Minza
Geek Queen
Doppeposting (oder so) wegen Zeichenbeschränkung ^^
Fortsetzung aus dem letzten Posting...
Liss stand plötzlich in einem kleinen Raum, dessen Fenster auf den leeren Platz hinausblickte. Sie kannte diesen Raum und wieder erhellte eine Vision ihren Geist: der Raum ist in normalem Licht getränkt und ein junges Mädchen - sie selbst - steht am Fenster.
Sie schüttelte ihren Kopf und blickte hinaus auf den Platz, der immer noch im fahlen Licht der Schattenebene lag. Zu ihrem Erstaunen sah sie nun mehrere Personen um die nächste Hausecke kommen und erkannte entsetzt ihre Gefährten und auch sich selbst. Alles war so, wie sie es vorher selbst erlebt hatte... während sie sich panisch umschaute und wieder zurück aus dem Fenster blickte, wiederholte sich das Schauspiel erneut und wieder betrat sie selbst den kleinen Platz, während Ulfgar Kreiia und Rosha zu Boden gleiten ließ.
Ein weiterer Lichtblitz... das Innere einer niedrigen, schmutzigen Hütte, die mit Kräutern und Fetischen ausgefüllt ist. Vor einer kleinen Feuergrube sitzt eine in Fetzen gekleidete Frau, ihr gegenüber ein Mann und eine weinende Frau, die einen kleinen Korb mit einem Neugeborenen vor sich liegen haben - ebenfalls sie?
Die Besitzerin des Hauses spricht den Mann mit dem Namen Lije Giskard an und sagt, daß sie die kleine Vasilia wahrhaftig in Sicherheit bringen kann... für das nötige Endgeld.
Die Frau beginnt, heftiger zu weinen und Lije flüstert ihr zu, daß die untoten Armeen von Lord Átor bereits in Tarleen angekommen seien. Sie müßten Vasilia weit weg schicken, damit sie in Sicherheit wäre. Die Frau nickt schluchzend und als die Magierin einen Beutel mit Münzen überreicht bekommt, nimmt sie den Korb, fängt an leise zu singen und den Korb zu wiegen und plötzlich ist dieser nicht mehr in ihren Händen... die Frau schreit gequält auf und ihr Mann drückt sie tröstend an sich.
Liss blieb erstarrt am Fenster des grauen Zimmers stehen, während sich eine dunkle Wolke von hinten durch die Tür näherte...
Ulfgar zog seine Waffe und schnupperte mit seinen neuen Geruchtsfähigkeiten, die ihm auch in seiner menschlichen Form gute Dienste erwiesen. Ihr Duft kam eindeutig von oben und so stürmte er die breiten Stufen der Treppe hinauf durch die grauen Gänge des Hauses, Tjodalv ihm knurrend auf den Fersen. Immer wieder zerschlug er in seiner Wut Möbel und presste einen der stummen Schattenfiguren an die Wand, die auf seine lautstarke Frage, wo Liss sei, lediglich wortlos vor sich hin bibberte. Ulfgar warf die Gestalt verächtlich in die Ecke und stürmte weiter die Treppe hinauf.
Als er den dritten Stock erreichte, sah er einen unförmigen Körper, der wie Rauch wirkte und der sich in ein Zimmer bewegte, aus dem Liss' Geruch zu dringen schien. Schnell die Distanz dorthin überbrückend hieb er in die Gestalt hinein, wurde aber mit einem heftigen Ruck von der erstickenden Substanz des Wesens umhüllt, während er eine gerade aus einer Trance gleitenden Liss am Fenster eines kleinen Zimmers stehen saß.
Erneut hackte er mit seinem Schwert in die körperlose Masse, während nun auch Liss mit zu sich gekommen war und entsetzt ihren Dolch zog. Während sie ebenfalls mit der Klinge ohne großen Erfolg in den Schwaden des Angreifers versank, erzielte Ulfgar einen glücklichen Treffer in die vielen, leicht glühenden Punkte, die anscheinend die Augen der Gestalt waren. Mit einem fast unhörbaren Schrei zuckte es wabernd zurück.
Breit grinsend rammte Ulfgar erneut in diese anscheinend empfindliche Stelle und nach einem weiteren Schrei sank die Rauchwolke mit schnellen Bewegungen in den Boden.
