Toji
versehrter Kommandant der "Abyss"
[: Ryloth-System | Systemrand :||: Eingreifgruppe unter dem Kommando von Captain Murata | VSD II „Pandora“ | Deck Sechs | Ersatzbrücke :||: Commander Harcov und die Besatzung der Ersatzbrücke :]
Obwohl man den gesuchten Schatz am Ende in den Händen hielt, kehrte die Imperialen nicht als die strahlenden Helden zurück, sondern wirkten mehr wie geschundene Krieger. Zwar machte die recht lädierte „Pandora“ einen gewaltigen Satz als sie in den Realraum zurückkehrte, aber dann schleppte sie sich nur schwerfällig in Richtung der Twi'lek-Welt Ryloth. Jedoch musste man an dieser Stelle zur ihrer Verteidigung sagen, dass die beiden Schwesterschiffe der Vindicator-Klasse, die „Basilisk“ und die „Valkyrie“, bloß bedingt eine bessere Figur machten. Der Kampf um die „Subjugator“ hatte an allen verbliebenen Kriegsschiffen deutliche Spuren hinterlassen. Hier kehrte in der Tat keiner so zurück wie er aufgebrochen war. Während sich die Reste der entsandten Eingreifgruppe allmählich dem öden, aber bewohnten Planeten näherten, steuerten in der Zwischenzeit zwei Kriegsschiffe der hiesigen Systemflotte auf sie zu, um sie in Empfang zu nehmen.
Mit ernster Miene betrachtete Commander Harcov die flimmernde Projektion vor sich, während im Hintergrund die einzelnen Stationen dem diensthabenden Offizier Bericht erstatteten. Er spürte wie ihm in diesem Augenblick eine unsichtbare Last von den Schultern fiel. Endlich waren sie wieder in Sicherheit. Endlich konnten sie diese desaströse Mission hinter sich lassen. Spätestens seitdem die Rebellion ihre großangelegte Militäroffensive entlang des Corellian Run in Richtung galaktischen Kern vorgenommen hatte, galt Ryloth zwar als verwaister, ungeliebter Außenposten, aber allein der Anblick imperialer Präsenz beruhigte den menschlichen Offizier von Metellos. Sogar einen Seufzer erlaubte er sich in diesem Augenblick. Zum Glück schien dieser „Gefühlsausbruch“ im allgemeinen Gemurmel der anwesenden Besatzungsmitglieder unterzugehen.
„Kommunikation, melden Sie uns bei der Sektorkommandantur an und bitten Sie um einen Platz im Orbit des Planeten“, befahl Harcov mit rauer Stimme. Man merkte ihm in diesem Moment deutlich an, dass er in den letzten Stunden kaum geschlafen oder Ruhe gefunden hatte. „Teilen Sie außerdem mit, dass wir selbst eine recht stattliche Zahl an Verletzten haben, die eine medizinische Versorgung benötigen, und zudem noch die Überlebenden der geopferten 'Starcraft'. Eine schnelle Entscheidung wäre demnach wünschenswert.“
Entschlossen steuerte die „Pandora“ und deren beiden Begleitschiffe auf die Wüstenwelt zu. Um die Sicherheit der erbeutete Legende zu gewährleisten, hatte man sie gemeinsam mit der „Hammer“ in einem nahen System zurückgelassen. Dort konnten sich die Mechaniker in aller Ruhe um die rasche Instandsetzung kümmern ohne von irgendwelchen Rebellenspionen entdeckt und eventuell sabotiert zu werden. Drei Rotten an einfachen TIE-Fightern entsandte auf einmal eines der beiden Schiffe der Systemflotte. Offenbar sollten diese schildlosen Maschinen die generelle Eskorte der verbliebenen Eingreifgruppe übernehmen. Stoisch ließ sich die alte Dame von diesen Sternjägern auf ihrem Weg begleiten. Da sämtliche Kapazitäten innerhalb der Mannschaft längst an ihre Grenzen stießen, hatte der rauchgraue Victory-II-Sternzerstörer eh keine andere Wahl.
