Ääääh... ja...
Fortsetzung aus dem letzten Posting...
Dann begann der Beschuß des Bluttempels, was man am Surren geschleuderten Gesteinsbrocken und Wurzelgeflechter vernehmen konnte, die die Bilden mit tödlicher Prezession in Richtung der Spinnenstätte warfen.
Eiligst umrundeten die Gefährten die Stadt und mußten feststellen, daß zwar mittlerweile ein gutes dutzend Bilden den Tempel anvisierten, ein immer wieder von Treffern aufglimmendes Schutzschild aber die Geschosse ohne Probleme abwehrte. Fluchend spannte Ulfgar Maery-Jaynne vom Wagen ab und schob ihn selber hinter die Truppen der 2. Legion, die sich geordnet und diszipliniert mit Milizunterstützung um den Bluttempel geschart hatten.
In einem Halbkreis hatten sich zudem die Magier und Zauberer der 2. Legion und des Wee Jas Kultes vor dem Eingang positioniert. Auch Karinala und Erismond waren dort zu sehen. Mit geballter Macht lenkten sie ihren Spruch gegen die Barriere der Spinnen und während die Gefährten gespannt beobachteten, wie die magischen Fäden der Angreifer immer weiter die flackernden Schilde der Spinnen zerfraßen, gab es einen blendenen Blitz und glühende Funken regneten vom Tempel her. Fluchend löschte Ulfgar jede gefährdete Stelle, die auf dem Wagen zum Vorschein kam und ungläubig betrachteten alle die zerstörte Linie der Magier und Zauberer, die bei der Vernichtung der Tempelbarriere zu Boden gingen. Nur wenige standen wieder auf... der Rest blieb im verbrannten Feld liegen.
Dann aber trafen endlich die Geschosse der Bilden die unnatürliche Struktur der Bluttempelmauern, prallten mit donnerndem Lärm davon ab oder blieben im eingedrückten Schwarz der Wände hängen. Der Tempel war zu stabil, das Material aus Fleisch und Stein zu stark.
Doch hier kam der Plan der Gefährten zum Tragen: mit einem animalischen Brüllen drückte der wieder in seine Hybridform verwandelte Ulfgar den vollgestopften Karren nach vorne, während ihn Chora und Liss begleiteten. Elenar blieb wo sie war und spannte einen ölgetränkten, brennenden Pfeil auf ihren Bogen, während Kim ihre Seite bewachte.
Die überraschten Soldaten des Heeres wichen panisch aus dem Weg des nun immer schneller werdenden Karrens und einige Meter vor dem weit geöffneten Schlund des Tempeleinganges, stieß Ulfgar den rollenden Wagen kräftig nach vorne und ließ sich zur Seite fallen. Elenar ließ ihren Pfeil fliegen und wie an einer unsichtbaren Schnur befestigt grub sich das brennende Geschoß in eine der vielen Kisten und Säcke, die nun immer tiefer in die Schwärze des Bluttempels pollterten. Doch schon war die Schwärze erfüllt mit Flammen, denn Chora beschwor eine gewaltige Feuerkugel, die spiralenförmig durch den hohen Gang glitt und dabei einige Schattenspinnen, die an der Decke des Gemäuers lauerten, verkohlte. Schwarzes, aufgebrochenes Chitin rieselte auf den immer noch weiter in den Bluttempel rasenden Wagen, während ein berittener Hauptmann der 2. Legion vor Ulfgar sein Pferd aufbäumen ließ und ihn anschrie, was er sich bei einer solchen Dummheit überhaupt gedacht hätte.
