Tagespolitik allgemein

…l wird es Menschen geben ...
Dass diese Gruppe von Menschen plötzlich so groß geworden ist, muss doch einen Grund haben? Oder ist es womöglich ein Zusammenspiel von mehreren Dingen?

Etwa die größer werdende Schere zwischen Arm und Reich. Die größere Gefahr zu verarmen und auf der Straße zu landen. Die Zunahme von prekären Situationen, wie etwa Zeitarbeit oder mehrere Jobs gleichzeitig zu bedienen, um über die Runden zu kommen. Immer mehr Single-Haushalte und das Vereinsamen von Menschen.

Selbst das Internet kann Menschen überfordern, so dass sie nicht mehr unterscheiden können, was Tatsache oder Fake ist.
 
Dass diese Gruppe von Menschen plötzlich so groß geworden ist, muss doch einen Grund haben? Oder ist es womöglich ein Zusammenspiel von mehreren Dingen?

Die Gruppe ist nicht groß geworden, sondern lauter und mutiger.

Faschisten und Populisten nutzen soziale Herausforderungen um zu Punkten. Sie bieten leichte Vorschläge für schwierige Probleme, kommen aus ihren Löchern und bringen Hass als Lösung mit. Die demokratische Mehrheit ist gleichzeitig bequemlich und leise geworden.
 
Dass diese Gruppe von Menschen plötzlich so groß geworden ist, muss doch einen Grund haben? Oder ist es womöglich ein Zusammenspiel von mehreren Dingen?

Etwa die größer werdende Schere zwischen Arm und Reich. Die größere Gefahr zu verarmen und auf der Straße zu landen. Die Zunahme von prekären Situationen, wie etwa Zeitarbeit oder mehrere Jobs gleichzeitig zu bedienen, um über die Runden zu kommen. Immer mehr Single-Haushalte und das Vereinsamen von Menschen.

Selbst das Internet kann Menschen überfordern, so dass sie nicht mehr unterscheiden können, was Tatsache oder Fake ist.
Mit nur einem Mausklick oder Touch Display Druck hat man heutzutage Zugang zu jedem erdenklichen Bullshit. Das ging vor der Erfindung von YouTube, FaceBook, Tik Tok usw. definitiv nicht (so einfach).

Dass viele Eltern heutzutage ihre Kinder 24/7 ans Smartphone oder Tablet lassen hilft da für die Zukunft sicher auch nicht.
 
Die Gruppe ist nicht groß geworden, sondern lauter und mutiger.

Faschisten und Populisten nutzen soziale Herausforderungen um zu Punkten. Sie bieten leichte Vorschläge für schwierige Probleme, kommen aus ihren Löchern und bringen Hass als Lösung mit. Die demokratische Mehrheit ist gleichzeitig bequemlich und leise geworden.
Es sind aber nicht nur Menschen aus der Szene? Und es gab ja auch mal Zeiten, wo der Großteil der Bevölkerung einfach zufriedener waren.
 
Selbst das Internet kann Menschen überfordern, so dass sie nicht mehr unterscheiden können, was Tatsache oder Fake ist.

Die Technik an sich ist nicht das Problem. IMHO sind veraltete Umgangsformen und Kommunikationsparadigmen hier zu einem Großteil schuld. Es gibt keinen global gültigen Maßstab einer Nettiquette. Was in dem einen Land eine profane Aussage ist, ist in dem nächsten bereits ein Gesetzesbruch, für den zum Teil drakonische Strafen aufgerufen werden. Die Symbol- und Sprachregeln bezüglich des Dritten Reichs sind in Deutschland und Österreich deutlich heftiger, als in Common Law-Ländern. In Russland ist es dagegen verboten, gewisse Dinge (Krieg Spezialoperation) beim Namen zu nennen, weil man dafür Jahrelang in ein Lager gesteckt wird. In den Vereinigten Staaten kann man sich nicht vernünftig äußern, weil man sofort in eine extrem(istisch)e Links-Rechts-Polarisation gesteckt wird, bei der man dann sofort entweder ein Nazi oder stattdessen ein Pädo ist.

Die Folge dieser Regeln sind lokale, sprach- und gruppenspezifische Kodierungen, Memes, Witze, Zurückrudern bei Exponierung, das Wandeln auf Eierschalen bei der Meinungsäußerung und natürlich prophylaktische Opferrollen.

Und in diese ganze Baustelle wird neben allen Inkompatibilitäten dann auch noch zu allem Überfluss die Lüge eingestreut.
 
