Das sind sie in der Tat nicht, aber wird das denn wirklich behauptet und derart stark proklamiert? Mir kommt das nicht so vor. Ich sehe jedenfalls nicht, dass ein Charakter wie Reva etwas mit erzwungener Diversität zu tun hätte, bloß aus dem Grund, dass sie schwarz ist. Wenn man die Art und Weise nicht mag, wie die Figur oder auch der von dir genannte Finn aus der ST geschrieben, gespielt ist oder sich innerhalb der Serie entwickelt, ist das ja eine Sache, aber man sollte beides auch auseinanderhalten können und sich dann nicht zu Gedankengängen verleiten lassen wie: "Der Charakter ist ja nur wegen seiner Hautfarbe so prominent in der Serie." Insbesondere dann nicht, wenn derartige Überlegungen bei schwarzen Charakteren, die man positiv bewertet, umgekehrt keine Rolle spielen.
Das sehe ich auch so, aber genau deswegen stellt sich mir die Frage, warum beispielsweise bei Reva teilweise ein Problem aus der Hautfarbe gemacht bzw. dies als Politikum betrachtet wird, während man es bei einem Charakter wie beispielsweise Lando auch rückblickend vielleicht nicht so sieht.
Das ist doch der springende Punkt. Ich persönlich habe weder in meinem Bekanntenkreis, noch hier im Forum, noch sonst irgendwo jemals irgendeine Aussage dieser Art in Richtung des Charakters Reva und ihrer Schauspielerin gelesen und das obwohl sich nahezu jeder Mensch, den ich kenne, darüber einig ist, dass dieser Charakter in dieser Serie in dieser Form und in diesem Ausmaß nichts zu suchen hat. Ich versuche es nochmals zu verdeutlichen: Der Charakter wird "gehasst", weil ihn viele für schlecht halten. Und wenn Leute die Hautfarbe mit ins Spiel bringen, weil ihnen nach all den Jahren allmählich auffällt, dass es komischerweise immer daraus hinausläuft, dass diese "Diversity-Charaktere" (als die sie ja vermarktet werden) besonders schlecht und langweilig geschrieben sind, weil es dann ein Leichtes für pseudointellektuelle Filterblasen in den ganzen Medienlandschaften und im Social Media ist, die Kritik an ihnen als Resultat veralteter Denkstrukturen der Fans zu verkaufen, dann hat das nichts damit zutun, dass man mit ihrem Geschlecht oder ihrer Hautfarbe ein Problem hat, sondern mit der perfiden Politik und Motivation von Disney und Konsorten. Es muss ja noch nicht einmal der Vorwurf einer extremen Geisteshaltung sein, der erbracht wird, vielleicht muss ich das ja nochmal verdeutlichen, damit mein Punkt ankommt. Denn alleine schon wenn ich lese, dass die Fans "noch nicht so weit sind", um solche diversen Charaktere wie in Disneys SW oder beispielsweise in The Last Of Us 2 zu verstehen und deshalb das Produkt nicht brav abfeiern, dann bekomme ich das Kotzen. Mir. Ist. Sowas. Vollkommen. Scheißegal. Ich und Millionen anderer sind schon vor dieser künstlichen Marketingkampagne und Ergötzung an der eigenen moralischen Überlegenheit auf dutzende Charaktere abgefahren, die man aus heutiger Sicht als divers verkauft und vermarktet werden würden. Ich und Millionen andere idolisieren seit unserer Kindheit Ikonen wie Samuel Lee Jackson, Will Smith, Jamie Foxx, 50 Cent, Tupac, Biggie, usw. Und das nicht wegen ihrer Hautfarbe oder sonst irgendeiner Oberflächlichkeit, die in Wahrheit eh niemanden interessiert, sondern einzig und allein, weil sie einfach die Coolsten und Besten waren und immer noch sind. Ich möchte nur eine Sache nicht: dass meine liebsten Franchises mit einfallslosen und politisch motivierten Inhalten zugemüllt werden, die einzig und allein dazu dienen, irgendwelche sinnlosen unterschwelligen oder offensiven Botschaften und Ideologien rüberzubringen, für die es keinerlei Notwendigkeit bedarf. Nochmal: Star Wars war schon immer divers, nur wurde es zuvor nie als divers vermarktet und das war auch gut so. Es war eine Selbstverständlichkeit, so wie es sein soll und kein Instrument des Marketings und der Selbstinszenierung. Disney hat mit dieser Selbstinszenierung angefangen, um sich dem aktuellen Mainstream anzubiedern und sich dabei in punkto eigener Scheinheiligkeit und Rückratlosigkeit mehr als einmal selbst verraten. Man erinnere sich an das chinesische Filmcover "mit" Finn.