Der Kampf war geschlagen und zusammen verließen Ulfgar und Liss schleunigst das trügerische Gebäude.
Kim und Elenar waren mittlerweile wieder auf dem Platz, als Chora wild mit ihren Armen winkend aus dem schmalen Haus rannte und schrie, daß Kreiia verschwunden war.
Kreiia war unterdess mit ihrem Gesicht in einem Sack Kartoffeln gelandet und hatte schnell festgestellt, daß sie in einem kleinen Kellerraum festsaß, indem auch Steckrüben und Zwiebeln gelagert waren, dessen dicke Tür verschlossen war und lediglich ein schmales Kellerfenster Licht herein ließ. Doch es war klares Sonnenlicht und wenigstens erkannte sie, daß sie wirklich ihren Weg zurück in die Realität gefunden hatte. Doch wo waren die anderen...?
Als Ulfgar zusammen mit Liss das Haus verließen, sahen sie schon, wie die anderen sich beratschlagten und wurden schnell über die zerschneidenden Spinnenfäden und den gefundenen, darauf aber gleich wieder verlorenen Dimensionswirbel mit der verschwundenen Kreiia aufgeklärt. Auch sie erzählten von den Vorkommnissen im Haus, wobei Liss ihre Visionen und ihr Wissen über das alte Gebäude ausließ... sie wollte nichts über das Waisenhaus erzählen, in dem sie anscheinend die ersten Jahre ihres Lebens aufgewachsen war und wollte niemanden verraten, daß sie nun einen Blick auf ihre Eltern erhascht hatte.
Andere Probleme waren eh dinglicher: das Tor schien zu springen und sich nach jeder Benutzung an einem anderen Ort erneut zu formen. Man entschied sich, auch die restlichen Gebäude zu untersuchen und so versammelten sich alle am Eingang eines weiteren, schmalen Hauses, während Elenar und Chora den oberen Stock erkundeten. Nach einigen Minuten hörten sie von unten Kims Gemaule, daß es "ja wohl nicht dermaßen schwer wäre, dieses Portal erneut zu finden und hätte sie mal ein wenig rumgeschaut, wäre..."
Und dann war nur noch ein leises plop zu hören und als sie nachsahen, war von Kim weit und breit keine Spur zu sehen. Nur ein leicht violetter Dunst verwehte in der Mitte des unteren Raumes. Anscheinend war Kim durch Zufall genau in das sich manifestierende Portal gelaufen und hatte eine erneute Reise in die Realität für die anderen erschwert.
Draußen war unterdess Ulfgar auf eines der schlacksigen Wesen aufmerksam geworden, das trotz nadelbesteckter Augen zielstrebig eine Hausecke umrundete und auf ihn zusteuerte.
Wieder recht angewiedert verwandelte er sich in seine Hybrid-Bärenform und ließ die Gestalt nahe genug an sich heran kommen, um ihm einen kräftigen Tritt zu verpassen. Mit einem leichten Knacken kam das um Hilfe winselnde Untier auf dem Boden auf, rappelte sich dann auf und wankte erneut auf den Barbaren zu, während sich Liss in der offenen Türe des Hauses verschanzte.
Ein weiterer Tritt Ulfgars traf wieder, die Kreatur blieb diesmal aber am Bein des fluchenden Nordmannes haften und klammerte sich mit wehenden Traumhaaren fest, während es begann, mehr und mehr Druck auszuüben und seine Zähne in Richtung des Oberschenkels zu bewegen.
Mit einem beherzten Schwung, schlug Ulfgar mit seinem Schwert in den Rücken der Kreatur und Liss sah nur noch, wie aus dem Rücken der Bestie ein violetter Schein drang und Ulfgar mitsamt der immer noch auf seiner Schulter liegenden Rosha von einem Augenblick zum anderen verschwand.
Chora und Elenar hatten derzeit die Suche im Haus aufgegeben und als alle sahen, daß noch mehr der schlacksigen Gestalten den Platz betraten und ein sichtlich verwirrter Tjodalv nach seinem Herrschen kläffte, wurde ein leicht violettes Wabern in der Mitte des Platzes sichtbar.
