Rollenspiele

Dungeons & Dragons - Schattenseiden Abenteuer #11 "Der Weg nach Süden"

Ja, hier geht es um Rollenspiel allgemein und die langen Texte vom ein oder anderen User sollen Abenteuerdokumentationen sein. Wir meistern/spielen diese Abenteuer in unserer P&P RPG Runde und schreiben die Geschichten dann auf, um sie für spätere Zeit und interessierte User hier zu bewahren. Is doch ne feine Sache, was? ^^


Dann aber mal zum überfälligen D&D Abenteuerbericht für unser 11. Abenteuer der Schattenseiden Kampagne.
Es handelt sich hier um eine Gemeinschaftsarbeit zwischen Raidi und mir...





Bevor sie sich aufmachten, im Auftrag des Königs nach Tarleen zu reisen, bereiteten sich die Gefährten - jeder auf seine Weise - auf die bevorstehenden Abenteuer vor.
Ulfgar suchte noch ein letztes Mal Lady Valery auf und log ihr eine hanebücherne Geschichte von seinem sterbenskranken Vater vor und dass er unbedingt in seine Heimat aufbrechen muss. Zu Tränen gerührt überreichte die Adelige Ulfgar noch einen kleinen Beutel mit ein paar Platinstücken und wünschte ihm alles Gute für seine Zukunft.

Chora versuchte Iolyn Moonglance zu verführen, indem sie das unschuldige Mädchen spielte - was sie schon lange nicht mehr war. Zudem ließ sie sich von einem der Gelehrten im Palast eine vollständige Alchemieausrüstung geben.

Liss begab sich noch einmal in die dunkleren Viertel der Stadt und sah sich dort nach einigen Giften um, während Kreiia sich einen kleinen Beutel mit gängigen Gebrauchsgegenständen für Magiere kaufte, sowie einen Rucksack, in dem sie Ralph und ihren kleinen Dämon Scirrocco unterbringen konnte.

Zuletzt schauten alle noch einmal bei Uvak und Willem im Gasthof vorbei, wo es zu einer herzlichen und zum Teil auch tränenreichen Verabschiedung kam.
Hamim dagegen erklärte, dass er die Gefährten noch eine Zeit lang begleiten würde.
Danach wurde auf Pferden, welche vom König gestellt wurden, aufgesessen und gen Süden geritten.

Während der Reise versuchten Chora und Kreiia – die nicht alleine Reiten wollte, sondern stehts mit Hamim auf dem Pferderücken saß - den kleinen Scirrocco zu zähmen und zu erziehen. Da sie von den Gelehrten im Palast erfahren hatte, dass diese Dämonenart in der Lage sei, das Sprechen zu lernen, bemühte sich Chora, Scirrocco die Namen von den Lebensmitteln, die sie ihm füttert, beizubringen.
Der Kleine aber stellte dabei nur Unsinn an und trieb Chora und Kreiia schier in den Wahnsinn, während er auf Ralph reitend Bäume hochjagte.
Dies blieb Liss nicht unbemerkt und sie spürte gewisse Sympathien für den Dämon, deshalb versuchte auch sie ihr Glück, den Kleinen zu zähmen. Auch ihr gegenüber zeigte dieser keinen Gehorsam, jedoch schien sie ein klein wenig mehr Erfolg zu haben.
Darüber bemerkten die drei garnicht, dass Kim nach einiger Zeit des Reitens hin und wieder zu ächzen und zu jammern anfing. Nur Elenar fiel dies auf und sie bemerkte zudem, dass Kim auch eine leicht seltsame Art zu laufen an den Tag legte.
Die Waldläuferin vermutete, dass sich die Närrin wohl die Innenseiten ihrer Oberschenkel wundgeritten hatte, und besorgt deshalb im nächsten Dorf eine Wundsalbe, die sie Kim in einem heimlichen Moment anbot. Zwar war es bei ihr noch nicht gar so schlimm, dennoch nahm Kim die Salbe an.

Ulfgar wirkte während der ganzen Reise etwas abwesend.
Irgendwann bat er Kim, mit ihm vorrauszureiten, er hätte etwas mit ihr zu bereden. Dabei fragte er die Närrin, ob sie sich an ihre Angreifer erinnern könnte, und als diese stumm nickte, dann einige wenige Worte über die Mörder verlohr - hässliche Gestalten, wie aus einem Albtraum - und ihm dann versprach, bei einer erneuten Begegnung Ulfgar direkt darauf hinzuweisen, wirkte er zufrieden.
Die anderen ließen sich etwas zurückfallen, um den beiden ihre Ruhe zu lassen.
Dabei sahen sie einen näherkommenden Planwagen, welcher von einem viel zu stark behaarten Pony gezogen wurde. Daneben lief ein älterer Mann, der sich den Gefährten als Carl, Händler für allerlei Tränke, Salben und Lotionen, vorstellte.
Nach einer kurzen Unterredung war allen klar, dass der Mann wohl ein Scharlatan sei, der wohl irgendwelche Tiersekrete als Wundermittel anpries, und so vermieden sie es, sich von ihm etwas aufschwatzen zu lassen.
Carl verabschiedete sich nach einigen Wegesmeilen freundlich und zog weiter seines Weges.
Als er sich mit seinem Wagen vor Liss setzte, konnte diese nicht wiederstehen und versuchte, etwas daraus zu stehlen. Sie griff nach einem Fläschchen und sah dann am Rande ihres Blickfeldes Carl stehen, der sie grimmig anstarrte. Dann aber verwandelte sich sein Blick in ein freundliches Lächeln und er empfahl Liss, lieber nichts von seinen Waren zu stehlen - sie würde es auch sicher nicht benutzen wollen.
Liss legte das Fläschchen zurück und wünschte Carl verschmitzt grinsend noch eine gute Reise.

Langsam kamen auch Ulfgar und Kim wieder zu den anderen. Die Närrin kramte in ihrer Tasche und zog einen seltsamen kleinen Riegel hervor, aus dem sie mit einem kurzen Handgriff ein Alphorn ausklappte und kräftig hinein blies.
Die anderen hielten sich die Ohren zu und versuchten, irgendwie auf ihre Pferde zu kommen und schleungist weiterzureiten.
Irgendwann schlug Ulfgar plötzlich eine andere Richtung ein, mit den Worten, er hätte etwas wichtiges zu erledigen und würde bald wieder zu den anderen stoßen.

Die Gefährten dachten sich nicht viel dabei - der Barbar würde alleine schon zurecht kommen.
Sie ritten noch ein paar Stunden weiter und erreichten eine Straßenverdickung, an deren beiden Seiten sich je ein Gasthaus befand - zur Linken die "Grenzland Schenke" und zur Rechten der "Jungfrauenkopf".
Aufgrund des kürzlichen Zwischenfalles entschieden sie, den "Jungfrauenkopf" zu meiden und es sich in der "Grenzland Schenke" gemütlich zu machen. Oselle und Lor'anth wurden angewiesen, draußen bei den Pferden Wache zu halten.
Da die beiden Bewohner von Kreiias Rucksack wild zu scharen und zu kratzen anfingen, ließ Kreiia sie heraus. Scirrocco freute sich über seine Freiheit und rannte zwischen den Gefährten umher, wohingegen Ralph nur ein paar Schritte aus dem Rucksack heraustrippelte, nur um dann gleich wieder hineinzugehen.

Im Gasthof, der sauber eher für wohlhabende Händler gedacht war - fanden sie schnell einen freien Tisch, an dem sie auch gleich Platz nahmen. Alle bestellten sich etwas zu essen und Elenar orderte für alle Anwesenden einen Krug Bier. Chora aber warf einen Blick auf Kreiia und bestellte dann bei der Wirtin ein Glas Rotwein und einen Becher Milch.

Unterdessen kam Ulfgar bei seinem Ziel an: eine hügelige Graslandschaft im Grenzland zu Tarleen. Hier befand sich jedoch nicht das, was er erwartet hatte. Er stand lediglich inmitten von Ruinen, die wohl mal ein Dorf gewesen waren. Er ging zwischen den alten Grundsteinen umher und wanderte dann suchend weiter in die Ebene, bis er an einem kleinen Friedhof ankam. Hier blickte er sich um und fand nach kurzer Zeit ein einfaches Grabmal, auf dem sich ledglich der Abdruck einer Bärentatze befand. Er wußte noch nicht genau, was er davon halten sollte, und so beschloß er, weiter die Umgebung zu erkunden.

Während alle auf das Essen warteten, spielte Kreiia mit Scirrocco, der ihr dabei auf die Hand pinkelte - was für sie sehr nach Absicht aussah. Liss machte daraufhin eine spitze Bemerkung und Kreiia, die deswegen beleidigt war, "säubert" ihre Hand in ihrem eigenen Bier, das sie eh nicht trinken wollte.
Dann wurde auch schon das Essen serviert, woraufhin Kim sich hier einmal wieder den Spaß erlaubte, Kreiia einschlafen zu lassen. Liss ließ es sich nicht nehmen, sie mit einer Dusche des "Urinbieres" wieder aufzuwecken.
Desorientiert schreckte Kreiia hoch und realisierte dann, was mit ihr geschehen war. Böse funkelt sie Liss an, der Blick der anderen Abenteurer fiel jedoch auf den Nachbartisch, an dem eine leicht bekleidete Frau sich über ein Mahl für gut zehn Orks hermacht. Liss, die mit dem Rücken zu jenem Tisch saß und die sich fragte, wohin die anderen den starrten, musste sich verdrehen, um die Frau zu sehen und erhaschte nach vorne gebeugt zudem noch einen Blick auf das Höschen der Fremden.
Diese Gelegenheit nutzte Kreiia, um ein Fläschchen mit Abführmittel für etwa fünf Personen über Liss' Essen zu leeren.
Elenar sah dies und wollte den Teller wegziehen, doch Liss nahm bereits im Umdrehen einen Löffel voll und schob ihn sich gierig in den Mund.
Die Waldläuferin blickte Kreiia streng und fragend an und sah dabei, wie deren Hand unter den Tisch wanderte. Sodann war ein leises Klimpern zu hören und etwas rollte auf sie zu.
Schnell erhob sich Elenar und verließ das Gasthaus - scheinbar erahnte sie, was Kreiia getan hatte und wollte möglichst wenig damit zu tun haben.
Auch Liss versuchte nun herauszufinden, was sich hier abgespielt hatte, als schließlich Scirrocco auf den Tisch kletterte - umklammert von seinen kleinen Armen ruhte ein Glasfläschchen, aus dem er gerade die letzten Tropfen süffelte. Kurz darauf wälzte er sich auf dem Tisch herum und begann, unkontrolliert zu koten.
Liss riß die Augen auf. Auch ihr Magen fühlte sich gerade flau an. Sie sprang auf und lief nach draußen, in der Hoffnung, dort schnell eine Latrine zu finden.

Kreiia grinste fies und wurde dafür von Hamim gerügt, während Chora eine Windel für Scirrocco improvisierte. Außerdem mischte sie aus den Kräutern, die sie auf der Reise gesammelt hatte, einen Beruhigungssud, den sie dem kleinen Dämon einflöste, was auch schnell zu einer Besserung führt.
Auch Elenar kam nach einiger Zeit zurück, sah das Treiben an ihrem Tisch und begab sich sodann zum Tisch der jungen Abenteurerin, die immer noch Essen in sich hineinschaufelte.
Diese stellt sich Elenar als Poccri vor und gab ihr sogleich ein Rätsel auf: was wird nass und nässer, je mehr es trocknet?
Elenar grübelte eine Weile darüber nach und wurde lachend und scherzend von Poccri angefeuert. Irgendwann aber kam sie auf die Lösung: ein Handtuch.
Poccri applaudiert Elenar dezent und stellte dann ein weiteres Rätsel.
Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und ein hünenhafter, muskulöser Barbar - Ulfgar - betrat den Schankraum. Auf seiner Suche hatte er die Lichter der beiden Gasthäuser in der Dunkelheit gesehen und wollte diese untersuchen. Die Pferde vor der "Grenzland Schenke" waren ihm bekannt vorgekommen und so hatte er sich entschieden, sich nun schon wieder seinen Gefährten anzuschließen.
Er begab sich zu Elenar und Poccri und wurde dort eher verhalten begrüßt, denn die Abenteurerin erzählte gerade eine heitere Geschichte über Analpenetration, einen Halbling und zehn Melonen.

Chora verließ die Schenke und suchte Liss auf der Latrine auf, um auch ihr etwas von dem Sud zu geben, welchen diese gerne annahm. Auf dem Rückweg sah sie dann, wie Ulfgar seinerseits auch aus dem Gasthof heraustrat und sich auf das gegenüberliegende Gebäude zubewegte.
Die Magierin folgte dem Barbaren in den "Jungfrauenkopf" und erschrak beim Anblick eines rücklinks über einen Tisch gedrückten Elfen, der gerade von einem auf seiner Brust stehenden Zwerg verprügelt wurde, während eine grölende und singende Menge im Hintergrund das Geschehen nur halbherzig verfolgte.
Ulfgar begab sich zu dem Zwerg, legte ihm eine Hand auf die Schulter und gebat ihm mit einem Lächeln, weiter zu machen. Daraufhin begab er sich zur Bar und orderte einen großen Krug Bier. Chora konnte nicht wirklich fassen, was sie da mitansehen mußte, als dann auch noch der Zwerg triumphierend auf dem Tisch tanzte und sich unter den Aufforderungs-schreien seiner Saufkumpanen zu entkleiden begann.
Als dann auch noch Ulfgar mit einer von zwei leicht bekleideten Damen auf der Treppe im ersten Stock verschwand und der mittlerweile untenrum entblöste Zwerg die Halbelfe fragte, ob sie denn mitmachen möchte, versuchte sie sich gezwungen freundlich aus der Affaire zu ziehen. Mit erhobenen Daumen und weiteren gen Decke gestreckten Körperteilen grinste sie der Zwerg schielend an und empört verließ sie fluchtartig die Taverne und ging zurück zur "Grenzland Schenke" wo sie bei Kreiia, Kim und Hamim Platz nahm.
Kurz darauf kam auch Liss hinzu. Sie schob ihren Teller vor Kreiia und forderte sie gereizt und mit strengem Blick auf, den Teller nun auch zu leer zuessen. Kreiia aber schlug gegen den Teller und schleuderte ihn Liss mitten in's Gesicht.
Wie vom Donner gerührt stand Liss da; Speisereste rannen an ihrem Gesicht herab. Dann zog sie blitzschnell ihren Dolch und stach in Kreiias Richtung. Das Mädchen drehte sich, um dem Angriff auszuweichen, schlagartig zur Seite und fiel dabei vom Stuhl.
Auch Hamim erhob sich nun und stellt sich schützend vor Kreiia. Liss jedoch versuchte nicht, noch einmal nachzusetzen, sondern begab sich zur Wirtin und fragte, ob man ihr ein Bad vorbereiten könnte.
Kreiia bekam dies mit und Panik entstand bei ihr, denn auch sie hatte ein Bad geordert und nun fürchtete sie, Liss könnte sie später während des Bades erneut angreifen. Darum bat sie Hamim, Wache zu halten, während sie sich säuberte. Ihr Freund erwähnte ruhig, dass sie sich daneben benommen hatte, versprach ihr dann aber, ihr diesen Dienst zu erweisen.

Der weitere Abend und die Nacht verliefen aber ruhig. Kim besuchte Liss auf ihrem Zimmer, Elenar unterhielt sich noch längere Zeit mit Poccri und die anderen begaben sich früh zur Ruhe.
Am nächsten Morgen betrat Liss den Schankraum, in dem sich an einem Tisch bereits die anderen befinden und einer abreisende Poccri nachwinkten - lediglich Ulfgar war nicht anwesend.
Hamim räusperte sich und sagte zu Liss, dass Kreiia sich bei ihr entschuldigen wollen würde; und stubste dabei Kreiia in die Seite. Liss aber erwiderte, dass sie nur ihn, aber nicht Kreiia hören würde und setzte sich an einen anderen Tisch, woraufhin Kreiia zu ihrem Freund flüsterte, dass Liss eben doch ein Biest sei. Hamim rollte seufzend mit den Augen.
Während dem Frühstück kam dann auch letztendlich Ulfgar hinzu und Chora machte eine schnippische Bemerkung aufgrund seiner nächtlichen Aktivitäten, die Ulfgar aber gekonnt überhört und nur lächelte.

