Doppeposting (oder so) wegen Zeichenbeschränkung ^^
Fortsetzung aus dem letzten Posting...
Zwei Wochen später kamen sie an der kleinen Hütte Roriks an, der bereits im Türrahmen angelehnt stand und mit verschränkten Armen auf sie wartete. Auf die Anfrage, ob es Beth gut ginge, nickte er lächelnd, während seine Blicke fragend die kleine Gruppe absuchten. "Wie geht es dem Kind?" wurde gefragt und das Lächeln des sonst so grimmigen Mannes wurde breiter.
"Seht selbst nach... beide sind in der Stube."
Die Gefährten stiegen aus ihren Sätteln und betraten die Hütte und als Elenar als letzte an Rorik vorbeischritt, blieb sie stehen und sagte ihm leise, daß Ulriz den Tod gefunden hatte, was dieser mit ernster Miene und einem Nicken quittierte.
Dann sagte die Elfin ihm, daß auch Carrigan gestorben war und das Gesicht des Ketzers erschlaffte im Angesicht dieser Nachricht. Schwer schluckend schloß er hinter sich die Türe und sagte lange nichtsmehr, während die Gefährten sich um die in der Stube sitzende Beth scharten, die ein kleines Bündel in den Armen hielt.
Als die anderen bemerkten, daß Ulfgar schon vorsichtshalber seine Waffe gezogen hatte und vorsichtig auf das Bündel schaute, wollte Liss die Sache ein für allemal hinter sich bringen... sie bat Beth, ihr das Neugeborene zu geben und machte sich schon auf das Schlimmste gefasst, doch streckte sich eine rosafarbene kleine Hand nach ihrer Nase aus, als sie zwischen die weichen Laken schaute.
Ein niedliches, kleines Mädchen mit strahlend blauen Augen und einem buschigen, rotblonden Schopf starrte ihr mit o-förmigen Mund und hochgezogenen Augenbrauen entgegen.
Lächelnd drückte Liss das Kind an sich und Erleichterung machte sich im Raum breit. Das Kind war nicht im Mutterleib magisch verstrahlt worden und die Gefahr schien abgewandt.
Beth nahm die kleine Alison wieder an sich und den restlichen Tag erzählten die Gefährten Rorik und der jungen Mutter von ihren Erlebnissen und dem Tod Carrigans.
Aber nun sollte die Reise wieder zurück in ihre eigene Welt gehen, doch wußte Rorik nicht, wie er dazu beitragen sollte, daß sich die Kameraden wieder in ihrer Zeit und unter ihrer Sonne finden sollten.
Also brach man auf, um im Kartographieraum nach Hinweisen auf eine mögliche Rückreise zu suchen. Man verabschiedete sich vom Ketzer, der versprach, sich um Beth und Alison zu kümmern und auch wurden Mutter und Kind alles Gute für die Zukunft gewünscht.
Dann machten sie sich auf nach Chesterwick, wo sie vor einem Monat die Reise im Stern begonnen hatten.
Einige Nächte später kamen sie an der kleinen Siedlung an und erklommen mit ihren Poniks rasch den grünen Hügel, auf dem die Tempelanlage stand, unter der der Kartographieraum lag. Immer noch waren dort Hinweise auf die Arbeiten zu sehen, die gerade stattfanden und als sich die Gefährten mit ihren Tieren (die Poniks hatten sich aus Angst vor der steilen Treppe geweigert, die Tiefen des Raumes anzusteuern) in der Mitte des Gewölbes standen, holte Kreiia das kleine Büchlein hervor, das sie in der spinnenverseuchten Zukunft des Sternes hier gefunden hatten.
Sie konzentrierte sich auf die vergilbten Seiten des in Leder eingeschlagenen Bandes und wieder wehten die einzelnen Blätter auf und die Zeichen begannen zu leuchten, während sich der Raum um die Gruppe herum in ein milchiges Licht tauchte.
Als das Licht verschwunden war, sah der Raum um sie herum älter und benutzer aus. Doch waren hier keine Spuren von Kämpfen und Spinnweben zu finden, sondern lediglich saubere Böden und Öllampen eine fast schon heilige Atmosphäre verbreiteten. Kein Riss durchzog die Decke.
Doch waren sie wirklich in der richtigen Zeit? Eventuell hatten die Spinnen nur noch nicht die Macht übernommen.
Vorsichtig schlich man nach draußen und sah am Fuße des Hügels Chesterwick im Dunkeln der Nacht liegen. Licht brannte in den Fenstern und bei genauem Hinsehen fiel einigen Gefährten auf, daß einige Häuser und Türmchen nicht mit dem Chesterwick übereinstimmten, in dem sie Carry trafen.
