Bingo. Wenn du jetzt von meiner Sicht der Dinge ausgehst, die das Bein als jenseits jeder Rettung verfault betrachtet, würdest du einer Amputation also zum Wohl des Körpers zustimmen?
Wenn dem so wäre, ja, aber davon ist das EU aus meiner Sicht weit entfernt.
Damit sind wir wieder bei der Geschmacksfrage, die wir nicht lösen können. Ich würde aber annehmen, dass die LFL-Verantwortlichen von Deinem Geschmack weiter entfernt sind als von meinem, da die diese Bücher ja herausgebracht haben.
micah schrieb:
Und in dem Fall spräche einiges dafür, das alte EU nicht weiterzuführen und sich auch die Investitionen für Neuauflagen existierender Werke zu sparen: Zwei Kontinuitäten zu pflegen macht doppelt so viel Arbeit wie eine.
Zweimal Null ist immer noch Null...
Wenn Deine Aussage sein soll, dass bisher null Aufwand in die Pflege der Kontinutiät gesteckt wurde, ist das natürlich schlicht und einfach falsch.
Du magst es als Null empfinden, weil immer wieder kleinere oder größere Fehler vorkommen und manchmal auch absichtlich gegen bestehende Fakten verstoßen wird. Dennoch existiert der Aufwand - wenn er es nicht täte, hätten wir noch ganz andere Kontinuitätsprobleme.
Ich weiß ja nicht, wie du dir das bei einem eBook vorstellst, aber sofern der Formatwechsel nicht aus unerklärlichen Gründen in eine neuartige Sprache oder ein anderes Alphabet erfolgen sollte, ist da eigentlich kein damit verbundener Aufwand vorstellbar, der eine lässige Anpassung innerhalb eines Nachmittags übersteigt. Mit großzügiger Kaffeepause. Und ein paar Partien Bowling nebenbei. Zudem ist anzunehmen, dass sich für sowas und Kopierschutzmaßnahmen nicht die Autoren des Buches verantwortlich zeichnen, sondern die Verlage, die's herausgeben.
Wo habe ich denn von den Autoren gesprochen? Die Autoren haben weder was zu sagen, noch etwas zu tun, nachdem sie ihre Manuskripte mal abgeliefert haben, das ist klar.
Was genau technisch bei einer Konvertierung von eBooks in hypothetische zukünftige Formate und Kopierschutzmaßnahmen erforderlich ist und wie aufwändig das ist, weiß ich in der Tat nicht. In der Regel ist es aber so, dass jede Investition, und sei es eine noch so kleine, in etwas, das als "tot" angesehen wird, eine riesige Hemmschwelle ist.
Und bevor das jetzt wieder kommt: Ich will damit nicht aussagen, dass das alte EU bei Etablierung eines neuen EU "tot" ist, weil es so schlecht und das neue so gut ist. Sondern schlicht, weil es nicht das EU ist, das "gültig" ist. Neufans, die über die Sequels zu SW kommen, werden natürlich in erster Linie wissen wollen, was in der Galaxis passiert ist, in dem die Filme spielen, und nicht, was in einer hypothetischen Parallelgalaxis hätte passiert sein können.
Am liebsten wäre mir nopch dass sie es nach den Vong Kriegen ansätzen würde, man könnte ja in den TExt alles was bisher passiert ist wie den Vong Krieg kurz anschneiden, und dann macht man nach The Clone Wars eine Animated Serie die heist: The Yuuzhan Vong Wars
Das wäre doch der Hammer.
Man könnte bei einer solchen Serie sogar weitgehend Kollisionen mit den NJO-Büchern vermeiden, indem man wie bei den Invasion-Comics eine Geschichte abseits des Roman-Handlungsstrangs erzählt, in der die "Stars" rund um die SkySolos nur kleine Cameos haben. Und Invasion liegt auf Eis, hmmmm...
Wenn es nur ein paar Unterschiede gibt, wie etwa, dass Chewie noch lebt, kann man mit Retcons sicher einiges vom derzeitigen EU bewahren. Wenn aber z.B. das Imperium nicht mehr existiert, hilft wohl nur ein klarer Schnitt.