Nach einem reichlichen Frühstück sattelten die Gefährten auf und ritten weiter.
Während des Rittes ließen Elenar und Liss ihre geflügelten Begleiter vorrausfliegen. Diese übermittelten nach einiger Zeit der Reise durch einen kleinen, aber doch recht dichten Wald, das Gefühl von Gefahr an die beiden Frauen.
Die Abenteurer stiegen von ihren Pferden ab und begaben sich vorsichtig ins Unterholz.
Nach kurzer Zeit konnten sie an den Bäumen dicke Spinnenweben erkennen und von einem Baum herab hing kopfüber eine Leiche - eingesponnen wie in einem Kokon, aber ohne die Heerschar von kleinen Babyriesenspinnen, die bei dem letzten Vorfall dieser Art aus dem Mund der Leiche hervorwuselten.
Hamim und Kreiia erkannten den Leichnam anhand von Symbolen auf der Kleidung als einen Gharoodo-Krieger.
Lange mochte man sich nicht mit dem Toten aufhalten, und so begaben sich alle zurück zu den Pferden. Als sie sich den Reittieren näherten, vernahmen sie Stimmen, die sie weiteren Gharoodos zuordnen konnten.
Leise näherte man sich der Stelle der Reittiere, doch sahen die Gharoodo die näherkommenden Gefährten und so ergriffen sie schnell die Flucht, während Elenar noch einem ihre Pfeile in den Rücken jagen konnte. Der Rest lief gebückt in den dichten Wald. Ulfgar stürmte sofort los und kam nach kurzer Strecke an einem kleinen Lager auf einer Lichtung an, an dem sich sechs Wüstenkrieger und drei seltsame, vogelartige Kreaturen befanden. Mit einem mächtigen Kampfschrei schlug er sein Schwert in den ersten Krieger.
Auch Elenar kam bei dem Lager an und versenkte einige Pfeile in den verbleibenden Kriegern und Chora ließ einige magische Geschosse auf die Banditen niederhageln. Benommen und tödlich verwundet stürzten die meisten in die niedrigen Zelte und in die Glut des Lagerfeuers.
Kreiia, die immer noch im Wald ihren Weg suchte, rief Hamim zu, sich bedeckt zu halten, stieß zu dem Lager vor und erkannte noch, wie Ulfgar auf die vogelartigen Kenku einschlug, die wegen ihrer Fußfesseln noch nicht einmal fliehen konnten. Doch der Barbar erkannte im Kampfrausch nicht, in welcher Lage diese Wesen waren und nahm sie noch als Feinde wahr.
Sie stieß einen spitzen Schrei aus und wendet sich dann ab, mochte sie nicht mit ansehen, wie wehrlose Sklaven abgeschlachtet wurden. Blut und Federn stoben wie eine Wolke auf.



Fortsetzung im nächsten Posting...
 
Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^

Fortsetzung aus dem letzten Posting...



Danach war es still auf dem kleinen Lagerplatz und nun kam auch eine leicht zerkratzte Kim an, die sich immer wieder beim Lauf durchs Unterholz im Gestrüpp verfangen hatte.
Liss durchsuchte die Leichen der Wüstenräuber und fand dabei deren Proviant - exotische Pasten, Fladen, Knoblauch und würziges Trockenfleisch. Sie probierte sogleich die Paste, welche ihr vorzüglich mundete. Elenar sah sich unterdess in den Zelten der Gharoodo um und entdeckte in einem im eingestürzten Unterschlupf, gefesselt und geknebelt, einen alten Bekannten: Peter.
Ein kurzer Ruf und auch die anderen begaben sich zu ihr, während Peter langsam zu sich kam. Mit einem bösen Lachen bot Ulfgar seine Dienste als Foltermeister an, woraufhin der Junge zusammenzuckte. Chora versucht, ihn zu beruhigen und Kreiia bat Hamim im Dialekt der Gharoodo, sich zwischen Ulfgar und Peter zu stellen.
Hamim leistete der Bitte seiner Freundin folge und lächelte Ulfgar dabei zu, der sich durch diese Aktion provoziert fühlte, jedoch ruhig blieb und seine blutige Waffe an Hamims Weste abstriff. Hamim ließ sich jedoch nichts anmerken und stand weiter zum Schutz des Jungen vor ihm.
Chora entfernte nun den Knebel aus Peters Mund und fragte ihn, wie er hierher gekommen sei.
Er berichtete draufhin, dass er versucht hatte, sie weiter ausfindig zu machen, dann aber seine Rachepläne aufgegeben hatte und vor kurzem von diesen Räubern gefangen genommen worden war. Dabei jammerte er immer wieder über die zu fest sitzenden Fesseln, sodass Kreiia diese etwas lockerte.
Nach einer Weile bat Ulfgar die anderen, das Zelt zu verlassen, da er mit Peter etwas unter vier Augen zu besprechen hätte.
Elenar blickt Ulfgar schief an, begab sich dann aber nach draußen, wo Liss noch immer mit den exotischen Speisen beschäftigt war. Auch Hamim und Chora - letztere mit einer Warnung an den Barbaren, er solle nichts falsches tun - verließen das Zelt und nur Kim musste sich noch einmal eindringlich bitten lassen, bis auch sie Ulfgar und Peter alleine ließ.

Ulfgar sprach nun den Umstand an, dass Peter ein Lykanthrop war und erklärte ihm, dass er in den Archiven des königlichen Palastes etwas über einen Bärenmenschen mit dem Namen Dorian gelesen hätte, der irgendwo hier in der Gegend leben sollte. Er fragte den Jungen, ob dieser wisse, wo sich diese Person aufhalten würde und nach einigem Hin und Her erklärte Peter dem Barbaren, dass er Dorian sehr wohl kennen würde und wo er den Werbären auffinden könnte.
Ulfgar trat dann wieder aus dem Zelt heraus und erklärte, dass er noch etwas zu verrichten hätte, sattelte dann auf und ritt davon.
Zwar fragten sich die anderen, was denn nun schon wieder los sein könnte, jedoch trauten sie Ulfgar immer noch zu, allein zurecht zu kommen.
Elenar begab sich noch einmal zu Peter und schlug ihm mit dem Knauf ihres Schwertes bewusstlos, legte ihm einige Platinmünzen und einen von Chora geschriebenen Brief, in dem sie Peter eine Adresse in Cruhn übermittelte und ihrem Vater anwies, sich gut um Peter zu kümmern und entfernt dann seine Fesseln. Sie forderte die anderen auf, sich fertig zu machen und das Lager wurde zurückgelassen.

Nach einigen Stunden Ritt erfuhr Liss von Oselle, dass sich eine bekannte Gestalt in die gleiche Richtung wie Ulfgar bewegen würde. Elenars scharfer Blick konnte auf der wieder erreichten Grasebene die Gestalt ausmachen und identifizierte ihn auch prompt als Peter, der scheinbar recht schnell aufgewacht war. Liss sandte ihren Raben aus, den Jungen zu verfolgen.
Gegen Abend errichteten sie ein Lager - zum Einen, um sich etwas auszuruhen und zum Anderen, um den Abstand zwischen ihnen und dem Barbaren nicht noch weiter zu vergrößern.

Währenddess kam Ulfgar am Abend an einem abgelegenen Haus an. Er klopfte an die Tür und nach kurzer Zeit öffnete ihm ein Halbelf fortgeschrittenen Alters, der sich nach des Fremden Begehr erkundigte. Der Barbar fragte unverblümt, ob es sich bei dem Einsiedler um Dorian handeln würden, der ein verständnisschwangeres Seufzen von sich gab und Ulfgar einlud, die Nacht im Stall zu verbringen - am nächsten Morgen könne man alles bereden.
Der Barbar willigte ein und legte sich im Stall zur Ruhe.
Am folgenden Morgen bat Dorian Ulfgar in sein Haus, um mit ihm zu frühstücken.
Ulfgar lenkte das Gespräch auf die Fähigkeit des Halbelfen, sich in einen Bären zu verwandeln und sein eigenes Interesse daran.
Dorian aber entgegnete dem Nordmann, dass er diesen "Fluch" nicht weitergeben wollen würde. Nach kurzer Diskussion erhob sich Dorian und verließ sein Haus, um nachdenklich über die Weite des Landes zu blicken.
Ulfgar gesellte sich zu ihm und erstaunt sahen beide, wie sich eine kleine Gestalt näherte.
Der Halbelf hieß den Besucher willkommen und bat ihn in die Stube, während Ufgar genervt Peter beäugte.
Der Junge murmelt nur, dass er Dorian eigentlich vor dem Barbaren warnen wollte und Dorian lächelte ihn daraufhin väterlich an.

Bei Tagesanbruch machten sich Liss, Kim, Elenar, Chora, Kreiia und Hamim bereit, weiterzureisen. Der Weg des Wüstenräubers trennt sich aber von dem der Frauen - er wollte sich auf dem schnellsten Wege zurück in die Wüste begeben, vielleicht konnte er seinen Boss dazu bewegen, seine Leute zurückzurufen, um noch mehr Blutvergießen zu verhindern. Das Verabschieden war kurz aber emotional und während sich Hamim auf seinem Pferd immer weiter entfernte, sattelten die anderen auf - Kreiia nun zusammen mit Elenar auf einem Pferd.
Nach einiger Zeit kamen die Gefährtinnen an einer nur schwer überschaubaren Landschaft aus spitzen, scharfkantigen Steinen, kleinen Schluchten und tiefen Schatten an. Sie stiegen von ihren Pferden ab und verschaffen sich erst einmal einen Überblick, als sie plötzlich ein Raunen durch den Boden unter ihnen ging, der Boden unter ihnen wegbrach und die fünf Frauen in die Tiefe stürzen. Nur Tjodalv, den Ulfgar bei der Gruppe gelassen hatte, hatte sich schnell genug auf stabilen Boden retten können.

Derweil war Ulfgar immer noch dabei, Peter und Dorian prüfend zu mustern. Plötzlich ertönte ein Kreischen von der Fensterbank des Hauses und die drei wurden dem Raben gewahr, den Ulfgar als Oselle erkannte - und ihm war sofort klar, dass mit den anderen etwas geschehen sein musste.
Auch Dorian schien die Gefahr zu spüren, nahm ein Schwert von der Wand, schnallte es sich auf den Rücken, trat aus der Türe heraus und verwandelte sich in einen Bären. Ulfgar befahl Peter, im Haus zu warten, dieser aber nahm seine Rattengestalt an und kletterte behend auf den Rücken des Bären.
Mit einem Kopfschütteln sattelt nun auch Ulfgar auf und gemeinsam folgten sie der vorausfliegenden Oselle.

Während des Sturzes reagierte Chora sofort und verlangsamte den Fall von sich und ihren Begleiterinnen. Die Pferde hatten jedoch nicht so viel Glück und stürzten in den Tod.
Als die Gefährten nach einigen Sekunden wieder auf festen Grund stießen, war noch nicht alles vorbei. Der Boden war rutschig und abschüssig und so schlitterten die Abenteurerinnen weiter hinunter bis sie nach einiger Zeit erneut in die Tiefe stürzen. Immer wieder hin und her ging die Schlitterpartie, bis ein erneuter Sturz in's Ungewisse folgte.
Diesmal war der Fall jedoch kürzer - wurden die Frauen doch von einem riesigen Haufen Knochen aufgefangen.
Stockfinster war es hier unten und es dauerte eine Zeit lang, bis Liss eine Laterne aus ihrem Rucksack hervorgeholt hatte und Kreiia ausfindig machte, damit diese jene entzünden konnte.
Im schwachen Schein der Laterne blickten sie sich dann um und erkannten, dass von der kleinen Kammer, in der sie sich befanden, drei Gänge abgingen - zwei sehr steil nach oben und einer relativ eben nach unten. Allen ging es einigermaßen gut und auch den beiden Passagieren in Kreiias Käfig war nichts geschehen. Qbito saß sicher zwischen Choras Brüsten und Lor'anth war hoch über dem Loch von Elenar spürbar.
Sie entschlosssen, dem Gang nach oben zu folgen. Da es aber dort sehr dunkel war, beschwohr Chora einen Feuerball und schickte ihn den Gang hinauf.
Im Licht der flammenden Kugel war dort nun ein Augen-übersähtes, schwebendes Ungetüm mit einem von Zähnen übersähten Maul - ein Betrachter - zu sehen, welches sich jetzt auf die Gruppe zubewegt.
Chora ließ ihren Feuerball mitten auf den Betrachter zufliegen und Kim sowie Kreiia ließen einen Lichtblitz direkt vor dem Betrachter erscheinen, wodurch dieser kurz geblendet war.
Er stieß schmerzhaft laut gegen die Wand, schrammte diese weiter herab und erwischte beinahe noch die zur Seite springenden Gefährtinnen. Liss nutzt dies und besprühte das Monster mit dem Pulver aus ihrem Ring, woraufhin dieses röchelnd vibrierte und im Knochenhaufen liegen bleibt.
Das größte Auge des Betrachters zuckte unfokusiert umher und Kreiia stach ihren Rapier tief in dieses, woraufhin der Betrachter seinen letzten Atem aushauchte. Kim war zwar nichtmehr rechtzeitig zur Seite gesprungen, doch konnte die Waldläuferin sie ohne große Verletzungen unter dem Leib des Betrachers hervorziehen.

Während Kreiia ihren Rapier zu reinigen versuchte, untersuchten Elenar und Kim den anderen Gang - und fanden einen Goldhort. Sie riefen die anderen und sammelten gemeinsam soviele Platinmünzen ein, wie sie finden könnten. Dabei entdeckte Liss außerdem eine Phiole mit einer dunklen Flüssigkeit und Chora ergatterte einiges an Schmuck und feinen Schnitzerein.
Elenars geschultes Gehör nahmm die Geräusche weiterer Betrachter wahr und so flüsterte sie den anderen zu, sie sollten schnell und leise versuchen, diese Höhle - dieses Betrachter Nest - zu verlassen.
Chora hatte dabei die Idee, einen Flugzauber auf alle zu sprechen, sodass sie das Nest auf dem selben Weg verlassen könnten, auf dem sie dieses unfreiwillig betreten hatten.
Als sie begann, den Zauber zu weben, spürte sie, dass ihre Macht wohl nicht ausreichen würde, um alle ihre Gefährten zu verzaubern, und so beschloß sie, Kim auszusparen - Elenar und Kreiia sollten die Närrin tragen, während sie nach oben schwebten.
Auf dem Weg hinauf kamen die Frauen an einem weiteren Betrachter vorbei, der seine kleinen Stielaugen unfokusiert in alle Richtungen blicken ließ und sein großes Mittelauge geschlossen hielt. Durch den unerwarteten Anblick aber beschwor Kreiia panisch einen weiteren Lichtblitz, woraufhin der Betrachter verstört mit seine vielen kleinen Augen blinzelte und auch sein großes Auge öffnete - und auf Chora richtete.
Plötzlich spürte die Magierin, wie alle Magie ihren Körper verließ.
Die Schwerkraft setzte bei den Frauen wieder ein und sie stürzten hinab, prallten an Vorsprüngen und Wänden ab und landeten wieder auf dem altbekannten Knochenhaufen.

Nachdem sich alle von dem Sturz erholt hatten, wurde Kreiia von allen zusammengestaucht, was ihr eigentlich einfallen würde, einer magielöschenden Kreatur zu "verraten", dass Magiere anwesend waren.
Da sie nun nicht mehr auf magische Weise hinausgelangen können und auch nicht das Ganggewölbe durchforsten wollten, beschlossen sie, an der Höhlenwand empor zu klettern – was ihnen mit Hilfe von Seilen und Kletterhaken nur schwerlich gelang.
Sie brauchten einige Zeit, um nur wenige Meter nach oben zu klettern und mußten immer wieder Pausen einlegen.
Als sie ungefähr wieder dort angelangt waren, wo ihr erster Fluchtversuch vereitelt wurde, hörten sie Lärm aus den höheren Schichten des Nestes.

In Windeseile waren nämlich Ulfgar, Dorian und Peter Oselle gefolgt und sahen nun mitten am Weg ein riesiges Loch im Boden, neben dem Tjodalv winselnd stand – hier unten waren sie also.
Ohne viel darüber nachzudenken, sprang Ulfgar in das Loch hinein - der Bär und der Rattenjunge folgten ihm.
Auch sie schlittern tiefer in das Betrachternest hinein und Ulfgar stieß in einem der Gänge gegen, während Dorian hinter ihm ebenfalls mit dem Ungetüm kollidierte und es mit sich in die Tiefe riß. Irgendwann während seinem Fall meint er, an Kreiia und Kim vorbei zu rasen und hörte kurz darauf Flüche und Rufe von Elenar, Liss und Chora. Diese hatten ihren Halt verloren und während sie wieder zur untersten Ebene des Nestes rutschten, sahen sie einen gewaltigen Bären, der bis zur Brust im Maul eines Betrachters steckte und brüllend mit seinen langen Krallen Fleisch und Augen aus der Bestie riß.

Erneut stürzten die drei Frauen auf den Knochenhaufen - begraben unter einem reglosen und zerfleischten Betrachter und einem auf die Leiche einprügelnden Barbaren.
Auch Kim hatte ihren Halt verloren und war den anderen nachgeschlittert und nur noch Kreiia konnte sich im tückischen Gang des Nestes halten.

Mittlerweile hatte Dorian seine natürliche Gestalt als Halbelf angenommen. Die anderen konnten sehen, dass er einige gewaltige blutende Wunden hatte.
Der Halbelf schüttelte müde lächelnd den Kopf, als Chora mit dem Heilstab auf ihn zutrat und griff nach Ulfgar, welcher sich zu ihm hinabbeugte. Dorian wehrte einen helfende Handbewegung Ulfgars ab und verbiß sich in den Arm des Barbaren, bevor er reglos liegen bleibt.
Ulfgar schrie erschrocken und verwundert auf - blickte dann jedoch verstehend. Auf diese Weise hat der Sterbende wohl den "Fluch" weiter gegeben und Ulfgars Wunsch erfüllt. Der wieder in seiner menschlichen Form befindliche Peter schaute seinem toten Freund mit Tränen in den Augen an und begann leise zu schluchzen.

