Tagespolitik allgemein

Es ist richtig, vor Pauschalisierungen zu warnen. Man kann allerdings objektiv belegbare Beobachtungen machen und daraus anschließend seine Schlussfolgerungen ziehen. Und da muss man bedauerlicherweise festhalten: Eine mit der westlichen oder anderen Vorgehensweise vergleichbare Aufarbeitung und Kritik an der eigenen Geschichte als Eroberer, Sklavenhalter, Plünderer und Völkermörder findet in der islamischen Welt (der Einfachheit halber möge man mir diesen breiten Begriff, der Staaten von Albanien bis nach Indonesien umfasst und ähnlich fluide wie "der Westen" ist, nachsehen) weder in der Tiefe noch in der Breite statt.
Mein Punkt war und ist auch nicht der zu sagen, dass dies oder anderes, was du schreibst nicht stimmt. Kritik muss, wenn sie fundiert ist erlaubt sein.
Mir ging es um den Fingerzeig von Jango und um die Tatsache, dass sich der Westen auch mit einigem schwer tut.


Es gibt bis heute nicht einen Hauch von Kritik im Sudan oder der arabischen Halbinsel an dieser langen und zahlreiche Menschen betreffenden Geschichte der Sklaverei. Und ich übertreibe hier nicht: Es gibt nicht nur keine Kritik, sondern man ist dort explizit stolz auf diese Kapitel und führt es nahtlos weiter.
Und hier bin ich einfach nicht so sicher wie du. In jedem Fall gebe ich die recht, dass es einen Mangel an Aufklärung etc. gibt und ich kann nur hoffen, dass die Zeit kommt in denen eine historische Aufarbeitung stattfindet.
Autoritäre Regime sind ein Problem.
Es gibt dort keine Lehrstühle für Post-Colonial studies, keine öffentlichen Proteste, keine Debatte über Lehrbücher, keine Diskussion um die Umbenennung von Straßen und Plätzen, keine Anregung, gestohlene Güter zurückzugeben oder Reparationen, keine Entschuldigungen. Nicht mal im Ansatz.
Klingt wie eine billige Entschuldigung wenn ich auf Autoritäre Regime eingehe und alte, starre kulturelle und religiöse Normen.
Ich habe mein Problem mit Religion schon mehrfach angedeutet und ich laste Relgion an, dass Dinge starr und unveränderlich bleiben. Ja, da hab ich auch eine starre Ansicht.
Ausnahmen von der Regel sind immer etwas, das man nicht übersehen sollte. Aber wenn von 500 Menschen 400 schreien "Wir finden Genozid so richtig toll" und die restlichen 100 entweder schweigen oder leise flüsternd ein bisschen Kritik anbringen, muss man die Mehrheits- und Machtverhältnisse anerkennen.
Dagegen sage ich auch nichts, außer, dass es hierzulande sehr viel einfacher mit dem Thema Meinungsfreiheit ist.
Ich öffne die Argumente mal etwas abseits des historischen Bogens und stelle folgende Frage: Wäre in auch nur einem mehrheitlich muslimischen Land ein Film über Mohammed im Stil von "Das Leben des Brian" gegenwärtig oder, sagen wir mal einer Generation, auch nur grundsätzlich möglich? Die Antwort lautet Nein. Allein schon die Tatsache, dass Mohammed ein Kriegsherr, Sklavenhalter, Eroberer und religiöser Unterdrücker war, der seine Überzeugungen explizit gewaltsam verbreitet hat und Kritiker töten ließ, öffnet einen maßgeblichen Unterschied zu den Gründungsfiguren anderer Religionen wie des Christentums und des Buddhismus.
Hier hat es auch gedauert, bis Kritik an der Kirche kein Blasphemie war und Frauen keine Hexen mehr waren, etc.
Und ich schreibe mal vorsichtig, dass die Bibel auch alles andere als ein nettes Buch ist. Wir müssen nicht über die Verbrechen der Kirchen sprechen, über unzählige Morde an Säuglingen etc.
Ob Jesus so nett und sympathisch war, wie das Christentum ihn immer verkauft bleibt dabei fraglich und der große Unterschied zwischen Jesus und Mohamed : einen von ihnen hat es nachweislich gegeben. Beim anderen ist das nicht ganz so sicher.
Tut mir leid, wenn ich jemandem damit zu nahe trete. Aber sollte es ihn gegeben haben war Jesus auch nicht immer nett und sollte Jesus Gott sein ist er es nich weniger. Denn die liebe Rache und Gott haben einen Pakt. Wenn wir also von der Sintflut und anderen Ereignissen der Bibel reden, dann ist Jesus ziemlich unsympathisch, sodann er Gott sei.
In den meisten westlichen Staaten hat sich zumindest grundsätzlich die Vorstellung durchgesetzt, dass Religion zwar wichtig ist, aber nicht das gesamte Leben aller Menschen in einer Gesellschaft bestimmen sollte, und man gewisse Handlungen, ob gegenwärtig oder in der Vergangenheit, kritisch sehen kann oder vielleicht sogar sehen muss.
Ja, zum Glück. Ausnahmen bestätigen hier natürlich die Regel.
Diese Säkularisierung schreitet in Deutschland zumindest grundsätzlich voran, lässt sich in der islamischen Welt und eben auch Indien hingegen nicht beobachten, und teilweise breiten sich fundamentalistische oder strenge Einstellungen auch in bestimmten gesellschaftlichen Gruppen weitaus stärker aus, man denke an die Evangelikalen in den USA, ultra-orthodoxes Judentum in Israel oder eben dezidiert erzkonservative oder reaktionäre islamische Glaubensüberzeugungen in Deutschland.
Dann hoffen wir mal, dass christliche Sekten auch immer mehr Mitglieder verlieren.
Kurzum: Pauschalisierungen verbieten sich. Dass es mindestens zwei Geschwindigkeiten im Bezug auf Aufarbeitung und Kritik gibt und in Teilen der Trend sogar in die andere Richtung geht, ist keine, sondern eine Tatsache.
Unterschreibe ich so.
Wenn eine Schnecke in eine gute Richtung kriecht, ist es zwar langsam, aber sie kommt voran. Kriecht eine andere Schnecke noch langsamer, ändert das nichts am Tempo der Ersten. Und macht eine kehrt und kriecht in die andere Richtung, sollte man davor nicht die Augen verschließen - damit wird das Problem nicht gelöst.
Sehe ich auch so. Plus dem Hinweis, dass es dennoch gut ist, vor der eigenen Haustüre zu kehren. Wenn die Schneke hier politisch gesehen zurück krabbelt ist das auch bedenklich.
 