Das Imperium ist das kleinste Problem. Es wurde nach dem Friedensvertrag in HoT auch in der NJO lange Zeit gar nicht erwähnt und kam erst wieder auf den Plan, als man aktiv Kontakt suchte, um gegen den übermächtigen Feind zusammenzuarbeiten.
Wenn die Sequels das Imperium nicht verwenden, brauchen sie es einfach nicht zu erwähnen. Dann gibt es eben einen Roman, der beschreibt, wie es sich unter Vitor Reige aus der GA löst und in seinen kleinen Teil der Galaxis zurückzieht, und gut ist.
Eines steht für mich jedenfalls fest: Man kann nicht von den Drehbuchautoren verlangen (GL und Aarnt), dass sie sich sklavisch an hunderte von Büchern halten. Das würde die kreative Freiheit einfach zu sehr einschränken.
Ich finde, man kann von ihnen verlangen, einige grundlegende Voraussetzungen aus dem EU zu berücksichtigen und dank ihres kreativen Talents in der Lage zu sein, von diesem Punkt aus frei in die Zukunft erzählen zu können.
Jacens Fall kann man vermutl. gerade deswegen nicht bringen, weil es der PT zu sehr ähnelt.
Da stimme ich ausnahmsweise mal zu. Jacens Fall hat mir in Romanform schon nicht sonderlich gefallen, das brauche ich nicht nochmal als Film. Generell möchte ich ausdrücklich keine Buchverfilmung. Die ganzen Diskussionen um Umsetzung, Kürzungen, Änderungen, Dazuerfindungen usw. usf. die mit Buchverfilmungen einhergehen, brauche ich nicht auch noch bei SW.
Ich nehme an, ein paar Persönlichkeitsmerkmale könnte man auch übernehmen. Wenn Jaina zum Beispiel im EU generell ein lebhafter Charakter ist und sich gerne in ein Raumschiff reinsetzt, (weiß nicht, ob das stimmt) spräche ja nichts dagegen, dass sie ein bisschen jünger (um die zwanzig) in der ST aufkreuzt. Ähnlich kann man auch mit anderen Figuren verfahren, wie z.B. Jacen. Charakterliche Grundzüge übernehmen, die Biografie nach Bedarf verändern und schon passen sie vielleicht in die ST.
Nein, da muss ich ehrlicherweise sagen, auf so eine "Pseudo-EU-Berücksichtigung" kann ich verzichten. Dann lieber eine komplett neue Galaxis mit komplett neuen Figuren, die vollkommen anders ist als die "bekannte" EU-Galaxis, damit es auch wirklich etwas Neues zu entdecken gibt.
In jedem Fall kann ich mir eine "Galaktische Allianz" gar nicht vorstellen, nicht einmal ansatzweise. Es wäre entsetzlich verwirrend für den normalen Zuschauer, wenn die einstigen Rebellen plötzlich mit den Erzfeinden in einem Boot sitzen, egal, wie man das erklärt.
Überhaupt kein Problem: Die "Galaktische Allianz" kann sich in den nächsten Büchern noch auflösen, das Imperium sich in seine Region zurückziehen (siehe oben).
"Einen Solo- oder Skywalker-Enkel als Protagonist zu nehmen wäre auch problematisch, weil sich die Zuseher automatisch fragen würden, was mit der Generation dazwischen so los war. Das sind Fragen, an die man in der ST aber nicht ohne weiteres Screentime verschwenden könnte."
Ebenfalls kein Problem: Entweder, die "Zwischengeneration" ist noch da, tritt aber nicht als Haupt-Protagonist auf, sondern in einer unterstützenden Mentorenrolle. Oder es fällt irgendwo mal ein Nebensatz. "Als dein Vater damals starb..."
Ich verstehe immer noch nicht, warum einige überzeugt sind, dass Filmseher nicht damit klarkommen, wenn ihnen aus der Vergangenheit nur einzelne Brocken bekannt sind und ihnen die Informationen, die sie bekommen, auch erst häppchenweise gefüttert werden.
