Ossus (Adega-System)

Ossus- in der Nähe der Kristallhöhlen- Haus der Febs- mit Dex, Tevaux, Ruth und Feliz

Dex hatte Angst. Nervosität reichte nicht, um zu beschreiben, was sie in ihrer Schülerin spüren konnte. Sie hatte richtige Angst. Natürlich könnte Alicia jetzt einen Vortrag zum Thema Furcht und ihrem Einfluss auf die Entscheidungs-und Handlungsfähigkeit halten, sparte sich das aber erstmal auf. Das konnte sie später noch machen, wenn es für Dex nicht mehr nur wie Hohn klang.
Fürs Erste war Dex jedoch erstmal irritiert, dass nur ein Jedi-Paar den Zugang zu den Höhlen bewachte. Alicia zuckte mit den Schultern.

«Ich kenne ihre Stärken nicht genau, aber ich bin mir sicher, dass der Rat sie nicht aus der Zufalls-Trommel gezogen hat. Und ich denke auch, dass sie auch technisch genug ausgestattet sind, dass sie mit ihrem Job zurecht kommen. Ausserdem- wie du schon so schön anmerkst- liegt der Weg und die Hütte recht versteckt. Ich glaube, das Einsamkeit ein grösseres Problem ist als unrechtmässige Besucher.»

Wohl einer der Gründe, warum sie für ihre schon fast übermässige Gastfreundschaft bekannt waren. Viel Kontakt zu Ruth und Feliz hatte Alicia zwar noch nicht gehabt, aber das war garnicht wichtig. Sie gehörten zur Familie.
Dex feuerte sich unterdessen selbst an mit der Aussicht, eine Party zu schmeissen, sobald sie wieder unten waren. Alicia lächelte.

«Wir könnten zum Gravity-Bowling gehen und uns nen Ale-Tower holen. Das sind 10 Liter. Ich sage dir : Je leerer der Tower wird, desto besser kannst du bowlen.»

Sie grinste und versuchte, auch Dex von dieser Vorstellung zu überzeugen.Ja, sie würde den Besuch in der Höhle bestehen. Um den Fokus weiter auf der Zukunft zu haben, fragte Dex dann nach dem, was sie danach vor hatte. Alicia schmunzelte.

«Wir können gern noch etwas hier verweilen. Ich bin ein Blatt im Wind, das weisst du doch. Ich lass mich von der Macht leiten und lande immer da, wo es mich braucht. Also: Nein, ich hab noch nicht geplant für nach Ossus. Wir werden sehen. Ich könnte dich hier fertig ausbilden, wenn es keine anderen Ziele gibt. Aber die Erfahrung sagt mir, dass wir nicht länger als nötig hier bleiben werden.»

Ja, das klang jetzt etwas mystisch, aber so war es. Und Alicia fühlte sich absolut wohl damit. So wurde es nie langweilig und kam ihrer Neugier zu Gute, weil sie wahnsinnig viel rum kam. Und Dex bekam die Gelegenheit, sich in verschiedensten Situationen auszuprobieren und so ihren Weg zu finden.

Der Empfang an der Hütte war herzlich, aber sie konnte deutlich spüren, wie Dex’ Angst eine weitere Spitze erreichte. Ja, vielleicht war es doch gut gewesen, mit ihr nicht direkt zum Jedi-Tempel zu reisen, wenn 4 Jedi sie schon so ins Schwitzen brachten. Jetzt konnte sie erfahren, dass man sie nicht verurteilte sondern ihr Hilfe anbot. Tev bot ihr gleich das Du an, was Alicia liebend gern annahm. Er bezeichnete die offizielle Ansprache anderer Jedi als Schein und sie grinste.

«Es ist in 90% der Fälle nur Schein, würde ich sagen. Ich kenn glaube nur ein oder zwei Jedi, die auf die korrekte Ansprache bestehen.Dem Rest ist das längst viel zu unpersönlich.Also, gerne Alicia.»

Sie liess sich auf den Stuhl neben Tev sinken und fungierte damit quasi als eine Art Pseudo-Puffer zwischen den unbekannten Jedi und ihrer Padawan. Hoffentlich half ihr das dabei, sich etwas zu entspannen. Ruth brachte unterdessen weitere Teller für sie und Dex, damit sie ebenfalls von dem Essen nehmen konnten. Alicia lächelte ihr zu.

«Du bist ein Schatz. Danke.»

So, wie Tev das Essen rein schaufelte, musste es wirklich so gut sein, wie er mit vollem Mund zu vermitteln versuchte. Alicia grinste ihn an.

«Schluck erst, bevor du redest. Nicht, dass du dich verschluckst. Wir brauchen dich noch!»