Es sind aber nicht nur Menschen aus der Szene? Und es gab ja auch mal Zeiten, wo der Großteil der Bevölkerung einfach zufriedener waren.
Ist das so, oder empfinden wir das nur weil uns das in Social Media ständig eingeredet wird?

Ich mein, was wohl stimmt ist dass die Lebenshaltungskosten nie so hoch waren. Dass ich vielleicht nie ein Eigenheim besitzen werde nervt schon, irgendwie.

Nur hat man oft das Gefühl dass da alle außer die Verantwortlichen schuld dran sind, am besten natürlich Ausländer, Liberale, die Grünen usw.
 
Es sind aber nicht nur Menschen aus der Szene? Und es gab ja auch mal Zeiten, wo der Großteil der Bevölkerung einfach zufriedener waren.

Nein, natürlich nicht. Nicht jeder Nazi trägt Springerstiefel und Glatze. Latente Fremdenfeindlichkeit war aber nie weg aus den Köpfen nur eben nicht so salonfähig.
 
Faschismus zeigt oft sein Gesicht wen die Wirtschaft und der Kapitalimus schwächelt bzw wenn die Menschen unzufrieden sind. Wie ein fehlgeleiter Antikörper der alles nur noch schwerer/schlimmer macht.
Hinter dem Faschismus steckt doch oft auch nur das Kapital. Wie ein Monopoly Kapitalismus. Ist sicher kein Zufall das gerade jetzt in ganz Europa + USA diese Strömung wieder stärker wird.

In den Vereinigten Staaten kann man sich nicht vernünftig äußern, weil man sofort in eine extrem(istisch)e Links-Rechts-Polarisation gesteckt wird, bei der man dann sofort entweder ein Nazi oder stattdessen ein Pädo ist.
Nicht nur dort, schon oft auch hier passiert ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das so, oder empfinden wir das nur weil uns das in Social Media ständig eingeredet wird?
Ich habe zuerst Count Flo (Dark Igel) zitiert, wo fast 50 Prozent Trump gewählt hatten.

Die Unzufriedenheit ist aber scheinbar größer geworden. Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Das können doch nicht alles jetzt Rechte sein, oder Verlierer der Gesellschaft? Wobei persönlicher Misserfolg Menschen anfälliger macht…
 
Nicht nur dort, schon oft auch hier passiert ;)

Könnte daran liegen, dass man sich wirklich alle Mühe gemacht hat, diese Gesprächskultur um jeden Preis zu importieren:

Ein Treffen mehrerer CSU-Politiker mit dem Gouverneur des US-Bundesstaats Florida, Ron DeSantis, hat Kritik ausgelöst. DeSantis stehe für neurechten Kulturkampf, schrieb die parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, auf Twitter. "Hat die CSU hier ihr Vorbild gefunden? Die Union entlarvt wes Geistes Kind sie sind: Rechtsaußen wird umgarnt."

Ähnlich hatte sich der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), geäußert. "Wenn die Politik von DeSantis ein Vorbild für die CSU ist, dann gute Nacht", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Der Rechtsaußen-Politiker führt in Florida einen Kulturkampf gegen Frauen und gegen Lesben, Schwule und transgeschlechtliche Menschen. Seine Gesetze sind eine akute Bedrohung für Minderheiten."

Der Bundesverband der Lesben und Schwulen in der CDU, LSU Bundesverband, wollte den Besuch zunächst nicht kommentieren, kündigte aber via Twitter an, man wolle bei nächster Gelegenheit mit den CSU-Politikern über den Besuch bei DeSantis sprechen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/csu-usa-desantis-100.html

Und das Ergebnis davon haben wir ja vor ein paar Tagen in Sachsen und Thüringen erst gesehen: Über die Hälfte hat an den politischen Rändern herumgewählt.
 
Ich habe zuerst Count Flo (Dark Igel) zitiert, wo fast 50 Prozent Trump gewählt hatten.

Die Unzufriedenheit ist aber scheinbar größer geworden. Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Das können doch nicht alles jetzt Rechte sein, oder Verlierer der Gesellschaft? Wobei persönlicher Misserfolg Menschen anfälliger macht…
Dass es den Menschen objektiv schlechter geht als meinetwegen in den 60ern würde ich dennoch hinterfragen. Gewisse Gruppen, inklusive Frauen, Kinder oder Menschen anderer Hautfarbe würden das vermutlich anders sehen.

