New Jedi Order Kampagne - Abenteuer 37 "Schritt ins Ungewisse"
Acht Monate waren seit den Kämpfen auf Haurii vergangen, die Galactic Federation of Free Alliances (kurz Galactic Alliance) mit ihrem Oberhaupt Cal Omas war gegründet und erstmal auf Mon Calamari untergebracht, der Krieg war noch in vollem Gange und an und für sich war es ein eigentlich ganz interessanter Tag...
Ich war von Lanía angereist (auf die gute, alte Jedi-Tramp-Methode... ausgerüstet mit meinem neuen Wanderstab mit den tollen Metallringen und Glöckchen, einem rötlichen Mantel und meiner Aura der Erleuchtung ^^°), hatte meinen Schüler Chu-Na erstmal alleine den Schutz des Planeten überlassen und stand nun mit meinen Kameraden Mrriakh, Shinaka, Karrika und einer ganzen Menge anderer Jedi in einem Saal auf einer der Städte des Wasserplaneten.
Cal Omas und Master Skywalker hielten einige Reden und führten die Überlebenden der Myrkr-Mission in den längst überfälligen Ritterstand... Tekli, Tahiri Veila, Alema Rar, Zekk, Lowbacca, Tesar Sebatyne, Tenel Ka, Jacen Solo und dessen Schwester Jaina Solo, die Luke zu unserer aller Erstaunen auch gleich noch als "Schwert der Jedi" titulierte und anscheinend aus dem Bauch heraus eine kleine Prophezeiung aussprach. Nicht schlecht... wie versau ich das Leben meiner Neffen.
Nach der Zeremonie fanden wir uns dann alle vier auf einem kleinen Balkon einer Suite ein und feierten unser längst überfälliges Wiedersehen (Karrika und Mrriakh wieder wie Hund und Katze ^^), bis Master Skywalker auch diese Party sprengen mußte. Er rief uns kurz ins Innere und teilte uns dann mit, daß er alle vier gerne auf einer Mission schicken würde: Spione hatten in der stellaren Nachbarschaft Vong-Aktivität festgestellt und nun sollten wir nach Munto Codru aufbrechen, um dort nach dem Rechten zu sehen.
Karrika war natürlich sofort Feuer und Flamme, als sie hörte, daß nun auch ihr Heimatplanet in die Reichweite der Invasoren gekommen zu sein schien und machte sich auch gleich daran, die
Rising Phoenix für den Abflug vorzubereiten.
Mein derzeitiges Erscheinungsbild irritierte den Skywalker allerdings sosehr, daß er auf weitere altkluge Sprüche meinerseits ("Sollen wir Ausschau halten, oder sollen wir etwa auch finden...?") auch nur perplex dreinschauen konnte und uns dann mehr oder weniger vor die Tür setzte.
Also auf zur
Phoenix, wo der Stofflepi Shushu neben Karrika im Cockpit saß (Jugendliche und ihre Spielsachen ^^) und ich erstmal wieder anfing, alles nach alten Keksen abzusuchen, die immer noch aus den Zeiten unseres verstorbenen Meisters herführten, aber da waren nur neue versteckte Kekse von Shini überall. Langweilig. Ich nervte meine Freunde mit weiterem "Wissen der Erleuchteten" ("Denn der alte Keks in der Hand ersetzt für so manchen die Klinge in der anderen!") und mir wurde der Mund verboten und dann hoben wir auch schon ab Richtung Munto Codru.
Die Fahrt dauerte einen halben Tag, in der ich in meiner neuen Rolle als Wanderjedi versuchte, von einer Schale Reis zu leben, dann aber den Gelüsten der reichhaltigen Speisen meiner Gefährten erlag und den Reis lediglich als Vorspeise zu mir nahm. Irgendwie hatte ich den Eindruck, mein neuer Look kam nicht ganz so gut an... lag es an meiner mystischen Aura? An der Tatsache, daß ich meine Gesprächspartner mit meinem Gehstock piekte, wenn ich mit ihnen sprach? An meinen gefalteten Händen, wenn ich meine Gedanken mit dem Universum teilte? Ich wußte es nicht
Munto Codru war einer kleiner, gebirgiger Planet am äußersten Rand der Galaxie. Die dort ansässigen Codru-Ji teilten sich in kleine Stämme auf und Karrikas Clan empfing uns offenherzig und mit einer ganzen Menge ihrer Leute. Da Karrikas Onkel (mütterlicherseits) Silu auch gleich das Clan-Oberhaupt war, fanden unsere Worte sofort Gehör und Silu setzte alles in Bewegung, um Erkundigungen über einen möglichen Angriff einzuholen.