Niemand mußte extra aufgeforder werden und selbst Ulfgars Hund lief schnellst möglichst auf das sich öffnende Portal zu, das sich mit einem farbigen Blitz in weißes Licht auflöste, als es mit einer großen Schockwelle alle Gefährten einhüllte.
Ulfgar merkte, daß er fiel und konnte die schemenhaften Umrisse einiger Menschen ausmachen. Schnell verwandelte er sich noch im Sturz in seine menschliche Urform zurück und kam dann schwer auf dem gepflasterten Boden Erkats auf. Um ihn herum bildete sich eine Menschentraube.
Lächelnd aufstehend wischte er sich den Staub von der Rüstung, schulterte die immer noch ohnmächtige Rosha und pries den Wanderzirkus an, der in diesen Tagen die Stadt besuchen würde, konnte die Anwohner damit soweit überzeugen, damit er sich aus dem Staub machen konnte und hörte gerade noch, wie eine Mutter ihrem erfreuten Jungen versprach, auch eine Vorstellung zu besuchen.
Dann bog er schon um eine Ecke und ging dem einzigen Geruch nach, den er von seinen Gefährten wahrnehmen konnte: Kreiia...
Mit einem lauten Platschen landeten Chora, Liss, Elenar und Tjodalv im Brunnen des kleinen Stadtplatzes. Über ihnen drehten Lor'anth und Oselle ihre Kreise und eine kleine Gruppe Menschen, die beisammen standen und über einen kommenden Wanderzirkus diskutierten - unter anderem ein höchst erfreuter Junge, der das Spektakel kaum erwarten konnte.
Als sie unter den tadelnden Augen weiterer Anwohner aus dem feuchten Nass stiegen, wurde die Tür eines angrenzenden Hauses geöffnet und ein kräftiger Mann warf eine Beleidigungen verteilende Kim auf die Straße. Außer Ulfgar und Kreiia waren anscheinend alle wirklich hier angekommen... doch wo waren die beiden?
Ulfgar folgte dem Geruch der Kundschafterin und kam an einem kleinen Kellerfenster an der Rückseite eines Hauses an. Nach einem kurzen Nachfragen erklang ihre Stimme aus der Dunkelheit und sie sagte, daß sie die Türe nicht aufbekommen würde und Hilfe benötigen würde. Ulfgar erwiederte grinsend, daß sie da unten mit all den Kartoffeln und Rüben ja wohl kaum verhungern würde und ging dann zufrieden wieder um das Haus herum, während Kreiias Schreie, daß er gefälligst sofort zurückkommen solle, hinter ihm leiser wurden.
Erneut das Haus umrundend lief er seinen suchenden Gefährten in die Arme und kam mit ihnen kurze Zeit später vor einer Türe zum stehen. Ulfgar klopfte an, wartete einige Sekunden, klopfte nochmal und versuchte dann, die Klinke zu drücken... die Tür schwang auf. Nach einigen Schritten in das Haus hinein stellte sich jedoch ein altes Weiblein in den Weg, das sich anscheinend nur sehr schwerfällig mit Hilfe eines Gehstockes auf das Klopfen hatte reagieren können und nun den Barbaren entsetzt anstarrte.
Der vergewisserte das Weiblein, daß sie keine Angst zu haben bräuchte - jemand würde in ihrem Keller festsitzen und er wäre von der Stadtwache. Das Weiblein entgegnete, daß sie alle von der Stadtwache kennen würde, da ihr Sohn einer der Wachen wäre.
Als Ulfgar dann auch noch behauptete, ihr Sohn zu sein, schrie sie um Hilfe und forderte das sofortige Anrücken besagter Stadtwachen an, während Ulfgar sie entnervt beiseite schob, zum Keller ging und Kreiia aus ihrem Pseudo-Gefängnis entließ.
Während einige Stockhiebe an ihm abprallten, legte er ihr noch eine Platinmünze auf den Tisch in der Stube, schritt nach draußen, verabscheidete sich nochmal monoton vom alten Weiblein und atmete an der frischen Herbstluft Erkats tief durch.
