Tagespolitik allgemein

Medien und Altparteien sind seit der Gründung der EU in die massiv links autoritäre Ecke marschiert.

Seit Gründung der EU? Ernsthaft? Wann soll denn diese linke Politik seit Gründung der der EU stattgefunden haben? Seit Gründung der EU, aber spätestens mit dem Fall des eisernen Vorhangs wurde eine massive neoliberale Politik gefahren, mit Abbau des Sozialstaates, Aushöhlung von Arbeitnehmerrechten, Privatisierung der Grundversorgung usw. usf.


Wer bereit ist, mit den Kommunisten zu koalieren, der verhöhnt meiner Meinung nach die Opfer der SED Diktatur in der DDR und spuckt auf die Gräber der Mauertoten. Das ist für mich absolut unterste Schublade, ich will sogar sagen, das ist menschlicher Abschaum. Und da ist es mir auch egal, ob wir über AfD, CDU, SPD, Grüne, FDP oder sonst jemanden reden. Was diese Ideologie angeht, mache ich keine Kompromisse.

Ich kann mich noch erinnern, dass viele Ossis in den 90ern der PDS Wahlergebnisse jenseits der 20% beschert haben, um es "denen im Westen" mal zu zeigen. Da war man dann offensichtlich nicht so schüchtern, Kommunisten zu wählen. Witzigerweise sind das oft die gleichen Leute, die heute bei der AfD ihr Kreuz machen, um es "denen im Westen" mal zu zeigen. :rolleyes: Ich glaube bei vielen Menschen in der ehemaligen DDR lag ein gewaltiges Missverständnis hinsichtlich der Wiedervereinigung vor, welches bis heute nicht überwunden ist. Man dachte offenbar, dass man seine kleine Wohlfühldiktatur, die sich vollumfänglich um einen kümmert irgendwie behalten kann, aber trotzdem harte Devisen, Südfrüchte und Autos mit Viertaktmotor bekommt. Sicher sind nicht alle so, und ich kenne auch genügend Leute aus Neufünfland, die problemlos in der Bundesrepublik angekommen sind, aber scheinbar besteht bei vielen noch immer der Hang dazu, ihr Heil bei autoritären Parteien zu suchen, die ihnen genau das Beschriebene versprechen.

Das kann sein. Habe ich jetzt so genau nicht nachgelesen, ich vertraue dir mal. Aber warum erwähnst du das?

Er erwähnt das, weil Deine Aussage hinsichtlich der Abstimmung über die Wiedervereinigung offenbar recht symptomatisch für Deine sonstige politische Bildung sein dürfte. :verwirrt::zuck:
 
@Aleron Blackthorne Ich will mal auf ein paar deiner Argumente Die Linke wird vom Verfassungsschutz beobachtet und
Das stimmt so nicht.
Nur noch Teile der LINKE wie zum Beispiel die Kommunistische Plattform werden überwacht.
Selbst der gefährlichste Politiker der LINKE , der Stalinist Bodo Ramelow, der mehrfach den Blutsäufer Dimitrof in der Jungen Welt verherrlicht hat, darf laut Urteil des Bundesverfassungsgericht nicht mehr überwacht werden.
 
Das stimmt so nicht.
Nur noch Teile der LINKE wie zum Beispiel die Kommunistische Plattform werden überwacht.
Selbst der gefährlichste Politiker der LINKE , der Stalinist Bodo Ramelow, der mehrfach den Blutsäufer Dimitrof in der Jungen Welt verherrlicht hat, darf laut Urteil des Bundesverfassungsgericht nicht mehr überwacht werden.
Ja, stimmt, Teile der Linken werden beobachtet, nicht die ganze, danke für die Präzisierung!
Allerdings stellte das Bundesverfassungsgericht 2010 fest, dass es nicht rechtens ist, Abgeordnete generell ohne spezifischen Verdacht zu überwachen. Im Gegensatz zur AfD (und ja, man kann darüber jetzt streiten), bekennt sich ein großer Teil der Linken zur Demokratie und distanziert sich von extremen Positionen. Das zum Beispiel macht die AfD nicht und sie bekennt sich eben nicht zu freiheitlich-demokratischen Grundsätzen.
Was Ramelow und Dimitroff betrifft, kann ich ohne Quellen gar nichts sagen. Dass er der gefährlichste Linke sei, halte ich aber auch für deine subjektive Meinung. Ich lese die "Junge Welt" nicht und hab in der Suche nichts gefunden. Daher weiß ich nicht, was an deiner Aussage dran ist.
Der Volksverpetzer hat aber zum Thema Ramelow und Stalinismus einen interessanten Artikel geschrieben.
Das alles heißt weder, dass ich Bodo Ramelow mag, noch sonst was. Aber diese "X IST Y" Aussagen ohne Belege? Nein.
 
@Aleron Blackthorne
Thema AfD und BSW:
Also BSW kann sich Zusammenarbeit mit der AfD vorstellen. Und die beiden werden zusammenarbeiten wenn ihnen das regierungsverantwortlich ist.

Das BSW fährt da einen ziemlichen Schlingerkurs. Einerseits gibt's so Andeutungen wie von dir verlinkt, angeblich gibt's aber eine Brandmauer zur AfD was eine Regierungskoalition angeht. Wir müssen halt abwarten, wie die Wahlergebnisse dann sind und was die Parteien dann machen. In 2 oder 3 Monaten (je nachdem, wie lange das Nachwahlgezeter halt geht), wissen wir dann mehr.

https://www.nzz.ch/international/di...chland-regieren-doch-wollen-sie-es-ld.1836176
Im übrigen ist diese Empörung über die Kommunisten von BSW und Linke schon interessant. Bei der AfD liest man nicht so eine krasse Distanzierung, dabei wurde AfD Mann Höcke erst vor kurzem wieder zu einer saftigen Geldstrafe wegen Nazi Parolen verurteilt.

Kommunisten sind für mich nun einmal ein rotes Tuch. Was die AfD angeht, sehe ich da keine kommunistischen Tendenzen. Was ich oben zu Koalitionen mit Kommunisten gesagt habe, gilt selbstverständlich auch für die AfD.

Was Höcke angeht. Ich habe mich mit dem Kerl bisher nicht wirklich beschäftigt. Seine Frisur finde ich etwas komisch, aber ich selbst bin jetzt auch nicht gerade ne 10/10 was die Optik angeht, also sei's drum. Das TV Duell letztens habe ich mir aber gegeben. Das fand ich etwas schwach. Der CDU Mann hat zum Beispiel darauf rumgeritten, dass Höcke nicht in Thüringen geboren ist und da denke ich mir...geht's noch? Jetzt ist Diskriminierung wegen der Herkunft auf einmal okay? Warum ist das gerade überhaupt wichtig? Haben die keine Sachthemen? Aber vielleicht ist das ein Ding in Flächenländern? Also hier in Berlin gibt's schon ewig führende Politiker, die hier nicht geboren sind, das ist ziemlich normal hier. Willy Brandt wäre da ein prominentes Beispiel, vielleicht das größte. Der war hier mal Regiergender Bürgermeister, also Ministerpräsident. Na jedenfalls fand ich es komisch, dass Höcke da so sein Ding durchziehen konnte, obwohl es ja schon recht deutlich 3 gegen 1 war.