Doch Ulfgar hörte nicht zu und drückte sich weiter gegen den Boden... was auch die richtige Entscheidung gewesen zu sein schien, denn eine höllische Explosion zerriß das Innere des Tempels und scharfe Flammen sprangen aus dem zerbochenen Eingang des schwarzen Bauwerkes. Das Pferd warf panisch den Hauptmann ab, der schwer neben dem Barbaren aufkam und entsetzt zuschaute, wie sich nun eine Flut aus Spinnen und Schattenpriesterinnen aus dem zerstörten und immer noch brennenden Eingang ergoß. Schnell wurden die Bestien aber vom jubelnden und heranstürmenden Heer Cromshells zurückgedrängt und während sich die Kämpfe im weiten Gang zur Königskammer festsetzen, eilten die anderen Gefährten an Ulfgars Seite und sahen mit funkelnden Augen auf das Werk, welches sie vollbracht hatten.
Doch war ein schnelles Vorankommen im Kampfgeschehen fast unmöglich und der enge Pfropfen, der sich im Eingang gebildet hatte, würde ein Vorrücken nicht einfach machen. Und dann sah Elenar einen großen Riß, der sich an der Seite des Tempels gebildet hatte und aus dem nur schwacher Rauch drang. Keine Priesterin und kein Soldat war dort zu sehen und so eilten die Gefährten geschwind an diese Stelle, an der Chora kurz inne hielt, tief in die ihr angeborene Magie griff und einen silbern leuchtenden Löwen in die Realität zog, der sie willig und mit aufgeweckten Augen ansah.
Ulfgar, der immer noch die Form eines Bärenmenschen hatte, trat durch den Spalt und sah zufrieden, wie er direkt im großen Saal herausgekommen war, durch den er einst von den als Priesterinnen verkleideten Gefährtinnen geführt wurde und in dem die Spinnen unter ihrer Tyrannin eine Orgie abgehalten hatten.
Doch nun war der Saal ein einziges Chaos aus Trümmern und Flammen. Liss, die gehofft hatte, einige der schönen Seidenwandteppiche als Kriegsbeute zu ergattern, mußte mit ansehen, wie all diese Kostbarkeiten verbrannten, als sie sich hinter dem Barbaren über den Schutt bewegte und Scirrocco befahl, für möglichst viel Chaos zu sorgen.
Dann ließ sich eine Schattenpriesterin direkt vor Ulfgar auf den Boden fallen und zischte ihn geifernd an, woraufhin der Barbar mit seinem Schwert gekonnt ihre Brust spaltete und sie dann enthauptete. Schwer kam ihr Körper im nahen Feuer auf und während sich alle in den Raum begaben, loderten die Flammen durch eine neue Erschütterung der Struktur auf. Und im Feuer der Vernichtung war auf einer Ruine aus verdrehtem Fleisch und geschmolzenen Knochen ein augedunsener, massiger Schatten zu erkennen... Cathya!
Der geflüsterte Name hörte sich aus Ulfgars Mund wie ein Fluch an und während er mit blutgetränktem Schwert langsam auf sie zu schritt, konnte sich Liss an der Wand an einigen Flammenzungen vorbei hinter den Fleischthron schleichen, auf dem die Spinnenkönigin immer noch saß. Mit einem gezielten Wurf einer der letzten Brandbomben entzündete Kreiia eines der borstigen Beine und das heiße Öl verteilte sich über andere Teile ihres Leibes.
Cathya erhob sich in ihrem Schmerz und nun fiel genügend Licht auf ihren Körper, daß die Gefährten alle sehen konnten, wie die Königin der Schatten mittlerweile aussah: ihre Beine wahren gebrochen und verdreht, ihre Arme verdörrt, ihr großer Abdomen zusammen geschrumpelt und mit Geschwüren übersäht... ihr Gesicht war deformiert und ihre Augen zeugten von Schmerz und Qual. Dies waren die Spuren, die die Gefährten verursacht hatten, als sie die Schattenspinnen in deren Welt überhaupt an ihrer Entstehung gehindert hatten und Cathya mit einem Schlag den Großteil ihrer Macht einbüßen mußte. Sie war am Boden, sie war geschlagen und nun lag es an den Kameraden, dem Ganzen ein Ende zu bereiten.