Alle hatten ihren Weg zurück in die Realität gefunden, doch war sich mindestens Liss nicht sicher, ob es auch die richtige Zeit wäre... zu seltsam kam ihr der Blick auf die immer und immer wieder ankommende Gruppe auf dem kleinen Platz in der Schattenebene vor.
Nach einem Magier wollte aber auch keiner in einem von Spinnendämonen besetzten Land fragen und so gingen die Gefährten mitsamt Rosha zum nächsten Gasthaus, dessen Front mit großen Brennnesseln und Marienkäfern bemalt war und deren pummelige Wirtin sie trotz einiger seltsamer Blicke auf die bewußtlose Hexe in der "Brennnessel" herzlich willkommen hieß.
Doch auch Milch, Bier und ein heißes Bad konnte die Abenteuerer nicht vergessen lassen, welche Strapazen und dunklen Erkenntnisse sie heute überstanden hatten... die Schatten sammelten sich weiter.
--------------------
Ja, das war für einige dann etwas viel, aber was soll man machen
Die ganze Geschichte mit Liss' Visionen war für die meisten erstmal etwas verwirrend, aber Dyesce erkannte ziemlich schnell, was ich hier "verbrochen" hatte: die beiden Bauern, die die kleine Vasilika eigentlich weit weg in Sicherheit schicken wollten, aber das Baby leider 500 Jahre zurück in der Vergangenheit landete, waren die Eltern ihres anderen D&D Charakteres Daneel Giskard, seins Zeichens Schwertkünstler und Verlobter meiner Paladin Senji Starlight
Was es nicht alles gibt...
Das nächste Abenteuer, das wir in dieser Kampagne spielen werden, hat noch einige Wochen zu warten, aber dann geht es mit "Im Tempel des Blutes" direkt weiter immer tiefer in die Schatten ^^
Nächsten Sonntag zocken wir mit GeeGee und Laubi das nächste Broken Spine Abenteuer (wir erinnern und: Riesenraube zertrümmert kampfumtobte und Vongsaat-verseuchte Stadt) und demnächst dürften Lain mit dem neuen Shadowrun Bericht zu meinem letzten Abenteuer und Dyesce mit dem neuen Treasure Hunter Abenteuer (ebenfalls mein Abenteuer) hier aufwarten... lassen wir uns überraschen
Fortsetzung aus dem letzten Posting...
Liss stand plötzlich in einem kleinen Raum, dessen Fenster auf den leeren Platz hinausblickte. Sie kannte diesen Raum und wieder erhellte eine Vision ihren Geist: der Raum ist in normalem Licht getränkt und ein junges Mädchen - sie selbst - steht am Fenster.
Sie schüttelte ihren Kopf und blickte hinaus auf den Platz, der immer noch im fahlen Licht der Schattenebene lag. Zu ihrem Erstaunen sah sie nun mehrere Personen um die nächste Hausecke kommen und erkannte entsetzt ihre Gefährten und auch sich selbst. Alles war so, wie sie es vorher selbst erlebt hatte... während sie sich panisch umschaute und wieder zurück aus dem Fenster blickte, wiederholte sich das Schauspiel erneut und wieder betrat sie selbst den kleinen Platz, während Ulfgar Kreiia und Rosha zu Boden gleiten ließ.
Ein weiterer Lichtblitz... das Innere einer niedrigen, schmutzigen Hütte, die mit Kräutern und Fetischen ausgefüllt ist. Vor einer kleinen Feuergrube sitzt eine in Fetzen gekleidete Frau, ihr gegenüber ein Mann und eine weinende Frau, die einen kleinen Korb mit einem Neugeborenen vor sich liegen haben - ebenfalls sie?
Die Besitzerin des Hauses spricht den Mann mit dem Namen Lije Giskard an und sagt, daß sie die kleine Vasilia wahrhaftig in Sicherheit bringen kann... für das nötige Endgeld.
Die Frau beginnt, heftiger zu weinen und Lije flüstert ihr zu, daß die untoten Armeen von Lord Átor bereits in Tarleen angekommen seien. Sie müßten Vasilia weit weg schicken, damit sie in Sicherheit wäre. Die Frau nickt schluchzend und als die Magierin einen Beutel mit Münzen überreicht bekommt, nimmt sie den Korb, fängt an leise zu singen und den Korb zu wiegen und plötzlich ist dieser nicht mehr in ihren Händen... die Frau schreit gequält auf und ihr Mann drückt sie tröstend an sich.