Auch beriet man sich, ob man Kim, falls man sie wieder finden würde, sagen sollte, was sie denn wirklich war. Man entschied sich, dies zu tun, wenn auch auf eine schonende Art und Weise.
Zusammen machte man sich auf den Weg zum Dorf und schon bald wurde klar, daß Feierlichkeiten stattfanden. Musik wurde gespielt und der Geruch von gebratenem Fleisch und Met durchzog die Luft. Auf die Frage hin, was denn der Grund des Festes sei, sagte ein angetrunkener Jüngling, daß es keinen gebe und man einfach nur so tanzen und trinken wolle. Als dann auch noch Ulfgar umarmt und "Freund" genannt wurde, rümpfte der Hühne grimmig die Nase, als dann aber die Rede von Bier und anderem Trunk war, hellte sich seine Miene auf und zusammen betraten die Abenteurer eines der Häuser, in dem gesungen und gelacht wurde.
Der Hausbesitzer gab gleich Krüge aus und während die Gefährten wieder gefragt wurden, woher sie denn kämen und sie wieder erzählten, sie seinen aus einem kleinen, abgelegenen Dörfchen auf der anderen Seite der Welt, versuchten sie herauszufinden, ob die Daten aus dem kleinen Büchlein irgendjemanden etwas sagen würden. Doch das taten sie nicht und auch eine Carrigan kannte keiner. Auf die Frage nach der Weltenseele taten die Feiernden dies als altes Märchen ab und während Kreiia sich zu einem alten Geschichtenerzähler setzte und seinen Worten lauschte, fragte sich Ulfgar in der Stube zum Dorfschmied durch.
Als er dann vor der kräftigen und durchaus angetrunkenen Frau stand, bat er sie, die goldene Schuppenrüstung zu schätzen und sie warf ihm den Brustpanzer mit einem lauten Lachen wieder entgegen... er hätte einen guten Fang gemacht, meinte sie. Zwar nicht unbedingt das, was Ulfgar wissen wollte, aber so konzentrierte er sich wieder auf seinen Krug und ließ sich im Strom der Feier treiben.
Die anderen fragten weiter nach bekannten Magiern in diesen Breitengraden und seltsamen Geschehnissen und alle ihre Fragen wurden mit Kopfschütteln abgetan, denn keiner kannte hier solches Zauberwerk und erst, als die Sprache auf Monster kamen, machte der Hausherr große Augen und flüsterte den Gefährten zu, daß er ihnen sehr wohl Monster zeigen könnte: der Stallbursche hätte erst heute Abend eines gefunden... auf der Wiese stehend und schreckliche Laute ausstoßend.
Neugierig und alarmiert baten die Kameraden den Hausherren, ihnen das Monster zu zeigen und mit wankenden Schritten führte er sie zum Stall, wo der Stallbursche die Bestie eingesperrt hatte. Schon wollte Ulfgar mit seinem Hammer zum erlösenden Schlag ausholen, als er in die treuen Augen Maery-Jaynnes schaute. Zufrieden wieherte das Pferd, als es seine Herren sah und verängstigt verkroch sich der Hausherr hinter der Stalltür, hatte er doch noch nie ein solches Tier gesehen.
Also waren sie wirklich in der Gegenwart des Sternes angekommen und hatten das Geschick dieser Welt verändert, denn Maery-Jaynne war hier bei den Spinnen zurückgeblieben, als sie die Reise in die Vergangenheit antraten und nun war sie auf der Wiese des Tempelhügels aufgefunden worden. Jubelnd fielen sich die Gefährten in die Arme.
Also konnte man nun sicher die Rückreise in die eigene Welt beginnen und so machte sich Liss sofort daran, sich darauf zu konzentrieren, den entscheidenden Schritt aus dem Stern herauszutun. In diesem Augenblick verschwand sie.
Erschreckt blickte der verdutzte Hausherr auf die leere Stelle, wo die hübsche Frau gerade noch stand, als auch Chora verschwand. Ulfgar eilte schnell in zurück in's Haus, packte sich ein kleines Fass mit Bier und eilte dann zurück in den Stall, wo er sich mit Maery-Jaynne und Tjodalv in Luft auflöste.