Nach einer kurzen Lagebesprechung schickten sich die anderen an, erneut hinaufzuklettern, wo immer noch Kreiia im Tunnel hing.
Diese war über die Wartezeit etwas ermüdet, nahm aber dennoch etwas von über sich wahr, blickte hinauf -
Und plötzlich landete ein Stiefel in ihrem Gesicht.
Auch Poccri hat das Betrachternest gefunden und war tollkühn hinein gesprungen. Gemeinsam fielen den beiden Frauen zu den anderen hinunter.
Kreiia schimpfte und zeterte ob Poccris Unvorsicht, diese aber hörte überhaupt nicht zu und bückte sich, während sie mit den anderen scherzte, nach Dorians Schwert.
Ulfgar aber war schneller, griff sich die Waffe, von der eine unwirkliche Kraft ausging, und blickte Poccri streng an, die daraufhin nur kurz grinste und dann in der Höhle umherlief, bis sie im Hort des Nestes ankam und freudig jauchzte.

Die Abenteurer wollten der plündernden Poccri keine Beachtung schenken und machten sich daran, die Felswand zum hoffentlich letzten Mal zu erklimmen, was mit Ulfgars Hilfe auch etwas besser gelang.
Doch von allen Richtungen konnten sie nun auch weitere Betrachter hören, die scheinbar durch den Tumult geweckt worden waren. Sie versuchten, noch schneller zu klettern und ignorierten dabei Poccris fragenden Ruf, wo denn plötzlich alle hin seien. Doch alle Anstrengungen genügten nicht und schon bald sahen sich die Kempen umzingelt von den Augen-überwucherten Kreaturen.
Es schien schon kein Entrinnen mehr zu geben, als Peter sich von der Wand abstieß und auf die Betrachter zusprang. Ulfgar versuchte noch, nach ihm zu greifen, doch verwandelte sich Peter im Sprung erneut in eine große Ratte und Ulfgar erwischte nur seinen nackten Nagerschwanz, der durch den Ruck abriß.
Im Fall schmiß der Rattenjunge eine Phiole, die Liss als jene erkannte, die sie vor kurzem erst gefunden hatte und die Peter während dem letzten großen Tumult wohl an sich gebracht hatte, gegen die Monster, woraufhin eine gewaltige Explosion entstand.

Eine Wand aus Flammen raste auf die Gefährten zu und beinahe erwischte diese sie auch, als plötzlich eine gewaltige, leuchtende Kreatur aus den Eingeweiden des Betrachterhortes hervorgeschossen kam, einen nach dem anderen packte und an die Oberfläche beförderte. Eine verängstigte Kreiia konnte dem Griff einer riesigen Klaue zwar entgehen, doch sah sie die Flammen weiter in ihre Richtung zucken und so klammerte sie sich doch noch mutig an den langen, schuppigen Schwanz der Kreatur und ließ sich mitreißen.

Wieder im Freien erkannten die Abenteurer, was sie gerettet hatte: Ein kupferner Drache. Mit tiefer, aber dennoch vertrauter Stimme versicherte sich der Drache, ob es auch allen gut ginge - nicht ohne dabei eine scherzhafte Bemerkung bezüglich des geplünderten Hortes zu machen.
In diesem Moment wurde den Geretteten klar, dass sich hinter der imposanten Gestalt des Drachens die gefräßige, Rätsel-liebende Poccri befand - auch wenn Ulfgar ein bisschen länger als die anderen dafür brauchte.
Mit einer Verbeugung bedankte sich Elenar für die Rettung und auch die anderen zeigten etwas kleinlaut ihren Dank, was der große Drache mit einem breiten Grinsen und einem Zwinkern quitierte.
Danach erhob sich Poccri schwungvoll in die Lüfte und verschwand langsam am Horizont.
Auch die Gefährten machten sich wieder auf den Weg. Die unerwartete Rettung durch den selbstaufopfernden Peter, der Tod von Dorian - den die meisten nur kurz kennen gelernt hatten - und die Offenbarung Poccris beschäftigten sie noch lange und auch hatten die Gefährten noch eine lange Reise vor sich, die mit nur einem Pferde noch beschwerlicher werden sollte, als sie bisher schon war.
 
Dungeons & Dragons - Schattenseiden Abenteuer #12 "Priesterinnen der Dunkelheit"

Und gleich noch einen nachgesetzt: wieder hatten wir einen Gastspieler (Basti) mit von der Partie, der uns kampfkräftig bei unserer Quest unterstützte :braue
Falls ihr also noch nicht den (gerade geposteten) Abenteuerbericht zu Kapitel 11 unserer Schattenseiden Kampagne gelesen habt, solltet ihr erst das machen :kaw:





Die Gruppe hatte in den Tagen nach dem Sturz in das Betrachternest und der unerwarteten Rettung durch den Kupferdrachen Poccri einiges zu verarbeiten... nicht nur, daß sich Ulfgar seit dem Biss durch Dorian immer weiter in kalte Schweißausbrüche und Krämpfe hineinsteigerte; auch lasstete immer noch der Streit zwischen Liss und Kreiia auf den Gefährten und drohte beständig, die ungleiche Truppe in die nächste Kriese zu stürzen.
Als beim nächtlichen Lagerfeuer ein immer noch fiebriger Barbar plötzlich aufstand und in den Wald taumelte, war es nur die verunsicherte Chora, die dem Mann besorgt folgte... die anderen blieben stumm zurück und hofften, daß Ulfgar wußte, was er tat.
Doch die Sorgen der halbelfischen Magierin waren unbegründet... denn der Virus, den Dorian durch seinen Biss in Ulfgars Unterarm in dessen Blutkreislauf gesetzt hatte, vollendete nun das begonnene Werk und mit geradezu erlösenden Verrenkungen verformte sich der Barbar tief im zwischen den Bäumen in einen gewaltigen Bären, dessen Proportionen immer noch denen eines Menschen ähnelten! Ulfgar hatte sein Ziel erreicht...

Gefolgt von der erstaunten Magierin schritt Ulfgar so zu den Gefährten zurück, die erschreckt die Veränderung wahrnahmen und als Elenar ihren schnell gespannten und angelegten Pfeil wieder sinken ließ und auch die anderen mit großen Augen den verwandelten Begleiter anstarrten - eine ensetzte Kim immer noch erstarrt den letzten gespielten Ton ihrer Flöte haltend - erklärte Ulfgar mit tiefer Tierstimme, daß alles in Ordnung sei. Er entwurzelte einen kleineren Baum mit einer Pranke und schleuderte ihn hoch über das Lager in die Dunkelheit, wo er schwer im Dickicht aufkam.
Die Kräfte des Barbaren hatten sich so noch vervielfacht. Nachdem Kims Hose wieder halbwegs trocken war und sich Ulfgar auch wieder in seine menschliche Form zurückverwandelt hatte, unterhielten sich die Gefährten über die neuen Möglichkeiten und Gefahren, die diese Veränderung mit sich brachte. Ulfgar war sich bei seiner Sache ausgesprochen sicher und kam nur kurz in's Stocken, als sein Wissen über die Lykantrophie von Elenar zwar anerkannt wurde, die Elfin aber gezielt nachfragte, von wem Ulfgar nochmal das Kompendium hatte, aus dem er seine Informationen gezogen hatte... die Schattenpriesterin Talbetha, die der Gruppe damals so bereitwillige Geschenke gemacht hatte, unterstrich in diesem Punkt die Vorsicht der Waldläuferin. Brütend versuchte man, doch noch Schlaf zu finden.

Während eine eifersüchtige Kim Ulfgar und Liss beim Liebesspiel beöbachtete, konnte die Wache haltende Elenar die junge Kreiia dabei überraschen, wie sie sich mit ihrer Sichel eine tiefe Narbe in's Brustbein trieb und die überraschte und schmerzgepeinigte Kreiia eklärte der tadelnden Elfin, daß sie nicht in Kims selbstverletzende Fußstapfen treten, sondern auf diese Art Peters Tod im Betrachternest würdigen wollen würde.
Nicht wirklich durch diese Antwort befriedigt, ließ Elenar das Thema jedoch ersteinmal ruhen...

Tage vergingen und während Kim immer wieder mürrisch Liss und Ulfgar bei allen möglichen nächtlichen Experimenten mit seiner neuen Gestalt beäugte, kam die Gruppe im immer noch kargen Gebiet in stetig schlechter werdendes Wetter. Dicke Wolken verdeckten den gesammten Tag den Himmel, kalter Wind ließ die Gruppe frösteln und regelmäßige Regenfälle ließen den Boden weich und lehmig zurück.
Das letzte überlebende Pferd diente nun als Lastentier und während sich Kreiias kleiner Taschendämon Scirrocco hin und wieder damit beschäftigte, seine neuen Sprachkenntnise durch rüpelhafte Befehle wie "Essen! Jetzt!" weiter zu verbessern und Ulfgar in seiner Bären-Mensch-Hybridform Haare büschelweise auszureißen, erkannten die Gefährten doch nun auch im Verhalten des Barbaren eine spürbare Veränderung: er war nichtmehr so aufbrausend und versuchte nich, den nervenden Dämonen zu verletzen.
Anscheinend hatte Ulfgar einen gewissen Ausgleich durch den Bären gewonnen, der nun in ihm weilte.

Am neunten Tag nach dem Kampf im Betrachernest rückten immer schwerere Wolken heran und Elenar und Ulfgar erkannten schnell, daß ein unangenehmer Sturm am aufziehen war. Da sich die Gruppe gerade am Hang eines kleinen Bergkammes vorbeischlängelte, war aber schnell eine Stelle entdeckt, die durch ihre Formation aus Fels und Abhang vom kommenden Unwetter geschützt sein sollte. Während Kim schnell aufsattelte, um das letzte Stück des Weges nicht selbst gehen zu müssen, schritten die Gefährten den Hang hinauf... und mußten zu ihrer Überraschung feststellen, daß die geschützte Stelle bereits besetzt war: ein Pferderücken war zu sehen und eine leise Worte wurden an ihre Ohren herangetragen.

Ulfgar wies die anderen an, zurück zu bleiben und schritt ohne Waffen in den Händen auf den Felsenkessel zu, während Liss sich im Schutz der frühen Dämmerung ebenfalls in Richtung des Lagers aufmachte, dabei aber einen Bogen schlug.
Der Barbar hatte aber nicht mit einem Kampf zu rechnen... ein schwer gepanzerter Paladin bereitete gerade eine Feuerstelle vor, während sein treues Kampfross gemütlich vor sich hinschnaubte. Als der stählerne Krieger den Barbaren sah, der ihn mit einem auffordernden "Hey!" begrüßte, stellte er sich ihm gegenüber und fragte freundlich, wohin der Fremde des Weges sei, woraufhin Ulfgar etwas verächtlich bemerkte, daß das den Paladin nicht zu interessieren hatte.
Letztendlich hatte Ulfgar sehr wohl das silberne Wappen gesehen, daß auf dem Schild prangte, welches am großen Pferdesattel hing: das Symbol des St. Cuthbert erweckte keine Freude bei Ulfgar und so war er dem Unbekannten vorsichtig gegenüber eingestellt.
Doch gab er den anderen Bescheid, daß sie heraufkommen könnten und so versammelten sich alle im windgeschützten Bereich, während nun auch Liss aus einer anderen Richtung heranschlich, um sich schützend hinter Ulfgar zu stellte und Kim während dem Absatteln vom Pferd fiel, sich dabei aber zu Elenars Erleichterung nichts tat.

Erstaunt sah der Paladin die Hu*e an, schwieg dann aber leicht grinsend und willigte freundlich ein, daß sie hier alle die Nacht und den Sturm überdauern könnten.
Während Ulfgar schnell eine Plane spannte und dann - nach einer Zeit gefolgt von Elenar - in die Dämmerung hinausging, um etwas Essbares zu besorgen, kuschelte sich Kim bereits an der Felswand auf ihre Bettrolle und schmiegte sich an Liss, die immer noch recht vorsichtig gegenüber dem Paladin war... letztendlich hatten diese die für sie unpraktische Tendenz, böse Personen zu jagen und zu richten. Liss gefiel die Nähe des St. Cuthbert Reckens in keinster Weise.

Chora aber ließ sich gerne auf ein Gespräch mit dem Fremden ein und während er immer wieder zur mit Kim kuschelnden Liss hinüberschaute, stellte er sich als Nevan Dermod vor, der im Krieg gegen Tarleen für das Heer von Cromshell unterwegs war.
Nach kurzer Zeit kamen Ulfgar und Elenar mit einem Klippenschwein wieder, das sie fachkundig auseinandernahmen und zu braten begannen und während Nevan einer interessierten Kreiia und Chora von seinem Leben als Ordenskämpfer berichtete, drückte sich Ulfgar an die andere Seite Liss', was Kim wieder garnicht zu passen schien.
Motzend und vorlaut griff sie sich ein ganzes Schweinebein und bekam trotz mangelndem Anstand sogar noch Brot von Nevan gereicht, was die anderen Gefährten auch nicht sonderlich unterstützend fanden.

Nach einem kurzen Gespräch über den Krieg äußerte Ulfgar unverholen, daß sie im Auftrag des Königs unterwegs wären und mit ihrer Mission weitere Konflikte mit Tarleen verhindern könnten und während heftiger Regen und Wind einsetzte und sich alle am prasselnden Feuer wärmten, bot Nevan der Gruppe an, sie bis zum nächsten Lager der 2. Legion mitnehmen zu können, wo sie neue Vorräte für die Wanderschaft bekommen würden.
Doch keiner wollte dies wirklich annehmen und so wurde das Thema erstmal auf andere Dinge gelenkt: ob Chora attraktiv sei und inwiefern sie etwas mit Moonglance hätte. Nevan wirkte leicht verstört, behielt aber immer noch weiter die durch seine Präsenz verschüchterte Liss im Auge.

Am nächsten Morgen hatte Nebel jegliche Sicht geraubt. Die beiden Pferde standen am Rand der milchigen Brühe, während Ulfgar und Nevan weiter diskutierten. Der Paladin hatte es sich in den Kopf gesetzt, die Gruppe zu begleiten und äußerte, daß ihm dies sein Gott befohlen hätte, woraufhin Ulfgar schlichtweg auslachte... was dem Paladin wiederrum garnicht zu gefallen schien.
Doch ließ es sich der Ordenskrieger nicht nehmen, die Gefährten wenigstens bis nach Tarleen zu führen, wenn sie schon nicht zur 2. Legion stoßen wollten und so wurde etwas abseits des gepanzerten Schönlings über diesen Umstand diskutiert. Ulfgar war fest dagegen, einen derart auffälligen Gutmenschen mit durch Feindesgebiet zu schleppen, während bei den anderen aber doch Stimmen laut wurden, daß er sowohl als Pfeilfänger dienen könnte, aber auch unter dem Alias einer der vielen Paladine der gegnerischen Truppen von Nutzen sein sollte.

Genervt gab der nun offen gegen unnötige Gewalt sprechende Ulfgar auf und versuchte noch, das Schwert von Dorian an einen der weniger bewaffneten Mitstreiter zu geben. Dies wollte aber keiner und so wurde es einfach Kim zugeworfen, die zuvor an Ulfgar vorbeihüpfend geträllert hatte, daß sie zwar damit umgehen konnte, es aber nicht wirklich brauchen würde.
Stumm die Entmündigung hinnehmend befestigte die Närrin das Schwert an ihrem Gürtel, während dem Paladin mitgeteilt wurde, daß er als Schutztruppe willkommen war.

Zusammen zogen sie in die dichte Nebelbank.
Ulfgar hatte sich an die Spitze gesetzt und weit von den anderen entfernt seine komplette Bärengestalt angenommen, an die sich mittlerweile auch Tjodalv gewohnt hatte. Einige hundert Schritte hinter ihm bildete Elenar eine weitere Spähteinheit und hinter ihr folgten die mit klammen Kleidungsstücken kämpfenden Gefährten, die immer wieder durch Chora, die nun hinter Nevan auf seinem Schlachtenross ritt, aufgehalten wurden, die die ein oder andere Pflanze vom brackigen Boden pflückte und in ihren Alchemisten-Beutel steckte.

Während Ulfgar alleine über den Paladin sinnierte, erkannte er vor sich einen großen, abgestorbenen Baum, der sich aus dem Nebel herausmaterialisierte. Zwar war es keine magische Pflanze, die der Gruppe gefährlich werden konnte, doch hingen von seinen toten Ästen ein gutes dutzend Leichen herab und Krähen labten sich am fauligen Aas. Bauern waren unter den Gehängten zu erkennen und entweidete Schwangere. Grimmig verwandelte sich Ulfgar zurück in seine menschliche Form, kleidete sich an und war gerade dabei, die ersten Toten vom Baum zu schneiden, als auch Elenar an diesem Ort ankam und ohne ein weiteres Wort mithalf, ein großes Feuer aus dem Holz des Baumes zu entzünden und die Leichen darauf zu betten.
Als die anderen ebenfalls ankamen, waren sie entsetzt von den brennenden Überresten und während sich die meisten würgend wegdrehten. Kims verhaltener Witz, daß sie es nun wenigstens warm hätten, erheiterte niemanden.

Und dann hörten alle vom Nebel gedämpfte Rufe, laut geschrieene Befehle und das Knallen einer Peitsche. Lediglich der Paladin hatte nichts mitbekommen, aber als Ulfgar und Elenar in die Richtung des Tumultes pirschten, schloß auch er sich der Truppe an.
Nach kurzer Zeit war der Ursprung der Rufe deutlich: eine Gruppe aus vier Schattenpriesterinnen, die sich aus dem Nebel schälten, trieb sechs gefangene Menschen in Bauernkleidung voran und prügelten immer wieder auf ihre Gefangenen ein.