Ulfgar rannte schreiend auf Cathya zu, hieb ihr kraftvoll in die Seite und schmerzerfüllt versuchte sich die Spinnenkönigin, aus dem Ansturm der Gefährten zu retten. Tödliche Pfeile schwirrten von Elenars Bogen und gruben sich tief in das zerfallende Fleisch Cathyas.
Mit einem gezielten Dolchstoß, der tödliches Gift von der Klinge in den Körper der Tyrannin zog, stach Liss aus ihrem Versteck heraus zu und der magische Löwe Choras sprang an Ulfgar vorbei und verbiß sich in Cathyas Kehle, schlitzte mit seinen Pranken Rücken und Schulter auf. Dickes, schwarzes Blut quol aus den Wunden hervor und mit letzter Kraft versuchte sich Cathya wegzurollen, während sie mit gurgelnder, zischender Stimme um Gnade flehte.
Wie angestarrt blieb Kreiia stehen und betrachtete das Gemetzel, als Kim ihre Hohnlieder anstimmte und ein gestärkter Ulfgar weiter mit seiner Waffe Wunde um schlug. Zuckend brach die Tyrannin zusammen und Liss erhob ihre blitzende Klinge ein letztes mal, um sie in den schlaffen Hinterleib der Spinnenmutantin zu rammen und ihm so einen Schnitt zuzufügen, durch den Organe und Blut plätscherte.
Zitternd kam der Leib der Spinnenkönigin zur Ruhe. Cathya, Herrin über die Schattenspinnen, Hohepriesterin einer gefallenen Alison, die es seit der Reise in den Stern nie geben würde, Schlächterin unzähliger Leben und winselndes, verkrüppeltes, hilfloses Opfer ihrer eigenen Taten war tot.
Mit einem gekonnten Schwerthieb trennte Ulfgar ihren hässlichen Kopf vom Hals und schritt so durch die brennende Halle in Richtung der fortwährenden Kämpfe, die immer noch zwischen Priesterinnen und Soldaten des Königs ausgefochten wurden. Sein Bärenschrei übertönte den Kampfeslärm und als die Schattenpriesterinnen das Haupt ihrer erschlagenen Königin sahen, ließen sie sich auf ihre Knie fallen und senkten ihr kahles Haupt. Die Schattenspinnen an den Wänden und Decken falteten ihre Beine dicht an ihren Körper und ein helles Fiepen war zu hören, das aber schnell vom Jubel der Krieger überdeckt wurde.
Der Sieg gehörte den Gefährten und jeder Soldat Cromshells und Tarleens hob im Siegesrausch seine Faust zu ehren der kleinen Gruppe, vor der Ulfgar immer noch mit dem hoch erhobenen Kopf Cathyas stand, während Choras Löwe auf einem zerbrochenen Mauerstück hoch über ihnen Wache hielt.
Als die Gefährten den brennenden Bluttempel verließen und sich der Löwe von seiner temporären Herrin verabschiedete und wieder in die Magie überging, warf Ulfgar Cathyas Kopf vor die Hufe von General Reglons herantrabenden Pferdes.
Breit grinsend beglückwünschte die Befehlshaberin die Helden dieser Stunde und sagte, daß sie doch gewußt hätte, daß man ihnen nur grnügend Freiheit lassen sollte, um ein vorzeigbares Ergebnis zu erzielen. Sie fragte, ob sie den Kopf haben könnte, wartete das Nicken der Gefährten ab, zog ihr Schwert, stach mit der Klinge vom Sattel herab quer durch die Trophäe und ritt damit in Richtung ihrer Untergebenen.