Panik breitete sich im nun nüchteren Hausherren aus und hysterisch schreiend eilte er in seine Stube, wo er allen Anwesenden hastig erzählte, daß sich die Fremden gerade unsichtbar gemacht hätten und verschwunden waren. Die beinahe vergessene Kreiia, die immer noch Märchen gelauscht hatte, wurde augenblicklich hellhörig und traf gerade noch eine ruhig lächelnde Elenar, die ihr sagte, daß alles okay sei und sie wieder nach Cruhn gehen könnte.
Mit geschlossenen Augen machte Kreiia im Sprint den entscheidenden Schritt.
Sich traurig nochmal umsehend, setzte sich Elenar in die nun leere Stube, meditierte und nahm vom Stern und Carrigan Abschied. Dann ließ sie sich zurück in ihre Welt fallen.
Erstaunt blickte William Reech von seinen Studien auf, als neben ihm die Gefährten mit Pferd, Vogel, Hund, Dämon und Kröte in seinem Kellerzimmer erschienen... die meisten stehend, Elenar sitzend und Kreiia mit voller Wucht gegen die Wand laufend.
Hinter ihnen der Gefallene Stern, eine massive, harte Sphere, immer noch im Regal ruhend und vor sich hin träumend, nun aber ohne Spinnenplage in seinem Inneren. Eine eigene kleine Welt, voller Wunder und blauer Milch.
Reech erhob sich und begrüßte alle. Er erklärte, daß er so schnell noch nicht mit ihrer Rückkehr gerechnet hatte. Es waren erst ein paar Stunden seit ihrer Abreise in die Welt des Sternes vergangen.
Neugierig ließ er sich die ersten Dinge erklären, bis eine leicht motzende Stimme hinter den Gefährten erklärte, daß all dies doch garnicht stimmen würde... man hätte dies nicht erlebt und die Reise wäre nach dem Sprung aus der spinnenverpesteten Welt zuende gewesen.
Alle drehten sich um und sahen Kim, wie sie ungläubig ihre Kameraden anstarrte, als seien alle schlagartig verrückt geworden. Mit erleichterten Lachen und Freudesrufen stürmten sie auf Kim zu und sowohl Liss, als auch Elenar drückten die Närrin so fest, daß sie keuchend um Luft rang.
Schnell erklärte man ihr, daß man ihr alles genau berichten würde, während Reech nur wissend Kim anblickte und vor sich hinschmunzelte. Er hatte schon damals in seinem Turm bemerkt, was Kim war, als sie mit einer einfachen Berührung den Regenmacher zum Glühen gebracht hatte, der vor so vielen Jahren den Stern vom Himmel zog.
Dann öffnete sich die Türe zu Reechs Kammern und Dromm Curnâch stand in seinem metallischen Körper im Kellergang. Erfreut bat er seine Freunde, ihm doch zu folgen und während Ulfgar ihm grinsend berichtete, daß sie im Stern viele Stahlkonstrukte, die ihm in seiner neuen Form ähnelten, vernichtet hatten, und Dromm darauf nur mit einem sardonischem Unterton antwortete, er hätte dies in seiner Welt auch dauernd gemacht, schritten die Gefährten die langen Gänge hinauf in den Palast von Cruhn.
Maery-Jaynne wurde von Palastdienern in die königlichen Ställe geführt und die Gefährten wurden in dem ihnen schon bekannten Versammlungsraum alleine gelassen, in dem schon Wein, Wasser und Säfte auf sie warteten.
Kurze Zeit später kam Reech, Dromm und König Iolyn Moonglance hinzu und neugierig hörte sich der Halbelf alles an, was die Abenteuer ihm zu erzählen hatten. Nur die Sache mit Carrigan als Seele des Sternes und Kim als Verkörperung des Sternes in dieser Zeit ließen die Gefährten vorsorglich aus, während Reech diese Entscheidung mit einem Lächeln und Kopfnicken gut hieß.
Lediglich Ulfgar war enttäuscht, daß Kardinal Shern Connor nicht anwesend war, um die Heldentaten der Gefährten zu hören. Der Barbar wollte das Oberhaupt der St. Cuthbert Kirche in jeglicher Hinsicht gedemütigt sehen.
Dann kam die Rede auf die aktuelle Entwicklung im Krieg gegen die Spinnen. Der König konnte nicht sagen, wie sich die Situation im Süden entwickelt hatte, das bis dato keine neuen Nachrichten eingetroffen waren. Anscheinend hatte sich aber durch den Eingriff im Stern nichts in der Realität verändert. Und so bat Iolyn Moonglance die Gefährten, eine weitere Reise zurück nach Emerald zu wagen und dort nach dem Rechten zu sehen... er würde umgehend weitere Soldaten in die umkämpften Lande schicken.
