Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^
Fortsetzung vom letzten Posting...
Unterdess hatten sich die anderen auch ihre Gedanken gemacht und nach Stunden des Wartens erzählte Kadeen der Gruppe, wie er und seine Leute die Stadt infiltriert hatten: da sie sich nicht zutrauten, an den Streben unterhalb der Brücke entlang in einen sehr schmalen Schacht zu kriechen, waren sie nachts dreißig Meter nach unten in den Fluß gesprungen und am Hafen aus dem Wasser geklettert.
Von einer solchen Aktion waren Ulfgar und Chora nicht sonderlich begeistert; der Barbar sah zudem immer noch nicht ein, warum er Kim helfen sollte.
In einem kleinen Nebengespräch gestand Kadeen Kreiia, daß er froh war, daß sie solche mutigen Gefährten gefunden hatte und auch wenn sie antwortete, daß ihnen nicht wirklich zu trauen wäre, ermutigte sie ihr alter Freund. Er müsse bald wieder in die Wüste zurückkehren und würde seinem Herren berichten, daß er Kreiia hat sterben sehen... koste es ihn, was es wolle.
Letztendlich aber rauften sich doch alle zusammen und sogar Ulfgar bestätigte seine Beteiligung an einer Rettungsaktion, da er anscheinend einen Tod seiner Hassfeindin nicht ganz so gut verantworten könnte.
Er und Chora wollten den direkten Weg über die Brücke nehmen, Elenar und Kreiia im Schutz der anbrechenden Dunkelheit den gefährlichen Weg über die Streben unterhalb der Brücke.
Kadeen sollte währenddessen das Lager bewachen.
Chora, zu ihrem Mißfallen in das Glöckchenkostüm von Kim gekleidet, wurde an den Händen gefesselt und von Ulfgar zu den Brückenwachen geführt, die natürlich wissen wollten, was er denn hier wolle und der Barbar erklärte, daß sie eine Gefangene sei, die gerade eben im Wald seinen hier neu erworbenen Sklaven getötet hätte... Die Wache starrte die beiden entsetzt an und winkte sie dann schnell weiter, während ein grinsender Ulfgar und eine verstörte Chora, die eher an eine etwas freundlichere Ausrede gedacht hatte, die sie nicht so in Gefahr bringen würde, in die Stadt wanderten.
Elenar und Kreiia hatten mittlerweile das akrobatische Kunststück vollbracht und waren auf die Streben der Brücke gelangt. Als Kreiia am Ende der Klettertour jedoch beinahe abstürzte und nichtmehr die Kraft fand, sich hochzuziehen, mußte Elenar eingreifen und das Mädchen vor einen Sturz in den dreißig Meter tiefer liegenden Fluß retten. Erschöpft kamen beide Frauen in der schmalen Spalte unterhalb des Tores an, der die Brücketräger mit dem Felsen veband und einiges an Räderwerk für den Schließmechanismus beherbergte. Nach einigem Kriechen durch Zugangsschächte gelangten sie in einen Nebengang des großen Stadtkorridors, in dem Kreiia in der bunten Menge aus Händlern und Bewohnern auch schon Ulfgar und Chora ausmachen konnte.
Chora war mittlerweile wieder von ihren Fesseln befreit worden und die vier Gefährten erkundigten sich nach dem Weg zum Verwaltungsdistrikt, wo sie sich nach Kim erkundigen wollten und hofften, auch Liss wiederzufinden.
Leider ergaben diese Nachforschen nichts und als Ulfgar, Chora und Elenar in einen der Gänge über das weitere Vorgehen diskutierten, verabschiedete sich Kreiia eiligst in Richtung Tavernen, wo sie zwar nach Informationen suchte, dafür aber Liss fand.
Schnell brachten sich beide auf den neuesten Stand der Dinge und Liss folgte Kreiia zurück zu den anderen, die gerade heftigst am Zicken waren und erst recht spät mitbekamen, daß Liss wieder unter ihnen weilte. Chora wurde das lästige Narrenkostüm los und zog die Kleidung für Kadeen über, während Liss wieder in ihrem Nobelgewand dastand.
Gemeinsam beschlossen sie, die Baracken auszukundschaften, da dort nach der Auskunft einiger Canyon-Bewohner der Kerker angesiedelt war.