Wie als hätte er auf sie gehört, tat Tev ihr den Gefallen und fragte vor dem nächsten Bissen, wie ihre Reise gewesen war. Alicia wackelte leicht mit dem Kopf.

«Angespannt?»

Ihr Blick wanderte zu Dex, die da sass wie ein Häufchen Elend und wohl am liebsten Unsichtbar wäre. Alicia legte ihr einen Arm um die Schultern.

«Aber ich hab ihr gesagt, dass wir sie nicht auffressen werden. Ich meine: Darum werden wir ja auch hier gefüttert. Damit wir unterwegs keinen Hunger bekommen und unsere Padawane verspeisen.»

Sie schmunzelte und goss Dex zumindest ein Glas Wasser ein. Wenn sie keinen Hunger hatte, konnte Alicia das verstehen. Das, was vor ihnen lag, lag ihr wahrscheinlich wie ein Stein im Magen.

«Wir haben aber zumindest geruht, bevor wir hier ankamen. Und ich glaube, solang wir die Sache nicht hinter uns haben, kommt hier eh keiner zur Ruhe. Wir können hinterher erleichtert ins Koma fallen.»

Alicia nickte und sah zu Dex. Ja, auch sie machte sich Sorgen um ihre Padawan , aber ihre Optionen waren vielfältiger als die von Dex und darum war die Last auf den Schultern ihrer Schülerin ungleich schwerer als bei ihr. Die Sache noch unnötig raus zu schieben würde es nur noch schwerer machen.

Tev wandte sich dann an Dex und Alicia sah nur zu ihrem Essen, während sie lauschte, wie der Heiler versuchte, einen Rapport zu ihrer Padawan aufzubauen. Vertrauen war wichtig und gerade Dex hatte da ein eindeutiges Defizit. Bei seinen Worten musste Alicia aber schmunzeln und als Ruth ihn auch noch spielerisch massregelte war es Alicia, die sich beinahe verschluckte, weil sie lachen musste. Dann wurde Tev aber etwas ernsthafter und sagte Dex einfach seine voller Unterstützung zu. Alicia nickte und sah den Heiler dann an.

«Nicht nur suchen. Wir FINDEN eine Lösung. Die Macht ist mit uns. Wir dürfen nur nicht verzagen.»


Sie würde ihre Schülerin nicht kampflos aufgeben und ihr ganzes Arsenal auffahren, um sie bei diesem Kampf zu unterstützen. Ihr Blick ging zu Tev und seinem leeren Teller.

«Idealerweise bist du nur für Ruth’s Auflauf her gekommen. Ich hoffe wirklich, dass du nur Zeuge sein musst. Aber mir war das zu heiß, weil meine Heiler-Fähigkeiten sind ...nicht gut genug, um mich Heiler nennen zu können.»

Sie war wirklich froh, dass er da war. Und sie war neugierig, was er zu dem Phänomen sagen würde. War es eine Besessenheit oder das Resultat einer seelischen Verletzung, die dafür sorgen sollte, dass Dex nicht noch einmal verletzt wurde? Oder war es sogar etwas, dass sie gerade noch gar nicht auf dem Radar hatte? So oder so: Wenn sie den Besuch in den Höhlen hinter sich hatten, würde Dex endlich ganz frei sein, ihren Weg zu gehen. Und mehr konnte sie sich für ihre Schülerin nicht wünschen.

Ossus- in der Nähe der Kristallhöhlen- Haus der Febs- mit Dex, Tevaux, Ruth und Feliz
 
--- Ossus | in der Nähe der Kristallhöhlen | Haus der Febs | Dex, Alicia, Tevaux, Ruth und Feliz ---


Die Situation war unangenehm. Da saß sie nun. Mit vier Anhängern eines Ordens, die man quasi ihr komplettes Leben lang als den großen Feind dargestellt hätte. Man saß hier. Aß und sprach über irgendwelche eher unwichtigen Dinge. Auf dem Weg hierher hatten sie über eine Party gesprochen. Darüber Dex Ausbildung zu beenden. Doch nun mit den anderen Jedi? In dieser Hütte? Alicia gab sich wirklich Mühe, Dex zu beruhigen. Doch war da dieses Pochen in ihrem Kopf, als würde irgendwann dieses Etwas in ihrem Kopf endgültig die Kontrolle übernehmen. Skeptisch musterte Dex den Jedi, der sich als Tev vorstellte. Er war so… gut gelaunt. Für Dex, die auf der Straße gelebt hatte, war es nur ein Indikator für ein Wesen mit bestimmten Absichten. Daher verfinsterte sich ihr Blick, je mehr Tev seinen ‘Charme’ spielen ließ. Erst als der Blick nüchterner und damit für Dex auch ehrlicher wurde, verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und behielt ihren Blick auf dem Stand, an dem sie jetzt war. Sie spürte, dass sich die Dunkelheit in ihr an diesen Emotionen nährte, doch das war ihr gerade nicht wichtig.

