... mit einer subjektiven Interpretation des Restkontextes...
Tut mir leid, soll ich denn jetzt plötzlich den Rest des Wahlprogrammes ignorieren? Wenn du so diskutieren möchtest, dann können wir das tatsächlich sofort beenden und uns viele Worte sparen. Der gesamte Themenkomplex AfD kann nur in einem Zusammenhang diskutiert werden, denn der Zusammenhang gibt hier die Antwort auf deine oder viel mehr eure Frage - und ich hatte eigentlich gedacht, dass das nicht unbedingt schwer zu verstehen ist. Die Argumentation funktioniert auch, wenn ich sie
wertneutral halte: die AfD fordert in ihrem Wahlprogramm explizit, dass die Wählerstimmen einer ihrer Hauptzielgruppen - der traditionellen Familie (Vater, Mutter, Kinder...) - besser gestellt werden, indem die Eltern bis zu einem gewissen Alter das Wahlrecht für ihre Kinder ausüben.
...und stellst es damit als Fakt hin?
Also ist es für dich nicht diskriminierend homosexuellen Paaren die vollständige Gleichstellung mit heterosexuellen Paaren zu verweigern, ja? Ich meine, du musst ja nicht antworten, denn du willst ja
wertneutral bleiben, aber mich würde schon interessieren, wie du zu dem Schluss kommst, dass es nicht Fakt ist, dass die AfD ganz offensichtlich darauf aus ist, bestimmte Bevölkerungsteile zu diskriminieren. Geschweige denn davon, dass man eine
Umgewichtung des Geschichtsunterrichtes anstrebt. Geschichtsrevision ist ein Steckpferd rechter Kreise.
Fakt ist doch, dass renommierte und vor allem bedeutsame Politiker diesen Punkt vertreten haben und es immer noch tun. Für sich alleine genommen, und genau das (!) hat er ja explizit geschrieben, kann man es so ohne Weiteres eben nicht als antisemitisch, undemokratisch etc. pp. deklarieren - selbst unter panischer Zuhilfenahme der anderen Programmpunkte (die in dem Tenor sicher auch mal im CDU-Programm standen) macht es die Sache nicht richtiger.
Weißt du, der Fehler ist doch, dass du hier Einzelpersonen mit einem Wahlprogramm gleichsetzt. So haben beispielsweise die Jungen Liberalen alles andere als begeistert reagiert, als Dirk Niebel nach dem Familienwahlrecht gekräht hat. Wenn aber in einer Diskussion, die sich primär um die AfD und ihre jüngsten Wahlerfolge dreht, aus dem Wahlprogramm der Partei zitiert wird, dann kann man sich - meiner bescheidenen Meinung nach - auch einfach nicht des Kontextes verschließen. Genau das tut ihr aber.
Deutschland ist eines der tolerantesten Länder der Welt. Ich verstehe diese Paranioa einfach nicht die man leider bei vielen nicht abschütteln kann.
Und weil Deutschland genau so bleiben soll, können wir eine Partei wie die AfD nicht gebrauchen. So einfach ist das.