Müde und zufrieden erkundigten sich die Gefährten nach den anderen Kämpfern dieser Schlacht. Doch gab es hier unschöne Neuigkeiten: Erismond und Karinala Zinto Ka waren bei der magischen Explosion der Barriere um ihr Leben gekommen und auch der Hieroneous Novize Maxym war im Ansturm auf den Tempel gefallen. Doch wenigstens waren Geos Arvid und die meisten anderen Soldaten dem Tode entronnen und nur knapp fünfzig Krieger waren beim Angriff auf Seiten der Gefährten von den Spinnen getötet worden.
Als die kleine Gruppe auf dem verdörrten Feld stand und erschöpft den Sieg auskostete, bemerkte Kreiia eine übernatürliche Präsenz hinter sich, die sie zu umarmen schien. Auch die Gefährten konnten einen leicht leuchtenen Schein um die junge Frau ausmachen und es sah im Licht der schwachen Sonne fast so aus, als würden durchsichtige Flügel von einer großen Gestalt ausgehen, die über Kreiia wachte. Doch keiner war über die Anwesenheit des Solars Mot, der schon damals in der Kathedrale von St. Cuthbert Kreiia manipuliert hatte, um gegen die Schattenspinnen vorzugehen, erfreut und so störte es auch niemanden, als sich seine dankende Aura langsam mit dem Wind verflüchtigte.
Die Gefährten halfen weiter bei den letzten Aufräumarbeiten, während sich die gefangenen Schattenpriesterinnen ohne jegliche Gegenwehr aus dem Tempel führen ließen und begaben sich dann zusammen mit Peter, Willem und Cassio, die die Kämpfe aus der Entfernung her beobachtet hatten, zurück zu "Dicken Kröte"...
Einige Tage später hielt General Tuana Reglon auf dem großen Senatsplatz von Emerald eine Rede. Sie beendete offiziell im Namen von König Iolyn Moonglance den Krieg gegen Tarleen, gab dem Senat alle Macht zurück und versprach Hilfsmaßnahmen beim Wiederaufbau seitens Cromshells. Sie bedankte sich bei allen wehrhaften und kooperierenden Bewohnern Emeralds und sprach noch einen speziellen Dank an die "idiotischen, disziplinlosen Chaoten" aus, ohne deren Hilfe der Sieg wohl gar nicht möglich gewesen wäre. Kim, die mit den anderen im Publikum stand, ließ bei dieser Aussage ein gellendes Jauchzen aus und Ulfgar rief mit lauter Stimme, daß sie vielleicht disziplinlos seien, aber gewiß nicht idiotisch. Während das Publikum laut loslachte, grinste Tuana Reglon von ihrer Tribüne nur in Richtung der Helden.
Doch noch andere Aufgaben erwarteten die Gefährten und so bedankte man sich beim Besitzer der "Dicken Kröte", statte noch einmal allen Leuten, die man näher kennen gelernt hatte, einen Besuch ab und versuchte, vor dem ersten Schneefall aufzubrechen.
Diesmal verabschiedete sich Kreiia wirklich von ihren Eltern und trug sogar die gehasste Strickjacke, die ihr ihre Mutter angefertigt hatte.
Schon bald waren die Gefährten auf dem Weg in Richtung Cruhn. Dort wollte man sich mit dem König treffen und auch Peter wieder mit seinem Vater vereinen. Auch Cassio und Willem waren mit von der Partie und in einem von Maery-Jaynne gezogenen Planwagen dauerte es nicht einen ganzen Monat, bis sie die hohen Türme und Kuppeln der Hauptstadt Cromshells erblickten. Schnell wurden auf dem Weg zum Palast noch einige Edelsteine in Bargeld umgewandelt und auch Elenar trennte sich schließlich von ihrem Hungrigen Schwert, das ihr einst Talbetha geschenkt hatte.
Und dann stand man vor den Toren des Königspalastes und Dromm Curnâch empfing die Gefährten und schon in der ersten Halle hinter dem Tor kam ihnen Iolyn Moonglance entgegen, küßte Chora, umarmte ihre weiblichen Kameraden und schüttelte brüderlich Ulfgars Hände. Ulfgar fragte beim herbeieilenden Hauptmann der Wachen sofort nach weiteren Begegnungen mit Gharoodo Kriegern, der loyale Mann verneinte jegliche Konfrontation mit den Wüstenräubern. Anscheinend hatten es sich die Gharoodo endlich anders überlegt.