Nachdenklich legte Dex, die bis hierhin nur geschwiegen hatte, ihren Kopf leicht schief. Alicia sprang ihr regelrecht zur Seite. Sie bewunderte ihre Meisterin um ihren Optimismus, während sie die Lage etwas nüchterner einschätzte. Sie hatte bisher keine gute Quote gegen was auch immer sie ankämpfen würde. Allerdings hatte sie bisher nie wirklich einen Grund dafür gehabt, alles zu geben. Der Tod war ein willkommenes Ende und ihr Schicksal irrelevant in Dex Augen. Dies hatte sich aber damit geändert, dass sie inzwischen ein wenig mehr über ihre Meisterin wusste als nur Name und Titel. Sie würde nicht zulassen, dass Alicia noch einen Padawan verlor.

“Die Lage wird nicht besser für uns, wenn wir warten. Am Ende wird es mächtiger, umso länger wir unnötig Zeit verschwenden.”

Dex atmete tief durch und schloss dabei kurz die Augen.

“Bis Alicia mich… aufgegabelt hatte… und auch noch eine Weile danach wäre mir mein Tod ziemlich recht gewesen…”


Sie schaute Tev ernst an, ehe sie fortfuhr.

“Allerdings ist das keine Option mehr. Ich will ehrlich sein. Egal welchen Teilen meiner Selbst begegnen muss, steht die Quote gegen mich. Ich wurde jedes Mal von ihnen überlistet, geschlagen und weiß nicht einmal welche der Teile mir wirklich helfen und welche mir wirklich schaden will… Ich weiß nur, dass ich es schaffen muss…”

Dex musste noch einmal durchatmen und schaute Tev an.

“Ich bin bei Meditationen mit sowas wie anderen Versionen von mir konfrontiert. Angeblich müssen wir mich wieder zusammensetzen, doch wenn ich das versuche und glaube, mit einem Teil erfolgreich gewesen zu sein, taucht es irgendwann wieder auf. Es wäre bedeutend weniger bedenklich, wenn diese Teile scheinbar in der Lage wären, mich vom Steuer zu verdrängen und ich deswegen nicht bereits Alicia angegriffen hätte.”

Nachdenklich schaute sie zur Decke der des Raumes und schüttelte kaum merklich den Kopf.

“Ich wünschte, ich wüsste mehr. Ich will es auch einfach nur beenden. Und das erfolgreich.”

Sie wollte nicht an die große Glocke hängen, dass eine ehemalige Sith-Jüngerin hier saß, auch wenn das wohl ziemlich offensichtlich war. Jedoch würde das Wissen um ihren Vater die Lage nicht besser machen. Auf der anderen Seite musste ja nicht jeder hier wissen, dass sie der Spross eines Mannes war, den die Republik höflich ausgedrückt als Kriegsverbrecher bezeichnen müsste. Auch ihre Vergangenheit auf den Straßen und dass man ihre Wahlfamilie einfach aus dem Leben gerissen hatte. Sie war wütend. Die anderen waren fort. Für immer. Für sie gab es keinen Weg zurück ins Leben. Ihre Schwestern und Brüder. Von den Sith getötet. Unter anderem durch ein perfides Spiel an dem auch Dex Vater seinen Teil beigetragen hatte. Ihr Magen verkrampfte sich, während die Wut in ihr deswegen hoch kochte. Niemals würde sie ihm das vergeben! Nie im Leben! Dex hatte jedes Wesen verloren, was ihr wichtig geworden war. In dem Moment wo die Wut darüber auch anfing sich in ihrem Gesicht abzuzeichnen, spürte sie ein Ziehen am Hinterkopf und hörte eine unangenehm bekannte Stimme, gefolgt von einem amüsierten Lachen durch ihren Kopf hallen.

“Gutes Mädchen! Irgendwann wirst du hoffentlich verstehen, dass du niemals eine Jedi sein wirst. Nur ein Freak mit Lichtschwert! Jemand der nicht wahrhaben will, dass sein Schicksal die Dunkelheit ist!”

Sie erstarrte kurz bei den Worten. Ein kurzes Schlucken, ehe sie realisierte, dass sie fast schon panisch die Augen aufgerissen hatte, ehe Dex leicht den Kopf schüttelte.

“Könnte ich etwas von dem Essen haben? Ich glaube, ich sollte mich doch vorher noch etwas stärken…”

Ein plumper Versuch, von der Situation abzulenken. Wieder einmal wurde ihr bewusst, wie stark ihr Gegner sein würde. Wie er sie alleine mit Worten bereits demontieren konnte. Ohne auch nur im Ansatz wirklich aktiv werden zu müssen. Dieser Gegenspieler konnte sie steuern wie eine Spielfigur, indem er nur bestimmte Dinge ansprach. Um das Zittern ihrer tätowierten Hände zu verbergen, ballte sie diese zu Fäusten. Es war wirklich ernst. Mehr als Dex lieb war.




