Shinbone

[Shinbone-System | Weltraum | Subjugator, im Heckturm, Brücke | Captain Mike Smith, mit Marines und gefangenen Quarren]

Mike blickte nun um einiges Zufriedener auf seinen Holotisch. Zwar brachte die Subjugator noch keinen entscheidenden Vorteil für die Neue Republik und ihre Streitkräfte, doch sie glich das Ungleichgewicht ein wenig aus. Dann traf eine Nachricht der Lioness ein, die sich gerade in Bewegung setzte und sich auf den Weg machte um scheinbar unter der Subjugator hindurch zu fliegen.

Commander Adachi übermittelte die Koordinaten eines Rückfallpunktes, an dem sich die Schiffe treffen sollten. Zwar war nicht genau festgelegt wann, aber Mike Schätzte, dass es nicht mehr sonderlich lange bis zu diesem Zeitpunkt hin war.

Während die Lioness nun auf der Backbordseite der Subjugator wieder auftauchte, kam der Victory-Sternenzerstörer immer näher an die Subjugator heran. Mike fragte sich, auch wenn er keine Ahnung von Flottenmanövern hatte, was der Kommandant des Schiffes da tat. Alle funktionierenden Geschütze der Backbordseite feuerten, seit die Lioness dort weg wart und sie trafen immer besser, je näher der graue Koloss des Imperiums der Subjugator kam. Vielleicht wollte der Kommandant des Feindschiffes die Subjugator rammen, damit sie auseinander brach? Das schien Mike die logischste Erklärung für sein Verhalten zu sein.

Mehr vom Geschehen im Weltraum zu verfolgen war Mike allerdings nicht vergönnt. Denn plötzlich überschlugen sich auf der Brücke die Ereignisse. Sergeant Mol und kehrte mit den Wachen die am Schott positioniert waren zurück auf die Brücke. Und zwar mit ausgestreckten Waffen. Waren die Feinde etwa durchgebrochen? Oder was sollte das jetzt? fragte sich der erfahrene Captain.

Doch Mike Smith musste nicht lange über den Zweck des ganzen mutmaßen. Der Sergeant stellte sich als Agent des Geheimdienstes vor und stellte Mike unter Arrest wegen Hochverrates. Unter seinem Helm entglitten ihm die Gesichtszüge. Was zur Hölle sollte das? Er sollte mit Imperialen Kollaborieren? Nie im Leben. Doch der Geheimdienstler schien es ernst zu nehmen. Denn er ließ einen seiner Männer Mikes Techniker erschießen, der an der Hauptkonsole stand. Nur kurz zuvor war der Strom ausgegangen. Das konnte alles kein Zufall sein. Irgendjemand hier spielte falsch, aber es war sicher nicht Mike.

Er stand auf seinem Podest, dem Kommandanten zugewandt und sagte erst einmal gar nichts. Seine Hände waren irgendwo auf halber Höhe an seinem Körper versteift und machten keine Anstalten sich zu bewegen. Was sollte er tun? Sein Pflichtbewusstsein sagte ihm, dass er sich ergeben sollte, doch sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er sich verteidigen sollte. Und irgendwo dazwischen hoffte er inständig, dass sein Techniker die Geschütze hatte so programmieren können, dass weiter auf die Imperialen feuerten.

Plötzlich erhellte sich das Durastahlfenster der Brücke. Mike blickt ungläubig nach draußen, doch den Ursprung des ganzen konnte er nicht ausmachen. Mike hoffte inständig, dass sie da ein Imperiales Schiff getroffen hatten. Damit fiel auch seine Entscheidung: Langsam hob er seine Hände links und rechts über seinen Kopf.

"Hören sie, Kommandant, ich bin ein Linientreuer Soldat, der die ganze Zeit versucht hat, dieses Schlachtschiff der neuen Republik einzunehmen. Und jetzt haben mit die Imperialen den Saft abgedreht. Ich denke, ich kann ihnen garantieren, dass diese Explosion da draußen von einem Imperialen Schiff kommt und die auf meine Kappe geht", begann er zu erklären, während er langsam die Treppe herunter schritt.
"Ich bin sicher, wir können meine Unschuld in aller Ruhe klären! Ich bin, war und werde immer ein treuer Soldat der Neuen Republik sein und würde mich niemals mit dem Imperium einlassen", fügte er noch an.

Währenddessen war er von ein paar Soldaten seines eigenen Zuges eingekreist und entwaffnet worden. Doch sie hatten ihm keine Fesseln angelegt, da er sich ja kooperativ zeigte. Zumindest glaubte Mike, dass das der Grund dafür war. Als er vor Mol stand, nahm er seinen Helm ab und entblößte seinen glatzköpfigen Schädel und die harten Gesichtszüge. Dann schaute er ihm in die Augen. Zumindest schaute er ihm direkt auf sein Sichtvisier, was für Mol aber so wirken musste, als ob er ihm in die Augen schaute.

"Kommandant Mol, ich versichere ihnen, sowie ich hier stehe, dass diese Anschuldigungen nichtig sind", bekräftigte er noch einmal seine Unschuld. Er war gespannt, wie der Kommandant auf diese Offenheit reagieren würde. Denn es sollte ihm doch einen Pluspunkt einbringen und seine Glaubwürdigkeit bestärken. Denn warum sollte er, wenn er schuldig war, sich so einfach ergeben und sich gefangen nehmen lassen.

"Aber es war wirklich nicht nötig meinen Techniker direkt hinzurichten", fand Mike. Der Mann wäre auch von ganz alleine weggegangen.

Mike fragte sich, was Lieutenant Rivers jetzt von ihm dachte beziehungsweise was er tun würde. Vermutlich war es erst einmal das beste von Mike gewesen, keinen Schusswechsel zu provozieren, da man ja auf der gleichen Seite stand und es ja auch noch eine unbekannte Zahl an anderen Eindringlingen auf dem Schiff gab, die sicherlich ebenfalls auf die Brücke vordringen wollten.


[Shinbone-System | Weltraum | Subjugator, im Heckturm, Brücke | Captain Mike Smith, Kommandant Mol, mit Marines und gefangenen Quarren]
 
[Shinbone-System | Weltraum | bei Shinbones Nachbarplanet | an einem Sprungpunkt zur Flucht aus dem System | CC9 Ax] Joya No

Shou Adachis Auskunft war ernüchternd. Er konnte nicht sagen, wie viel Kontrolle seine Leute tatsächlich über die Subjugator hatten und ob sie mit ihrem Ziel, das Schiff entweder unter Kontrolle zu bringen oder zu zerstören, vorankamen. Nur eines stand fest: Dass die Probleme an Bord des exotischen Supersternzerstörers nicht geringer waren als die draußen. Zeit sollten sie ihnen verschaffen. Doch leider war Zeit für die bedrängten Republikaner ein Luxus, den sie sich kaum leisten konnten. Sie mussten ihn teuer erkaufen. Mit Leben.

Joya No dachte darüber nach, welche Auswirkungen wohl die einzige echte Neuigkeit seines blauhäutigen Kollegen auf ihre Entscheidungen haben müsste. Das Schiff war keineswegs so verlassen, wie es von außen gewirkt hatte. Es befanden sich Personen an Bord, Angehörige oder Nachkommen der ursprünglichen Besatzung. Doch wenn die Subjugator nie aufgegeben worden war, dann war das was sie hier taten kein Bergungsunternehmen, sondern eine Kaperung. Dann konnte man das Schiff nicht einfach besetzen, sondern musste es den rechtmäßigen Besitzern entreißen. Man konnte es nicht zerstören, ohne sie mit in den Tod zu schicken. Das brachte rechtliche und moralische Probleme mit sich. Der Kaminoaner nahm keinen Anteil am Schicksal irgendwelcher Fremder, die in einem treibenden Superschlachtschiff an der Grenze zum Nirgendwo hausten. Es war ihm egal, ob sie lebten oder starben, solange er sich um das Überleben seiner eigenen Mannschaft, für die er direkte Verantwortung trug, größere Sorgen machen musste. Aber er musste unter diesem Aspekt neu bedenken, wie andere diese Mission nachträglich beurteilen wurden. Wie wichtig war dieses Schiff tatsächlich? Rechtfertigte die Gefahr, die von ihm ausging, die Gewalt, die er und Adachi im Namen des republikanischen Militärs gegen seine Crew anwendeten? Die Imperialen schienen dabei keine Bedenken zu haben. Für sie war die Subjugator wichtig genug, um auch gegen den jungen Waffenstillstandsvertrag zu verstoßen. Aber die Neue Republik war nicht das Galaktische Imperium und setzte andere moralische Maßstäbe an.

Er war noch nicht zu einem Entschluss gekommen, als die Zeit des Nachdenkens durch eine wichtige Meldung endete:


»Commander No, es ist gelungen, zwei der Schildgeneratoren wieder in Betrieb zu nehmen«, lautete die Meldung aus dem Maschinenraum. »Lieutenant Feydon lässt ausrichten, dass sie in fünf Minuten bis zu zehn Prozent Schildleistung um das ganze Schiff herum bereitstellen kann.«

Das war wirklich nicht viel. Aber es war besser als nichts. Im Augenblick konnte eine einzige gut gezielte Salve die Ax zerstören, denn viele wichtige Systeme zeigten sich den Gegnern ohne Schilde und Panzerung völlig ungeschützt. Zwischenböden und Trennwände waren das einzige, das noch zwischen ihnen und dem All stand, und diese konnten zwar dem Vakuum trotzen, aber keinen Turbolaserstrahlen. Doch wenn sie wieder Schilde hatten, auch wenn ihre Leistung gering war, dann konnten zumindest wieder ein paar Treffer absorbiert werden, was ein etwas höheres Risiko erlaubte und damit völlig neue Möglichkeien eröffnete.

»Die Zeit der Taenlosigkeit ist vorbei!« verkündete No.

»Wollen Sie etwa wieder in den Kampf eingreifen?« fragte Serek Tai'oki, dessen Fell sich bei der Vorstellung sträubte. »Sir, zehn Prozent sind nicht genug, um...«

»Wir werden nicht angreifen!« widersprach der Kaminoaner und wischte den Einwand seines Ersten Offiziers mit einer flüssigen Handbewegung beiseite. »Aber es gibt nun keine absolute Notwendigkeit mehr, uns direkt an diesem Sprungpunkt aufzuhalten. Wir können uns etwas näher an das Geschehen heranwagen.«

»Und was dann?« fragte der Bothaner. Verspätet fügte er das »Sir?« hinzu.

»Wir können zwar nicht kämpfen, aber wir können uns auch anders in das Gefecht einbringen. Wir werden unsere Beobachterrolle nutzen, um die Lage so gut wie möglich zu analysieren und die Lioness mit besseren Daten zu versorgen, als sie selbst mitten im Kampf beschaffen können. Holen Sie alle Offiziere auf die Brücke, die etwas von Datenanalyse und Taktik verstehen und teilen Sie sie in zwei Gruppen auf. Die einen sollen unsere Verbündeten mit akkuraten Informationen über Zustand und Aktivitäten aller feindlichen Einheiten versorgen. Die anderen werden sich die Funkcodes vornehmen und diese gefälligst in Rekordzeit entschlüsseln!«

Wenig später befand sich deutlich mehr Personal auf der Brücke als sonst üblich. Um alle Stationen, die zur Datenanalyse taugten, hatte sich eine kleine Gruppe aus Offizieren und Droiden gebildet, die auf die Bildschirme starrte und angeregt über die dort angezeigten Informationen und ihre Bedeutung diskutierte. Während die Ax sich langsam dem Kampfgeschehen näherte, gründlich darauf bedacht sich außerhalb der feindlichen Feuerreichweite zu halten, floss ein stetiger Datenstrom zur Lioness hinüber, der hoffentlich dazu beitrug, Adachis Taktikholos genauer und seine Entscheidungsgrundlage zuverlässiger zu machen. Andere widmeten sich der anspruchsvollen Aufgabe, den Funkverkehr der Imperialen und der Black Sun zu analysieren, um die komplexen Verschlüsselungen zu knacken. All diese Aufgaben wurden dadurch beeinträchtigt, dass es der Besatzung der Fregatte an praktischer Erfahrung und der nötigen Abgebrühtheit mangelte, um in Anbetracht ihrer schwierigen Situation trotz aller Mühen und Gefahren hundert Prozent zu geben. Aber es war das einzige was sie tun konnten und die Bemühungen blieben nicht fruchtlos.

»Commander, wir haben nun relativ zuverlässige Daten über den Zustand der gegnerischen Schiffe«, verkündete Lieutenant Commander Tai'oki nach einer Weile. »Offenbar hat das Blatt sich gewendet. Alle vier imperialen Schiffe sind mittlerweile beschädigt und ihre Schilde sind stark geschwächt. Nach meiner Einschätzung sind sie in keiner besseren Verfassung als die Lioness. Der Strike-Kreuzer ist auf dem Rückzug. Am besten halten sich bisher die Schiffe der Black Sun.«

»Die Subjugator

»Nur ein Teil ihrer Waffen ist in Betrieb und sie verfügt nicht über Schilde. Was den Zustand ihrer Hüllenpanzerung angeht, fehlen uns die Vergleichswerte. Wir können einhohes Energieniveau im Hyperantriebskern messen, aber keine Aktivität in dem, was wir für die Primärbewaffnung oder Abfanggeneratoren halten.«

»Der Jägerkampf?«

»Läuft weiterhin. Die Droidenjäger der Subjugator haben das Kräfteverhältnis einigermaßen ausgeglichen.«

›Das Blatt wendet sich‹, dachte Joya No zufrieden. Die Imperialen hatten ihren Vorteil eingebüßt. Dadurch dass die Subjugator auf sie feuerte, waren auch sie nun in Bedrängnis geraten und mussten froh sein, wenn sie alle vier Schiffe wieder nach hause fliegen konnten. In Anbetracht der Schäden, die sie an seiner Fregatte angerichtet hatten, empfand der Commander diese Erkenntnis als große Genugtuung. Doch je unsicherer ein imperialer Sieg wurde, um so mehr musste man sich auf die Möglichkeit konzentrieren, dass am Ende vielleicht die Black Sun als lachender Dritter dastand. Wenn das übergroße Schiff in die Hände eines bösartigen Individuums wie Jart Ga'lor fiel, konnte es zu einer wahren Geißel der Galaxis werden. No wollte sich nicht vorwerfen lassen, dass er nicht alles in seiner Macht stehende getan hatte, um das zu verhindern.

»Vielleicht wird Captain Murata doch bald verhandeln müssen«, mutmaßte er.

Zeuge zu werden, wie der arrogante Mensch gezwungen wurde, nun doch den Kompromiss zu suchen, wäre eine Labsal für Joya Nos angeschlagenes Ego. Für einen großen Teil des Ärgers, den er hier ertragen musste, würde ihn das entschädigen.


[Shinbone-System | Weltraum | bei Shinbones Nachbarplanet | am Rand des Kampfgebietes| CC9 Ax] Joya No

Status der CC9 Ax:
Schilde: 10% (instabil)
Rumpf: 42%
Torpedowerfer und mehrere Geschütze ausgefallen, Hüllenbrüche, Sublicht-Antrieb beeinträchtigt. Mehrere Brandherde (unter Kontrolle).
Ziele: Keines (außer Feuerreichweite)
 
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[Shinbone-System | 20.000 Km von der Subjugator entfernt | hinter der Starcraft | Fast Fortune | Brücke] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter, Brückencrew


Der schwere Angriff der feindlichen Raketenboote kam so plötzlich, dass es Commander Wilm von den Beinen und Patessa Celchu mit Wucht aus dem Sitz schleuderte, und nur mit Glück bekam der Mittfünfziger noch eines der Geländer zu fassen, welches die obere von der unteren Brücke trennte. Die Augen weit aufgerissen und vor Anstrengung keuchend, umklammerte der Com-Offizier der Fast Fortune das Stahlgerippe, während überall um ihn herum die schweren Durastahl-Schotts entlang der Transparistahl-Fenster heruntersausten, um den Schutz der Brücke auf Kosten der Aussieht zu erhöhen. Ein gellender Alarmton ertönte und ausgetretenes Kühlmittel setzte den unteren Teil der Brücke unter Dampf, bevor einer von Tryykuurwarrumps Leuten das entsprechende Notventil aktivierte und dem ein Ende bereitete.

Während der angegraute Wilm sich langsam in die Höhe stemmte und sinnloser Weise den Sitz seiner Offiziersmütze prüfte, überwand auch Jart die Schockstarre und richtete sich in seinem Kommandosessel auf. Die Beschädigungen an der Brücke hatten sich in Grenzen gehalten, schätzte der drahtige Twi'lek, der am linken Lekku leicht blutete, doch was war mit der Kommunikation? "Die Verbindung wurde unterbrochen", stellte er geistesgegenwärtig fest und er konnte sich nicht vorstellen, dass die republikanischen Kommandanten (No, Adachi) das Gespräch ihrerseits beendet hatten. Ihre Antwort, würde wohl auf ewig im Ether verschwunden bleiben, stellte der ehemalige Offizier der Neuen Republik missmutig fest.


"Direkter Treffer in den Feuerleitcomputern der Vierlingsgeschütze, Sir", erklang die raue Stimme des Waffenoffiziers, der sich förmlich an seiner Station festgekrallt und nur wenige, unbedeutende Blessuren erlitten hatte. "Verdammter Mist, alle, ich wiederhole, alle Anti-Jäger-Geschütze sind ausgefallen. Wir haben nichts mehr. Ich hab es immer gesagt, diese drecks Automatisierung wird uns noch alle umbringen. Celchu, Sie wissen, dass ich das Krel gesagt habe",

insistierte Eeth Pyne weiter, bis Wilm sich so weit aufgerappelt hatte, dass er den Zabrak und seinem deplatzierten Geplapper Einhalt bieten konnte. Pyne hatte nicht einmal bemerkt, dass der Adressat seines Gezeters nicht einmal mehr auf seinem Platz saß, sondern hilflos baumelnd an einem der Geländer hing. Jart indes hatte es bemerkt. Energisch und doch gewand schwang sich der ehemalige Konteradmiral aus dem Kommandosessel und stürmte auf die Konsole der Com-Station zu. Er würdigte Celchu keines Blickes, sondern prüfte nur, indem er einige rudimentäre Befehle in die Konsole eingab, ob das antiquierte Stück Technik funktionierte.

"Sublicht-Kommunikation ist ausgefallen",

brummte Jart ärgerlich, doch gab er nicht dem unbändigen Verlangen nach, seine Fäuste mehrfach gegen das defekte Stück Technik zu schlagen. Die Com-Konsole war von mehreren Schrapnellen getroffen worden und vollkommen unbrauchbar. Wieder stieg Wut in ihm hoch, diesmal jedoch über die Situation als Ganzes. "Wer ist dafür verantwortlich?", fragte eine gehässige Stimme in seinem Innersten und noch schwerer fiel es dem grünhäutigen Twi'lek, die Fassung zu wahren. Die Kommunikation zu verlieren war ein Fiasko für einen Befehlshaber, denn ohne die Möglichkeit, die Einheiten im Kampf zu dirigieren, sie Manöver ausführen zu lassen und ihre Feuerkraft gezielt einzusetzen, war die Schlacht kaum noch zu gewinnen. Der Kommandant der Fast Fortune hob zornig den Kopf und suchte mit den Blicken seinen XO, der noch immer mit Pyne im Gespräch war. Jart schnaubte noch kontrolliert:

"Commander, Bericht! Wie ist unsere Lage und wo ist der Gegner?"

Erst jetzt stand er auf und reichte dem bedrohlich unsicher baumelnden Com-Offizier eine Hand, doch er zog Jinn-Tu Celchu nicht sofort hoch, sondern ließ ihn noch einige Sekunden an seinem ausgestreckten Arm weiter baumeln. Beide Männer starrten sich an. Während Celchu erst jetzt realisierte, dass er offenbar einen Fehler gemacht hatte, indem er nach Ga'lors Hand gegriffen hatte, sog Jart die Ausläufer dieser finsteren Erkenntnis, die sich auf Celchus schweißgebadetem Anlitz spiegelten, in sich ein und ergötzte sich an der aufkommenden Verzweifelung. Er schüttelte die zornige Maske ab und quittierte den Blick Celchus mit einem unheilvollen Lächeln, bevor er dem älteren Mann steckte:

"Vergessen Sie nie, wo Ihr Platz ist, Mister Celchu. Sie wollen nicht, dass ich Sie auf die eine oder andere Art fallen lasse."

Mit diesen Worten zog er den Menschen hoch, was ihn unter normalen Umständen ein gehöriges Maß an Kraft gekostet hätte, doch die Dunkle Seite ließ seine Muskeln nicht ermüden und befeuerte sie mit Kraft. Jart würdigte den Geretteten keines weiteren Blickes und half ihm auch nicht weiter auf. Er hoffte inständig, dass dieses aufrührerische Subjekt die latente Warnung verstanden und realisiert hatte, dass es keine Aussicht auf Erfolg gab, gegen ihn zu rebellieren. Celchu war ein Mensch mit vielen Fähigkeiten, wusste Jart, es wäre ein Jammer, wenn er ihn würde exekutieren lassen müssen.

"Admiral, unsere Steuerbord-Schilde sind schwer beschädigt und auch die Hangarbucht hat einiges an Schaden abbekommen. Kommunikation und Jägerverteidigung sind ausgefallen. Den ersten Berichten nach, ist die Reparatur der Feuerleichtrechner aufwendig und ohne Dock nicht zu machen, Sir. Was die Kommunikation angeht, so meint der Chefingenieur, dass diese innerhalb einer Stunde wieder funktionieren könnte, wenn sich seine Männer darum kümmern.",

erstatte Wilm knapp Bericht, lüftete seine Offiziersmütze und tupfte sich einige Schweißperlen weg. Auf der einen Seite rang dieses unbeirrbare Festhalten an der Etikette und den Offizierstugenden Jart einen gewissen Respekt ab, auf der anderen Seite fand er solche Sentimentalitäten einfach nur hinderlich und antiquiert. Barsch unterbrach er seinen Ersten Offizier:

"Nein, Commander! Waffen, Schilde und Antrieb haben Vorrang. ... Sehen Sie den Sternenzerstörer (Valkyrie) dort? Er hat die Position des Strike-Kreuzers eingenommen und schirmt uns weiterhin von der Subjugator ab."