Was wohl stimmt ist aber dass der Lebensstandard seit einigen Jahren stagniert. Lebensmittel sind extrem teuer geworden und Hausbau fast unbezahlbar. Mein Vater und Großvater waren nicht mal 30 als sie ihr Eigenheim bauten. Ich bin fast 40 und finanziell weit davon entfernt. Und ist man in München oder Berlin gibt es nicht mal mehr bezahlbare Mietswohnungen für Familien. Aber wie schon gesagt, ich habe oft das Gefühl dass sich der Frust hier an den falschen entlädt. Bzw. ich habe große Zweifel dass AfD oder Republikaner echtes Interesse daran haben, an diesen Zuständen was zu ändern.
 
Was wohl stimmt ist aber dass der Lebensstandard seit einigen Jahren stagniert. Lebensmittel sind extrem teuer geworden und Hausbau fast unbezahlbar. Mein Vater und Großvater waren nicht mal 30 als sie ihr Eigenheim bauten. Ich bin fast 40 und finanziell weit davon entfernt. Und ist man in München oder Berlin gibt es nicht mal mehr bezahlbare Mietswohnungen für Familien. Aber wie schon gesagt, ich habe oft das Gefühl dass sich der Frust hier an den falschen entlädt. Bzw. ich habe große Zweifel dass AfD oder Republikaner echtes Interesse daran haben, an diesen Zuständen was zu ändern.

In sechzehn Jahren Merkel ist die Schere zwischen Arm und Reich größer geworden, der Reallohn gesunken und die Kinderarmut angestiegen, während der DAX von einem Hoch zum nächsten schnellte, das Bruttoinlandsprodukt stetig wuchs und Unternehmen wie Volkswagen oder Siemens Traumdividenden ausschütteten.

Deutschland ist grundsätzlich eine reiche Nation. Es kümmert sich nur niemand mehr um eine gerechte Verteilung.

Grüße,
Aiden

Edit:

Und bevor irgendwelche Vorwürfe aus der schwarzen Ecke kommen:

Mein Vorwurf richtet sich natürlich genauso an die SPD (12 Jahre Juniorpartner) und die FDP (4 Jahre Juniorpartner). Genauso macht auch die Ampel derzeit nur wenig Anstalten diese Schieflage zu korrigieren (siehe die Debatte um die Kindergrundsicherung oder die neusten Sanktionsideen zum Bürgergeld).
 
Zuletzt bearbeitet:
Und unter den Neoliberalen/Raubtierkapitalimus wird es auch keine Faire Verteilung geben. Die Schere wird einfach nur noch grösser und grösser. Die Entwicklung mit dem Wohnraum spürt man auch in der Schweiz, ja sogar in Mexico welches viel Land besitzt wirds schwerer. Obwohl unter der jetzigen Regierung scheint man gewisse Dinge besser zu machen. Aber die Zeit wirds zeigen obs Nachhaltig ist.
 
Aber wie schon gesagt, ich habe oft das Gefühl dass sich der Frust hier an den falschen entlädt. Bzw. ich habe große Zweifel dass AfD oder Republikaner echtes Interesse daran haben, an diesen Zuständen was zu ändern.

AfD und Republikaner würden diese Zustände eher noch verschärfen. Das Programm der AfD ist sehr armutsfeindlich, und würde eine weitere Umverteilung von unten nach oben noch weiter anfeuern.

C.
 
Traurig das selbst Kamala vermutlich nichts an den Waffengesetzen ändern will . An die Waffenlobby traut sich wohl keiner... Nun bin ich durch mit dieser Debatte, phu
1:33:29
 
In der heutigen Ausgabe der Freien Presse ist ein Artikel über die mitunter irreführende Aussagekraft von Wahlergebnissen:


Laut dem amtlichen Ergebnis hat beispielsweise die kleine Gemeinde Dorfchemnitz in Mittelsachsen zu 52,5% AfD gewählt. Unbeachtet bleibt bei dieser Darstellung aber, dass in Dorfchemnitz nur per Urnen abgegebene Stimmen gezählt worden sind. Die Stimmen der Briefwähler werden aus Organisationsgründen in der nahen Stadt Sayda ausgezählt - und dem dortigen Ergebnis zugerechnet.

Das führt auf lange Sicht zu einer Verzerrung. Denn während der Anteil der sächsischen Briefwähler 2004 noch bei 11,5% lag, liegt er heute (2024) bei 32%. Bei der diesjährigen Landtagswahl gab es dadurch sogar drei Gemeinden mit einer Wahlbeteiligung von über 100%.

Grüße,
Aiden
 
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