Die Landespolitik interessiert mich außerhalb meines eigenen Bundeslandes grundsätzlich nicht allzu sehr. Ich kenne den Videomitschnitt, dass das eine der verbotenen Naziphrasen ist, war mir persönlich nicht bekannt. Aber dass die Phrase auf der Verbotsliste steht, ist ja unstrittig, wenn ich das richtig verstehe. Was ich nicht verstehe, dass die Phrase von anderen Leuten genutzt werden darf, Höcke hatte doch da so ne Retourkutschenaktion versucht und...ne Spielerfrau oder sowas angezeigt, die das auch gesagt hatte? Wurde ja abgeschmettert mit der Begründung, sie hätte das nicht gewusst. Da frage ich mich dann schon, seit wann Unwissenheit vor Strafe schützt, das fand ich dann doch befremdlich. Na jedenfalls, der Richter wird schon richtig geurteilt haben und wenn nicht, wird man das in der Berufung ja wohl feststellen. Ich glaube, Höcke will in Berufung gehen. Die Urteilsbegründung "er hätte das als Geschichtslehrer wissen müssen"...also ich weiß nicht, hätte wissen müssen, ist für mich kein Beweis. Da hätte die Staatsanwaltschaft schon irgendwie einen Nachweis erbringen müssen, dass er im Studium zum Beispiel über derlei mal ne Vorlesung hatte oder so.

Wo wir schon dabei sind. Warum zetern die bitte so mit dem Verbotsverfahren rum? Die Partei wird ja nun nicht erst seit gestern vom Bundesverfassungsschutz und auch diversen Landesbehörden durchleuchtet, kann man da das Verfahren nicht mal so langsam anstreben? Da wird's ja wohl mehr geben als eine Höckephrase. Ich rede von Aktenbergen. Ich meine, man hört ja auch immer wieder von Skandalen in der Jugendorganisation...Junge Alternative oder so? Wie gesagt, Landespolitik ist nicht so mein Ding (und Jugendorganisationen altersbedingt halt noch weniger) und hier in Berlin spielt die AfD halt bisher auch einfach gar keine Rolle. Ich wüsste so spontan nichtmal auch nur den Namen eines einzigen Berliner AfD Politikers.

Also bitte, macht einfach endlich das Verbotsverfahren und schafft da klare Verhältnisse. Ich meine da jetzt nicht dich, ich meine die etablierten Parteien, warum muss ein Herr Wanderwitz, da eigenständig quasi als Rebell, jedenfalls ohne Unterstützung der Parteizentralen die nötigen Stimmen für ein Verbotsverfahren suchen? Hier kann das Gericht wie bei der...ich glaube...NPD ja nicht sagen, dass ein Verbot überflüssig ist mangels Wählerzahlen. - Warum passiert da also nichts? Haben die nichts? Ist das alles nur ein leeres Kartenhaus? Ich will's nicht hoffen.

Ok, jetzt bin ich irgendwie etwas eskaliert und vom Thema abgewichen. Habe ich deine Frage zufriedenstellend beantwortet? Wenn nicht, versuche ich es gerne nochmal.

Ich verstehe. Die dezidiert wacklige Brandmauer des BSW zur AfD mal außen vor gelassen, existiert eine Koalition zwischen CDU und BSW bis jetzt lediglich als Gedankenspiel. Antikommunismus in allen Ehren, nur ist die Thüringer Linkspartei weitaus weniger linksradikal oder linksextrem als das BSW (das von einer beinharten Stalinistin geführt wird). Wenn man sich das in Erinnerung ruft, ist es milde formuliert befremdlich, dass von Seiten der CDU die Brandmauer zur Linkspartei so hochgehalten wurde, man jetzt aber irgendwie versuchen will, die AfD von der Macht fernzuhalten, indem man - womöglich - mit dem BSW paktiert. Das ist allenfalls Ausdruck einer schlechten Strategie der CDU und ganz sicher kein Beweis für deren Linksrutsch oder gar eine SED 2.0. Die Gleichsetzung der auf dem Boden des Grundgesetzes stehenden Parteien und ihrer Hilflosigkeit im Umgang mit dem erstarkten Rechtsradikalismus in Deutschland mit der Unterdrückerpartei der DDR ist ebenso eine Verhöhnung der Opfer des real existierenden Sozialismus und gehört sich aus Respekt vor diesen ganz gewiss nicht.

Mit Verlaub, als Nachfahre dieser Opfer, der um das dazugehörige Trauma aufgewachsen ist und es daher selbst verinnerlicht hat, erlaube ich mir alle Gleichsetzungen der Welt, was dieses Thema angeht. In meinen Augen ist es die Bildung eines ähnlichen Systems, wenn über jegliche Moralgrundsätze Koalitionen gebildet werden, nur um auf der Regierungsbank kleben zu bleiben. Siehe die aktuellen Gerüchte um CDU+BSW

Olaf Scholz? Der Olaf Scholz des Cum Ex-Skandals? Ich bitte um Belege dafür, dass die SPD einen Einparteienstaat mit Abschaffung des Privateigentums im Stil der DDR anstrebt. Und zwar wirklich konkrete Belege.

Ganz egal, wer mit wem koaliert, sie alle wollen dasselbe.* Ist auch wenig verwunderlich, sie sind ja alle Mitglied derselben übernationalen Organisationen und werden in den entsprechenden Kaderschmieden geschult. WEF zum Beispiel, aber natürlich auch die EU. Das Jean-Claude Juncker Zitat zur üblichen Salamitaktik ist hinlänglich bekannt, nehme ich an. Da wäre dann natürlich noch das Enteignungschwadronieren des aktuellen Generalsekretärs von 2019, als er noch Juso-Chef war. Ich gehe davon aus, dass das ebenso bekannt ist.

*Nicht falsch verstehen, sollen sie wegen mir machen. Aber wenn dann die Wahlergebnisse kleiner werden, sich hinzustellen, man hätte das Parteiprogramm dem Bürger nicht gut genug erklärt und müsse da lediglich besser werden (grobes Zitat Esken, meine ich mich zu erinnern, aber die Lanzsendung habe ich mir jetzt nicht nochmal angeschaut), das zeugt schon von einer unglaublichen Arroganz und meiner Meinung nach einem tief sitzenden antidemokratischen Denken. Keine Partei hat Anspruch auf auch nur eine Wählerstimme.