"Ich sehe es, Admiral! Wir haben keine Chance unsere Enterfähren durch das Sperrfeuer des Vindicator und die dahinter stattfindenden Jägerkämpfe zu senden. Kommandant Mol ist also weiterhin auf sich allein gestellt. Ihre Befehle, Sir?"

Damit traf es Wilm auf den Kopf. Jart fragte sich ernsthaft, was für eine Aussicht auf Erfolg sie überhaupt noch hatten? Die Fast Fortune war angeschlagen und die Grim Reaper war gerade dabei sich zwischen den imperialen Sternenzerstörern aufzureiben. Ohne die Möglichkeit, Patessa Cage auf die Dummheit seines Tuns hinzuweisen, war die Marauder-Korvette eigentlich ihrem Untergang geweiht. Solch ein Schiff war für schnelle Hit-and-Run Taktiken entworfen worden, nicht für stationäre Feuergefechte mit einem insgesamt überlegenen Gegner. Innerlich wünschte Jart diesem Cage einen raschen Tod, wenn er nicht von alleine darauf kam, was da gerade schief lief. Und was Mol anging, so hatte er zumindest seinen Plan bis jetzt umgesetzt, auch wenn klar war, dass die Subjugator nicht unter seiner Kontrolle stand. Nachdenklich rieb sich Jart die Hände, während sein berechnender Blick auf der Holokarte lag, die zusehens begann zu flackern, gleichwohl ein Techniker sich bereits daran gemacht hatte, den Fehler zu beheben.

"Im Grunde haben wir zwei Möglichkeiten, Commander, doch zugleich sind sie einerlei. Möglichkeit A: Wir springen mit der Subjugator aus dem System. Möglichkeit B: Wir springen ohne die Subjugator aus dem System. Den Strike-Kreuzer beabsichtige ich nicht zu verfolgen, er würde uns mitten zwischen die Linien bringen. Der Sternenzerstörer uns voraus (Valkyrie ist es nicht wert, für dessen Vernichtung die eigene Zerstörung einzugehen. Mich interessiert nur die Subjugator. Wir geben Kommandant Mol noch fünf Minuten. Ist das Schiff bis dahin nicht gesprungen, springen wir hier weg. Dann gibt es hier für uns nichts mehr zu holen. Bis dahin, nehmen sie den Sternenzerstörer unter Feuer und richten Sie unser Schiff parallel zur Subjugator aus. Mein Herz wird nicht bluten, wenn wir an diesem Tag noch ein paar weitere Imperiale dem Tod überantworten können. Feuer frei!

"Verstanden, Admiral."

Langsam, aber beständig drehte sich die Fast Fortune und schwenkte auf einen Parallelkurs zu ihrem Zielobjekt ein. Der Kurs würde das Schiff bei unverminderter Geschwindigkeit rasch aus der Kampfzone führen. Alsbald eröffnete die Fast Fortune auch das Feuer auf den schräg auf sie zukommenden Sternenzerstörer (Valykrie). Die auf Türmen gelagerten Geschütze passten sich dabei der Flugbahn des Schiffes an und visierten den Rumpf des Gegners an, um die stark geschwächten Schilde dort rasch zu durchschlagen. Jart schaute finster auf die Holokarte, denn er bemaß seine Chancen, mit der Beute das System verlassen zu können, als äußerst gering, was ihn vor das Problem stellte, bei Rückkehr nichts vorweisen zu können. Und ob er ein republikanisches Schiff oder ein imperiales zerstört hatte, würde die Rechnung auch nur unwesentlich zu seinen Gunsten ausfallen lassen. Piraten gaben nichts auf reine Zerstörung, schon gar nicht ein Ökzar Wugun.


[Shinbone-System | Parallelflug zur Subjugator | im Dogfight mit der Valkyrie | Fast Fortune | Brücke] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter, Brückencrew

Status: MUN Fast Fortune
[alle Vierlingsgeschütze ausgefallen, Kommunikation defekt]
Schilde: 41%
Rumpf: 70%
Ziel: STR Valkyrie
 
[:: Shinbone System :: bei Shinbones äußerem Nachbar :: VIN Basilisk :: Kommandoraum B-Deck ::] Tryam Merel, Brückenbesatzung

"Sir, die Kommunikationsstationen sind getroffen und kurzzeitig ausgefallen! Lieutnant Sulner berichtet, dass sie für die Reperatur ungefähr 15 Minuten benötigen. Die Treffer stammen wohl vom spärlichen Feuer der Marauder, welche wohl zur Munificent zurückkehrt. Die Jäger kommen gefolgt von unseren Abfangjägern zu ihrer Position."

"Nehmen sie die Verfolgung der 'Lynx' auf. Die Heckgeschütze sollen den Jägern der Korvette Sperfeuer entgegenschicken. Alle Buggeschütze sollen sich weiterhin auf unser unterlegenes Primärziel kümmern. Sollte sie in Feuerreichweite eintreten, können sie der Munificent auch einige Salven rüberschicken. Achten sie dabei darauf, dass sie unsere Raketenboote nicht treffen. Achja und reaktiviren sie die Schilde."

"Jawohl, Commander."

Die Basilisk setzte sich in Bewegung, und nahm die Verfolgung der 'Lynx' auf. Der Anaxianer betrachtete eine Sensorik-Holotafel. Plötzlich stutzte er. Die CC-9600 verließ tatsächlich mit Energie auf den Sensoren und ein bisschen Schildleistung ihre Position, und fing die Funksprüche auf, welche zwischen und unter den Pateien gewechselt wurden.

"Unsere Unterhaltung mit der 'Lynx' werden sie wohl als erstes erkennen"

In der Tat hatte der Commander die Unterhaltung nur simpel verschlüsselt, doch die Rebellen konnten gerne die Möchtegern-Höfligkeit von Lieutnant Commander Cage lesen. Warscheinlich sendete er gerade eine Antwort, welche er (ein Glück) wegen der von ihm beschädigten Kommunikationseinrichtungen nicht empfangen konnte.

Er riss sich zurück, denn ihm war ein Einfall gekommen, wie er das Geschehen wieder mit blosem Auge normal betrachten könnte.


"Lieutnant Commander Krivin?"

Sein XO Chiss in einer säuberlich gepflegten Imperialen Uniform erschien vor ihm.

"Was gibt es, Sir?"

"Ich gehe nach oben auf die Panorama Räume des A-Decks, und werde von dort aus Befehle geben. Sie Bleiben hier, und vertreten mich, indem sie meine Befehle weiterleiten."

"Ja, Commander."

Der Anaxianer stieg in einen Turbolift, und fuhr ein Stockwerk höher. Der große Raum war bis auf 2 Flottensoldaten, einen Petty Officer und einen Sublieutnant föllig leer. Die Flottensoldaten und der Unteroffizier salutierten , nur der Lieutnant Anwärter schien ihn nicht bemerkt zu haben und schaute weiter aus dem Fenster. Nun drehte er sich um und setzte zu einem Satz an den anderen Offizier an, als er den Commander entdeckte und zackig salutierte. Tryam erklärte ihnen die Lage, und der Unteroffizier aktivierte ein Taktikholo.

Tryam trat nun an das Panoramafenster, und sah nun unter sich die verkohlten Reste der Brücke, worin einige ausgebrannte Droiden und eine verbrannte Leiche trieben.


[:: Shinbone System :: bei Shinbones äußerem Nachbar :: VIN Basilisk :: Kommandoraum B-Deck ::] Tryam Merel, Brückenbesatzung

VIN Basilisk [Ziel: MAR Grim Reaper]
Status:
[Schilde:45%, Rumpf: 56%]
[Brücke untauglich, leichte Hüllenbrüche auf wenigen Decks]
Jäger:

TIE/in Interceptors [11 Maschinen] [Angriffsflug auf die "Pains"]
TIE/in Interceptors [10 Maschinen] [Angriffsflug auf die "Pains"]
 
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Shinbone-System/ STRIKE Starcraft/ Brücke/ Frey Fogerty

Das Schlachtenglück hatte sich endlich zu Freys Gunsten gewendet. Der Handelskreuzer verzichtete auf die Verfolgung der Starcraft und auch die Grim Reaper hatte das Interesse an ihnen verloren. Nicht einmal die Geschosse der Subjugator gingen in ihre Richtung. Frey war mal wieder davongekommen. War es Glück? War es seine erfahrene Mannschaft, die für das Überleben der Starcraft gesorgt hatte? Oder doch Freys Führungsstärke und taktisches Geschick? Wahrscheinlich eine Mischung von allem. Fest stand, dass der Rückzug einigermaßen erfolgreich verlief, auch wenn es noch immer keine Schwerkraft gab und der Antrieb nach wie vor hinüber war. Erst, wenn sie diese beiden Probleme behoben hatten, würde Frey wieder in den Kampf ziehen. Alles andere stand nicht zur Debatte.

"Sir, Befehl von der Pandora. Die Kanonenboote sollen aufmunitioniert werden."

Hatten ihre Verbündeten das Statusupdate der Starcraft nicht bekommen? Sie hatten hier keine Schwerkraft. Wie sollten die Mannschaften der Kanonenboote denn im Hangar ohne Schwerkraft etwas unternehmen können? Das ganze wäre extrem zeitaufwendig. Zeit, die sie nicht hatten. Dort draußen waren immer noch die X-Wings der Neuen Republik und die Droidenjäger der Subjugator.


"Betonen Sie nochmals die Probleme an Bord. Wenn Murata auf seinem Befehl beharrt, dann können wir daran nichts ändern."

Frey hatte nach wie vor nicht im Sinn, Befehle zu verweigern. Egal wie schlecht oder dumm sie waren. So lange er keinen persönlichen Nachteil erlitt, war er ein Linientreuer Offizier.

"Sir, die Verbindung zur Pandora ist abrupt abgebrochen."

"Pandora hat schwere Treffer eingesteckt, Brücke zerstört!"

Frey schnellte herum und schwebte von Terminal zu Terminal, bis er die Sensorik erreichte. Von solch einer Nachricht musste er sich selbst überzeugen. Unsanft stieß er mit dem diensthabenden Offizier zusammen und überprüfte dessen Terminal. Er hatte recht. Das zweite Schiff der imperialen Eingreiftruppe, dessen Kommandobrücke zerstört wurde.


"Lebt dieser Merel überhaupt noch?"

"Ja, Sir.", schallte es vom anderen Ende der Brücke.

"Captain Murata ist tot, die Mission ist gescheitert."

Auf der Brücke des Strike - Kreuzers war es plötzlich totenstill. Major Lynch hatte das Wort ergriffen. Seine raue Stimme brachte das geschäftige Treiben mit einem Schlag zum erliegen.

"Die Bodentruppen haben das Schiff nicht unter Kontrolle, die Marine konnte die feindlichen Kräfte nicht vertreiben, der Befehlshabende Offizier ist tot."

Frey wusste nicht genau, auf was der Major hinaus wollte. Seine Analyse war zwar nüchtern, aber traf dafür durchaus zu. Der blonde Corellianer bewegte sich vorsichtig auf den grimmigen Mann zu.

"Captain, wenn wir die Subjugator nicht haben können, soll sie auch kein anderer bekommen."

Frey musterte den Einäugigen. Noch immer hatte er keine Ahnung, was dieser wollte. Sollten die Bodentruppen das Schiff zerstören? Oder sollte die Starcraft das Feuer auf die Superwaffe konzentrieren? Der blonde Captain hatte ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend. Wie sollten sie denn die Subjugator zerstören, während noch andere Schiffe im System waren?

"Sie steuern die Starcraft in die Brücke des Schiffes. Mit ein bisschen Glück reicht es, um sie zu zerstören."

Dank seiner Erziehung, konnte er sich beherrschen. Nichts anderes hielt ihn davon ab, an dieser Stelle zu protestieren oder eine geschockte Grimasse zu ziehen. Stattdessen funkelte er den Major nur zornig an. Wieso sollte er sein Schiff aufgeben, nachdem er es so erfolgreich gerettet hatte? Außerdem waren Teile seiner Bodentruppen noch dort drüben. Frey wusste nicht, ob man sie rechtzeitig evakuieren konnte, vor allem, da ein Transporter nicht einsatzbereit war.
Lynch deutete sein Schweigen anscheinend als stillen Protest.

"Captain, das war keine Bitte."

Wie hoch stand überhaupt die Chance, der Superwaffe ernsthaften Schaden zuzufügen? Sie hatte keine aktiven Schilde, allerdings war sie so viel größer als die Starcraft. Das zerstören der Brücke würde sie auf jeden Fall führerlos machen. Möglicherweise würde das schon reichen, um ihr den Rest zu geben?
Sanft berührte der Corellianer sein Terminal. Was hatte er alles mit diesem Schiff durchgemacht. Es war sein erstes Kommando. Mit ihr hatte er einen verheerenden Piratenüberfall überlebt, hatte Cato Neimodia befriedet und bei Delestine gegen falsche Brüder gekämpft. Frey hatte sich noch nie die Frage gestellt, ob er an seinem Schiff eigentlich hing.

"Ich werde dafür sorgen, dass Sie befördert werden, Fogerty."

Wieder schaute Frey dem Major tief in die Augen. Täuschte dieser Mann ihn? Die Antwort lag auf der Hand: Männer wie Lynch machten keine Späße. Die eiskalte Logik hinter dem Plan des Einäugigen war offensichtlich. Wenn Frey nicht tat, was Lynch verlangte, würden Andere die Superwaffe in die Hände bekommen. Und dann war da noch die Beförderung. Commodore Fogerty.


"Signal zum Evakuieren der Starcraft geben. Die Kanonenboote sollen sich unverzüglich hier einfinden, um die Rettungskapseln mit ihren Traktorstrahlen zur Pandora zu bringen. Eine unserer Interceptor - Staffeln soll für die Sicherheit der Xm-1 und der Rettungskapseln sorgen. Kommunikation, teilen Sie unseren Bodenstreitkräften mit, dass sie sich zurückziehen und so viel Schaden wie möglich machen sollen. Geben Sie außerdem unser Vorhaben an unsere Verbündeten weiter. Zudem brauchen wir Hilfe bei der Evakuierung unserer
Bodentruppen und bei der Bergung der Rettungskapseln. Unser verbliebener Transporter soll Augenblicklich starten. Navigation, Autopilot soll die Brücke der Subjugator ansteuern. Meine Damen, meine Herren, wir sehen uns auf der Pandora wieder."


Missmutig schaute Frey zu Lynch. Dieser nickte nur stumm. Dann räumten sie die Brücke.

Shinbone-System/ STRIKE Starcraft/ Brücke/ Frey Fogerty

 
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[ Weltraum / Äußerer Rand / Shinbone-System / am äußeren Rand / Subjugator / Brücke ] Mol, Yannic und Elias, Black Suns, Mike Smith, Daniels, Wong, Soldaten der Neuen Repubik

Ein helles Licht erhellte das Panoramafenster, doch war es nicht möglich durch den Staub und den Pflanzenwuchs die Quelle auszumachen. Mol hätte es auch nicht gekümmert. Der Blasterkarabiner lag fest in seinen Armen, die Mündung auf Smith gerichtet, bereit beim kleinsten Anzeichen von Widerstand abzudrücken. Doch das war nicht mehr nötig. Langsam hob Smith die Hände über den Kopf und begann langsam die Stufen zum Podest hinabzusteigen. Mit fester Stimme beteuerte er seine Unschuld und Mol konnte nicht umhin, einen Stich von Mitleid für den Captain zu verspüren.

Das was er sagte entsprach höchstwahrscheinlich der Wahrheit und Mol war der Verräter, der Deserteur, der, der mit dem Feind kollaborierte. Fast wünschte er sich zurück auf Taris, an seine Grenze, wo er nichts weiter hatte tun müssen außer hässlichen Mutanten Plasma in ihr entstelltes Gesicht zu schießen. Doch nur fast. Die Zähne des Zabrak knirschten, als er sich zusammenriss.

Der Captain war inzwischen unten angekommen und wurde nun von Soldaten seines eigenen Zuges nach Waffen durchsucht. Zumindest hatte der Zabrak es geschafft, dass es kein Blutvergießen unter Brüdern gegeben hatte. Immerhin eine Tatsache, die ihn beruhigte.


„Die Schnelle Aufgabe ehrt Sie, Smith. Oder sie ist das Indiz eines Feiglings“

Antwortete Mol und schaute den Soldaten direkt an. Er musste die Rolle des harten Geheimagenten weiterspielen.

„Wie es sich auch verhält, es war gut dass Sie keine weiteren

Er betonte das Wort

„Toten provoziert haben“

Jetzt erst senkte er die Waffe und die Männer und Frauen in seinem Rücken taten das gleiche. Damit war die Brücke nun übernommen. Offiziell. Mol setzte den Helm ab und sein schwarzer, an einer Stelle bandagierter Kopf kam zum Vorschein. Jetzt galt es Ga’lor beizustehen. Mit ernster Miene wandte er sich an zwei seiner gerüsteten Piraten:

„Fesseln Sie Smith und durchsuchen sie ihn noch einmal gründlich nach Waffen. Lassen Sie ihm jedoch seine Rüstung. Möglicherweise müssen wir die Brücke später schnell verlassen und der Captain soll sich schließlich noch vor Gericht verantworten können, wenn wir zuhause sind“

Die beiden Wesen nickten und flankierten Smith, um Mols Befehle auszuführen. Dieser achtete jedoch nicht mehr auf sie und hatte sich schon zu Liverchester umgedreht.

„Sie werden versuchen den Strom möglichst schnell wieder herzustellen. Wir müssen unseren Brüdern im Kampf beistehen“

Auch der Techniker nickte und erklomm das Podest. Mol hatte mit Absicht den Begriff ‚Brüder‘ nicht näher definiert. Doch für die echten Soldaten würde es so klingen, als spräche er von der Republik.

Daniels, Sie nehmen sich ein paar Leute und holen die Verwundeten her! Danach besetzen Sie das Schott“

Der Mensch und einige Soldaten verschwanden in dem Gang durch den sie gekommen waren. Zufrieden blickte der Zabrak sich um und überlegte, was noch zu tun war. Eine ganze Menge, wenn er das richtig sah. Doch zunächst musste der Strom wiederhergestellt werden. Wie gerufen glommen die Lampen wieder auf und Mol betrat das Podest.

„Haben Sie wieder Kontrolle über die Schiffssysteme, Liverchester?“

Wandte Mol sich an seinen Techniker und blickte über die Schulter des Mannes der immer noch hektisch auf dem Terminal herumtippte. Er musste noch einige Sekunden auf die Antwort Liverchesters warten, doch dann sank Mut, als der Mensch den Kopf schüttelte. Dann erst sah er das rote Symbol auf dem Bildschirm, das penetrant leuchtete und die Eingabe eines Sicherheitscodes verlangte. Verdammt! War es am Ende doch ein Fehler gewesen den Strom zu unterbrechen, um Smith zu diskreditieren?

„Diverse Schiffsinterne Sicherheitsprotokolle wurden aktiviert“

Sagte Liverchester und sah Mol unter seinem verdunkelten Visier heraus an.

„Das Schiff verfolgt die gegebenen Befehle weiter, weigert sich jedoch neue anzunehmen. Die schrittweise Entsperrung der Systeme wird mindestens zwei Stunden in Anspruch nehmen“

Die Erklärung des Technikers ließ Mols Herz in die Hose sinken. Zwei Stunden. So viel Zeit hatten sie nicht! Bis dahin würden sich ihre Feinde sicher etwas überlegt haben um die Black Sun von der Brücke zu vertreiben. Es war nicht nur ein Fehler gewesen Liverchester den Strom deaktivieren lassen, nein, diese Miskalkulation würde der Mission höchstwahrscheinlich das Genick brechen. Mol hatte sie in eine Sackgasse manövriert.

Doch er war noch nicht tot! Noch konnte er etwas reißen und er beabsichtige nicht mit leeren Händen heimzukehren. Der Zabrak drehte sich auf dem Absatz um und wandte sich an die Piraten und Soldaten, die am Fuße des Podestes auf neue Befehle warteten.


„Alle Techniker zu mir!“

Sagte er laut und etwa eine Handvoll Wesen verließ die Reihen. Langsam stiegen sie die Treppe hinauf, bis sie direkt vor dem dunkelhäutigen Nichtmenschen zu stehen kamen.

„Sie drei“

Er wies auf einige der fünf Männer und Frauen,

„Werden damit beginnen, alle relevanten Daten dieses Schiffes herunterzuladen. Blaupausen, Baupläne für die Waffe, alles, verstanden?“

Ohne auf eine Nachfrage zu warten wandte er sich an den nächsten Mann. Ein Duros, wenn er die Form des Helms richtig deutete.

„Sie helfen meinem eigenen Techniker die Schiffssysteme wieder zum Laufen zu bringen. Zwei können doch sicher mehr reißen als einer. Und Sie“

Er sah den fünften Mann direkt an

„Versuchen mir ein taktisches Holo zu verschaffen. Ich will sehen was draußen abgeht und wo ich eingreifen kann, wenn die Systeme wieder funktionieren“

Der Mann nickte und folgte dem Beispiel seiner Kollegen. Mol befahl den Soldaten unten noch, nach bisher unentdeckten Ausgängen aus der Brücke zu suchen und zu besetzen, dann setzte er sich auf das Geländer des Podests und begann seinen Helm zu flicken. Ihm war klar, dass er jetzt gleich Ga’lor kontaktieren musste, doch ihm graute vor dem Anruf. Er würde gestehen müssen, dass er mit seinen Befehlen ein wahrscheinliches Scheitern der Mission hervorgerufen hatte.

Seine Laune befand sich im freien Fall und alle Überlegungen, wie er das Desaster noch in sein Gegenteil verkehren konnte liefen ins Leere. Wieder wünschte er sich nach Taris zurück. Dort war alles so einfach gewesen. Keine großen taktischen Leistungen gegen hirnlose Bestien, so viel Jaggarnath wie er sich nur wünschen gab, die beste Truppe in der ganzen Galaxis. Wie hatte all das nur so gründlich zur Hölle fahren können? Der Zabrak wusste es nicht.

