Star Wars Episode 7-9

@icebär:
Würde die Annulierung der Zahn-Romane die Notwendigkeit für die kanonische Existenz des Outbund-Flugs nicht ohnehin drastisch reduzieren?

Meiner Ansicht nach würde die Annulierung der Thrawn-Trilogie erhebliche "Schockwellen" durch das gesamte EU treiben.
Alles, was nach diesen Büchern kommt, ist eh hinfällig, aber eben auch ein riesengroßer Haufen von Ereignissen, die bis in die Klonkriege und damit direkt zu Vader und Palpatine selbst zurück reichen. Nimmt man Thrawn aus der Gleichung, dann ist nicht nur das Post-Endor-EU im Eimer, sondern ebenfalls auch das PT-EU, weil unnötigerweise ein Loch in Handlungsabfolgen gerissen würde, welches in letzter Konsequenz durch einen Ersatz-Thrawn ausgefüllt werden müsste.

Selbst wenn man hier einfach nur "Infinities" auf die Romane draufklebt, so macht es eine konsequente Unterhaltung wie "Was ist der Republik-Allianz-Thrawn eigentlich für eine Person?" völlig absurd, weil für alle Zeiten auf einmal zwei völlig widersprüchliche Personen mit dem selben Namen auf der Bildfläche sind, von denen der Großadmiral diejenige ist, die erheblich besser ausgearbeitet und nachvollziehbar ist, die Filmversion aber kanonisch.

Dann gibt es halt das Standard-Argument, dass der Großadmiral nicht kanonisch ist, das würde aber trotzdem nicht das Geringste daran ändern, dass jedes mal, wenn der Allianz-Thrawn thematisiert würde, auch sein imperiales Gegenstück ausdiskutiert wird. Das Ergebnis sind meiner Meinung nach noch deutlich schlimmere Diskrepanzen zwischen den Fanlagern, als es bei PT und OT je sein könnte.

EDIT:

Zu deiner Ausgangsfrage: Wenn Thrawn zu "den Guten gehört", dann ist niemand da, der die extragalaktische Expedition in der Vergangenheit stoppt. Palpatine hätte auch jemand anderen mit der Zerstörung des Outbound Flight Projects beauftragen müssen. Ein pikantes Detail ist es, dass Thrawn und Palpatine sich zu diesem Zeitpunkt bereits der Bedrohung durch die Yuuzhan Vong bewusst sind. Somit erlangt die Ausrufung des galaktischen Imperiums und die darauf folgende Aufrüstung eine völlig neue Interpretationsebene, denn plötzlich hat die Machtergreifung, der Klonkrieg und der Jedi-Purge einen tieferen Sinn. Das ist zwar alles erst im Nachhinein durch Retcons und die NJO entstanden, aber es passt im großen und ganzen viel besser zum Mastermind Palpatine, dass er die politische Macht nicht nur um der Macht selbst willen und/oder aus Rachegründen ergriffen hat.
Wäre das Outbound Flight Project nicht gestoppt worden, dann wäre diese Expedition womöglich den Yuuzhan Vong begegnet und mit den Invasoren auf den Fersen in die GFFA zurück gekehrt, noch bevor eine ausreichende Streitmacht und ein Todesstern bereit gestanden hätten.
Hier muss man sich wirklich fragen, ob die Yuuzhan Vong-Invasion einem zentralisierten und gleichgeschaltetem Imperium mit einer Superwaffe und einem imperator, der Quasi-Unsterblichkeit erlangt hat, hätte Stand halten können.
Dieser ganze (durchaus von mir konstruierte) Story-Arc zu PT-Zeiten ergibt nur solange einen Sinn, solange das Post-Endor-EU und auch die NJO noch bestand haben. Ansonsten gäbe es nur jede Menge roter Fäden, die ins Nichts verlaufen, ließe man nur eine teilweise Auslöschung des EU zu.

Daher mein Fazit: Entweder ganz, oder eben gar nicht. Wobei ich deutlich zu letzterem tendiere, denn 9 Filme können für sich funktionieren, ohne, dass man gleich mehr als zwanzig Jahre EU in Buchform zum Teufel jagt.

Nein, das verstehst Du falsch. In Geists Szenario gäbe keine Retcons in Bezug auf das EU mehr, denn das EU wäre ein Paralleluniversum, zu dem beliebig viele Widersprüche bestehen können.

Die eigentliche Quizfrage lautet doch, wie viele Widersprüche es braucht, bis die Leute entnervt Star Wars den Rücken kehren, bzw. sich nur noch oberflächlich mit Star Wars beschäftigen, weil jedes tiefere Eintauchen in die Materie durch den plötzlich neuen Infinities-Status des EU sinnlos würde?

Mal ketzerisch auf den Punkt gebracht: Ins Kino gehen => Frage im Forum stellen => keine ausreichende Antwort erhalten, da Non-Canon => Franchise vergessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Diskrepanzen gibt's doch in anderen Franchises auch und die sterben dadurch trotzdem nicht aus. Wenn ich in ein Spiderman-Forum gehe und frage, warum Peter Parker nicht mit Mary Jane zusammen ist, dann wird man mich auch fragen, was ich nun meine: eine der zahllosen Comicreihen? Die schrottige Fernsehserie? Sam Raimis Trilogie? Oder gar den kitschigen Amazing-Film?

Wenn das Post-Endor-EU zu einer Alternativstory wird, dann könnte das doch das Rest-EU auch zum größten Teil betreffen. Es wird oft so getan, als gäbe es bei Star Wars nicht schon haufenweise Widersprüche, Retcons und auch unterschiedliche Kanon-Qualitäten. Zählt beispielsweise irgendjemand The Force Unleashed als richtigen Kanon? Eine Serie, die nach dem Wechsel in der Führungsetage von LA mit dem offenen Ende abgemurkst wurde, dass sich Vader in Gefangenschaft der Allianz befindet?
Für mich wären die Kanon-Ebenen mit einem Reboot durch die ST um nichts weniger durchschaubar als zuvor. Alles an Begleitmaterial vor den neuen Filmen wäre halt die Alternativstory, die zusammenhängt. Alles, was die ST ausmacht und ihr entspringt, ist der definitive Kanon (von der weiteren Unterscheidung von Filmen über Büchern und Comics mal abgesehen). Danach wird's noch interessant, wie es in Bezug auf Fernsehserien und Spinoff-Filme aussieht, aber ich schätze, dass die Saga entweder mit den bisherigen sechs Filmen als wahre Geschichte weiterbesteht, in welcher die neue Trilogie ein wenig untergeordnet wird, oder aber dass die Saga letztendlich die neun Filme umfasst und alles weitere dann das Beiwerk darstellt.
 
micah schrieb:
Wenn man hier schon den Vergleich zieht, müsste man das Beispiel hernehmen, dass Bane im Nolan-Universum eben nicht die Charakteristika aufweist, die die Figur Bane ausmachen. Das würde vermutlich ziemlich viel Empörung im Fanlager auslösen... ,
Dafür ziehen wir besser den Joker heran, bei dem das eher zutrifft. Du weißt schon - die Rolle, die Heath Ledger post mortem den Oscar beschert und Millionen fasziniert hat im Kino.

Ich bin nicht so bewandert im Batmanverse, daher muss ich fragen: Und Ledgers Joker wies nicht die Charakteristika auf, die den Joker üblicherweise ausmachen?