Ich bin mir der Haushaltsfrage durchaus bewusst. Wie man daraus folgert, sämtliche im Bundestag vertretenen Parteien würden das Grundgesetz abschaffen wollen, erschließt sich mir nicht. Das Verfassungsgericht hat geurteilt, die Regierung muss reagieren - so funktioniert Gewalteinteilung und Rechtsstaatlichkeit.

Ich habe nicht sagen wollen, dass sie das Grundgesetz abschaffen wollen. Ich denke, sie ignorieren es lediglich, wo sie nur können. Das Netzdurchsetzungsgesetz ist für mich da ein Paradebeispiel. Da wurde in Gesetz gegossen, dass die Exekutive (in dem Fall zum Beispiel das Bundeskanzleramt) Privatfirmen (X, Facebook, Youtube und Co.) anweisen kann, Meinungsäußerungen aus dem Internet zu entfernen. Komplett ohne richterliche Überprüfung, ob hier überhaupt ein Straftatbestand erfüllt ist. Das ist meiner bescheidenen Meinung nach ein massiver Eingriff in die Grundrechte der Bürger, ein Aushebeln der Gewaltenteilung (bei Höcke musste ja auch ein Richter entscheiden, ob die Äußerung nun ne Straftat war oder nicht) und meiner Meinung nach auch ein Verstoß gegen die Abschaffung der Zensur gemäß. Ja, ich weiß, dass Zensur sich per Definition gegen Zeitungsverlage und ähnliches richtet. In der heutigen Zeit in der Ära des Internets sehe ich Meinungsäußerungen von Privatpersonen aber als ebenso schützenswert wie besagte Firmen.
Bitte, ich kann zwischen den Zeilen lesen. Die Prophezeiung, der wachsende Anteil von Muslimen in Deutschland würde im Bürgerkrieg münden, befeuert von den "Systemparteien", ist mittlerweile doch allzu bekannt. Zum zweiten Punk wäre es mir bedeutend lieber, Deutschland könnte sich und seine Verbündeten im Rahmen der NATO selbst gut verteidigen und somit die USA entlasten, die somit den Einfluss der VR China in Asien und der Welt eindämmen können. Ich habe nämlich kein Interesse an einer von der Kommunistischen Partei Chinas dominierten Weltordnung (-10.000 Sozialkreditpunkte).

Ich bin kein Prophet. Aber ich sehe die Zahlen. Wir hatten vor 2015 schon mehr muslimische Kinder als einheimische. Der Prozess wurde jetzt nur beschleunigt. Ich sehe da keinen Bürgerkrieg. Allenfalls einen Kollaps des jetzigen Systems mit anschließender Ersetzung durch einen muslimischen Staat. Etwa so wie im Oströmischen Reich nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen. Ähnlich wie damals hat heute der Durchschnittsbürger kein Vertrauen mehr in den Staat. Also wird da entsprechend auch keiner drum kämpfen. Geschichte reimt sich nunmal. - Ob das noch zu unseren Lebzeiten passiert, kann ich dir natürlich nicht sagen.

Was China angeht. Der Zug ist abgefahren. SPD und Co. haben den Großteil der Deutschen Industrie da hin abwandern lassen, das fing ja schon unter Schmidt an (ich habe die SPD jetzt lediglich genannt, weil es eben unter Schmidt seinen Anfang nahm). Wir sind heute vollkommen abhängig von China, zum Beispiel beim Thema Medikamente.

Jetzt bin ich tatsächlich neugierig: Was ist bzw. war denn dieses Vaterland?

Meine Vorfahren sind seinerzeit aufgrund religiöser Verfolgung aus dem damaligen Herzogtum Österreich ins spätere Ostpreussen ausgewandert und haben da die Jahrhunderte als bettelarme Bauern verbracht. Wir hatten nichtmal Strom bis zur Flucht gen Westen. Dank der in Berlin gemachten Politik seit der Deutschen Reichsgründung 1871 sind die letzten vier Generationen meiner Familie allesamt Flüchtlinge gewesen. Ich bin also genau Null verwurzelt, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Wenn ich also sage, ich habe keinen Nationalstolz, dann meine ich das absolut ernst. Deutscher Nationalstolz und Berliner Politik jeglicher Colleur hat meiner Familie nichts als Leid, unglaubliche Armut und Tod beschert. Über Generationen hinweg wie gesagt. Nicht nur 1914 oder 1933, auch ab 1949 und wenn ich mir anschaue was vor den genannten Daten mit zum Beispiel der polnischen Minderheit alles angestellt wurde...und ich halte heutige Politiker nicht für besser. Dafür sind die bisherigen Ergebnisse zu erdrückend.

Bitte, das kann man nachschlagen, dann spart man sich auch die Peinlichkeit der Behauptung, die Bevölkerung der DDR habe nicht über die Wiedervereinigung abstimmen können. Ich kann für zukünftige Diskussionen nur empfehlen, die Fakten zu prüfen, statt wilde und dramatische Thesen aufzustellen und die Bundesrepublik Deutschland auf eine Stufe mit der DDR zu stellen. Und damit wäre von meiner Seite aus - hoffentlich sine ira et studio - alles gesagt.

Ich habe nicht behauptet, von der DDR geredet zu haben. Nochmal. Woher nimmst du das? Jetzt nochmal deutlich: Ich habe nie in der DDR gelebt und hatte auch nie die DDR Staatsbürgerschaft.

