR25 einzuholen und seine tödliche Fracht auf ihn abzuschießen. Sie konnten nur hoffen, dass die Yevethaner zu sehr damit beschäftigt waren, die Flotte aus dem System zu vertreiben, um auf einen kleinen Truppentransporter Rücksicht zu nehmen.
„Die Astute wird ihren Beitrag zur Evakuierung N’zoths leisten“, versicherte Geron seinem Armeekollegen, just in dem Moment, in dem ein Mann in der Uniform der imperialen Verwaltung die Brücke betrat. Shepard sah von den Deckplänen des Transporters auf und sofort verfinsterte sich sein Gesicht – sofort erkannte er Präfekt Ellis, einen Günstling des ermordeten Gouverneurs, der offenbar zum privilegierten Kreis gehört hatte. Dass es Personen wie er waren, die diese Katastrophe überleben sollten, stimmte ihn nicht unbedingt hoffnungsfroh.
„Captain Shepard!“, donnerte der füllige Präfekt dann auch gleich los.
„Präfekt“, erwiderte der Offizier knapp und bedeutete den beiden Flottenleuten mit einem Kopfnicken, dass sie für dieses Gespräch nicht gebraucht wurden. Dankbar empfahlen die beiden sich und verschwanden, um den übrigen Männern bei der Verladeaktion zur Hand zu gehen.
„Darf ich Sie fragen, was Sie sich eigentlich einbilden, Captain?“
Ellis war offenbar der Meinung, dass seine Stimme Respekt in seinen Zuhörern hervorrief, in Wahrheit jedoch vermittelte sie nur nasales Meckern.
„Würden Sie das bitte spezifizieren, Präfekt?“
Shepard merkte bereits, wie ihm der Geduldsfaden riss.
„Ich rede von der wertvollen Fracht, die Ihre Männer offenbar in die Hände der Yevethaner fallen lassen wollen! Nach dem bedauerlichen Ableben unseres Gouverneurs und dem Verschwinden der Legatin muss ich als offenbar ranghöchster Angehöriger der Sektorverwaltung Sie darauf hinweisen, dass ich dieses kontraproduktive Verhalten aufs Äußerste missbillige!“
„Sie können gerne auf N’zoth bleiben, Präfekt“, erwiderte Shepard eisig.
„Vielleicht können wir an Ihrer statt eine Blasterkanone mitnehmen.“
Er warf dem anderen einen prüfenden, eindeutigen Blick zu.
„Oder vielleicht auch zwei.“
Ellis schnappte mühsam nach Luft.
„Was… was erlauben Sie sich…!“
„Was ich mir erlaube, Präfekt“, fiel Shepard ihm scharf ins Wort.
„… ist Sie darauf hinzuweisen, dass die Oberaufsicht über diese Evakuierung beim Militär liegt. Ich habe Ihren Einwand zur Kenntnis genommen. Erwähnen Sie ihn doch in Ihrem Bericht – vielleicht liest den ja jemand, wenn wir hier raus kommen. Ich habe Wichtigeres zu tun.“
„Wir sind noch nicht fertig miteinander!“
„Oh doch, das sind wir“, informierte Shepard dem Präfekten brüsk, dem das Blinken seines Comlinks anzeigte, dass das eingetreten war, wovor er sich gefürchtet hatte: die Scouts meldeten sich.
„Shepard hier.“
„Hier Patrouille Orenth-2, Captain“, meldete sich die Stimme eines der Soldaten auf einem der Hoverscouts.
„Wir bekommen Besuch – ein TIE-Jäger und ich bezweifle, dass er zur Flotte gehört.“
„Kehren Sie sofort zum Komplex zurück“, instruierte der Captain den Scout.
„Verstanden, informieren Orenth-1. Orenth-2, Ende!“
Ohne ein weiteres Wort schob Shepard sich an dem rot angelaufenen Präfekten vorbei und in Richtung des Frachtbereichs des CR25 – er hoffte, dass dort gute Nachrichten auf ihn warteten…
[N’zoth, Trockenebene vor Giat Nor, imperialer Militärkomplex. CR25 Astute]- Captain Adrian Shepard, Männer des 1. Regiments von N’zoth
Das Ausladen des CR25-Transporters dauerte länger, als Shepard es sich gewünscht hätte. Zahlreiches schweres Gerät, zum Teil noch nicht vollkommen betriebsfähig, war in den Laderaum des Schiffes gestapelt worden, bestimmt vermutlich für die Garnison von Giat Nor, wo es indes nunmehr kaum noch Verwendung finden würde. Der Captain hatte bereits sämtliche seiner Leute, die nicht schwer verletzt waren, für die Arbeiten eingeteilt – exklusive der Besatzung der beiden Hoverscouts, die die Umgebung erkundeten und vor einem Vorrücken der Yevethaner warnen sollten – und ebenfalls aus der Menge der im Bunker wartenden Zivilisten Freiwillige rekrutiert, doch es standen lediglich zwei binäre Lastenheber zur Verfügung, um die schwere Fracht in den Komplex zu verladen. Unterdessen lief ihnen die Zeit davon – nicht nur, dass die Gefahr wuchs, von den Aufständischen entdeckt zu werden, zudem wurde es auch wahrscheinlicher, dass die Flotte vollkommen abgezogen war, wenn es ihnen endlich gelang, zu starten, was wiederum bedeutete, dass sie ihren Rückzug vollkommen ungedeckt würden antreten müssen. Dankbar war er nur dafür, dass in diesem Komplex offenbar keine yevethanischen Zwangsarbeiter eingesetzt worden waren – andernfalls hätten sie hier wohl auch nur Leichen und keinen Transporter vorgefunden.