--- Ossus | in der Nähe der Kristallhöhlen | Haus der Febs | Dex, Alicia, Tevaux, Ruth und Feliz ---
 
Ossus - in der Nähe der Kristallhöhlen - Haus der Febs - Tev, Ruth, Feliz (NPCs), Dex, Alicia

Alicia schien eher von der lockeren Sparte zu sein, im Gegensatz zu ihrer Padawan. Gut, das waren die jungen Jedi von heute öfters mal, anders noch zu Zeiten, als er selbst Padawan gewesen war. Nicht, dass er sonderlich alt war, aber jung war eben auch was anderes.

"Dabei schmecken Padawane doch so lecker..." brummte Tev noch und hob einen Mundwinkel in Richtung Alicia. Er sah schon, abseits ihrer Aufgabe würden sie Spaß haben.

Die aber stand im Vordergrund, das war absolut klar. So sehr Tev manchmal lockere Spüche oder charmante Worte von sich gab, im Kern, im Herzen, war er doch ein tief überzeugter Jedi. Er nickte leicht - sie würden also tatsächlich heute schon starten können. Ob sie ihre Aufgabe auch gleich beenden würden, da war sich Tev überhaupt nicht sicher; er hatte vor, auch als Zuschauer, alles langsam anzugehen und nichts zu überstürzen.


"Sehe ich ähnlich. Ich warne euch nur gleich vor, ich weiß nicht, ob wir heute sofort abschließen werden. Wir sollten ungerne etwas forcieren."

Er versuchte dann, seine lockere Art laufen zu lassen, damit Dex etwas Zutrauen fasste und ihn nicht als autoritären Idioten wahrnahm, aber offenbar hatte das eher gegenteilige Auswirkungen, denn die Padawan starrte ihn immer fieser an, je länger er sprach. Harter Knochen... Vielleicht ganz gut, dass Ruth ihn bremste. Er hatte keine Verletzte in dem Sinne vor sich, wo etwas Optimismus und charmante Witze die richtige Richtung weisen konnten, sondern eine eventuell traumatisierte Person - da mussten dann wohl andere Methoden her.
Ihre Meisterin unterstrich seine Worte, und Tev nickte. Ja, okay, sie hatte ja recht... auch wenn sie vielleicht
nicht recht hatte, denn solche Versprechungen fielen ihm schwer - zu oft hatte er gesehen, dass er nicht alles in Ordnung bringen konnte. Aber sie war die Meisterin, und damit stand sie an einem völlig anderen Punkt wie er. Und hatte von ihrer Warte aus eben... recht.

"Darüber würde ich mich nicht beklagen", grinste Tev dann schief. Einmal nur Zuschauer sein wäre doch in der Tat nett. "Ich finde durchaus sinnvoll, dass ich neben euch sitze. Schaden wird es wohl nicht."

Endlich meldete sich dann auch Dex mal zu Wort; Tev hatte ja schon langsam gezweifelt, ob die Padawan vor ihm noch sprechen würde. Dann aber packte sie doch ein ganzes Arsenal Wörter aus. Schön! Und noch mal schön, dass sich alle einig waren. Aufessen, loslegen, das klang doch nach einem Plan.
Er nickte - wer wusste schon, wie sich Zeit auf alles auswirkte, also war es tatsächlich ratsam, nicht mehr allzu lange zu warten. Dann hörte er aufmerksam zu, was sie selbst zu dem "Problem" zu sagen hatte. Bisher hatte er ja nur eine kurze Zusammenfassung von Alicia gelesen; sowieso würde sie ihm noch einmal ausführlich ihre Sicht der Dinge darlegen müssen, aber nicht jetzt sofort. Er war froh, dass sie überhaupt von sich aus sprach. Und was sie sagte, klang seltsam. Ein wenig wie eine dissoziative Identitätsstörung... Aber er war kein Psychologe und definitiv nicht in der Lage, eine solche zu diagnostizieren. Fraglich war nur, ob er oder Alicia etwas ausrichten konnten, falls es sich um eine solche Störung handelte. Aber sie würden sehen.

Ihre letzten Reaktionen aber waren... seltsam, und Tev beobachtete Dex einfach nur. Diese panische Angst war vorhin nicht dagewesen. War etwas geschehen, etwas, das nur sie spüren und erleben konnte? Wie auch immer, er würde sie nicht darauf ansprechen, wenn sie es nicht von sich aus tat. Erst einmal nicht.