Ich bin in West-Berlin geboren und West-Berlin hatte gemäß den Verordnungen der Besatzungsmächte einen Sonderstatus. Adenauer wollte das ganz am Anfang ändern, der ist aber von den Generälen der Besatzungsmächte in Berlin aus dem Raum gelacht worden. Die Besatzungsbestimmungen inklusive des Sonderstatus Berlins waren unumstößlich, tausende Besatzungstruppen haben das sichergestellt. Nicht ein Bundesgesetz Westdeutschlands hatte gemäß diesen Bestimmungen auch nur irgend einen Wert auf West-Berliner Boden, weswegen das Berliner Abgeordnetenhaus jedes Gesetz selbst noch einmal beschließen musste (was sie manchmal, ganz ganz selten, übrigens nicht getan haben, weswegen es bis heute hier nicht wenige sechstöckige Mehrparteienhäuser gibt, die ihre Briefkästen an der Wohnungstür haben, das ist in Westdeutschland schon lange nicht mehr erlaubt, hier gibt es aber noch einige Altlasten, da die entsprechende Gesetzgebung hier erst seit der Wiedervereinigung gilt und halt gewisse Schonfristen für Altlasten vorsieht...zugegeben, so langsam stirbt das aus, aber der Punkt ist klar, denke ich). Darum gab es in West-Berlin bis zur Wende auch keine Wehrpflicht, denn es war festgeschrieben, dass keine Deutschen Truppen auf Berliner Boden ausgehoben werden und stehen durften (die Russen waren da bei der NVA weniger streng, nützliches Kanonenfutter und so). Und weil spätestens ab der Berlinblockade klar war, dass der Russe recht unangenehm werden konnte, der Besatzungsvertrag aber auch genau darum nicht mehr abgeändert werden konnte...hatten wir hier stattdessen eine recht militärisch ausgerüstete, in Teilen kasernierte West-Berliner Polizei. Auch durften keine Deutschen Fluggesellschaften Berlin anfliegen, das war den Siegermächten vorbehalten, weswegen in West-Berlin du Flugzeuge von Panam und Co. gesehen hast, die Westdeutschland sonst nicht oder zumindest nur kaum bedient haben. Wir hatten darum übrigens auch weder einen Deutschen Personalausweis noch die entsprechende Staatsbürgerschaft. In/ von Westdeutschland wurdest du zwar als West-Berliner gleichwertig behandelt, aber das war mehr auf Basis einer politischen Geste als tatsächlicher rechtlicher Ansprüche. Wie gesagt, die Besatzungsmächte haben da mit Argusaugen drauf geachtet. - Einfach mal Berlin-Frage googeln. Das Thema ist eine recht interessante Obskurität im Rahmen des Kalten Krieges.

Jedenfalls, die Besatzungsmächte haben uns dann im Rahmen der Wiedervereinigung dem wieder vereinten Deutschland übergeben. Schon klar, die damaligen West-Berliner hätten dem in einer Wahl zugestimmt, das war eben der Zeitgeist damals. Doch es gab dazu nie eine Volksabstimmung in West-Berlin.

Und daher rührt meine These, ich bin weder in dieses Land geboren worden, noch durfte ich meinem Beitritt zustimmen.

Ich bin langsam etwas durch, daher werde ich @Darth Keebo mal etwas kürzer Antworten.

Muslimische Partei holt über 40 % in Duisburg - wir werden mehr davon sehen
Ich bin Deutschland eine Bedrohung, wenn ich Witze über die Grünen mache - Frau Faeser hatte da auch schon andere schöne Ideen. Frau Faeser Stasi 2.0 aufbauen, wirklich reizend. Ich rechne daher damit, das Pistorius auch die Reaktivierung des Straftatbestands der Wehrkraftzersetzung ins Gespräch bringen wird im Zuge seiner Bundeswehrreformen.
 
Und daher rührt meine These, ich bin weder in dieses Land geboren worden, noch durfte ich meinem Beitritt zustimmen.

Die BRD war und ist keine direkte Demokratie. Genauso wenig war es West-Berlin. Die Verfassung von West-Berlin ist da doch recht eindeutig, was das wiedervereinigte Deutschland angeht.
 
Kommunisten sind für mich nun einmal ein rotes Tuch.
Für mich auch. Für jeden, der die freiheitlich-demokratische Grundordnung achtet. Müssen dann aber auch schon wirklich Kommunisten sein.

Was Höcke angeht. Ich habe mich mit dem Kerl bisher nicht wirklich beschäftigt. Seine Frisur finde ich etwas komisch, aber ich selbst bin jetzt auch nicht gerade ne 10/10 was die Optik angeht, also sei's drum.
Also, bei allem Respekt: Was soll das naive Tun? Entweder kennt man die derzeit größte Bedrohung für die freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht, dann muss man sich zumindest anhören, dass man politisch massiv unter dem Stein schläft, oder man kennt sie und verharmlost sie, was wahrscheinlich übler ist. Höcke ist massiv öffentlich präsent und praktisch Dauergast in verschiedensten Medien und tritt regelmäßig bei Veranstaltungen auf. Er hat ein Buch verfasst, in dem er seine politischen Positionen deutlich gemacht hat, dieses Buch kann man erwerben und lesen und niemand kann behaupten, ihm würden Dinge lediglich untergeschoben. Ich fasse Höckes Positionen gerne einmal zusammen:

- Auf einer Veranstaltung, bei der die Junge Alternative dem NS-Idol Albert Leo Schlageter huldigte, sprach Höcke davon, Bundepräsident Weizsäckers Rede über den Tag der Befreiung als "Rede gegen das eigene Volk" und beschuldigte die Alliierten, während und nach dem Zweiten Weltkrieg die "Wurzeln der deutschen Kultur" ausrotten zu wollen.
- Er forderte mehrfach öffentlich die "Überwindung des gesamten politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland", das vorhätte, Deutschland „gleichzuschalten“, und die die Kulturen, die Völker und die Geschlechter überwinden und „uns unsere menschliche Identität zu nehmen"
- Die „Polarität der Geschlechter“ solle „kultiviert“ werden, unter anderem beim Mann die „Wehrhaftigkeit, Weisheit und Führung“ und bei der Frau die „Intuition, Sanftheit und Hingabe“.
- Homosexualität werde in deutschen Schulen heutzutage als exklusiv und erstrebenswert nahegelegt. Sie sei zwar zu tolerieren, jedoch „auf der Grundlage unserer Rechtsnorm nicht zu akzeptieren“, da dies eine positive Zuschreibung und Befürwortung beinhalte
- Er forderte für Deutschland „nicht nur eine tausendjährige Vergangenheit“, sondern „auch eine tausendjährige Zukunft.“ Die Zeit des deutschen Kaiserreichs zwischen 1871 und 1914 sei „eine Hochzeit unseres Volkes“ gewesen (ja, besonders Wilhelm II. war ja soooooooo erfolgreich)
- die Evolution habe bei Afrikanern genetisch eine andere Fortpflanzungsstrategie erzeugt als bei Europäern (bemerkenswert, was 0,1 Unterschied beim Genom so alles ausmachen können...)
- In einem als Buch (Nie zweimal in denselben Fluss, Juni 2018) veröffentlichten Gespräch mit Sebastian Hennig entfaltet Höcke seine politischen Ansichten und Ziele. Eigene Kapitel behandeln eine „Volksopposition“ und eine „Renovation“ Deutschlands und Europas. Im Anschluss an Niccolò Machiavellis Traktat Der Fürst von 1513 behauptet Höcke eine Machtenergie („virtù“) des Volkes, die sich besonders in einzelnen Führern („uomo virtuoso“) zeige. Nur ein Führer könne „als alleiniger Inhaber der Staatsmacht ein zerrüttetes Gemeinwesen wieder in Ordnung bringen“. Diese „Sehnsucht der Deutschen nach einer geschichtlichen Figur, welche einst die Wunden im Volk wieder heilt“, sei auch „tief in unserer Seele verankert“.
- Die derzeitige „Neue Weltordnung“ müsse durch eine Aufteilung von kulturell und ethnisch homogenen Großräumen ersetzt werden. Das von Carl Schmitt 1939 geforderte „Interventionsverbot raumfremder Mächte“ sei zu ergänzen um das „Investitionsverbot raumfremden Kapitals“ und das „Migrationsverbot raumfremder Bevölkerungen“. Deutschland habe im europäischen Großraum die Hauptaufgabe, den Islam auf „seinen“ Raum bis zum Bosporus zurückzudrängen, und könne danach wie das Kaiserreich und das NS-Regime mit dem Islam zusammenarbeiten, denn hätte man „nicht die Massen an Orientalen und Muslimen in Europa“, hätte man „auch kein elementares Problem mit dem Islam“. Dieses „großangelegte Remigrationsprojekt“ werde Generationen dauern und lasse sich nur „durch gewaltsamste Verfahren“ realisieren. In einer „erhofften Wendephase“ würden, so Höcke, „wir Deutschen keine halben Sachen“ machen, dann würden „die Schutthalden der Moderne beseitigt“; es stünden „harte Zeiten bevor, denn je länger ein Patient die drängende Operation verweigert, desto härter werden zwangsläufig die erforderlichen Schnitte werden“. Obwohl er an einer früheren Stelle des Buchs davon spricht, dass „Gewalt [...] im heutigen Kulturkampf [...] ausschließlich auf geistiger Ebene ausgetragen werden sollte“ und „niemals ein Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele sein“ könne, ist er der Überzeugung, dass eine „neue politische Führung“ Maßnahmen ergreifen müsse, „die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen“. Diese „wohltemperierte Grausamkeit“ (Zitat Peter Sloterdijks), bei der „sich menschliche Härten und unschöne Szenen nicht immer vermeiden lassen“ würden, sei notwendig in einem „Zustand, worin Gift, Meuchelmord gewöhnliche Waffen geworden sind“ (Zitat Hegels): „Existenzbedrohende Krisen erfordern außergewöhnliches Handeln. Die Verantwortung dafür tragen dann diejenigen, die die Notwendigkeit dieser Maßnahmen mit ihrer unsäglichen Politik herbeigeführt haben.“ Höcke lobt zudem „das ‚unbequeme Leben‘, das Mussolini seinen Landsleuten abforderte“. Völker bezeichnet Höcke als „leib-seelische Einheiten“, denn man könne „den Körper nicht einfach von der Seele trennen und Körper haben nun einmal bestimmte Erscheinungsformen“. In allem Aufgeklärten sieht er hingegen „aufgeblasenen Werteschaum“; heutige Berufspolitiker bezeichnet er als „Hysteriker“ sowie „autoaggressive“ und „mediokre Schweinchen-Schlau-Figuren der heutigen Parteiendemokratie“.
- Tugenden wie Ehre und Würde seien auch gefragt, „wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung und Islamisierung zu widersetzen“. Dennoch würden Höcke zufolge „am Ende noch genug Angehörige unseres Volkes vorhanden sein […], mit denen wir ein neues Kapitel unserer Geschichte aufschlagen können“. In einem Vergleich mit den „tapfer-fröhlichen Galliern“ veranschaulicht Höcke die von ihm auf dem Land verortete „Volksgemeinschaft“: „Wenn alle Stricke reißen“, würde man sich in ländliche Refugien zurückziehen, und „die neuen Römer, die in den verwahrlosten Städten residieren“ und in diesem Planspiel „diesen edlen Titel eigentlich nicht verdient haben“, könnten „sich an den teutonischen Asterixen und Obelixen die Zähne ausbeißen“.
- Höckes volkswirtschaftliches Leitbild ist eine „organische Marktwirtschaft“, die er gegen Einwanderung, Integration und das „globale Zinskapital“ stellt.
- Höcke äußerte in einem ausführlichen Austausch mit Sebastian Hennig seine Verachtung für die „Gutmenschen“, die in einer „bleiernen und abtötenden Fürsorge“ groß geworden seien und sich nie hätten „die Knie blutig stürzen“ dürfen. Das Bekenntnis zu universalen Menschenrechten bezeichnet er als eine „ethnische Säuberung der ganz besonderen Art“.


Die Parole "Alles für Deutschland" war die omnipräsente Parole und Losung der SA, wurde bei zahllosen Veranstaltungen verwendet (man sieht sie z. B. auf Plakaten und Bannern sowie bei den Reichsparteitagen). Die Verwendung dieser Parole ist daher in einem erkennbaren politischen Kontext, z. B. bei einer Wahlkampfveranstaltung, strafbar. Dafür wurde Höcke verurteilt, denn war klares Dog Whistling, bei dem man bewusst doppeldeutige und codierte Sprache verwendet. Man sagt Dinge, die man relativ harmlos interpretieren kann, die aber auch eine zweite Bedeutung haben, die die eigene Anhängerschaft eindeutig versteht. Wenn man für die zweite Bedeutung kritisiert wird, kann sich der Redner jedoch als Opfer generieren und beschweren, dass Dinge hineininterpretiert werden. Bei Höcke als Geschichtslehrer mit selbst bekundetem großen Wissen über das Großdeutsche Reich konnte man von Wissen und Vorsatz ausgehen und die Parole wurde wie gesagt bei einer politischen Veranstaltung benutzt.

Das Oberlandesgericht hat Hamm am 1. Februar 2006 entschieden, dass die Nutzung dieser Parole bei öffentlichen Veranstaltungen einen strafbaren Verstoß gegen § 86a StGB darstellte. In einer Publikation der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages heißt es hierzu: „Strafbar ist auch das Verwenden der Sentenz ‚Alles für Deutschland‘ im Rahmen einer Rede auf einer Versammlung, da es sich hierbei um die Losung der SA handelte.“ Cathy Hummels, die Fußballergattin, hatte auf Instagram in einem gänzlich anderen Kontext (Hotelbesuch zur Promotion der EM) geschrieben: "Das war ein großartiges Erlebnis. Alles für Deutschland." Da kein politischer Zusammenhang gegeben war, wurden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München (eine reine Formsache) nach kürzester Zeit eingestellt.