Mit einem lauten Schrei sprintete der Barbar auf die erste der verdutzten Hexen los und spaltete ihren Oberkörper mit seinem Schwert, während eine andere ihn mit einem gezackten Dolch ansprang, dieser aber durch Ulfgars Schild abgewehrt wurde. Eine weitere Priesterin, die hinter Ulfgar gesprungen war, riß ihm beide Beine unter dem Körper weg und hart kam er auf dem Rücken auf, durchbohrte die Dolch-schwingende Angreiferin aber mit einem gezielten Schwertstich.
Eine weitere Schattenpriesterin hatte einige Pfeile von Elenar in Hüfte und Schulter stecken, konnte sich aber hinter die nun in Panik schreienden Bauern flüchten, wo sie zwar noch einige magische Geschosse von Chora einstecken mußte, dafür aber auch einen blauleuchtenden Blitz in Elenars Brust fahren ließ, der der Waldläuferin für's erste die Luft aus den Lungen trieb. Schnell fing sie sich jedoch wieder und trieb weitere Pfeile durch den Hals der Hexe, die gerade noch über Ulfgar stand und mit einem weiteren Tritt auf seine Kehle ziehlte, während ein heranstürmender Nevan seinen mächtigen Kriegshammer gegen die Seite der Blitze-werfenden Priesterin schmetterte. Der Kampf war geschlagen und bis auf eine schwer atmende Elenar war niemand der Gefährten wirklich zu schaden gekommen...

Die Bauern richteten sich dankend und auf die Knie fallend an die Gefährten und wurden von Kreiia aus der Umklammerung ihrer Strickfesseln gelöst, während ein älterer Bauer Chora berichtete, daß sie vor einigen Stunden aus ihren Bauernhöfen unweit von hier getrieben und hierher gebracht wurden. Auch sie wußten nicht, welchen Grund es dazu gab, die Gefährten vermuteten aber Schlimmes.
Schnell wurde den Bauern ausgeredet, zu ihren Behausungen zurückzukehren und mitsammt Decken und genügend Essensvorräten aus den Taschen der Gefährten und des Paladins schickte man sie in Richtung Norden, wo sie im Grenzland nach Cromshell Zuflucht suchen sollten. Hier war kein Platz mehr für Zivilisten... zuviel Greultaten standen bevor.



Fortsetzung im nächsten Posting...
 
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Fortsetzung aus dem letzten Posting...



Als die Bauern im dichten Nebel verschwunden waren, begann Elenar, die vier erschlagenen Hexen am nächsten, toten Baum aufzuknüpfen. Ulfgar und auch Kreiia entgegneten Proteste, dazu das neu erbeutete Seil zu benutzen, sahen ihr aber letztendlich doch bei ihrer Arbeit zu, wobei Ulfgar sogar mit anpackte, um die Leichen nach oben zu hiefen.
Die schwarzen Seidenkutten waren zum Teil mit Blut besudelt und zum Teil durch die Waffen der Gefährten schwer beschädigt und alles in allem hatten die Hexen überhaupt unglaublich wenig bei sich getragen: der gezackte Dolch, der eine vergiftete Klinge trug, ein mit Reißhaken besetzter Handschuh und die schwarzen Seidenkutten, unter denen die Priesterinnen keinerlei weitere Kleidung am Körper hatten. Nichtmal Schuhwerk schütze sie vor dem modrigen Wasser dieser Gegend.
Während Ulfgar die letzte Hexe auf einen dicken Ast zog, erkannte Kreiia, daß anscheinend eine der gerade befreiten Bäuerinnen zurückgekommen war und der Gruppe eifrig zuwinkte. Kreiia informierte die anderen und skeptisch schritten sie auf die im Nebel stehende Frau zu...

Doch erkannten sie schnell, daß nurmehr eine schlacksige Gestalt den Platz der Befreiten einnahm: mit verrenkten Gliedmaßen, verbundenen Augen, aus denen Nadeln ragten und in ihr Haar geflochtenen Träumen wankte die Schreckensgestalt auf die entsetzten Abenteuerer zu und noch bevor irgendjemand eine Waffe auf das Wesen richten konnte, befahl Liss einen Zauber gegen Untote auf den wandelnden Albtraum.
Wie ein Nebelschatten verschwand die Gestalt in einem Wirbel aus Dunst... und Kreiia fiel schreiend und wimmernd auf die Knie. Wieder hörte sie Stimmen in ihrem Kopf, die sie anflehnten, bei ihnen zu bleiben, sie zu retten und mit ihr zu kommen. Das war zuviel für das junge Mädchen und während Chora versuchte, sie tröstend in die Arme zu schließen, riß sich Kreiia los und kam einige Schritte weit, bis Kim ihren Schlafspruch auf sie sprach und das bewußtlose Mädchen schlaff in Elenars schützende Hände fiel.

Zwar wurde nun kurz Kim verdächtigt, erneut Stimmen in Kreiias Kopf geflüstert zu haben, doch war es schnell allen klar, daß es hier viel eher am unheiligen Ort lag, als an irgendwelchen Scherzen aus vergangenen Tagen. Chora spürte tiefsitzende Blutmagie im Boden des Landes und auch Nevan konnte das Böse, das aus der Erde, den Bäumen und der Luft floß, im großen Umkreis spüren. Man vermutete, daß diese Aura des Bäsen direkt durch die Blutopfer und Morde hervorgerufen worden war...

Doch war die Bäuerin nun wirklich schon vorher diese Gestalt gewesen? Oder hatte dieser Albtraum nur das Abbild der Frau gewählt? Man entschied sich, dem ganzen auf den Grund zu gehen und eilte der kleinen Gruppe Bauern hinterher, während Kreiia von Elenar und Kim auf den Rücken des Pferdes gelegt und zur Sicherheit mit den Fesseln gebunden wurde, die die Gruppe mittlerweile in ihren unterirdischen Abenteuern gefunden hatte.
Während Ulfgar den nassen Boden nach Spuren absuchte, entdeckten die anderen immer wieder schlacksige Gestalten im Nebel, die nie wirklich ganz erschienen, sondern immer am Rande des Begreiflichen waberten und die Gruppe zu beobachten schienen.
Und auch Kreiia wachte wieder auf und trotz der netten Worte "Guten Morgen, Zwiebelmädchen!" von Kim, begann sie gleich panisch, ihre Fesseln zu knacken, was ihr letztendlich auch wirklich gelang und sie vom Pferd stürzte, was aber von Elenar halbwegs gebremmst wurde.
Die Gefährten erklärten ihr, daß sie wieder unter dem Einfluß von übernatürlichen Mächten gestanden hätte und nach einigen tiefen Atemzügen schwor Kreiia Kim, daß sie sich nie wieder von diesem Schlafspruch würde beeinflussen lassen.

Zusammen zogen sie vorsichtig weiter, immer auf der Hut vor weiteren Schatten im Nebel.
Als dann Ulfgar, der mittlerweile wieder seine Hybrid-Form angenommen hatte, vor sich eine ganze Hand voll dunkler Umrisse erkennen konnte, stürmte er ohne zu Zögern mit einem lauten Brüllen auf die Gestalten zu.
Diese bewegten sich aber nicht schlacksig in seine Richtung, sondern sprangen entsetzt zur Seite und warfen sich ihm aus dem Weg, während genau in diesem Augenblick eine leichte Briese den restlichen Nebel davon wehte und die kalte Septembersonne das Szenario erleuchtete: vor Ulfgar lagen einige Cromshell Soldaten im Matsch, während hinter ihnen eine große Abteilung der 2. Legion angehalten hatte und sich nun vier Reiter aus dem Kavarlieverband löste, um auf ihn zuzureiten.

Sofort machte er kehrt und lief zurück zu seinen Gefährten, während er sich im Schutz des sich immer weiter verflüchtenden Nebels zurück in seine menschliche Form verwandelte, nur um dann schützend vor der Gruppe zu stehen und den breit grinsenden Reitern peinlich berührt eine Lüge nach der anderen aufzubrummen: ob sie auch diesen seltsamen Bären gesehen hätten und daß "dort hinten" Bauern einige Schattenpriesterinnen auf einen Baum gehängt hätten... Nevan schaute den Barbaren ungläubig an, während die anderen nur die Augen verdrehten.

Die Reiter wollten wissen, was die Abenteurer hier trieben und obgleich Nevan ihnen sofort einen Bericht gab und auch ein angerittener Schreiber alles genauestens notierte, bestand der Hauptmann der Reiterschaft darauf, daß die Gruppe erstmal mit ihnen kommen und dies alles dem General der 2. Legion persönlich berichten sollten.

Murrend gaben die Gefährten nach und folgten den Soldaten bis zum Heer, das dann nach Osten weiterzog. Auf dem Weg unterhielt sich der Hauptmann weiter mit dem Paladin, der anscheinend bis dato für die Legion als Kundschafter gedient hatte und nun gefragt wurde, ob die Abenteurer denn überhaupt vertrauensseelig seien. Kreiia bekam mit, daß Nevan sich insofern für die Gruppe aussprach, als daß er meinte, sie würden jedenfalls schonmal für die richtige Seite kämpfen und zudem anscheinend den König kennen.
Dies brachte die Gefährten endlich auch auf die Idee, die königliche Schriftrolle aus Choras Btasche zu kramen, die für genau solche Fälle angefertigt worden war: um sich als Agenten Cromshells auszuweisen und jegliche Art von Unterstützung seitens befreundeter Verbände zu erhalten.
Der Hauptmann las sich die Rolle belustigt durch, gab sie dann aber mit den Worten an die Halbelfin zurück, daß sie dennoch auf General Reglon warten sollten.

General Reglon? Erstaunt sahen sich die Gefährten an... sollte es sich hier wirklich um den Gildenwächter Barrison Reglon handeln, der überhaupt erst den Anstoß für all die Erlebnisse der Gruppe gegeben hatte? Liss versuchte ihre Begleiter zu beruhigen und meinte, es gäbe noch mehr Leute mit diesem Namen, während Nevan interessiert zuhörte, was so alles gesagt wurde.
Dann überholte ein Botschafter die marschierenden Truppen und hielt vor dem Hauptmann an... General Reglon hätte mit den Kerntruppen der 2. Legion aufgeholt und man solle hier das Lager aufschlagen. Schnell wurden Befehle verteilt und in wenigen Minuten standen die ersten Zelte. Die Gefährten wurden in ein Zelt des Kommandostabes gebeten und konnten es sich halbwegs bequem machen, als die Plane des Einganges zur Seite geschoben wurde und eine junge Frau in Kettenhemd und einzelnen Plattenteilen das Innere betrat. Sie streifte ihren Helm ab und blickte die Gefährten prüfend an.

Erstaunt sahen sich die Abenteuerer an und Liss nickte, als wolle sie ein "hab ich's doch gesagt" verlauten lassen, doch das Schweigen wurde schnell durch die Fragen des Generals abgelöst. Genau wollte sie alles über den Zwischenfall im Nebel hören und auch über die Aufgabe der Gruppe informierte sie sich kleinlichst. Daß die Gefährten direkte Gesandte des Königs seien, ließ sie sich noch eingehen, aber als dann zur Sprache kam, daß die Abenteurer ihr bei der weiteren Planung nicht helfen, sondern direkt nach Emerald wandern und dort nach dem Rechten sehen wollten, schüttelte sie nur genervt den Kopf und sagte leise, daß das wohl genau das Problem sei, von dem ihr ihr Vater berichtet hatte.

Nun war allen klar, daß sie wirklich die Tochter Barrisons war und die Abenteurer stellten sich auf weitere Diskussionen mit dem General ein, während sie die Gruppe aber beruhigte und sagte, daß man alles bei einem zivilisierten Abendessen bereden könne.
Dieser Vorschlag steiß hingegen schon auf Zustimmung und während Reglon alle aus der Besprechung entließ, machte sich Nevan daran, seine Kameraden beim Aufbau des Lagers zu unterstützen.
Kreiia und Elenar waren unterdess zum Schmied des Lagers aufgebrochen und während sich Kreiia ihre Waffen schärfen ließ, besorgte sich die Elfin die von General Reglon zugesagten Pfeile. Danach suchte die Waldläuferin die bereits aufgestellten, aber immer noch unbesetzten Barracken-Zelte auf, fand dort eine bereits schlummernde Chora und legte sich für ein erholsames Nickerchen in's harte Nachbarbett.

Ulfgar hatte sich angesäuert aus dem Lager geschlichen und war zusammen mit Tjodalv in die anbrechende Dunkelheit gewandert, wo er hoffte, keinen Soldaten über den Weg laufen zu müssen. Er entschied sich, bei den verlassenen Bauernhöfen nach dem Rechten zu sehen und verschwand zwischen einigen toten Bäumen...

Nachdem sich Liss im Lager mit einigen weiblichen Taktiken ein heißes Bad ermöglicht hatte, wanderte sie auf der Suche nach Kim durch die kleine Zeltstadt und kam letztendlich bei einem großen Zelt an, in dem Musik gespielt und gelacht wurde. Drinnen waren Karten spielende, Dart werfende und Arm drückende Soldaten zu sehen, die ihren Spaß hatten und eine nun wieder in ihrer alten Arbeitstracht gekleidete Kim vollführte Künststücke auf einem der Tische, begleitet von den Klängen einer silbernen Metallkugel, die in einer Ecke des Zeltes auf dem Boden plaziert war.
Als Kim erschöpft von all ihren Albernheiten ihr den Platz räumte, begann Liss für die Soldaten zu tanzen, die aber eher weniger ihr - zugegeben nicht gerade optimalen - Tanz, sondern vielmehr ihre Rundungen bewunderten und so entschloß sie sich, ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuwenden... und verschwand prompt mit dem ersten Soldaten hinterm Zelt, was Kim nur wieder mißmutig beäugte.

Als auch Kreiia etwas Abwechslung suchte, fand sie sich ebenfalls hier ein, hörte von draußen noch verstört das Gestöhne von Liss und einem ihrer Liebhaber und entdeckte dann auch die Cortex-spielende Kim, die begeistert das neue Brettspiel-Ausbauset mit besseren Figuren an den lachenden Soldaten austestete. So ließ sie sich ebenfalls im Zelt nieder und bekam von einem alten Veteranen mit nur einem Auge Geschichten aus seiner Jugend erzählt, in der er Drachen und Trolle wild durcheinander würfelte und eigentlich nur mit seinen Siegen prahlen wollten.

Später am Abend wurden Chora und Elenar, die eh schon durch langsam eintrudelnde Soldaten und deren lüsterne Witze geweckt wurden, durch einen Boten von General Reglon geweckt: es wäre Zeit, dem Essen mit dem General beizuwohnen.
Auch Nevan wurde bei seinen Arbeiten vom Hauptmann der Truppen abkommandiert und vorerst von den Lageraufgaben freigestellt. Er sollte sich waschen und dann zum Zelt des Generals kommen.
Kim war zwar nicht so erfreut, beim Cortex-Spielen gestört zu werden und zudem noch Liss mit gleich drei Kunden, die sich immer noch an sie schmiegten, das Zelt betreten zu sehen, dennoch machten sich auch sie und Kreiia auf den Weg, als sie durch einen weiteren Boten informiert wurden und auch Liss konnte sich von ihren Geschäften lösen.

So saßen bald alle außer Ulfgar am Tisch von Reglon, die auch bei ihrem Vornamen "Tuana" angesprochen werden wollte, und genossen ein einfaches, aber dennoch abwechslungsreiches Mahl, während sie den Reisenden die Idee unterbreitete, bei ihrer Kampagne tatkräftig mitzuwirken.
Während der Hauptmann eine Karte über dem Tisch ausbreitete - was erstmal alle am Weiteressen hinderte - und Kim demonstrativ mitsamt Narrenmütze unter einem Zipfel der Karte verschwand und dort weiter ihre Suppe schlürfte, erklärte Tuana den Gefährten, daß sie baldmöglichst die feindlichen Truppen im Süden angreifen wollte, dazu aber die nun dazugestoßene Gruppe sehr gerne als von der Flanke angreifende Überraschungstaktik im Ärmel behalten wollen würde. Die Abenteurer waren wenig begeistert, hörten den taktischen Diskussionen zwischen Tuana und dem Hauptmann aber weiter zu. Das "Haupt der Schlange" sollte abgeschlagen werden, indem die Gefährten mit einem Stoßangriff die Führer der feindlichen Armee assassinieren würden. Tuana machte deutlich, daß sie sehr wohl durch Erzählungen aus dem Palast, der Kirche von St. Cuthbert und direkt von ihrem Vater wüßte, zu was die Gefährten alles in der Lage wären. Wirklich schmeichelhaft hörten sich diese Worte zwar nicht an, dennoch konnte sich der ein oder andere ein hämisches Grinsen nicht verkneifen.