Auch das ist richtig. Das scheint in der Tat eines der Probleme der Figur Mara Jade zu sein...

Nun ja, was für Dich ein Problem ist, ist für mich, was den Reiz dieses Charakters ausmacht - und anderer EU-Charaktere, wobei es bei Mara am ausgeprägtesten ist, da sie am längsten und intensivsten entwickelt wurde.

Es muss ja nicht sein, dass die eine oder andere Variante, die statische Comicfigur oder der veränderliche Romancharakter, schlechter oder besser ist; sicherlich hat beides seine Reize und seine Herausforderungen. Für mich ist es aber eben so, dass Comicfiguren zwar für eine Handvoll Auftritte Spaß machen, beim dauerhaften Vorkommen aber langweilig werden - da möchte ich sehen, wie die fiktive Person wächst und sich mit ihren Erfahrungen verändert.


ansonsten gilt es, zu bedenken, welche Mara man verwenden möchte: die hassgesteuerte, frühe Mara, die Zahn entworfen hat? Oder die handzahme, langweilige Mara ein paar Jahrzehnte später, die Luke heiratet und sich von Jacen zerklopfen lässt? Letztere würde nämlich in deiner angedachten Rolle gut funktionieren. Was Bände über sie spricht.

Nein, auch die "handzahme, langweilige Mara" würde nicht in der Rolle als Leias Begleiterin funktionieren, denn sie ist immer noch die gleiche Person, die früher mal hassgesteuert und verbittert war. Das ist weiterhin Teil ihrer Persönlichkeit und sie würde auch später im Leben noch ausflippen, wenn sie die duldsame Hofdame geben müsste. Ja, die Ehe und insbesondere die Mutterschaft haben ihrer Persönlichkeit neue Aspekte hinzugefügt, haben sie in einigen Punkten "weicher" gemacht, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht noch genauso grimmig sein kann wie früher, wenn es erforderlich ist. Sie hat sozusagen das Beste aus beiden Welten in sich integriert.

Und dieser alte Teil ihres Charakters ist im übrigen auch der Grund, warum sie sich "von Jacen zerklopfen" ließ. Wäre sie in diesem Moment mehr "neue Mara" gewesen (und ich bin im übrigen der Meinung, dass Traviss hier in der Charakterisierung ein Fehler unterlaufen ist, in dem sie zu sehr auf die Attentäter-Mentalität fokussiert hat), wäre das nicht passiert.

Im Übrigen: Hast Du die Szene(n), wie Mara auf Jacen-Jagd geht und schließlich von ihm getötet wird, je selbst gelesen?


Dein Post hat in der Tat enthüllt, wie man entlarvt, ob ein Charakter eine grundsätzlich faszinierende Wirkung entfaltet oder nicht, wobei Erstere in neuen Situationen zu erleben sehr spannend werden kann und Letztere schnell zu Abfall werden drohen, wenn man sie ihrer Motivation beraubt. Darauf werde ich in Zukunft achten müssen.

Ich finde es schade, dass es Dir offenbar nicht möglich ist, die Faszination zu empfinden, wenn ein fiktiver Charakter richtig real lebendig wirkt, und nicht nur als abstrakte Kunstfigur erscheint.


Alles, was nach diesen Büchern kommt, ist eh hinfällig, aber eben auch ein riesengroßer Haufen von Ereignissen, die bis in die Klonkriege und damit direkt zu Vader und Palpatine selbst zurück reichen. Nimmt man Thrawn aus der Gleichung, dann ist nicht nur das Post-Endor-EU im Eimer, sondern ebenfalls auch das PT-EU, weil unnötigerweise ein Loch in Handlungsabfolgen gerissen würde, welches in letzter Konsequenz durch einen Ersatz-Thrawn ausgefüllt werden müsste.

Klingt fast wie ein Shatterpoint des EU. Maximale Zerstörungswirkung bei minimalem Krafteinsatz - das wäre vermutlich ganz im Sinne der EU-Vernichtungsfraktion. ;)


Die eigentliche Quizfrage lautet doch, wie viele Widersprüche es braucht, bis die Leute entnervt Star Wars den Rücken kehren, bzw. sich nur noch oberflächlich mit Star Wars beschäftigen, weil jedes tiefere Eintauchen in die Materie durch den plötzlich neuen Infinities-Status des EU sinnlos würde?

Mal ketzerisch auf den Punkt gebracht: Ins Kino gehen => Frage im Forum stellen => keine ausreichende Antwort erhalten, da Non-Canon => Franchise vergessen.

Da bin ich ganz bei Dir. Ich argumentiere mir hier ja schon die ganze Zeit die Finger fusselig, dass man sich (auch finanziell) keinen Gefallen tun würde, wenn man mit einer mutwilligen Zerstörung des EU das Fandom verwirrt, brüskiert und im Endeffekt spaltet.


Diese Diskrepanzen gibt's doch in anderen Franchises auch und die sterben dadurch trotzdem nicht aus. Wenn ich in ein Spiderman-Forum gehe und frage, warum Peter Parker nicht mit Mary Jane zusammen ist, dann wird man mich auch fragen, was ich nun meine: eine der zahllosen Comicreihen? Die schrottige Fernsehserie? Sam Raimis Trilogie? Oder gar den kitschigen Amazing-Film?

Mööp. Schon wieder ein Comic-Franchise-Vergleich. :p


Für mich wären die Kanon-Ebenen mit einem Reboot durch die ST um nichts weniger durchschaubar als zuvor. Alles an Begleitmaterial vor den neuen Filmen wäre halt die Alternativstory, die zusammenhängt. Alles, was die ST ausmacht und ihr entspringt, ist der definitive Kanon (von der weiteren Unterscheidung von Filmen über Büchern und Comics mal abgesehen).

Derzeit sind die nicht-kanonischen Sachen noch die Ausnahmen, über die man noch relativ gut den Überblick behalten kann bzw. die (im Fall obskurer Früh-EU-Materialien) sowieso nur noch die Nerds auf dem Schirm haben. Nach einem Reboot wären es jedoch dutzende Alt-EU-Werke, denen die im gleichen Zeitraum spielenden Geschichten des Neu-EU gegenüberstünden.

Nun geht also der geneigte Neu-Fan hin und denkt sich, er würde gerne etwas darüber lesen, was zwischen der OT und den Sequels passiert ist. Viel Spaß beim Auseinandersortieren der 50 ersten Amazon-Treffer nach Alt-EU und Neu-EU...

Micah
 
Diese Diskrepanzen gibt's doch in anderen Franchises auch und die sterben dadurch trotzdem nicht aus.

Ist richtig, aber ein grundsätzlicher "Einnordungsprozess" vor jeder ernsthaften Debatte, ist eher kontraproduktiv, oder nicht? :) Ich hab ehrlich gesagt keine Lust dazu, erst mal ellenlang definieren zu müssen, welche Werke, jenseits der Filme, ich nun grade in meiner Argumentation berücksichtigt sehen möchte. So was erinnert mich nämlich zu sehr an meinen Berufsalltag, wo ich mich haarklein an irgendwelche IT-Standards halten muss, um etwas Funktionierendes zustande bringen zu können, so dass am Ende alle etwas davon haben.
Ich bleib dabei, dass die definierende Instanz (Disney) gefälligst die Arbeit investieren muss, so dass am Ende alle Spaß haben können. Vor allem deswegen, weil bei Star Wars die Weichen wirklich gut gestellt worden sind. :)

Wenn das Post-Endor-EU zu einer Alternativstory wird, dann könnte das doch das Rest-EU auch zum größten Teil betreffen.