Der Gang zu den Baracken war natürlich ebenfalls mit zwei Wachen besetzt und aus dem Schutz der Masse heraus beobachteten die Gefährten einige Zeit den zivilistenleeren Nebenbereich. Wieder entschied man sich für eine List, nicht für einen direkten Angriff, der in einer dermaßen großen und bewachten Stadt bestimmt nicht glimpflich ausgehen würde... Liss löste sich von der Masse und ging schluchzend auf die beiden Wachen zu. Als diese sie aufhalten wollten, erzählte Liss ihnen halb weinend, daß sie ihre Schwester besuchen wollte, die hier anscheinend gefangen gehalten würde und als die Wachen nicht wußten, wer gemeint wäre, sagte sie, daß ihr Name Liss McMuffin wäre und sie gerne Kim besuchen würde. Nach einigem Hin und Her nahmen ihr die Wachen das Schauspiel auch tatsächlich ab und sie wurde weiter zum Sheriff der Stadt geschickt, der einige Gänge weiter sein Büro hatte.
Nachdem sie eingetreten war und sich mit weitem Ausschnitt weinend an den älteren Mann gewandt hatte, der skeptisch schauend auf seinem Stuhl ruhte, erklärte dieser, daß er wirklich keine Ahnung hätte, von wem sie denn reden würde (und Liss hatte auch schon Angst, mit ihrer Schwester-Geschichte zuviel verraten zu haben, da sich eine eventuell verhörte Kim als Einzelkind genannt hatte), schlug er ihr vor, sich der Sache anzunehmen und verließ das Büro.
Liss ergriff die Gelegenheit, sofort alle Pergamente auf dem Schreibtisch und in den Regalen unter die Lupe zu nehmen, konnte sich aber gerade noch beherrschen, die Schlösser der Schreibtischschubladen zu knacken...
...dann schlüpfte sie wieder in ihren Stuhl, als die Türe aufging und der Sheriff das Büro betrat, der sich auf seinen Platz begab und nochmal wissen wollte, nach wem Liss suchen würde. Liss erklärte es nochmal und der Sheriff fiel ihr grob ins Wort und verlangte den wirklichen Grund ihres "Besuchs". Liss merkte, daß die Sache nicht gut laufen würde und während der fies grinsende Sheriff ihr erklärte, daß sie beim Durchsuchen des Büros und der Überprüfung der Schubladen durch ein Spionageloch in der Wand beobachtet worden war, zog Liss ihre Handarmbrust und schoß dem unvorbereiteten Mann in die Seite. Sich in schmerzen krümmend sah er verängstigt, wie sie aufstand und nochmals auf ihn zielte. Der nächste Schuß traf ihn in den Hals, doch er war noch am Leben... gurgelnd und mit der Hand die Wunden abdeckend konnte er sich nicht gegen Liss' Klinge wehren, die ihm den Hals aufschnitt.
Sich nun doch den versperrten Schubladen zuwendend schrak Liss auf, als eine Wache die Türe zum Büro aufriss und die blutige Szene erblickte. Mit einem Satz über den Schreibtisch und einem rutschenden Satz an den Beinen der Wache vorbei flüchtete sie in das Ganggewirr, die nun alamierten Wachen ihr dicht auf den Fersen.
Am Zugang zu den Baracken sahen die anderen, wie auf ein Rufen hin die beiden Wächter ihre Posten aufgaben und in's Innere der Baracken eilten. Mit zwei schnell geschossenen Pfeilen erledigte Elenar einen der Männer, während Ulfgar den anderen mit großen Schritten einholte und seine Axt tief in dessen Rücken versenkte.
Das Unheil war angerichtet, einige Passanten hatten das Massaker beobachtet und aus den Baracken klangen immer noch Rufe. Geschwind und mit Hilfe von Elenars gutem Gehör folgten die Gefährten dem Lärm durch die sich verzwigenden Gänge.
Liss hatte mittlerweile die meisten ihrer Verfolger abgehängt, doch vor ihr waren zwei weitere Wachen aufgetaucht, die sie mit einer gekonnten Rolle in deren Beine zu Fall bringen und sich zugleich an ihnen vorbeibewegen wollte. Doch die Rechnung ging nicht auf und als sich die beiden als standhafter als gedacht herausstellten und Liss' nach oben gestoßener Dolch auch noch in der Beinpanzerung eines Mannes hängen blieb, warfen sich die beiden auf die eher zierliche Frau und pressten sie brutal an den kalten Steinboden.
Gerade in diesem Augenblick kamen Ulfgar, Kreiia, Elenar und Chora um die Ecke und während Kreiia und Elenar die beiden Wachen mit Steinen und Pfeilen eindeckten, versuchte sich die junge Magierin mit einem Eiszauber, der aber lediglich Raureif auf dem Kettenhemd eines Gegners entstehen ließ und der nun im Kampfesrausch versunkene Barbar raste auf die beiden Männer zu, die seiner "Freundin" zu nahe gerückt waren... mit einem kräftigen Hieb erledigte er den ersten der beiden und nachdem der zweite durch den Ansturm an Geschossen ebenfalls zu Boden gegangen war und sich Liss noch seines Dolches bemächtigen konnte, teilte Ulfgar den Kopf der Wache mit seiner Kriegsaxt entzwei.