Nachdem er den Kommandanten – oder besser Piloten – des Transporters ausfindig gemacht hatte, hatte er auf der Brücke des CR25 eine Art Kommandostand eingerichtet und erörterte mit diesem, einem Lieutenant-Commander Geron, und dessen Copiloten die Aussicht darauf, sämtliche Zivilisten und Soldaten aus dem Komplex zu evakuieren. Am Ende dieser Erörterung stand vorsichtiger Optimismus.
„Es wird eng, aber wir sollten jede Seele an Bord unterbringen können“, stellte Geron abschließend fest.
„Alleine die Verletzten machen mir Sorgen. Für sie brauchen wir ein wenig mehr Raum.“
„Niemand wird zurückgelassen“, beharrte Shepard standhaft.
„Auf N’zoth zurückzubleiben wäre in dieser Situation schlimmer als ein Todesurteil.“
„Wir werden die Bewaffnung des Schiffes unter diesen Voraussetzung nicht einsetzen können“, warf der Copilot, Lieutenant Horvarth, ein.
„Nicht, dass sie uns im Kampf gegen schwere Kreuzer oder auch nur Korvetten helfen würden… aber sie hätten ausreichen können, um einzelne TIEs in die Flucht zu schlagen, oder was auch immer diese Wilden auf uns loslassen.“
Unwillig verzog Shepard den Mund.
„Wir werden unser Heil in der Flucht suchen müssen, aber das war von Anfang an klar.“
Kein Spiel mit sicherem Ausgang – ein jeder Kurzstreckenjäger, selbst ein träger TIE-Bomber, sollte keine Probleme haben, den CR25 einzuholen und seine tödliche Fracht auf ihn abzuschießen. Sie konnten nur hoffen, dass die Yevethaner zu sehr damit beschäftigt waren, die Flotte aus dem System zu vertreiben, um auf einen kleinen Truppentransporter Rücksicht zu nehmen.
„Die Astute wird ihren Beitrag zur Evakuierung N’zoths leisten“, versicherte Geron seinem Armeekollegen, just in dem Moment, in dem ein Mann in der Uniform der imperialen Verwaltung die Brücke betrat. Shepard sah von den Deckplänen des Transporters auf und sofort verfinsterte sich sein Gesicht – sofort erkannte er Präfekt Ellis, einen Günstling des ermordeten Gouverneurs, der offenbar zum privilegierten Kreis gehört hatte. Dass es Personen wie er waren, die diese Katastrophe überleben sollten, stimmte ihn nicht unbedingt hoffnungsfroh.
„Captain Shepard!“, donnerte der füllige Präfekt dann auch gleich los.
„Präfekt“, erwiderte der Offizier knapp und bedeutete den beiden Flottenleuten mit einem Kopfnicken, dass sie für dieses Gespräch nicht gebraucht wurden. Dankbar empfahlen die beiden sich und verschwanden, um den übrigen Männern bei der Verladeaktion zur Hand zu gehen.
„Darf ich Sie fragen, was Sie sich eigentlich einbilden, Captain?“
Ellis war offenbar der Meinung, dass seine Stimme Respekt in seinen Zuhörern hervorrief, in Wahrheit jedoch vermittelte sie nur nasales Meckern.
„Würden Sie das bitte spezifizieren, Präfekt?“
Shepard merkte bereits, wie ihm der Geduldsfaden riss.
„Ich rede von der wertvollen Fracht, die Ihre Männer offenbar in die Hände der Yevethaner fallen lassen wollen! Nach dem bedauerlichen Ableben unseres Gouverneurs und dem Verschwinden der Legatin muss ich als offenbar ranghöchster Angehöriger der Sektorverwaltung Sie darauf hinweisen, dass ich dieses kontraproduktive Verhalten aufs Äußerste missbillige!“
„Sie können gerne auf N’zoth bleiben, Präfekt“, erwiderte Shepard eisig.
„Vielleicht können wir an Ihrer statt eine Blasterkanone mitnehmen.“
Er warf dem anderen einen prüfenden, eindeutigen Blick zu.
„Oder vielleicht auch zwei.“
Ellis schnappte mühsam nach Luft.
„Was… was erlauben Sie sich…!“
„Was ich mir erlaube, Präfekt“, fiel Shepard ihm scharf ins Wort.
„… ist Sie darauf hinzuweisen, dass die Oberaufsicht über diese Evakuierung beim Militär liegt. Ich habe Ihren Einwand zur Kenntnis genommen. Erwähnen Sie ihn doch in Ihrem Bericht – vielleicht liest den ja jemand, wenn wir hier raus kommen. Ich habe Wichtigeres zu tun.“
„Wir sind noch nicht fertig miteinander!“
„Oh doch, das sind wir“, informierte Shepard dem Präfekten brüsk, dem das Blinken seines Comlinks anzeigte, dass das eingetreten war, wovor er sich gefürchtet hatte: die Scouts meldeten sich.
„Shepard hier.“
„Hier Patrouille Orenth-2, Captain“, meldete sich die Stimme eines der Soldaten auf einem der Hoverscouts.
„Wir bekommen Besuch – ein TIE-Jäger und ich bezweifle, dass er zur Flotte gehört.“
„Kehren Sie sofort zum Komplex zurück“, instruierte der Captain den Scout.
„Verstanden, informieren Orenth-1. Orenth-2, Ende!“
Ohne ein weiteres Wort schob Shepard sich an dem rot angelaufenen Präfekten vorbei und in Richtung des Frachtbereichs des CR25 – er hoffte, dass dort gute Nachrichten auf ihn warteten…
[N’zoth, Trockenebene vor Giat Nor, imperialer Militärkomplex. CR25 Astute]- Captain Adrian Shepard, Männer des 1. Regiments von N’zoth