Er stand auf, ließ beiläufig ihren Teller zu sich schweben und füllte ihn mit einer etwas kleineren Portion Auflauf. Nicht, dass sie hinterher noch feststellte, dass sie doch keinen Bisschen herunterbekam und dann zwanghaft aus Höflichkeit versuchte, alles aufzuessen. Er levitierte den Teller zurück und setzte sich.


"Also erst mal, danke, dass du so offen warst. Ich finde es schon einmal ziemlich positiv, dass du dir einerseits sehr bewusst bist, was in die vor sich geht, andererseits anscheinend auch oft wirklich selbst die Kontrolle hast. Vergiss das nicht. Auch, wenn es möglich ist, dich zu verdrängen - die meiste Zeit bist da du, oder?"

Fragend sah er die Padawan an.

"Vielleicht kannst du versuchen, diese Seite zu betrachten, nicht die Momente, in denen du die Kontrolle über deinen Körper verlierst."

Er trank einen Schluck Wasser.

"Ich würde gerne später noch einmal genau in deinen Worten hören, wie lange dieses Problem besteht, wann du dir dessen bewusst geworden bist - was seither geschehen ist, welche Entdeckungen du gemacht hast, all so etwas. Ich hab bisher nur die kurze Nachricht deiner Meisterin, und ich finde es besser, aus erster Hand alle Infos zu haben, damit ich so gut im Bilde bin wie möglich. Nicht irgendwelche tiefen Geheimnisse oder so, nein, einfach nur, was du bisher alles weißt und was genau das Problem ist. Als hätte ich keine Ahnung, als würde ich die Nachricht deiner Meisterin nicht kennen, okay?
Aber jetzt iss erst mal in Ruhe. Das können wir ruhig später in den Höhlen machen, ich wollte dich nur nicht völlig überraschen, das fände ich nicht fair. Sobald ihr zwei fertig seid, können wir uns dann auf den Weg machen, ist ja nicht weit von hier. Ruth, könntest..."


Er hatte noch nicht einmal zur Wächterin der Höhlen geblickt, als diese ihm, schon stehend, ins Wort fiel.

"Was glaubst du, wo du hier bist? Selbstverständlich gebe ich euch etwas Proviant mit. Gebt mir zehn Minuten."

"Du bist wirklich die beste!"
, rief Tev ihr auf ihrem Weg in die Küche zu. Proviant war immer wichtig. Man wusste nie, wie lange etwas dauerte und ob es nicht Sinn machte, doch etwas zu verlängern.

Das war Tev in seiner Ausbildung eingebläut worden, und er hatte es bis heute immer beherzigt.


Ossus - in der Nähe der Kristallhöhlen - Haus der Febs - Tev, Ruth, Feliz (NPCs), Dex, Alicia
 
Ossus- in der Nähe der Kristallhöhlen- Haus der Febs- mit Dex, Tev, Feliz und Ruth ( NPCs)

Tev stimmte in ihren kleinen Scherz mit ein, der ein Versuch war, die Situation etwas aufzulockern. Gut, für ihre Ordensgeschwister war es ja kein Problem, aber für Dex. Die entspannte sich kaum, aber gut. Alicia wär mit vier Sith allein in einer abgelegenen Hütte wohl auch wenig in Urlaubsstimmung. Schon gar nicht, wenn sie so etwas vor sich wusste wie Dex. Umso wichtiger erschien es Alicia aber, eine freundschaftliche Atmosphäre aufrecht zu erhalten, um nicht zusätzlich für Nervosität zu sorgen.

Ihr Begleiter gab dann noch zu verstehen, dass er mit einem deutlich längeren Aufenthalt in den Höhlen rechnete und Alicia breitete die Arme aus.

«Ich hab noch keine Pläne für später. Mir ist nur wichtig, dass wir Dex so gut helfen, wie wir können.»

Natürlich konnten sie scheitern und Dex hier verlieren. Alicia wurde etwas schlecht bei dem Gedanken und ihre Gabel stockte kurz auf ihrem Weg. Nein, sie würde für ihre Schülerin kämpfen. Natürlich konnten sie wirklich Glück haben und die ganze Sache war weniger dramatisch, als sie befürchtete. Auch Tev scherzte, dass er kein Problem damit hätte, nur Zuschauer zu sein. Damit hätte wohl keiner ein Problem.

Dex veranschaulichte anschliessend ihre Version, nur war da ein Teil, der Alicia in die Quere kam: Das ein «Anteil von ihr» sie vernichten wollte. Eine gespaltene Persönlichkeit mit einem Teil, der nicht nur hin und wieder zu Tage trat sondern aktiv versuchte, den anderen Teil zu zerstören. DAS war ein Punkt, der eigentlich nicht zu einer Persönlichkeitsstörung passte, oder? Eher zu einer Besessenheit, wenn die körperfremde Präsenz das Ziel hat, den Körper nur für sich allein zu haben. Aber sie hatte bisher nichts dergleichen wahrgenommen. Wenn es also etwas Fremdes war, verbarg es sich überaus geschickt.