Doch wenn diese Mission scheiterte, würde er sich darüber keine Gedanken mehr machen müssen. Wenn die Imperialen kamen, dann würde er ihnen mit seinem Blasterkarabiner im Anschlag gegenüberstehen. Ein oder zwei, vielleicht noch den Sith, würde er mit in den Tod nehmen und sie alle würden ihm im Jenseits dienen. Mol war müde. Müde von dieser Mission, müde von allem was sich ereignet hatte. Grade wollte er sich aufraffen um den Anruf zu machen, da drang die Stimme Liverchester durch seine geistige Abschirmung.


„Kommandant, wir haben jetzt Kontrolle über die Enterkapseln. Das nächste übernommene System könnte der Antrieb sein…“

Plötzlich war der Zabrak wieder hellwach. Der Antrieb? Vielleicht war doch noch nicht alles verloren! Mol stand auf und gesellte sich zu den beiden Technikern, die versuchten die Kontrolle über die Schiffssysteme zu übernehmen.

„Enterkapseln, sagten Sie? Wie viele haben wir?“

Sprach er die beiden an und blickte wieder auf das Terminal.

„Ja, Sir! Das Schiff besitzt etwa tausend. Wie viele voll einsatzbereit sind wird nicht angezeigt. Alle mit rund sechs Kampfdroiden bestückt“

Antwortete Liverchester ohne damit aufzuhören am Terminal zu werkeln. In diesem Moment flammte vor ihnen das taktische Holo auf, das Mol bestellt hatte. Auf ihm sah man die Subjugator in grün markiert und die restlichen Schiffe in rot. Am nächsten zu ihrer Position schien dabei ein dreieckiges Schiff zu sein. Wahrscheinlich ein Imperialer. Mol kam eine Idee.

„Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Enterkapsel funktionstüchtig ist?“

Fragte er noch, während er sich die nächsten Aktionen zurechtlegte.

„Ich gehe davon aus, dass etwa sechzig Prozent der Enterkapseln fähig sind einen Angriff zu fliegen, Sir“

Antwortete Liverchester und sah seinen Vorgesetzten an. In seiner Stimme schwang ein seltsamer Unterton mit. Vorfreude, wenn Mol das richtig deutete. Der Zabrak lächelte freundlich und nickte.

„Ja, Mister Liverchester. Schießen sie zweihundertfünfzig auf das Imperiale Schiff, das uns am nächsten ist (Pandora)“

Mols Laune besserte sich schlagartig. Selbst wenn vierzig Prozent ausfielen, blieben immer noch einhundertfünfzig Kapseln, die gleich einschlagen würden. Gesetzt dem Fall, dass alle Droiden intakt waren – zugegeben unwahrscheinlich, aber trotzdem mal angenommen – würde das imperiale Schiff gleich mit neunhundert Droiden zugeschüttet werden. Mols Grinsen verbreiterte sich.

„Geben Sie den Droiden die Befehle, die Führungsriege intakt zu lassen und wenn möglich gefangen zu nehmen! Sie sollen die vitalen Systeme des Schiffs besetzen. Keine unnötigen Toten“

Mit einer schnellen Bewegung setzte sich der Zabrak den geflickten Helm wieder auf. Ein Zischen verriet ihm, dass er wieder Luft- und am wichtigsten Schalldicht schloss. Noch immer mit einem Grinsen auf den Lippen versuchte er eine Verbindung zu Ga’lor aufzubauen. Als jedoch ein penetrantes Piepen wegen der Unfähigkeit eine Leitung zu erstellen ertönte, gefror ihm das Blut in den Adern. Was war los? Warum konnte keine Verbindung hergestellt werden?! War der Twi’lek etwa bereits tot, oder gar geflohen?! Ein Blick auf das taktische Holo verriet ihm, dass die Fast Fortune sich noch immer im System befand. Was war also los?

Versuchsweise Kontaktierte er die Eisenheim, die sich zu seiner Erleichterung auch sofort meldete. Man schilderte, dass wohl die Sublichtkommunikation der Fast Fortune ausgefallen war und dass man so keine Verbindung aufnehmen konnte. Seine Frage, ob sich die Eisenheim denn an Bord des Kreuzers befand, wurde jedoch bejaht.


„Also gut, Miss Mosqué. Dann müssen Sie jetzt wohl oder Übel den Laufburschen für meinen Statusbericht spielen. Nehmen Sie meine Worte ab jetzt auf und liefern Sie sie dann auf der Brücke ab“

Mol machte eine kurze Pause, um Mosqué die Möglichkeit zu geben seine Worte aufzunehmen, dann begann er jedoch zu sprechen.

Ga’lor, wir haben die Kontrolle über die Brücke erlangt. Die republikanischen Enterkommandos stehen vollzählig unter meinem Kommando. Das einzige Problem ist, dass wir eine Sicherheitssperre umgehen müssen, bevor wir das Schiff unter Kontrolle haben. Bis jetzt haben wir nur Kontrolle über die Enterkapseln, von denen wir zweihundertfünfzig auf das das uns am nächsten gelegene imperiale Schiff geschossen haben. Der Maschinenraum wurde von Imperialen eingenommen. Sie haben einen Sith dabei und sind uns mindestens drei zu eins überlegen. Wie lauten Ihre weiteren Befehle?“

Mol beendete die Verbindung. Jetzt hieß es erstmal abwarten und Tee trinken. Er gab noch den Befehl ihm den Anführer der Eingeborenen zu bringen, dann blickte er wieder auf das taktische Holo.

[ Weltraum / Äußerer Rand / Shinbone-System / am äußeren Rand / Subjugator / Brücke ] Mol, Yannic und Elias, Black Suns, Mike Smith, Daniels, Wong, Soldaten der Neuen Repubik

 
[ Shinbone-System – an Bord der „Subjugator“ - vor Maschinenhauptraum ] Captain Doneta (NPC), Darth Zion, Storm Troopers

Der Captain des Stormtruppenkorps war mehr als beunruhigt. Er kannte Situationen wie diese, wenn kaum Informationen über den Feind vorlagen und man einen von unzähligen, unbekannten Gefahren gespickten Weg zurücklegen musste. Unzählige Simulationen und Trainings hatte er über sich ergehen lassen müssen, um in die Position zu gelangen, in der er sich nun befand. Er war ein Offizier einer Spezialeinheit, die ausgebildet worden war, um ihrem Imperator zu dienen. Er musste mit allem rechnen und auf alles vorbereitet sein. Doch was in diesem Schiff vor sich ging, war wirklich sehr beunruhigend. Die Droiden, die einen anderen Zug angegriffen hatten, waren nicht eingeplant gewesen. Und nun war der Maschinenraum auch noch besetzt, sodass es nun zur ersten Gefechtssituation kommen würde, die jedoch von dem Sith und den noch elitäreren Storm Commandos ausgefochten werden würde. Der Mensch hatte keinerlei Zweifel, dass diese ihre Sache zufriedenstellend und effektiv erledigen würden. Er kannte die Ausbildungslager der Sturmtruppen, die enorm hart und anstrengend waren. Wie mussten dann erst die der noch spezialisierteren Einheit sein?

Während der Machtbegabte und die schwarz gekleideten Soldaten sich auf das Öffnen der Tür zu den Maschinenräumen vorbereiteten, gab Doneta seinen Männern einen Wink, den Gang im Auge zu behalten, den sie gerade bis hierher genommen hatten. In diesem Schiff konnte alles passieren, wie die Meldung der anderen Kampfeinheit ihm bestätigt hatte. Da war es nur konsequent, dem Befehlshaber der imperialen Truppen und dessen Begleitern den Rücken freizuhalten, während diese sich um die Feindkörper im Hauptmaschinenraum kümmerten.

Schließlich offenbarte ein Zischen, dass die Schotttore geöffnet wurden. Er hielt sein Blastergewehr im Anschlag und äugte über das Visier hinaus nach vorne. Die Storm Commandos und der Sith betraten den umkämpften Raum, aus dem helles Blasterfeuer auf die neue Bedrohung reagierte. Nachdem alle Männer in den schwarzen Rüstungen den Maschinenraum betreten hatten, kauerte sich der Captain neben den Eingang und versuchte, durch den dichten Nebel, der offenbar von geworfenen Nebelbomben herrühren musste, irgendetwas zu erkennen. Dies gelang ihm kaum. Seine Rüstung war zwar fortschrittlich modern, doch noch bei weitem nicht so gut ausgestattet wie die der Storm Comandos. So blickte er nur auf eine für seine Blicke undurchdringliche Wand aus Nebel, die nur sporadisch von hellen Laserschüssen durchbrochen wurde.

Jedoch drang nach einer kurzen Zeit eine Stimme aus dem Raum, die offenbarte, dass die feindlichen Kämpfer kapitulierten. Kapitulation? Verächtlich schnaubte Doneta in seinen Helm hinein. Für ihn würde so etwas nicht infrage kommen. Nur normale Lebewesen, die die Überlegenheit der Neuen Ordnung noch nicht erkannt hatten, kapitulierten vor einem überlegenen Feind. Für ihn würde es eine Freude sein, vor seinem unausweichlichen Tod noch einige Häretiker und Rebellen mit in den Tod zu reißen. Diese würden dadurch nämlich nicht mehr in der Lage sein, weiterhin Chaos in die Galaxis zu tragen. Sein Lebensauftrag wäre erfüllt. Kapitulieren taten nur diejenigen, die nicht für eine höhere erstrebenswertere Sache kämpften.

Kurz wartete er, doch allmählich legte sich der Nebel und die Blaster verstummten. Als sich dann schließlich wieder schwarze Rüstungen aus dem Nebel schälten, richtete er sich auf und betrat in Begleitung einiger seiner Männer den Maschinenraum. Der Sith stand unweit entfernt mit einem augenscheinlich nicht humanoiden Wesen, welches sich gerade vom Boden aufrichtete, und den zwei anderen Offizieren der Truppe beisammen. Doneta näherte sich ihnen und blieb neben den beiden anderen Stormtrupplern stehen. Darth Zion gab gerade einige Befehle und kümmerte sich dann wieder um das kleine Wesen. Der Kommandant des Storm Commandos hielt jedoch inne und offenbarte, dass er das behaarte Wesen, bei dem es sich augenscheinlich um einen Evok handelte, kannte. Dieser habe einige Male mit ihm zusammen gekämpft, sei dann jedoch desertiert. Mit feindseligen Blick, der jedoch aufgrund des weißen Helms für den Nichthumanoiden nicht erkennbar war, beäugte Doneta diesen. Ein Deserteur? Offenbar musste hier Kriegsrecht angewendet werden und schnell das Todesurteil, welches bei Fahnenflucht immer drohte, vollstreckt werden. Es gab Dinge, die konnte selbst der gütige Imperator nicht dulden. Fahnenflucht gehörte auf jeden Fall dazu.

Doch bevor der Sith oder er selbst irgendetwas unternehme konnten, antwortete der Evok, dass er tatsächlich vom imperialen Geheimdienst angeworben worden wäre und sich bei der Black Sun eingeschleust habe. Nun könne er helfen, die Brücke, die von Republikanern besetzt gehalten wurde, zu erobern.

Black Sun? Diese Verbrecherorganisation war also auch in diesen Kampf verwickelt? Die Lage wurde immer konfuser. Allerdings verwunderte den Captain etwas an der Darstellung des scheinbaren Geheimdienstmitarbeiters.

„Wieso haben Sie dann das Feuer auf Ihre angeblichen Verbündeten eröffnet? Ein guter Mann musste sterben. Und trotz alle dem wollen Sie uns weiß machen, dass Sie für uns kämpfen?“

Seine Stimme war aufgrund des im Helm integrierten Stimmenverzerrers rrecht metallisch, was noch einmal den Anschein erhöhte, bei ihm handele es sich nur um eine Maschine, die willfährig nur die Befehle des Imperators ausführte.

„Und wieso konnten Sie nicht verhindern, dass die 'Subjugator' sich nun bewegt? Die Triebwerke laufen ja offensichtlich.“

Er hatte auf dem Weg zum Maschinenraum noch eine Statusmeldung von seinen Männern aus dem Hangar erhalten, die ihm bestätigt hatten, was er aufgrund des intakten Schwerkraftgenerators gar nicht vermutet hatte: Die Superwaffe bewegte sich. Wenn tatsächlich die Brücke von Rebellen kontrolliert wurde, konnte dies nichts gutes bdeuten. Er war nun zumindest gespannt, wie das kleine Wesen auf die Konfrontation reagieren würde. Es war ein Deserteuer, daran änderte auch der Auftrag des Geheimdienstes nichts. Und solange der Evok nicht klar widerlegen konnte, dass er tatsächlich im Auftrag der Ordnung arbeitete, die Wesen wie ihn für minderwertig hielt, würde Doneta ihm nicht vertrauen.

[ Shinbone-System – an Bord der „Subjugator“ - Hauptmaschinenraum ] Captain Doneta (NPC), Darth Zion, Paloo, Storm Troopers
 
[ :: Shibone-System :: Subjugator :: Hauptmaschinenraum / Command Sergeant Leitcz + Storm Commandos | Captain Tro'om | Captain Doneta | Paloo + BS'ler | Sturmtruppen | Zion :: ]



Mit verschränkten Armen stand der Sith mit der Statur eines Hünen vor dem kleinen Ewok und Command Sergeant Leitcz. Der Sith-Warrior hörte dem Gespräch mit versteinerter Miene zu und musste für kurze Zeit seine Wut stark zurückhalten. Die Dreistigkeit von diesem Pelzsack war schon extrem groß, denn sonst konnte Zion sich das Verhalten des Ewoks nicht erklären. Entweder war er sehr mutig oder sehr dämlich, jedoch glaubte Zion an beides nicht. Die Art, wie der Ewok sprach und was er sagte, widersprachen der Dämlichkeit. Die Macht widerlegte jedoch auch die Tapferkeit, denn Zion roch die Angst und die Furcht, die von diesem Ewok ausging. Eine Erkenntnis, welche die Frechheit des Ewoks fast wieder wettmachen konnte. Der Ewok versuchte mit Leitcz und dem Gespräch nur diese Angst zu übertünchen, pfeifen wäre jetzt auch ein schlechter Zeitpunkt gewesen.
Die Geschichte von Paloo, wie ihn Leitcz identifizierte, klang für die imperiale Verhältnisse logisch und nachvollziehbar, alleine die Schwingungen in der Macht ließen Zion aufhorchen. Das Zusammenspiel von Unsicherheit, Angst und Ablenkung passte jedoch nicht zur Wahrheit, daher blieb Zion weiterhin skeptisch und ließ sich nichts anmerken.

Der Ewok beendete seine Erklärung und wartete auf die Reaktion des Sith-Warriors. Zion unterdrückte seine Ambitionen, den Ewok mit voller Kraft gegen die Wand zu schlagen und dessen Kopf dabei zu Brei zu schlagen. Stattdessen besann er sich auf das große Ganze, die ‘Subjugator’ und das Ziel sie zu besitzen. Plötzlich mischte sich Captain Doneta sich ein und konnte seinen Zorn nicht unterdrücken. Seine Augmente waren verständlich und waren nachvollziehbar, jedoch in diesem Moment unpassend.

“Captain Doneta, um dieses Problem mit dem Antrieb zu beheben, setzen Sie Ihre besten Männer daran. Ich will die ‘Subjugator’ in wenigen Minuten nicht mehr in Bewegung sehen…..und kontrollieren Sie es persönlich.”

Mit strengem Blick schaute er zum Captain und wandte sich darauf wieder dem Ewok zu.

“Geht zu euren Männern und schätzt ab, wer alles einsatzfähig ist!”

Die dumpfe Stimme des Sith-Warriors duldete keine Widerrede und der Ewok nickte und ging zu seinen Leuten. Leitcz trat an Zion heran und schaute ihn fragend an. Der Sith-Warrior sprach leise zu dem Command Sergeant.

“Was glauben Sie, stimmt diese Geschichte oder versucht er uns zu hintergehen?”

Einen kurzen Augenblick war Stille zwischen Squad Leiter und dem Sith-Warrior, nach kurzer Überlegung antwortete Leitcz.

“Die Wege des Geheimdienstes sind unergründlich. Diese Story gefällt mir jedenfalls nicht und ich würde ihm nicht so leicht vertrauen, mein Lord.”

Zion nickte bei den Worten von Leitcz und tat so, als würde er kurz überlegen, seine Entscheidung stand jedoch bereits fest.

“Bewaffnen Sie die Hälfte der Ewok-Truppe, sie sollen in spätestens zehn Minuten abrücken. Geben sie Kneessaa außerdem ein Funkgerät, mit direkter Verbindung zu uns beiden...”

Für einen kurzen Moment spürte Zion die aufkeimende Wut des Command Sergeant.

“Glauben sie Kneessaa etwa? Der will doch nur seinen angekokelten Pelz retten…”

Mit einem strengen Blick ließ er Leitcz verstummen und begann, seinen Satz zu Ende zu sprechen.

“...außerdem soll der Ewok und eine Handvoll seiner Leute, mit Peilsender und Micros geheim bestückt werden. Sie sollen es nicht mitbekommen, daher will ich vollste Konzentration von Ihnen.”

Mit kaltem Blick nach vorne, auf den Ewok gerichtet, winkte Zion diesen wieder zu sich heran. Wie ein treuer Gefolgsmann kam dieser direkt zum Sith-Lord und blieb stumm vor Zion stehen.

“Ich hoffe alle Eurer Männer sind einsatzfähig. Die Hälfte dieser bekommen ihre Waffen wieder, die restlichen Waffen wird das Happy-Squad einziehen. Sie bekommen noch die Nötige Ausrüstung vom Command Sergeant und dann will ich einen schnellen Erfolg von Ihrer Seite sehen. Wenn es keine Fragen mehr gibt treten sie weg und beeilen sie sich.”

Der Sith-Warrior wandte sich von dem Ewok ab und ging zu Captain Tro’om und Doneta, die bereits einen kleinen Gefechtsstand eingerichtet hatten. Captain Doneta meldete Darth Zion, dass seine Leute es geschafft hatten, den Zugriff zu der Triebwerksteuerung zu bekommen und den Antrieb abgestellt hatten. Damit war die ‘Subjugator’ bewegungslos und blieb an ihrer derzeitigen Stelle stehen. Die beiden informierten ihn über die Ausfälle und die Munitionsreserven. Zion aktivierte seinen Komlink und funkte Major Tralor an, um das Ergebnis des Droidenangriffs zu erfahren.

“Wir konnten die Droiden vollkommen zerzören, unsere Verluste hingegen waren minimal. Insgesamt sind 22 Mann gefallen und wir haben einen AT-ST verloren.”

Zion befahl ihm, weiterhin den Hangar zu sichern und auf weitere Befehle zu warten. Nun kontaktierte der Sith-Warrior die andere Eingreiftruppe, welche eigentlich bereits an ihrem Ziel sein sollte.

“Comman Sergeant Vary, wie ist ihr Status?”

Nach einer kurzen Wartepause hörte man ein Rauschen und die Stimme des Magma-Squad Leaders ertönte aus Zions Komlink.

“Haben Ziel erreicht und fangen an, es zu sichern. Hatten einen kurzen Zwischenfall mit drei Droidekas, hatten Verluste von 7 Mann. Unser Hacker klinkt sich gerade in einen Knotenpunkt ein. In schätzungsweise 10 bis 15 Standardminuten dürften wir Zugriff auf einige Systeme der ‘Subjugator’ haben. Ich melde mich bei einem Lageupdate. Vary Ende!”

Zion und seine Truppen lagen im Zeitplan, jetzt mussten sie nur noch die Rebellen von diesem Schiff scheuchen beziehungsweise davon runter schießen. Aus den Augenwinkeln sah er den Abzug von Paloo und seinem Trupp und so ging Zion langsam zu Command Sergeant Leitcz.

“Ich hoffe, es verlief wie geplant. Machen Sie sich abmarschbereit, wir werden jetzt dieses Schiff für unseren Imperator einnehmen. Captain Doneta soll mit seinen Leuten weiterhin den Maschinenraum sichern und Captain Tro’om wird sich uns mit seinen Männern anschließen.”


Daraufhin ging Leitcz zu den beiden Captains und alle drei gaben die Befehle an ihre Männer weiter. Zion schaute sich noch einmal um und war sich sicher, dass er dieses Schiff in die Hände des Imperiums leiten würde.




[ :: Shibone-System :: Subjugator :: Hauptmaschinenraum / Command Sergeant Leitcz + Storm Commandos | Captain Tro'om | Captain Doneta | Sturmtruppen | Zion :: ]
 
*NPC-Post für die Peregrines
[ Shinbone-System | Peregrine-Staffel | Rotte Drei | In der Nähe der Lioness | Lieutenant Felani Takema, Peregrines (ua. Guiseppe Colt) & Pains ]

Der Raum hatte mittlerweile überhaupt nichts mehr von seiner sonst so stillen Anmut, der dunklen Gleichgültigkeit, die ruhig über die Jahrmillionen hinweg sein Dasein fristete. Inmitten von roten, grünen und blauen Energiegeschossen, die einfach überall, ob unter, über oder zwischen ihnen hinwegsurrten, spiegelte sich die Bitterkeit des Lebens in Sekundenbruchteilen in den integrierten Blendschutzen der Raumjägerpiloten wider. Der Raumkampf in einem Sternjäger konnte in der Hitze des Gefechts zum animalischen Kampf um Leben und Tod werden - Pilot und Maschine in Angesicht zu Angesicht mit Maschine und Pilot. Jeder geringste Fehler würde den Untergang herbeiführen. Ein Pedal zu weit durchgetreten, der Steuerknüppel zu lasch angezogen, das Momentum für den Finger auf dem Abzug verpasst - jeden kleinsten Fehler bezahlte man mit seiner Existenz.