Ich habe vor ein paar Tagen zum ersten Mal "I, Robot" gesehen. Über lange Strecken des Films hat man keine Ahnung, was den Polizisten traumatisiert / gegen die Robots aufgebracht hat und was seine besondere Beziehung zu dem toten Wissenschaftler ist. Und auch nach Ende des Filmes ist nicht geklärt, wie der Polizist seinen linken Arm verloren hat, was zu dem Kontakt mit dem Wissenschaftler führte (ich hatte nicht den Eindruck, dass es bei dem Autounfall war, bei dem der Robot das Mädchen nicht rettete). Ist "I, Robot" deswegen ein schlechter Film? Für mich jedenfalls haben gerade die "Twists", die nach und nach enthüllt werden, und die Mysterien, die Mysterien bleiben, den Film gut gemacht.
Nehmen wir an, Allana Solo ist die Haupt-Protagonistin. Macht alles mögliche durch, Verlockung der dunklen Seite, etc. pp. Zu Beginn ist dem Zuschauer nur bekannt, dass ihr Vater ein Sohn von Han und Leia und tot ist. Und dann kommt irgendwann die Enthüllung (jedenfalls für die Nicht-EU-Kenner): Ihr Vater wurde zum Sith. Damit bekommt ihr Schicksal schlagartig eine ganz neue Dramatik.
50 Jahre nach Palpatines Tod ist ebenfalls eine problematische Zeit, weil Jaina dann um die 40 wäre, wenn ich mich nicht irre. Ich bezweifle stark, dass sie uns so alte Skywalkers (oder Solos, was auch immer) einfach vor die Nase setzen werden.
1. Wir sind noch nicht bei 50 Jahre nach Palpatines Tod / Endor, in Frage kommt der Zeitraum ab 45 Jahre nach Yavin. Da ist Jaina 36.
2. Han und Lando sind in RotJ 33 bzw. 35. Obi-Wan ist in RotS 38. Ist das ein Problem?
3. Es gibt keinen Grund, auf ihrem genauen Alter rumzureiten. Einfach mit einer attraktiven, jung wirkenden 30+jährigen Schauspielerin besetzen und ansonsten deutlich machen, dass sie schon einiges an Erfahrung hat, so wie eben Obi-Wan in RotS wirkt.
Abgesehen davon gehe ich auch nicht davon aus, dass Jaina Haupt-Protagonistin sein wird, sondern vielmehr eine wichtige Nebenfigur, wie eben Obi-Wan. Als zentrale, jugendliche Helden stehen Ben Skywalker oder Allana Solo zur Verfügung.
Seit dem Chloe Moretz-Gerücht kann ich mir Allana immer besser vorstellen. Sie könnte zu Beginn als das verwöhnte, nervende Hapan-Prinzesschen gezeigt werden, zu dem sie in den letzten EU-Büchern entwickelt wurde. Dann gibt es dort entweder einen Putsch einer konkurrierenden Familie oder eine Revolution in Richtung Demokratie (diese grässliche Gesellschaftsform gehört schon lange mal abgeschafft
) und sie verliert alles. Jede Menge Möglichkeiten für Charakterentwicklung und ein paar interessante Parallelen zu Luke, Anakin und auch Leia...
Extrem wichtige Plotwendungen offscreen zu behandeln ist ohnehin schon sehr schwierig. Es gefällt vielen Zuschauern nicht. Wenn aber eine ganze Generation "übersprungen" wird, ist das fast unverzeihbar. Immerhin wollen die Zuschauer ja sehen, wie Jaina beispielsweise zur Jedi wird, welche Kämpfe sie durchstehen muss, wie sie ihren Mann kennenlernt, etc. Eine Nacherzählung hätte einfach nicht dieselbe Wirkung, wie diese Lebensstationen direkt zu zeigen, sie wäre im Endeffekt unbefriedigend.
Man hat aber doch beispielsweise auch nicht gesehen, wie Qui-Gon zum Jedimeister und Obi-Wan zu seinem Schüler wurde, wie Leia zur Senatorin, Han zum Schmuggler, Chewie zu seinem besten Freund und Lando zum aalglatten Geschäftsmann wurde, wie der Falke seinen Besitzer wechselte etc. pp. Alles Dinge, die man im Film als Fakten an den Kopf geworfen bekommt oder deren Erklärung höchstens angedeutet wird.