Doch zuerst wollten sich die Gefährten ausruhen, ihre leeren Heiltrank-Flaschen mit potenteren Mischungen füllen lassen und auch Ulfgar wollte sich beim Hauptmann der Palastwache nach dem aktuellen Stand der Gharoodo-Situation und bei einem Verwalter der königlichen Länder nach der Lage seines versprochenen Stück Landes erkundigen, das ihm der König immer noch zusprach.
Der König versprach Chora, sich persönlich um ihr Bad und neue Kleidung zu kümmern, woraufhin alle anderen nur peinlich berührt wegschauten und so löste sich die kleine Runde erstmal auf.
Ulfgar erfuhr vom Hauptmann, daß sie zwar einen Verdächtigen festgenommen hätten, dieser bei näherer Betrachtung aber nicht südländischer Natur, sondern einfach nur ungewaschen war und so hatte man ihn ziehen lassen müssen.
Sein versprochenes Waldgebiet war aber bereit für ihn und alle Papiere zur Überschreibung des Grunstückes wurden gerade vorbereitet.
Auch ließen sich alle ihre neu geplünderten Gegenstände von den königlichen Gelehrten identifizieren: die goldene Schuppenrüstung Ulfgars hatte die Fähigkeit, in der Zeit kurze Sprünge nach vorne zu tätigen und so im Kampf einen gewissen taktischen Vorteil zu geben, während der Träger bei schnellen Bewegungen wie eine geschwindigkeits-verschwommene Gestalt wirkte. Das Schwert, das Elenar an sich genommen hatte, war ein mächtiges Vorpalschwert und die Pfeile waren phasen-versetzt, was ihnen ermöglichte, durch feste Materie wie Deckung und Schilde hindurchzugleiten. Der Bogen jedoch war ohne jegliche Vorteile. Der Rattenfellmantel Kreiias hatte den Vorteil, in Schwärmen wie ein Fels in der Brandung zu wirken und so den Attacken von wuselnden Gegnern besser Stand zu halten. Zuletzt wurde der Hammer als besonders einschüchterndes Kriegswerkzeug eingeschätzt und so zogen sich alle zufrieden zurück, um den verbleibenden Tag in Ruhe zu verbringen.
Während Ulfgar und Liss wieder unter den Laken ihres Bettes verschwanden und der König die verspannten Schultern Choras mit einem dampfenden Schwamm massierte, spielte Kreiia mit einem über ihre Rückkehr glücklichen Ralph und in einem dämmrigen Zimmer lauschte Kim verstört den Erklärungen Elenars, die ihr alles über Carrigan und der Seele des Sternes erzählte.
Noch tief in der Nacht lag die Närrin mit offenen Augen unter der dicken Felldecke und versuchte all dies in Gedanken zu fassen... warum sie sich öfters zu fühlte, als würde sie träumen. Warum sie sich nicht an ihre Eltern erinnern konnte. Warum sie immer wieder Dinge vergaß. Warum sie sich wie aus einem Traum daran erinnern konnte, wie sie einen Turm hinab fiel und die Gefährten ihr nachblickten... lange starrte sie mit offenem Mund in die Dunkelheit, bis sich die Türe zu ihrem Schlafgemach leise öffnete und sich Liss zu ihr in's Bett kuschelte, sie mit ihrer Wärme umarmte und sich plötzlich alles zum Guten kehrte.
Am nächsten Morgen trafen sie sich wieder im Beisein von Dromm und dem König und standen mit Maery-Jaynne und ihren anderen tierischen (und dämonischen) Begleitern im Kreidekreis, den Reech in seinem Kellergewölbe für sie gezeichnet hatte.
Der König bedankte sich für alle Mühen und Opfer, die sie auf sich genommen hatten und weiterhin auf sich nahmen und Reech bat die Gefährten, seinem Sohn Peter zu sagen, es würde ihm gut gehen und er solle sich keine Sorgen machen. Die Gruppe solle sich an Erismond halten, sollte er noch leben.
Mit einigen gemurmelten Worten und Gesten des Zauberers glitt der Raum in ein beißendes Weiß und wieder vereint machten sich die Kameraden auf, ein neues Abenteuer zu erleben...
...ja, so isses. Und das nächstemal erleben wir dann hoffentlich, wie unsere Helden ein paar Idioten den Allerwertesten aufreißen
Ich hab da übrigens noch eine kleine Geschichte zum Gefallenen Stern verfasst, daß ihr
hier nachlesen könnt
Ach ja: und dieses schöne Gruppenbild dürfte euch auch eher neu sein, habe ich Recht?