Ganz egal, wer mit wem koaliert, sie alle wollen dasselbe.
Die SPD will das dasselbe wie FDP? Die Grünen wollen das selbe wie die Union? Und alle deutschen Parteien, mit ihrer langen, tief in der deutschen Gesellschaft verwurzelten Geschichte und Tradition, sind lediglich Marionetten supranationaler Organisationen? Das Weltwirtschaftsforum ist genau wie die UN: Ein Forum, in dem sich mehr oder weniger einflussreiche Personen treffen, sich austauschen und später teils mit und teils gegeneinander agieren, basierend auf ihrer jeweils eigenen Agenda. Ich möchte hoffen, dass jetzt nicht wieder die Verschwörungstheorie vom heimlichen Weltenlenker Klaus Schwab kommt - der es nicht einmal schaffte, die Schweizer Staatsbürgerschaft zu erhalten, weil einer Bundesrätin seine liberalen ökonomischen Ansichten nicht passen.

Warum passiert da also nichts? Haben die nichts? Ist das alles nur ein leeres Kartenhaus? Ich will's nicht hoffen.
Weil ein Parteiverbot aus historischen Gründen (siehe oben) in Deutschland außergewöhnlich hohe Hürden nehmen muss.

Mit Verlaub, als Nachfahre dieser Opfer, der um das dazugehörige Trauma aufgewachsen ist und es daher selbst verinnerlicht hat, erlaube ich mir alle Gleichsetzungen der Welt, was dieses Thema angeht.
Schön und gut. Man muss weder Opfer der DDR noch deren Nachfahre sein, um sozialistische Diktaturen abzulehnen. Gelingt mir auch problemlos. Wenn dabei sämtliche Sachlichkeit verloren geht und Fakten ignoriert werden, sieht es allerdings anders aus.

Nicht nur 1914 oder 1933, auch ab 1949 und wenn ich mir anschaue was vor den genannten Daten mit zum Beispiel der polnischen Minderheit alles angestellt wurde...und ich halte heutige Politiker nicht für besser. Dafür sind die bisherigen Ergebnisse zu erdrückend.
Weder haben die gegenwärtigen Politiker einen Rasse- und Vernichtungskrieg losgebrochen, dessen Konsequenzen dann verheerend auf Deutschland zurückfielen, noch verfolgen sie ethnische Minderheiten oder huldigen einem unfähigen Autokraten namens Wilhelm II.

Jedenfalls, die Besatzungsmächte haben uns dann im Rahmen der Wiedervereinigung dem wieder vereinten Deutschland übergeben. Schon klar, die damaligen West-Berliner hätten dem in einer Wahl zugestimmt, das war eben der Zeitgeist damals. Doch es gab dazu nie eine Volksabstimmung in West-Berlin.
Ah, jetzt verstehe ich. Ich danke für die Erklärung. Es lässt sich festhalten, dass die nach allen Maßstäben freien Wahlen für das Abgeordnetenhaus in Berlin immer Parteien zur Mehrheit verhalfen, die eine Wiedervereinigung Deutschlands anstrebten, dies deutlich in ihrem Wahlprogramm deklarierten und so abstimmten, dass im vorgegebenen Rahmen eine möglichst enge Bindung an die BRD zustande kam, siehe auch die Verfassung West-Berlins. Hätte man in West-Berlin andere Zielsetzungen gehabt, wäre es jederzeit möglich gewesen, eine entsprechende Partei zu gründen oder ein Volksbegehren anzustoßen. Das ist nicht passiert, und in einer parlamentarischen Demokratie wird der politische Wille der Bevölkerung durch die gewählten Volksvertreter umgesetzt, nicht durch Volksabstimmungen.

Man darf gespannt sein, ob es Dava bei der nächsten Europawahl in Duisburg mit 500.000 Einwohnern wieder gelingt, im Wahlbezirk 1001 in Bruckhausen 90 der insgesamt 223 abgegeben Stimmen zu erringen. Ich wiederhole es gerne nochmal: In einem Wahlbezirk mit ca. 900 Wahlberechtigten hat die Dava 90 Stimmen geholt. Insgesamt kam Dava in Duisburg auf 2,5 %, deutschlandweit auf 0,4 % und kommt damit nicht ins Europaparlament. Kann man nachlesen und nachprüfen.

Frau Faeser Stasi 2.0 aufbauen, wirklich reizend. Ich rechne daher damit, das Pistorius auch die Reaktivierung des Straftatbestands der Wehrkraftzersetzung ins Gespräch bringen wird im Zuge seiner Bundeswehrreformen.
Mehr als düsteres Raunen wird es wohl leider nicht, damit ist eine Diskussion schwierig. Frau Faesers Pläne werden kontrovers diskutiert und werden, wenn überhaupt, auf eine minimale Erweiterung der Kompetenzen des Verfassungsschutzes hinauslaufen. Dieser ist ja wahlweise linksgrünversifft oder ein Hort rechtsradikaler Sympathisanten - beides ist falsch.

Weißt Du, ich meine es wirklich nicht böse und ich wähle daher meine Worte mit Bedacht: Du wirkst extrem frustriert mit so ziemlich allem und flüchtest Dich in Verschwörungstheorien und Angstszenarien, in denen tatsächliche Bedrohungen für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die tatsächlich existiert und sich seit 1949 trotz aller Schwierigkeiten bewährt, ignoriert oder verharmlost werden.

Wenn Du mit Deutschland aufgrund Deiner Vorgeschichte nichts anfangen kannst, ist es Dein gutes Recht, diese Ansicht zu haben, aber tue bitte nicht so, als wären wir in einer zweiten DDR, alles wäre dem Untergang geweiht und nur Du und die anderen "Erwachten" hätten erkannt, was "wirklich" läuft und wer "wirklich" die Fäden zieht.

Engagier Dich politisch, geh wählen, informiere Dich aus Quellen, die nicht bloß ständig düsteren Szenarien malen, um gegen Minderheiten zu hetzen, die für Dich persönlich und gesellschaftlich keine primäre Bedrohung sind, und dann merkt man evtl. auch, dass die ganzen Propheten, also Leute wie Höcke und Co., die von Bürgerkrieg, Untergang, Verschwörungen und Hass reden, zutiefst korrupte und zynische Menschen sind, die lediglich Macht anstreben und Befriedigung daraus ziehen, andere zu unterdrücken - auch jene, für die sie angeblich antreten. Tue Dir selbst was Gutes, denn die Lage in Deutschland ist extrem kompliziert und nicht das Produkt einer Verschwörung allmächtiger sozialistischer Eliten, sondern von vielen Faktoren, und diese kann man auch als Einzelner beeinflussen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mal ganz kurz recherchiert.
Laut dieser Quelle gibt es ca 5,6 Millionen Muslime in Deutschland:

Laut dieser Quelle sind 21% unter 15 Jahre

Macht großzügig geschätzt 1,2 Millionen Muslimische Kinder.

Laut dieser Quelle waren 2023 über 11 Millionen Kinder unter 14:

Ich hab jetzt nicht Quellen für die Zeit vor 2015 rausgesucht, aber selbst ältere Zahlen dürften kaum die These von @Aleron Blackthorne , es hätte schon 2015 mehr muslimische Kinder als „Einheimische“ (was auch immer das heißt) gegeben stützen, im Gegenteil.
 