Liss blieb erstarrt am Fenster des grauen Zimmers stehen, während sich eine dunkle Wolke von hinten durch die Tür näherte...
Ulfgar zog seine Waffe und schnupperte mit seinen neuen Geruchtsfähigkeiten, die ihm auch in seiner menschlichen Form gute Dienste erwiesen. Ihr Duft kam eindeutig von oben und so stürmte er die breiten Stufen der Treppe hinauf durch die grauen Gänge des Hauses, Tjodalv ihm knurrend auf den Fersen. Immer wieder zerschlug er in seiner Wut Möbel und presste einen der stummen Schattenfiguren an die Wand, die auf seine lautstarke Frage, wo Liss sei, lediglich wortlos vor sich hin bibberte. Ulfgar warf die Gestalt verächtlich in die Ecke und stürmte weiter die Treppe hinauf.
Als er den dritten Stock erreichte, sah er einen unförmigen Körper, der wie Rauch wirkte und der sich in ein Zimmer bewegte, aus dem Liss' Geruch zu dringen schien. Schnell die Distanz dorthin überbrückend hieb er in die Gestalt hinein, wurde aber mit einem heftigen Ruck von der erstickenden Substanz des Wesens umhüllt, während er eine gerade aus einer Trance gleitenden Liss am Fenster eines kleinen Zimmers stehen saß.
Erneut hackte er mit seinem Schwert in die körperlose Masse, während nun auch Liss mit zu sich gekommen war und entsetzt ihren Dolch zog. Während sie ebenfalls mit der Klinge ohne großen Erfolg in den Schwaden des Angreifers versank, erzielte Ulfgar einen glücklichen Treffer in die vielen, leicht glühenden Punkte, die anscheinend die Augen der Gestalt waren. Mit einem fast unhörbaren Schrei zuckte es wabernd zurück.
Breit grinsend rammte Ulfgar erneut in diese anscheinend empfindliche Stelle und nach einem weiteren Schrei sank die Rauchwolke mit schnellen Bewegungen in den Boden.
Der Kampf war geschlagen und zusammen verließen Ulfgar und Liss schleunigst das trügerische Gebäude.
Kim und Elenar waren mittlerweile wieder auf dem Platz, als Chora wild mit ihren Armen winkend aus dem schmalen Haus rannte und schrie, daß Kreiia verschwunden war.
Kreiia war unterdess mit ihrem Gesicht in einem Sack Kartoffeln gelandet und hatte schnell festgestellt, daß sie in einem kleinen Kellerraum festsaß, indem auch Steckrüben und Zwiebeln gelagert waren, dessen dicke Tür verschlossen war und lediglich ein schmales Kellerfenster Licht herein ließ. Doch es war klares Sonnenlicht und wenigstens erkannte sie, daß sie wirklich ihren Weg zurück in die Realität gefunden hatte. Doch wo waren die anderen...?
Als Ulfgar zusammen mit Liss das Haus verließen, sahen sie schon, wie die anderen sich beratschlagten und wurden schnell über die zerschneidenden Spinnenfäden und den gefundenen, darauf aber gleich wieder verlorenen Dimensionswirbel mit der verschwundenen Kreiia aufgeklärt. Auch sie erzählten von den Vorkommnissen im Haus, wobei Liss ihre Visionen und ihr Wissen über das alte Gebäude ausließ... sie wollte nichts über das Waisenhaus erzählen, in dem sie anscheinend die ersten Jahre ihres Lebens aufgewachsen war und wollte niemanden verraten, daß sie nun einen Blick auf ihre Eltern erhascht hatte.
Andere Probleme waren eh dinglicher: das Tor schien zu springen und sich nach jeder Benutzung an einem anderen Ort erneut zu formen. Man entschied sich, auch die restlichen Gebäude zu untersuchen und so versammelten sich alle am Eingang eines weiteren, schmalen Hauses, während Elenar und Chora den oberen Stock erkundeten. Nach einigen Minuten hörten sie von unten Kims Gemaule, daß es "ja wohl nicht dermaßen schwer wäre, dieses Portal erneut zu finden und hätte sie mal ein wenig rumgeschaut, wäre..."
