Das machen solche gesellschaftlichen Überbauten eben, sie lassen die Dinge komplizierter erscheinen als sie sind.
Nicht nur erscheinen. Sie sind komplizierter.
Natürlich kann sich jeder Marxist oder Neoklassiker schön auf seiner einfachen Idealtheorie ausruhen und glauben sie wäre real. Das ist sehr bequem.
Aber die tatsächlichen Möglichkeiten und Machtgefügen sind oft etwas vielschichtiger.
Die Antwort darauf müsste meines Wissens irgendwo in dem Skypezitat stehen.
Wäre nett, wenn das wichtige rausfilterst.
Einfach alles. Eine Trennung nach Nationen ist wegen Globalisierung nicht wirklich zielführend, würde Europa nicht so viele Güter importieren wäre der Anteil der Industrie hier größer. Es ist eben eine Verlagerung der Industriearbeiter an den Arsch der Welt.
China macht einfach nur durch, was Europa schon im 19. Jhd. hatte, aus einer Agrarwirtschaft wird eine Industriegesellschaft. Auch China importiert sehr stark und auch sehr stark von der Exportnation Deutschland und belebt damit wiederum unsere eigene Industrie. (Nachfrage nach Industriemaschinen z.B.). Diese Straße ist keine Einbahnstraße.
Wenn ich aber über den Dienstleistungssektor sprechen möchte, dann spreche ich nicht über den Ex- oder Import von Gütern.
Kommt auf die Größe des Betriebs an, und wenn nicht wie sollte der Kapitalist dann Profit machen?
Wer sagt, dass die marxistische Theorie der Weisheit letzter Schluss ist? Die marxistische Theorie ist vor anderen Verhältnissen, vor dem Hintergrund der Industrialisierung entstanden.
Der Besitz an Produktionsmittel spielt hier im Vergleich zu klassischen Sektoren und zum Wert der Leistung und dem Preis kaum eine große Rolle. Beim Friseur vielleicht noch ein klein wenig mehr als beim angestellten Unternehmens- oder Steuerberater oder allgemein teureren Diensleistungen.
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Was im Marxismus z.B. auch fehlt ist neben der Arbeit der originäre Produktionsfaktor natürlicher Ressourcen.
Man ist so lange kein Kapitalist, wie man selbst auf Lohnarbeit angewiesen ist. Heißt man ist Kapitalist wenn man Eigentum an Produktionsgütern hat und (deshalb) nicht auf Lohnarbeit angewiesen ist um zu überleben. Beide Bedingungen müssen erfüllt sein, nur bei ersterer wäre eben schon jeder Aktionär mit einem Anteil einer, nur bei zweiter wäre jedes Kind, jeder Rentner und jeder sonstwie Invalide Kapitalist. Ein Lohnarbeiter ist schlicht jemand der seine Arbeitskraft verkaufen muss um zu überleben.
Und was machen wir mit dem Rest, der weder Eigentum an Produktionsgütern hat, noch ein geringes Einkommen aufweist?
Meinst du nicht, dass eine Zweiteilung der Gesellschaft ein wenig zu simpel ist?
Beispiele bitte? Mir fallen grad keine ein.
Stark bei britischen Unternehmen.
Bei Deutschen fiele mir Adidas ein, 81% von Adidas sind in Streubesitz.
Hedge-Fonds : Tabelle: Streubesitz bei Dax-Unternehmen - WirtschaftsWoche
Das ist aber nicht zwingend etwas Gutes fürs Unternehmen. Weil solche Anleger häufig keine langfristigen Interessen am Unternehmen haben und keine aktive Kontrolle des Vorstands betreiben. Allerdings kann dieser Eigentümer jeder sein, der muss nicht automatisch von seinen Anteilen leben können.