Callista Ming schrieb:
Selbstmörder versuchen dies nicht. Sie wollen keine Hilfe oder suchen sie nicht. Sie entscheiden egoistisch und setzen ihr Leben ein Ende.
Selbstmord, wieder MAl so ein Thema, wo die meisten Meinungen ganz weit auseinander gehen.
Leider muss ich dem Satz, den du dort geschrieben hast wiedersprechen.
Es stimmt nicht, das Selbstmörder keine Hilfe wollen oder keine Hilfe suchen.
Ich will nicht bestreiten, dass es sicherlich auch die gibt, die sich nicht bemühen, aber das ist eher die Seltenheit. DENN:
Ein Selbstmordgedanke kommt nicht einfach so und wegen nichts. Die meisten Selbstmörder (ausgenommen von Selbstmordattentätern usw.) haben den Sinn ihrers Lebens verorern. Sie HABEN nach Hilfe und Bestätigung gesucht, aber niemand gefunden, der ihnen hilft, oder der sie akzeptiert. Ein Selbstmörder denkt oft nicht so weit, ob er andere damit verletzt oder nicht. Viele halten es auch für die anderen als "gut", "richtig" oder sonst was, wenn sie nicht mehr da sind.
Ich glaube, dass viele schon MAl daran gedacht haben, sich das Leben zu nehmen. Aber nicht alle, denken immer weiter darüber nach und stehen davor sich umzubringen.
Selbstmörder sehen keinen Sinn mehr, sind verzeifelt, und haben meistens wirklich schlimme Dinge erlebt. Und oft ist es so, das gerade sie niemeanden haben, der sie versteht, oder für sie da ist.
Ich weiß nicht, wie gut du dich mit einem Termin "machen" bei Psychologennauskennst, aber ich will dir da einen kleinen Einblick geben. Erst Mal zur Nummer gegen Kummer: Ich habe vor 3 jahren Mal dort angerufen, als der Mann mich dort fragte, was er denn bitteschön tun könne, er wisse es nicht.
Das ist ein ganz tolles Gefühl, wenn dir ein Psychologe soetwas sagt. Suizidgefärdete Menschen hätten anders regiert als ich.
Etwas später wollte ich mir dan Psychologische Hilfe holen und rief dort an. Erst MAl musst du dort Menschen, die du nicht kennst, gleich von Anfang an etwas von deinen Problemen erzählen. Das hab ich gemacht und ich hab gemerkt, dass sie darauf wartete, dass ich etwas schlimmeres angebe, was mich belastet. Leicht sauwr darüber, dass sie so reagierte, habe ich sie gefragt, ob es ihr reicht, dass ich mich 2x umbringen wollte (das stimmt leider wirklich, aber über dieses Zeit bin ich schon lange hinweg). Dann erst, hat sie das eingesehen, hat meine Daten aufgenommen und gesagt, ich soll mich einmal im Monat melden, ich stehe auf der warteliste und würde dort aufsteigen.
Ich tat genau das, was sie wollte, ich rief einen Monat später an. Sagte meinen Namen und dass ich auf der Warteliste stehe und darauf bleiben möchte. Was bekam ich zurück: "Es tut uns sehr leid, aber leider haben wir ihre Adresse verloren. Bitte gebeb sie uns ihre Daten noch einmal". Das ich sauer war, kann sich vielleicht jeder vorstellen. Also gings von vorne los. Warum ruf ich an, welche Probleme bla, bla, bla. Nächsten Monat rief ich wieder an. Genau das gleiche noch einmal. Die Frau meinte zu mir: "Machen sie sich keine Sorgen, es ist nicht so schlimm, wenn wir ihre Adresse verkegen, denn dadurch, dass sie sich jeden Monat melden können wir sie ja nicht vergessen". Danach war ich stinksauer. Man ruft dort an, weil man vielleicht verzweifelt ist und schenkt vertrauen und es war das 2x dass sie meine Adresse verlegt oder verloren hatten. Super Anfang. Vor allem, war das, was sie sagte Schwachsinn. Wie sollte ich jemals vond er Warteliste kommen, wenn sie ständig meine Adresse verloren? Glaubts mir oder nicht, nächsten Monat rief ich wieder an, und wieder das gleiche. Aber diesmal blieb ich nicht ruhig, sondern blaffte den Mann (eine Gemeinschaftspraxis) richtig an. Er bat mich um Verzeihung nah nochmal alle Daten auf. Von da an, war mein NAme dann doch auf der Liste. Die Frau meinte sie rufen mich an, aber ich solle weiterhin jeden Monat eine Meldung abgeben. Man rief mich nicht an, also rief ich an. Man entschuldigte sich bei mir: "Es tut mir wirklich sehr leid, aber unsere Listen sind so voll. Es dauert mindestens ein halbes Jahr bis sie einen termin bekommen. Ich rate ihnen, sich parallel noch an einen anderen Psychologen zu wenden. Das ist nicht unsere Schuld, sondern die vom Staat und es sieht bei allen Psychologen so aus."
Das mein Mut gesunken war ist wohl auch verständlich. Was wäre gewesen, wenn ich IMMER NOCH jemand wäre, der sich umbringen wollte? Das wäre wohl mein Aus gewesen.
Man rief mich nicht an und irgendwann hatte ich auch keine Lust mehr, weil es mir einfach zu blöd war.
Meiner Freundin sagten sie, es dauere nicht mehr lange, dann würde sie einen termin bekommen. Einmal konnte sie sogar mit einem Mann dort sprechen. Auch sie wurde nicht zurückgerufen. Mir machte man das Angebot, dass wir uns einmal im Jahr, immer einmal in den Sommerferien treffen können.
Es stimmt, was ich geschrieben habe, und leider stimmt es auch, dass die Wartelisten der Psychologen endlos sind.
Aber den Mut zu besitzen dort anzurufen ist eine Sache. Aber wenn man sich immer noch das Leben nehmen will und so was miterkebt, dann ist es was ansderes.
Diese Freundin, von der ich eben erzählt habe, kam auch eines TAges zu mir, und saf´gte mir, dass sie sich das Leben nehmen werde. ich glauibe, dass war das schrecklichste und schlimmste Gefühl was ich jemals hatte. Und sie hatte sich Gedanken über mich gemacht. Ich kann nicht sagen wie froh ich bin, dass suie diesen Schritt nicht gemacht hat. Ich habe mich bemüht sie zu unterstützen und für sie da zu sein.
Jetzt aber genug zu diesem Thema. Liebe Grüße, Ian