Doch auch dies ließ Moonglace nicht in seiner Begeisterung aufhalten. Alles ließ er sich berichten, während ein riesiges Bankett aufgefahren wurde, an dem auch die Jungs saßen und Peter glücklich mit seinem Vater William Reech alberte.
Der König fragte die Gefährten, ob sie auch weiterhin der Gilde dienen wollten und als eher abweisende bis zurückhaltende Bemerkungen gemacht wurden, zwinkerte er ihnen lediglich zu und sagte, daß er sich soetwas schon beinahe gedacht hätte. Kim merkte an, daß es ja somit auch gut gewesen sei, sich nicht gleich das Gilden-Symbol von Barrison tätowiert haben zu lassen, als er dies angeboten hatte. Die Gefährten nickten zustimmend.
Alle Strapazen waren vergessen und Moonglance hatte an alles gedacht: melodische Musik durchdrang den hell erleuchteten Saal und nichtmal Choras Vater Gondram Uir oder gar Kardinal Shern Connor waren eingeladen... es sollte ein Fest ohne unangenehme Gäste sein und während immer noch Kim von den Abenteuern der Gruppe berichtete und einen Lacher nach dem anderen erntete, sah Ulfgar erwartungsvoll den König an.
Der bemerkte den Blick des Barbaren, lächelte ihn schief an und rief einen seiner Schreiber herbei, der dem vor Freude strahlenden Ulfgar sogleich eine Schriftrolle überreichte. Schnell war das Lederband abgestreift und das Siegel zerbrochen und Ulfgar laß stolz und laut den dort geschriebenen Text vor:
No. 1337
Hiermit überschreibt das Königreich Cromshell im Auftrag von König Iolyn Moonglance 250 Hektar Land an der nördlichen Grenze zu den Gebieten des ewigen Winters an Ulfgar Thorson. Als Gebietsgrenzen sollen die Landesgrenze des Königreiches im Norden, die Ufer des Flusses Hyvell im Westen, das Ende des Waldes am Fuße des Zweikopfgebirges im Osten und die Maast-Heide im Süden gelten und zudem soll der Titel des Landherren Lord Thorson ermöglichen, nur ihm und von ihm benannten Personen zu gestatten, dieses Land zu passieren.
Darunter prangten die Unterschriften des Magisters der Schrift, Mentzel Semmelsohn und die von König Ioyln Moonglance.
Während der neu ernannte Lord immer und immer die Rolle überflog, sagte Iolyn, daß dies aber nicht die einzige Überraschung dieses Abends sein sollte, erhob sich, sank vor der erstaunten Chora auf ein Knie und fragte sie, ob sie seine Eherfrau werde. Nach einem kurzen Schock antwortete sie mit einem "ja" und fiel dem König um den Hals, während alle anderen jubelten oder wissend grinsten.
Die Hochzeit war ein gigantisches Spektakel in der Hauptstadt des Königreiches und während ein nicht ganz so glücklich erscheinender Kardinal Connor das Brautpaar in der Kathedrale des St. Cuthberts ehelichte und Dromm den Bräutigam und William Reech die Braut als Zeugen dieses heiligen Bundes begleiteten, feierte das Volk auf den Straßen das Ende des Krieges und ihre neue Prinzessin Chora Ratan Moonglance.
Nur wenige Tage vergingen, bis sich die Gefährten von einander verabschiedeten... Elenar brach bald auf, um ihre Familie zu besuchen. Sie hatte auf der Reise nach Cromshell Kim gefragt, ob sie sich eine Art von Beziehung mit ihr vorstellen könnte und die perplexe Närrin hatte geantwortet, daß sie doch Liss lieben würde... Cassio würde nicht zählen, dies geschähe aus Mitleid und er sei eher etwas wie ein Haustier.