Mit jener Existenz, die die überraschend aufgetauchte Ugly-Staffel nun zu retten versuchte. Es hatte sich herausgestellt, dass die vermeintliche imperiale Staffel in Wahrheit eine Einheit der Verbrecherorganisation Black Sun war und den Namen ‚Pain in the Ass‘ trug. Sub Lieutenant Siri Passek hatte einen empfangenen Funkspruch, der auf einem direkten Kanal zu ihr durchkam, an die Staffelführerin weitergeleitet. Doch noch bevor Lily Hennis die neue Situation begreifen und entsprechende Befehle erteilen konnte, verlor Peregrine Sechs seine Geduld und bewies weniger starke Nerven, als er den Staffelführer der Pains unter Druck setzte und von seiner Warteposition abdrängte. Beinahe im selben Moment wurde die X-Flügler-Staffel von mehreren Staffeln imperialer Augäpfel eingeholt. Augenblicklich zerstreute sich die Formation, akustische Signaltöne schrien auf, während verschiedenfarbige optische Warnzeichen in hektischer Sequenz zu leuchten begannen.

„Ausweichmanöver“, schrie Lieutenant Felani Takema förmlich den den Rottenkanal.

Ihre Jäger waren in die gegnerische Zielerfassung geraten, kaum dass diese die Ein-Klick-Linie hinter sich gelassen hatten. Mit ruhiger Hand zog er die Nase herum, tauchte in einer Abwärtsspirale unter den heranrauschenden Energiestrahlen hindurch und vergewisserte sich, dass auch sein Flügelmann, Peregrine Neun - ein dickbäuchiger Vulptereen, der auf den Namen Guiseppe Colt hörte - der fauchenden Suppe aus imperialem Beschuss entkommen war. Die nächsten Momente gehörten voll und ganz den konzentrierten Ausweichversuchen der Peregrines. In den Augenwinkeln konnte der drahtige Duro erkennen, dass die zusammengewürfelte Black-Sun-Staffel ihr Heil derweil in der Flucht suchte. Zu allem Überfluss erhielt die Staffel auch noch die Anweisung, die Dogfights zu ‚ignorieren‘ und stattdessen einen Vindikator-Klasse Sternzerstörer mit der Kennung ‚Valkyrie‘ einige Willkommensgeschenke in Form von guten, alten republikanischen Protonentorpedos zu überreichen. So formierte sich die Staffel erneut rottenweise, schlängelte sich unter Aufheulen der Strahlenschilde durch feindlichen Beschuss und vollbrachte es tatsächlich ohne eigene Verluste aus vierundzwanzig Rohren zu feuern. Als sie wieder abdrehten, und der Lioness ihre Nasen zuwandten, machte sich die schreckhafte Einsicht breit, dass sie diesen Tag nie ohne Verluste würden überstehen können. Im Angesicht der Massen an TIE-Jägern, die indes den Raum zwischen Lioness und den imperialen Sternzerstörern bevölkerten, fragte sich Felani schon eher, ob überhaupt irgendjemand von ihnen dieses Gefecht überleben würde. Doch selbst mit dem Risiko des sicheren Todes, das wie ein Damoklesschwert über ihrer aller Köpfe schwebte, zeichnete sich der Duro durch eine nicht kleinzukriegende Besonnenheit aus. Es galt imperialen Dreck in die ausgebürtigen Abgründe ihres majestätischen Herren zurück zu schicken.

„V-Angriffsformation einnehmen“, ertönte die Stimme der menschlichen Captain im Helmfunk. In einer Aufstellung, die ausgebildete Piloten schon in der Akadamie einstudierten und gewissermaßen mit der Muttermilch einsaugten, beschleunigte die Staffel ihre zwölf Jäger. Felani warf einen raschen Blick nach Links und erkannte, dass Colt, Ley’tah und Passek noch an Ort und Stelle waren. Es lag in seiner Verantwortung, dass seine Mädels und Jungs heute nicht den Tod fanden. Besonders Siri und der Bothan Zeveron neigten bei Zeiten zu riskanten Manövern, die den Rottenführer zur Weißglut treiben konnten. Er bevorzugte das bedachte, risikofreie Vorgehen. Zu viele Kameraden hatte er schon in Raumkämpfen verloren. Das Bild seiner Frau tauchte vor seinem inneren Auge auf.

Ein warnendes Zwitschern von Perry, dem Astromechdroiden, den er in Hommage an die Peregrines mit diesem Namen getauft hatte, riss den republikanischen Piloten aus seinen Gedanken. Er musste im Hier und Jetzt verweilen. Ein aufblinken des taktischen Schirms lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Der grünhäutige Humanoid klopfte mit dem Zeigefinger seiner Rechten kräftig auf den Schirm, so als könne er dem Gerät dadurch die Mätzchen austreiben.

„Mein Astromech macht Droidensignale in der Nähe der Subjugator aus, kann das jemand bestätigen?“

Es war die Staffelführerin persönlich, die reagierte:
„Die gehören zu uns. Hilfe unserer Marines. Fünf Klicks noch, Feuer nach eigenem Ermessen.“

Die Innereien des X-Wings begannen zu vibrieren, als eine Schar von imperialer Galle auf die Jäger der Staffel niederregnete. Das Fadenkreuz der Zielerfassung peilte die Front eines feindlichen TIE/Ln an, ehe Felani den Abzug betätigte. Die Antwort der Peregrines war der Tod persönlich. Sofort verwandelten sich zwei Feinde in wunderschöner Komposition aus entweichendem Sauerstoff und entzündbaren Materialien in einen Feuerball.

Colt, folgen Sie mir. Wir drehen nach rechts ab. Elf und Zwölf, Sie übernehmen die linke Seite. Wir treiben sie aufeinander zu.“

Die Formation löste sich auf, so dass nur die Flügelpaare übrig blieben. Zusammen durchschlug das ungleiche Paar den Pulk und trieb ihre Verfolger über die rechte Flanke des Dogfight-Bereichs. Inzwischen waren auch die Droidenjäger - zwei Staffeln Vultures - in den Kampf eingetreten und eröffneten gegen die imperialen Staffeln eine zweite Front. Der Kampf setzte sich bitterlich fort, auch hatten die Peregrines hatten einen Verlust zu verzeichnen. Es war Sechs, dessen Tod ein tragisches Opfer für den Frieden bedeuten würde. Perry begann erneut rebellierend zu piepen, als der Jäger des Lieutenant in mehrfache Zielerfassung geriet. Das X-Wing-Flügelpaar aus Guiseppe Colt und ihm wurde gleich von zwei Rotten schildloser Augäpfel verfolgt.

Zehn, Ausweichmanöver. Jetzt!“

Die beiden Piloten trennten sich in einem öffnenden Scherenmanöver.

Corellianischer Schnitt!“

Der Corellianische Schnitt war ein von Schmugglern entwickeltes Manöver, der verbündete Jäger dazu trieb, aufeinander zuzufliegen, um so gegenseitig die Verfolger vor die Nase zu bekommen. Hoffentlich war Colt in der Lage, einen der drei Jäger im Nacken von Felani zu erwischen. Die Strahlenschilde bröckelten inzwischen gewaltig, aufgrund massiven Feindfeuers. Die gegnerischen Jäger schienen auf Durchschlagskraft verzichtet zu haben, um den X-Wing stattdessen mit einer höheren Feuerfrequenz zu malträtieren. Als Colt mit seiner Maschine nach einer Wende wieder in Sichtweite kam, feuerte der Rottenführer einen Protonentorpedo dem mittleren Verfolger seines Flügelmannes entgegen. Ein schneller Blick auf den Schirm genügte, um zu sehen, dass es mittlerweile bereits einige Peregrines und Vultures erwischt hatte. Über Funk nahm er gelinde wahr, wie Eins, Captain Lily Hennis verzweifelt versuchte den Staffelführer der Pains zu kontaktieren, um Beistand zu erbitten.

[ Shinbone-System | Peregrine-Staffel | Rotte Drei | Zwischen Lioness und Valkyrie | Lieutenant Felani Takema, Peregrines (ua. Guiseppe Colt) im Dogfight mit imperialen Staffeln ]​

X-Wing [9 Maschinen] [›Peregrines‹] [Dogfights]
Vulture-Droiden [14 Droiden] [Dogfights]
 
[Shinbone-System | Weltraum | bei Shinbones Nachbarplanet | längsseits der »Subjugator« | MC40 »Lioness«]
Shou Adachi, Brückenbesatzung



»Sir, uns erreicht ein Datenstrom der Ax! Offensichtlich handelt es sich um taktische Daten!«

Shou Adachi wechselte einen kurzen Blick mit dem Bothaner neben ihm. »Stellen sie zum Holoprojektor durch, Petty Officer.«

Noch während er diese Anweisung gab, stand er aus dem Kommandosessel auf und ging, gefolgt von Lieutenant Commander Ven’toro, zu besagtem Projektor.

»Offensichtlich gibt sich Commander No nicht mit der Rolle des machtlosen Zuschauers zufrieden, sondern sucht einen Weg, uns auch weiterhin helfen zu können.« In der Stimme des Bothaners schwang eine Spur Bewunderung mit.

Shou konnte das gut nachvollziehen. Nicht nur, dass Joya No sein Schiff und seine Crew für die Mission gefährdet hatte, nein, er gab sich selbst jetzt noch nicht geschlagen. Seine Antwort bestand aus einem kurzen Grinsen, dass zum Teil verwegen und zum Teil grimmig wirkte. »Das ist der rechte Geist der republikanischen Flotte, Mr. Ven’toro. Und das ist der Grund, warum uns das Imperium niemals besiegen wird.«

In diesem Moment erwachte der Projektor zum Leben und bot eine sehr detaillierte Sicht der gegenwärtigen Kampfhandlungen. Eine Augenbraue des blauhäutigen Humanoiden schoss überrascht in die Höhe. Bis vor wenigen Augenblicken war die Lioness das primäre Ziel des kleinen imperialen Verbandes gewesen. Und Shou hätte es nicht überrascht, wenn Ga’lor und seine Schergen diesen Moment genutzt hätten, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Doch der Anblick, welcher sich ihm nun bot, gab Grund zur Hoffnung:

Die Subjugator schien weiterhin unter der Kontrolle von Marine-Captain Smith zu stehen. Jedenfalls teilte sie weiterhin gegen die imperialen Schiffe aus und hielt ihren Kurs parallel zur Lioness. Die Schiffe der Black Sun waren nun die Hauptziele der Imperialen und… Konnte das wirklich wahr sein?


»Sir, sehen sie?« Ven’toro deutete aufgeregt auf den Brückenturm der Pandora, der deutliche Schäden davongetragen hatte. Außerdem schien der Sternzerstörer der Victory-Klasse derzeit nicht das Feuer zu erwidern.

»In der Tat. Wie es scheint, ist die Pandora zumindest zeitweise nicht mehr im Spiel.«

»Vielleicht sogar mehr als das, Commander! Wenn der Beschuss auf das Schiff weiterhin anhält, wird es nicht mehr lange standhalten.«

Doch Shou hörte seinem ersten Offizier gar nicht mehr zu. Seine Augen waren schreckgeweitet. »Bei den Göttern…«

Dann sah auch der Bothaner, was seinen Kommandanten so in Furcht versetzt hatte. Der imperiale Strike-Kreuzer (Starcraft) hielt mit voller Geschwindigkeit auf die Brücke der Subjugator zu. Das Fell des Offiziers kräuselte sich in Wellen, ganz so, als könne es sich selbst nicht entscheiden, in welche Richtung es sich sträuben soll. »Wir müssen etwas tun!«

Shou ignorierte diesen emotionalen Ausbruch. Tun? Was sollte er denn tun? Die noch funktionsfähigen Traktorstrahler der Lioness waren bei weitem nicht stark genug, um einen imperialen Kreuzer dieser Größe von seinem Kurs abzubringen. Es war auch ausgeschlossen, dass die Waffen seines Schiffes den Kreuzer vor Erreichen seines Zieles zerstören konnten.

Was sollte er also tun? Die Uhr tickte, während er überlegte und sich der Strike-Kreuzer unerbittlich der Subjugator näherte.


Mit finsterer Miene gab er schließlich seine Befehle: »Mr. Sekel, bringen sie Abstand zwischen uns und die Subjugator! Kommunikation! Übermitteln sie Captain Smith diese holografischen Taktikdaten und den Countdown bis zur Kollision der beiden Schiffe. Sagen sie Smith, dass er bis dahin von dem Schiff verschwunden sein soll! Wir werden so viele Überlebende wie möglich bergen.« Die Worte lagen wie Galle auf seiner Zunge, doch es gab nichts, was er tun konnte. Selbst sein Stellvertreter schien sprachlos, als sich der leichte Mon Calamari-Kreuzer aus dem Schatten des übergroßen Dreadnaught löste. Der Bothaner ließ sprichwörtlich die Ohren hängen.

Innerhalb weniger Minuten hatte sich das Schlachtenglück gleich zweimal entscheidend verändert. Und wie es schien, hatte Fortuna für keinen der Kämpfenden im Shinbone-System ein Lächeln übrig.


[Shinbone-System | Weltraum | bei Shinbones Nachbarplanet | MC40 »Lioness«]
Shou Adachi, Brückenbesatzung



 
[: Shinbone-System | auf dem Weg zu Shinbones äußeren Nachbar | zwischen der „Subjugator“ und der „Lioness“ :||: Eingreifgruppe unter dem Kommando von Captain Murata | VSD II „Pandora“ | Deck Sechs | Ersatzbrücke :||: Commander Harcov und die Besatzung der Ersatzbrücke :]

Für einen flüchtigen Moment sah Mikal Harcov beinah ausschließlich in fassungslose Gesichter als er höchstpersönlich – und in wirklich miserablen Zustand – die Ersatzbrücke betrat. Niemand hatte im Vorfeld damit gerechnet, dass die Situation so prekär werden würde. Schließlich befand sich der rauchgraue Victory-II-Sternzerstörer just in dem Augenblick zwischen der kolossalen „Subjugator“ und dem unbekannten Mon Calamari-Sternenkreuzer der eher leichten Vierziger-Klasse („Lioness“) als eine Explosion mit einem Mal die Gefechtsbrücke fast komplett untauglich gemacht hatte. Eine Reihe verdienter Besatzungsmitglieder – darunter auch Offiziere – hatte binnen weniger Sekunden ihr Leben ausgehaucht, andere brachte man nun schleunigst zur Krankenstation, während wieder ein paar andere Mannschaftler versuchten die Brandherde einzudämmen. Chaos herrschte somit auf der alten Dame – und breitete sich allmählich aus, sollte der Commander nicht tatkräftig eingreifen.

„Mr Kaine, hiermit gebe ich zu Protokoll“, brummte der kräftige Erste Offizier mit Zähneknirschen zum anwesenden Zweiten. „Durch eine schwere Verletzung – oder gar den noch nicht festgestellten Tod – des Kommandanten, Captain Toji Murata, übernehme ich, Commander Mikal Harcov, hiermit gemäß aller Statuten, die im Gefecht gelten, das Kommando über die 'Pandora'. Sie, Lieutenant Commander Herrik Kaine sind dabei mein Zeuge. Der notwendige Bericht der Krankenstation wird – aufgrund der momentan eher gefährlichen Lage, in der wir uns befinden – fristgerecht nachgereicht.“ Mit grimmiger Miene sah er sich um. Eine Welle der Verunsicherung schlug ihm förmlich entgegen. „Sämtliche Stationen der Ersatzbrücke übernehmen nun die Arbeit. … Sensorik, geben Sie mir ein Hologramm auf diesen Projektor – sofort!“

Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Noch immer prasselten kontinuierliche feindliche Salven auf den geschwächten Deflektorschild der alten Dame ein. Vereinzelt brannte sich deren Plasma sogar ohne größeren Widerstand in die rauchgraue Hülle. In was für einen irren Wahnsinn hatten sie sich da nur hinein manövriert? Vor gut einer halben Stunde hatte selbst der erfahrene Commander die Chancen der Imperialen gut bis sehr gut eingeschätzt. Problemlos hatten sie die „Ax“, eine schwere Fregatte der Rebellen, ausgeschaltet und bei dem Mon Calamari-Sternenkreuzer hatte letztendlich auch nicht mehr viel gefehlt. Den Kopf voller schwermütiger Gedanken richtete der muskulöse Offizier seinen Blick nun auf die flimmernde Projektion. Gebessert hatte sich die Lage – aus Sicht der Imperialen – noch immer nicht. Jedoch musste sich etwas ändern, sollten nicht noch mehr Besatzungsmitglieder auf der „Pandora“ ihr Leben verlieren.

***​

Selbst der eigentlich sehr penetrante Bacta-Geruch konnte in diesem Augenblick nur äußerst schwer gegen die verschiedenen Ausdünstungen der eingelieferten Patienten ankämpfen. Insbesondere der üble Gestank, der bei Verbrennungen entstand, war dessen größter Rivale. Obwohl er sich selbst nie mit solch einer Sache brüsten würde, musste sich der kuatische Chirurg der „Pandora“, Darvis Molt, in Momenten wie diesem immer wieder eingestehen, dass er genau dann mit einem Schlag zu seiner Höchstform fand. Nicht nur sein eiskalter Blick sezierte in diesem Zustand überaus gründlich all die Patienten, die letztendlich bei ihm auf dem Operationstisch landeten, sondern ebenso das Skalpell in der einen Hand. Ja, man konnte in seinem Fall fast schon sagen, dass der Stress ihn gewissermaßen beflügele. Nun, mit ernster Miene, musterte er die leblose Gestalt, die vor ihm lag. Wenngleich der Gestank nach verbrannten Fleisch ihn umhüllte, regte sich kein Muskel bei dem Kuati.


„Patient ist bewusstlos und hat Verbrennungen Dritten Grades“, bemerkte Molt in einem nüchternen Tonfall zu dem Medi-Droiden neben sich. Die beiden jungen Offiziere, die den Captain gemeinsam bis zur Krankenstation gebracht hatten, beachtete er kaum. „Stecken Sie ihn in einen Container...“

Zaghaft meldete sich einer der beiden, ein schmächtiger Kerl mit rotbraunem Schopf und einzelnen Tätowierungen (Nial Grumby), zu Wort: „Bekommen Sie ihn wieder gesund, Doc?“

„Meine Herren, ich bin Chirurg“, entgegnete der hochgewachsene, schlanke Arzt. Zwar konnte der Kuati die gewohnte Arroganz nicht gänzlich aus seiner Stimme verbannen, aber in diesem Fall gab er sich redlich Mühe. „Banal gesagt: Ich schneide Menschen auf, werkel in ihnen kurzzeitig herum und flicke sie anschließend wieder zusammen. Sie wollen also ganz und gar nicht, dass ich wirklich die Hand an Captain Murata anlege. Sie, meine Herren, sollten beten, dass sich nur Doktor Tau oder Ms Frazill um ihn kümmern muss.“

Unheilvoll funkelten seine Augen. Er machte keinerlei Hehl daraus, was seine blutige Zunft an Bord eines kampfbereiten Kriegsschiffes zu tun hatte. Längst hatte er sich damit abgefunden – und seiner Meinung nach sollte das der Rest der Galaxie genauso händeln. Natürlich rettete er mit seiner Arbeit Leben. Natürlich fühlte er sich an manchen Tagen wie ein Gott in weiß. Dennoch hatte er die rosige, romantisierte Sicht schon vor Jahren aufgegeben. Waren die Hände erst einmal tief in den warmen Eingeweiden eines Fremden, dann verlor die Profession spätestens ihren Zauber. Nachdem er einen letzten Blick auf den leblosen Körper geworfen hatte, wandte sich Darvis Molt dann endgültig von Toji Murata ab. Er musste seinen eigenen Verpflichtungen nachgehen. Immerhin erwartete man ihn im Operationssaal. Gerade als er dem Medi-Droiden folgen wollte, hörte er wie sich jemand hinter ihm übergab. Ja, sie alle machten gerade neue Grenzerfahrungen.

„Meine Herren, ich glaube Sie sollten vorerst auf der Krankenstation bleiben...“, sagte der schlanke Kuati und musterte den zweiten Jungspund (Cassier Mortimer), der anscheinend kurzzeitig jegliche Kontrolle über seinen Magen verloren hatte. „Ms Frazill wird Sie beide nachher mal untersuchen.“

***​

Die Lage hatte sich nicht verbessert – aber auch nicht verschlechtert. Gebannt starrte der muskulöse Commander auf die Projektion und versuchte die gesamte Situation zu erfassen. Es waren die vielen Dienstjahre, die ihm in dieser Situation eine gewisse Sicherheit durch echte Erfahrung gaben. Trotz allem nagten Zweifel und Risiko auch an ihm. Denn mit jeder Minute, die nun verstrich, wurden die Chancen aufs Überleben geringer und geringer für die „Pandora“. Todesmutig hatte man sich in die Rancor-Arena begeben. Jedoch schien das riesige Monstrum standfester zu sein als man anfänglich angenommen hatte. Brummend starrte Mikal Harcov auf das Hologramm. Noch immer lieferte sich der lädierte Victory-II-Sternzerstörer einen regen Schlagabtausch mit der legendären „Subjugator“ und dem zweiten Rebellenschiff, das durch die defensive Mon Calamari-Technologie anscheinend mehr einstecken konnte als der corellianische Kamerad unter Commander Nos Kommando.


„Die 'Starcraft' ändert ihren Kurs?“, fragte der momentane Kommandant der „Pandora“ und blickte ungläubig zu seinem temporären Stellvertreter, Lieutenant Commander Kaine. „Eigentlich hatte der Captain dem Strike-Kreuzer den Rückzug befohlen... und nun?“

Der Offizier von Balmorra zuckte flüchtig mit den Schultern. Er mutmaßte: „Eine Kollision mit der 'Subjugator'? Vielleicht deutet Fogerty die derzeitige Situation als ausweglos an und zieht daher das Opfern seines Kommandos als letzte Möglichkeit in Erwägung.“

Ein unverständlicher Fluch gelangte über Harcovs Lippen. Hatte man im Vorfeld zu wenig Zeit mit der ordentlichen Klärung der Hierarchie verbracht? Hätten Murata und Lynch etwa mehr Gedanken dafür verwenden sollen? Oder steckte gar der Armeeoffizier vom Militärgeheimdienst hinter diesem Manöver? Die Fähigkeiten zur Kommunikation waren bei der „Pandora“ allein durch die Explosion im Brückenturm stark eingeschränkt. In rekordverdächtigen Zeit hatte der neimoidianische Offizier, der dem Commander stillschweigend zur Ersatzbrücke gefolgt war, einen knappen, aber prägnanten Statusbericht anfertigen können. Demnach schienen mehrere Quellen zusätzlich die Möglichkeiten der Kommunikation – auf alle Fälle im Bezug auf die Imperialen – zu stören. Hatte man also unter Umständen gar nicht mitbekommen, dass Captain Sharin diesen Befehl gegeben hat? Sicher konnte sich der breitschultrige Mensch demzufolge nicht sein.