Nicht kann, sondern muss und dies nicht nur zum größten Teil, sondern eben vollständig! Ich hab echt überhaupt keine Lust darauf, meine Romane nach anderen Kriterien einordnen zu müssen, als nach deren chronologischer Abfolge. Wahrscheinlich würde ich es dennoch tun, aber besonders erfreut wäre ich darüber sicherlich nicht.

Es wird oft so getan, als gäbe es bei Star Wars nicht schon haufenweise Widersprüche, Retcons und auch unterschiedliche Kanon-Qualitäten.

Da braucht man nicht nur so zu tun, es ist einfach so.
Star Wars in seiner Gesamtheit ist ein zusammengeschustertes Flickwerk. Aber es ist eben ein Flickwerk, welches seit mehreren Jahrzehnten kontinuierlich gepflegt und öfters mal mit dem Dampfhammer bearbeitet wurde, damit es am Ende ein halbwegs konsistentes Gesamtbild ergibt. Wie micah und ich vor einigen Wochen schon rausgearbeitet haben, gibt es kein einziges anderes Franchise, welches den selben hohen Standard an sich selbst gestellt hat.

Zählt beispielsweise irgendjemand The Force Unleashed als richtigen Kanon? Eine Serie, die nach dem Wechsel in der Führungsetage von LA mit dem offenen Ende abgemurkst wurde, dass sich Vader in Gefangenschaft der Allianz befindet?

Die Idee, dass Vader sich seinen eigenen Sith-Schüler zusammenbaut, finde ich grundsätzlich gut. Ist immerhin konsequent im Sinne von Banes Orden.
Dass Vader allerdings während der Rebellion gegen das Imperium gefangen genommen werden kann, erachte ich als totalen Bullshit. Nichts dergleichen lässt sich in TESB auch nur ansatzweise erahnen. So etwas hat nur Gültigkeit im Rahmen des Spiels oder der Spielreihe selbst, darüber hinaus ist das aber vollständig zu vernachlässigen.
Hier sind wir wieder beim persönlichen Canon angelangt, bei dem nicht jedes Erzeugnis uneingeschränkte Gültigkeit besitzt.
Aber hier muss man sich die Frage stellen, ob ein solches Spiel gut unterhalten hat, oder ob man sich die halbe Zeit nur den Controller an den Kopf hämmern musste.

Für mich wären die Kanon-Ebenen mit einem Reboot durch die ST um nichts weniger durchschaubar als zuvor. Alles an Begleitmaterial vor den neuen Filmen wäre halt die Alternativstory, die zusammenhängt. Alles, was die ST ausmacht und ihr entspringt, ist der definitive Kanon (von der weiteren Unterscheidung von Filmen über Büchern und Comics mal abgesehen).

Durchschaubarkeit ist etwas völlig anderes, als Akzeptanz. Du hast ja selbst grade geschrieben, dass ein Spiel nicht wirklich logischen Anhaltspunkten folgen muss, um fesselnd zu sein.
Ich weiß nicht, ich würde mir halt irgendwo dämlich vorkommen, wenn man es bei der ST wirklich darauf anlegt, eine Zäsur zu einem x-beliebigen Zeitpunkt im EU durchzuführen, nur um einen bestimmten Sachverhalt (sagen wir zum Beispiel, dass Luke jetzt plötzlich eine Tochter zusammen mit Mot Mothma hat :stocklol: ) durchboxen zu können.

Danach wird's noch interessant, wie es in Bezug auf Fernsehserien und Spinoff-Filme aussieht, aber ich schätze, dass die Saga entweder mit den bisherigen sechs Filmen als wahre Geschichte weiterbesteht, in welcher die neue Trilogie ein wenig untergeordnet wird, oder aber dass die Saga letztendlich die neun Filme umfasst und alles weitere dann das Beiwerk darstellt.

Ich denke, und so hat Disney eigentlich immer agiert, dass zunächst Kino-Filme und danach TV-Spin-Offs die Reihenfolge der Kundenbefriedigung ausgemacht haben.
Aber bei Star Wars sind meiner Meinung nach noch alle Karten offen, weil es derzeit einfach kein ähnlich komplexes und ausgearbeitetes Franchise gibt, welches in die Hände eines Konzerns geraten ist.
Die hier für diesen Thread relevanteste Frage ist allerdings, ob dass Kontrollorgan von LFL mitgekauft, sowie mitübernommen wurde und darüber hinaus auch in Zukunft durch die Chefetage des Disney-Vorstandes berücksichtigt werden wird.

Am Ende können wir hier nämlich noch und nöcher debatieren und unsere Hoffnungen auf Pulitzerpreis-Niveau ausformulieren; wenn die Chefs das aber nicht wollen, dann zerfällt "Star Wars" zu einem kommerziellen Ramschladen.
 
[...]
Ich bleib dabei, dass die definierende Instanz (Disney) gefälligst die Arbeit investieren muss, so dass am Ende alle Spaß haben können. Vor allem deswegen, weil bei Star Wars die Weichen wirklich gut gestellt worden sind. :)
Das dürfte schwierig werden. Ich hätte nämlich mutmaßlich am meisten Spaß dran, wenn das Post-Endor-EU über Bord geworfen wird. micah hingegen nicht. Lässt sich leider nicht unter einen Hut bringen.

Nicht kann, sondern muss und dies nicht nur zum größten Teil, sondern eben vollständig! Ich hab echt überhaupt keine Lust darauf, meine Romane nach anderen Kriterien einordnen zu müssen, als nach deren chronologischer Abfolge. Wahrscheinlich würde ich es dennoch tun, aber besonders erfreut wäre ich darüber sicherlich nicht.
Gut, die Sorge kann ich wiederum nicht teilen, weil meine Romane sowieso in allen Ecken und Enden rumliegen. Zumindest die, die bisher nicht verklopft wurden.
Abgesehen davon sehe ich keinen Grund, warum eine Vernichtung des Post-Endor-EU beispielsweise den Roman "Yoda: Pfad der Dunkelheit", den ich sehr gut finde, seiner Gültigkeit berauben sollte. Da ist alles im Kontext der Filme, soweit ich sehen konnte, und verlässt sich auf fast nichts anderes.

Da braucht man nicht nur so zu tun, es ist einfach so.
Star Wars in seiner Gesamtheit ist ein zusammengeschustertes Flickwerk. Aber es ist eben ein Flickwerk, welches seit mehreren Jahrzehnten kontinuierlich gepflegt und öfters mal mit dem Dampfhammer bearbeitet wurde, damit es am Ende ein halbwegs konsistentes Gesamtbild ergibt. Wie micah und ich vor einigen Wochen schon rausgearbeitet haben, gibt es kein einziges anderes Franchise, welches den selben hohen Standard an sich selbst gestellt hat.
Hohen Standard? In welcher Hinsicht denn? Damit musst du wohl die Kontinuität meinen, denn von Qualität kann in vielen Fällen ja nicht gerade die Rede sein. Auch würde ich es nicht zwangsweise als hohen Standard verbuchen, wenn man Widersprüche produziert und diese auf Biegen und Brechen dann mit Retcons zusammenpappt, die teils absurd sind. Da sollte man sich ernstlich die Frage stellen, ob nicht in manchen Fällen der Mut zur Ehrlichkeit, bei Fehlern und Widersprüchen gegebenenfalls reinen Tisch zu machen, besser wäre.

