icebär
♥ ♥ Pusteblume ♥ ♥
@icebär:
Würde die Annulierung der Zahn-Romane die Notwendigkeit für die kanonische Existenz des Outbund-Flugs nicht ohnehin drastisch reduzieren?
Meiner Ansicht nach würde die Annulierung der Thrawn-Trilogie erhebliche "Schockwellen" durch das gesamte EU treiben.
Alles, was nach diesen Büchern kommt, ist eh hinfällig, aber eben auch ein riesengroßer Haufen von Ereignissen, die bis in die Klonkriege und damit direkt zu Vader und Palpatine selbst zurück reichen. Nimmt man Thrawn aus der Gleichung, dann ist nicht nur das Post-Endor-EU im Eimer, sondern ebenfalls auch das PT-EU, weil unnötigerweise ein Loch in Handlungsabfolgen gerissen würde, welches in letzter Konsequenz durch einen Ersatz-Thrawn ausgefüllt werden müsste.
Selbst wenn man hier einfach nur "Infinities" auf die Romane draufklebt, so macht es eine konsequente Unterhaltung wie "Was ist der Republik-Allianz-Thrawn eigentlich für eine Person?" völlig absurd, weil für alle Zeiten auf einmal zwei völlig widersprüchliche Personen mit dem selben Namen auf der Bildfläche sind, von denen der Großadmiral diejenige ist, die erheblich besser ausgearbeitet und nachvollziehbar ist, die Filmversion aber kanonisch.
Dann gibt es halt das Standard-Argument, dass der Großadmiral nicht kanonisch ist, das würde aber trotzdem nicht das Geringste daran ändern, dass jedes mal, wenn der Allianz-Thrawn thematisiert würde, auch sein imperiales Gegenstück ausdiskutiert wird. Das Ergebnis sind meiner Meinung nach noch deutlich schlimmere Diskrepanzen zwischen den Fanlagern, als es bei PT und OT je sein könnte.
EDIT:
Zu deiner Ausgangsfrage: Wenn Thrawn zu "den Guten gehört", dann ist niemand da, der die extragalaktische Expedition in der Vergangenheit stoppt. Palpatine hätte auch jemand anderen mit der Zerstörung des Outbound Flight Projects beauftragen müssen. Ein pikantes Detail ist es, dass Thrawn und Palpatine sich zu diesem Zeitpunkt bereits der Bedrohung durch die Yuuzhan Vong bewusst sind. Somit erlangt die Ausrufung des galaktischen Imperiums und die darauf folgende Aufrüstung eine völlig neue Interpretationsebene, denn plötzlich hat die Machtergreifung, der Klonkrieg und der Jedi-Purge einen tieferen Sinn. Das ist zwar alles erst im Nachhinein durch Retcons und die NJO entstanden, aber es passt im großen und ganzen viel besser zum Mastermind Palpatine, dass er die politische Macht nicht nur um der Macht selbst willen und/oder aus Rachegründen ergriffen hat.
Wäre das Outbound Flight Project nicht gestoppt worden, dann wäre diese Expedition womöglich den Yuuzhan Vong begegnet und mit den Invasoren auf den Fersen in die GFFA zurück gekehrt, noch bevor eine ausreichende Streitmacht und ein Todesstern bereit gestanden hätten.
Hier muss man sich wirklich fragen, ob die Yuuzhan Vong-Invasion einem zentralisierten und gleichgeschaltetem Imperium mit einer Superwaffe und einem imperator, der Quasi-Unsterblichkeit erlangt hat, hätte Stand halten können.
Dieser ganze (durchaus von mir konstruierte) Story-Arc zu PT-Zeiten ergibt nur solange einen Sinn, solange das Post-Endor-EU und auch die NJO noch bestand haben. Ansonsten gäbe es nur jede Menge roter Fäden, die ins Nichts verlaufen, ließe man nur eine teilweise Auslöschung des EU zu.
Daher mein Fazit: Entweder ganz, oder eben gar nicht. Wobei ich deutlich zu letzterem tendiere, denn 9 Filme können für sich funktionieren, ohne, dass man gleich mehr als zwanzig Jahre EU in Buchform zum Teufel jagt.
Nein, das verstehst Du falsch. In Geists Szenario gäbe keine Retcons in Bezug auf das EU mehr, denn das EU wäre ein Paralleluniversum, zu dem beliebig viele Widersprüche bestehen können.
Die eigentliche Quizfrage lautet doch, wie viele Widersprüche es braucht, bis die Leute entnervt Star Wars den Rücken kehren, bzw. sich nur noch oberflächlich mit Star Wars beschäftigen, weil jedes tiefere Eintauchen in die Materie durch den plötzlich neuen Infinities-Status des EU sinnlos würde?
Mal ketzerisch auf den Punkt gebracht: Ins Kino gehen => Frage im Forum stellen => keine ausreichende Antwort erhalten, da Non-Canon => Franchise vergessen.
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