Elenar, die sich zwar zu Kim körperlich und freundschaftlich hingezogen fühlte, im Grunde aber ihre Liebe im Stern verloren hatte, als Carrigan beim Kampf gegen Ulriz um ihr Leben kam, wußte, daß Kim zwar im Grunde die Fortsetzung des Sternentraumes war, doch daß Carrigan doch nicht durch diesen Schritt zu ersätzen sei. Nochmal ihre kleine Freundin umarmend und sich von den anderen Gefährten verabschiedend, machte sie sich auf und verschwand im nun dichten Schneegestöber des angebrochenen Winters.
Dann packten Ulfgar, Liss und die ihr immer noch überall hin nachlaufende Kim ihre Sachen und zogen gen Norden, um mit den in Cruhn eingekauften Materialien und dem von Moonglance geliehenen Platinstücken Ulfgars Land zu bändigen
Und während Chora im Palast ihre Rolle als Prinzessin einnahm, stand eine zufrieden lächelnde Kreiia vor der einladenden Türe ihrer eigenen Taverne, die sie nicht unweit der Arena von Cruhn gekauft und eingerichtet hatte. Mit einem tiefen, wohligen Seufzer schritt sie unter dem Tavernenschild mit den großen Buchstaben "Blauer Stern" hinein in ihr neues Leben...
Epilog
Elenar Aranaar kam ohne große Probleme und mit nur zwei auf dem Weg ausgeräucherten Ork-Stämmen in der Siedlung ihrer Eltern an. Nach einiger Zeit überkam sie aber erneut eine gewisse Unruhe und erfüllt von unstillbarer Reiselust machte sie sich wieder auf, um die Weiten des Landes zu erkunden.
Lord Ulfgar Thorson erbaute innerhalb nur eines Jahres im Wald seines Landes Thors Wacht. Dieses Bollwerk sollte Ausgangspunkt für seine künftigen Operationen sein und oft stand er auf der hohen Aussichtsplattform eines Turmes und spielte mit seinen Fingern am Siegelring, der von einem Bärenkopf geziert war.
"Lady Elissa" gab ihr Gewerbe als Prostituierte und Diebin auf und zog mit Ulfgar in sein neues Heim und genoß all die Reichtümer, die sie bis dahin auf ihren Abenteuern angesammelt hatte. Zwar wollte sie sich immer noch nicht endgültig an den Barbaren binden, doch war der Gedanke wenigstens nicht mehr all zu befremdlich.
Kimberley McMuffin vergaß regelmäßig, daß sie lediglich der Traum eines Sternes war und wurde offizielle Hofnärrin eines Lords des Königreiches Cromshell: in Ulfgars Feste brachte sie Bewohner und Zuschauer nicht selten an den Rand der Verzweiflung und ließ nie von ihrer großen Liebe Liss ab.
Prinzessin Chora Ratan Moonglance wurde zur allseits bewunderten Dame des Landes und konnte in so manch brisanten Situation ihrem Gemahl rettende Ideen in's Ohr flüstern. Kurze Zeit nach der Hochzeit wurde klar, daß sie schwanger war und sie gebar im Sommer des nächsten Jahres dem König eine gesunde Tochter.
Kreiia Arvid vermarktete in ihrer Taverne die blaue Milch, die sie aus dem Gefallenen Stern, der immer noch in William Reechs Arbeitszimmer lag und durch den Dimensionsriss mit der Wirklichkeit verbunden war, importierte. Fast vergaß sie schon, daß sie einst vor einer Bedrohung aus ihrer Vergangenheit geflohen war...
...doch alte Rechnungen begleichen sich nicht von alleine.
TO BE CONTINUED...
Und schon morgen wird das alles im ersten Kapitel von "Wüstenblumen" wirklich schon continued