Die Idee, dass Vader sich seinen eigenen Sith-Schüler zusammenbaut, finde ich grundsätzlich gut. Ist immerhin konsequent im Sinne von Banes Orden.
Dass Vader allerdings während der Rebellion gegen das Imperium gefangen genommen werden kann, erachte ich als totalen Bullshit. Nichts dergleichen lässt sich in TESB auch nur ansatzweise erahnen. So etwas hat nur Gültigkeit im Rahmen des Spiels oder der Spielreihe selbst, darüber hinaus ist das aber vollständig zu vernachlässigen.
Hier sind wir wieder beim persönlichen Canon angelangt, bei dem nicht jedes Erzeugnis uneingeschränkte Gültigkeit besitzt.
Du meinst also, wenn das, was man als Fan - gezwungenermaßen - ohnehin schon tut, von offizieller Seite eingestanden und auch umgesetzt wird, dann wäre das deswegen plötzlich schlechter bzw., um das Beispiel von weiter oben aufzugreifen, würde es deine Regalordnung auf andere Weise beeinflussen? Darf ich also davon ausgehen, dass du aktuell deine Bücher streng chronologisch ordnest und da auch das im Besitz behälst, was du nicht gut findest, also deinen persönlichen Kanon hintan stellst?

Durchschaubarkeit ist etwas völlig anderes, als Akzeptanz. Du hast ja selbst grade geschrieben, dass ein Spiel nicht wirklich logischen Anhaltspunkten folgen muss, um fesselnd zu sein.
Das war vielleicht deine Interpretation. Geschrieben habe ich das nämlich nicht, denn im Zusammenhang mit TFU2 fallen mir gewiss viele Worte ein, allerdings gehört "fesseln" höchstwahrscheinlich nicht dazu.

Aber bei Star Wars sind meiner Meinung nach noch alle Karten offen, weil es derzeit einfach kein ähnlich komplexes und ausgearbeitetes Franchise gibt, welches in die Hände eines Konzerns geraten ist.
Um wieder den Vergleich mit den Comics zu ziehen: ihr seid ja der Meinung, dass es Star Wars herausragend macht, eben nicht der gleichen Philosophie der Reboots und Multiversen anheim gefallen zu sein. Da muss man aber auch eingestehen, dass es genau das ist, was das EU in seinen heutigen Zustand versetzt hat - den mittlerweile einfach mancher Fan als untragbar empfindet. Ich bin selber in den meisten anderen Franchises zu unbewandert, um darüber etwas auszusagen, aber ich bin sicher: bei mancher IP wird ein Reboot oder Kanon-Kahlschlag letztendlich als Erleichterung empfunden. Wenn eine Fiktion lange genug läuft und das unter gemischter Qualität, kann sich nämlich dann soviel ansammeln, das qualitativ oder konsistenztechnich nicht ausreichend harmoniert, dass das Werk dann irgendwann wie ein gestrandeter Wal von seinem eigenen Gewicht zerdrückt wird. Oder wie ein Baum, dessen Äste von der Last seiner Früchte hinuntergezerrt werden. Drum schüttelt er seinen Ballast ab, damit er neu erblühen kann.
Wenn du mich fragst, hat Star Wars definitiv in mancherlei Hinsicht so einen Punkt erreicht: es wird gebeugt von der Last seiner eigenen Werke.

Am Ende können wir hier nämlich noch und nöcher debatieren und unsere Hoffnungen auf Pulitzerpreis-Niveau ausformulieren; wenn die Chefs das aber nicht wollen, dann zerfällt "Star Wars" zu einem kommerziellen Ramschladen.
Das könnte passieren. Aber ein Reboot könnte die Marke eben auch in neue Höhen versetzen. Wer weiß das schon?

Ich bin nicht so bewandert im Batmanverse, daher muss ich fragen: Und Ledgers Joker wies nicht die Charakteristika auf, die den Joker üblicherweise ausmachen?
Nicht unbedingt. Vor allem so dunkel, brillant und gestört, wie Ledger ihn verkörperte, kannte man den Joker aus den meisten Batman-Werken nicht unbedingt (es gab zwar manches ähnliche, aber üblicherweise ist er viel mehr auf seine Witze und Blödeleien fixiert).

Es muss ja nicht sein, dass die eine oder andere Variante, die statische Comicfigur oder der veränderliche Romancharakter, schlechter oder besser ist; sicherlich hat beides seine Reize und seine Herausforderungen. Für mich ist es aber eben so, dass Comicfiguren zwar für eine Handvoll Auftritte Spaß machen, beim dauerhaften Vorkommen aber langweilig werden - da möchte ich sehen, wie die fiktive Person wächst und sich mit ihren Erfahrungen verändert.
Du setzt hier eine ikonische Präsenz eines Charakters mit Statik gleich. Das muss nicht so sein. Sogar Thrawn erfuhr post mortem Charakterentwicklung, indem seine Motive als Schutz gegen die Yuuzhan Vong umgedeutet wurden.

Im Übrigen: Hast Du die Szene(n), wie Mara auf Jacen-Jagd geht und schließlich von ihm getötet wird, je selbst gelesen?
Selbstverständlich. Auch wenn du das weiterhin unglaublich finden magst, so steht doch allein mir ein Urteil über den Wahrheitsgehalt dieser Aussage zu. :p

Ich finde es schade, dass es Dir offenbar nicht möglich ist, die Faszination zu empfinden, wenn ein fiktiver Charakter richtig real lebendig wirkt, und nicht nur als abstrakte Kunstfigur erscheint.
Siehe oben. Bedauerlich scheint eher, dass du eine ikonische Präsenz nicht mit Charakterentwicklung in Einklang bringen willst.

Mööp. Schon wieder ein Comic-Franchise-Vergleich. :p
Nur dass es hier nicht um das Entwicklungspotential einzelner Figuren geht (das du IMO ohnehin falsch beurteilst, aber das steht ja schon oben), sondern um die Existenz verschiedener alternativer Instanzen in einer Fiktion. Das sind zwei völlig unterschiedliche Argumentationen.

Nun geht also der geneigte Neu-Fan hin und denkt sich, er würde gerne etwas darüber lesen, was zwischen der OT und den Sequels passiert ist. Viel Spaß beim Auseinandersortieren der 50 ersten Amazon-Treffer nach Alt-EU und Neu-EU...
Vielleicht hätten diese ollen Kamellen in zehn Jahren ja auch nur noch die Nerds auf dem Schirm. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt fast wie ein Shatterpoint des EU. Maximale Zerstörungswirkung bei minimalem Krafteinsatz - das wäre vermutlich ganz im Sinne der EU-Vernichtungsfraktion. ;)

Ich zähle wohl zur Vernichtungsfraktion, und ja, das würde mir gefallen. Mir persönlich (und ich glaube, es geht auch vielen anderen so) wurde jetzt die Hoffnung gemacht, dass lauter schlechte Plotstränge in Zukunft einfach ignoriert werden können. Luke muss nicht mehr Mara heiraten. Es muss keine komischen Alieninvasionen mehr geben. Es muss kein Legacy geben, wo alles so ist wie früher. Es muss keine Dune-artigen Familienclans mehr geben. Usw.