„Unterrichten Sie Captain Fogerty und Major Lynch von unserer Ankunft“, wies der breitschultrige Commander im nächsten Moment einen Crewman in seiner Nähe an. „Wahrscheinlich möchte man der Unterredung mit der Sektorkommandantur beiwohnen – oder sie gar führen.“ Kurz hielt er zum Überlegen inne, dann fuhr er fort: „Und teilen Sie dies auch dem Sith und dessen Schülerin mit...“
Die letzten Stunden hatten ordentlich an seinen Kräften gezehrt. Hinzu kam noch der Umstand, dass die Müdigkeit ihm allmählich übel mitspielte. Nein, jung war Darvis Molt nicht mehr. Im Moment fragte sich der drahtige Kuati sogar, ob er langsam in die Jahre gekommen war. Hatte er früher etwa auch schon solche Probleme gehabt? Irgendwie konnte er sich noch an Zeiten erinnern, wo er quasi mitten in der Schlacht im Operationssaal gestanden und die Patienten operiert hatte. Müdigkeit? Für ihn war das damals ein Fremdwort gewesen! Und heute? Rasch versteckte der Chirurg ein Gähnen hinter dem Handrücken als er in die offene Tür seiner Chefin, Doktor Tau, trat. Kurz darauf klopfte er höflich an, um die Aufmerksamkeit der Leiterin der Krankenstation zu erhaschen. Im Gegensatz zu ihm sah sie nicht besser aus.
„Doktor, die Visite ist beendet und jeder Patient vorerst versorgt“, sagte er erschöpft und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Die Kollegin Frazill schaut noch einmal überall nach dem Rechten, aber ich glaube nicht, dass uns noch ein Notfall ereilt. Schließlich haben wir endlich Ryloth erreicht...“
Kurz blinzelte der kuatische Arzt. Immer mehr bemächtigte sich die Müdigkeit seines vollkommen erschöpften Körpers. Mehr als einen Tag war Molt nun schon auf den Beinen. Seiner Meinung nach hatte niemand im Vorfeld damit rechnen können, dass Shinbone solche Probleme bereiten würde. Er hatte sogar zu den Offizieren gehört, die gewissermaßen zum Schluss über diesen Einsatz informiert worden waren. Um nicht an Ort und Stelle einzuschlafen, musste sich der Chirurg bewegen. Einzig und allein aus diesem Grund stieß er sich wieder von dem Türrahmen ab und betrat das Büro seiner Chefin. Der Bacta-Geruch, der scheinbar überall war, bemerkte er nicht einmal mehr. Dafür glaubte er irgendeine süßliche Parfümnote in der Luft wahrzunehmen. Um das Schweigen nicht zu fördern, fuhr er fort.
„Die Sanitäter meiner Schicht habe ich schon entlassen“, berichtete Molt und unterdrückte dabei ein weiteres Gähnen. Sein Blick ruhte weiterhin auf der Doktor. „ Der Commander hat zwar inzwischen den Abtransport unserer Patienten nach Ryloth befohlen, aber ich glaube, sowohl die dritte Schicht als auch unsere Med-Droiden schaffen das allein.“ Kurz hielt der Chirurg inne. „Außerdem stehen uns ja noch die Sanitäter der Soldaten zur Verfügung. Die können ordentlich anpacken, meinen Sie nicht, Ma'am.“
Beiläufig glitt seine eine Hand in die Tasche. Dort ruhten ein paar Schlaftabletten in einem ziemlich schmalen, rohrartigen Behältnis. Sie warteten recht geduldig auf ihren baldigen Einsatz. Denn trotz aller Müdigkeit kannte sich der Kuati genau. Momentan schwirrten in seinem Kopf einfach noch zu viele Gedanken um die von ihm getätigten Operationen. Hatte er irgendwelche Fehler begangen? Es reichte diese eine Frage aus, um ihm an Ende doch um seinen Schlaf zu bringen. Selbstverständlich kannte er seine Stärken im medizinischen Bereich. Dennoch nagte irgendwo immer der Zweifel und das ließ sich nicht richtig abschalten. Allgemein vertraut Molt die Ansicht, dass der größte Kritiker stets in seinem selbst wohnte. Schaltete man diese Kontrollinstanz irgendwann auf natürlichem Weg aus, war man – in seinen Augen – verloren. Erneut kehrte der Arzt zur Tür zurück.