@Aleron Blackthorne
Ich stimme Dir ja in einigen Dingen durchaus zu.
Aber als Mann der sich seit über 40 Jahren mit der Deutschen Geschichte beschäftigt, insbesondere mit der Geschichte des Militärs und des III.Reichs halte ich es für absolut unmöglich das in der Bundesrepublik Deutschland so etwas wie die Wehrkraftzersetzung wieder eingeführt wird.
 
@Janus Sturn

Du hast recht, ich bin extrem frustriert und ja, ich habe Angst und diese Angst ist begründet im Handeln der Parteien, die von „unserer Demokratie“ reden. Das liegt einfach daran, dass diese Parteien politisch verantwortlich sind für alle Probleme, die sich stellen und die von Jahr zu Jahr immer größer werden, während sie keinen spürbaren Willen zeigen, diese zu beheben. Und zwar ausnahmslos.

Das fängt bei so simplen Sachen an, wie einer von Jahr zu Jahr immer maroder werdenden Infrastruktur und endet nicht zuletzt in den mittlerweile wöchentlichen nächtlichen Schießereien, denen ich regelmäßig zuhören darf, während die Polizei sich teilweise nichtmal nachträglich blicken lässt, um Beweise zu sichern und die Erreichbarkeit des Notrufs ist so langsam auch eher fraglich hier. Sowohl was Verfügbarkeit von Einsatzkräften als auch Erreichbarkeit des Notrufs selbst angeht. Auch Gewalttaten unter Schusswaffengebrauch sind mittlerweile so häufig, dass nicht einmal mehr die Stadtreinigung bemüht wird, um Blutflecken von der Straße zügig zu entfernen. Meinem Vermieter kommt es zum Beispiel auch nicht mehr in den Sinn, die Einschusslöcher in der teils verglasten Tür zur Hochgarage zu entfernen. Wie gesagt, der Mist passiert mittlerweile einfach zu häufig. Und ich finde es jedes Mal wieder mehr als bemerkenswert, wenn selbst die Lokalpresse es nicht einmal mehr wert findet, über derlei zu berichten. Es passiert einfach zu häufig mittlerweile. Hier hat ein Gewöhnungsprozess begonnen für Dinge, an die ich mich einfach nicht gewöhnen will. Stattdessen darf ich in der Zeitung lesen, dass trotz katastrophaler Verhältnisse noch weniger Geld als jetzt schon für innere Sicherheit ausgegeben wird.

Das hier war ein überraschende Ausnahme der Regel, vielleicht weil es tagsüber passiert ist. Dass die Polizei da überhaupt reagiert hat und zwar mit an die 20 Einsatzwagen wohlgemerkt, war mittlerweile mehr als überraschend. Vielleicht liegt das auch nur an der zeitlichen Nähe zur EM, ich bin gespannt, was die zweite Jahreshälfte bringen wird.

Du siehst jedenfalls, für meine Meinungsbildung braucht es keine Verschwörungstheoretiker und Angstmacher im Internet. Dafür muss ich nur vor die Tür treten, beziehungsweise was die Schießereien angeht, nicht einmal mehr das. Die Geräuschkulisse dringt selbst durch geschlossene Fenster.

Aber auch wenn wir die Uhr ein paar Jahre zurückdrehen und die immer unkontrolliertere Gewalt ausblenden, gibt es mehr als genug Themen, die angeblich so verwurzelten Parteien verursacht haben. Das größte Berliner Ding wäre etwa der bundeweit bekannt gewordene Bankenskandal oder alles um den Bau des BER herum und nicht zuletzt auch lokalere Geschichten, wie Abriss einer städtischen Kita in der Hauptstraße meines Viertels und Verkauf des Grundstücks, wo nun ein Supermarkt samt Parkplatz statt riesigem Kinderspielplatz draufsteht, während zwei Jahre später verschiedene Tagesstätten in leer stehenden Gewerbeflächen eröffnet wurden, weil man auf einmal doch Kitaplätze braucht. Beispiele wie diese sind Legion.

Um den Bogen jetzt mal zurück zu einem Herrn Höcke zu spannen: Nichts davon ist auch nur ansatzweise von der AfD zu verantworten. Diese Partei hat aktuell oder hatte in der Vergangenheit nirgendwo Regierungsverantwortung auf Landes- oder Bundesebene oder Einfluss auf entsprechende Regierungsentscheidungen. Ich sehe auch nicht, dass sich das in Zukunft ändern wird aus den zuvor dargelegten Gründen. Diese Partei daher als ernsthafte Bedrohung zu stilisieren, ist für mich einfach ein Ablenken von den wahren Verursachern und Verantwortungsträgern der vielen Probleme in diesem Land, welche maßgeblich FDP, CDU, SPD, Grüne und Linke sind. Und das ist auch gar nicht auf das Land Berlin beschränkt. Im Bund sieht es ähnlich aus, wie man an der aktuellen Haushaltskrise sieht. Wir hatten noch nie mehr Steuereinnahmen, gerade die Einführung der CO2 Abgabe hat zu einem massivem Ansteigen der Staatseinnahmen geführt und auf wundersame Weise reicht ihnen trotzdem das Geld hinten und vorne einfach nicht. Es ist wirklich erstaunlich, wie das immer funktioniert bei den Parteien "unserer Demokratie".

Und ich sehe auch nicht, dass die AfD einen faschistischen Regimewechsel durchführen wird, selbst wenn sie irgendwo an die Regierung kommt. Dafür ist die Bevölkerung, was Struktur und ideologische Einstellung angeht im Vergleich zu 1933 viel zu unterschiedlich. Da kann man noch so viel "Nazi, Nazi, Nazi" schreien. Und nein, ich habe das Buch von Herrn Höcke weder gelesen noch habe ich es vor. Genauso wenig werde ich diesem Mann jemals zujubeln oder das blaue Hemd anziehen, um mal eine Rhetorik von vor 80 bis 90 Jahren auf ein modernes Beispiel anzuwenden.

@Eowyn @Darth Keebo

Da müsst ihr die Betroffenen schon selbst fragen, warum sie sich, obwohl hier geboren, als zum Beispiel Türken verstehen, die Deutsche Identität ablehnen und gerne auch mal nach dem 18. Geburtstag die Deutsche Staatsbürgerschaft ablegen. Gerade letzteres geschieht auch schonmal aufgrund von familiären Druck, soweit ich es mitbekomme. Aber das was ich mitbekomme ist natürlich nur anekdotische Evidenz. - Das ist an sich auch nicht schlimm. Jeder soll machen, was er will. Da gibt es dank der Freizügigkeit innerhalb der EU und im Rahmen der Gastarbeiterverträge samt Familiennachzug ja jede Menge Spielräume. Wenn sich aber jemand bewusst gegen die Identität als Einheimischer entscheidet, dann werde ich ihn so auch nicht bezeichnen. Ich spreche Leuten grundsätzlich nicht ihre Identität ab.