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Unterdess war Ulfgar weiter durch die junge Nacht gewandert und war schon kurz davor, seinen schwächelnden Hund auf den Arm zu nehmen und weiter zu tragen, als er vor sich die verfaulten Felder der Bauernhöfe sah. Die Feuchtigkeit und die dunkle Aura des Landes hatten der Früchten des Herbstes schwer zugesetzt.
Kurze Zeit später kam der Barbar am ersten Hof an und wollte gerade das Haupthaus inspizieren, als er ein Knacken von der anderen Seite des Gebäudes vernahm. Leise schlich er sich an, umrundete die Ecke und rannte direkt in einen erstaunten Tarleen-Soldaten, den er ohne zu zögern mit einer gewaltigen Hand den Mund zuhielt und ihm zuknurrte, er solle keinen Blödsinn machen und ob er ihn überhaupt verstünde. Er würde ihn umbringen, wenn er versuchen sollte, zu fliehen oder jemanden um Hilfe zu rufen. Der Soldat nickte verängstigt, konnte aber dennoch einen Gegenstand von seinem Gürtel lösen, den er vor sich auf den Boden warf. Helles Licht erleuchtete den Umkreis um die Warnfackel, als sich Pulver entzündete und weiße Funken aus der Öffnung stoben.

Wütend rammte Ulfgar sein Schwert durch den Torso des Soldaten, erkannte aber dann eine ganze Wand aus Soldaten, die sich im Lichtschein der Fackel langsam auf ihn zubewegte... das Heer Tarleens war bereits angekommen!
Fluchend verwandelte sich Ulfgar in seine Hybridform und rannte so schnell wie nur möglich mit einem nach hinten knurrenden Tjodalv auf dem Arm in Richtung des Lagers der 2. Legion.

Durch lautes Gebrüll wurden alle aus der nächtlichen Lagerroutine geschreckt. Kim verschluckte sich am Essen, während Tuana bereits Befehle schrie und ihre Truppen mobilisierte... Ulfgar war nämlich am Rande des Lagers angekommen und hatte lauthals zu verstehen gegeben, daß feindliche Truppen näher als gedacht herangerückt waren und ein Angriff direkt bevorstand. Schon sammelten sich einige Soldaten und ein Magier um ihn herum, während Elenar zusammen mit Kim zu den Barracken-Zelten lief, um sich auszurüsten und die Sachen der anderen mitzunehmen und Chora, zusammen mit Kreiia – die den Käfig mit Ralph und Scirrocco eh bei sich trug - und Liss ebenfalls zum Lagerrand lief.

Der Zauber des Magiers neben Ulfgar ließ eine große Fläche vor dem Lager taghell erstrahlen und nun war die volle Größe der feindlichen Truppen zu erahnen. Mehr als zweihundert Mann waren sicher angerückt, um sich den dreihundertundfünfzig Soldaten der 2. Legion entgegenzuwerfen.
Doch hatten die Soldaten Tarleens noch einige Überraschungen parat. Im Schein des Lichtzaubers war deutlich zu erkennen, wie grün-rauchende Klumpen auf das Lager zugeschleudert wurden und als sie schwer zwischen und auf den Zelten aufkamen, breitete sich ätzender Dampf aus. Wer konnte, flüchtete aus dem Wirkungsbereich des Gases und obgleich Elenar schnellstmöglichst mit Kim an der Hand rannte, atmete die Närrin das giftige Teufelszeug ein und sie begann unkontrolliert zu husten, zu würgen und zu straucheln.

Schon viele Soldaten lagen zuckend und mit Schaum vor Mund und Nase auf dem Boden und so hielt die Elfin erst an, als sie neben ihren anderen Gefährten auf der Wiese vor dem Lager stand und Kim ein Fläschen Heiltrunk einflößen konnte. Nur schwer schaffte die junge Frau es, das Getränk zwischen dem schmerzhaften Husten nach unten zu würgen, konnte danach aber wieder einigermaßen ruhig atmen und blieb erstmal in Hockstellung.

Ulfgar hatte mittlerweile Tjodalv abgesetzt, sich in seine Hybridform verwandelt und war in Vorfreude auf einen herausfordernden Kampf auf die gegnerischen Truppen zugerannt. Im erleuchteten Gebiet erkannte er eine Schattenpriesterin und einen großen Koloss aus geschmolzenem und wieder verhärtetem Fleisch, der sich durch die Tarleen-Truppen schob. Die Aspekte, die Kim über ihre Mörder leise und verstört dem Barbaren erzählt hatte, deckten sich mit diesem grauenhaften Anblick und so stürmte Ulfgar direkt auf diese Gestalt zu.
Auch Chora, Kreiia und Liss hatten sich in Bewegung gesetzt und versuchten schnellst möglichst nahe genug an die feindlichen Streitkräfte heranzukommen, um den ein oder anderen Zauber weben zu können, während sich Tuana Reglon mit ihren kampffähigen Soldaten an einer Seite des Lagers gesammelt hatte... Nevan auf dem Rücken seines Schlachtrosses an der Spitze der Männer. Mit lauten Kampfesrufen preschten sie nach vorne.
Lor'anth und Oselle flogen als geheime Augen der magiekundigen Frauen über dem Schlachtfeld.

Pfeile hagelten aus den Reihen der Tarleen-Truppen in's Lager und die Soldaten davor und während die ersten Soldaten auf beiden Seiten durch gesprochene Zauber und herabsausende Geschosse zu Boden fielen, rammte Ulfgar mit voller Wucht den grotesken Hühnen, der das Schwert des Barbaren direkt durch den Schädel gerammt bekam. Doch dies trieb ihn nicht auf die Knie und während ein nicht weniger scheußliches Weib mit dünnen Armen und einer sichelförmigen Hand über ihren Begleiter sprang, Ulfgars eng über dem Bärenfell liegendes Kettenhemd auf Brusthöhe mitsammt Fleisch darunter aufschlitzte, sich von seinen Schultern abstieß und hinter dem Barbaren aufkam, warf die Schattenpriesterin zu seiner Linken einen schmerzhaft knackenden Blitz in die Seite des Werbären. Wütend brüllend stürzte er sich trotz der anderen Feinde weiter nach vorne, begrub den großen Gegner unter sich und zeriß ihm mit Hilfe seiner scharfen Krallen Gesicht und Kehle.
Doch auch die Schattenpriesterin sollte keine weitere Chance für einen Angriff bekommen: Elenar hatte genau gezielt und ein perfekt gezielter Pfeil traf die düstere Frau direkt in's Auge. Sie kippte in die Reihen ihrer eigenen Leute, während nun die Männer der 2. Legion den Feind erreichten.

Mit gewaltigen Sätzen hatte das Schlachtross des Paladins die Strecke zu Ulfgar überbrückt und der Hammer Nevans raste mit einem lauten Zischen in den Rücken der Albtraumgestallt und die unförmige Frau ging stumm zu Boden, während sie noch versuchte, ihren Sichelarm in Ulfgars Oberschenkel zu versenken. Dieser konnte dem Angriff aber ausweichen und schaute zufrieden zu, als das sich aufbäumende Schlachtross sie mit ihren Hufen an der Hüfte zermalmte.

Zwischenzeitlich hatten die anderen ihre gewünschte Position fast erreicht, während Kim zurückgeblieben war und die 2. Legion mit Hilfe ihres Tascheninstrumentes und der ihr so vertrauten Unterstützungsmagie moralisch beflügelte. Doch fiel Liss immer weiter zurück und als Chora ihr zurief, sie solle sich zusammenreißen, entgegnete die ****, sie würde so schnell rennen, wie sie nur kann und sie könne nunmal nicht fliegen. Dies brachte Chora auf eine Idee und nachdem sie geschwind eine Feder aus ihrer Tasche gezogen und sie gegen Liss' Hintern geschlagen hatte, hob diese ab in die Lüfte und raste nun entzückt lachend auf die gegnerischen Truppen zu.

Elenar ließ Pfeil nach Pfeil in die feindlichen Reihen sausen und Choras beschworener Feuerball wütete zwischen den Kriegern Tarleens, während Kreiia mittlerweile mit ihrer Sichel ablenkende Rhythmen gegen die Helme der Gefallenen schlug und somit die Lage weiter in's Chaos stürzte.

Die immer noch fliegende Liss war nun über Ulfgar angekommen, der immer noch am Boden lag vor Nevans Schlachtross lag... die Schreckensfrau hatte nach ihren schweren Verletzungen nicht aufgehört, weiter auf den Barbaren zuzukriechen, was ihm nicht wirklich zu gefallen schien.
Mit einem neu erlernten Zauber traf Liss ihren Liebhaber, der seinerseits begann, noch größere Proportionen als gewohnt anzunehmen. Liss rief ihm zu, daß er sich nun besser gegen die Gestalt wehren könnte, die ihr Inneres über den blutroten Boden verteilte und mit einem kräftigen Tritt konnte Ulfgar den deformierten Kopf knacken. Zufrieden grinsten sich er und Nevan an.

Dann erklang die Stimme Tuana Reglons in den Köpfen der Kämpfenden: sie sollten sich schleunigst aus dem Bereich der feindlichen Streitkräfte zurückziehen, da die Magier der 2. Legion einen enormen Schlag auf die Reihen des Gegners ausüben würden.
Schnell machten sich alle in Richtung des Lagers davon und kurz bevor sie bei Kim ankamen, die immer noch die Klänge ihres Tascheninstrument-Kriegshornes erklingen ließ, setzte sich erneut eine Schattenpriesterin an die Spitze des Heeres und wurde fast sofort von den Pfeilen Elenars durchbohrt. Ächzend sank sie auf die Knie und wurde von ihrem Heer überrollt, während ein verirrter Pfeil Tarleens den Magier, der die Lichtkuppel am Kampffeld aufrecht erhielt. Mit einem Schlag wurde es stockdunkel und nur mehr die brennenden Gewänder, die Choras Feuerball entfacht hatte, zeigten den Standort des Feindes.

Gewaltige zerrissen die Nacht und fahl-blaue Explosionen gingen am Kampfplatz nach allen Seiten weg. Die Flammen der brennenden Soldaten wurden gelöscht und nach kurzer Zeit ebbte auch der magische Beschuß ab. Zufrieden schritt Tuana Reglon an den Gefährten vorbei und Siegesrufe entsprangen den Kehlen der Soldaten Cromshells.
Lor'anth und Oselle berichteten, daß keine Gefahr mehr bestünde und so machte man sich auf, um das Schlachtfeld nach Überlebenden abzusuchen. Ulfgar nahm wieder sein Schwert an sich, daß immer noch im Kopf des Ungetüms steckte und das er auf der Flucht nicht schnell genug herausziehen konnte und fragte dann Kim, ob das wirklich ihre Mörder gewesen seien. Erblaßt und starrend nickte die Närrin.

Dann waren weitere Explosionen zu hören, die weit entfernt die Nacht durchdrangen. Nachdem die Gefährten Tuana gefragt hatten, was es damit auf sich hatte, erklärte sie ihnen, daß ihre Magier dank eines Zaubers das gegnerische Lager eine halbe Wegesstunde weiter südlich gefunden hatten und sie diesen Ort nun aus sicherer Entfernung mit den eben schon eingesetzten Sprüchen ausbomben würden. Sie hätte aber auch eine weitere Aufgabe für den kleinen Abenteuerer-Trupp, der sich nun doch so gut in ihrer Legion integriert hätte: nach einigen Minuten des magischen Beschusses sollten die Gefährten losziehen und sicher gehen, daß auch wirklich das gesammte Lager ausgeräuchert wäre.

Bereitwillig ließen sich die Gefährten auf die Aufgabe ein und auch Nevan, der immer noch an sein Versprechen hielt, erklärte sich für dieses Unterfangen bereit.
Ulfgar eilte noch schnell zum Lagerschmied, um ihm seine aufgerissene Kettenrüstung in die Hände zu drücken. Dieser war zwar eher besorgt um die Gesundheit des sichtlich ebenfalls aufgerissenen Barbaren, der erklärte aber, daß das nur ein Kratzer sei, lieh sich ein normales Kettenhemd in seiner unefähren Größe und begab sich wieder zu den anderen.

So zogen sie schnell los und gelangten nach einiger Zeit der nächtlichen Wanderung an das zerstörte Lager des Feindes. Nur wenige Teile der einstmaligen Pallisade standen noch und nur ein schiefer Wachturm verriet noch, welche Ausmaße das Lager gehabt haben mußte. Alles im Inneren war umgestürzt und durch die Druckwellen der magischen Explosionen durcheinandergewirbelt.
Langsam bewegten sich die Gefährten in's Innere der feindlichen Befestigung, bis Nevan auffiel, daß verhältnismäßig wenig Leichen den Boden zierten... weniger als ein Dutzend toter Krieger lagen zwischen den Zeltplanen.

Alarmiert und mit einem eisigen Gefühl im Magen wandten sich die Gefährten um, um der nun deutlichen Falle zu entfliehen... als zwei Hexen aus dem Schatten der Nacht heraustraten, als hätten sie einen Vorhang der Unsichtbarkeit bei Seite gezogen. Hinter ihnen wurde ein Heer aus Tarleen Soldaten sichtbar, in dem sich auch mindestens einer der hässlichen Kolosse auf die Gruppe zuschob... Kims klägliches Jammern verwandelte sich beim Anblick des Monsters in ein klägliches Winseln. Wieder stand sie einem der Ungeheuer bevor, welche sie in Cruhn töteten.

Tief durchatmend und mit dem schlimmsten rechnend zogen die Gefährten ihre Waffen und während eine der beiden Schattenpriesterinnen gespickt mit Elenars Pfeilen zu Boden ging und die zweite durch Ulfgars Angriff zur Seite kippte, konnte Kreiia mit ihren fremdländischen Rhythmen erneut die feindlichen Truppen zum Zögern bringen.

Doch reichte dies alles nichts und immer enger schloß sich der Kreis um die kleine Gruppe... als plötzlich eine Kuppel aus magischem Wasser über die Gefährten gezogen wurde und Sekunden später die ersten fahl-blauen Explosionen in den Soldaten Tarleens einschlugen. Der fleischgewordene Albtraum von einem Hühnen wurde durch die Gewalt eines Schlages an der Schutzkuppel der Gefährten vorbei- und durch die noch stehende Pallisade hindurchgeschleudert und um sie herum starben hunderte von Kriegern.

Sekunden später hörte der magische Beschuß auf und auch die schützende Kuppel löste sich auf. Während einige der Gefährten den Rand des Totenfeldes nach brauchbaren Gegenständen absuchte, kam auch schon Tuana Reglon mit ihren Soldaten herangeritten und während sich die meisten Frauen der Gruppe wütend beschwerten, daß sie es überhauptnicht amüsant finden würden, auf diese Art als Köder benutzt zu werden, hielt sich Nevan zurück.

Erst als Tuana erklärte, daß sie wirklich davon ausging, daß es keinen Widerstand mehr gab und erst in letzter Sekunde durch die Magier erfahren hatte, daß es sich hier um eine Falle handelte und dementsprechend eingreifen ließ, beruhigten sich die Abenteurer, waren aber immer noch mißmutig genug, um sich nicht den Freudesrufen der Soldaten der 2. Legion anzuschließen.
Dennoch ließen sie sich für ein weiteres Dankesmahl begeistern...

Zwei Tage später machten sich die Gefährten wieder auf ihren Weg, während die 2. Legion ihren Weg nach Südosten fortsetzte. Tuana hatte Nevan befohlen, weiter als Kundschafter zu dienen und höflich verabschiedete sich der Paladin von der kleinen Gruppe, immer noch eine sichtlich verwirrte Liss anlächelnd.
Auf die Anfrage, ob sie denn Pferde mitnehmen könnten, verneinte Tuana dies und ließ sich auch nicht von Chora einschüchtern, die mit den königlichen Dokumenten wedelte. Sie würde sich persönlich vor dem König erklären, sagte sie, könnte aber gerade keine Pferde entbehren.
Vorräte und zusätzliche Waffen waren jedoch kein Problem und auch Ulfgars Kettenrüstung war ordentlich geflickt worden.

Und nach einigen Stunden der Wanderschaft, "endlich" wieder im vertrauten Kreis ihrer Gefährten, wurde Liss endlich klar, warum der Paladin sie die ganzen Tage über dermaßen wissend angegrinst hatte. Vor Jahren - vermutlich noch bevor er sich der Kirche des St. Cuthbert angeschlossen hatte - hatte er in einer schönen Sommernacht ihre Dienste in Anspruch genommen. Verschämt kichernd schritt Liss an der Seite ihrer Kameraden weiter in Richtung Süden, wo sich die Schatten weiter sammelten.




...

Japp, war eine blutige Sache und endlich kam dann doch mal wieder eine größere Schlacht zum Zuge, die ich hin und wieder mal gerne in meine Kampagnen einbaue (siehe Yuuzhan Vong in meiner NJO Geschichte ^^). Basti hat uns als Gray Guard/Paladin Nevan Dermod tatkräftig unterstützt, auch wenn er sich erst noch mit den Würfeln rumschlagen und etwas auftauen mußte. Ist halt hart, mit alten Hasen zu spielen :p

Ja, jetzt sind die Helden endlich in Tarleen angekommen und es ist mehr als deutlich, wer der wahre Feind nun wirklich ist (Tipp: nein, nicht Kreiia)... das nächste Abenteuer in der Schattenseiden Geschichte wird aber erst nächstes Jahr am 6. Januar über die Bühne gehen und vielleicht werden wir auch da einige interessante Informationen über Gruppenmitglieder erfahren, die bis dato noch nicht so viel über ihre Vergangenheit preis gaben :braue

Diesen Samstag werde ich dann übrigens wieder ein kleines Shadowrun Abenteuer meistern und Dyesce, Lain, Raidi und Stompy durch die Schatten Münchens jagen :cool:
 
Naja... mit WH40K Figuren alleine wirst du wohl kein richtiges RPG hinbekommen. Höchstens kleinere Ansätzen solltest du damit entdecken können, aber hier kannst du dich ja mal ein bisschen kundig machen.
 
