Natürlich ist das haltbar. Nur, weil ihre Kultur, ihre Lebensweise und ihr Auftreten archaischer sind, als dies bei der menschlichen Bevölkerung Tatooines der Fall ist, sind sie deshalb doch nicht minderwertiger als der klassische Mensch. Das sind die Ureinwohner lateinamerikanischer oder ozeanischer Staaten schließlich auch nicht - und dort, wird teilweise auch noch Kannibalismus praktiziert.
Mag ja sein, aber im Gegensatz zu Tatooine müss(t)en sich diese Ureinwohner für Taten wie Mord, Entführung oder sonstiges dennoch verantworten.
Auf Tatooine kann oder will offensichtlich keiner die Tusken belangen, wodurch es einfach ein Unterschied ist.
In meinen Augen liegt das eher daran, dass Tatooine ein Hinterwäldlerplanet ohne funktionierende Strafverfolgungsbehörden ist und dass sich diese Behörden nicht für die Probleme der abgeschiedenen Bauern interessieren. Wäre doch eine deutlich plausiblere Erklärung für den Frust und die Resignation dieser Leute, auch gegenüber dem Imperium.
Aus dem Umstand, dass Anakin auf eigene Faust loszieht und es nicht den Behörden überlässt, zu schließen, dass Sandleute minderwertig sein sollen, finde ich allermindestens sehr weit hergeholt.
Ich schließe nirgends, dass sie minderwertig sein sollen.
Was ich sagen will, ist: Die Tusken leben offensichtlich
außerhalb eines strafrechtlichen Systems und dadurch strafrechtlichen Konsequenzen für ihr barbarisches Verhalten. Aus diesem Grund kann man doch keinem Volk, das selbst jede Form vom
Recht und Ordnung missachtet,
denselben Rechtsschutz geben wie Völkern, die das Rechtssystem akzeptieren.
Tiere auf der Erde haben auch eine interne Organisation und sind in ihrem Rahmen zu intelligentem Leben fähig, aber was sie vom Menschen unterscheidet ist ihre
Unfähigkeit, den geltenden Rechtsrahmen als "Spezies"
zu akzeptieren. Deswegen kann ich doch den Mord eines Menschen als Reaktion auf den Mord eines Bären bzw. eben eines anderen Menschen
nicht auf dieselbe Stufe stellen.
Ähnlich sehe ich es auf Tatooine eben auch. Ob sie nun Tiere sind oder nicht, ist nicht so wichtig, entscheidend ist hier für mich, dass sie das
Rechtssystem nicht akzeptieren wollen und Strafverfolgung unmöglich ist. Sie haben praktisch nur Rechte (man darf sie nicht töten, obwohl sie töten), aber keine Pflichten (dürfen töten, entführen wie sie wollen). Recht ist aber immer ein Zusammenspiel aus Rechten und Pflichten und wer das nicht akzeptieren will, also nur Rechte (nicht getötet werden) fordert, aber keine Pflichten (nicht töten) annimmt, der gibt eben auch gleichermaßen seine Rechte auf, in dem Fall den Schutz vor Straftaten. Meine Meinung.
Ob es nun verständlich ist, dass Anakin das tat oder nicht - Du unterliegst hierbei einfach leider dem Irrtum zu glauben, dass wäre aufgrunddessen, was die Tusken seiner Mutter antaten gerechtfertigt gewesen. Aber das war es nicht.
Wieso will mir hier eigentlich jeder unterstellen, ich hielte das für GERECHTFERTIGT?
Das habe ich mit keiner Silbe gesagt.
Es ist doch überhaupt keine Diskussion, dass die Tötung von Lebewesen falsch ist. Das ändert aber nichts daran, dass es innerhalb dieses Oberbegriffs "falsch" Abstufungen gibt. Die erfolgen durch die Umstände und da versuchte ich einige Argumente darzulegen, welche eine emotionale Ausnahmesituation und die fehlende Rechtsfähigkeit der "Opfer" beinhaltete.
Außerdem störte ich mich am Begriff "Massenmord" und "Völkermord". Das sind Begrifflichkeiten, die ich mit den Anschlägen auf das WTC oder den Holocaust in Verbindung bringe. So etwas dann mit einer sicherlich falschen (verstanden???), vom Schmerz geleiteten Reaktion auf die Ermordung der eigenen Mutter und deren Tod in den eigenen Händen zu vergleichen, fand ich verharmlosend und falsch.
Sie werden eben
nicht wie Tiere dargestellt.
Sie sind ein archaisches Volk, dass in einer harschen Umgebung überleben muss, und daher nach entsprechend archaischen Gesetzen lebt und handelt. Das macht sie aber noch lange nicht zu Tieren. Das zu behaupten ist da schon einiges dreister, als der Vergleich mit mit weniger hoch entwickelten Völkern und Kulturen auf unserem Planeten.
Dieser Ansatz, ein weniger hoch entwickeltes Volk als minderwertig, Barbaren oder gar Tiere zu sehen trägt einen latenten Rassismus in sich, und es ist nunmal noch nicht so lange her, dass zu Zeiten des Kolonialismus diese Geisteshaltung in Europa weit verbreitet war.
C.
Sorry, aber wie oft willst du mich im Schutz deines Sponsor-Daseins hier eigentlich noch beleidigen?
Mir auf Basis einer fiktiven Welt ohne das geringste, intellektuelle Verständnis meiner Aussage Rassismus zu unterstellen, ist einfach eine Frechheit und unterste Schublade.
Eine Kultur, die darauf beruht, andere Menschen zu entführen, töten, essen oder was immer, ist barbarisch. Das hat überhaupt nichts mit Rassismus zu tun, sondern mit einer Feststellung.
Vielleicht sollten in deine Nachbarschaft mal ein paar Tusken ziehen....dann meldest du dich womöglich dann freiwillig als Helfer für die Opfer-Auswahl...