Dex wollte dann doch etwas essen und Tev war Gentleman und tischte ihr etwas auf. Dann fragte er gezieltere Fragen zu dem Phänomen, vertagte die Antworten aber auf später. Statt dessen bat er Ruth, ihnen etwas für den Weg mitzugeben. Ruth hatte sich hier in die typische Landfrau verwandelt. Natürlich gab sie ihnen etwas mit und entrüstete sich darüber, dass überhaupt gefragt wurde. Alicia schmunzelte.

«Ich hab alles zum Wärmeerhalt, was zu drauf setzen und noch einiges anderes dabei, was man auf Wanderungen halt so braucht. Also auch, wenns nachher nach Sonnenuntergang kalt wird, sind wir ausgerüstet.»


Eigentlich hätte sie mega Spass an solchen Ausflügen. Eigentlich. Vielleicht könnte sie hinterher mit Dex tatsächlich die Gegend erkunden und ihre Ausbildung in der Natur beginnen. Ja, eigentlich begann sie ja erst, weil dieses Etwas ihnen so im Wege gewesen war.

Schliesslich hatten sie ihr Mahl beendet und es war wirklich ausgezeichnet gewesen. Alicia sammelte die leeren Teller und das Besteck zusammen und brachte es Ruth in die Küche, die ihr im Gegenzug gleich drei grosse Tüten in einen zusätzlichen Beutel steckte und ihn ihr in die Hand drückte.

«Oha. Du ahnst was, hmm?»


fragte Alicia und lächelte. Na gut. Mit dem, was in dem Beutel drin war und den Notriegeln, die sie und sicher auch Tev dabei hatten, konnte sich Was-auch-Immer bestimmt mal auf ne Woche Spass mit ihnen einstellen. Verhungern würden sie nicht. Alicia kehrte mit dem Beutel zu den anderen zurück und nickte.

«Dann mal auf ins Gefecht.»

Dabei nickte sie vor allem Dex zu und verstaute den Zusatzbeutel mit einem Netz an ihrem Rucksack. Dabei sah sie grinsend zu Tev.

«Du musst sehr hungrig ausgesehen haben, als du hier ankamst.Ruth scheint Angst zu haben, dass du vom Fleisch fällst.»

Noch konnten sie Scherzen. Ernst wurde es noch früh genug werden und es war sicher besser, sich nicht vorher schon fertig zu machen. Klar, Vorbereitung war wichtig und Dex konnte ihnen auf dem Weg hoch oder spätestens in den Höhlen noch erzählen, was wichtig war. Aber bis sie dem Was-auch-immer entgegen treten mussten, war eine positive Haltung sicher ressourcenschonender.

Ossus- in der Nähe der Kristallhöhlen- Haus der Febs- mit Dex, Tev, Feliz und Ruth ( NPCs)
 
--- Ossus | in der Nähe der Kristallhöhlen | Haus der Febs | Dex, Alicia, Tevaux, Ruth und Feliz ---


Schmerz… Warum tat es immer wieder so weh? Wie lange hatte Dex nun bei den Sith gelebt? Sich gefragt, ob ihr Leben überhaupt noch einen Wert hatte? Sie starrte auf den Teller mit dem Essen und erlaubte sich nur einen kurzen Seitenblick zu Alicia. Alleine für sie musste das alles hier ein Erfolg werden. Tev fing derweil mit weiteren Fragen an, während Dex sich mehr dazu zwang, etwas zu essen.

“Ich glaube schon, also ja… Die Anderen bekommen aber besser mit was los ist, wenn sie die Kontrolle nicht haben. Ich habe damals deswegen Alicia ja angegriffen, als ich die Kontrolle verlor… Also ich selbst hab nichts gesehen oder gehört. Ich war in meinem eigenen Geist gefangen, wenn man so will.”


bei der Erinnerung daran verdrehte sich Dex Magen und sie musste erst einmal mit dem Essen pausieren.

“Ich habe zumindest bei ein paar der Splitter das Gefühl, dass sie die Kontrolle übernehmen könnten, wenn sie denn wollten.”


Dieser Jedi war so umsichtig. Freundlich. Ruth hatte scheinbar schon lange Proviant vorbereitet und schien an alles gedacht zu haben. Genauso wie Alicia. Nachdenklich leerte Dex ihren Teller und bemerkte, dass es langsam losgehen würde. Alicia war schon aufgestanden und Tev war scheinbar auch bereit. Also lag es nur noch an ihr. Seufzend stand Dex auf und verneigte sich vor den Wächtern, bevor sie sich mit Alicia und Tev auf den Weg machte. Der Ort hier war so warm… freundlich… Wie lange hatte sie solche Orte nur in ihren Träumen gesehen? Ihre ganze Kindheit über? Nun unterwegs war es Zeit, Tev einzuweihen.

