Doppeposting (oder so) wegen Zeichenbeschränkung ^^
Fortsetzung aus dem letzten Posting...
Unterdess war Ulfgar weiter durch die junge Nacht gewandert und war schon kurz davor, seinen schwächelnden Hund auf den Arm zu nehmen und weiter zu tragen, als er vor sich die verfaulten Felder der Bauernhöfe sah. Die Feuchtigkeit und die dunkle Aura des Landes hatten der Früchten des Herbstes schwer zugesetzt.
Kurze Zeit später kam der Barbar am ersten Hof an und wollte gerade das Haupthaus inspizieren, als er ein Knacken von der anderen Seite des Gebäudes vernahm. Leise schlich er sich an, umrundete die Ecke und rannte direkt in einen erstaunten Tarleen-Soldaten, den er ohne zu zögern mit einer gewaltigen Hand den Mund zuhielt und ihm zuknurrte, er solle keinen Blödsinn machen und ob er ihn überhaupt verstünde. Er würde ihn umbringen, wenn er versuchen sollte, zu fliehen oder jemanden um Hilfe zu rufen. Der Soldat nickte verängstigt, konnte aber dennoch einen Gegenstand von seinem Gürtel lösen, den er vor sich auf den Boden warf. Helles Licht erleuchtete den Umkreis um die Warnfackel, als sich Pulver entzündete und weiße Funken aus der Öffnung stoben.
Wütend rammte Ulfgar sein Schwert durch den Torso des Soldaten, erkannte aber dann eine ganze Wand aus Soldaten, die sich im Lichtschein der Fackel langsam auf ihn zubewegte... das Heer Tarleens war bereits angekommen!
Fluchend verwandelte sich Ulfgar in seine Hybridform und rannte so schnell wie nur möglich mit einem nach hinten knurrenden Tjodalv auf dem Arm in Richtung des Lagers der 2. Legion.
Durch lautes Gebrüll wurden alle aus der nächtlichen Lagerroutine geschreckt. Kim verschluckte sich am Essen, während Tuana bereits Befehle schrie und ihre Truppen mobilisierte... Ulfgar war nämlich am Rande des Lagers angekommen und hatte lauthals zu verstehen gegeben, daß feindliche Truppen näher als gedacht herangerückt waren und ein Angriff direkt bevorstand. Schon sammelten sich einige Soldaten und ein Magier um ihn herum, während Elenar zusammen mit Kim zu den Barracken-Zelten lief, um sich auszurüsten und die Sachen der anderen mitzunehmen und Chora, zusammen mit Kreiia – die den Käfig mit Ralph und Scirrocco eh bei sich trug - und Liss ebenfalls zum Lagerrand lief.
Der Zauber des Magiers neben Ulfgar ließ eine große Fläche vor dem Lager taghell erstrahlen und nun war die volle Größe der feindlichen Truppen zu erahnen. Mehr als zweihundert Mann waren sicher angerückt, um sich den dreihundertundfünfzig Soldaten der 2. Legion entgegenzuwerfen.
Doch hatten die Soldaten Tarleens noch einige Überraschungen parat. Im Schein des Lichtzaubers war deutlich zu erkennen, wie grün-rauchende Klumpen auf das Lager zugeschleudert wurden und als sie schwer zwischen und auf den Zelten aufkamen, breitete sich ätzender Dampf aus. Wer konnte, flüchtete aus dem Wirkungsbereich des Gases und obgleich Elenar schnellstmöglichst mit Kim an der Hand rannte, atmete die Närrin das giftige Teufelszeug ein und sie begann unkontrolliert zu husten, zu würgen und zu straucheln.
Schon viele Soldaten lagen zuckend und mit Schaum vor Mund und Nase auf dem Boden und so hielt die Elfin erst an, als sie neben ihren anderen Gefährten auf der Wiese vor dem Lager stand und Kim ein Fläschen Heiltrunk einflößen konnte. Nur schwer schaffte die junge Frau es, das Getränk zwischen dem schmerzhaften Husten nach unten zu würgen, konnte danach aber wieder einigermaßen ruhig atmen und blieb erstmal in Hockstellung.
Ulfgar hatte mittlerweile Tjodalv abgesetzt, sich in seine Hybridform verwandelt und war in Vorfreude auf einen herausfordernden Kampf auf die gegnerischen Truppen zugerannt. Im erleuchteten Gebiet erkannte er eine Schattenpriesterin und einen großen Koloss aus geschmolzenem und wieder verhärtetem Fleisch, der sich durch die Tarleen-Truppen schob. Die Aspekte, die Kim über ihre Mörder leise und verstört dem Barbaren erzählt hatte, deckten sich mit diesem grauenhaften Anblick und so stürmte Ulfgar direkt auf diese Gestalt zu.