„Nun, Doktor, ich melde mich dann mal ab“, sagte er und deutete einen Salut an. „Ein paar Stunden Schlaf und werde ich mich wohl zur weiteren Versorgung nach Ryloth begeben – falls Sie an dieser Stelle keine Einwände erheben, Ma'am.“
Mit der Zustimmung der hiesigen Sektorkommandantur in der Hinterhand ließ sich der ramponierte Sternzerstörer in Ryloths geostationären Orbit nieder. Für einen Moment mochte man den Eindruck haben, dass die Bestie nun ihren letzten Hauch tat. Doch im Schiffsinneren kam eigentlich niemand zur Ruhe. Schließlich hatte man die vielen Verletzten schleunigst an das Militärkrankenhaus vor Ort zu überstellen und die notwendigen Reparaturen an der alten Dame fortzuführen. Einem großen Teil der Mannschaft konnte man zu diesem Zeitpunkt ohne Probleme ansehen, dass sie ihre eigentliche Schicht längst überzogen hatten. Nicht einmal das gute Zureden der anwesenden Vorgesetzten half in vielen Fällen etwas. Das Wohlergehen der „Pandora“ hatte Vorrang! Da schien sich die komplette Besatzung dieses Mal uneingeschränkt einig zu sein.
Schweigend studierte der temporäre Kommandant der alten Dame die ersten Schadensberichte. Im Großen und Ganzen zeichneten sie kein gutes Bild, obwohl man den Brückenturm – samt Brücke! – inzwischen stabilisiert hatte. Es waren eher die Krater am Bug oder die Schäden der Detonation im provisorischen Waffendepot der Sternjäger, die ihm Sorge bereiteten. Brände, interne Explosionen und Systemausfälle hatten außerdem dem Sternzerstörer im gehörigen Maße zugesetzt. Momentan ging der Commander nicht davon aus, dass man die „Pandora“ so schnell mit einem neuen Einsatz betrauen würde. Höchstwahrscheinlich dachte man auf Bastion über deren sofortige Ausmusterung nach, sobald man die Berichte las – so jedenfalls Harcovs pessimistische Einschätzung. Konnte man diesem schrecklichen Schicksal irgendwie entfliehen? Konnte man hier vielleicht irgendwo tricksen und so andere Gegebenheiten schaffen? Sicher war sich der Offizier nicht.
„Captain Fogerty, ich hoffe, Sie konnten etwas Ruhe finden“, empfing Harcov seinen Gast. „Gleich nach unserer Ankunft habe ich die Sektorkommandantur kontaktieren lassen. Inzwischen konnte ich den zügigen Abtransport unserer Verletzten und Ihrer Mannschaftsmitglieder schon regeln. Jedoch scheint der örtliche Kommandeur, Vice Admiral Vilne Cath, noch eine kurze Unterredung mit Ihnen und Major Lynch zu wünschen.“
Gegenüber dem Commander – beziehungsweise dessen Untergebenen – hatte man nur sehr knappe Erwiderungen gegeben, nachdem man über andere Wege von Captain Muratas tragischen Zustand unterrichtet worden war. Offensichtlich wollte Vilne Cath die wenigen Privilegien, die er an diesem trostlosen Ort noch hatte, bewahren. Ryloth war ein undankbarer Posten – fern und isoliert von der imperialen Heimat kam einem der Dienst vor Ort höchstwahrscheinlich eher wie eine Strafe, denn einer lohnenden Pflicht vor. Fraglich war nun nur noch wie verbittert die Offiziere hier waren. Hatte man – wenigstens etwas – Mitgefühl mit den erfolgreichen Rückkehrern? Mit ernster Miene sah der breitschultrige Flottenoffizier zu dem Corellianer. Sie mussten hier einen Zwischenstopp einlegen, um das solide Beenden aller notwendigen Reparaturen zu gewährleisten. Würde Frey Fogerty diese wichtige Sache gegenüber dem Vice Admiral aushandeln können?