Diese Vorgehensweise ist in Filmen vollkommen normal. Und im Fall von Jaina hätte der normale Kinogänger sogar die Möglichkeit, sich auf der Stelle alles zu erlesen, was ihn an ihr interessiert (siehe unten).
Nach der hier angewendeten Logik dürfte in keinem Film jemals eine Figur vorkommen, die vor der Filmhandlung schon irgendetwas erlebt hat.
Das Setting der Charaktere und der Umwelt muss erst einmal etabliert werden. Wir müssen die Leute doch erstmal kennenlernen bevor man ihnen gewichtige Handlungen zu dichtet.
Und warum nochmal fällt dieses Problem bei für Sequels neu erfundenen Charakteren weg?
Aber mich wundert es überhaupt das die ganze Post Endor Ära dann noch nicht Non Canon erklärt worden ist.
Vielleicht, weil es außer ein paar EU-Hassern niemand vorhat.
Sowie den normalen Kinogänger. Das ist immerhin die Masse, welche entscheidet ob der Film erfolgreich und grandios erfolgreich wird. Diesen Leuten muss man einen Film servieren der verständlich und nachvollziehbar und niemanden überfordert mit Infos über Geschehnisse von 30 oder gar 50 Jahren. Unterschätzt nicht was alles erklärt werden müsste und was der Kinogänger sich fragen würde wenn das EU Einfluss auf die Gegebenheiten der Story und dem Setting des Films nehmen würde wie bspw. Charaktere wie Jaina Solo oder Ben Skywalker.
Nein, es muss nicht besonders viel erklärt werden und vieles von dem, was erklärt werden müsste, müsste mit virtuellen, unbekannten Ereignissen zwischen der OT und der ST genauso erklärt werden.
Was ist denn der Unterschied für den normalen Kinogänger, ob er Jaina Solo sieht oder die Tochter von Luke Skywalker, die viele hier aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen (aufgrund
dieses vollkommen nichtssagenden Tweets von einem Blogger, der vermutlich keinerlei Insiderwissen hat?) schon definitiv als Hauptfigur erwarten?
Keiner, denn der normale Kinogänger weiß über
beide Figuren am Anfang des Filmes nichts. Der Film muss ihm alles liefern, was er für das Verständnis der Figur und ihrer Entscheidungen braucht.
Der Unterschied ist: Bei Jaina kann er sich sofort nach dem Film an den Rechner setzen und entweder auf Wookieepedia Jainas Lebensgeschichte nachlesen oder sich bei Amazon sämtliche Bücher mit ihr bestellen. Bei Tochter Skywalker fände er bei Wookieepedia nur die Informationen, die er sich sowieso schon aus dem Film ableiten konnte. Bis er soviel über sie herausfinden kann wie über Jaina, müsste er Jahre abwarten.
Ehrlich gesagt zweifle ich daran, dass sich da überhaupt jemand mit auseinandersetzt und sagt: " Eh, sorry Chewie ist Tod und Lukes Frau heißt Mara Jade."
Das sind aber wirklich sehr grundlegende und bedeutsame Fakten, die schon in der gröbsten EU-Zusammenfassung enthalten sind. Problematisch sind eher die "kleinen", weniger wichtigen Fakten, die leicht übersehen werden.
Und für diese Aufgabe gibt es bei LFL in der Tat Leute, die bisher die Buchautoren entsprechend beraten haben - die können genauso gut Michael Arndt beraten.
Die damalige Antwort (1999 vor TMP Kinostart) bekommt ihr hier
News On the Release of Star Wars The Phantom Menace pt.4 of 5!! - YouTube
(ab 00:50 Min)
Sehr interessant, Vielen Dank für den Link!
Für die nicht des Englischen Kundigen:
"Ich habe nicht die leiste Idee, was in den Sequels passieren wird und ich bezweifle, dass sie jemals gemacht werden, denn dann wäre ich 90 Jahre alt."
Micah