“Ich weiß nicht genau wann es anfing. Das erste Mal bewusst wahrgenommen habe ich es als Alicia mir zeigte, wie man meditiert.”


Dex erinnerte sich gut daran, schließlich war es noch nicht lange her.

“Nun… immer wenn ich meditiere, befinde ich mich in einem Raum. Ein großer Raum mit lauter Türen. Ich kann es nicht wirklich kontrollieren. Ich bin immer da. Selbst wenn ich versuche einen anderen Ort daraus zu machen, so lande ich immer da. Wenn ich versuche, die Türen zu zählen, verändert sich auch irgendwie immer ihre Anzahl.”

Einen Moment hielt Dex inne und sog die Luft ein. Sie war so frisch und sauber. Es war ein guter Tag…

“Nun… als ich das erste Mal meditierte, da waren zwei Abbilder. Eines, das wie mein Gewissen agierte und ein anderes, das irgendwie komisch war… Es hat den Kopf immer wieder gegen die Wand geschlagen… Sie warnten mich damals vor einer Tür, die mich regelrecht angezogen hatte. Warnten mich davor, sie zu öffnen.”


Dex ballte ihre Fäuste.

“Dahinter war nur Dunkelheit. Absolute Dunkelheit. Ein Schwarz, so finster, dass mein Geist es nicht fassen konnte und ein weiteres Abbild tauchte auf. Allerdings waren die Farben komisch. Meine Haare waren da weiß und nicht schwarz zum Beispiel. Als wäre alles verkehrt herum…”


Langsam schüttelte sie ihren Kopf.

“Dieses ‘Ich’ konnte mit mir machen, was es wollte.”

Nachdenklich schaute Dex zu Tev rüber und dann wieder auf den Pfad vor sich.

“Als Alicia und ich damals auf Ketaris den Dorfbewohnern Selbstverteidigungstechniken beibringen wollten, verlor ich die Kontrolle. Sie hatte mich irgendwie gepackt, glaube ich. Was bei ihr passierte, habe ich nicht mitbekommen. Ich befand mich wieder in einem Raum… Nein… Zelle trifft es eher…”

Das, was nun kam, fiel Dex ziemlich schwer. Ihr Gesicht zeigte auch genau das. Eine vernarbte Seele, die schon früh im Leben geschunden wurde.

“Bevor ich weglief, hat mein Vater mich in seinem Keller angekettet und geschlagen. Er wollte seine Moralvorstellungen in mich reinprügeln. Nichtmenschen seien weniger wert, wir seien eine Elite… Sowas halt. Meine Mutter war irgendwann geflohen und er behauptete, sie wäre tot… In jenem Kellerraum fand ich mich wieder und durchlebte wieder diese Prügelstrafen.”


Die Erinnerung daran taten weh. Aber es auszusprechen war zu wichtig. Sie mussten Erfolg haben und dazu gehörte auch alles an Informationen bereit zu stellen, die Alicia aber vor allem auch Tev helfen würde.

“Irgendwie bin ich damals in meinem Geist entkommen und hinter der Kellertür war wieder dieser runde Raum. Nur bebte er ständig. Dieses Abbild aus der Tür, dieses Abbild, was so falsch aussieht und so finster wirkt, stand da. Ich wollte es angreifen, weil ich dachte, dass alles von ihm ausgehen würde… Es hat mich spielend unter Kontrolle gebracht und klar gemacht, dass es nicht verantwortlich wäre. Ich müsse halt aufwachen. Als ich zu mir kam… nun ja… ich habe erst nach und nach verstanden, was los war.”

Fragend schaute Dex zu den anderen und dachte noch einmal nach, was sie sonst noch sagen konnte.

“Naja… ich spüre abgesehen von diesem falsch wirkenden Abbild noch ein weiteres Abbild mit ähnlich dunkler Präsenz. zumindest hin und wieder. Ich höre sie immer wieder in meinem Kopf. Sie sagt… ich würde niemals eine richtige Jedi werden können, dass mich der Orden irgendwann verstoßen würde, weil ich eine sehr starke Bindung mit der dunklen Seite hätte. Und ja, ich habe Angst davor, dass es stimmen könnte…”

Der letzte Satz war womöglich das erste Mal, dass Dex es in der Form aussprach. Dass sie diese Angst anderen Wesen gegenüber so formulierte. Am Ende musste sie hoffen. Auf ein gutes Ende und dass diese Stimmen unrecht hatten. Sie wusste nicht, was sie in den Höhlen erwartete. Wusste nicht, wie das Ganze ausgehen würde. Allerdings war eine Sache ganz sicher. Das erste Mal seit Jahren war sie nicht mehr alleine. Und genau das gab ihr unheimlich viel Kraft.



