Tagespolitik allgemein

Wir haben ja gesehen was dieses Neue gebracht hat.

Das steht auf einem anderen Blatt. Das Kaiserreich hatte allerdings so oder so abgewirtschaftet und wäre nicht zu retten gewesen, Sozialisten hin oder her. Es war ja nicht nur die deutsche Monarchie, die auf den Schlachtfeldern des 1. Weltkrieges ihren Untergang erlebte, sondern dort wurde eine ganze Epoche zu Grabe getragen. Die Donaumonarchie, das Osmanische Reich und das Zarenreich verschwanden z.B. ebenfalls.

de facto hatte der Kaiser einfach nicht mehr die Macht über sein Volk, die er 1914 hatte.

Die hatte er bereits während des Krieges weitgehend eingebüßt. De Facto war das Deutsche Reich eine Militärdiktatur, in der sich die Wirtschaft sowie nahezu das komplette gesellschaftliche Leben dem Krieg unterzuordnen hatte. Der Kaiser war in diesen Jahren nur noch ein Grüßaugust, der ab und an eine Parade abnehmen und Orden verleihen durfte.

C.
 
Die hatte er bereits während des Krieges weitgehend eingebüßt. De Facto war das Deutsche Reich eine Militärdiktatur, in der sich die Wirtschaft sowie nahezu das komplette gesellschaftliche Leben dem Krieg unterzuordnen hatte. Der Kaiser war in diesen Jahren nur noch ein Grüßaugust, der ab und an eine Parade abnehmen und Orden verleihen durfte.
.

Die de facto Herrschaft der dritten OHL im Reich beginnt aber eigendlich frühestens im Jahre 1916.Eher 1917.
Zuvor hatte Wilhelm II durchaus noch etwas zu sagen. Wenn es auch von Monat zu Monat weniger wurde.
Trotzdem konnte der Kaiser im Oktober 1918 General der Infanterie Erich Ludendorff immer noch absetzen und Generalfeldmarschall von Hindenburg befehlen auf seinem Posten zu bleiben.
 
Was mich an dem Ergebnis etwas nachdenklich macht ist die Tatsache daß mit der HDP faktisch der politische Arm der PKK ins Parlament eingezogen ist.

Das stimmt leider. Man muss aber auch sehen, dass die HDP nicht nur Kurden sondern auch viele Türken für sich gewinnen konnte. Enttäuschte, säkulare AKP Wähler etwa.
Dass die über den Schlächter Öcalan hinwegsehen zeigt, dass sie der HDP das Abschwören von Gewalt glauben oder Erdogan mehr hassen als die Freunde Öcalans. Beides ist nicht selbstverständlich.
In jedem Fall ist die Große Nationalversammlung demokratischer geworden. Der Frauenanteil ist hoch wie noch nie und die ersten Abgeordneten aus den Reihen von Roma und Jeziden können einziehen.

Hochinteressant ist allerdings der Umstand das man die AKP in die Oppostion schicken könnte wenn HDP,CHP und MHP sich einig werden würden.

Das wird auch beim vereinten Hass auf Erdogan nicht passieren, denke ich. Die CHP wird sich nicht gerne mit den Freunden Öcalans anfreunden wollen und die MHP ohnehin nicht mir Kurden. Die HDP wird sich mit allen Dreien schwer tun.
Das könnte noch zum Problem werden, falls gar keine Koalition zustande kommt. Erdogan ist ja seit dem Wochenende abgetaucht und äußert sich nicht. Die MHP hat die Hand noch nicht wirklich ausgestreckt, aber sie auch nicht in die Tasche gesteckt. AKP-MHP wird als die wahrscheinlichste Koalition gehandelt. Damit wäre die Regierung zwar weiter rechts, und wieder stärker anti-kurdisch, die CHP und HDP sehen für mich aber wie eine interessante Kombination für die Opposition aus.
 
Das stimmt leider. Man muss aber auch sehen, dass die HDP nicht nur Kurden sondern auch viele Türken für sich gewinnen konnte. Enttäuschte, säkulare AKP Wähler etwa.
Dass die über den Schlächter Öcalan hinwegsehen zeigt, dass sie der HDP das Abschwören von Gewalt glauben oder Erdogan mehr hassen als die Freunde Öcalans. Beides ist nicht selbstverständlich.
In jedem Fall ist die Große Nationalversammlung demokratischer geworden. Der Frauenanteil ist hoch wie noch nie und die ersten Abgeordneten aus den Reihen von Roma und Jeziden können einziehen.