So, durchgekämpft und: Wow. Da waren bei den Berichten ein paar sehr schöne Ideen bei.

Nur: Seit wann kann man Haare mit Träumen binden? Oder sind das auch wieder irgendwelche Untermonster bei D&D?
 
Nur: Seit wann kann man Haare mit Träumen binden? Oder sind das auch wieder irgendwelche Untermonster bei D&D?

Nein, das sind meine Kreationen... ich habe ja meine eigene D&D Martial Plane gebastelt und kreiere da viele Viecher selber. Ich glaube, ich habe diese Schattengestalten nach einem Gedicht oder Liedtext zusammengestellt. Weiß ich nichtmehr genau :kaw:

So, durchgekämpft und: Wow. Da waren bei den Berichten ein paar sehr schöne Ideen bei.

Tapferes Orakel! Danke, daß du das immer so fleißig liest und auch kommentierst :)
Welche Aspekte betrachtest du als "schöne Ideen"? *interessiert ist*
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Gruppe hatte sich nach ein paar Monaten Auszeit auch mal wieder zusammengefunden und wir haben die Pause genutzt uns mit dem West End Game Star Wars System vertraut (naja wieder vertraut bei mir ^^) zu machen und vor ein paar Tagen unser erste Star Wars Runde hinter uns gebracht.

Wir Spiele im Jahre 21 nach Endor, kurz vor der Schlacht von Ord Mantell. Gerüchte von einer schrecklichen neuen Macht die vom Rand der Galaxie hereingebrochen ist und droht Welt um Welt zu verschlingen werden immer realer, vor allem nach der Vernichtung von Ithor. Natürlich gibt es hier auch die eine oder andere Person in der Galaxie die etwas davon profitieren will und mit den Invasoren kollaborieren. Unsere kleine Gruppe hat sich, aus verschiedenen Gründen, auch auf die Seite der Vong geschlagen und sich unter dem Zweihandbanner der Friedensbrigade versammelt. Bestehen tun wir aus


„Captain“ Larrisan Heln – Weibliches Theelinhalbblut – Imperial Smuggler


Larrisan wuchs im Besitz von Sklavenhändlern auf, ohne ihre Eltern zu kennen und wurde als Tänzerin erzogen, bis sie vom Captain eines imperialen Carrack Kreuzers aus den Klauen der Sklavenhändler befreit wurde. Sie verliebte sich in den Captain und dieser behielt sie als seine Geliebte auf seinem Schiff, erlaubte ihr aber von seinen Offizieren das fliegen von Raumschiffen und diverse technische Fertigkeiten zu lernen. Der Captain hatte sich in den Wirren nach Endor auf die Seite des Kriegsherren Teradoc geschlagen und diente tapfer in Kämpfen gegen andere Imperiale, Hutten und die Republik.

Einige Jahre nach dem Tod des Kriegsherren, in denen sich der Captain mehr oder weniger selbständig als Kaperfahrer durchschlug, geriet das Schiff allerdings in einem Hinterhalt und der Carrack wurde von Soldaten der Republik geentert, welche den Offizier und einen großen Teil seiner Crew töten. Larrisan konnte sich als gefangene Sklavin tarnen und mit einigen gestohlenen Edelsteinen entkommen. Mit diesen kaufte sie sich einen gebrauchten YT-2000er, die Pateesa, und betätigte sich als Schmugglerin, wobei sie immer darauf aus war der Neuen Republik zu Schaden und Rache für ihren Geliebten und seine Crew zu nehmen.

Sie sieht ihre Mitarbeit in der Brigade als eine perfekte Möglichkeit weiter Rache an der Republik zu nehmen und sponsert ihren etwas heruntergekommenen Frachter, Erfahrung als Schmugglerin, allerdings auch ein langes Vorstrafenregister, ein paar Probleme mit den Hutten, dafür gute Verbindungen mit den Resten des Imperiums.


Vayan Ebor - Männlicher Balosar – Outlaw Medic

(Mein Char ;) )

Vayan ist ein typisch, untypischer, junger Balosar. Er ist klein, sieht kränklich aus und hat mehr Eigensinnigkeit als gut für ihn ist, allerdings hatte er das Glück nicht auf Balosar aufzuwachsen, sondern auf Rhinnal als Sohn gut betuchter Händlern, die ihm eine solide Schuldbildung und ein Medizinstudium finanziert.

Eigentlich sahen seine Eltern auch vor er würde sich bestens als Schönheitschirurge machen, welches er auch versucht, bis er sich in eine junge Patientin verliebte und mit dieser Hals über Kopf durchbrannte, wobei er auch noch die familiäre Yacht stahl, allerdings führte ihn dies nicht unbedingt in das beste Milieu. Über kurz oder lang fand er sich mit Schulden bei den falschen Leute, ohne Geliebte und ohne Credits auf den Strassen von Ord Mantell wieder. Diese falschen Leute fanden allerdings auch heraus, dass er sich ziemlich gut als Mediziner eignete und schlugen ihm vor seine Schulden bei ihren Freunden von der Friedensbrigade abzuarbeiten.

Vayan bringt medizinischen Können und umfangreiches Allgemeinwissen mit, ist allerdings nicht unbedingt ein begnadeter Kämpfer, oder sonderlich tapfer.


Larges Benrel – Männlicher Mensch – Imperial Stormtrooper Bodyguard


Einer der letzen Sturmtruppensoldaten die auf Carida ausgebildet wurde vor Kyp Durron die Welt zerstörte. Er kann sich nicht wirklich an sein Leben vor der Ausbildung erinnern und will er auch nicht. Seine Flucht von Carida verdankt er einem imperialen General als dessen Leibwächter er diente und an dessen Seite er es schaffte die zum Untergang verdammte Welt zu verlassen.

Er kämpfte für die Reste des Imperiums bis zum Ende des galaktischen Bürgerkrieges und ließ sich dann aus dem Dienst entlassen, da er glaubte Pellaeon hätte mit dem Vertrag das Imperium verraten. Auf seiner Suche nach Leuten die noch gewillt waren gegen die Republik zu kämpfen und vor allem Kyp Durron zur Rechenschaft zu ziehen stolperte er schließlich in die Kreise der Friedensbrigade.

Larges ist ein Veteran von mehr Schlachten als er sich erinnern kann und ein fanatischer, furchtloser Krieger.

Niska Asil - Weibliche Vahla – Force cultist

Niska ist eine ziemliche typische Vahla die in den besonderen Machtkünsten und dem Vagabundenleben ihres Volkes unterwissen wurde, zumindest bis einige von Skywalkers Jedi ihre „Familie“ bei einem versuchten Raubzug dahinmetzelten und sie von ihnen gefangen genommen wurde.

Der große Jedimeister selbst versuchte sie von den Irren ihres Weges abzuwenden, gab es allerdings schließlich auf und übergab sie den Behörden der Republik für den Transport in ein Hochsicherheitsgefängnis. Der Gefangentransporter kam allerdings nie am Ziel an da er von Mitgliedern der Friedensbrigade aufgebracht wurde und Niska beschloss sich den Kollaborateuren anzuschließen.

Sie bringt ihre Machtfähigkeiten in die Gruppe ein, ebenso wie ihre Erfahrung als Sternenfahrende.

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Unsere „Helden“ trafen sich in einem versteckten Haus der Brigade in den dunklen Strassen von Ord Mantell. Nach ein paar unangenehmen Sicherheitskontrollen trafen wir auch schon unsere neuen Vorgesetzten, einen Zygerrianer der sich als Captain Rassk vorstellte und einen schweigsamen ziemlich unattraktiven Menschen der uns nur zu beobachten schien. Rassk gab uns unseren ersten Auftrag und zwar erfuhren wir, dass unsere neuen Verbündeten einen Angriff auf Ord Mantell planten und wir in dem allgemeinem Chaos etwas nachhelfen sollten, in dem wir eines der womöglich entkommenden Flüchtlingsschiffe aufbringen sollten und zu einem spätern Treffpunkt bringen sollten.
Wir fuhren also mit einem besorgten Gleiter zum lokalen Raumhafen und flogen mit der Pateesa in den Orbit, vor wir uns hinter ein paar der lokalen Kometen versteckten. Während dem langweiligen warten stellen sich unsere Figuren einander vor, oder versuchten es zumindest.

Kurz darauf fanden wir uns auch schon mitten in der Schlacht von Ord Mantell wieder. Die unförmigen Schiffe der Vong fielen aus dem Hyperraum und wurden kurz darauf auch schon von einer Flotte der Republik in Empfang genommen. Im Kampfgetümmel fixierten wir schließlich auch ein mögliches Ziel und folgten einem alten Xiytiar in den Hyperraum, den wir nach einem kurzen Sprung auch stellten.
Nachdem sie sich weigerten sich zu ergeben mussten wir leider ein paar Ionensalven hineinjagen und dann das Schiff entern.

Mit Niska und Larges voran stürmten wir an Bord, betäubten mit Blasterwaffen einige der Mitglieder der Crew die wiederstand leisten wollten und bemächtigen uns dann des Schiffes, welches wir dann am Treffpunkt Captain Rassk und seiner Crew übergaben.
 
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Und weiter vom Post davor. :)

Zitate des Abends

Vayan: Also ich bin Vayan, erfreut euch kennen zu lernen. Macht ihr so was schon länger?

Larges: Warum ist er dabei?

Larrisan: Er sollte uns zusammenflicken wenn uns was passiert, glaube ich.

Niska: Dann wird er wohl nicht viel zu tun haben.

Larges: Und um als lebender Blasterfang zu dienen ist er auch zu klein.

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Spielerin von Niska: Ich versuche mit der Macht zu spüren wie viele sich hinter der Schleuse verstecken.

Leiter: Würfeln bitte

Sie würfelt 3 mal die 6

Andere Spieler Zeitgleich: Hexe!

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Das erste Abenteuer war leider etwas kurz da wir ne Weile brauchten um die Figuren zu erstellen und Feinheiten des Spielsystems zu klären. Nächstes mal gehen wir aber wohl etwas tiefer Undercover und betreiben etwas Volksaufhetzung. ;)
 
Hey, sehr schön: eine nicht-klassische SW Kampagne ^^ Das freut mich... da bin ich ja mal gespannt, was ihr so alles im Verlauf des Krieges erleben werdet; schon alleine die Anwesenheit einer Machtsensitiven könnte mit den Vong ja problematisch werden... ich warte gespannt auf neue Abenteuerberichte :)

In eigener Sache: mit Angst erwartete ich das neue Legacy Comic, in dem die Anfänge der Sabotage des Ossus Projekts beleuchtet werden sollten... und kaum les ich das Heft, merke ich, daß sich da sooo viel mit meinen Erzählungen in der "Broken Spine" Kampagne deckt ^^° Schön, wenn das Pokern so klappt :p
 
Hey, sehr schön: eine nicht-klassische SW Kampagne ^^ Das freut mich... da bin ich ja mal gespannt, was ihr so alles im Verlauf des Krieges erleben werdet; schon alleine die Anwesenheit einer Machtsensitiven könnte mit den Vong ja problematisch werden... ich warte gespannt auf neue Abenteuerberichte :)

Denke ich auch. Vorallem wenn wir jemals einen Voxyn anvertraut kriegen. :D Freu mich allerdings auch schon wenn wir jemals Vong Waffen/Ausrüstung kriegen sollten, weil die als Biowaffen wohl meinem Char zufallen dürften.
 
Kommt von einem neuen. Etwas ältern "Herren" ;) der vor kurzen zu uns gestossen ist, ist auch ein ziemlicher Star Wars Fanatiker (nicht ganz so schlimm wie du und ich, :p aber doch). Ich kenn ihn schon länger aber ist dann ne Zeit lang nach Wien gezogen, inzwischen ist er wieder etwas mehr in unserer Nähe. Wechseln uns aber beim leiten wohl ab, da er nicht immer Zeit hat.
 
Und weißt du schon, auf wie lange das ganze ausgelegt ist? Spielt ihr abgeschlossene Episoden pro Sitzung oder einen fortlaufenden Strang, der langsam die Geschichte erzählt? Erzähl doch mal ein bisschen und die Werte von Vayan wären auch recht interessant ^^°
 
Och einige Zeit wird es uns schon beschäftigen. Zumindest soweit der GM mich einblick lassen hat. :)

Fortlaufender Strang, wobei wir versuchen immer an passenden Orten zu Enden, damit sich unsere Chars "erhollen" könnten. :)

Vayan Ebor
Balosar Outlaw Medic
Age: 25 Height: 1.60m Weight: 60kg

Dexterity 3D
Perception 4D
Knowledge 3D
-Alien Species 4D
-Languages 4D
Strength 2D
Mechanical 2D
Technical 4D
-First Aid 6D
-(A) Medicine 2D
-(S) Cyborg Surgery 3D
-(S) Cosmetic Surgery 3D
-(S) Medical Research 3D
Force Abilities? None

Special Abilities
+1D perception for sound and strong emotions
+1D strength when rolling against poisons
Bad Reputation
Moral Ambiguity

Equipment
Several sets of used clothes and basic traveling equipment, medpac, medical tools, medical datapads and journals, heavy blaster pistol (5D), several fake Ids, encrypted comlink, 300 credits, gambling debts amounting to 25000 credits

Quote
Ich bin Schönheitschirurge kein mandalorischer Krieger!
 
Dungeons & Dragons - Schattenseiden Abenteuer #13 "Netze"

Und wieder haben wir ein schönes kleines D&D Abenteuer hinter uns gebracht und auch wenn meine Spieler am Anfang etwas neben sich standen, weil ich ihnen völlig fremde Char-Blätter in die Hand drückte, hatten alle ihren Spaß ^^
Zum Prolog: Jaym wurde von Dyesce gespielt, Glen von Raidi, Kaja von Lain, Niamh von Stompy und Raik von Alicia...

Dann mal auf zum 13. Kapitel der Schattenseiden-Kampagne...

Netze

Feuer loderte aus den Fenstern der Dorftaverne und dem großen Versammlungshaus, und während dichte Rauchschwaden den nächtlichen Himmel verdunkelten, drängten sich einige Flüchtlinge in die tiefen Schatten eines großen Felsens, der seit Urzeiten am Rand der kleinen Siedlung ruhte.
Angst stand ihnen im Gesicht und während die junge Bauerstochter Niamh Tränen um ihre geötete Familie vergoß und sich die alte Witwe Kaja gar müttlich um das Mädchen kümmerte, konnte es sich Raik - ein ebenfalls junger Sohn eines nun toten Bauerns - nicht verkneifen, die Gunst dieser bitteren Stunde zu nutzen und sich der Trauernden im Schutze des Trostes zu nähern. Jaym, der Schmied des kleinen Dorfes, beobachtete mit ernster Miene die zwischen den Häusern flackernden Schatten der Angreifer, welche in den letzten zwei Stunden soviel Blut vergossen hatten. Glen, ein reicher Bauer der Nachbarschaft, stand grimmig und mit Nachthemd und Schlafmütze bekleidet neben ihm und dachte über seine tote Ehefrau nach, die er auf seiner gehetzten Flucht in der Stube liegen gelassen hatte... zu schnell und verheerend kam der Angriff der mysteriösen Schattenwesen, die so vielen Bewohnern zum Verhängnis wurden.
Neben der kleinen Gruppe saß eine junge Frau still auf dem Boden und blätterte konzentriert in einem kleinen Büchlein. Sie war eine der Gelehrten dieser Region, deren magischen Kräfte zwar bekannt, aber dennoch seltsam beäugt wurden. Nur selten sah Kendra von den, mit kleinen Schriftzeichen beschriebenen Seiten auf.

Immer wieder waren Todesschreie aus der brennenden Siedlung zu hören, während sich der dunkle Rauch am Himmel verdickt hatte und die kleine Gruppe Überlebender begann leise darüber zu diskutieren, welche Schritte sie als nächstes machen sollten. Nach einigem Hin und Her entschieden sich die drei Männer, sich möglichst nahe an das Dorf heran zu schleichen und herauszufinden, was sie überhaupt angegriffen hatte. Im Schutz der Nacht blieben die drei Frauen am Fuße des großen Steines zurück.