Der Kampf war beendet, doch weitere Schritte näherten sich aus der Richtung, aus der die Gruppe gerade gekommen war. Kreiia hatte die Idee, die nun herrenlosen Hellebarden der Wachen an sich zu nehmen und als die Gefährten die nächste Abbiegung umrundet hatten, stellten sich der Barbar und das Mädchen mit in den Boden gestämmten Hellbarden in Richtung der Verfolger, während die anderen auch stehen blieben und bereit waren, im Kampf mitzumischen.
Die Wache, die um die Ecke sprintend Kreiias Hellebarde entgegenkam schaffte noch, der scharfen Spitze auszuweichen, Ulfgars Opfer pfählte sich aber bis hin zu den Händen des Barbarens auf der Waffe auf, woraufhin die restlichen drei Wachen ihren Schock beiseite wischten und die Gefährten angriffen. Mehrere Stöße mit den Hellebarden trafen Kreiia, die sich weiter in den Schutz ihrer Mitstreiter zurückzog, während Ulfgar ein Schlachtfest veranstalltete, Elenar von weiter hinten wieder Unterstützung mit ihrem Bogen gab und ein erneuter Eiszauber Choras nicht die Wirkung hatte, die sie erhoffte... erneut bildete sich nur eine kleine Eisschicht auf der Rüstung des Gegners, der dann aber durch Ulfgars Schläge zu Boden ging.
Während Liss die Dolche der Gefallenen einsammelte und noch einen lebenden Mann die Kehle durchschnitt, wurde Kreiia mit einem Heiltrank von Elenar versorgt und die anderen sahen sich vorsichtig an der nächsten Abzweigung um und erblickten ausnahmsweise zwei Wächter, die nicht in ihre Richtung stürmten, sondern immer noch vor einer verschlossenen Seitentür auf Posten standen.
Mit dem Versuch, weiteres Blutvergießen einzudämmen, trat der rotverschmierte Ulfgar in den Gang und brüllte den beiden Männern bestialisch entgegen, was sie dazu veranlasste, ihr Glück in der Flucht zu suchen. Die Tür war schnell erreicht und man erhoffte sich dahinter den Kerker... doch weder Liss noch Kreiia schafften es, dem Schloß Herr zu werden und erst Ulfgars Axt konnte der Tür erklären, daß der Einlaß nur eine Frage der Zeit wäre.
Doch dahinter war keine Kim... die Gefährten hatten viel eher eine kleine Kammer gefunden, in der die Wachen Wertgegenstände aufbewahrten und so entschloß man sich, wenigstens diese mitzunehmen, wenn schon die Schatzkammer ein unerreichbares Ziel sei.
Jeder nahm so viele der kleinen Kisten in den hohen Regalen mit, wie er tragen konnte (Liss konnte dank ihres magischen Beutels eine ganze Menge tragen) und dann eilten alle wieder weiter den Gang entlang, Ulfgar und Elenar voraus...
...und da Ulfgar nicht rechtzeitig reagieren konnte, als er nach der scharfen Kurfe plötzlich keinen Gang, sondern einen Balkon vor sich hatte, fiel er über Kante und konnte sich gerade noch so festhalten, bevor er fünf Meter nach unten in den Saal stürzte, in dem gerade eine kleine Ansammlung Leute zusah, wie eine bereits sehr schwach tretende und blau angelaufene Närrin am Galgen baumelte.
Elenar reagierte sofort, half nicht dem Barbaren, sondern schoß mit einem gezielten Pfeil das Henkersseil über Kims Kopf entzwei, woraufhin diese in einem Loch im Podest verschwand.
Ulfgar ließ sich fallen, während die meisten Zuschauer der Hinrichtung sich flüchtend aus dem Raum begaben und zwei Wachen - einer neben dem Podest, der andere auf dem Podest - auf ihn zukamen. Schnell befestigte Elenar ein Seil am Balkon und glitt nach unten, was ihr die mittlerweile angekommene Liss und Kreiia nachmachten, während Chora als Rückendeckung im Gang zum Balkon verweilte.
Als der Wache auf dem Podest von Ulfgar die Füße weggezogen wurden und sich Elenar gegen weitere Schläge zur Wehr setzen konnte, schlüpfte Liss unter das Podest und sprang in das kleine Loch, in das Kim gestürzt war. Dort lag sie noch, sporadisch atmend und nicht gerade gesund aussehend.