Auch Chora, Kreiia und Liss hatten sich in Bewegung gesetzt und versuchten schnellst möglichst nahe genug an die feindlichen Streitkräfte heranzukommen, um den ein oder anderen Zauber weben zu können, während sich Tuana Reglon mit ihren kampffähigen Soldaten an einer Seite des Lagers gesammelt hatte... Nevan auf dem Rücken seines Schlachtrosses an der Spitze der Männer. Mit lauten Kampfesrufen preschten sie nach vorne.
Lor'anth und Oselle flogen als geheime Augen der magiekundigen Frauen über dem Schlachtfeld.
Pfeile hagelten aus den Reihen der Tarleen-Truppen in's Lager und die Soldaten davor und während die ersten Soldaten auf beiden Seiten durch gesprochene Zauber und herabsausende Geschosse zu Boden fielen, rammte Ulfgar mit voller Wucht den grotesken Hühnen, der das Schwert des Barbaren direkt durch den Schädel gerammt bekam. Doch dies trieb ihn nicht auf die Knie und während ein nicht weniger scheußliches Weib mit dünnen Armen und einer sichelförmigen Hand über ihren Begleiter sprang, Ulfgars eng über dem Bärenfell liegendes Kettenhemd auf Brusthöhe mitsammt Fleisch darunter aufschlitzte, sich von seinen Schultern abstieß und hinter dem Barbaren aufkam, warf die Schattenpriesterin zu seiner Linken einen schmerzhaft knackenden Blitz in die Seite des Werbären. Wütend brüllend stürzte er sich trotz der anderen Feinde weiter nach vorne, begrub den großen Gegner unter sich und zeriß ihm mit Hilfe seiner scharfen Krallen Gesicht und Kehle.
Doch auch die Schattenpriesterin sollte keine weitere Chance für einen Angriff bekommen: Elenar hatte genau gezielt und ein perfekt gezielter Pfeil traf die düstere Frau direkt in's Auge. Sie kippte in die Reihen ihrer eigenen Leute, während nun die Männer der 2. Legion den Feind erreichten.
Mit gewaltigen Sätzen hatte das Schlachtross des Paladins die Strecke zu Ulfgar überbrückt und der Hammer Nevans raste mit einem lauten Zischen in den Rücken der Albtraumgestallt und die unförmige Frau ging stumm zu Boden, während sie noch versuchte, ihren Sichelarm in Ulfgars Oberschenkel zu versenken. Dieser konnte dem Angriff aber ausweichen und schaute zufrieden zu, als das sich aufbäumende Schlachtross sie mit ihren Hufen an der Hüfte zermalmte.
Zwischenzeitlich hatten die anderen ihre gewünschte Position fast erreicht, während Kim zurückgeblieben war und die 2. Legion mit Hilfe ihres Tascheninstrumentes und der ihr so vertrauten Unterstützungsmagie moralisch beflügelte. Doch fiel Liss immer weiter zurück und als Chora ihr zurief, sie solle sich zusammenreißen, entgegnete die ****, sie würde so schnell rennen, wie sie nur kann und sie könne nunmal nicht fliegen. Dies brachte Chora auf eine Idee und nachdem sie geschwind eine Feder aus ihrer Tasche gezogen und sie gegen Liss' Hintern geschlagen hatte, hob diese ab in die Lüfte und raste nun entzückt lachend auf die gegnerischen Truppen zu.
Elenar ließ Pfeil nach Pfeil in die feindlichen Reihen sausen und Choras beschworener Feuerball wütete zwischen den Kriegern Tarleens, während Kreiia mittlerweile mit ihrer Sichel ablenkende Rhythmen gegen die Helme der Gefallenen schlug und somit die Lage weiter in's Chaos stürzte.
Die immer noch fliegende Liss war nun über Ulfgar angekommen, der immer noch am Boden lag vor Nevans Schlachtross lag... die Schreckensfrau hatte nach ihren schweren Verletzungen nicht aufgehört, weiter auf den Barbaren zuzukriechen, was ihm nicht wirklich zu gefallen schien.
Mit einem neu erlernten Zauber traf Liss ihren Liebhaber, der seinerseits begann, noch größere Proportionen als gewohnt anzunehmen. Liss rief ihm zu, daß er sich nun besser gegen die Gestalt wehren könnte, die ihr Inneres über den blutroten Boden verteilte und mit einem kräftigen Tritt konnte Ulfgar den deformierten Kopf knacken. Zufrieden grinsten sich er und Nevan an.