Einen weiten Bogen schlagend, kamen Jaym, Glen und Raik an der Rückseite einer breiten Scheune an, aus der auch schon feine Flammen züngelten und als sich der junge Raik dazu überwinden konnte, durch eines der Fenster ins Innere zu blicken, zerriß eine schwarze, scharfkantige Spitze die Nacht und durchschlug mit Leichtigkeit die Kehle des Bauernjungen.
Gurgelnd und Blut spuckend fiel er zu Boden, wo Glen seine Schlafmütze vom Kopf riß, um die klaffende Wunde abzudrücken... doch alle Versuche waren vergebens und nach wenigen Sekunden blieben die Zuckungen Raiks aus.
Schnell nahm Jaym seinen Mut zusammen, nahm das nun rote Kleidungsstück und schwang es wiederholt vor dem Fenster hin und her, woraufhin die Spitze erneut nach vorne schnellte. Rasch packte der Schmied die Waffe, die sich aber dermaßen schnell zurückzog, daß seine gesammte Hand aufgeschnitten wurde und er mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Wand sank.
Die blutige Mütze neben der Leiche des Bauernjungen liegen lassend nahm Glen seine Beine in die Hand und rannte eiligst in Richtung seines Hauses, das er zwar zuvor in Panik verlassen hatte, ihm aber gerade trotz seiner toten Frau sicherer als der Verbleib im Freien vorkam. Unterdess konnte Jaym durch die Fugen in der Holzwand einen gewaltigen Schatten erkennen, der immer noch am Fenster lauerte und so schlich er sich, nun alleine gelassen, um die Seite der Scheune, wo er einen weiteren Blick in's Innere des Gebäudes warf. Eine massige Gestalt stand dort vor dem größer werdenden Flammenspiel... groß genug, um Jaym einen unfairen Kampf zu bieten und noch klein genug, um auch durch das Fenster zu entkommen, sollte der Schmied versuchen, es in der bald stärker brennenden Scheune einzusperren.

So stahl in er sich zwischen die anderen Häuser davon und sah sich weiter im alptraumhaften Dorf um. Gerade konnte er noch sehen, wie eine Leiche hinter ein Haus gezogen wurde und als er voller Angst dem Übel nachgehen wollte, kurz vor der Ecke aber ein übelkeitserregendes Schmatzen vernahm, machte er kurzerhand kehrt und versuchte dieser Hölle zu entkommen.
Zu spät bemerkte er, daß sich ihm etwas über das Dach des Hauses genähert hatte, an dessen Wand er gedrückt war und er blickte erst auf, als ein Stück der Regenrinne auf seine Schulter stürzte. Erschreckt konnte er noch einen Schritt zurück machen, als sich etwas hartes und stachelbewehrtes auf ihn stürtze. Das letzte, was er sah, waren kalt glimmende Augen und funkelnde Zähne...

Kaja, die immer noch Niamh tröstete, konnte einen schnell laufenden Glen erkennen, der in seinem weißen Nachtgewand in Richtung seines Landes floh. Immer noch mit der schluchzenden Bauerstochter im Arm, fragte sie die weiterhin in ihrem Buch versunkene Kendra, was sie denn nun machen sollten. Seufzend blickte die Magierin auf und schüttelte traurig den Kopf, noch keine Antwort schlauer, obgleich ihrer Aufzeichnungen.
Schluchzend warf Niamh ein, daß sie doch weitab des Dorfes Schutz suchen könnten und während die Frauen darüber nachdachten, begann sich in Kendras Geist ein Plan zu entwickeln. Schnell informierte sie ihre beiden Begleiter von alten Ruinen, die einige Meilen weiter in's hügelige Land hinein seit Urzeiten ruhen würden und nach wenigen Wortwechseln machten sie sich mit einem neuen Hoffnungsschimmer auf in die Nacht, die alte Witwe sogar mit einer alten Sense von ihrem Hof bewaffnet.

Unterdess war Glen an seinem Haus angelangt, das immer noch dunkel zwischen seinen reichen Feldern lag. Als die Schatten angegriffen hatten, war seine Frau als erstes getötet worden und er vermutete ihren Leichnahm immer noch in der Stube, doch war ihm der Schutz seines Hauses trotz eventueller Gäste immer noch lieber, als das Chaos unter freiem Himmel. Wenigstens kannte er sein Haus und konnte dieses Wissen taktisch nutzen.
Vorsichtig öffnete er die schwere Tür des Wohnhauses und schloß sie wieder sanft hinter sich... als von der Seite eine gewaltige Gestalt heranpreschte und ihn zu Boden schleuderte. Mit Not konnte er einem Hieb einer schweren Klaue ausweichen, die neben ihm in die Holzdielen einschlug und einen Schürhaken mit den Fingerspitzen zu sich ziehen, der nicht unweit von seiner Position am Ofen lag. Mit einem gezielten Schlag traf der Mann die glimmenden Augen des Angreifers und während sich dieser schrill kreischend nach hinten warf, rappelte er sich auf und taumelte die schmale Treppe hinauf in das ihm sicherer erscheinede Obergeschoß... als sich kalte, harte Klingen durch seinen Hals schnitten und ihn nach oben zogen. Ein blubbernder Schrei durchzuckte die Nacht.

Niamh horche auf, als sie den Todeslaut über die hügelige Landschaft hallen hörte, doch war keine Zeit, sich umzuschauen. Schneller und schneller liefen die drei Frauen an den großen Säulen vorbei, die das Land bedeckten und schnaufend kamen sie schließlich an einer längst überwucherten Treppe an, die sich versteckt vor jeglichem Licht in die Tiefen der Erde bohrte. Schwer keuchend stützte sich Kaja auf ihre Sense, während Niamh kleinlaut nachfragte, ob es weitere Ausgänge dieser Katakomben geben würde, falls eine erneute Flucht von Nöten wäre. Nach einem kurzen Zögern nickte Kendra und zusammen machten sie sich auf den Weg hinab, belgeitet von einer schwebenden Lichtkugel der Magierin, welche Niamh fasziniert betrachtete.
Dunkle Gänge und hohe Kammern zeugten von einer alten Zeit und die in die Wände gekratzten Piktogramme wiesen der Magierin den Weg in einen gewaltigen Raum, in dem eine unbeschriebene Seite aus der ewigen Abfolge von bebilderten Geschichten herausstach. Kendra formte mit einigen Bewegungen zwischen ihren Händen eine Klinge aus purem Licht und gab das magische Kurzschwert dann der jungen Frau. Sie erklärte ihr, daß sie Zeit benötigte, Vorbereitungen zu treffen und daß sie am Eingang dieses Saales Wache mit Kaja halten sollte. Mit ihrer Angst ringend, aber dennoch fasziniert von der nun direkt gezeigten Magie Kendras positionierte sich die Bauerstochter am Bogen zum nächsten Tunnel, während Kendra Kaja zuflüsterte, daß sie ein Auge auf die junge Frau haben sollte. Die ganze Sache würde alles andere als schön verlaufen. Kaja nickte und stellte sich dann zu Niamh, während sich Kendra direkt vor die leere Wand setzte und begann, leicht grünlich nachglühende Zeichen in die Luft zu malen, die wenig später auch direkt auf der Wand erschienen und sich einbrannten.

Zischen und Klacken war im dunklen Tunnel zu hören und die beiden bewaffneten Frauen machten sich zitternd auf den ersten Ansturm der Schatten gefasst. Als sich ein großer, unförmiger Kopf durch die Öffnung schob, stach Niamh mit der Energieklinge zu und durchbohrte den hässlichen Schädel. Die Sense Kajas zischte in einem geschwungenen Bogen in den nächsten Angreifer, der aber nur erbost aufschrie. Als Niamh erneut zum Schlag ansetzte und um die Ecke schlug, spürte sie einen kalten Schmerz. Entsetzt riss sie ihre Hand zurück und starrte entsetzt auf die Stelle, an der eigentlich ihr Unterarm sein sollte. Mit einem panischen Schrei torkelte sie zurück in den großen Saal, in dem Kendra schweißgebadet murmelte, daß sie noch ein wenig Zeit bräuchte... nur noch ein wenig Zeit.

Dann brach eine wahre Flut aus Schatten durch den kleinen Tunnel in die Halle und deckte die drei Frauen in Dunkelheit. Das Chaos hatte gesiegt...

***

Helles Sonnenlicht durchzog den langsam in herbstlichen Farben erstrahlenden Laubwald. In den letzten Tagen ihrer langen Wanderschaft war es kühler geworden und die Gefährten waren in wettertauglichere Kleidung gehüllt. Rücken an Rücken standen Ulfgar, Elenar, Liss, Chora, Kreia und Kim nun dicht beieinander und warteten mit gezogenen Waffen auf die Reaktion der sechs Krieger, die sie umstellt hatten.
Die traditionellen Farben der Gharoodo Räuber blitzten zwischen den Einzelteilen der Lederrüstungen hervor und mit gerunzelter Stirn mußte Kreiia erkennen, daß es sich hier nicht um die einfachen Wegelagerer handelte, die ihr früherer "Geliebter" seit so vielen Monaten nun dermaßen penetrant hinter der kleinen Gruppe herschickte... dies hier waren einige der Elitekrieger Adham Badr al Dins, die dank ihrer Kampfkünste im Lager sogar überdachte Schlafstätten hatten. Die Sache könnte gefährlich werden. Ihre Hand schloß sich fester um den tödlichen Rapir, den sie bereit vor sich hielt.
Ulfgar forderte die Räuber mit ruhiger Stimme nochmal auf, sich die Sache anders zu überlegen und damit ungeschoren davon zu kommen, doch ein sardonisches Grinsen und ein fast gleichzeitiger Angriff der Gharoodo machte auch diese Hoffnungen zunichte.
Während Chora sich im Kampfgetümmel darauf versuchte, möglichst wirkungsvolle Sprüche gegen die Angreifer fliegen zu lassen und dies nur beschränkt Wirkung zeigte, konnten sich Elenar und Ulfgar - der wieder seine Hybrid-Form als Bär angenommen hatte - erneut als beste Kämpfer des kleinen Verbandes beweisen. Liss, die sich in ihrer Art als Schurke und eher unfair kämpfende Dame hinter einen der großen Südländer schwingen wollte, bekam einen kraftvollen Hieb mit einem Krummsäbel ab, der sie fast stürzen ließ und Kim, mit ihren Beschimpfungen und wilden Schlachtrufen ihre Gefährten und vor allem Ulfgars Kampfeskraft unterstütze (bei ihm vor allem durch Bemerkungen über sein in Bärenform doch recht geschmälertes Gemächt), drückte sich schützend zu Kreiia, die verbissen einige Faustschläge abwehrte, dann aber durch einen gezielten Tritt gegen ihr Bein gequält aufschrie. Der kleine Dämon Scirocco hatte sich mittlerweile in den Augen von Liss Angreifer eingekrallt und ließ den Räuber blind schreiend über Waldboden taumeln.
Als sie fast durch den nun doch noch eingesetzten Säbel gänzlich in Gefahr geraten sollte, schlugen mehrere Pfeile im Rücken des Gharoodo Räubers ein und schwer fiel er nach vorne um. Erschrocken sahen alle im Kampf beteiligten auf, als sich eine Gruppe Orks wild brüllend aus dem Gebüsch schlug und sich auf beide Parteien warf.
Grinsend fällte Ulfgar mit einem mächtigen Schwerthieb mehrere Orks, während sich Elenar immer noch mit einem zähen Wüstenräuber ein Schwertduel lieferte und der Gharoodo, der Liss angegriffen hatte, unter einem animalisch geifernden Ork, der ihn zu Boden geworfen hatte, um sein Leben kämpfte. Scirocco hatte sich schon mit schnellen Flügelschlägen in Sicherheit gebracht. Mit einem schnellen Schnitt durchtrennte die Prostituierte die Gurgel des Gharoodo, konnte dem starken Griff des erstaunten Orks entweichen und lief dann wieder in den schützenden Kreis der Gruppe, wo Kim mittlerweile einen der Orks mit ihrem neuen Vorpal-Schwert, das ihr Ulfgar als Schutz überreicht hatte, niedergestreckt hatte und Chora mit immer wieder aufflackernden Stromstößen einen der Wüstenräuber als rauchenden Haufen kochenden Fleisches zurückließ.

Als sich Ulfgar, dessen Hund Tjodalv sich im Bein eines halbtoten Orks verbissen hatte, schon triumphierend zu seinen Gefährten umdrehte, ertönte ein neuer Kampfschrei aus dem Dickicht des Waldes und mit hohen, schnellen Sprüngen flogen drei Schattenpriesterinnen auf den mittlerweile mit Leichen übersähten Kampfplatz. Ein Tritt traf den Barbaren mitten im Gesicht und überrascht stolperte er einige Schritte nach hinten. In ihre übliche Tracht aus schwarzer Seide gearbeiteten Kutten griffen die drei Frauen nun auch Elenar an, die sich mit ihrem Schild schützen konnte, während eine weitere Schattenpriesterin anscheinend unsicher und verängstigt in mitten dichten Farnwuchses stehen blieb und das Treiben verfolgte.
Mit einem kurzen Impuls gab Liss ihrer Rabendame Oselle den Befehl, einen Spruch der Erschöpfung auf die beobachtende Hexe zu sprechen, welcher auch durch einen Angriff des schwarzen Vogels geschickt übertragen wurde. Dies erblickend, schickte Elenar ihre Schneeeule Lor'anth auf die nun wankende junge Frau, die sich schützend zwischen die Farne warf und die Krallenattacken mit wilden Schlägen abwehrte.
Zwei mächtige Hiebe Ulfgars rissen die erste Hexe in den Tod und während ihr abgetrennter Kopf neben ihrer Schwester in das gelbe Laub fiel, wurde auch diese mit dem Schwert des Nordmannes aufgeschlitzt. Verwirrt schauend sank sie auf ihre Knie und hielt sich die klaffende Öffnung an ihrem Bauch.
Die dritte Schattenpriesterin versuchte unterdess, Elenar mit glühenden Handflächen an der Brust zu treffen, die elfische Waldläuferin vereitelte diesen magischen Angriff aber durch einen gezielten Schwerthieb und konnte die aufschreiende Frau letztendlich auch mit weiteren Schlagabfolgen töten.


Fortsetzung im nächsten Posting...
 
Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^

Fortsetzung des letzten Postings...


Lediglich ein Ork stand noch entsetzt zwischen den siegreichen Gefährten und nach einem Fauchen aus Liss' Mund gab er entsetzt Fersengeld.
Während sich Kreiia sogleich daran machte, die Gürteltaschen der Gahroodo Elitekrieger zu durchwühlen, um mit dem essbaren Inhalt einen eventuellen Friedensschluß zwischen ihr und Liss zu erkaufen, schritt Ulfgar in Richtung des Farndickichts, wo immer noch eine junge Schattenpriesterin ohne viel Gegenwehr den Angriffen der Eule auswich und sich am Boden wälzte. Er packte sie und hob sie vor sein zur Bärenfratze verzerrtes Gesicht, bemerkte aber recht schnell, daß sie ihn zwar wahrnahm, aber über seine Schulter entsetzt auf einen anderen Punkt starrte. Skeptisch blickte er sich um... die zuletzt von ihm erschlagene Hexe kniete immer noch am Boden und immer noch ihre lethale Wunde haltend erbrach sie schwarzes Blut, das sich in unrealistischer Geschwindigkeit wie ein lebendiges Leichentuch über den Waldboden ausbreitete. Der Barbar warnte mit einem scharfen Schrei seine Freunde, schnappte sich zur eh fest in seinen Klauen gegriffenen Hexe Tjodalv und lief schnellstmöglichst zwischen den Bäumen davon.
In die entgegengesetzte Richtung liefen Kreiia, Chora und Elenar, die eine etwas verdatterte Kim mit sich zog, doch alle Mühe war vergebens: der schwarze Schleier holte die Fliehenden ein und plötzlich verlor der Wald an Farbe... alles erschien als grauer Nebel, die Bäume wirkten älter und verknöchert, das vom Himmel einfallende Licht wie ein geisterhafter Fremdkörper. In der Ferne hörten sie den Ork noch in seiner Sprache fluchen und als Liss hämisch erwiederte, daß er nun ebenso in der ******* wie sie stecken würde, kamen nur lautstarke Flüche und Beleidigungen zurück.

Ulfgar hatte sich inzwischen im verzerrten Wald umgeblickt und - immer noch in seiner Hybridform als Werbär - die junge Hexe zur Rede gestellt, die sich fest in seinem Griff befand. Diese war aber mit nach oben gerollten Augen ohnmächtig geworden und so war er zurück zum Kampfplatz geschritten, auf dem er seinen Gefährten zurief, sich wieder zu ihm zu begeben.
Entsetzt starrten alle auf das Bild, das sich ihnen bot: zwar waren alle Leichen der Gharoodo und Orks leicht grau getönt immer noch an ihrem Platz, doch umgaben dichte Schatten die Körper der gefallenen Priesterinnen. Sie sahen aus, wie im Tode zusammengekrümmte Riesenspinnen, deren Beine noch in kleineren Nervenkrämpfen vibrierten. Allen kamen die unheimlich glimmenden Augen und blitzenden Zähne in's Gedächtnis, die sie im Regenmacher des Zauberers Reech und der Dimensionstür der Labyrinthstadt unter den Mauern der dunklen Kathedrale des St. Cuthbert Ordens gesehen hatte. Alle erkannten die Formen der Riesenspinnen, die sie damals in Gildring bekämpft hatten, als Untote durch die Rituale am Blutalter die nächtlichen Straßen durchschritten. Sie erinnerten sich an die ausgedörrte Leiche, bewacht durch ebensolche Spinne und bewohnt von unzähligen Jungtieren, die zischend und fiepend in das hohe Gras flohen, als ihre Mutter gegen die Gefährten kämpfte.
Entsetzt sahen sie die ohnmächtige Schattenpriesterin auf Ulfgars Schulter an und auch sie hatte um sich herum eine feine Aura in Form eines solchen Geschöpfes. Angewidert ließ Ulfgar die Spinnenfrau fallen und mit einem festen Seil wurde sie an Händen und Beinen zusammengebunden, während die Abenteurer darüber diskutierten, ob die Hexen nun im Laufe ihrer Ausbildung diese Form annehmen oder schon immer besitzen würden. War dies ein Kult, der aus formwandelnden Menschen bestand oder aber eine Heerschar von Spinnen, die sich als Menschen tarnten.