Währenddessen wurden wir von Karrikas Eltern Jorrdu und Kilanna in Beschlag genommen und eine Art Festessen vorbereitet. Aber schon die Vorbereitungen wurden jäh unterbrochen, als Karrikas Onkel die Botschaft überbrachte, daß nun wirklich Yuuzhan Vong Coral Skippers am Rande des Systems aufgetaucht seien. Verdammt...
Wir überprüften die Flugdaten und konnten wenigstens davon ausgehen, daß sie nicht Kurs auf diesen Planeten nahmen, sondern zu einem anderen Planeten wollten, der außerhalb dieses Systems lag. Die Skipper waren anscheinend FTL-tauglich und mit Hilfe des Astro-Computers der
Phoenix hatten wir auch schnell das wahrscheinlichste Ziel der Schiffe herausgefunden: Ly'thon.
Anscheinend gab es hierzu wenig Daten und die paar, die vorhanden waren, waren veraltet.
Na gut... wir wollten uns die Sache ansehen. Karrika entschied sich entgegen der Bitte ihrer Mutter zu bleiben, das Steuer der
Phoenix zu übernehmen und so fanden wir uns mit leeren Mägen wieder an Bord des Schiffes ein, um einen kurzen Sprung nach Ly'thon zu machen.
Nah guten zehn Stunden waren wir am Ziel.
Der Planet wirkte wie eine Marmorkugel im All. Weiß leuchtend bot sie keine großen Erhöhungen, alles war eben, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Bauwerke... nichts. Lediglich ein seltsames Vibrieren in der Macht, das in unseren Seelen wiederhallte.
Und dann überflogen wir Felder aus altem Kriegsmaterial, die mitten in dieser weißen Ebene aufgetürmt waren: zerstörte Kampfläufer mit sechs Beinen, einen zu kurzen und seltsam geschnittenen Sternenzerstörer mit roten Streifen auf der Hülle, zerstörte Schwebepanzer, altertümliche Landeschiffe... hier hatte vor langer Zeit eine gewaltige Schlacht getobt.
Der Himmel hatte ein seltsames Dunkelblau, die Luft war atembar und die Gravitation betrug 1.1... eigentlich ganz angenehm, wenn auch etwas wärmer als gewohnt.
Dann kam eine gewaltig Struktur am Horizont ins Sichtfeld... eine drei Kilometer hohe, vier-seitige Pyramide, die aus der selben weißen Substanz wie der ganze Planet zu bestehen schien. Wir landeten neben einem weiteren Schlachten-Schrottfeld unweit ders gigantischen Bauwerks und Karrika untersuchte einen der Helme, der zwischen alten Kampfdroiden lag. Eindeutig ein Vorläufer von Sturmtruppenausrüstung... ein Überbleibsel der Klonkriege!
Doch warum hatte sich hier in den Kriegen ein solcher Kampf zugetragen?
Vor der Pramide entdeckten Shinaka mit ihrer Vong-Sicht und die Sensoren der
Phoenix eine Ansammlung von sechs Vong Skippern und einem Landeschiff.
Die Vong aren also schon angekommen! Wir mußten uns beeilen, um einen eventuellen Plan der Invasoen zu vereiteln... während wir uns weiter zur Pramide vorwagten und uns davon vergewissern konnten, daß kein einziger Vong mehr bei ihren Schiffen waren, holte Karrika unser Schiff und flog einen Angriff gegen die eindlichen Bioschiffe. Doch die Schüsse wurden von einem Energieschild der Pyramide abgefangen uns so landete die junge Jedi, die sich immer noch mit Mrriakh wegen jedem Mist zankte, mit mir aber mittlerweile ganz gut auskam, nahm aus einem inneren Impuls heraus Shushu mit und wir versuchten an der makellosen Oberfläche der Struktur einen Eingang zu finden.
Shinakas Machtsicht konnte die weißen Wände nicht durchdringen und nach einer ganzen Zeit des Tastens und Hin- und Herlaufens gelang es endlich Mrrikah, einen Teil der Wand durch bloßen Berühren einzudrücken. Ich hatte mich schon lange entnervt an die Pyramide gelehnt und meinen Freunden von der Entdeckungslust meines Vorfahren Jacek Rikusas erzählt, der bei der Kolonisierung Naboos half. Jetzt war ich froh, endlich doch weiter zu kommen. Die Vong hatten einen großen Vorsprung.