„Mr Monchar, appellieren Sie bei Captain Fogerty und Captain Sharin an einen Rückzug“, wies der Commander auf einmal an. „Obwohl wir uns schon seit einer Weile in unmittelbarer Nähe zu dieser existierenden Legende befinden, ist noch kein Zwischenbericht seitens unserer Entertruppen zu uns durchgedrungen. Nimmt man den gesetzten Kurs sowie den Beschuss als Indizien, dann scheint die Enterung gescheitert zu sein. Außer dem Tod erwartet uns hier also nicht mehr sehr viel...“ Danach richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Ersatzsteuermann. „Ensign, bringen Sie uns sofort aus der Gefahrenzone...“

***​

Eine chaotische Betriebsamkeit umgab den Chefmechaniker. Mit aller Mühe versuchte Perry Griffin auch in diesem Fall die Ordnung zu wahren, obwohl die alte Dame – trotz all seiner Bemühungen – allmählich das Leben auszuhauchen schien. Überall hatten seine Leute mit Hüllenbrüchen, Bränden und Maschinen, die an ihre Grenzen stießen, zu tun. Im gereizten Ton schickte der Bastioner sie hin und her. Schon vor der Explosion im Brückenturm hatte sich für ihn abgezeichnet, dass die geliebte „Pandora“ etliche Narben von diesem Kampf davontragen würde. Dennoch glaubte er noch an den Sieg der Imperialen. Bei Corellia hatte die Mannschaft ihre wahre Feuertaufe erlebt, nicht hier nahe Shinbone. Hier mussten sie triumphieren – wie bei Byss! Beflügelt von diesem felsenfesten Glaube trieb der Lieutenant, dessen Uniform längst nicht mehr sauber war, seine Untergeben weiter an.

Ein verschwitzter Chief Petty Officer trat keuchend an Griffin heran:
„Beim Bug melden sie gerade, dass sich der Schildgenerator abgeschaltet hat; hat sich überhitzt. Außerdem greift der Brand vom Fünften allmählich auf das vierte und sechste Deck über.“

„Löschteams verstärken“, bellte der Chefmechaniker als Entgegnung. „Und sagen Sie Murata, dass er unser Mädel endlich aus der Schusslinie schicken soll!“

Zögerlich erwiderte der Untergebene: „Sir, wissen Sie es noch gar nicht? Die Jungs von der Brücke meinten vorhin, Murata sei gefall...“

Mehr konnte der Unteroffizier nicht sagen. Denn just in diesem Moment schrillte eine Alarmsirene und eine starke Erschütterung zog mehreren Anwesenden den Boden unter den Füßen weg. Irritiert sah sich Griffin um. Was war passiert? Fehlermeldungen tauchten jäh auf etlichen Bildschirmen auf, rote Warnlichter leuchteten und Stimmen sprachen durcheinander. Noch ein ganz kleines Bisschen unkoordiniert wankte der raue Imperiale zu einer der nahen Computerstationen. Mehrere Deckpläne zeigten die Bildschirme an. Hauptsächlich dominierten inzwischen Gelb- und Rottöne die gezeigten Darstellungen. Grell blinkend machte ein Hinweis auf einen größeren Hüllenbruch aufmerksam, der im Heckbereich steuerbords zu finden war. Voller Schrecken starrte der Lieutenant auf diese Stelle, griff nach einigen Sekunden persönlich zum Com-Gerät und meldete sich mit fassungsloser Stimme bei der Ersatzbrücke...

***​

„... Es hat das provisorisch eingerichtete Munitionsdepot unserer Sternjäger erwischt“, informierte Harcov seinen Kollegen Herrik Kaine. „Die spärliche Backbordbewaffnung der 'Subjugator' hat uns ordentlich erwischt...“

Niemand sagte etwas. Kein Laut war zu hören. Womöglich verfassten immer mehr der Anwesenden in Gedanken schon ihr Testament oder gedachten ein allerletztes Mal ihren Liebsten. Die Mission, die ihnen eigentlich Ruhm und Ehre im gesamten Imperium hätte einbringen sollen, schien bloß den bitteren Tod für sie übrig zu haben. Mit jeder weiteren Minute schwand die schwache Hoffnung auf einen Sieg ein bisschen mehr. Lethargie machte sich langsam breit – und diese Entwicklung schürte in dem Commander die Angst! Wie viel Zeit blieb ihm noch bis der erste laut nach der Kapitulation rief? Vor allem nachdem ein Schwarm an Rettungskapseln von der „Starcraft“ direkten Kurs auf das fliegende Wrack genommen hat, das einst der kampferprobte Victory-II-Sternzerstörer gewesen sein soll. Ihm lief die Zeit davon.

Plötzlich meldete sich Kaines Sensorikoffizier zu Wort:
„Commander, multiple Kontakte verlassen das übergroße Kommandoschiff. Könnten Rettungskapseln sein...“

„Rettungskapseln?“, blaffte Harcov fragend und musterte den jungen Mann. „Das Ding ist über und über mit Droiden bestückt! Was soll sich da schon retten wollen!“ Er schnaubte. „Mr Lom, schicken Sie unsere verbliebenen Avenger zum Inspizieren.“

Doch der Sternjägeroffizier reagierte nicht. Stattdessen sagte Rune Monchar: „Sir, Gobid Lom kam bei der Explosion im Brückenturm ums Leben.“

Harcov starrte den Neimoidianer an. Keinerlei Häme und keinerlei Arroganz hatte in dessen Stimme mitgeschwungen. Der Commander glaubte sogar – ganz im Gegenteil – echte Anteilnahme aus dem Mund des Nichtmenschen gehört zu haben. Wie hatte er das nicht bemerken können? Hatte er keine „Bestandsaufnahme“ gemacht, nachdem er die Ersatzbrücke betreten hatte? Während der Mann von Metellos noch über die eigene Fahrlässigkeit noch sinnierte, machte sich auf einmal die recht stille Schülerin des Sith (Lisha) bemerkbar. Sie faselte etwas von einer „dunklen Vorahnung“ und verließ im Anschluss ohne weitere Worte zu verlieren die Ersatzbrücke. Etwas irritiert sah ihr der eine oder andere kurz nach, dann richtete sich die Aufmerksamkeit wieder auf den aktuellen Kommandanten der „Pandora“. Mit fester Stimme – aber gar nicht mehr so sicher wie ein paar Minuten zuvor noch – wiederholte er seinen Befehl. Das Schiff musste sich dem feindlichen Beschuss entziehen.

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[ Weltraum / Äußerer Rand / Shinbone-System / am äußeren Rand / Subjugator / Maschinenraum ] Paloo, halbes Black-Sun-Enterkommando, Zion, Imperiale Soldaten

Angestrengt sog Paloo die verrauchte, nach Ozon stinkende Atmosphäre des Maschinenraums ein. Noch immer pulsierte Adrenalin durch seine Adern, ein Zeichen dafür, dass ihn die Präsenz des Sith vor ihm noch immer nicht kalt ließ. Angestrengt versuchte der Ewok in dem Unbewegten Gesicht des Menschen zu lesen, doch er konnte einfach nicht sehen ob sein Gegenüber die Geschichte geschluckt hatte. Er hoffte inständig, dass es sich so verhielt, auch wenn Fortuna ihm arg gewogen sein musste, um den Ereignissen eine derartige Wendung zu geben.

Grade wollte er schon Hoffnung schöpfen – was vermutlich daran lag, dass er noch nicht mit zermatschtem Kopf an der nächsten Wand klebte, oder sich frenetisch zitternd unter einem Gewitter aus bläulichen Blitzen wand. Sith hatten ihn schon immer nervös gemacht und er hatte stets gehofft, nicht Ziel eines ihrer Wutausbrüche zu werden – bisher mit Erfolg. Als jedoch ein weiterer Imperialer Vortrat und zwei deutliche Löcher in der Argumentation des Ewok aufzeigte sank seine Hoffnung ins Bodenlose. Grade wollte Paloo einen letzten wackeren Versuch unternehmen, die Imperialen doch noch von seiner Zusammenarbeitsbereitschaft zu überzeugen, da schaltete sich zu seinem maßlosem Verwundern der Sith ein.

Ohne auf die Einwände seines Captains einzugehen, befahl er diesem die Bewegung des Schiffes zu unterbinden. Ohne zu Murren machte er sich auf den Weg und ließ die kleine Gruppe ein weiteres Mal alleine zurück. Nun wandte sich der Sith jedoch wieder explizit an den Ewok und befahl ihm einzuschätzen, welche seiner Männer noch einsatzfähig waren. Erleichtert nickte Paloo und schritt zu seinen Männern hinüber. Die Situation entwickelte sich widererwarten gut.

Auch die Verletzungen der Piraten deckten sich größtenteils mit den ersten Eindrücken, die er aus der Ferne gesammelt hatte. Niemand war tödlich, oder besonders schwer Verwundet. Kurz schoss es ihm durch den Kopf, dass diese immer noch irgendwo im Maschinenraum lagen und grade von Imperialen getötet wurden, doch er verdrängte den Gedanken rasch. Das was er sah, war zwar unangenehm, jedoch nicht weiter behindernd. Sogar die Löcher in den Rüstungen würden leicht wieder geflickt werden können. Einen nach dem anderen Schritt der Ewok die Piraten ab und klopfte ihnen ermutigend auf die Unterarme und gab ab und zu ein ermutigendes Wort ab. Die Männer hatten sich überraschend gut geschlagen, dafür dass sie den Imperialen hoffnungslos unterlegen gewesen waren. Paloo war stolz und Mol würde wahrscheinlich noch viel stolzer sein, wenn er hörte, was seine Jungs geschafft hatten. Auch wenn ihre Anstrengungen nicht von Erfolg gekrönt gewesen waren.


„Verbindet euch und flickt die Anzüge. Wir brechen gleich auf. Mol wird sicher schon auf uns warten“

Sagte er knapp und folge dann dem Wink des Sith‘, der den Ewok wieder zu sich beorderte. Schweigend ging er zurück, während die Männer sich in seinem Rücken der Instandsetzung ihrer Anzüge widmeten. Wortlos blieb Paloo vor dem bleichen Menschen stehen und wartete darauf, dass dieser wieder das Wort an ihn richtete, was dann auch umgehend geschah. Er verkündete, dass er hoffe, dass Paloos Männer einsatzbereit seien, was dieser auch sofort mit einem knappen Nicken quittierte. Weiterhin klärte er den Ewok darüber auf, dass die Hälfte von ihnen die Waffen zurückerhalten und mit Ausrüstung aufgestockt würde. Das wurde ja immer besser. Hatte der Sith die Lüge tatsächlich geschluckt? Paloo wagte zu hoffen und deutete einen Salut an. Dann drehte er sich um und machte Anstalten sich zurückzubegeben, hielt dann jedoch inne, als ihm noch etwas einfiel.

Im Vorbeigehen schaute er sich um, entdeckte Doneta nirgendwo in der Nähe und sprach mit verschwörerisch gesenkter Stimme Leitcz ein weiteres Mal an. Wie es aussah, würden die Dinge ein weiteres Mal ungeklärt zwischen ihnen bleiben, doch wollte er wenigstens, dass der Mann ihn in guter, oder zumindest den Umständen entsprechend guter Erinnerung behielt.


„Tarnung“

Sagte er unvermittelt und blickte den Menschen durchdringend an, der ihn nur unter seinem verdunkelten Helmvisier anstarrte, jedoch keine Anstalten machte zu antworten.

„Wer würde mir abnehmen, dass ich Pirat bin, wenn ich nicht bereit wäre Einzelne für das Wohl von mehr zu opfern. Tut mir leid, dass ich den Neuen erschossen habe“

Ohne ein weiteres Wort zu sagen wandte Paloo sich zum Gehen. Er glaubte zu wissen, dass er den Commando, den er erschossen hatte, nicht gekannt hatte. Er konnte sich natürlich irren, doch eigentlich hatte er sich das Angriffsverhalten aller acht Mitglieder des Happysquads eingeprägt. Diesen hatte er nicht erkannt, folglich hatte er wohl jemanden ersetzt, der vermutlich im Kampf gefallen war. Hoffentlich nicht Briton. Paloo hatte Briton immer gemocht…

Kurz darauf waren die Piraten wieder unterwegs. Die Rüstungen waren geflickt, die übrigen Waffen von den Imperialen entgegengenommen und weitere Munitionsrucksäcke geschultert. Unter der Sicht den sie mit Argusaugen betrachtenden Imperialen verließen sie das Schott und waren kurz darauf auf dem Weg, den auch Mol einige Stunden vor ihnen genommen hatte. Man merkte, dass hier in nicht allzu ferner Vergangenheit Wesen entlanggekommen waren. Türen waren aufgeschweißt und Automatikgeschütze zerstört worden. Alles in allem kam man schneller voran, als der Zabrak und sein Teil der Gruppe.

Grade passierten sie eine aufgesprengte Tür, da schloss Kowalczuk zu Paloo auf und sah ihn durchdringend an. Der Ewok ignorierte dies jedoch geflissentlich und schritt ein wenig schneller aus. Doch so leicht ließ sich der ältere Mensch nicht abspeisen.


„Was haben sie da vorhin mit den Imperialen beredet, Kneessaa?“

Fragte er und in seiner Stimme drang ein kleines Anzeichen von Misstrauen durch, während auch er schneller ging, um mit seinem kurzbeinigen Vorgesetzten schritthalten zu können.

„Ich habe Ihr Leben gerettet“

Sagte dieser jedoch lakonisch. Paloo hatte grade absolut keine Lust sich mit dem ältlichen Techniker zu unterhalten. Seine Gedanken waren noch immer bei Leitcz und dem Happysquad. Wie konnte es sein, dass in dieser riesigen Galaxis solche Zufälle existieren konnten? Dass sich an dem Unmöglichsten Ort beste Feinde wiedertrafen und es einer Seite verwehrt blieb der anderen den Schädel einzuschlagen? Darum kreisten seine Gedanken nun seit mehreren Minuten, doch Kowalczuk wollte eine Antwort.

„Was haben Sie ihnen im Gegenzug angeboten? Das Imperium ist nicht grade für seine Menschenfreundlichkeit bekannt! Was mussten wir verkaufen um am Leben zu bleiben? Unsere Seele?“

Paloo seufzte schwer und blieb wie angewurzelt stehen. Böse funkelte er den Menschen unter seinem Helm hervor an, was dieser natürlich nicht sehen konnte.

„Sie wollen das wirklich jetzt klären, Soldat?“

Fragte er ungehalten und bedeutete den Männern in seinem Rücken ebenfalls stehenzubleiben.

„Ja, das will ich, Kneessaa!“

Antwortete dieser nicht weniger scharf und blickte von oben auf den Ewok hinab.

„Also gut. Ich habe dem Sith die Brücke versprochen, wenn er uns gehen lässt“

Paloos Stimme hatte unbeabsichtigt einen leicht fatalistischen Klang angenommen. Doch hatte er gehofft, dass Kowalczuk nun locker ließ, hatte er sich gewaltig getäuscht. Der Mensch verschränkte nämlich so heftig, dass es vernehmlich klickte die Arme vor der Brust und antwortete ätzend:

„Das wird aber Mol nicht gefallen…“

Paloo hätte den Mann am liebsten geschlagen. Hier zeigte sich ein weiteres Mal, dass die Männer eben keine Soldaten waren – auch wenn Mol sie noch so beharrlich so nennen wollte – sondern eine Rotte undisziplinierter Piraten, die stets dem Stärksten unter ihnen folgen würden. Das war Mol gewesen und nach ihm Paloo, doch der Techniker unternahm grade seines um dem Ewok genau dieses streitig zu machen. Doch noch ließ Paloo sich nicht unterkriegen.

„Was Sie nicht sagen, Kowalczuk

Gab er nicht weniger ätzend zurück

„Ich wage von mir zu behaupten, dass ich die Reaktion des Kommandanten ein klein wenig besser einschätzen kann als sie, aber sie haben Recht. Ihm wird es sicherlich nicht schmecken die Brücke für ein paar Piraten wie sie es sind räumen zu müssen. Deshalb sind wir so schnell unterwegs. Wenn es dem Sith einfallen sollte zu entscheiden, dass er uns doch nicht braucht, wenn er den Rattenschwanz an Bedingungen hört die aufkommen werden wenn wir Mol anfunken, sind wir weit genug weg damit wir in sicher sind!“

Paloo machte einen weiteren Schritt auf den Mann zu und funkelte ihn von unten herauf an

„Ich weiß, was ich tue, Kowalczuk! Merken sie sich das, bevor ihr Hirn mit der Leistung eines Banthas das nächste Mal meine Pläne anzweifeln will!“

Der Ewok war lauter geworden, als er beabsichtigtet hatte. Die Mission riss an seinen Nerven und so hatte er nicht bemerkt, wie Tarwa aus dem Hintergrund herangeschwebt war.

„Aber, aber, wir sollten nicht streiten…“

Säuselte er und zwei seiner Tentakeln schoben sich zwischen die beiden Streithähne, die sich auch verblüfft ein paar Schritte zurückdrängeln ließen. In den fleischigen Gliedmaßen steckte mehr Kraft, als es für einen Außenstehenden den Anschein gehabt hatte.

Einigen wir uns darauf, dass wir in Zukunft die Befehlsgewalt von Mister Kneessaa nicht anzweifeln. Auch sollten wir inzwischen weit genug weg sein, dass wir den Anruft zu Kommandant Mol machen können…“

Noch immer lief Paloo bei den kaum greifbaren Worten des Parwan ein Schauer den Rücken hinab. Möglicherweise lag das an der Fremdartigkeit seiner Spezies, aber der Ewok konnte diesen Hacker einfach nicht leiden. Dann gab er sich einen Ruck und nickte dem Wesen zu. Ohne ein weiteres Wort zu Kowalczuk stellte er eine Verbindung zur Brücke her. Umgehend antwortete die Stimme des iridonianischen Kommandanten.

Paloo? Wie ist dein Status?“

Die Stimme Mols klang gelöst und nur wenig angespannt. Offensichtlich liefen die Dinge auf der Brücke besser als hier unten, auch wenn der Zabrak eine gewisse Anspannung nicht aus seiner Stimme verbannen konnte. Woran das wohl lag? Doch Paloo verschwendete keine Zeit damit lange über Nebensächlichkeiten nachzudenken, sondern antwortete:

„Haben den Maschinenraum verlassen. Sind alle verletzt, ein paar tot. Der Sith hat uns freigelassen, unter der Bedingung, dass wir ihm die Brücke beschaffen…“

Von der anderen Seite der Leitung kam ein schwerer Seufzer, doch keine Kritik. Offenbar sah Mol die Notwendigkeit der Handlung ein.

„Ich hoffe ihm ist klar, dass der Preis höher ist als euch freizulassen? Grade für solchen Machtnutzerabschaum sollte ich das Doppelte verlangen…“

Offensichtlich hatte der Zabrak die Abneigung gegen Jedi und Sith mitgebracht, die er sich noch auf Taris angeeignet hatte. Konnte man ihm definitiv nicht verdenken…

„Sag den Imps das am besten selbst. Ich stelle dich durch…“

Paloo verband sein Helmkom, mit dem, das ihm die Imperialen zusammen mit den Vorräten gegeben hatten. Dass diese bis jetzt alles hatten mithören können, kam dem Ewok nicht in den Sinn. Er hatte zu viel Zeit mit dem Sinnieren über Leitcz verbracht, um an diese Möglichkeit einen Gedanken verschwenden zu können. Dann war es soweit, die Leitung stand und er lauschte Mols Worten, die dieser nun an den Sith richtete.

„Sehr geehrte Imperiale Soldaten, Mister Sith, hier spricht Kommandant Mol von der Eisenheim, Black Sun. Wie man Ihnen zweifellos mitgeteilt habe, besitze ich die Ausgangsposition die republikanischen Soldaten davon abzuhalten die Subjugator mit allem zu sprengen, das sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen kann“

Die Stimme des Zabrak hatte etwas Geschäftsmäßiges angenommen. Fast konnte man annehmen er befände sich auf dem Fischmarkt und priese einen besonders prächtigen Hering von Dac an.

„Dass Sie meine Leute freigelassen haben, ist löblich, aber leider nur der erste Teil des Preises, für die Kontrolle der Subjugator. Damit wir dieses beträchtliche Risiko auf uns nehmen, gegen die Reps zu ziehen, fordere ich, dass der Black Sun eines ihrer Schiffe zugestellt wird. Die Mannschaft wird evakuiert und unsere Leute gehen an Bord. Welches Schiff genau abgetreten wird, machen Sie mit dem Commander der Grim Reaper aus“

Das war dreist. Sogar Paloo klappte der Mund auf, bei der Frechheit die sein Kommandant an den Tag legte. Aber er war sich offensichtlich seiner Verhandlungsposition sehr sicher. Er hatte die Brücke und die Möglichkeit sie zu zerstören, wenn die Imperialen nicht spurten. Das konnte ihn fordern lassen was er wollte…

„Wenn diese Bedingung erfüllt ist, und unser neues Schiff in den Hyperraum gesprungen ist, wird der Commander uns anfunken und dann werden Sie nie wieder etwas von uns hören, Sith. Da wir uns ja nun so einigen, können unsere Schiffe eigentlich auch aufhören aufeinander zu feuern…“

Was hatte Mol vor?! Den Imperialen wirklich kampflos die Brücke überlassen? Das Angebot klang echt, doch Paloo kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass der Zabrak irgendetwas im Schilde führte, dass er sich vermutlich auf die Schnelle überlegt hatte.

