Tagespolitik allgemein

Man darf auch nicht vergessen dass Deutschland, was die Streikhäufigkeit angeht im internationalen Vergleich weit hinterherhinkt.

Ich würde mir oft mehr Solidarität mit den Streikenden wünschen. Wichtig ist der Zusammenhalt in der Bevölkerung, und nicht die großen Firmen und Medien die oft versuchen die Bevölkerung zu splitten.
 
Und wer von den Streikenden interessiert sich für den Rest der Bevölkerung? Verständnis muss von beiden Seiten kommen.

Wie hier schon öfter erwähnt, ist der Streik doch das einzige Mittel um sich gegen die Willkür und Profitmaximierung der Arbeitgeber zu wehren.

Ja klar in einer Perfekten Welt würde sich die Löhne, Arbeitszeiten usw. von selbst regulieren aber davon sind wir noch weit entfernt.

Ich kann dich verstehen und andere auch die davon evtl. persönlich betroffen sind. Aber mMn sollte man über seiner selbst hinausblicken.
Es wird ja auch nicht überall und in jeder Firma gestreickt. Es trifft nur die Firma Oder den Arbeitgeber, die kein faires entgekommen zeigen.
 
Und wer von den Streikenden interessiert sich für den Rest der Bevölkerung? Verständnis muss von beiden Seiten kommen.

Du betrachtest das von der falschen Seite.
Niemand streikt um andere zu ärgern oder einzuschränken. Man streikt, um Arbeitsnehmerintressendurchzusetzen, die die Arbeitsgeberseite nicht erfüllen möchte.
Gäbe dieses Streikrecht nicht, dann wären die Arbeitsbedingungen und Löhne gravierend schlechter, als sie jetzt sind, weil die Arbeitsnehmer kein Druckmittel hätte ihren Forderung nachdruck zu verleihen.
 
Wie lange will man sich eigentlich noch ansehen, dass Gewerkschaften Deutschland in irgendeiner Form lahm legen?! Verdi bestreikt seit 2 Wochen unbefristet die Deutsche Post und Firmen wie Privatmenschen leiden darunter. Auf meiner Arbeit kommt teilweise nicht mal ein Drittel der üblichen Briefe an...und hier geht es teilweise um WICHTIGE Dinge. Hier muss, wie in anderen EU Nationen, ein Gesetz her, welches es Betrieben wie Bahn oder Post verbietet, zu streiken.

Dann hätte man die Privatisierung eben nicht so Flächendeckend durchführen sollen. Verdanken wir allerdings diesmal nicht nur der SPD, auch wenn ihrer Agenda 2010 es erst ermöglicht hat, dass ein solches Lohndumping seit der Euroeinführung möglich war.
Zum Kapitalismus und Privatisierung gehört eben auch das Streikrecht, und ganz ehrlich bei der Post und Telekom stört mich die Privatisierung nicht mal. (Man denke nur mal zurück wie über reguliert der Markt war als es noch Staatsmonopol war, die haben einem ja sogar vorgeschrieben wie lang das Kabel vom Telefon sein durfte. Und Internet war eine Katastrophe da überhaupt bezahlbar ran zu kommen. Wenn wir in den achtzigern und neunzigern einen so freien Internetzugang und Marktzugang wie in den USA gehabt hätten, dann wäre vielleicht ein paar der Giganten wie Amazon, E-Bay, Google, Facebook oder Yahoo aus Deutschland gekommen.) Da hatte der Wettbewerb durchaus positive Eigenschaften auf den Markt und für die Kunden. Allerdings weniger für die Mitarbeiter. Auch wenn man da auch nicht unbedingt von einem ganz freiem Mark sprechen kann, wenn sich die Marktmacht auf knapp 5-10 Firmen verteilt. Welche negativen Nachwirkungen diese Oligopole auf den Mark haben können, sieht man bei den Strom- und Ölkonzernen. Da bräuchte man schon eher die Große Hand des Staates. Gerade bei der Elektrizität und beim Wasser, wo es Netzwerke gibt, bilden sich natürliche Monopole die reguliert werden müssen.
 