Das Blatt wäre sozusagen blank und könnte endlich mit den Geschichten gefüllt werden, auf die wir schon seit Jahrzehnten sehnsüchtig warten. Luke könnte die Frau heiraten, die er wirklich verdient hat, anstatt diese komische Helfer-Komplex Sadomasosache mit Mara abzuziehen. Das war einfach vorher nicht möglich, weil das post-ROTJ so viel Raum eingenommen hat.

Dabei bin ich gar kein EU-Feind. Ich konsumiere sogar viel EU. Aber post-ROTJ ist für mich einfach unerträglich wegen dem, was meinen Lieblingen angetan wurde.
 
Das dürfte schwierig werden. Ich hätte nämlich mutmaßlich am meisten Spaß dran, wenn das Post-Endor-EU über Bord geworfen wird. micah hingegen nicht. Lässt sich leider nicht unter einen Hut bringen.

Diesen Absatz finde ich derartig interessant, als dass ich den ganzen Rest deines Antwortpostings auf unbestimmte Zeit hin ignorieren möchte. Ich finde einfach, dass dies hier ein Zweig ist, dem nachzugehen sich lohnt, zumal der ganze Rest der derzeitigen Debatte meiner Meinung nach eh in argumentativen Grabenkämpfen enden wird. Die bisherigen Meinungen sind klar formuliert worden und ich persönlich kann von meiner Seite aus nur sagen, dass ich mich zwangsläufig wiederholen müsste.

Also:

Dein mögliches Wunschszenario wäre zum Beispiel ein galaktischer Konflikt, bei dem es darum geht, einen gediegenen Einstieg in die Story zu finden, sich als Zuschauer gemächlich zurechtfinden zu können und Zu- bzw. Abneigungen in Bezug auf Pro- und Antagonisten allmählich zu finden. Hier sollten(!) neue Parteien auftreten, die Star Wars insgesamt größer machen. Sprich: Rebellion und Imperium sind kein notwendiges MUSS, Jedi und Sith können/sollten durchaus vernachlässigt werden.

Deine Hauptforderung (wenn ich den plakativ vorgeschlagenen Allianz-Thrawn richtig verstanden habe) ist also neues Blut; die Reise in bisher unerforschte Bereiche der GFFA?

Klar muss hier allerdings sein, dass der grundsätzliche Märchen-/Happy-End-Mechanismus nach wie vor funktionieren können muss, sonst führt es Star Wars an und für sich ad absurdum. Das heißt, es gehört nach wie vor Zauberei mit zum Storyboard, die wesentlichen Rahmengrundlagen dafür haben Obi-Wan und Yoda in der OT postuliert.

Ist es hier wünschenswert, eines der letzten und mächtigsten Bilder von RotJ, nämlich die geisterhaften Bilder von Anakin, Yoda und Obi-Wan auf die nächsthöhere Stufe zu führen?
 
Diesen Absatz finde ich derartig interessant, als dass ich den ganzen Rest deines Antwortpostings auf unbestimmte Zeit hin ignorieren möchte.
Das ist schade, denn in den bildhaften Vergleichen mit dem sich zu Boden neigenden Baum habe ich meines Erachtens ziemlich genau klargemacht, wo ich die Probleme sehe.

Dein mögliches Wunschszenario wäre zum Beispiel ein galaktischer Konflikt, bei dem es darum geht, einen gediegenen Einstieg in die Story zu finden, sich als Zuschauer gemächlich zurechtfinden zu können und Zu- bzw. Abneigungen in Bezug auf Pro- und Antagonisten allmählich zu finden. Hier sollten(!) neue Parteien auftreten, die Star Wars insgesamt größer machen. Sprich: Rebellion und Imperium sind kein notwendiges MUSS, Jedi und Sith können/sollten durchaus vernachlässigt werden.
Wenn du's so allgemein formulierst, ja. Wobei vernachlässigen am Ende der falsche Begriff ist. Die PT handelte von der Rache der Sith, die OT letztendlich von der Vernichtung der Sith, meines Erachtens. Damit sollte diese spezielle Sache ansich gegessen sein. Sollten jetzt wieder Sith oder ähnliche Darksider auftreten, die sich im großen Stile gegen die Jedi stellen, so fürchte ich, dass die ST wieder nur ein Kernthema von Star Wars zum x-ten Mal durchkaut, das mittlerweile in nahezu allen Ären und an allen Orten der Fiktion überpräsent geworden ist. Die gesamte Geschichtsschreibung der GFFA scheint mir mittlerweile sowas von durchdrungen zu sein von der Fehde zwischen den Jedi und den Sith, dass das für mich nicht mehr stimmig ist mit dem, was ich in der OT zu der Sache erfuhr. Tarkin erklärte in ANH, die Galaxis habe die Jedi vergessen. Ein Statement, das nach heutigem Wissensstand nicht nur geradezu naiv und verblendet klingt, sondern geradezu nach einer dummen Lüge. Und das finde ich schade, weil es mal eine Zeit gab, da der Krieg der Sterne für mich primär behandelte, wie einfache Menschen (und Nichtmenschen) große Schlachten zwischen den Sternen und auf Planetenoberflächen gegeneinander führen, mit schnellen Jägern und leuchtenden Blasterschüssen, und nicht mit dutzendfach Laserschwertern.
Vernachlässigt werden soll da in der Hinsicht also nichts - nur auch nicht im Gegenteil übermäßig breitgetreten werden.

Deine Hauptforderung (wenn ich den plakativ vorgeschlagenen Allianz-Thrawn richtig verstanden habe) ist also neues Blut; die Reise in bisher unerforschte Bereiche der GFFA?
Könnte ich es mir aussuchen, wäre meine Hauptforderung ein Feeling, wie es auch die OT damals ausgemacht hat. Auch wenn ich nicht unbedingt damit rechne. Ob das nun durch neues Blut erreicht wird oder durch alten Wein in neuen Schläuchen, das überlasse ich ganz den Ausführenden. Wie ein anderer Fan es jedoch neulich ganz treffend formulierte: wenn die Fans sich bereits jetzt für die Sequel Trilogie nach einer Rückkehr von Luke, Han und Leia auf die Leinwand sehnen, dann nicht zwangsläufig deswegen, weil sie unbedingt genau diese Charaktere wieder wollen (geschweige denn die greisen Schauspieler dazu). Sondern weil sie sich nach dem sehnen, was diese Figuren auch noch heute verkörpern. Das, wofür sie stehen, hat Star Wars ursprünglich gezeichnet - und selbst PT und EU bis zum heutigen Tag weitgehend überlebt. Das ist es, was viele Fans wiederhaben wollen; und das macht in meinen Augen auch eine Aussage darüber, ob jene Fans genau das durch die PT und das EU bekommen haben.