Im Bezug auf das Verbot von Compact ist folgendes zu erwähnen.
Heute fand ein erster Prozess vor den Verwaltungsgericht in Berlin statt.
Klägerin war der Verein unter dessen Schirm die Junge Welt erscheint .
Dieser Verein klagte dagegen, daß seine Zeitung, ein antisemitisches, stalinistisches , gewaltverherrlichendes ,gegen die FDGO und die Freiheit hetzende Blatt,von Völkermorden von sozialistischen Staaten leugnente Blatt, seit den 90er Jahren im Verfassungsschutzbericht regelmäßig erwähnt wurde.
Die Klage wurde abgewiesen.
Jetzt sollte man doch dieses Hetzblatt auch verbieten.
 
Bei einer Sache kann man sich stets sicher sein: Egal ob FIFA, UEFA oder IOC - Mit Diktatoren kungeln die alle gern.


Da Thomas Bach sich in der jüngeren Vergangenheit so vehement für eine Wiederzulassung russischer Sportler bei den Olympischen Spielen ausgesprochen hat, wundert mich diese Meldung überhaupt nicht. Es zeigt aber einmal mehr, dass Großereignisse wie Olympia oder die Fußball-WM/-EM immer politisch sind und deren Dachorganisationen auch dementsprechend behandelt werden müssen.

Grüße,
Aiden
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie erwartet bezieht sich Trump auf die „Vorsehung“ und auf Gott.
Aber was ihn nun wirklich unschlagbar macht is der hier


Aber mal im Ernst, die Demokraten brauchen einen stabilen Kandidaten. Das Problem ist die kürze der Zeit die noch bleibt .
 
Neuste Recherchen von unter anderem NDR, WDR und SZ zeigen auf, dass Russland über türkische Firmen weiterhin sanktionierte Technik bezieht.


Grüße,
Aiden
 
Selenski gratulierte heute Donald Trump zur Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Trump erzählte daraufhin wieder die Lüge, dass er einen Plan habe, Frieden zu bringen.


Ich kann mir den Trump'schen Friedensvorschlag schon vorstellen. Er wird die Ukraine soweit mit dem Aussetzen von Hilfen erpressen bis diese die russischen Annexionen anerkennt. Jinping und Erdogan werden sich in freudiger Erwartung schon die Hände reiben.

Grüße,
Aiden
 
Nicht nur die Ukraine erpressen.
Er wird den schwarzen Peter aller Kriegskosten der EU zuschieben welche eine weitere US Unterstützung für die Ukraine voll
bezahlen soll...so vermute ich.
 
Fuck around, find out.

https://www.politico.eu/article/hun...ns-russian-oil-imports-lukoil-central-europe/

Die Ukraine kappt die Pipeline, durch welche Ungarn min. 50% des eigenen Ölbedarfs deckt. Da Orban irgendwie mehr mit "Diplomatie" und Oligarchie beschäftigt war und niemand sich drum gekümmert hat, alternative Versorgungswege zu erschließen, steht Ungarn nun vor einer massiven Energie- und Ölkrise.
 
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