Wie lange will man sich eigentlich noch ansehen, dass Gewerkschaften Deutschland in irgendeiner Form lahm legen?! Verdi bestreikt seit 2 Wochen unbefristet die Deutsche Post und Firmen wie Privatmenschen leiden darunter. Auf meiner Arbeit kommt teilweise nicht mal ein Drittel der üblichen Briefe an...und hier geht es teilweise um WICHTIGE Dinge. Hier muss, wie in anderen EU Nationen, ein Gesetz her, welches es Betrieben wie Bahn oder Post verbietet, zu streiken.
100 Prozent Zustimmung von einem Postler.Wäre ich nicht im Moment in Italien würde ich meinen Urlaub freiwillig unterbrechen um diesen absolut unnötigen und kriminellen Streik von Ver.di entgegen zu wirken. Denn bei diesem Streik geht es ohnehin nicht um die Beschäftigten. Es geht hier in erster Linie um die persönlichen Ambitionen der Trulla von Ver.di. Die will nur eines. Die will den Herrn Bsirske beerben.
 
Wie lange will man sich eigentlich noch ansehen, dass Gewerkschaften Deutschland in irgendeiner Form lahm legen?! Verdi bestreikt seit 2 Wochen unbefristet die Deutsche Post und Firmen wie Privatmenschen leiden darunter. Auf meiner Arbeit kommt teilweise nicht mal ein Drittel der üblichen Briefe an...und hier geht es teilweise um WICHTIGE Dinge. Hier muss, wie in anderen EU Nationen, ein Gesetz her, welches es Betrieben wie Bahn oder Post verbietet, zu streiken.
Dann könnte man das Streiken quasi als Ganzes gleich komplett verbieten. Piloten und Erzieher dürften dann z.B nicht mehr streiken, weil dieser Streik natürlich unbequeme Folgen für die Kunden hat.
Ein Streik soll doch gerade weh tun und treffen, anders scheinen es ja manche Arbeitgeber nicht zu verstehen.
 
Stimmt, aber die Streikenden streiken ja nicht aus Spaß sondern wegen ihrer Interessen. Ihre Wertschätzung der Gesellschaft gegenüber zeigen sie indem sie in 99% der Zeit in der sie nicht streiken, ihre Arbeit machen.

Ach so - die machen das aus Wertschätzung der Gesellschaft gegenüber? Ich dachte immer, die machen das, weil sie dafür Geld (vom Arbeitgeber bzw. letztlich vom Kunden) kriegen. Danke für die Klarstellung ...:rolleyes:
 
Ach so - die machen das aus Wertschätzung der Gesellschaft gegenüber? Ich dachte immer, die machen das, weil sie dafür Geld (vom Arbeitgeber bzw. letztlich vom Kunden) kriegen. Danke für die Klarstellung ...:rolleyes:

Denkst Du echt, das eine schließt das andere aus? :facep:

In einer Sozialgesellschaft ist eine Arbeitnehmer ein essentieller Teil. Das war mal geplant als gegenseitiges Geben und Nehmen und nicht als Friss-oder-stirb-Mentalität.
 
Denkst Du echt, das eine schließt das andere aus? :facep:

Nein! Aber, wenn jemand sich bewusst für einen Job entscheidet und dafür Gehalt bekommt, dann kann der Arbeitgeber (zu Recht) erwarten, dass der Arbeitnehmer sich um seinen Teil der Abmachung (auch Arbeit genannt) kümmert. Von "Wertschätzung der Gesellschaft" zu sprechen, weil Leute also tun, wozu sie sich vertraglich verpflichtet haben, ist - gelinde gesagt - seltsam ...
 

Warum verneinst Du dann die Frage?

Ein Arbeitnehmer ist Teil des Sozialstaats, mitunter sogar der Wichtigste überhaupt. Seine Wertschätzung zeigt sich darin, dass er Steuern und Sozialabgaben abdrückt. Er achtet dieses System und entzieht sich ihm nicht.

Aber, wenn jemand sich bewusst für einen Job entscheidet und dafür Gehalt bekommt, dann kann der Arbeitgeber (zu Recht) erwarten, dass der Arbeitnehmer sich um seinen Teil der Abmachung (auch Arbeit genannt) kümmert. Von "Wertschätzung der Gesellschaft" zu sprechen, weil Leute also tun, wozu sie sich vertraglich verpflichtet haben, ist - gelinde gesagt - seltsam ...