@Dr. Sol

Das mag bundesweit aktuell noch so sein. Die Realität, in der ich vor über 20 Jahren zur Schule gegangen bin und die sich bis heute hier entwickelt hat, ist aber eben eine komplett andere. Der Trend hier ist klar und ich glaube nicht, dass sich das langfristig auf Großstädte wie Berlin beschränken wird.

@Jedihammer

Ich fand in den letzten Jahren auch so einiges undenkbar und trotzdem ist vieles eingetreten. Überraschen würde es mich also nicht mehr. Wir haben heute ein wahres Meer von so genannten Antifaschisten und wenn ich mir deren Verhalten so ansehe, kann ich dem damit verknüpften Zitat von Ignazio Silone mehr und mehr abgewinnen.
 
Da müsst ihr die Betroffenen schon selbst fragen, warum sie sich, obwohl hier geboren, als zum Beispiel Türken verstehen, die Deutsche Identität ablehnen und gerne auch mal nach dem 18. Geburtstag die Deutsche Staatsbürgerschaft ablegen.
Welche betroffenen, wieso türkisch? Du trennst da "muslimische" und "einheimische", ich verstehe nicht ganz, wieso und wie du dann auf türkisch und auf Staatsbürgerschaften kommst. Du weißt schon, dass die Religion nichts mit der Nation zu tun hat und dass die Türkei nicht das einzige Land mit islamischer Religion ist, oder?

Weißt du, ich wollte eigentlich ganz simpel erklärt bekommen, wieso DU das trennst und dann gegenüberstellst, damit ich den Gedankengang verstehe, nicht, wieso irgendwelche Menschen irgendwas machen, was gar nichts mit meiner Frage zu tun hatte. Du hast mir im Prinzip gar nicht darauf geantwortet, bestenfalls könnte man die Antwort mit "keine ahnung" übersetzen. Das fände ich schade.

Zur Erinnerung noch mal meine Fragen:

Warum sind muslimische Kinder keine einheimischen Kinder? Wieso wird das überhaupt gegenübergestellt?
 
@Aleron Blackthorne Das Wahlprogramm der AfD ist bekannt und es ist klar was sie vorhaben. Und ich stelle einfach mal die Prognose dass es den meisten die die AfD wählen weil es ihnen jetzt gerade schlecht geht später durch die Kürzung von Sozialleistungen, das Schließen von Kitas etc. noch schlechter gehen wird. Und wenn dann auch noch ausländische Fachkräfte „remigriert“ werden gibt’s noch deutlich mehr Personalprobleme als früher.

Thema Infrastruktur: Die Rostocker AfD hat schon angekündigt dass sie die Radwege in der Stadt zurückbauen will. Yay.
 
Warum sind muslimische Kinder keine einheimischen Kinder? Wieso wird das überhaupt gegenübergestellt?
Weil die Betroffenen (nicht nur als Kinder) es in vielen Fällen selbst machen -- bzw die Eltern sowie deren Indoktrinierung, die aus ihnen spricht und brav beibehalten wird.

Dass es in mehrheitlich muslimischen (Diaspora-)Gemeinschaften immer noch sehr konservativ zugeht, um mal freundlich zu bleiben, ist ein Grund, warum wir die leidige Integrationsdebatte, die sich bei wenigen anderen Gruppen (in dieser Intensität) stellt, haben. Da gehört genauso hingeschaut, wie bei den offen rechtsextremistischen Umtrieben einer bestimmten Gruppe in ihrem "EM-Taumel" (der heute hoffentlich zu Ende geht).
 
Weil die Betroffenen (nicht nur als Kinder) es in vielen Fällen selbst machen -- bzw die Eltern sowie deren Indoktrinierung, die aus ihnen spricht und brav beibehalten wird.
Und weil andere Blödsinn reden, plappert man den nach und schiebt diese Schubladen über alle Menschen? :verwirrt: Schubladen, die per Definition ja gar nichts miteinander zu tun haben können?

Verstehe ich das richtig, muslimische Kinder oder Eltern sagen also, dass sie nicht einheimisch sind? Seltsam, das müssen die Eltern in unserem katholischen Kindergarten noch gar nicht mitbekommen haben... und das Kind eines deutschen Elternteils (das andere kenne ich leider nicht, wie so oft kennt man nur die Mama, ich will da also nichts falsches sagen), das muslimisch ist (wobei ich das auch hauptsächlich wegen des Mittagessens vermute und dem, was Jr so erzählt sowie der Tatsache, dass sie halt Zuckerfest feiern) und für Deutschland jubelt, irgendwie auch nicht.

Übrigens, nicht falsch verstehen. Wenn sich Menschen (egal welcher Nation) nicht integrieren MÖCHTEN, finde ich das auch ganz und gar nicht gut. Aber erstens hat das oft viele Gründe, die wir uns zT auch selbst auf die Fahne schreiben müssen, und zweitens hat das eben nichts mit der seltsamen Gegenüberstellung von "einheimisch" und "muslimisch" zu tun.

Sinn machen würde, wenn man es denn schon möchte, "katholisch", "evangelisch", "nicht konfessionell" und "muslimisch".
Oder "Migrationshintergrund", "nicht in Deutschland geboren" und "rein Deutsch bis in Generation X".

Ich finde es schlicht schwer, verschiedene Dinge zu vermischen. Damit tut man dem Thema und den Menschen keinen Gefallen. Klar und sachlich in der Wortwahl macht es einfacher zu verstehen, was man eigentlich sagen möchte. Bei dem obigen Post weiß ich es nämlich irgendwie noch immer nicht :konfus:
 
Und weil andere Blödsinn reden, plappert man den nach und schiebt diese Schubladen über alle Menschen? :verwirrt: Schubladen, die per Definition ja gar nichts miteinander zu tun haben können?
Das musst du den anderen User fragen.

Verstehe ich das richtig, muslimische Kinder oder Eltern sagen also, dass sie nicht einheimisch sind?
Es bedeutet, dass die eigene religiöse Identität Vorrang hat - ob das "neue" Heimatland, dessen Rechtsordnung oder etwas anderes dafür hintangestellt wird, ist eine andere Frage. Und ja, vielfach sieht man anhand der regelrechten Vergötterung gewisser Politiker der "alten" Heimat, wo die Loyalitäten liegen. Kinder sind da nur Sprachrohre dessen, was die Eltern ihnen daheim einreden.
 
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