[OP @ Kipf: Du kannst gerne die Grundlagen für das Debriefing auf Ryloth schaffen. Ich wollte an der Stelle nicht zu sehr bestimmen. ]
Obwohl man den gesuchten Schatz am Ende in den Händen hielt, kehrte die Imperialen nicht als die strahlenden Helden zurück, sondern wirkten mehr wie geschundene Krieger. Zwar machte die recht lädierte „Pandora“ einen gewaltigen Satz als sie in den Realraum zurückkehrte, aber dann schleppte sie sich nur schwerfällig in Richtung der Twi'lek-Welt Ryloth. Jedoch musste man an dieser Stelle zur ihrer Verteidigung sagen, dass die beiden Schwesterschiffe der Vindicator-Klasse, die „Basilisk“ und die „Valkyrie“, bloß bedingt eine bessere Figur machten. Der Kampf um die „Subjugator“ hatte an allen verbliebenen Kriegsschiffen deutliche Spuren hinterlassen. Hier kehrte in der Tat keiner so zurück wie er aufgebrochen war. Während sich die Reste der entsandten Eingreifgruppe allmählich dem öden, aber bewohnten Planeten näherten, steuerten in der Zwischenzeit zwei Kriegsschiffe der hiesigen Systemflotte auf sie zu, um sie in Empfang zu nehmen.
Mit ernster Miene betrachtete Commander Harcov die flimmernde Projektion vor sich, während im Hintergrund die einzelnen Stationen dem diensthabenden Offizier Bericht erstatteten. Er spürte wie ihm in diesem Augenblick eine unsichtbare Last von den Schultern fiel. Endlich waren sie wieder in Sicherheit. Endlich konnten sie diese desaströse Mission hinter sich lassen. Spätestens seitdem die Rebellion ihre großangelegte Militäroffensive entlang des Corellian Run in Richtung galaktischen Kern vorgenommen hatte, galt Ryloth zwar als verwaister, ungeliebter Außenposten, aber allein der Anblick imperialer Präsenz beruhigte den menschlichen Offizier von Metellos. Sogar einen Seufzer erlaubte er sich in diesem Augenblick. Zum Glück schien dieser „Gefühlsausbruch“ im allgemeinen Gemurmel der anwesenden Besatzungsmitglieder unterzugehen.
„Kommunikation, melden Sie uns bei der Sektorkommandantur an und bitten Sie um einen Platz im Orbit des Planeten“, befahl Harcov mit rauer Stimme. Man merkte ihm in diesem Moment deutlich an, dass er in den letzten Stunden kaum geschlafen oder Ruhe gefunden hatte. „Teilen Sie außerdem mit, dass wir selbst eine recht stattliche Zahl an Verletzten haben, die eine medizinische Versorgung benötigen, und zudem noch die Überlebenden der geopferten 'Starcraft'. Eine schnelle Entscheidung wäre demnach wünschenswert.“
Entschlossen steuerte die „Pandora“ und deren beiden Begleitschiffe auf die Wüstenwelt zu. Um die Sicherheit der erbeutete Legende zu gewährleisten, hatte man sie gemeinsam mit der „Hammer“ in einem nahen System zurückgelassen. Dort konnten sich die Mechaniker in aller Ruhe um die rasche Instandsetzung kümmern ohne von irgendwelchen Rebellenspionen entdeckt und eventuell sabotiert zu werden. Drei Rotten an einfachen TIE-Fightern entsandte auf einmal eines der beiden Schiffe der Systemflotte. Offenbar sollten diese schildlosen Maschinen die generelle Eskorte der verbliebenen Eingreifgruppe übernehmen. Stoisch ließ sich die alte Dame von diesen Sternjägern auf ihrem Weg begleiten. Da sämtliche Kapazitäten innerhalb der Mannschaft längst an ihre Grenzen stießen, hatte der rauchgraue Victory-II-Sternzerstörer eh keine andere Wahl.