Gehälter sind nun mal dynamisch und die Gewerkschaften haben dafür zu sorgen, dass der Arbeitnehmer bei dieser Dynamik nicht untergeht. Das kann ganz toll laufen, wenn beispielsweise Arbeitnehmer auf Lohn verzichten, wenn es dem Betrieb beschissen geht. Gab es hier in Deutschland auch schon oft genug, weil man eine magere Marktsituation überkommen musste und Arbeitnehmer, die ihren Job nicht verlieren wollten, und Arbeitgeber, die ihre Fachkräfte nicht verlieren wollten, an einem Strang gezogen haben.
Das muss aber auch in beide Richtungen laufen. Ein Erfolg des Betriebs, bei dem die Synergie vollmundig gelobt wird, der sich dann aber nicht auf den gesamten Betrieb niederschlägt pervertiert das Ganze.
 
Stimmt, aber die Streikenden streiken ja nicht aus Spaß sondern wegen ihrer Interessen. Ihre Wertschätzung der Gesellschaft gegenüber zeigen sie indem sie in 99% der Zeit in der sie nicht streiken, ihre Arbeit machen.

Ein Arbeitnehmer ist Teil des Sozialstaats, mitunter sogar der Wichtigste überhaupt. Seine Wertschätzung zeigt sich darin, dass er Steuern und Sozialabgaben abdrückt. Er achtet dieses System und entzieht sich ihm nicht

Kannst du dich bitte mal entscheiden, was du nun mit "Wertschätzung der Gesellschaft gegenüber" meinst? Das arbeiten gehen? Oder das Steuern zahlen? Oder gar beides?

Mal davon abgesehen, dass Steuern zahlen eine Pflicht ist - ich MUSS Steuern zahlen. Dass ich sie zahle, ist also nicht Ausdruck von "Wertschätzung", sondern eben meine Pflicht. Zeigst du auch in anderen Lebensbereichen deine Wertschätzung, indem du (nur) deine Pflicht erfüllst??
 
Kannst du dich bitte mal entscheiden, was du nun mit "Wertschätzung der Gesellschaft gegenüber" meinst? Das arbeiten gehen? Oder das Steuern zahlen? Oder gar beides?

Ich muss mich da gar nicht entscheiden, weil das eine und das andere sich gegenseitig ergeben.

Mal davon abgesehen, dass Steuern zahlen eine Pflicht ist - ich MUSS Steuern zahlen. Dass ich sie zahle, ist also nicht Ausdruck von "Wertschätzung", sondern eben meine Pflicht. Zeigst du auch in anderen Lebensbereichen deine Wertschätzung, indem du (nur) deine Pflicht erfüllst??

Natürlich. Die Wehrpflicht und der Zivildienst waren solche Fälle. Ein Arzt, Polizist oder Bäcker, der seine Arbeit aus Überzeugung macht, erfüllt seine Pflicht, sein persönlicher Antrieb ist vielleicht etwas mehr als nur das Geld am Ende auf dem Konto als Gegenleistung zu seiner Pflichterfüllung.

Wenn wir das nicht als Beitrag zur Gesellschaft verstehen, dann leben wir in einer Welt von Egozentrikern und können uns echt nur Fragen, wie wir ein Sozialsystem aufgebaut haben, wenn keiner dieser Gesellschaft die Wertschätzung* entgegenbringt, die es braucht um zu funktionieren.


* Bevor hier hyperventiliert wird, mal im Duden gucken was das Wort bedeutet.
 
Da dem Arbeiter nicht die Produktionsmittel zur Verfügung stehen, hat er nicht anzubieten als seine Arbeitskraft. Dass er dafür sorgt, dass dies zu gerechten Verhältnissen geschieht, ist doch wohl nur rechtens. Und wie anders als durch einen Streik sollte er seine Forderung durchsetzen können?
 
Der Ruf aufs Grundrecht ist auch nur wegen unserer Geschichte derart stark. In anderen EU Nationen, Demokratien wie unserer, ist das überhaupt kein Thema

Wie lange will man sich eigentlich noch ansehen, dass Gewerkschaften Deutschland in irgendeiner Form lahm legen?!


I see... :rolleyes:

Streiktage.jpg


C.
 
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