Im Inneren der Pyramide war es hell... ein langer, weißer Gang zog sich immer weiter ins Bauwerk hinein, die Wände hatten wieder keinen Makel. Wir tasteten uns vorsichtig weiter und kamen nach einer nicht wirklich abschätzbaren Zeit unerwartet an eine Kreuzung, die wir aus der Ferne nicht gesehen hatten.
Auf der Kreuzung lagen zwei tote Vong... von kleinen Klauen immer wieder aufgerissen und ausgeblutet. Auch ihre Waffen waren zerrissen. Nun gänzlich alarmiert bogen wir nach rechts ab (wir wollten uns nicht aufteilen, auch wenn das in den meisten Horror-Vids vorgelebt wurde ^^), wo Shinaka eine kleine Ausbuchtung im Gang erkennen konnte. Dort angekommen sahen wir eine einkerbung in der Wand, in der zwei Alien-Mumien saßen, als wären sie dort eingeschlafen. Sie trugen lediglich zwei kleine Kästchen aus dem weißen Material mit sich, die wir aber nicht an uns nehmen wollten.
Nach einer weiteren Kreuzung mit einer neuen Vong-Leiche folgten wir kleinen Fußspuren, die sich aus einer Pfütze des dunklen Vong-Blutes in einen Gang hineinzog. Die Fußspuren passten zu der Größe der Krallenspuren auf den Vong und Mrriakh schätzte die unbekannten Wesen auf eine Größe von ca einem Meter. Viel kleiner als die schlacksigen Mumien, die wir gerade eben gefunden hatten.
Die Sache wurde immer unheimlicher.
Die blutigen Fußspuren führten uns zu einem gigantischen Saal, der locker zwei Kilometer umspannte und in dessen Mitte eine riesige Säule die Decke mit dem nicht sichtbaren Boden verband.
Eine schmale Brücke aus der weißen Substanz überspannte die Leere, zog sich durch die Säule und endete in einem Tunnel an der anderen Seite des Hohlraumes.
Wir begannen mit der Überquerung und als wir ungefähr die Hälfte des Weges zwischen Brückenanfang und Mittelsäule erreicht hatten, spürten wir eine Präsenz hinter uns: ein kleines Wesen mit zu langen Armen, gedrungenem Körperbau und kleinen Augen starrte uns aus dem Gang heraus an, den wir eben verlassen hatten. Mrriakh meinte, es wäre so eine Art Brückentroll aus alten Legenden und alle schauten mich wieder komisch an, als ich erfreut fragte, ob er etwa auch diesen Film gesehen hatte. Karrika meinte, ich sähe zu viele Horror-Holovids und ich entgegnete, ob es zu viele oder vielleicht sogar nicht genug wären. Wieder in meiner erleuchteten Ausdrucksweise ^^
Als Mrriakh mit der Macht nach dem kleinen Wesen tastete, stieß es einen schrillen Schrei aus und raste auf uns zu, während andere solcher Kreaturen sich von unterhalb der Brücke zu uns hochzogen. Wir erschlugen viele und die, die sich an uns klammern konnten, fügten uns schmerzhafte Wunden zu. Dann begannen Mrriakh und Karrika zu laufen und gerade, als ich ebenfalls losspurten wollte, verschwand die Brücke. Einach so... sie war nichtmehr da!
Wir fielen, die kleinen Ghoule ebenfalls kreischend in die Tiefe stürzend.
Und plötzlich lagen wir in einem großen Raum... Mrriakh stand auf, um sich umzusehen und die Macht explodierte förmlich in unseren Köpfen. Unsere Ohren haltend fielen wir erneut durch eine Kakaphonie an Farben, Klängen und verzerrten Stimmen, doch nur der Trianii Jedi konnte sich noch soweit konzentrieren, um alle Eindrücke wirklich in sich aufzunehmen.
Doch auch ihn übermannte irgendwann die Ohnmacht und Dunkelheit umgab uns...
...bis wir wieder in einem weißen Saal aufwachten, dessen vier Wände mit jeweils zwölf Eingängen versehen waren.
Und als wir uns umschauten, fiel uns auf, daß wir uns verändert hatten. Unsere Proportionen waren anders, unsere Augen größer... Erstaunen erfüllte uns, als wir den jeweils anderen als Kind vor uns stehen sahen und als Karrika etwas sagen wollte und nur ein Bellen ertönte, merkte auch sie, daß hier etwas sehr sehr falsch war.