Dann erklang die Stimme Tuana Reglons in den Köpfen der Kämpfenden: sie sollten sich schleunigst aus dem Bereich der feindlichen Streitkräfte zurückziehen, da die Magier der 2. Legion einen enormen Schlag auf die Reihen des Gegners ausüben würden.
Schnell machten sich alle in Richtung des Lagers davon und kurz bevor sie bei Kim ankamen, die immer noch die Klänge ihres Tascheninstrument-Kriegshornes erklingen ließ, setzte sich erneut eine Schattenpriesterin an die Spitze des Heeres und wurde fast sofort von den Pfeilen Elenars durchbohrt. Ächzend sank sie auf die Knie und wurde von ihrem Heer überrollt, während ein verirrter Pfeil Tarleens den Magier, der die Lichtkuppel am Kampffeld aufrecht erhielt. Mit einem Schlag wurde es stockdunkel und nur mehr die brennenden Gewänder, die Choras Feuerball entfacht hatte, zeigten den Standort des Feindes.
Gewaltige zerrissen die Nacht und fahl-blaue Explosionen gingen am Kampfplatz nach allen Seiten weg. Die Flammen der brennenden Soldaten wurden gelöscht und nach kurzer Zeit ebbte auch der magische Beschuß ab. Zufrieden schritt Tuana Reglon an den Gefährten vorbei und Siegesrufe entsprangen den Kehlen der Soldaten Cromshells.
Lor'anth und Oselle berichteten, daß keine Gefahr mehr bestünde und so machte man sich auf, um das Schlachtfeld nach Überlebenden abzusuchen. Ulfgar nahm wieder sein Schwert an sich, daß immer noch im Kopf des Ungetüms steckte und das er auf der Flucht nicht schnell genug herausziehen konnte und fragte dann Kim, ob das wirklich ihre Mörder gewesen seien. Erblaßt und starrend nickte die Närrin.
Dann waren weitere Explosionen zu hören, die weit entfernt die Nacht durchdrangen. Nachdem die Gefährten Tuana gefragt hatten, was es damit auf sich hatte, erklärte sie ihnen, daß ihre Magier dank eines Zaubers das gegnerische Lager eine halbe Wegesstunde weiter südlich gefunden hatten und sie diesen Ort nun aus sicherer Entfernung mit den eben schon eingesetzten Sprüchen ausbomben würden. Sie hätte aber auch eine weitere Aufgabe für den kleinen Abenteuerer-Trupp, der sich nun doch so gut in ihrer Legion integriert hätte: nach einigen Minuten des magischen Beschusses sollten die Gefährten losziehen und sicher gehen, daß auch wirklich das gesammte Lager ausgeräuchert wäre.
Bereitwillig ließen sich die Gefährten auf die Aufgabe ein und auch Nevan, der immer noch an sein Versprechen hielt, erklärte sich für dieses Unterfangen bereit.
Ulfgar eilte noch schnell zum Lagerschmied, um ihm seine aufgerissene Kettenrüstung in die Hände zu drücken. Dieser war zwar eher besorgt um die Gesundheit des sichtlich ebenfalls aufgerissenen Barbaren, der erklärte aber, daß das nur ein Kratzer sei, lieh sich ein normales Kettenhemd in seiner unefähren Größe und begab sich wieder zu den anderen.
So zogen sie schnell los und gelangten nach einiger Zeit der nächtlichen Wanderung an das zerstörte Lager des Feindes. Nur wenige Teile der einstmaligen Pallisade standen noch und nur ein schiefer Wachturm verriet noch, welche Ausmaße das Lager gehabt haben mußte. Alles im Inneren war umgestürzt und durch die Druckwellen der magischen Explosionen durcheinandergewirbelt.
Langsam bewegten sich die Gefährten in's Innere der feindlichen Befestigung, bis Nevan auffiel, daß verhältnismäßig wenig Leichen den Boden zierten... weniger als ein Dutzend toter Krieger lagen zwischen den Zeltplanen.
Alarmiert und mit einem eisigen Gefühl im Magen wandten sich die Gefährten um, um der nun deutlichen Falle zu entfliehen... als zwei Hexen aus dem Schatten der Nacht heraustraten, als hätten sie einen Vorhang der Unsichtbarkeit bei Seite gezogen. Hinter ihnen wurde ein Heer aus Tarleen Soldaten sichtbar, in dem sich auch mindestens einer der hässlichen Kolosse auf die Gruppe zuschob... Kims klägliches Jammern verwandelte sich beim Anblick des Monsters in ein klägliches Winseln. Wieder stand sie einem der Ungeheuer bevor, welche sie in Cruhn töteten.