Plötzlich erklang eine Stimme im Hintergrund und auf Mol verschwand kurz vom Mikrofon. Hektisch wurde argumentiert, ungläubige Kommentare abgegeben, dann war der Zabrak wieder dran. Seine Stimme hatte einen leicht beunruhigten Tenor angenommen, als er sagte:


„Und sagen Sie diesem Kretin von Schiffskommandant gefälligst, dass er sein Schiff vom Kollisionskurs mit der Brücke nehmen soll! Jetzt! Sonst bleibt nichts mehr, wofür Sie uns bezahlen könnten. Ich dachte das Imperium sei bekannt für seine Koordination…“

Dem Ewok lief es kalt den Rücken hinab. Ein Schiff auf Kollisionskurs mit der Brücke?! Wie konnte das sein, dass ein Kommandant der noch ganz bei sich sein Schiff auf das Zielobjekt richtete, wo doch das Enterkommando solch gute Fortschritte machte?! Was war bei denen los?! Paloo krallte seine gerüsteten Hände ineinander, während er auf die Antwort des Sith‘ wartete.

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[Wild Space | Shinbone-System | Subjugator, Brücke | Kommandant Mol, Mike Smith, Marines, Quarren und Piraten]


Mike hatte gehofft, dass es anders kommen würde doch dieser Agent Mol schien einer der bekannten Hardliner zu sein. Er ließ Mike sofort fesseln und nach Waffen durchsuchen. Doch da kam nicht viel zu Stande. Er trug ja schließlich nur den DL-44 Blaster, ein Vibromesser und ein paar Thermaldetonatoren bei sich. Nach seinen Maßstäben waren das nicht sonderlich viele Waffen. Doch ohne sie fühlte er sich trotzdem hilflos. Während die Durchsuchung an ihm durchgeführt wurde, beobachtete Mike weiterhin Mol, der Anweisung gab, den Strom so schnell wie möglich herzustellen.
`Wenn´s hochkommt hat dieser Agent auch noch den Strom irgendwie sabotiert!´, schoss es Mike durch den Kopf. Und so abwegig schien das gar nicht für den gefangenen Captain. Aber es machte keinen Unterschied für seine Situation.

Der Kommandant des Geheimdienstes hatte jetzt die Führung übernommen und der Strom schien erstaunlich schnell wiederhergestellt zu sein. Aber irgendetwas schien dennoch nicht zu stimmen. Zumindest so schätzte Mike aus der Ferne die Lage auf dem Podest ein, auf dem er bis vor kurzen noch gestanden hatte. Was genau allerdings vor sich ging, das konnte er beim besten Willen nicht einschätzen. Dass Mol alle Techniker kurz darauf zu sich rief, brachte Mike zu der festen Überzeugung dass etwas nicht stimmte. Und er wollte das Gefühl nicht loswerden, dass es etwas mit dem jetzt behobenen Stromausfall zu tun hatte. Mike nahm keinen Notiz von seinen Bewachern sondern blickte nur zu dem Podest hinauf, wo Mol den Technikern Anweisungen gab und diese daraufhin direkt wieder an die Arbeit gingen.

Dann setzte der Zabrak komischerweise seinen Helm wieder auf und gab fürs erste keine Befehle mehr. Er schien in irgendetwas vertieft zu sein und fürs erste abgelenkt zu sein. Hätte Mike sich befreien wollen, wäre dies wohl ein guter Zeitpunkt gewesen, Rivers ein Zeichen zu geben. Doch der Captain hatte sich geschlagen gegeben. Er war sich sicher, dass er im Laufe eines Prozesses seine Unschuld beweisen würde können und alles, was er jetzt gegen den Geheimdienstler und seine Leute unternahm nur später gegen ihn verwendet werden würde.

Mike hatte immer noch nicht den Blick von dem Podest abgewendet und seine Bewacher schienen auch keine Ambitionen zu hegen, ihn zu den anderen Gefangenen zu bringen. Mol hingegen erwachte jetzt wieder aus der Abgeschiedenheit seiner Gedanken und gab erneute Befehle. Er verlangte von zwei weiteren Soldaten, dass sie ihm den Anführer der Quarren-Eingeborenen bringen sollte. Dann wandte er sich, wie Mike vor wenigen Minuten es selbst getan hatte, dem Holotisch zu.

Da erst einmal nichts auf dem Kommandopodest zu geschehen schien, entschloss Mike sich dazu, seinen Blick durch die Brücke wandern zu lassen. Doch weit kam er nicht. So erregte doch ein Schatten in den Panoramasichtfenstern seine Aufmerksamkeit. Täuschte er sich, oder kam da etwas großes auf sie zu?

Langsam konnte Mike erkennen, dass wirklich ein riesiges Objekt auf die Brücke zu flog. es kam rasend schnell näher und er erkannte plötzlich dass es sich nicht etwa um einen großen Asteroiden oder ein Trümmerteil handelte. Nein, da kam ein Komplettes Schiff auf sie zu und es schien auf Kollisionskurs zu sein. `Wieso hatte das Mol noch nicht bemerkt?´, schoss es ihm durch den Kopf. Doch der Geheimdienstler hatte es wohl bemerkt, ebenso wie viele andere auf der Brücke. Denn plötzlich brach allgemeine Unruhe und fast schon eine gewisse Panik aus. Mike war nur froh, dass der Geheimdienstler ihm seinen Druckanzug gelassen hatte.


[Wild Space | Shinbone-System | Subjugator, Brücke | Kommandant Mol, Mike Smith, Marines, Quarren und Piraten]
 
[ Shinbone-System – in der Nähe von Shinbones Nachbarplaneten – VIN „Valkyrie“ - Kommandobrücke ] Sharin, Brückenbesatzung

Mit neu entfachtem Eifer feuerten die Turbolaser- und Ionenkanonenbatterien auf den Munificent-Kreuzer, der immer weiter in Feuerreichweite kam. Die kurze Strecke, die man für den Weg an der „Subjugator“ vorbei zu dem feindlichen Schiff unweit des Planetenrings benötigt hatte, hatte ausgereicht, um ein wenig frische Kraft tanken zu können. Auch wenn die Schilde davon nicht merklich hatten profitieren können, war die Moral der Geschützmannschaften zumindest etwas gestiegen. Das war allein schon der Tatsache geschuldet, dass man nicht mehr auf winzigste Objekte wie abgefeuerte Torpedos feuern musste, sondern nun mit ganzer Breitseite die Schilde des gegnerischen Kreuzers beharken konnte. Obwohl das Kräftegleichgewicht mehr als ausgeglichen, nein, fast schon eher zugunsten des unbekannten Feindes tendierte, versuchte man sein bestes zu geben. Ob dies freilich ausreichen würde, war mehr als zweifelhaft. Bei einem Kommandanten, der keinerlei Interesse daran zeigte, seine Mannschaft zu Höchstleistungen zu ermuntern, sondern einfach von diesen nur eine mechanisch-genaue Ausführung seiner Befehle forderte, war es nicht zu erwarten, dass die Kampfmoral lange hoch bleiben würde. Spätestens nach einem weiteren harten Treffer würde die Mannschaft nicht mehr besonders motiviert erscheinen.

Sharin war dies im Moment einerlei. Die Geschütze feuerten, die Schildleistung war zwar immer noch niedrig, jedoch ausreichend und der Ablauf auf der Brücke war immer noch regelmäßig. Die einzige Sorge bestand für ihn im Moment in der allgemeinen taktischen Lage. Die Superwaffe hatte sich in Bewegung gesetzt und anscheinend war dies nicht auf imperiale Einwirkung zurückzuführen. Vielmehr musste also die Republik ihrerseits Infiltratoren auf dem Schiff zurückgelassen haben. Beunruhigend war dies deshalb, weil aufgrund der plötzlichen Fortbewegungsmöglichkeit der „Subjugator“ es auch nicht völlig unmöglich schien, dass die Bordbewaffnung zumindest zu einem gewissen Teil einsatztauglich war. Dies würde das Kräfteverhältnis im gesamten Sektor stark zugunsten der Rebellen verschieben, die augenscheinlich auch noch eine Art Waffenstillstand mit den mysteriösen Piraten, gegen die der Vindicator-Kreuzer gerade antrat, eingegangen waren. Zumindest hatten sich die Schiffe der beiden Seiten noch keinerlei Feuergefecht geliefert. Vielleicht war es unklug von der imperialen Einsatzgruppe gewesen, mit einer solch unbedachten Strategie einfach in die Nähe des monströsen Schlachtschiffs zu fliegen und zu hoffen, jedwede Feinde einfach in die Flucht schlagen zu können. Doch nun war es zu spät, Captain Murata hatte seine Entscheidung schon gefällt.

Apropos Murata... Plötzlich meldete sich der Sensorikoffizier, der zugleich die Position des ersten Offiziers inne hatte, zu Wort.

„Sir, wir verzeichnen einen enormen energetischen Anstieg bei der 'Subjugator'. Offenbar eröffnet sie das Feuer auf die nahe gelegenen imperialen Schiffe.“

Also hatte sich die Vermutung bewahrheitet: Das Objekt der imperialen Begierde befand sich nicht unter der Kontrolle des Enterkommandos. Dabei hatte der blauhäutige Humanoid die gesamten Sturmtruppen und noch eine Abordnung des Fleet Regiments auf den Fähren in Richtung des älteren Schiffes geschickt, sodass sein eigener Kreuzer gegenüber Enterangriffen fast schutzlos dalag. Ein Bick auf die holographische Taktikkarte offenbarte das gesamte zerstörerische Schauspiel in unmittelbarer Entfernung. Zuerst musste das Schwesterschiff der „Valkyrie“ einige Treffer einstecken, doch konzentrierte sich das Feuer aus den schweren Turbolasergeschützen schnell auf das Flaggschiff der imperialen Eingreifgruppe.

Während er so auf die bläulich dargestellten Schiffe schaute, erschütterte der Boden unter ihm einige Male kurz. Fragend blickte er seinen XO an, der augenblicklich Meldung gab.

„Sir, der feindliche Kreuzer hat das Feuer eröffnet und uns im weiterhin fragilen Bugbereich getroffen. Eine weitere Vierlingskanonenbatterie wurde ausgeschaltet. Zudem scheinen die Hyperraumtriebwerke gestartet worden zu sein, ein entsprechender Anstieg der Energieleistung ist zumindest im Heckbereich festzustellen.“

Die Treffer, die die Torpedowerfer des republikanischen MonCalamari-Kreuzers in die Schilde seines Gegners gerissen hatten, waren wirklich derart gravierend, dass dieser durchaus aufpassen musste, dass die Salven des Schiffes der Munificent-Klasse den Vindicator dort nicht sogar spalteten. Im Moment hielten die Hüllen stand und der ominöse Kommandant des anderen Schiffes hatte sich noch nicht auf die verletzlichen Stellen konzentriert, doch war es vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis dieser die wahren Schwachstellen bemerken würde. Hoffentlich war er bis dahin schon verschwunden. Das Starten des Hyperraumantriebs stimmte den schwarzhaarigen Imperialen in dieser Hinsicht etwas optimistisch.

„Führen Sie unverzüglich einen Scan des Munificent-Kreuzers durch. Ich möchte, dass alle möglichen Schwachstellen in Erfahrung gebracht werden.“

Instinktiv wanderten die Augen Sharins zu dem großen Panoramafenster, aus dem er seinen Gegner Auge in Auge gegenüberstehen wollte, auch wenn dies bei mehreren zehntausend Kilometern Entfernung eher schwierig werden würde. Allerdings musste er zum wiederholten Male bemerken, dass die schweren Eisenplatten immer noch die Brückenbesatzung vor einem möglichen Treffer und einem damit einhergehenden tödlichen Druckverlust schützten. Unwirsch wandte er sich wieder Holokarte zu. Auch wenn dies nur ein einstudierter Reflex war, hätte er dennoch wissen können, nein, eigentlich sogar wissen müssen, dass er dort nur die grauen, leblosen Stahlverstrebungen würde sehen können.

Plötzlich meldete sich die blonde Kommunikationsoffizierin aus dem Mannschaftsgraben. Unbewusst strich sie sich eine Strähne ihres langen Haares, welches sich von der Mütze gelöst hatte, hinter ein Ohr. Dass ihre Hand dabei leicht zitterte, schien sie nicht bewusst wahrzunehmen.

„Sir, wir haben eine Statusmeldung von der 'Pandora' erhalten. Offenbar wurde die Brücke getroffen. Viele Tote, über den Verbleib von Captain Murata gibt es keine gesicherten Informationen.“

Die Arbeit auf der Kommandobrücke ging schon so immer leise vonstatten. Nun jedoch war es vollkommen still. Schnell merkte man, dass die Angst, die schon über Corellia wie ein Damoklesschwert über der Mannschaft geschwebt hatte, wieder da war. Der Befehlshaber der Eingreifgruppe sollte etwa hier gestorben sein? Waren sie nun führerlos? Wie hatte es zu solch einem Debakel kommen können?

Sharin konzentrierte sich auf das Wesentliche. Der andere Captain war vermutlich gefallen, sodass nun zu klären war, wer an dessen Stelle den Oberbefehl übernehmen würde. Fogerty von dem schwer angeschlagenen Strike-Kreuzer war dienstälter, er würde nun auf schnellstem Wege Kommandant der Eingreifgruppe werden.

„Benachrichtigen Sie die 'Starcraft' und fragen Sie bei Fogerty nach, ob er neue Einsatzbefehle ausgibt.“

Dass auf diese veränderte Situation entsprechend reagiert werden musste, war ziemlich eindeutig. Der Chiss war gespannt, was sein blonder Kollege befehlen würde. Möglicherweise sogar einen Rückzug? Etwas überraschend meldete sich Oriana jedoch sofort wieder zu Wort.

„Sir, wir können die Brücke der ‚Starcraft‘ nicht erreichen. Offenbar wurde diese evakuiert.“

Die linke Augenbraue auf dem blauen Gesicht zuckte kaum merklich nach oben.

„Sir, der Strike-Kreuzer hat einen Konfrontationskurs mit der ‚Subjugator‘ eingeschlagen. Er wird wohl in den Brückenturm von dieser eindringen. Captain Fogerty gab kurz vor der Evakuierung einen Funkspruch ab, der bestätigt, dass die ‚Starcraft‘ auf die ‚Subjugator‘ gesteuert wird.“

Ungläubig betrachtete Sharin die Holokarte. Tatsächlich, der imperiale Kreuzer hatte Kurs auf die Superwaffe genommen. Doch was wollte Fogerty damit erreichen? Sie waren hier, um ein intaktes Kriegsschiff für das Imperium zu sichern, nicht dieses und noch die eigenen Schiffe zu zerstören!

„Kommunikation, versuchen Sie weiterhin, Captain Fogerty zu erreichen. Er ist nach dem Ausfall von Captain Murata der Kommandant dieser Eingreifgruppe. Bis er benachrichtigt werden kann, übernehme ich hiermit kraft meines Amtes das Kommando über alle verfügbaren imperialen Streitkräfte in diesem Sektor. Geben Sie dies zu Protokoll.“

Plötzlich wurden seine Schultern ein Stück schwerer. Sein ganzer Körper schien nun unter einem gewissen Druck zu stehen, der nur mental bedingt sein konnte. Hier hatte er die wichtige Kommandoposition inne, die er sich lange erhofft hatte. Und nun schien er der Aufgabe nicht gewachsen zu sein? Innerlich zwang er sich zur Ruhe. Das war nun seine Chance. Er konnte nun allen zeigen, dass er tatsächlich dafür geeignet war, ein größeres Kommando inne zu haben.

„Sir, Commander Harvoc, stellvertretender Kommandant der ‚Pandora‘, erbittet den sofortigen Rückzugsbefehl. Sein Schiff kann offenbar dem konzentrierten feindlichen Feuer nicht standhalten.“

Völlig unbewusst wanderte eine Hand des Humanoiden an sein Kinn, wo sie über die stoppellose Haut strich. Als der Chiss dies bemerkte, bewegte er seine Hand sofort weg vom Kinn und verschränkte sie mit der anderen hinter seinem Rücken. Innerlich verfluchte er seine Schwäche. Er war nicht einmal mehr Herr über seinen Körper, wie konnte er da vier gigantische Schiffe befehlen?

Die Lage sah zumindest im Moment nicht besonders rosig aus. Die monströse Superwaffe war einfach zu stark, als dass die Imperialen wirksam etwas gegen diese unternehmen konnten, wollte man sie später noch halbwegs intakt in seinen Besitz nehmen. So war der beste Weg ein taktischer Rückzug. Doch konnte er diese erneute Schmach wirklich verkraften?

Der übermittelte Status des ehemaligen Flaggschiffs ließ jedoch ziemlich schnell erkennen, dass er nur über minimalen Entscheidungsspielraum verfügte. Die Schildleistung schmolz rapide und einige Hüllenbrüche waren auch schon zu verzeichnen. Ein Rückzug war demnach nicht mehr aufzuhalten.

„Befehlen Sie der ‚Pandora‘ einen taktischen Rückzug. Sie soll sich unverzüglich vom republikanischen Feind lösen und zu der ‚Basilisk‘ stoßen, um diese gegen den Verräter zu unterstützen.“

Diese Entscheidung fiel ihm gewiss nicht leicht, bedeutete sie doch, dass der Rebell auf dem MonCalamari-Kreuzer nun keinerlei massive Gegenwehr entgegengesetzt bekam, wenn er sich der ‚Subjugator‘ näherte. Hier musste Abhilfe geschaffen werden.

„Befehligen Sie wenn möglich alle Staffeln in die Nähe der ‚Subjugator‘. Sie sollen die dortigen Gegner vertreiben und etwaige Landungsschiffe und Shuttles eliminieren.“

Die eigenen beiden Staffeln waren schon stark zusammengeschmolzen und auch mit einer gewissen Verstärkung würde es ihnen schwer fallen, einen Schutzriegel um den gewaltigen metallenen Körper des Schlachtschiffes zu bilden. Doch zumindest würden die Geschütze der größeren Schiffe in unmittelbarer Umgebung so gut wie keinen Schaden an ihnen anrichten. Dazu waren die eingesetzten Kaliber zu groß und ungenau.

„Sir, der Statusscan des feindlichen Kreuzers liegt vor. Offenbar ist die Steuerbordseite stärker beschädigt. Außerdem bietet die Brücke ein hervorgehobenes Ziel.“

Dass er den Scan angefordert hatte, hätte er fast im gesamten Durcheinander vergessen. Glücklicherweise war da sein älterer Artgenosse weniger vergesslich.

„Gut, konzentrieren Sie die Geschütze an den entsprechenden Stellen. Insbesondere die Kommandobrücke ist das neue Primärziel.“

Seine Worte hatte Sharin an seinen Waffenleitoffizier gerichtet, der offenbar ordentlich ins Schwitzen kam, die Jäger ihre neue Position um die Superwaffe einzuweisen und zugleich die Geschützmannschaften zu koordinieren. Nun, darum konnte sich der rotäugige Captain nicht auch noch kümmern...

„Kommunikation, versuchen Sie, den Befehlshaber der Entermannschaften zu erreichen. Wir müssen in Erfahrung bringen, ob eine realistische Chance besteht, das Schiff in unseren Besitz zu bringen. Und kontaktieren Sie weiterhin Captain Fogerty!“

[ Shinbone-System – in der Nähe von Shinbones Nachbarplaneten – VIN „Valkyrie“ - Kommandobrücke ] Sharin, Brückenbesatzung


VIN „Valkyrie“ [Schilde: 15% | Hülle: 46%] [Captain Sharin]
[Ziel: unbekannte Munificent-Klasse]
Antriebsleistung gemindert, große Schild- und Hüllenbrüche im hinteren Bugbereich, Schäden auf dem Kommandodeck

TIE/ad [7 Maschinen] [Dogfights]
TIE/In [5 Maschinen] [Dogfights]​
 
Shinbone-System/ STRIKE Starcraft/ Brücke/ Frey Fogerty

Kaum hatten sie die Brücke verlassen und schwebten zu den Turboliften, da ertönte auch schon das Signal zum evakuieren. Frey bekam rasch Kopfweh von dem lauten, sich wiederholendem Ton und der Männerstimme, die das Bordpersonal laut aufforderte, sich zu den Rettungskapseln zu begeben.
Eine Evakuierung mittels Transportschiffe war nicht möglich. Der Kampf mit dem Handelskreuzer hatte nun negative Folgen: Ein Transporter war ausgefallen und mindestens einer wurde benötigt, um einen Teil der Bodentruppen von der Subjugator zu holen. Außerdem waren die Hangarschilde zerschossen und noch nicht wieder intakt, weswegen eine Landung oder ein Start im Hangar sowieso unmöglich war. Sie mussten sich mit den anfälligeren Rettungskapseln begnügen. Frey war noch nie in so einer Situation gewesen. Weder musste er mal in eine Rettungskapsel steigen noch musste er mal ein Schiff aufgeben, aber die Aussicht auf eine Beförderung war einfach zu verlockend. Commodore. Noch immer klang das Wort in seinem Kopf. Er würde mehr Macht bekommen, würde eine Gruppe Schiffe befehligen können.

Schwebend erreichte die Brückenmannschaft die Turbolifte, was allerdings nicht ohne Zwischenfälle passierte. Hektik machte sich allmählich bemerkbar, man war sichtlich nervös. Die Folge waren unschöne Zusammenstöße, woraus blutende Nasen oder Platzwunden am Kopf resultierten. Frey allerdings blieb verschont. Er drückte auf den Knopf und wenige Augenblicke später öffneten sich drei Türen für jeweils einen Turbolift. Die Rettungskapseln für die Brückencrew waren knapp unter der Brücke, weswegen die Fahrt mit dem Turbolift nicht lange dauerte.


"Commander Cewell, wie viel Zeit haben wir noch?"

"T - 7 Minuten, Sir."

Das würde reichen. Zwar war der Evakuierungsvorgang aufgrund der fehlenden Schwerkraft langsamer, aber auch hier zeigte sich die Erfahrung der Mannschaft. Jeder kannte die Prozedur, die Wege die man nehmen musste, wie man sich zu verhalten hatte. Natürlich waren manche nervös, immerhin kannte man diese Situation nur von den Übungen. Aber Frey war zuversichtlich, dass nichts schief gehen würde und zumindest er würde es heil auf die Pandora schaffen.
Die Türen zischten, dann glitten sie auseinander. Vor ihnen lag ein langer Gang mit Vertiefungen links und rechts. Frey packte die Kante der Türe und mit einem kräftigen Ruck katapultierte er sich den Gang hinunter.