Und jetzt hat man es wieder vollbracht, eine weitere Serie herauszubringen, die allem Anschein nach ja polarisiert und vielen nicht gefällt und im Speziellen einen weiteren "diversen" Charakter ins Rampenlicht zu stellen, der einfach nur schlecht geschrieben und dargestellt ist. Sorry, aber anders kann ich es nicht formulieren. Ich erkenne an Reva nichts Gutes. Dieser Charakter ist so cringe wie langweilig und ich verstehe nicht, wie so etwas von den selben Leuten abgesegnet werden kann, die immerhin Mandalorian herausgebracht und einen charismatischen, erstklassigen und beliebten Schurken wie Moff Gideon (der lustigerweise auch schwarz ist) an den Start gebracht haben.
Und von offizieller Seite bekommt man diesen schlechten Charakter mitsamt Schauspieler nach der ersten Folge (die auch noch gut angekommen ist) dann wie folgt vorgestellt oder besser gesagt vor den Kopf geknallt:
Klick
We are proud to welcome Moses Ingram to the Star Wars family and excited for Reva’s story to unfold. If anyone intends to make her feel in any way unwelcome, we have only one thing to say: we resist.
There are more than 20 million sentient species in the Star Wars galaxy, don’t choose to be a racist.
Warum? Warum muss man hier schon wieder unterschwellig suggerieren, dass die Kritik, die man ja scheinbar zu diesem Zeitpunkt bereits prognostiziert hat - warum wohl - , irgendwie bösartig motiviert sein wird? "If anyone intends to make her feel in any way unwelcome...".. JA VERDAMMT! Dieser Charakter ist nicht willkommen in einer Serie, die den Namen "OBI WAN KENOBI" trägt. Weil verdammt nochmal nichts an diesem Charakter passt und er ausgerechnet dann schon gleich zwei mal nicht im Mittelpunkt stehen sollte! Und genau hier haben wir ihn wieder, diesen netten kleinen Trick der Maus und ihrer verblendeten Jünger: Kritik ist unerwünscht und wer den Mund aufmacht, der macht das aus purem Hass und nicht etwa, weil es gute Gründe dafür gibt. Nein, Mann. Da bin ich raus.
Das Problem ist nicht das Forum oder irgendein User hier, auch wenn es mich nicht überrascht hat, dass man sich von den hunderten Zeilen, die Leute hier an der Serie kritisiert haben, wieder ausgerechnet diesen Aspekt herausgesucht hat, um zu widersprechen und das altbekannte Fass aufzumachen. Ich glaube wir können uns alle darauf verlassen, dass niemand hier ein sexistischer Rassist ist, der so tief gesunken und so ein menschlicher Versager ist, um sich einzig und allein über die Hautfarbe und Geschlecht fiktiver Charaktere aufzuregen. Und auf der anderen Seite ist auch niemand hier ein Disney Jünger-SJW, der einen Hass auf alles und jeden schiebt, das nicht in seine kleine ideologisch verblendete Twitter-Welt passt. Mir geht die Politik von Disney und vielen anderen großen Unternehmen in der Unterhaltungsbranche gegen den Strich, sowie große Teile der Resonanz auf deren Handlungen, sowie der Resonanz auf die Kritik dazu. Das ist mein Problem und vermutlich auch jener User, die diesen Punkt angesprochen haben, bevor ich ihn aufgegriffen habe. Falls dem nicht so sei, dann bitte einfach sagen, weil ich niemandem etwas in den Mund legen möchte.