Und dann war nur noch ein leises plop zu hören und als sie nachsahen, war von Kim weit und breit keine Spur zu sehen. Nur ein leicht violetter Dunst verwehte in der Mitte des unteren Raumes. Anscheinend war Kim durch Zufall genau in das sich manifestierende Portal gelaufen und hatte eine erneute Reise in die Realität für die anderen erschwert.
Draußen war unterdess Ulfgar auf eines der schlacksigen Wesen aufmerksam geworden, das trotz nadelbesteckter Augen zielstrebig eine Hausecke umrundete und auf ihn zusteuerte.
Wieder recht angewiedert verwandelte er sich in seine Hybrid-Bärenform und ließ die Gestalt nahe genug an sich heran kommen, um ihm einen kräftigen Tritt zu verpassen. Mit einem leichten Knacken kam das um Hilfe winselnde Untier auf dem Boden auf, rappelte sich dann auf und wankte erneut auf den Barbaren zu, während sich Liss in der offenen Türe des Hauses verschanzte.
Ein weiterer Tritt Ulfgars traf wieder, die Kreatur blieb diesmal aber am Bein des fluchenden Nordmannes haften und klammerte sich mit wehenden Traumhaaren fest, während es begann, mehr und mehr Druck auszuüben und seine Zähne in Richtung des Oberschenkels zu bewegen.
Mit einem beherzten Schwung, schlug Ulfgar mit seinem Schwert in den Rücken der Kreatur und Liss sah nur noch, wie aus dem Rücken der Bestie ein violetter Schein drang und Ulfgar mitsamt der immer noch auf seiner Schulter liegenden Rosha von einem Augenblick zum anderen verschwand.
Chora und Elenar hatten derzeit die Suche im Haus aufgegeben und als alle sahen, daß noch mehr der schlacksigen Gestalten den Platz betraten und ein sichtlich verwirrter Tjodalv nach seinem Herrschen kläffte, wurde ein leicht violettes Wabern in der Mitte des Platzes sichtbar.
Niemand mußte extra aufgeforder werden und selbst Ulfgars Hund lief schnellst möglichst auf das sich öffnende Portal zu, das sich mit einem farbigen Blitz in weißes Licht auflöste, als es mit einer großen Schockwelle alle Gefährten einhüllte.
Ulfgar merkte, daß er fiel und konnte die schemenhaften Umrisse einiger Menschen ausmachen. Schnell verwandelte er sich noch im Sturz in seine menschliche Urform zurück und kam dann schwer auf dem gepflasterten Boden Erkats auf. Um ihn herum bildete sich eine Menschentraube.
Lächelnd aufstehend wischte er sich den Staub von der Rüstung, schulterte die immer noch ohnmächtige Rosha und pries den Wanderzirkus an, der in diesen Tagen die Stadt besuchen würde, konnte die Anwohner damit soweit überzeugen, damit er sich aus dem Staub machen konnte und hörte gerade noch, wie eine Mutter ihrem erfreuten Jungen versprach, auch eine Vorstellung zu besuchen.
Dann bog er schon um eine Ecke und ging dem einzigen Geruch nach, den er von seinen Gefährten wahrnehmen konnte: Kreiia...
Mit einem lauten Platschen landeten Chora, Liss, Elenar und Tjodalv im Brunnen des kleinen Stadtplatzes. Über ihnen drehten Lor'anth und Oselle ihre Kreise und eine kleine Gruppe Menschen, die beisammen standen und über einen kommenden Wanderzirkus diskutierten - unter anderem ein höchst erfreuter Junge, der das Spektakel kaum erwarten konnte.
Als sie unter den tadelnden Augen weiterer Anwohner aus dem feuchten Nass stiegen, wurde die Tür eines angrenzenden Hauses geöffnet und ein kräftiger Mann warf eine Beleidigungen verteilende Kim auf die Straße. Außer Ulfgar und Kreiia waren anscheinend alle wirklich hier angekommen... doch wo waren die beiden?