Tief durchatmend und mit dem schlimmsten rechnend zogen die Gefährten ihre Waffen und während eine der beiden Schattenpriesterinnen gespickt mit Elenars Pfeilen zu Boden ging und die zweite durch Ulfgars Angriff zur Seite kippte, konnte Kreiia mit ihren fremdländischen Rhythmen erneut die feindlichen Truppen zum Zögern bringen.
Doch reichte dies alles nichts und immer enger schloß sich der Kreis um die kleine Gruppe... als plötzlich eine Kuppel aus magischem Wasser über die Gefährten gezogen wurde und Sekunden später die ersten fahl-blauen Explosionen in den Soldaten Tarleens einschlugen. Der fleischgewordene Albtraum von einem Hühnen wurde durch die Gewalt eines Schlages an der Schutzkuppel der Gefährten vorbei- und durch die noch stehende Pallisade hindurchgeschleudert und um sie herum starben hunderte von Kriegern.
Sekunden später hörte der magische Beschuß auf und auch die schützende Kuppel löste sich auf. Während einige der Gefährten den Rand des Totenfeldes nach brauchbaren Gegenständen absuchte, kam auch schon Tuana Reglon mit ihren Soldaten herangeritten und während sich die meisten Frauen der Gruppe wütend beschwerten, daß sie es überhauptnicht amüsant finden würden, auf diese Art als Köder benutzt zu werden, hielt sich Nevan zurück.
Erst als Tuana erklärte, daß sie wirklich davon ausging, daß es keinen Widerstand mehr gab und erst in letzter Sekunde durch die Magier erfahren hatte, daß es sich hier um eine Falle handelte und dementsprechend eingreifen ließ, beruhigten sich die Abenteurer, waren aber immer noch mißmutig genug, um sich nicht den Freudesrufen der Soldaten der 2. Legion anzuschließen.
Dennoch ließen sie sich für ein weiteres Dankesmahl begeistern...
Zwei Tage später machten sich die Gefährten wieder auf ihren Weg, während die 2. Legion ihren Weg nach Südosten fortsetzte. Tuana hatte Nevan befohlen, weiter als Kundschafter zu dienen und höflich verabschiedete sich der Paladin von der kleinen Gruppe, immer noch eine sichtlich verwirrte Liss anlächelnd.
Auf die Anfrage, ob sie denn Pferde mitnehmen könnten, verneinte Tuana dies und ließ sich auch nicht von Chora einschüchtern, die mit den königlichen Dokumenten wedelte. Sie würde sich persönlich vor dem König erklären, sagte sie, könnte aber gerade keine Pferde entbehren.
Vorräte und zusätzliche Waffen waren jedoch kein Problem und auch Ulfgars Kettenrüstung war ordentlich geflickt worden.
Und nach einigen Stunden der Wanderschaft, "endlich" wieder im vertrauten Kreis ihrer Gefährten, wurde Liss endlich klar, warum der Paladin sie die ganzen Tage über dermaßen wissend angegrinst hatte. Vor Jahren - vermutlich noch bevor er sich der Kirche des St. Cuthbert angeschlossen hatte - hatte er in einer schönen Sommernacht ihre Dienste in Anspruch genommen. Verschämt kichernd schritt Liss an der Seite ihrer Kameraden weiter in Richtung Süden, wo sich die Schatten weiter sammelten.
...
Japp, war eine blutige Sache und endlich kam dann doch mal wieder eine größere Schlacht zum Zuge, die ich hin und wieder mal gerne in meine Kampagnen einbaue (siehe Yuuzhan Vong in meiner NJO Geschichte ^^). Basti hat uns als Gray Guard/Paladin Nevan Dermod tatkräftig unterstützt, auch wenn er sich erst noch mit den Würfeln rumschlagen und etwas auftauen mußte. Ist halt hart, mit alten Hasen zu spielen
Ja, jetzt sind die Helden endlich in Tarleen angekommen und es ist mehr als deutlich, wer der wahre Feind nun wirklich ist (Tipp: nein, nicht Kreiia)... das nächste Abenteuer in der Schattenseiden Geschichte wird aber erst nächstes Jahr am 6. Januar über die Bühne gehen und vielleicht werden wir auch da einige interessante Informationen über Gruppenmitglieder erfahren, die bis dato noch nicht so viel über ihre Vergangenheit preis gaben
Diesen Samstag werde ich dann übrigens wieder ein kleines Shadowrun Abenteuer meistern und Dyesce, Lain, Raidi und Stompy durch die Schatten Münchens jagen