Chora versuchte sich vom Balkon aus erneut am immer noch nicht wirklich effektiven Eiszauber und ging dann dazu über, der noch stehenden Wache mit einem magischen Trick den Helm auf dem Kopf herumzudrehen und ihm so die Sicht zu nehmen...
...als sie eine gepanzerte Hand von hinten am Hals packte und eine laute Stimme schrie, daß alle den Kampf sofort beenden sollten.
Ein junger Kleriker stand hinter der Magierin und sah erbost auf die Abenteuerer hinab. Er verlangte eine Erklärung für dieses Schlachten, während Liss unter dem Podest zu Kreiia schlich und ihr zuflüsterte, sie würde den Heilstab benötigen, welchen sie dann auch versteckt gereicht bekam.
Nachdem die zuerst noch weiterkämpfen wollende Wache erneut vom Kleriker zurechtgewiesen wurde, erhoben die Gefährten ihre Stimmen und verlangten die Freilassung Choras und ein Ende dieses Unsinnes mit den Hinrichtungen. Als der immer nervöser wirkende Kleriker, dessen Stimme sich mittlerweile nicht nur durch seine Aufregung überschlug, dann auch noch von Ulfgar hören mußte, daß dieser "gleich hochkommen würde", ließ er den Griff um Choras Hals locker, was sein größter Fehler sein sollte.
Sie ließ sich nämlich nicht auf den Boden fallen, wie es ihr Ulfgar zurief, der gleichzeitig Elenar signalisierte, sie solle den Kleriker erschießen... nein...
Sie drehte sich zu dem jungen Mann um und begann mit einer Schimpfeskapade sondersgleichen, was nicht nur den Gefährten ihre Sprache raubte. Mit großen Augen hörte sich der Kleriker an, was die Magierin zu sagen hatte: daß es Unrecht sei, was hier vor sich gehe und daß er entgegen dem Gesetz des Königreiches handeln würde. Erschüttert wollte er noch erklären, daß dies aber seine Befehle waren, woraufhin ihm Chora in's Wort fiel und ihn anfauchte, daß diese Befehle nicht von Ehlra kommen konnten.
Blass kramte er eine Schriftrolle hervor, überreichte sie Chora, flüsterte etwas von einer Fluchtmöglichkeit unterhalb des Podestes und schritt dann langsam den Gang zurück in die Tiefen der Baracken...
...was die verbliebenen Wachen nutzen, um einen erneuten Angriff zu starten, der aber durch zwei schnelle Schüsse von Elenar um die Hälfte geschwächt wurde. Der verbliebene Kontrahent ergriff die Fucht und konnte entkommen, als Ulfgar in der Enge des Raumes die Tür verfehlte und die Wand küsste.
Liss hatte mittlerweile nach einem Fehlversuch den Stab unter ihre Kontrolle bekommen und Kim soweit heilen können, daß sie transportfähig war. Auch die anderen kamen nun zu den beiden geschlüpft und gemeinsam zwängten sie sich durch den engen Tunnel, der von dem Auffangloch schräg nach unten führte, wobei Elenar und Liss Kim ziehen und schieben mußten.
Nach einigen Problemen mit einer leicht verkeilten Chora, die dann aber Unterstützung von Kreiia erhielt, landeten alle in einem Auffangbecken für allen möglichen Abfall der Stadt, was einigen Mägen nicht allzusehr zu bekommen schien. Kreiia verteilte noch einige Krähenfüße im Tunnel, während Chora stinkenden Schleim per Zauber in Richtung der hörbaren Verfolger schleuderte, die mittlerweile auch Kreiias Überraschung gefunden hatten... jedenfalls hörte es sich danach an!
Elenars Nase erschnüffelte einen nochmals engeren Tunnel, der anscheinend in's Freie führte und nach einigen weiteren Minuten erreichte die Elfin das Ende des Schachtes: ganze fünf Meter über dem Fluß, dafür aber außerhalb der Stadt.
Sie ließ sich ins Wasser fallen und wurde kurz darauf von einer erstaunten Schiffsmannschaft an Deck gezogen, die dann auch die folgenden Abenteurer aufnahmen, wobei hier Liss mit der immer noch angeschlagenen Kim Schwimmhilfe durch ein Seil benötigte und Chora fast ertrank, dann aber von Kreiia gerettet wurde.