"Commander Cewell, wir sehen uns auf der Pandora wieder."

"Viel Glück, Captain."

Es war unklug, den Kommandanten und seinen Stellvertreter in eine Rettungskapsel zu stecken. Der blonde Captain erreichte die letzte Fluchtkapsel und prallte unsanft gegen die Wand. Er gab sein Passwort in das Kontrollterminal ein und die Luke öffnete sich.


"Nach Ihnen, Major."

Lynch nickte nur und begab sich in die dunkle Kapsel. Frey folgte ihm, sowie vier Brückenoffiziere. Einer der Offiziere tippte auf das Controlpanel, die Luke schloss sich wieder.

"Anschnallen. Start in drei, zwo, eins."

Es gab einen Ruck. Frey spürte, wie sein Körper sich gegen die Gurte warf. Frey wurde schlecht.

"Captain Fogerty, Captain Sharin möchte Sie kontaktieren."

Der blonde Captain hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass die Kämpfe weitergingen. Zu sehr hatte er sich auf die Evakuierung und seine Beförderung konzentriert, als dass er den Ausfall oder Tot Muratas weiter Beachtung schenkte. Allerdings konnte Frey von hier aus wenig tun. In der Fluchtkapsel gab es keinen taktischen Holoprojektor. Er konnte keine präzisen Befehle geben.


"Sagen Sie ihm, dass er einen geordneten Rückzug vorbereiten soll. Sobald die Subjugator zerstört und alle meine Leute an Bord der Pandora sind verschwinden wir."

Frey wusste nicht, ob das Opfer, dass er gebracht hatte, wirklich für die Zerstörung reichen würde. Aber es war alles, was sie noch tun konnten. Militärisch war die Eingreifgruppe geschlagen. Weiterzukämpfen wäre Selbstmord und Frey hatte nicht vor, seine Beförderung zu verpassen. Wenn ihm die anderen Offiziere widersprachen, würde er seine eigene Haut retten. Mit Lynch hatte er ja einen mächtigen Verbündeten gefunden.
Während er weiter über die Situation nachdachte, wurde die Starcraft, welche durch ein kleines Sichtfenster noch zu sehen war, immer kleiner. Es dauerte nicht mehr lange, bis sie ihren letzten Angriff ausführte.


Shinbone-System/ Rettungskapsel/ auf dem Weg zur Pandora/ Frey Fogerty, Lynch, vier Offiziere

 
[:: Shinbone System :: Bei Shinbones Nachbar :: VIN Basilisk :: A-Deck Kommandoraum ::] Tryam Merel, ein paar Crewmittglieder


Die Basilisk hatte inzwischen, mit reaktivierten Schilden, keine nennenswerten Treffer mehr eingesteckt, und erholte sich, obwohl immer noch ein Feuergefecht mit der Marauder am Laufen war. Der vermeindliche "Handelskreuzer", war in echt eine Munificent Fregatte gewesen, bei der ihm die Sensorik mitteilte, es handle sich bei ihr um den Namen: "Selna III" wobei Tryam sich allerdings nicht ganz sicher war.

Der Corellianer wandte sich wieder dem Taktikdisplay zu, worauf plötzlich etwas blinkte.


"Was hat dieses Signal zu bedeuten, Ensign?"

"Anscheinend wird die Starcraft evakuiert, Sir! Die Rettungskapseln nehmen Kurs auf die angeschlagene Pandora, während der Strike-Kreuzer wohl einen neuen Kurs einschlägt. Wir berechnen ihn gerade... Der Kurs führt auf dierektem Wege zur Brücke der Subjugator!"

"Was? Haben sie wenigstens Kontakt zu Captain Murata?"

Der Offiziersanwärter blickte kurz auf sein Data Pad bevor er antwortete.

"Nein, Commander. Es scheint so, als ob Captain Murata verletzt oder getötet sei, jedenfalls ist er nicht ansprechbar!"

Die Art, wie der Mann das sagte, dieser Ausdruck ohne eine Mine zu verziehen oder den Tonfall zu wechseln, beziehungsweise überhaupt anwenden, lies es Tryam eiskalt den Rücken runterlaufen. Erst jetzt bemerkte er, dass es still geworden war, zu still. Plötzlich brach der Petty Officer das Schweigen.

"Ähm, Sir? Wir empfangen eine Nachricht von Captain Sharin. Er befiehlt uns nach dem erledigen der Marauder Korvette einen geordneten Rückzug. Die Pandora soll uns dabei unterstützen."

Das machte Sinn. Sharin würde seinen stärker angeschlagenen Vindikator wohl zuerst von der Munificent abziehen. Tryam würde bei seinem Rückzug noch so viel Schaden wie möglich an dem Piratenkreuzer verursachen, nachdemer die Korvette erledigt hatte.

"Geben sie nochmals Konzentrierte Turbolasersalven auf die Antriebe der Lynx ab, bevor sie die Basilisk auf Breitseite ziehen. Achten sie darauf, dass die Pandora noch genug Platz zum Feuern hat. In der Zwischenzeit geben sie der Marauder auch mit den restlichen Geschützen der Rest!"

Erneut brach eine als Laserwand zu betrachtende Abfolge von Turbolaser und Ionenstrahlen auf die unterlegene Korvette los. Diese Schiffe waren für Blitzangriffe konstruiert. Dem anhaltendem Feuer eines überlegenen Sternzerstörers würde es entweder entfliehen, oder unter ihm zerbersten müssen. Langsam, ganz langsam begann die Basilisk sich zu drehen, um dem fliehenden Schiff zum Abschied nochmal die volle Breitseite zu geben.

Dann fielen Tryam die Truppen auf der Subjugator ein. Er drehte sich wieder zu den Offizieren.


"Warnen sie Major Tralor vor der beforstehenden Gefahr. Raten sie ihm außerdem zur Evakuierung der Subjugator. Machen sie deutlich, dass er es nicht als Befehl an den Sith weitergeben soll! Und senden sie eine Bestätigung zu Captain Sharin!"

"Jawohl, Commander."

Höchstwarscheinlich würde der Major seinen Rat missachten und dem Sith allein von sich aus, ohne Tryam zu erwähnen, befehlen die Truppen abzuziehen. Na dann sei es drum. Es war sein Leben.

Die 3 Männer nahmen inzwischen konzentriert den Kontakt mit den zugeteilten Personen Personen auf, oder leiteten seine Befehle weiter.



[:: Shinbone System :: Bei Shinbones Nachbar :: VIN Basilisk :: A-Deck Kommandoraum ::] Tryam Merel, ein paar Crewmittglieder

 
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[Shinbone-System | Parallelflug zur Subjugator | im Dogfight mit der Valkyrie | Fast Fortune | Brücke] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter, Brückencrew


Während um Jart herum die Crew der Fast Fortune im Schweiße ihres Angesichts darum kämpfte, dass ihr alter Kahn in den Irrungen und Wirrungen dieses Gefechts nicht zu verschwinden drohte und dabei für ihre Verhältnisse ein außergewöhnliches Maß an Professionalität an den Tag legte, starrte der ehemalige Konteradmiral noch immer finster auf die Holokarte. Der blass grünliche Schein der Holoprojekt, über die er gebeugt stand, warf mächtige Schatten, sodass die nach menschlichen Maßstäben unansehnlichen Gesichtszüge des männlichen Twi'leks noch unnahbarer und hässlicher wirkten. Insbesondere Jarts rötliche Augen, welche in seinen tiefen Augenhöhlen als solche kaum noch auszumachen waren, hatten etwas Unheimliches an sich, das in jedem vernunftbegabten Wesen sofort den Wunsch nach Flucht geweckt hätte.

Je länger er auf diese Karte schaute, desto unzufriedener wurde Jart. "Ich halte nichts in Händen, gar nichts", warf jener Teil seiner Persönlichkeit ihm vor, der stets seine 'Karriere' und den Blick in die Zukunft gerichtet hatte, und es gab nichts, was er ihm hätte erwidern können. Ungeduldig schaute der grünhäutige Twi'lek auf, er wollte hinaus schauen, sich mit seinen Augen vergewissern, dass das irreale Bild der Holokamera nicht bloß seiner Einbildung entstammte, doch da waren nur die Feuerschotts, welche ihm den Blick nach draußen verwährten. Die Kiefer so stark aufeinander gepresst, dass es weh tat, schaute er sich suchend um, als gäbe es anderswo eine Lösung, doch vergeblich.


"Der Sprungantrieb ist geladen und die Koordinaten für einen kurzen Sprung Richtung Zwei-Acht-Drei-Komma-Sieben-Sechs-Eins sind geladen, Admiral! Ich warte auf Ihr Zeichen, Sir",

krächzte die Stimme der Clawdite, sodass Jart nun Keeso wirsch anschaute. Der Gedanke jetzt zu springen, veranlasste den ehemaligen Konteradmiral die spitzen Fingernägel kräftig in die Handflächen zu pressen, so kräftig, dass ein feines Rinnsal Blut die Innenhand entlang in seine lederne Uniform sickerte. "Nein, es ist noch zu früh dafür", hörte er die leise Stimme wieder wispern, und er gab ihr Recht. Er durfte nicht ohne Beute aus diesem Kampf entschwinden, das durfte auf gar keinen Fall geschehen, denn das wäre das Ende all seiner Pläne, all seiner langwierigen Vorhaben mit der Black Sun. Der selbst zugefügte Schmerz drang langsam in sein Bewusstsein und fegte jene schwerfällige Lethargie teilweise beiseite, die Jart zu lähmen drohte. Wenn er nicht mit einer gewaltigen Trophäe zurück kehrte, würde der einfältige Ökzar Wugun ihn lachend in Stücke reißen, auch wenn er bei dem Versuch vermutlich sterben würde. "Die Schiffe gehören mir, und dann ganz Vergesso", polterte die Stimme nun bereits, bis das Funkeln in Jarts Augen vollends zurückkehrte. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sein XO die Fast Fortune, so gut es ihm möglich war, durch die Schlacht lenkte:

"Mir ist sehr wohl bewusst, Mister Pyne, dass wir bauchseitig weniger große Geschütze haben, um das Feuer zu erwidern und jetzt leiten Sie den Befehl weiter und lassen Sie das Schiff endlich eine Drehung um 180° entlang der Querachse vollführen."

Die Drohung, die dem Commander zweifelsohne auf den Lippen lag, sprach dieser nicht aus, doch Jart kannte Orus Wilm gut genug, sodass es ihn nicht überraschte. Den letzten Schritt war er nie bereit zu gehen, da er nach all der Insubordination, die ihnen im Laufe der Jahre begegnet war, noch immer auf dem Standpunkt beharrte, dass Führung viel mit Vertrauen und weniger mit Angst zutun hatte. "Dieser Narr", dachte Jart und verrieb vorsichtig das Blut an seinen Händen, indem er die Handballen in kreisenden Bewegungen gegeneinander rieb. Schmerz hatte seit je her eine reinigende Wirkung, befand der K'thri Meister und ein schiefes Grinsen stahl sich auf seine Züge, während er mit dem Gedanken spielte, dies bei Gelegenheit an einem unliebsamen Widersacher einmal näher zu studieren. Gänzlich aus seinen sinistren Gedanken, riss in schließlich Mister Celchu, der äußerst reserviert und korrekt vermeldete, dass die Eisenheim, Mols Frachter der 720er Baureihe, ihnen folgende Nachricht übermittelte:

"Ga’lor, wir haben die Kontrolle über die Brücke erlangt. Die republikanischen Enterkommandos stehen vollzählig unter meinem Kommando. Das einzige Problem ist, dass wir eine Sicherheitssperre umgehen müssen, bevor wir das Schiff unter Kontrolle haben. Bis jetzt haben wir nur Kontrolle über die Enterkapseln, von denen wir zweihundertfünfzig auf das das uns am nächsten gelegene imperiale Schiff geschossen haben. Der Maschinenraum wurde von Imperialen eingenommen. Sie haben einen Sith dabei und sind uns mindestens drei zu eins überlegen. Wie lauten Ihre weiteren Befehle?"

Jart näherte sich der Station des Com-Offiziers und beorderte mit einem Fingerzeig, ihm das altmodische Com-Gerät zu übergeben, damit er direkt seine Anweisungen weitergeben konnte. Die Idee, die Fast Fortune über den Frachter im Hangar zu kontaktieren, beeindruckte Jart, wenngleich keine Regung seines Körpers darauf hindeutete. Mit kalter, gebieterischer Stimme gab er der Frau am anderen Ende der Leitung die Anweisung:

"Hier spricht Ga'lor! Sie richten Kommandant Mol von mir unverzüglich aus, dass es mich wenig interessiert, was er dort treibt und an welchen unbedeutenden Scharmützeln er dort teilnimmt. Die Befehle lauten, mit der Subjugator zu springen. Ist das nicht möglich, wäre eine akzeptable Alternative, mit den Blaupausen des Schlachtschiffes zurück zu kehren. Die Fast Fortune und die Grim Reaper werden in Kürze springen, mit oder ohne ihm. Senden Sie es so, wie Sie es gehört haben und damit meine ich wortwörtlich!"

Die Erschütterungen, die anfangs nur ein hintergründiges Grummeln waren, taten Kunde davon, dass sein Schiff mehr und mehr zerrieben wurde, und um dies zu erkennen, benötigte er nicht die minütlich eintreffenden Schadensmeldungen. Durch den gezielten Beschuss durch die Valkyrie hatten sich an der Unterseite des schweren Kreuzers dutzende Panzerplatten gelöst oder wurden durch das Turbolaserfeuer einfach verdampft, als bestünden sie nicht aus mehrfach gehärtetem Durastahl. Als die Fast Fortune schließlich ihre Rolle abgeschlossen hatte, war förmlich zu hören, wie das Schiff unter dem Beschuss stöhnte, denn anders waren die knarzenden Geräusche aus dem Bauch des Schiffes nicht zu deuten. Das Material war alt, vielleicht zu alt, dachte Jart horchend, doch die Notwenigkeit eines Erfolgs, ließ alle Vorsicht weichen.

"Celchu, funken Sie alle Crew-Mitglieder in den unteren Sektionen an, Sie sollen dort unten unverzüglich verschwinden und hinter sich die Druckschotts schließen. Alle Schotts zwischen Deck neun und Deck sieben",

befahl Commander Wilm, um wenigstens einige Leben dort unten noch zu retten, doch Jart hob den Befehl unverzüglich auf. Mit drohendem Blick erklärte er dem perplex dreinschauenden Menschen, dass es seine Aufgabe war das Schiff unter jedweden Umständen einsatzbereit zu halten, wozu der Abzug der Einheiten aus dem Maschinenraum und den unteren Sektionen keinesfalls gehörte, da dies bedeuten könnte das ganze Schiff zu verlieren. Als schließlich die Opferzahlen, die sich auf gut dreißig Personen beliefen, per Com von Chefingenieur Tryykuurwarrump bestätigt wurden, interessierte dies Jart nur wenig. Es waren Bauern, die geopfert werden mussten, um im Spiel zu bleiben, mehr nicht. Wilm starrte Ga'lor nur an, halb entgeistert, halb resignierend, bevor er befahl weiterhin die Geschütze der Valkyrie unter Beschuss zu nehmen. Die ohnehin schwachen Schilde des nahegelegenen Vindicator Kreuzers lösten sich unter den Lafetten der Fast Fortune zusehens auf.


[Shinbone-System | Parallelflug zur Subjugator | im Dogfight mit der Valkyrie | Fast Fortune | Brücke] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter, Brückencrew

Status: MUN Fast Fortune
[alle Vierlingsgeschütze ausgefallen, Kommunikation defekt]
Schilde: 25%
Rumpf: 65%
Ziel: STR Valkyrie
 
[Shinbone-System | Weltraum | bei Shinbones Nachbarplanet | am Rand des Kampfgebietes| CC9 Ax] Joya No

Während die Ax sich in mäßigem Tempo dem Kampfgeschehen näherte, wurde die kolossale Subjugator langsam mit bloßem Auge sichtbar. Commander Joya No war sehr darauf bedacht, sich aus dem Feuerbereich dieses Schiffes herauszuhalten, dessen Möglichkeiten und Reichweite er nicht einschätzen konnte, obwohl es sich derzeit als Verbündeter verhielt. Doch da Shou Adachi bislang nicht sagen konnte, wie viel Kontrolle seine Leute tatsächlich über das Schlachtschiff hatten, und die Ax den Kontakt zu ihren Soldaten an Bord mittlerweile vollkommen verloren hatte, wollte er sich nicht darauf verlassen, dass es so blieb. Seine Mannschaft beschränkte sich also weiterhin auf ihre Beobachterrolle und darauf, die Lioness mit Daten zu versorgen. Wieviel praktischen Nutzen diese dort brachten, war schwer einzuschätzen. Der Kaminoaner konnte nur hoffen, so die Chancen seines Kollegen zu verbessern.

Doch auch für ihn selbst waren die empfangenen Messwerte überaus aufschlussreich. Von Minute zu Minute wurde die Lage durchsichtiger und er bekam einen besseren Eindruck vom Zustand der gegnerischen Schiffe (zu denen er nicht nur die imperialen, sondern auch die der Black Sun zählte). Und diese waren teilweise schwerer beschädigt, als es zunächst den Anschein gehabt hatte.


»Es scheint, als hätte nicht nur Besh (Basilisk), sondern auch die Pandora ihre Brücke verloren«, sagte Serek Tai'oki, der zusammen mit dem Commander vor den taktischen Displays stand, um diese auszuwerten. Der braunhaarige Bothaner war seinem Vorgesetzten während dieses Einsatzes nicht nur positiv aufgefallen, doch er hatte ein gutes Auge und Gespür wenn es darum ging, aus Zahlenkolonnen und Holographien die richtigen Schlüsse zu ziehen. »Das heißt, Captain Murata muss auf eine Hilfsbrücke umziehen. Von dort aus hat er geringere Möglichkeiten, seine Einheiten zu koordinieren.«

»Und auch Besh kann nur noch eingeschränkt funktionieren«, fügte der Kaminoaner hinzu, während sein Kopf auf dem langen hals sanft vor und zurück nickte. »Seit die Subjugator in den Kampf eingegriffen hat und sie nicht mehr die überlegene Feuerkraft besitzen, entscheidet sich an der Koordination, ob sie gewinnen können oder nicht. Und diese hängt vor allem von der Kommunikation ab. Hier müssen wir den Hebel ansetzen.«

Zu Nos Zufriedenheit verstand sein Erster Offizier, worauf er hinaus wollte, und erteilte augenblicklich die nötigen Befehle. An die Kommunikationsstation gewandt sagte er:

»Lieutenant, prüfen Sie, ob Sie die von den Imperialen verwendeten Frequenzen stören können!«

»Ja, Sir«, sagte er. »Im Moment könnten wir ihren Funk mit einem Störsignal überlagern, doch es wird nicht lange dauern, bis sie das herausfiltern können. Wir machen aber Fortschritte bei der Entschlüsselung ihrer Codes, und wenn das gelingt, können wir unsere falschen Emissionen ihren echten so ähnlich machen, dass es geraume Zeit benötigen wird, sie voneinander zu trennen.«

Die Vorstellung, dass die imperialen Schiffe auf diese Weise taubstumm werden könnten, gefiel Joya No. Er wusste, wie sehr ein Kommandant darauf angewiesen war, sich mit seinen Untergebenen zuverständigen. Das funktionierte nur über moderne Kommunikationsmittel. Wurden diese unterbrochen, brach mit ihr auch die Kommandokette zusammen, und schließlich wusste eine Hand nicht mehr was die andere tat. Schon jetzt deutete einiges darauf hin, dass die Verständigung zwischen den Imperialen nicht hundertprozentig funktionierte: Entweder weil sie bereits technische Probleme hatten oder weil sie untereinander nicht harmonierten. Konnte man die Verbindung zwischen ihnen nun vollständig kappen, dann musste jeder Schiffskommandant seine eigenen Entscheidungen fällen und die Gefahr, dass man sich dabei ins Gehege kam oder einer eine gravierende Fehlentscheidung traf, war ziemlich groß.

Der Kaminoaner befahl seinen Kommunikationsoffiziere daher, ihre Arbeit fortzusetzen und eine Möglichkeit zu suchen, die Verschlüsselung des Feindes zu knacken und anschließend gegen ihn zu wenden.

Unterdessen beobachteten die Leute auf der Ax weiterhin, was in einigen hundert Kilometern Entfernung vor sich ging. Der Strike-Kreuzer Esk (Starcraft), der sich angeschlagen aus dem Kampf zurückgezogen hatte, wendete und schien die Subjugator angreifen zu wollen, während die (mittlerweile rot dargestellte) Marauder-Korvette von Besh (Basilisk) bedrängt wurde. Und von der Subjugator wurden zahlreiche Objekte ausgesandt - ob es sich um weitere Droidenjäger, um Raketen, Sonden oder Fluchtkapseln handelte, war noch nicht auszumachen, aber was auch immer es war, es steuerte auf die Pandora zu.


»Commander, wir haben die Codes teilweise entschlüsselt«, meldete die Kommunikationsstation, »und dabei etwas Wichtiges erfahren: Offenbar ist Captain Murata bei der Zerstörung seiner Brücke umgekommen! Es scheint, als hätte der Captain der Valkyrie den Befehl übernommen!«

Das war eine Überraschung, und nicht die schlechteste. Toji Murata hatte offenbar bekommen, was er verdiente. Zudem war die imperiale Kampfgruppe dadurch enthauptet worden und die Kommandohierarchie brüchiger als zuvor.

»Sir, das ist genau die richtige Gelegenheit!« meinte auch Tai'oki. »Wenn wir ihre Kommunikation stören, bevor sie sich neu ordnen können, richten wir größtmöglchen Schaden an!«

No gab ihm recht, doch er zögerte noch und dachte über die Alternativen nach. Dadurch, dass nun Avalosh'ari'nuruodo das Kommando hatte, eröffneten sich vielleicht neue Möglichkeiten. Vorhin war er bei dem Versuch, das Gespräch mit dem Chiss zu suchen, erbärmlich gescheitert, was an seinem Ego zehrte; doch mittlerweile hatten sich die Umstände gravierend geändert. Sharin hatte keinen Vorgesetzten mehr, dach dem er sich richten musste, sondern musste die Entscheidungen selbst fällen. Vielleicht führte die Verantwortung dazu, dass er sein Verhalten von vorhin überdachte.