Das wird auch beim vereinten Hass auf Erdogan nicht passieren, denke ich. Die CHP wird sich nicht gerne mit den Freunden Öcalans anfreunden wollen und die MHP ohnehin nicht mir Kurden. Die HDP wird sich mit allen Dreien schwer tun.
Das könnte noch zum Problem werden, falls gar keine Koalition zustande kommt. Erdogan ist ja seit dem Wochenende abgetaucht und äußert sich nicht. Die MHP hat die Hand noch nicht wirklich ausgestreckt, aber sie auch nicht in die Tasche gesteckt. AKP-MHP wird als die wahrscheinlichste Koalition gehandelt. Damit wäre die Regierung zwar weiter rechts, und wieder stärker anti-kurdisch, die CHP und HDP sehen für mich aber wie eine interessante Kombination für die Opposition aus.

Es gibt übrigens noch eine für Erdogan noch eine sehr wichtige Option.
Sollte nach 25 Tagen keine Regierung stehen kann er als Staatspräsident Neuwahlen anordnen.

Was die HDP angeht so hört man aus den Reihen der SED und den GRÜNINNEN das diese Partei wohl die Friedensengel auf Erden sein.
Ist für mich als politischer Arm der PKK schwer zu glauben.Aber mal abwarten.

Die kemalistische CHP wird sicher nicht mit Erdogans AKP koallieren und die AKP wird nicht mit der HDP wollen.
Bleibt wie Du sagt nur die rechte MHP. Dies wird die Politik der Türkei sehr weit nach rechts rücken.
Aber sie wird wohl Erdogan auch nicht zur Verfassungsänderung und damit zum Einführen eines Präsidialdemokratie verhelfen.
 
Was die HDP angeht so hört man aus den Reihen der SED und den GRÜNINNEN das diese Partei wohl die Friedensengel auf Erden sein.

Naja, die sagen halt auch viel. Und die türkischen Verhältnisse lassen sich nur bedingt auf unser Links-Rechts Spektrum angleichen. Die CHP etwa gehört zur sozialistischen Internationalen und zur SPE. Die würde ich persönlich aber kein Stück mit der SPD oder der Linken vergleichen wollen.

Die HDP ist aber auch nicht nur mit der PKK verbunden, sondern eine Dachorganisation für verschiedene (größtenteils linke, ja und kurdische) Organiationen. Aber das muss nicht unbedingt was heißen.
Ich kenne Türken, die die PKK wegen des Terrors absolut verabscheuen und sich freuen, wenn Öcalan seine Insel nie wieder lebend verlässt, die aber trotzdem diesmal die HDP unterstützt haben, weil sie sie als einziges effektives Geschütz gegen Erdogans Größenwahn gesehen haben. Die HDP muss sich diesen Stimmen würdig erweisen und darf nicht der verlängerte Arm dieses Schlächters werden, sonst sind die türkischen Wähler auch bald wieder weg. Viele, gerade junge Türken haben übrigens abgesehen von der PKK gar kein Problem mit Kurden, wenn die HDP es also richtig anstellt, kann sie sich als Brückenbauer einen Namen machen und Erdogan diesen Anstrich abnehmen. Und als Doppelpartei die türkische und kurdische Interessen vertritt, hat sie großes Potential bei der Bevölkerung die des Konfliktes müde ist.
 
Ich kenne Türken, die die PKK wegen des Terrors absolut verabscheuen und sich freuen, wenn Öcalan seine Insel nie wieder lebend verlässt, die aber trotzdem diesmal die HDP unterstützt haben, weil sie sie als einziges effektives Geschütz gegen Erdogans Größenwahn gesehen haben. Die HDP muss sich diesen Stimmen würdig erweisen und darf nicht der verlängerte Arm dieses Schlächters werden, sonst sind die türkischen Wähler auch bald wieder weg. Viele, gerade junge Türken haben übrigens abgesehen von der PKK gar kein Problem mit Kurden, wenn die HDP es also richtig anstellt, kann sie sich als Brückenbauer einen Namen machen und Erdogan diesen Anstrich abnehmen. Und als Doppelpartei die türkische und kurdische Interessen vertritt, hat sie großes Potential bei der Bevölkerung die des Konfliktes müde ist.