Am Hafenbereich Canyons, den das Schiff anscheinend gerade ansteuerte, sammelten sich aber ebenfalls schon Stadtwachen und so entschied man sich, die Gastfreundschaft der immer noch leicht verwirrten Crew des Schiffes nicht weiter auszuschöpfen und mit einigen aneinandergebundenen Seilen, die Chora per Magie am Klippenrand befestigte, nach oben zu klettern.
Ulfgar trug dann entgegen all seiner Asympathie Kim, während Chora und Liss von Elenar und Ulfgar nach oben gezogen werden mußten.
Auch auf der Brücke war nun ein ziemlicher Tumult zu vernehmen und so nahmen die Gefährten ihre Beine in die Hand und liefen schleunigst Richtung Wald.
Ein in einer Schlafrolle eingewickelter Kadeen wurde kurz alarmiert, alle Sachen gepackt und dann hieß es wieder: laufen!
Nach einigen Stunden waren sich alle sicher, daß sie niemand mehr verfolgen und/oder finden würde und man ließ sich erschöpft in's Moos sinken. Kim war mittlerweile wieder bei Bewußtsein und bedankte sich andauernd heulend beim hilflos schauenden Ulfgar, der die Sache anscheinend eher als unangenehm empfand, während die gestohlene Beute inspiziert wurde.
Außer einem kleinen Vermögen an Münzen waren noch zwei vermutlich magisch gefertigte Ringe, zwei Fläschen mit magischem Gebräu (Unsichtbarkeitsöl und Unklarheitstrank) und eine ganze Menge Edelsteine in der Ausbeute. Zwar bekam Liss beinahe einen Herzinfarkt, als Kreiia mit einer Hand in die Edelsteine griff und Kadeen ein "kleines Geschenk" im Wert von etwa zweitausend Goldstücken machte, aber der Wüstenkämpfer hatte seinen Anteil an der Sache letztendlich verdient und einen langen und gefährlichen Weg vor sich.
Ulfgar hingegen nahm gar kein Geld mehr an, was nicht nur Liss leicht verwirrte... er sagte, er würde nur noch für seine Ehre kämpfen, nichtmehr für weltliche Reichtümer.
In der vom Kleriker erhaltenen Schriftrolle war eine Anweisung vom Kardinal der Kirche des heiligen St. Cuthbert zu lesen: alle magisch begabten Frauen im Königreich seien dem Tode zuzuführen. Das Siegel der Kirche prangt unter dem Text, jedoch nicht das Siegel der Königin, wie Chora auch anmerkte.
Während die Sonne aufging, verabschiedeten sich Kadeen und Kreiia und während sich beide auf ihren weiteren Reisen viel Glück wünschten und Kim sich immer noch schluchzend bei Ulfgar und den anderen bedankte, verschwand Kadeen in den Wäldern.
Dann wurde erstmal etwas gerastet und Kim zur Sau gemacht und als sich alle beruhigt hatten und wieder bei Kräften waren, machte man sich auf den Weg und stolperte nach einigen Tagen über North Harthward, einem kleinen Kaff im Nirgendwo.
Dort konnte der heimische Zauberer die beiden Ringe als Schutzringe identifizieren (ein "Schild der Macht" und ein "Schutz"), die bis dato nicht ergründete Flasche aus Caldrocks Lager konnte endlich als "Gesinnung Verschleiern" benannt werden und überhaupt wurde viel neue Kleidung beim hiesigen Schneider eingekauft, da im Grunde alles mit Blut verschmiert oder sonstwie nicht ausreichend vorhanden war, wobei Elenar Kim sogar noch ein Halstuch schenkte, damit sich diese die Narben am Hals verdecken konnte, solange sie nicht weggingen. Zudem deckte sich die Gruppe noch mit Tränken aller möglichen Art ein, verkaufte die kürzlich erbeuteten Edelsteine und die Waldläuferin erstand noch einen exzellent gearbeiteten Langbogen, der in künftigen Abenteuer seinen Nutzen zeigen sollte. Auch wollte Chora mit den erstandenen Materialien demnächst einen Vertrauten beschwören, während Liss Ulfgar einige Tränke schenkte (was ebenfalls was neues war).
Nach einem großen Dankeschönfestmahl von Kim und einer ruhigen und erholsamen Nacht im Gasthaus von North Harthward, in der Liss auf die Idee kam, wie sie Ulfgar und Kim näher zusammen bringen, damit auch gleich noch ein Dankeschön seitens Kim an Ulfgar iniziieren und dabei auch noch ihren eigenen Spaß haben könnte, machten sich die Gefährten wieder auf gen Süden in Richtung Cruhn, wo immer noch Malgeen auf ihre Ankunft wartete.