--- Ossus | in der Nähe der Kristallhöhlen | Auf dem Weg zu den Kristallhöhlen | Dex, Alicia und Tevaux ---
 
[Ossus | Orbit | Ravanger | Cockpit]
Ches

Nach langen Wochen mit viel Arbeit der Informationsbeschaffung ist er endlich an den Zielort angekommen. Zumindest hoffte er das es nun der letzte Planet ist und nicht wieder nur hier ist um wieder weiter zu fliegen. Das war auf den letzten Planeten so gewesen. Der Mandalorianer hatte schon viele Kopfgeldjagden aber dieses Mal war es um einiges mehr Arbeit die Person zu finden die er suchte. Bis heute weiß er noch nicht das der Auftrag von einem Mann kam, der aus dem Imperium kommt und nicht der besorgte Vater den er vorgibt zu sein, sondern gegenüber ihr ein Tyrann ist. Daher ahnt Ches noch nicht was noch auf ihn zukommt. Ebenso fehlt ihm bis jetzt die Information, das er auf Machtanwender treffen würde, sollte er die Frau Namens Nihani Dextra finden. Die einzige Inforamtion war, das sie nach dem letzte Planeten nach Oussus wollten. Aber warum? Was war an diesem Planeten so besonders. Generell waren die Routen von der Dame ziemlich... Durcheinander für einen der die Macht nicht spürte. Selbst die letzte Information war lückenhaft und dennoch hatte er es geschafft den Planet zu finden zu denen Nihani flog. Doch die Beweggründe waren ihm total wirr und unbekannt.
Ches saß in seinem Cockpit und schaute sich den Planeten erst auf der Karte an, bevor er beschloss zu landen. Es musste immer gut überlegt sein wo man landete, um nicht viel aufsehen zu erregen, alleine er in einer mandalorianischen Ausrüstung mit einem Helm und Armschienen aus reinem Beskar. Nunja zumindest halfen im die Teile falls es hart auf hart kam. Blasterschüsse kamen dort nicht durch, sogesehen auch kein Laserschwert, was er aber nicht vermutet zu treffen. Wobei Ches sich natürlich hier komplett auf dem Holzweg befand, da er nicht wusste was ihm erwarten würde.

Als er eine Stadt fand mit einem Landeplatz, leitete der Mando den Anflug an und bekam auch einen Platz an dem auch landete. Sobald er gelandet wurde, sendete er die neusten Informationen seinem mandalorianischem Chef, was abgeklärt war. Bevor er die Nachricht übermittelte schaute er ob diese auch richtig verschlüsselt war und danach stand er auf und zog seinen Helm wieder auf und rüstete seine Sachen aus. Nur das Gewehr ließ er vorerst im Schiff, da er keine Aggressionen verursachen wollte.
So ging er aus seinem Schiff und sah sich kurz um, es sah aus wie eine kleine Stadt. Hieß hier ging es los Informationen zu sammeln. Das erste was ihm in den Sinn kam sich in der Stadt umzuhören.
So wanderte durch die Stadt und wurde, wie erwartet beobachtet von den Einwohnern, es war wohl eher unüblich das ein Mann in mandalorianischen Rüstung rum rannte. Jedoch war Ches die Blicke gewohnt und ging in die Nächste Bar und bestellte sich etwas zu trinken. Dabei legte er den Helm ab und hörte sich in der Bar während er trank ein wenig die Gespräche, jedoch keinerlei Inormationen über die Dame die er suchte. Jedoch blieb er dort noch eine Weile, da es sein kann das er eventuell doch noch was aufschnappte. Jedoch sah der Barbesitzer ihn die ganze Zeit an und musterte seine Rüstung und fing dann an Fragen zu stellen.


"Was macht ein Mandalorianer auf einem Planet wie diesem?"

Ches sah ihn an und lächelte sachte um nicht aufzufallen.

"Ich bin nur auf der Durchreise, ich bleib ein paar Tage bevor ich weiter fliege."

Der Barbesitzer nickte nur knapp und ging wieder seiner Arbeit nach. Ches musste vorsichtig sein um nicht weiter aufzufallen. Dies konnte nur schwer werden alleine durch seine Beskar-Ausrüstung. Es kann immer vor kommen das man versucht ihn zu bestehlen oder zu drohen. Jedoch blieb er erstmal ruhig und benahm sich wie ein Reisender, einfach um auf Nummer sicher zu gehen.

[Ossus | Stadt am Raumhafen | In einer Bar]
Ches und NPC's
 
Zurück
Oben