Klar muss hier allerdings sein, dass der grundsätzliche Märchen-/Happy-End-Mechanismus nach wie vor funktionieren können muss, sonst führt es Star Wars an und für sich ad absurdum. Das heißt, es gehört nach wie vor Zauberei mit zum Storyboard, die wesentlichen Rahmengrundlagen dafür haben Obi-Wan und Yoda in der OT postuliert.
Natürlich. Für den Fall, dass es so klingen sollte: ich habe nicht das Geringste gegen die Jedi, die Macht oder Laserschwerter. Ganz im Gegenteil. Nur sind sie inzwischen einfach abgenutzt, wie weiter oben ausgeführt. Meiner Ansicht nach haben diese mythischen Elemente tausendmal besser funktioniert in der OT, als sie noch ein exklusiveres, weniger omnipräsentes Detail waren. Natürlich war Darth Vader von Anfang an dabei, aber zu Beginn der Saga hat er uns zu allererst einmal als furchterregender Befehlshaber der feindlichen Streitkräfte eingeschüchtert. Seine Fähigkeiten als Sith-Lord waren da nur noch das i-Tüpfelchen zur Perfektion des Bösewichts. Damals war es etwas Besonderes, wenn ein Laserschwert gezündet wurde, weil man wusste, dass nun etwas Gewaltiges bevorsteht. Heute.. nicht mehr. Heute zündet ein Obi-Wan Kenobi sein Laserschwert, um einen Peilsender auf ein Raumschiff zu schmeißen.

Ist es hier wünschenswert, eines der letzten und mächtigsten Bilder von RotJ, nämlich die geisterhaften Bilder von Anakin, Yoda und Obi-Wan auf die nächsthöhere Stufe zu führen?
Nur, wenn du als diese Stufe "Ruhe in Frieden" verstehst.
 
Natürlich. Für den Fall, dass es so klingen sollte: ich habe nicht das Geringste gegen die Jedi, die Macht oder Laserschwerter. Ganz im Gegenteil. Nur sind sie inzwischen einfach abgenutzt, wie weiter oben ausgeführt. Meiner Ansicht nach haben diese mythischen Elemente tausendmal besser funktioniert in der OT, als sie noch ein exklusiveres, weniger omnipräsentes Detail waren. Natürlich war Darth Vader von Anfang an dabei, aber zu Beginn der Saga hat er uns zu allererst einmal als furchterregender Befehlshaber der feindlichen Streitkräfte eingeschüchtert. Seine Fähigkeiten als Sith-Lord waren da nur noch das i-Tüpfelchen zur Perfektion des Bösewichts. Damals war es etwas Besonderes, wenn ein Laserschwert gezündet wurde, weil man wusste, dass nun etwas Gewaltiges bevorsteht. Heute.. nicht mehr. Heute zündet ein Obi-Wan Kenobi sein Laserschwert, um einen Peilsender auf ein Raumschiff zu schmeißen.

Sehe ich ähnlich, was für mich mit ein Grund ist, weshalb mich seit Jahren kaum noch ein Roman ernsthaft interessiert, und bei den Comics siehts inzwischen ähnlich aus. Egal ob Post-Endor oder alte Republik, ständig gibts den nächsten Konflikt Jedi vs. Sith. Selbst Dinge wie "Dawn of the Jedi" sind der exakt gleiche Inhalt, nur in leicht anderer Verpackung (Jed'aai anstelle Jedi bspw.).

Bei "TOR" finde ich es ganz schlimm. Ich habe das Spiel nie gespielt, aber wenn ich mir nur im Netz anschaue, wie viele Darth's, dunkle Lords und Jedi-Meister da rumgeistern und mit Superwaffen um sich schmeißen, wird mir schlecht. Dann ist jeder Sith Lord der schlimmste, den man je gesehehn hat, bis der nächste kommt.

Post-Endor gibts dann, ich weiß nicht, inzwischen 3 Sith-Fraktionen nach Palpatines Tod?

Eine der wenigen Comicreihen, die mich trotz dieser Prämisse interessierte, war "Knight Errant". Ansonsten habe ich seit "Darth Plagueis" keinen Romna mehr gelesen, und auch der war streckenweise gewöhnungsbedürftig.

Von daher kann das derzeitige EU von mir aus plattgemacht werden, mein eigener Kanon sieht inzwischen eh anders aus. Es kommt ja auch kaum was wirklich Neues heraus, und jedesmal wenn man denkt, Luke und Co. hätten endlich oft genug die Galaxis gerettet, kommt der nächste Sith oder was noch Schlimmeres um die Enke, und Alles beginnt von Neuem....
 
Ich glaube, eine der Probleme ist es, dass man die Jedi und Sith einfach zu mächtig gemacht hat. In der OT hatte man noch das Gefühl, das eine Kreatur wie der Rancor oder ein Boba Fett eine echte Chance hätte, einen Luke Skywalker zu erledigen. Ein Imperator ist sogar mit bloßen Händen einen Schacht hinunter geschmissen worden.

Damals war es noch möglich, dass ein sehr gut ausgebildetes und ausgerüstetes Individuum einem Jedi oder Sith ebenbürtig sein konnte.

Aber heutzutage sind wir gerade lächerlich weit davon entfernt. Ein Bösewicht ist praktisch nur dann eine echte Bedrohung, wenn er die Macht hat. Denn alle anderen sind für Jedi ja "keine Herausforderung mehr". Und umgekehrt wird ein Jedi nur respektiert, wenn er die Gegner plattmachen kann wie in einem Videospiel.
Es ist also gar kein Wunder, dass immer auf Jedi und Sith zurückgegriffen wird. Die Autoren haben ja gar keine andere Wahl, wenn sie einen Gegenspieler bedrohlich wirken lassen wollen oder eben einen Helden heroisch.

Manchmal kommt es mir vor, als ginge es im EU nur noch um diese Halbgötter-Gestalten und als wären alle anderen Normalos nur unwichtige Nebenerscheinungen, die eh niemanden interessieren.

Ich finde, die Macht der Jedi und Sith sollte in zukünftigen Werken einfach wieder zurückgeschraubt werden. Die Macht selbst darf ungeheuer mächtig sein, aber auf ihre Anwender muss das nicht automatisch zutreffen. Die Macht muss wieder größer und erhabener sein als ihre Anwender, voller Tücken - und nicht nur ein Werkzeug wie ein Blaster, den man nach Belieben einsetzen kann.
 
Sehe ich genauso, ich halte solche Standardformeln auch für unnötig. Deswegen habe ich The Force Unleashed nicht gespielt, eben weil es auf zig Standardformeln setzte und letzten Endes auch solche Verrücktheiten wie einen Sternenzerstörer runterholen beinhaltete. Ich kann dieses höher, schneller, weiter nicht ernst nehmen, weshalb ich auch Probleme mit Figuren wie Superman habe, die als Spiel sogar noch nie erfolgreich waren, weil sie eben langweilig sind. Und in Zeiten von The Walking Dead, wünschen sich denke ich sogar mehr den je leute wieder Bodenständigkeit zurück, womit Charaktere ja auch gewinnen. Ein Gandalf schafft es ja auch ohne Aktrobatik und viel Zauberei zu begeistern. Auch die Jedi-Sith Sache finde ich mittlerweile komplett ausgelutscht, die Verführung zur duhuhuhunklen Seite? Fällt mir schon lange schwer noch wirklich ernst zu nehmen.
 