„Unterrichten Sie Captain Fogerty und Major Lynch von unserer Ankunft“, wies der breitschultrige Commander im nächsten Moment einen Crewman in seiner Nähe an. „Wahrscheinlich möchte man der Unterredung mit der Sektorkommandantur beiwohnen – oder sie gar führen.“ Kurz hielt er zum Überlegen inne, dann fuhr er fort: „Und teilen Sie dies auch dem Sith und dessen Schülerin mit...“
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Die letzten Stunden hatten ordentlich an seinen Kräften gezehrt. Hinzu kam noch der Umstand, dass die Müdigkeit ihm allmählich übel mitspielte. Nein, jung war Darvis Molt nicht mehr. Im Moment fragte sich der drahtige Kuati sogar, ob er langsam in die Jahre gekommen war. Hatte er früher etwa auch schon solche Probleme gehabt? Irgendwie konnte er sich noch an Zeiten erinnern, wo er quasi mitten in der Schlacht im Operationssaal gestanden und die Patienten operiert hatte. Müdigkeit? Für ihn war das damals ein Fremdwort gewesen! Und heute? Rasch versteckte der Chirurg ein Gähnen hinter dem Handrücken als er in die offene Tür seiner Chefin, Doktor Tau, trat. Kurz darauf klopfte er höflich an, um die Aufmerksamkeit der Leiterin der Krankenstation zu erhaschen. Im Gegensatz zu ihm sah sie nicht besser aus.
„Doktor, die Visite ist beendet und jeder Patient vorerst versorgt“, sagte er erschöpft und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Die Kollegin Frazill schaut noch einmal überall nach dem Rechten, aber ich glaube nicht, dass uns noch ein Notfall ereilt. Schließlich haben wir endlich Ryloth erreicht...“
Kurz blinzelte der kuatische Arzt. Immer mehr bemächtigte sich die Müdigkeit seines vollkommen erschöpften Körpers. Mehr als einen Tag war Molt nun schon auf den Beinen. Seiner Meinung nach hatte niemand im Vorfeld damit rechnen können, dass Shinbone solche Probleme bereiten würde. Er hatte sogar zu den Offizieren gehört, die gewissermaßen zum Schluss über diesen Einsatz informiert worden waren. Um nicht an Ort und Stelle einzuschlafen, musste sich der Chirurg bewegen. Einzig und allein aus diesem Grund stieß er sich wieder von dem Türrahmen ab und betrat das Büro seiner Chefin. Der Bacta-Geruch, der scheinbar überall war, bemerkte er nicht einmal mehr. Dafür glaubte er irgendeine süßliche Parfümnote in der Luft wahrzunehmen. Um das Schweigen nicht zu fördern, fuhr er fort.
„Die Sanitäter meiner Schicht habe ich schon entlassen“, berichtete Molt und unterdrückte dabei ein weiteres Gähnen. Sein Blick ruhte weiterhin auf der Doktor. „ Der Commander hat zwar inzwischen den Abtransport unserer Patienten nach Ryloth befohlen, aber ich glaube, sowohl die dritte Schicht als auch unsere Med-Droiden schaffen das allein.“ Kurz hielt der Chirurg inne. „Außerdem stehen uns ja noch die Sanitäter der Soldaten zur Verfügung. Die können ordentlich anpacken, meinen Sie nicht, Ma'am.“
Beiläufig glitt seine eine Hand in die Tasche. Dort ruhten ein paar Schlaftabletten in einem ziemlich schmalen, rohrartigen Behältnis. Sie warteten recht geduldig auf ihren baldigen Einsatz. Denn trotz aller Müdigkeit kannte sich der Kuati genau. Momentan schwirrten in seinem Kopf einfach noch zu viele Gedanken um die von ihm getätigten Operationen. Hatte er irgendwelche Fehler begangen? Es reichte diese eine Frage aus, um ihm an Ende doch um seinen Schlaf zu bringen. Selbstverständlich kannte er seine Stärken im medizinischen Bereich. Dennoch nagte irgendwo immer der Zweifel und das ließ sich nicht richtig abschalten. Allgemein vertraut Molt die Ansicht, dass der größte Kritiker stets in seinem selbst wohnte. Schaltete man diese Kontrollinstanz irgendwann auf natürlichem Weg aus, war man – in seinen Augen – verloren. Erneut kehrte der Arzt zur Tür zurück.