»Rufen Sie die Valkyrie«, befahl der Commander. »Versuchen Sie, auf deren Frequenzen zu senden: Ich will sicher sein, dass ich gehört werde!«

Der Kommunikationsoffizier nickte ihm zu, als der gewünschte Kanal frei war. Wenn alles lief wie der Kaminoaner es sich vorstellte, sollte er auf den verbliebenen imperialen Schiffen zu hören sein, ob die das wollten oder nicht.

»Captain Avalosh'ari'nuruodo, hier No. Mir ist nicht entgangen, dass Sie jetzt das Kommando führen«, sagte er. »Ich nehme an, Sie sind sich der Tatsache bewusst, dass Ihr Sieg längt nicht mehr so sicher ist wie zu Beginn. Es liegt nun in Ihrer Verantwortung, wie viele Ihrer Soldaten und Offiziere lebend nach hause kommen. Und auch die Verantwortung für den Bruch des Waffenstillstands werden nun Sie tragen müssen. Wenn Sie Ihrem Imperator nicht die Subjugator als Trophäe präsentieren können, wird das...«

Er wurde mitten in seiner Ansprache unterbrochen. Tai'oki trat dicht hinter ihn und raunte ihm zu: »Sir, das sollten Sie sich ansehen!«

No warf einen Blick auf das Holo und sah sofort, was der Bothaner meinte. Eines der imperialen Schiffe - der Strike-Kreuzer (Starcraft) - hatte einen Schwarm von kleinen Fahrzeugen ausgestoßen und beschleunigte auf einem Kollisionskurs in Richtung der Subjugator. Es war klar, was das bedeutete. Die Besatzung hatte das Schiff ganz oder teilweise aufgegeben, um es als Waffe gegen das Schlachtschiff einzusetzen. Eine sehr verzweifelte Handlung. Es war grauenvoll, das mit anzusehen - auch deshalb, weil die die Republik noch Leute an Bord hatte, die Ax aber nicht das Geringste dagegen unternehmen konnte. Dennoch spielte das dem kaminoanischen Commander in die Karten.

»Ich sehe, dass Sie bereits damit beginnen, Ihre Schiffe zu opfern. Andere sind schwer angeschlagen. Am Ende wird vielleicht nur die Valkyrie oder nicht einmal sie übrig bleiben. Sie haben noch einmal die Chance, diesem Wahnsinn jetzt ein Ende zu setzen! Ich erwarte Ihre Antwort!«

Wenn diese nicht kam oder nicht zufriedenstellender ausfiel als vorhin, dann würde Joya No den ursprünglichen Plan wieder aufgreifen und die Kommunikation der imperialen Kreuzer unterbinden. Dann konnten sie ohne direkte Verbindung zueinander weiter versuchen, gegen eine mittlerweile gleich große Zahl an Schiffen der Neuen Republik und der Black Sun zu bestehen oder sich auch gerne einzeln gegen die Subjugator werfen, bis diese auseinander brach. Der Commander würde ihnen bestimmt keine Träne nachweinen.

[Shinbone-System | Weltraum | bei Shinbones Nachbarplanet | am Rand des Kampfgebietes| CC9 Ax] Joya No

Status der CC9 Ax:
Schilde: 10% (instabil)
Rumpf: 42%
Torpedowerfer und mehrere Geschütze ausgefallen, Hüllenbrüche, Sublicht-Antrieb beeinträchtigt. Mehrere Brandherde (unter Kontrolle).
Ziele: Keines (außer Feuerreichweite)
 
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[ Shinbone-System – in der Nähe von Shinbones Nachbarplaneten – VIN „Valkyrie“ - Kommandobrücke ] Sharin, Brückenbesatzung

Der blauhäutige Captain schaute auf die dreidimensionale Holokarte, die sich vor ihm aufgebaut hatte, und beäugte intensiv die kleinen und größeren geometrischen Körper, die die einzelnen an dem Gefecht teilnehmenden Schiffe darstellten. Er war im Moment dafür verantwortlich, dass diese Mission, die so desaströs zu verlaufen schien und offenbar in einem fulminanten Desaster endete, wenigstens nur zu geringen Verlusten führte und nicht die gesamte Eingreifgruppe vernichtet wurde. Dies war angesichts der derzeitigen Lage gar nicht einmal im Handumdrehen zu erledigen: Das große Flaggschiff der Imperialen wurde von dem noch größeren antiken Schlachtschiff beschossen, welches offenbar von Rebellen kontrolliert wurde, der Marauder hatte sich als Verräter offenbart und der Strike-Kreuzer war dermaßen beschädigt, dass dessen Kommandant für dieses lieber den Heldentod auserkoren hatte. So lag es eigentlich nur noch im Interesse des Chiss, schnellstmöglich die zersplitterten Kräfte zu sammeln und aus der Umklammerung der Feinde zu trennen. Er hatte sich dafür schon eine grobe Strategie zurecht gelegt. Um die „Subjugator“ musste zuerst ein angemessener Abstand gewahrt werden, wohingegen gegen den kleinen und deutlich schwächeren Marauder-Kreuzer offensiv vorgegangen werden konnte. Dann konnten sich der Victory-Sternzerstörer und die „Basilisk“ geordnet zurückziehen und auch sein eigenes Schiff den Kampf mit dem Munificent-Kreuzer abbrechen und sich mit den anderen Schiffen wieder vereinigen. Danach musste er einfach hoffen, dass sich die Dinge an Bord der umkämpften Superwaffe dahingehend verändert hatten, dass die imperiale Entergruppe greifbare Ergebnisse erreicht hatte oder der Strike-Kreuzer die „Subjugator“ kampfuntauglich gemacht hatte.

Jedoch verunsicherte ihn die Taktikkarte bei genauerem Hinsehen wieder. Das Schwesterschiff der „Valkyrie“ schien nämlich überhaupt nicht das zu tun, was er von ihm erwartet hatte. Anstatt weiterhin den feindlichen Maurauder mit den überlegenen Waffensystemen zu beharken, machte es eine Kehrtwende und schien zu dem Flaggschiff zurückzufliegen. Woher dieser plötzliche Sinneswandel kam, war für den rotäugigen Kommandanten vollkommen unklar. Konnte dieser Commander nicht auf die einfachsten Befehle hören? Ihm selbst hatte er nämlich keinesfalls irgendwelche Befehle übermittelt.

„Was macht der Vindicator-Kreuzer dort?“

Sein XO schien nun auch auf die Idee gekommen zu sein, dass der Vindicator keineswegs sich nach den Ideen des ersatzweisen Befehlshabers der Eingreifgruppe richtete. Mehr noch: Durch sein gewagtes Manöver begab er sich in die Nähe der tödlichen Turbolaserbatterien des monströsen Schlachtschiffes, das schonungslos Feinstaub aus den Durastahlkonstruktionen machen würde. So hieß es jetzt, schnell zu handeln und dem Commander von einer großen Dummheit zu bewahren.

„Kommunikation, befragen Sie die 'Basilisk'nach ihrem Kurs. Commander Merel soll sich wenn möglich wieder in ein Feuergefecht mit dem Marauder verwickeln, diesen bei dessen Flucht aber nicht verfolgen.“

Ein Heißsporn, dieser Commander Merel. Hoffentlich schaffte er es nicht durch seine kurzsichtigen Überlegungen, den gesamten Rückzug zu vereiteln. Die blonde Kommunikationsoffizierin schaute auf, schien aber noch etwas sagen zu wollen.

„Sir, Captain Fogerty hat eine kurze Mitteilung an uns gerichtet und fordert uns auf, einen geordneten Rückzug zu organisieren.“

Sharin nickte bloß. Sein blonder Kollege schien ebenfalls auf die gleiche Idee wie er selbst gekommen zu sein: In diesem Gefecht gab es nichts mehr zu gewinnen. Auch wenn er es ungern zugab: Die Raumschlacht hatte das Imperium wie über Corellia fast schon verloren. Welche Fehler ihnen unterlaufen waren, würde eine spätere Analyse ergeben müssen. Murata, über dessen Verbleib es im Moment keine gesichterten Informationen gab, trug jedoch den Gedanken des Chiss nach keine allzu geringe Rolle an diesem gesamten Übel: Er hatte die Eingreifgruppe unnötig getrennt und dadurch stark geschwächt. Wenn er nicht schon gefallen war, würde er sicher eine nicht geringe Schuld aufgebürdet bekommen. Und wenn er bereits schon tod war, umso mehr. Auch gegen unrichtige Aussagen würde er sich dann zumindest nicht mehr wehren können. Mit ausdrucksloser Miene betrachtete Sharin die Durastahlkonstruktionen, die ihm von den todesbringenden All schützten. Er musste sich weiter um den Fortbestand der Schiffe kümmern und brauchte sich nicht mit Gedanken an das Schicksal eines vermutlich schon toten Kollegen zu kümmern. Seinem eigenen ging es nämlich aufgrund des anhaltenden Beschusses immer schlechter. Die Schilde waren fast vollständig nutzlos geworden und auch die Hüllenbrüche mehrten sich deutlich. Zwar war eine kurze Feuerpause entstanden, als das feindliche Schiff eine Kehrtwende vollzogen hatte, doch prasselten die Salven nun umso stärker auf den fast ungeschützten Bug der „Valkyrie“. Es war wirklich an der Zeit, einzusehen, dass dieses Duell nicht gewonnen werden konnte.

„Navigation, führen Sie eine Kehrtwende durch. Wir brechen den Kampf mit dem feindlichen Schiff ab. Waffensysteme, führen Sie nochmals einige gezielte Schläge gegen die geschwächten Punkte aus, stellen Sie dann allerdings, wenn wir uns entfernen, das Feuer ein.“

Vorsichtig, fast schon zaghaft, wendete der Vindicator-Kreuzer, der unter dem enormen Beschuss immer stärker ächzte. Aufgrund der geschwächten und teilweise deutlich beschädigten Antriebsaggregate war das Manöver deutlich langsamer als üblicherweise durchführbar. Der Captain beneidete seinen Navigationsoffizier in keinster Weise, dass dieser das kleine Wunder zustande bringen musste, mit deutlich geringerer Leistung ein recht kompliziertes Manöver unter andauerndem Feindbeschuss durchzuführen. Als er kurz einen Blick zu dem älteren Menschen warf, meldete sich wieder die fresianische Blondine.

„Sir, eine Nachricht von Commander No. Er möchte Kontakt zu uns aufnehmen.“

Was machte dieser Kaminoaner nun noch? Sein Schiff war praktisch kampfunfähig und er hatte sich deutlich aus dem Kampf zurückgezogen. Es war schon fast verwunderlich, dass er noch nicht aus dem System gesprungen war. Und nun wollte er zum wiederholten Mal Kontakt zu ihm aufnehmen? Die bisherige Begegnung zwischen Corellia und Rendili hatte sicher nicht ausgereicht, dem Chiss ein genaueres Bild des republikanischen Schiffskommandanten zu vermitteln, doch hatte er ihn tatsächlich zu einem gewissen Teil achten gelernt. So entsprach es seiner Ehre, dass er sich die Worte des Langhalses anhörte und zu seiner Kommunikationsoffizierin

„Durchstellen“

sagte. Die etwas hohe Stimme des Kaminoaners hörte sich auf der stillen Brücke seltsam ungewohnt und schrill an, als er seinem Kontrahenten darüber in Kenntnis setzte, dass er mitbekommen habe, dass dieser nun das Kommando führe und auch einsehen müsse, dass sich die Lage für die Imperialen deutlich verschlechtert hatte. Nach einer kurzen überraschenden Pause merkte er an, dass es nicht einmal gesichert sei, ob die übrig gebliebenen Schiffe und nicht nur der Strike-Kreuzer zerstört werden würden. Schließlich forderte er den Chiss auf, den Kampf einzustellen.

Die Augenbraue des Angesprochenen hatte sich nach oben verschoben, während er den Worte des Kaminoaners gelauscht hatte. Tatsächlich schien dieser darauf aus zu sein, kein Leben und Material mehr zu vernichten, doch was waren seine Beweggründe? Schätzte er die Lage des Rebellen gar nicht so gut ein, wie sie im Moment aussah? Versuchte er nun schnell einen Waffenstillstand herbeizuführen, der ihm den Besitz der Superwaffe garantieren würde? Misstrauen hatte sich in dem blauhäutigen Captain aufgebaut, doch musste er einsehen, dass No zum Teil recht hatte: Die Lage der Imperialen sah wirklich nicht gut aus. Konnte der Chiss nun wirklich Waffenstillstandsverhandlungen aufnehmen und so die gesamte Operation weiter gefährden? Captain Murata hatte befohlen, die Republikaner anzugreifen. War dies nicht fast schon eine indirekte Befehlsverweigerung oder sogar eine Form der Desertierung, wenn er sich mit dem Langhals in Verbindung setzte? Insbesondere war er als ersatzweiser Befehlshaber dazu auch nicht unbedingt berechtigt. Eigentlich musste Captain Fogerty die entsprechenden Verhandlungen führen. Doch dem Humanoiden blieb nichts übrig: Er musste wenigstens bei dem Rebellen die Hoffnung auf einen Waffenstillstand wecken, sodass dieser und seine Verbündeten keine weiteren offensiven Schritte mehr unternahmen. So ging er hinunter in den Mannschaftsgraben und eilte zum Kommunikationsrelais. Zora Oriana war etwas verblüfft, war aber professionell genug, keine Fragen zu stellen.

„Richten Sie eine private Verbindung zu der 'Ax' ein. Ich möchte nicht, dass irgendjemand, sei es Feind, sei es Freund, uns abhören kann.“

Während einige Besatzungsmitglieder etwas überrascht herüberschauten, schaffte es die Fresianerin, eine entsprechende Verbindung aufzubauen. Sharin nahm das recht moderne Kommunikationsrelais in die Hand und stellte es so ein, dass keine weiteren Personen mithören konnte.

„Hier Captain Avalosh`ari`nuruodo. Ich hoffe, Sie wissen, welches Risiko ich gerade auf mich nehme, Commander. Keineswegs bin ich dazu befugt, mit Ihnen Waffenstillstandsverhandlungen aufzunehmen und ich kann Ihnen nicht versprechen, dass diese von Erfolg gekrönt sein werden. Jedoch sehe ich die Dinge ähnlich wie Sie, der Kampf muss enden. Ich würde deshalb vorschlagen, dass wir auf eine weitere Konfrontation unserer Schiffe verzichten, sodass meine Eingreifgruppe gegen diese Verbrecher der Black-Sun vorgehen kann. Jedoch kann ich den Strike-Kreuzer nicht aufhalten; die Mannschaft hat ihre Posten verlassen und wurde evakuiert.“

Sein Schritt war gewagt. Wenn Captain Fogerty von diesem Gespräch erfuhr, konnte er es durchaus als einen Affront gegen sich und die übliche Befehlskette auffassen und wegen Befehlsverweigerung den Chiss vor ein Kriegsgericht stellen. Nun blieb nur zu hoffen, dass dieser den Rebellen lange genug beschäftigen konnte, sodass dieser nicht offensiv wurde, und es einige Zeit dauern würde, bis der blonde Captain an Bord des Schiffes, auf das er sich retten würde, gekommen war.

[ Shinbone-System – in der Nähe von Shinbones Nachbarplaneten – VIN „Valkyrie“ - Kommandobrücke ] Sharin, Brückenbesatzung


VIN „Valkyrie“ [Schilde: 12% | Hülle: 43%] [Captain Sharin]
[Ziel: unbekannte Munificent-Klasse]
Antriebsleistung gemindert, große Schild- und Hüllenbrüche im hinteren Bugbereich, Schäden auf dem Kommandodeck

TIE/ad [7 Maschinen] [Dogfights]
TIE/In [5 Maschinen] [Dogfights]​
 
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[Shinbone-System | Weltraum | bei Shinbones Nachbarplanet | am Rand des Kampfgebietes| CC9 Ax] Joya No

Joya No war nicht sicher gewesen, ob Avalosh'ari'nuruodo überhaupt auf seinen Ruf antworten würde. Doch er tat es, und das machte Mut. Keine Antwort wäre die deutlichste Antwort gewesen, ein eindeutiges Bekenntnis zu Captain Toji Muratas radikaler Vorgehensweise. Wenn der Chiss zu Gesprächen bereit war, dann konnte diese ganze scheußliche Angelegenheit vielleicht zu einem Ende kommen, das nicht den Tod weiterer Tausender erforderte.

Der Kaminoaner verstand, dass es für Sharin nicht leicht war, sich zu diesem Schritt durchzuringen. Doch dass er in Frage stellte, ob er zu ›Waffenstillstandsverhandlungen‹ befugt war, erschien No in Anbetracht der Tatsache, dass er als Bevollmächtigter des Imperators genau diese auf der Reliant geführt hatte, ziemlich absurd. Er fragte sich erneut, ob dieses historische Treffen an Bord des Liberator-Kreuzers nicht doch nur reine Zeitverschwendung gewesen war und bald nur noch eine Randnotiz in Geschichtsbüchern sein würde, in der die Historie des republikanisch-imperialen Krieges ohne Ende weiter geschrieben wurde.


»Wir müssen keinen Waffenstillstand beschließen, denn er existiert bereits«, erinnerte er den Chiss. »Sie müssen sich nur entscheiden, sich daran zu halten! Wenn dieser Vertrag mehr ist als eine billige Täuschung und die Konferenz von Umbara mehr ist als eine Farce, dann müssen Sie es sogar und werden andernfalls weit mehr zu verantworten haben als den Verlust der Subjugator

Doch er wusste natürlich, dass es keinen Sinn hatte, mit dem imperialen Captain über Abkokmmen und Paragraphen zu streiten und dass dieser sicher besser wusste als er, welches Verhalten sein Imperator von ihm erwartete und wofür man ihn auszeichnen oder erschießen würde.

»Wenn wir den Kampf einfach einstellen könnten, hätten wir uns bereits zurückgezogen«, fuhr er fort. »Doch wir sind in derselben Situation wie Sie: Wir können nicht riskieren, dass dieses Monstrum in fremde Hände fällt. In Ihre ebenso wenig wie in die von Jart Ga'lor oder der Black Sun. Ich habe vorhin schon versucht, das Murata klarzumachen, aber er wollte nicht hören.

Sie haben bereits begonnen, das Schlachtschiff zu zerstören. Wenn Sie diesen Kurs weiter verfolgen möchten, werden wir Sie dabei unterstützen. Lassen Sie uns die Black Sun vertreiben, unser Personal von der Subjugator holen und dann dafür sorgen, dass für keine Seite mehr eine Gefahr von ihr ausgeht!«


Ein vielstimmiges Ächzen tönte über die Brücke und zog seine Aufmerksamkeit kurzzeitig auf einen großen Bildschirm, der eine stark vergrößerte Aufnahme der Subjugator zeigte. Der Strike-Kreuzer hatte sein Ziel erreicht - nichts war in der Lage gewesen, ihn rechtzeitig aufzuhalten. In schneller Fahrt traf er auf den schlanken Brückenturm des Schlachtschiffs, der so hoch war wie der Kreuzer lang. In der Sekunde des Aufpralls zuckten gelbe und weiße Explosionsblitze durchs All und die Brücke zerbrach in tausend Stücke. Der Strike-Kreuzer trieb weiter, nun um die eigene Achse trudelnd; gewaltige Stücke waren aus seinem Rumpf herausgebrochen und das halbe Schiff stand in Flammen. No war kein Bergungsexperte, doch er bezweifelte, dass dieses einst stolze und bedrohliche Kampfschiff noch für etwas anderes taugte als zur Altmetallverwertung.

»Es ist Ihre Entscheidung«, sagte der Kaminoaner. »Vielleicht ist dieses das einzige imperiale Schiff, das heute vernichtet wird. Vielleicht nur eines von vielen. Die Ax wird in Kürze wieder in das Gefecht eingreifen und entweder mit Ihnen für ein gemeinsames Ziel kämpfen oder die Art von Entscheidung herbeiführen, die Ihr Captain Murata sich gewünscht hat. Ich hoffe, Sie sind vernünftiger.«

Joya nickte seinem XO und dem Steuermann zu und bestätigte damit, dass es tatsächlich seine Absicht war, wieder ins Kampfgebiet zu steuern. Seine Offiziere befolgten den Befehl mit offensichtlichem Widerwillen, aber sie befolgten ihn. Ihnen allen war klar, dass das Blatt sich gewendet hatte: Da auch alle anderen Schiffe im System sich in einem ähnlich schlechten Zustand befanden wie die schwere corellianische Fregatte, war ein Fortsetzen des Kampfes keineswegs mehr so aussichtslos wie noch vor einer halben Stunde. Wenn Avalosh'ari'nuruodo die gewaltsame Entscheidung wollte, konnte es keineswegs mehr lange dauern, bis endgültige Tatsachen geschaffen waren, denn mittlerweile konnte jede weitere kräftige Salve die Schilde der Kriegsschiffe durchschlagen und sie empfindlich treffen, vielleicht sogar kampfunfähig machen. Dieses Gefecht war beinahe vorbei.

Mit ungewissem Ausgang, vor dem Joya No sich fürchtete wie alle anderen auch. Es konnte zu einem teuer erkauften, aber dennoch triumphalen Sieg werden oder zu einer vernichtenden Niederlage. Wenn der Kaminoaner die Wahl hätte, würde er die Imperialen bis auf den Letzten vernichten und die Subjugator seinen Admirälen bringen, doch solange er das Ende nicht vorhersehen konnte, zog er den Kompromiss vor. Wenn Sharin einwilligte... und wenn sich die anderen imperialen Offiziere sowie Shou Adachi ebenfalls überzeugen ließen... dann konnte dieser Tag, anstatt den Waffenstillstand zu beenden, vielleicht zu einem Symbol für diesen werden.


[Shinbone-System | Weltraum | bei Shinbones Nachbarplanet | Rückkehr ins Kampfgebiet| CC9 Ax] Joya No
 
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