Mein Lieblings-"Trope" ist ja bei Star Wars die Verführung zur Dunklen Seite. Am besten gefällt mir dann immer die Stelle, wo irgendjemand - ganz gleich, wer - durch scheinbar schlüssige Argumentation zur Dunklen Seite gezogen wird und dann einen Augenblick später den Befehl bekommt: "Okay, und jetzt drehe dich zu deinen Freunden/Kameraden/Familienmitgliedern um und töte sie. Es muss sein". Und der Verführte dann meistens so auf: "Hmmm... okay, das macht Sinn".

Halt so Situationen, wo man sich denkt, dass das im echten Leben niemals so zutreffen könnte. Es wirkt einfach teilweise schon schwer lächerlich :konfus:
 
Ich glaube, eine der Probleme ist es, dass man die Jedi und Sith einfach zu mächtig gemacht hat. In der OT hatte man noch das Gefühl, das eine Kreatur wie der Rancor oder ein Boba Fett eine echte Chance hätte, einen Luke Skywalker zu erledigen. Ein Imperator ist sogar mit bloßen Händen einen Schacht hinunter geschmissen worden.

Da hast du recht. Einerseits sind Jedi und vor allem Sith inzwischen lächerlich mächtig - da werden munter Planeten mit bloßer Willenskraft zerstört, Körper um Körper wie alte Unterhosen gewechselt usw. -, andererseits sind einige "normale" Figuren wie Boba oder auch der so beliebte Thrawn viel zu mächtig und entweder unfehlbar, oder fast unbesiegbar dargestellt.

Thrawns Genie z.B. war in der 1. Trilogie etwas Neues, etwas einzigartiges, aber doch auch etwas, das bezwungen werden konnte. Je mehr Romane aber über ihn gekommen sind, desto abstruser wurde sein unfehlbares Genie und sein um Jahrzehnte vorausschauendes Planen von Ereignissen, oder ein neues Versteck, vollgestopft mit seinen Experimenten wie Klone von Jedi oder Ehrengardisten.
 
Mein Lieblings-"Trope" ist ja bei Star Wars die Verführung zur Dunklen Seite. Am besten gefällt mir dann immer die Stelle, wo irgendjemand - ganz gleich, wer - durch scheinbar schlüssige Argumentation zur Dunklen Seite gezogen wird und dann einen Augenblick später den Befehl bekommt: "Okay, und jetzt drehe dich zu deinen Freunden/Kameraden/Familienmitgliedern um und töte sie. Es muss sein". Und der Verführte dann meistens so auf: "Hmmm... okay, das macht Sinn".

Halt so Situationen, wo man sich denkt, dass das im echten Leben niemals so zutreffen könnte. Es wirkt einfach teilweise schon schwer lächerlich :konfus:

Davon hat man im EU mittlerweile echt genug gesehn, bei Skywalker Sr. und Jr. fand ich diese Situation jedoch ziemlich glaubwürdig, sodass mich das in den Filmen nie groß gestört hat.
Aber allein dadurch, dass wir das Ganze bereits 2 Mal innerhalb der bisherigen Filme durchgekaut haben, wird es vermutlich (zumindest auf diese Art und Weise) nicht mehr Thema der ST sein.
 
Ich habe nichts dagegen, dass die Möglichkeit der Verführung durch die Dunkle Seite immer vorhanden ist. Ich finde es sogar gut, dass ein Jedi stets auf der Hut sein muss, die Macht
sozusagen einen gewaltigen "Haken" hat. Das ist ja das Besondere an der Macht, denn alles andere hat man so ähnlich irgendwo schon mal gesehen.

Und damit die Dunkle Seite bedrohlich bleibt, muss tatsächlich das eine oder andere Mal einer von den Guten fallen.

Mich stört es eher, wenn der Fall leichtfertig vollzogen ist und wenn der frischgebackene Sith die Dunkle Seite so schnell abstreifen kann wie seine Unterhose. Negativbeispiel: Xesh in Dawn of the Jedi. Der Kerl war sein Leben lang mit der Dunklen Seite verbandelt, dann tut ihm einmal!!! jemand was Gutes und er gerät schon ins Grübeln. So schnell kann's doch nicht gehen.

Da hast du recht. Einerseits sind Jedi und vor allem Sith inzwischen lächerlich mächtig - da werden munter Planeten mit bloßer Willenskraft zerstört, Körper um Körper wie alte Unterhosen gewechselt usw. -, andererseits sind einige "normale" Figuren wie Boba oder auch der so beliebte Thrawn viel zu mächtig und entweder unfehlbar, oder fast unbesiegbar dargestellt.

Thrawns Genie z.B. war in der 1. Trilogie etwas Neues, etwas einzigartiges, aber doch auch etwas, das bezwungen werden konnte. Je mehr Romane aber über ihn gekommen sind, desto abstruser wurde sein unfehlbares Genie und sein um Jahrzehnte vorausschauendes Planen von Ereignissen, oder ein neues Versteck, vollgestopft mit seinen Experimenten wie Klone von Jedi oder Ehrengardisten.

Diese Heroisierung kann man natürlich auch mit Nicht-Jedi machen, ist ganz klar. Boba Fett fällt mir als Beispiel ein.
Aber bei den Jedi und Sith ist das Problem mEn noch weitaus größer.

@ Geist
In so einem Fall ist das natürlich furchtbar schlecht geschrieben. Persönlich würde ich es so machen, dass es zuerst mal zu kleinen Vertrauensbrüchen von beiden Seiten kommt und sich das irgendwann bis zu richtigem Verrat aufschaukelt. Erst wenn der Protosith vollkommen desillusioniert ist und sich von seiner eigenen Menschlichkeit abgewandt hat, ist er mEn bereit für die Dunkle Seite.
Man sollte nicht irgendwelche dahergelaufenen Jedi mit kleinen Lebensproblemchen gleich zu Sith machen.
Eine erstaunlich gute Vorlage ist da meiner Meinung nach "der Pate". Wenn die PT sich am Fall von Michael Corleone was abgeschaut hätte, wäre sicher was besseres rausgekommen.
 
Diese Diskrepanzen gibt's doch in anderen Franchises auch und die sterben dadurch trotzdem nicht aus. Wenn ich in ein Spiderman-Forum gehe und frage, warum Peter Parker nicht mit Mary Jane zusammen ist, dann wird man mich auch fragen, was ich nun meine: eine der zahllosen Comicreihen? Die schrottige Fernsehserie? Sam Raimis Trilogie? Oder gar den kitschigen Amazing-Film?

Wenn das Post-Endor-EU zu einer Alternativstory wird, dann könnte das doch das Rest-EU auch zum größten Teil betreffen. Es wird oft so getan, als gäbe es bei Star Wars nicht schon haufenweise Widersprüche, Retcons und auch unterschiedliche Kanon-Qualitäten. Zählt beispielsweise irgendjemand The Force Unleashed als richtigen Kanon? Eine Serie, die nach dem Wechsel in der Führungsetage von LA mit dem offenen Ende abgemurkst wurde, dass sich Vader in Gefangenschaft der Allianz befindet?
Für mich wären die Kanon-Ebenen mit einem Reboot durch die ST um nichts weniger durchschaubar als zuvor. Alles an Begleitmaterial vor den neuen Filmen wäre halt die Alternativstory, die zusammenhängt. Alles, was die ST ausmacht und ihr entspringt, ist der definitive Kanon (von der weiteren Unterscheidung von Filmen über Büchern und Comics mal abgesehen). Danach wird's noch interessant, wie es in Bezug auf Fernsehserien und Spinoff-Filme aussieht, aber ich schätze, dass die Saga entweder mit den bisherigen sechs Filmen als wahre Geschichte weiterbesteht, in welcher die neue Trilogie ein wenig untergeordnet wird, oder aber dass die Saga letztendlich die neun Filme umfasst und alles weitere dann das Beiwerk darstellt.