„Nun, Doktor, ich melde mich dann mal ab“, sagte er und deutete einen Salut an. „Ein paar Stunden Schlaf und werde ich mich wohl zur weiteren Versorgung nach Ryloth begeben – falls Sie an dieser Stelle keine Einwände erheben, Ma'am.“
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Mit der Zustimmung der hiesigen Sektorkommandantur in der Hinterhand ließ sich der ramponierte Sternzerstörer in Ryloths geostationären Orbit nieder. Für einen Moment mochte man den Eindruck haben, dass die Bestie nun ihren letzten Hauch tat. Doch im Schiffsinneren kam eigentlich niemand zur Ruhe. Schließlich hatte man die vielen Verletzten schleunigst an das Militärkrankenhaus vor Ort zu überstellen und die notwendigen Reparaturen an der alten Dame fortzuführen. Einem großen Teil der Mannschaft konnte man zu diesem Zeitpunkt ohne Probleme ansehen, dass sie ihre eigentliche Schicht längst überzogen hatten. Nicht einmal das gute Zureden der anwesenden Vorgesetzten half in vielen Fällen etwas. Das Wohlergehen der „Pandora“ hatte Vorrang! Da schien sich die komplette Besatzung dieses Mal uneingeschränkt einig zu sein.
Schweigend studierte der temporäre Kommandant der alten Dame die ersten Schadensberichte. Im Großen und Ganzen zeichneten sie kein gutes Bild, obwohl man den Brückenturm – samt Brücke! – inzwischen stabilisiert hatte. Es waren eher die Krater am Bug oder die Schäden der Detonation im provisorischen Waffendepot der Sternjäger, die ihm Sorge bereiteten. Brände, interne Explosionen und Systemausfälle hatten außerdem dem Sternzerstörer im gehörigen Maße zugesetzt. Momentan ging der Commander nicht davon aus, dass man die „Pandora“ so schnell mit einem neuen Einsatz betrauen würde. Höchstwahrscheinlich dachte man auf Bastion über deren sofortige Ausmusterung nach, sobald man die Berichte las – so jedenfalls Harcovs pessimistische Einschätzung. Konnte man diesem schrecklichen Schicksal irgendwie entfliehen? Konnte man hier vielleicht irgendwo tricksen und so andere Gegebenheiten schaffen? Sicher war sich der Offizier nicht.
„Captain Fogerty, ich hoffe, Sie konnten etwas Ruhe finden“, empfing Harcov seinen Gast. „Gleich nach unserer Ankunft habe ich die Sektorkommandantur kontaktieren lassen. Inzwischen konnte ich den zügigen Abtransport unserer Verletzten und Ihrer Mannschaftsmitglieder schon regeln. Jedoch scheint der örtliche Kommandeur, Vice Admiral Vilne Cath, noch eine kurze Unterredung mit Ihnen und Major Lynch zu wünschen.“
Gegenüber dem Commander – beziehungsweise dessen Untergebenen – hatte man nur sehr knappe Erwiderungen gegeben, nachdem man über andere Wege von Captain Muratas tragischen Zustand unterrichtet worden war. Offensichtlich wollte Vilne Cath die wenigen Privilegien, die er an diesem trostlosen Ort noch hatte, bewahren. Ryloth war ein undankbarer Posten – fern und isoliert von der imperialen Heimat kam einem der Dienst vor Ort höchstwahrscheinlich eher wie eine Strafe, denn einer lohnenden Pflicht vor. Fraglich war nun nur noch wie verbittert die Offiziere hier waren. Hatte man – wenigstens etwas – Mitgefühl mit den erfolgreichen Rückkehrern? Mit ernster Miene sah der breitschultrige Flottenoffizier zu dem Corellianer. Sie mussten hier einen Zwischenstopp einlegen, um das solide Beenden aller notwendigen Reparaturen zu gewährleisten. Würde Frey Fogerty diese wichtige Sache gegenüber dem Vice Admiral aushandeln können?
[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Eingreifgruppe unter dem Kommando von Captain Murata | VSD II „Pandora“ | Deck Sechs | Ersatzbrücke :||: Commander Harcov, Captain Fogerty, Major Lynch und die Besatzung der Ersatzbrücke :]
[OP @ Kipf: Du kannst gerne die Grundlagen für das Debriefing auf Ryloth schaffen. Ich wollte an der Stelle nicht zu sehr bestimmen. ]