Mrriakh war ein Kätzchen, Shini und ich waren im ungeähren Alter von 6, meine Beine waren wieder aus Fleisch und Blut und Teile unserer Ausrüstung waren verschwunden. Karrika jaulte kläglich, als sie bemerkte, daß Shushu verschwunden war. Als ich sie mit etwas unbeholfenen Tätscheleien zu trösten versuchte, schnappte sie nach mir
Wir merkten bald, daß wir auch geistig kindlicher geworden waren, als ich sie als Dark Side Hund betitelte und ein Gar Nicht/Doch-Gespräch mit Shini startete... au weh.
Wir entschlossen uns, die Pyramide weiter zu erkunden und einen Ausweg zu finden. Die Eingänge in den Wänden öffneten sich, wenn wir vor ihnen standen und so nahmen wir den erst besten Weg, der uns durch unzählige, weiße Gänge führte.
Wir wurden hungriger (und ich hatte meinen Hut, Umhang und Stab verloren), alle wurden müde und an einer Stelle sahen wir sogar einige Leute: Mitglieder einer Rebellen Special Force Truppe, die sich in taktischer Formation durch die Gänge bewegten... faszinierend. Lief hier die Zeit anders als außerhalb der Pyramide ab?
Wir ruhten in einem kleinen Raum und schliefen dort auch zusammengekuschelt ein.
Shinaka wurde von einem leichten Tritt geweckt und als sie ihre Machtsicht ausstreckte, erblickte sie einen über zwei Meter großen Lepi mit weißem Fell, der lächelnd auf sie herunter starrte. Shini weckte Mrriakh, der wiederrum Karrika und mich wachrüttelte (auch, wenn ich weiterschlafen wollte).
Der Lepi stellte sich als Führer durch diese Pyramide vor und nannte uns seinen Namen: Shushu... ooookay! Dann knuddelte er Karrika, die sich herrlich über das Backenknödeln freute und als ich mich beschwerte, daß sie nach mir schnappen würde, den blöden Lepi aber nichtmal anknurren täte, wollte mir der Lepi zeigen, wie das ginge und knödelte
meine Backen -.-
Hass... ich wollte dann nicht mitgehen, als sich Shushu mit den anderen auf den Weg machte, aber ich wurde einfach an der Hand gepackt und schmollend mitgezogen.
Shushu (oder wer das immer auch war) beantwortete wenige Fragen und führte uns in einen andreren Raum, in dem große Quader eine Art Hindernisparkur bildeten. Er sprang gleich auf den nächsten Block und Shini versuchte, nachzuklettern, bemerkte aber gleich, daß sie weiter geschrumpft war und nun vernähte Stoffhände hatte. Als ich erkannte, daß meine Freundin wie eine große, lebende Stoffpuppe aussah und mit einem lauten Ha-ha auf sie zeigte, sah ich auch zu meinem Entsetzen Stoffüberzug und Nähte an meinen Händen -.-
Mist... wir waren nun alle Stoffpuppen, während Shushu echt zu sein schien!
Ich schlug meinen watte-gefüllten Kopf immer wieder gegen die Wand während die anderen schon dabei waren, sich gegenseitig auf die Blöcke zu helfen... vor allem Karrika in ihrer Wyrwulf-Stoffform hatte so ihre Probleme. Sie überredeten mich dann auch, weiterzumachen, auch wenn ich keinerlei Lust mehr auf dieses dämliche Spiel hatte.
Als wir alle Hürden überwunden hatten, war Shushu verschwunden und vor uns lag ein neuer Gang. Im Gang fanden wir etwas neues vor... kristalline Blätter wuchsen aus Höhlenwänden und wir waren plötzlich voneinander getrennt, aber wenigstens nichtmehr in Stoffpuppen- oder Kinderform. Wir waren wieder erwachsene Jedi, ich auch wieder mit Cyberbeinen... na also.
Shinaka fand eine sie angreifende Raupe und einen toten Stormtrooper der Loyal Sons in ihrem Teil der Höhle und sie erkannte langsam, daß sie dieses Szenario schonmal erlebt hatte. Als sie in der macht vos sich den deformierten Klon Morana und ihren als geisel genommenen Vater erkannte, war ihr absolut klar, daß dies ein Rückblick zu der Mission war, in der sie ihre Familie vor den Loyal Sons beschützten mußte.
Auch Mrriakh kam alles gleich bekannt vor, als er Morana aus einem anderen Höhlengang erspähte und als er mit der Macht nach ihrem Schwert griff (extra darauf achtend, nicht erneut Morichro anzuwenden), spürte er dennoch, wie Moranas Herz sich durch seinen Machteinfluß verlangsamte und sie zusammensackte... und in unzählige Seifenblasen zerplatze... das war neu!