Muss das Eu wirklich sterben das die ST leben kann.
 
Letzten Endes läuft es bei der dunklen Seiten viel zu häufig auf immer das gleiche Ziel hinaus, nicht nur dass halt jemand keine Lust auf die Regeln hat, nein er muss ja dann unbedingt böse werden, Macht haben wollen, Morden (am liebsten Verwandte und enge Freunde) und dazu kommt dann, dass man es dem Sith natürlich auch immer ansieht, dass er einer ist (mal von Palpatine in der PT abgesehen), am Ende kriegt man dann eine Darth Vader ohne Helm Kopie wie Darth Malgus, yeah.
 
Was mich stört ist das ständige Wechseln zwischen der Hellen und Dunklen Seite. Durch ein paar Argumente wird ein Jedi gleich zum Sith und tötet alle seine Freunde mal eben so, andererseits kann ein Ereignis einen Darksider bekehren.

Über das ständige Jedi-gegen-Sith-Getue habe ich auch schon einen Thread eröffnet. Ich hoffe, die Sith kehren in der ST nicht zurück, das würde mir zu gekünstelt und eintönig wirken.

Muss das Eu wirklich sterben das die ST leben kann.
Nicht das ganze Expanded Universe, aber ein großer (keineswegs der größte) Teil, Post-Endor wird über die Klinge springen.
Stell dir einfach ein böses vier Meter hohes sentientes aufrechtgehendes sprechendes muskulöses Schaf vor, dass mit einer dreiläufigen 30mm-Maschinenkanone in der einen und einer riesigen Streitkeule in der anderen Hand einen Haufen Star-Wars-Romane, -Comics, -Kinderbücher, -Sekundärwerke, -Hörspiele und -Videospiele vernichtet. ^^

Letzten Endes läuft es bei der dunklen Seiten viel zu häufig auf immer das gleiche Ziel hinaus, nicht nur dass halt jemand keine Lust auf die Regeln hat, nein er muss ja dann unbedingt böse werden, Macht haben wollen, Morden (am liebsten Verwandte und enge Freunde) und dazu kommt dann, dass man es dem Sith natürlich auch immer ansieht, dass er einer ist (mal von Palpatine in der PT abgesehen), am Ende kriegt man dann eine Darth Vader ohne Helm Kopie wie Darth Malgus, yeah.
Yep, genauso ist es. Palpatine und Vader sind die Vorbilder für alle Sith, Cosinga Palpatine wegen seiner Machtgier und Anakin Skywalker durch die Charakterentwicklung und vorallem das Äußere. Darth Malgus übringens ist ein Abklatsch Darth Malaks, der wiederum an Vader angelehnt ist. Xesh mit seiner modischen Rüstung ist wahrscheinlich der Trendsetter.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Letzten Endes läuft es bei der dunklen Seiten viel zu häufig auf immer das gleiche Ziel hinaus, nicht nur dass halt jemand keine Lust auf die Regeln hat, nein er muss ja dann unbedingt böse werden, Macht haben wollen, Morden (am liebsten Verwandte und enge Freunde) und dazu kommt dann, dass man es dem Sith natürlich auch immer ansieht, dass er einer ist (mal von Palpatine in der PT abgesehen), am Ende kriegt man dann eine Darth Vader ohne Helm Kopie wie Darth Malgus, yeah.

"Böse werden" gehört halt irgendwie dazu, sonst würde es nicht die Dunkle Seite heißen. Sie steht ja auch symbolisch für all das Dunkle in uns.

Ich versteh aber nicht, warum die Sith immer dasselbe Ziel haben müssen. Galaxisherrschaft ... wie öde. Es gibt zu wenige Sith-Forscher, Sith-Casanovas oder Sith-Spione. Ein Sith sollte etwas Besonderes und Einzigartiges an sich haben. Diese Behauptung, dass alle Sith immer die Weltherrschaft anstreben müssen, ist doch Unsinn. Wo bleibt da der Individualismus?

Deswegen gefallen mir die Knight Errant Comics auch recht gut. Da werden Sith und Jedi zwar auch übertrieben dargestellt, aber die Sithlords, die darin vorkommen, haben teilweise sehr ungewöhnliche Motivationen.

Aber die Jedi haben ja ähnliche Probleme. Von den PT-Jedi könnten viele als Klone voneinander durchgehen, wenn man das Aussehen weg ignoriert.
 
"Böse werden" gehört halt irgendwie dazu, sonst würde es nicht die Dunkle Seite heißen. Sie steht ja auch symbolisch für all das Dunkle in uns.
Wie man es nimmt. Ich finde, damit schränkt man sich ganz extrem ein, was Schwarz-Weiß-Malerei und mögliche Abstufungen dazwischen angeht. Die Realität - also unsere Realität - ist nun mal, dass sehr vieles grau und auch dunkelgrau ist. Wenn ein Vater den Mörder seines Kindes niederschießt, ist das dann böse? Wut, ja, Rache, ja, aber wirklich böse? Oder ungerecht? Ich finde, das kann man nicht definitiv beantworten.

Man könnte nun argumentieren, dass dies in den Filmen sehr wohl S/W-malerisch gehandhabt wird. Das ist aber nur bedingt richtig. Palpatine selbst stellt als Imperator wohl das personifizierte Böse dar und das ist auch in Ordnung so. Ebenso, wie Vader als das nahezu Ultimative betrachtet wird - weil er ja eben von genau dieser Person korrumpiert und kontrolliert wurde. Aber das sollte eine Ausnahme sein und nicht die Regel. Zumal ja Luke auch bewiesen hat, dass selbst Vader, den Ben als unwiederbringlich verloren ansah, zurückkehren konnte. Böse ist also scheinbar nicht immer gleich böse. Es heißt ja, dass sich in Wirklichkeit niemand dazu entscheidet, böse zu sein... und mit Ausnahme des Imperators vielleicht finde ich, dass das in Star Wars auch zutreffen sollte. Jemand geht nicht auf die Dunkle Seite, um böse zu sein, sondern höchstens, weil er glaubt, das Richtige zu tun. Wenn ich beispielsweise Count Dooku hernehme, so glaube ich, dass der von seinen politischen und moralischen Idealen durchaus überzeugt ist. Er weiß, dass er auf der Dunklen Seite ist, aber er hält sich selbst wohl nicht für böse.

Ich finde also, dass es sich dementsprechend viele Autoren zu einfach machen. Sie lassen eine Figur aus vielleicht logischen, lauteren oder noblen Motiven zur Dunklen Seite fallen - und sobald das geschafft ist, scheint es keine Grenzen mehr für die bösen Taten zu geben, weil die Figur ja auf die Dunkle Seite übergetreten ist. Das finde ich echt billig und unglaubwürdig und ist etwas, was dringend abgeschafft gehört.
 
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