Ulfgar folgte dem Geruch der Kundschafterin und kam an einem kleinen Kellerfenster an der Rückseite eines Hauses an. Nach einem kurzen Nachfragen erklang ihre Stimme aus der Dunkelheit und sie sagte, daß sie die Türe nicht aufbekommen würde und Hilfe benötigen würde. Ulfgar erwiederte grinsend, daß sie da unten mit all den Kartoffeln und Rüben ja wohl kaum verhungern würde und ging dann zufrieden wieder um das Haus herum, während Kreiias Schreie, daß er gefälligst sofort zurückkommen solle, hinter ihm leiser wurden.
Erneut das Haus umrundend lief er seinen suchenden Gefährten in die Arme und kam mit ihnen kurze Zeit später vor einer Türe zum stehen. Ulfgar klopfte an, wartete einige Sekunden, klopfte nochmal und versuchte dann, die Klinke zu drücken... die Tür schwang auf. Nach einigen Schritten in das Haus hinein stellte sich jedoch ein altes Weiblein in den Weg, das sich anscheinend nur sehr schwerfällig mit Hilfe eines Gehstockes auf das Klopfen hatte reagieren können und nun den Barbaren entsetzt anstarrte.
Der vergewisserte das Weiblein, daß sie keine Angst zu haben bräuchte - jemand würde in ihrem Keller festsitzen und er wäre von der Stadtwache. Das Weiblein entgegnete, daß sie alle von der Stadtwache kennen würde, da ihr Sohn einer der Wachen wäre.
Als Ulfgar dann auch noch behauptete, ihr Sohn zu sein, schrie sie um Hilfe und forderte das sofortige Anrücken besagter Stadtwachen an, während Ulfgar sie entnervt beiseite schob, zum Keller ging und Kreiia aus ihrem Pseudo-Gefängnis entließ.
Während einige Stockhiebe an ihm abprallten, legte er ihr noch eine Platinmünze auf den Tisch in der Stube, schritt nach draußen, verabscheidete sich nochmal monoton vom alten Weiblein und atmete an der frischen Herbstluft Erkats tief durch.
Alle hatten ihren Weg zurück in die Realität gefunden, doch war sich mindestens Liss nicht sicher, ob es auch die richtige Zeit wäre... zu seltsam kam ihr der Blick auf die immer und immer wieder ankommende Gruppe auf dem kleinen Platz in der Schattenebene vor.
Nach einem Magier wollte aber auch keiner in einem von Spinnendämonen besetzten Land fragen und so gingen die Gefährten mitsamt Rosha zum nächsten Gasthaus, dessen Front mit großen Brennnesseln und Marienkäfern bemalt war und deren pummelige Wirtin sie trotz einiger seltsamer Blicke auf die bewußtlose Hexe in der "Brennnessel" herzlich willkommen hieß.
Doch auch Milch, Bier und ein heißes Bad konnte die Abenteuerer nicht vergessen lassen, welche Strapazen und dunklen Erkenntnisse sie heute überstanden hatten... die Schatten sammelten sich weiter.
--------------------
Ja, das war für einige dann etwas viel, aber was soll man machen
Die ganze Geschichte mit Liss' Visionen war für die meisten erstmal etwas verwirrend, aber Dyesce erkannte ziemlich schnell, was ich hier "verbrochen" hatte: die beiden Bauern, die die kleine Vasilika eigentlich weit weg in Sicherheit schicken wollten, aber das Baby leider 500 Jahre zurück in der Vergangenheit landete, waren die Eltern ihres anderen D&D Charakteres Daneel Giskard, seins Zeichens Schwertkünstler und Verlobter meiner Paladin Senji Starlight
Was es nicht alles gibt...
Das nächste Abenteuer, das wir in dieser Kampagne spielen werden, hat noch einige Wochen zu warten, aber dann geht es mit "Im Tempel des Blutes" direkt weiter immer tiefer in die Schatten ^^
Nächsten Sonntag zocken wir mit GeeGee und Laubi das nächste Broken Spine Abenteuer (wir erinnern und: Riesenraube zertrümmert kampfumtobte und Vongsaat-verseuchte Stadt) und demnächst dürften Lain mit dem neuen Shadowrun Bericht zu meinem letzten Abenteuer und Dyesce mit dem neuen Treasure Hunter Abenteuer (ebenfalls mein Abenteuer) hier aufwarten... lassen wir uns überraschen