Aber vor allem war wichtig, wo sie sich denn nun gerade befanden. Das graue Licht des Waldes und die ungewohnten Formen der Pflanzen ließ nichtmehr direkt auf Tarleen schließen. Kim vermutete, daß es sich hier um die Schattenebene handeln würde, die sich wie eine zweite Realität über die Wirklichkeit ziehen sollte - genauso wie eine Lichtebene das Gegenstück dazu bot. Doch war diese Schattenebene den meisten Gelehrten allgemein bekannt und so war es eher unwahrscheinlich, daß sich hier eine dermaßen potentielle Gefahr hätte entwickeln können... schließlich nahmen viele erfahrene Reisende diese Wirklichkeit als Abkürzung durch die Realität. Kreiia und auch Chora konnten das mit ihrem Wissen über die Materie nur bestätigen.
Nein... die Lösung dieser Frage konnte nur durch eine Person allein beantwortet werden und so wurde die junge Schattenpriesterin von Liss mit Hilfe eines Schwalles Wassers geweckt.
Benommen schaute sie sich um und erkannte dann verängstigt die Situation, in der sie sich gerade zu befinden schien.

Während sich Elenar, Kreiia und Kim auf einen der leicht verzerrten Baumstümpfe der Umgebung hockten und Kreiia den leicht verängstigen Kater Ralph beruhigte und etwas von dem Sandkuchen aß, den sie bei einem der Gharoodo gefunden hatte, dann aber doch nicht Liss als Friedensangebot überreichen wollte, machten sich Ulfgar und Liss daran, die Hexe mit professionellen Methoden ala "gute Stadtwache, böse Stadtwache" auszuquetschen, wobei Ulfgar in seiner stark einschüchternden Form die Rolle des fiesen Foltermeisters übernahm und Liss ihren Charm spielen ließ. Zwar wollte sich auf Chora mit Rat und Tat einbringen, doch wurden ihre Bemühungen schnell von den anderen beiden dermaßen untergraben, daß sie entnervt aufgab und das Duo grinsend weiter auf die Hexe, die sich kleinlaut als Rosha vorstellte, einwirkten. Dies alles unterstützte Ulfgar dadurch, daß er eine der borstigen Spinnenbeine einer Hexenleiche abbrach und mit viel Überwindung und Selbstbeherrschung davon abbiß. Nur mit Mühe konnte er sein diabolisches Grinsen aufrechterhalten, als der verdorbene Geschmack des dämonischen Fleisches seine Geschmacksnerven vergewaltigte.
Dieses Schauspiel verängstigte Rosha weiter, doch waren ihre Antworten auf die angesprochenen Themen eher unbefriedigend: ja, die wahre Gestalt der Schattenpriesterinnen war wirklich die einer großen, kräftigen Wolfsspinne und ja, sie hatten vor, nach Tarleen auch Cromshell zu unterwerfen und als Brut- und Fressplatz zu verwerten. Auch stimmte, daß sie aus einer anderen Realität in diese Wirklichkeit geschlüpft waren, was die Aussagen von Reech nur bestätigten. Doch war diese Schattenebene, auf der sie sich gerade befanden, nicht die Heimat dieser Spinnendämonen, noch wußte Rosha, was überhaupt geschehen war, daß eine ihrer Schwestern mit Hilfe ihres erbrochenen Blutes einen Übergang in diese Zwischenwelt geformt hatte. Sie selbst war auch nicht in der Heimat der Spinnen, sondern direkt in Emerald geboren worden und kannte sich somit noch weniger mit allen Aspekten dieses Krieges aus. Sie war nur eine Schwester von vielen.
Doch sehr unzufrieden mit der Information und dem Schweigen Roshas, die auf die Fragen nach dem Anführer dieses Feldzuges nur ihre Lippen zusammenkniff, drohte Ulfgar der gefesselten Dämonin mit dem Brechen ihres Armes und setzte dieses "Versprechen" dann auch tatsächlich um, als sie nur mit geschlossenen Augen auf den Schmerz wartete.
Doch dies war zu viel für Rosha und schreiend entfuhr ihr der Name der Anführerin, die hinter dieser Invasion stand: Cathya...
Wimmernd erklärte die weinende Hexe, daß Cathya in Emerald sitzen und von dort aus den Krieg lenken würde, während mehr und mehr Priesterinnen durch den Dimensionsspalt, den vor über siebenhundert Jahren der fallende Stern gerissen hatte, in die Reiche glitten.

Die Gefährten sahen sich verbittert an und man entschied sich, daß man zuerst einen Weg von dieser Zwischenebene in die Wirklichkeit finden müße, bevor ein weiteres Vorgehen gegen die Spinnen überhaupt denkbar wäre. Chora wußte zwar, daß alle möglichen Plätze und Gegenstände in dieser Ebene ein Tor darstellen könnten, sowie das Blut der getöteten Hexe ein Weg in diese Wirklichkeit war, doch konnte sie mit ihren magischen Kräften keine nahen Punkte erspüren, die sich als solcher Übergang angeboten hätten. Lediglich weiter entfernt im Norden war ein fahles Flackern zu spüren... ungefähr auf Höhe des Städtchens Erkat, daß die Gruppe am Morgen dieses Tages bereits passiert hatte. Man entschied sich, dorthin zurück zu kehren und nach dem Portal zu suchen.
Doch Ulfgar stellte noch die Frage, was mit Rosha passieren sollte... sollten die Gefährten sie mitnehmen oder töten. Letztendlich war sie auch eine dieser dämonischen Spinnen, die schon soviel Unheil und Leid über die Lande brachten. Zwar hatte Ulfgar auch einige andersweitig extreme Erfahrungen mit diesen Hexen gesammelt, wie etwa eine kurze, leidenschaftliche Beziehung mit der Schattenpriesterin Talbetha, auch wenn er damals noch nicht wußte, daß sie in Wirklichkeit eine riesige Spinne war, doch konnte auch er nicht einfach darüber hinweg sehen, daß Rosha eventuell doch eine größere Gefahr darstellen würde, als es derzeit den Anschein hatte.

Liss, Elenar und Kim sprachen sich für eine Tötung der jungen Hexen aus, während Ulfgar und Chora sie lieber weiter gefangen halten würden. Kreiia konnte sich nicht wirklich entscheiden und stimmte letztendlich gegen den Tod Roshas, was die Dämonin erleichtert aufseufzen ließ. Auch auf Kims Bemerkung hin, daß sie letztendlich bereits von diesen Priesterinnen und ihren alptraumhaften Gehilfen getötet worden sei, konnte die Entscheidung nicht rückgängig machen... Rosha blieb am Leben, wurde aber vorsorglich wieder geknebelt und von Ulfgar über die Schulter geworfen, während sich die Gruppe in Richtung Erkat aufmachte.

Immer unheimlicher erschien den Gefährten dieses Schattenabbild des Landes, das von einer schwarz-scheinenden Sonne beleuchtet wurde und als sie sich weiter aus dem verschleierten Wald herausbewegten, erkannten sie dünne Fäden, die durch die Luft gesponnen waren... doch waren sie nicht an Bäumen oder anderen Objekten befestigt, sondern zogen sich sogar durch Hindernisse hindurch bis sie nichtmehr zu sehen waren.
Chora erkannte mit ihrem geschulten Blick, daß diese Fäden auch in der Wirklichkeit Bestand, aber keinen festen Körper hatten und vermutlich bereits bei ihrem morgentlichen Stück Weg zugegen waren, aber einfach nicht entdeckt worden waren. Aber ob es eine Art Alarmsystem sei, konnte sie nicht sagen.
Wieder befragte Ulfgar Rosha und bekam heraus, daß diese Fäden eine Art Nebenprodukt der Spinnendämonen waren, die sie zum rudimentären Austausch von Information benutzten und anscheinend einfach nur durch Zufall in dieser Schattenebene dermaßen deutlich zum Vorschein traten.
Liss versuchte trotz einiger Gegenstimmen einen der Fäden mit ihrem Dolch zu durchschneiden, die Klinge der Waffe rutschte aber ohne jegliche Auswirkung durch den leuchtenden Bereich.Auch Kim testete mit ihrem Vorpal-Schwert, ob die Fäden auf magische Waffen ansprechen würden, nachdem sie dazu aufgefordert worden war... doch auch dies führte zu keinem Ergebnis.
Mit einem unguten Gefühl mehr im Bauch machten sich die Abenteurer weiter auf in Richtung des Stätdchens, in dem die halbelfische Magierin immer noch ein Dimensionsportal vermutete.

Schon bald waren die verdrehten Dächer der in dieser Schattenebene viel zu hohen Häuser zu erkennen, die schmale Straßen von der Last der krummen Gebäude fast erdrückt. Alles wirkte wie das Gemälde eines verrückten Künstlers und vorsichtig schritt die Gruppe an einem knorrigen Baum am Rande der Schattenstadt vorbei. Ein seltsames Wesen, das an einen von Innen nach Außen gestülpten Vogel erinnerte, schreckte von den Ästen des Baumes auf und lenkte den Blick der Gefährten in die Schatten des verzerrten Stammes... eine schlacksige Gestalt wankte aus der Dunkelheit heraus und sie erkannten mit Schrecken die nadeldurchstoßenen Augen und in die Haare eingeflochtene Träume.
Schon einmal waren sie über eine solche Kreatur gestolpert... in den magisch verseuchten Wäldern des Grenzlandes. Zitternd und stöhnend kam die Gestalt weiter auf die kleine Gruppe zu, während sie leise und heiser "Rette mich... hilf mir..." flüsterte.
Noch bevor der heranstürmende Ulfgar das Wesen erreicht hatte, blieben zwei Pfeile Elenars in der Brust des blinden Untieres stecken. Mit einem gewaltigen Hieb des Barbaren wurde die Gestalt nach oben geschleudert, konnte sich aber äußerst geschickt an Ulfgar klammern und auf seinen Rücken ziehen, wo es versuchte, mit seinen langen, kräftigen Fingern die Rüstung zu durchbohren.
Zwei weitere Pfeile der Waldläuferin durchschlugen den verformten Kopf und der Alptraum blieb bewegungslos an Ulfgar hängen. Schnell befreite er sich von der Umklammerung und mit Entsetzen erkannten alle, daß sich noch mehr solcher Wesen aus der Ferne dem Stadtrand näherten.

Niemand hatte Lust, sich weiter mit diesen überraschend flinken und zähen Monstern anzulegen und so liefen die Gefährten - Rosha wieder auf Ulfgars nun erneut menschlicher Schulter - in die schattigen Straßen der so fremden, aber dennoch bekannten Stadt.

Schwarze Gestalten aus purer Dunkelheit blickten ihnen emotionslos entgegen, drehten sich dann aber unteressiert davon und schlürften ihres Weges. Alles wirkte verstörend kalt und fahl.
An einem großen Platz ankommend, auf dessen Mitte ein wasserloser Springbrunnen von weiteren Schattenmenschen umstellt war, die sich durch die Anwesenheit der Abenteuerer nicht im Geringsten gestört zu fühlen schienen, machte die Gruppe halt und Chora fühlte mit ihren magischen Sinnen erneut nach der Quelle der Energien, die ein Tor in die Wirklichkeit vermuten ließen. Nicht unweit dieser Stelle konnte sie ein kleineres Gebiet erspüren, auf das ihre Suche hindeutete und so schritt man in eine kleine Gasse hinein, die für Ulfgar schon fast zu eng erschien... nur Kreiia blieb wie angewurzelt und mit bleichem Gesicht vor dem Eingang der Gasse stehen.

Das Problem war mittlerweile bekannt - wenn auch nicht der Grund - und so entschloß sich Ulfgar, etwas rabiat zu werden: er packte die junge Frau, schwang sie über die Schulter und ging mit großen Schritten in die Häuserschlucht hinein, während Kreiia anfing, wild um sich zu schlagen und dies wiederrum Rosha dazu veranlasste, ebenfalls protestierend unter Kreiias Körper zu treten und sich zu winden. All das störte Ulfgar nur ansatzweise und als sie bei einem kleineren Platz in's Freie traten, ließ er beide Frauen unsanft zu Boden gleiten, was mit einem harten Aufkommen und einer erneuten Ohnmacht für Rosha endete
Während sich Kim etwas um die zitternde Kreiia kümmerte, blickten sich die anderen um und sahen, daß der Platz vollkommen verlassen war und lediglich fünf Häuser direkt angrenzten.
Chora bestätigte, daß das Portal - wenn überhaupt existent – auf jeden Fall irgendwo in der Nähe sein müßte und so bildete man schnell Gruppen, um möglichst gleichzeitig so viele Gebäude wie möglich zu durchsuchen. Nachdem von Ulfgar vorgeschlagen wurde, daß Kim und Kreiia jeweils alleine auf Erkundungsgang geschickt werden würden und Kim schon ungläubig alle anderen anstarrte, warfen auch Elenar und Liss ihre Bedenken ein und so wurde entschieden, daß es nur drei Suchtrupps geben sollte: Elenar und Kim sollten ein großes Haus erkunden, Chora und Kreiia ein schmales, hohes Gebäude und Ulfgar und Liss wollten ein weiteres großes, breites Haus mit mehreren Stockwerken in Augenschein nehmen.
Liss, der das Haus schon beim morgendlichen Besuch des wirklichen Erkats aufgefallen war, schüttelte sich mit Unbehagen und schritt dann vorsichtig ihrem Liebhaber nach...

Die Suche Elenars und Kims verlief ruhig... zwar gab es viele Räume zu besichtigen, in denen auch unzählige der schattenhaften Einwohner dieser Stadt standen und ihnen träge entgegenblickten, doch ergab die Abtastung von Wänden und das Erklimmen des höchsten Stockwerkes nichts. Kein Portal war zu finden und so machten sie sich zurück auf den Weg nach draußen, um zu sehen, ob ihre Gefährten etwas brauchbares gefunden hatten.

Auch Kreiia und Chora durchsuchten gründlich das schmale Haus, in dem aber fast keinerlei Möbel standen und eine lange Leiter in das jeweils höhere Stockwerk führte. Während Kreiia vorerst unten Wache hielt, untersuchte Chora zwar in der Hoffnung, das Portal gefunden zu haben, konzentriert eine extrem weiße Schüssel, die im zweiten Geschoss auf einem Sockel stand, diese fiel aber bei ihrer Berühung zu Boden und zerbrach in dutzende hell leuchtender Scherben, die auch keine weitere Wirkung zeigten.
Als die Magierin den höchsten Raum mit Hilfe der Leiter erreichte und die stetig nervöser werdende Kreiia leise nach Chora rufend nun auch die Leiter nach oben kletterte, erblickte die Halbelfin eine Schattengestalt, die an einem offenen Fenster an einem Teleskop stand und nicht auf ihre Frage hin antwortete, ob sich hier ein Tor in eine andere Ebene befinden würde.
Also schob Chora den schattenhaften Bewohner des Hauses zur Seite und blickte selbst durch die Linse des Apperates... und sah eine Vielzahl an schlacksigen Wesen, die sich immer noch auf die Stadt zubewegten. Doch vor ihren Augen wurde einer von einem sich gerade neu bildenden Spinnenfaden zerschnitten und augenblicklich formten sich mehr und mehr Fäden, die gespenstisch leuchteten. Mit weit aufgerissenen Augen wurde sie der neuen Gefahr bewußt: die Fäden verdichteten sich und vermehrten sich rasend und stellten nun so eine direkte Gefahr für alles auf dieser Ebene dar.
Sie mußten das Portal so schnell wie möglich finden... mit einem warnenden Schrei kletterte sie die Treppe hinunter und auch Kreiia, die die weißen Scherben einige Stockwerke tiefer untersuchte, eilte ihr nach.

Unterdess waren Liss und Ulfgar in dem großen Haus verschwunden. Doch als die Diebin die Schwelle übertrag, zuckte das Bild eines kleinen Raumes durch ihren Kopf. Liss blieb kurz hinter dem großen Torbogen stehen und als Ulfgar verwirrt Inne hielt, erklärte sie ihm, daß sie schon am Morgen beim Anblick des Hauses seltsame Gefühle empfand und hier nicht sein wollte. Ulfgar dachte kurz nach und willigte dann ein, das Haus wieder zu verlassen, ging nach draußen, drehte sich um und... Liss war verschwunden.

Wieder im Erdgeschoss angekommen hatten Kreiia und Chora nur noch die Leiter in den Keller vor sich... alles andere war bereits gründlichst durchsucht worden. Vorsichtig stiegen sie in die dicke Dunkelheit hinab... nichts war zu erkennen. Oder etwa doch?
In der Mitte der Schwärze waberte ein dunkelvioletter Wirbel, der sich wie eine Spirale drehte. Erfreut und aufgeregt stellten sich die beiden Frauen an die Leiter, während Kreiia Choras Hand fasste und sich behutsam zum vermeindlichen Portal vortastete.
Als sie mit einer Fingerspitze den Wirbel berührte, spürte Chora, wie die Hand Kreiias verschwand... sie war alleine im dunklen Keller und der Wirbel vor ihr war ebenfalls verschwunden.


Fortsetzung im nächsten Posting...
 
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