Pokemon ist auch ein Anime und in da ist es generell üblich, dass die Serien eine durchgehende Handlung haben. Bei amerikanischen Cartoons sieht das anders aus. Mir fällt z.B. ausser Avatar (das übrigens versucht, einen Anime zu imitieren) keine andere Serie ein, die einen roten Faden hat.
Das ist genau der Grund, warum Avatar - The last Airbender nach wie vor meine Lieblingstrick-(bzw. animations-)serie ist. Roter Faden, fortlaufende Handlung, tolle Optik, Charakterentwicklung, gelungene Mischung aus Witz und Ernst, nachvollziehbare Story und Handlungsmotive der Charaktere, trotz "Kinderserie" auch für Erwachsene sehr interessant (unberechenbare Story, ungewöhnliche Charaktere etc.), teils philosophischer Anspruch, Gefühl von Ereignissen epischen Ausmaßes ... all das bekommt eine Serie, produziert für den Kindersender Nickelodeon und eigentlich für eine jüngere Zielgruppe gedacht hin, und nun sehe sich einer The Clone Wars an ... *seufz* (Avatar versucht übrigens
nicht ein Anime zu imitieren, da gibts deutliche gewollte Unterschiede, die Welt, das Charakterdesign und Elemente die Kampfkunst oder Glaube haben lediglich einen asiatischen Touch)
Mit dieser ganzen "kein roter Faden" Sache hätte ich grundsätzlich noch gar kein Problem - hätte die Serie nicht die Hauptcharaktere, die sie hat. Anakins und Obi-Wans Terminplan war schon vor TCW in den Klonkriegen voll genug, und welches Bild erzeugt diese Serie jetzt auf einen neuen Zuschauer?
Die Republik besteht aus Anakin, Obi-Wan, Ahsoka und ein paar Ratsmitgliedern, die mit ihren paar Venator-Kreuzern durch die Galaxis schippern, immer mal wieder jemanden oder etwas befreien oder beschützen müssen oder irgendwelche spaßigen, sinnfreien Abenteuer erleben, und alle drei heiligen Zeiten gibts mal ne Schlacht. Irgendwie verlieren oder Verluste erleiden kann die Republik sowieso nicht, die Jedi können sowieso nur gewinnen (Heldenfaktor; in Ep3 noch am Leben) und die Klone sind die obercoolen Soldaten, die alle so einzigartig und individuell sind.
Auf der andern Seite die KUS, die aus Dooku, Ventress und Grievous und beizeiten aus ein paar namenlosen Commandern besteht, die sich alle drei wie die letzten Trottel aufführen, ohne eine Ahnung von Kriegführung oder Taktik, Haudrauf mit ein paar Droiden und darauffolgender Flucht.
Da sei übrigens zu beachten, dass die Kampfdroiden der KUS eigentlich so drastisch in der Überzahl sind, dass mehrere tausend Droiden in die Schlacht geschickt werden können ohne dass deren Verlust sonderlich weh tut - mehr als ein paar dutzend bis mal vllt. 200-300 hab ich nie in der Serie gesehen. Ach, das wichtigste fehlt ja noch, natürlich sind die Separatisten sowieso die "Bösen", und wer muss immer am Ende verlieren? (Nein, nicht am Ende vom Krieg, sondern am Ende jeder Folge) Richtig, die Bösen.
Hätte man einfach für diese Serie ein paar komplett neue Jedi- und Klon-Charaktere eingefügt, von mir aus auch inkl. Ahsoka, wäre das alles kein Problem gewesen. Man hätte Ratsmitglieder und andere Randcharaktere immer wieder einbinden können und Anakin, Obi-Wan oder Padme nur am Rande mal erwähnen oder auftreten lassen können. So hätte man vernünftige, fortlaufende und v.a. spannende Storys konzipieren können, dann wären wir zumindest schon mal einen Schritt weiter.