Ich kenne diese Spaltung der türkischen Geselllschaft wie Erdogan sie betrieben hat sehr gut aus eigener Anschauung.
Ich habe sehr viele türkische Kollegen und Kunden. Und da gibt es nur zwei Arten der Sichtweise.
Die einen hassen ihn abgrundtief und die anderen lieben ihn über alles.

Zu seiner Ehrenrettung sei jedoch erwähnt das er auf dem Gebiet der Wirtschaft sehr große Erfolge zu verbuchen hat.
 
Da habe ich allerdings gelesen, dass das praktisch nur auf Pump ist. Die neue Kaufkraft der ersten Kreditkarte wird mit der zweiten finanziert usw..
Die türkische Lira verhält sich auch nicht gerade gut oder?

Sorry,ich kenne mich in der Wirtschaft nicht aus.
Ich habe nur geschrieben was ich gehört habe.
Was da auf Pump passiert ist und wie die Lira steht kann ich Dir nicht sagen.
Die Wirtschaft ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln.

Ich kann Dir wie Du weißt jede Rede Adolf Hiters zietieren und kann jeden Divisionskommandeur der Wehrmacht runterrasseln.
Aber über die Wirtschaftslage des III.Reichs weiß ich gar nichts.(Das soll jetzt ein Beispiel für meine Unwissenheit der Wirtschaft sein)

Der langen Rede kurzer Sinn : Ich verstehe die Wirtschaft nicht.Ich kann es nicht sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da habe ich allerdings gelesen, dass das praktisch nur auf Pump ist. Die neue Kaufkraft der ersten Kreditkarte wird mit der zweiten finanziert usw..
Die türkische Lira verhält sich auch nicht gerade gut oder?

Außerdem gibt es einen Bauboom, der allerdings nicht sehr nachhaltig ist, weil es mehr Prunkbauten sind, wie ein Flughafen der größer ist als alle in Europa.
Desweitern gab einige Investoren, die investiert haben in die Türkei, weil die Produktionskosten dort niedrig. Seit etwa 2 Jahren ziehen sich die Investoren u.a. wegen der politischen Situation aus dem Land raus.
Ergo ist die wirtschaftliche Situation der Türkei aktuell auf dem absteigenden Ast.
 
Das Oberste Gericht Griechenlands hat heute in einem Urteil die Rentenkürzungen,welche ein Teil der Bedinungen über Hilfleistungen der EU sind als Verfassungswiedrig verworfen. Dies spielt der Regierung Tschirpas natürlich sehr gut in die Hände.

Desweiteren haben ach so friedliche Kommunisten heute in Athen das Finanzministerium besetzt.
 
Wären sie nicht friedlich, hätten sie es nicht nur besetzt, sondern alle dadrin umgebracht und das Gebäude in Brand gesteckt.

Der Mann heisst übrigens Alexis Tsipras. Gibt es einen Grund, warum du dich konsequent weigerst, die richtigen Namen zu benutzen?
 
Der Mob der jetzt das Finanzministerium in Athen besetzt hält ist m.M.n. der selbe welcher am 05.05.2010 in einer Athener Bank drei Menschen bei lebendigem Leib verbrannt hat und auch nocht die Rettungskräfte daran gehindert hat zur Rettung einzugreifen.


Ach übrigens,heute tagen wieder die Bilderberger. Ob Polo das überleben wird ?:D;):D
 
Die (englische) Hürriyet berichtet unterdessen folgendes:

Demirtas hat die Regierung gebeten Vertretern der HDP eine Genehmigung zu erteilen, Öcalan treffen. Die HDP wolle ihr versprechen einlösen die Aussöhnung von Kurden und Türken voranzutreiben, und die einzige Stimme, die die kurdischen Kämpfer bewegen könne sich zu entwaffnen, warte auf Imrali.

Erdogan hat sich überraschend mit Vertretern der CHP getroffen, dass es um Koalitionsgespräche handele wurde von Davutoglu aber dementiert. Der Präsident sei ein Vermittler und kein Parteienvertreter.

Davutoglu setzte sich außerdem von Erdogan ab und stellte klar, dass das türksiche Volk dem Präsidialsystem Erdogans und der AKP eine Absage erteilt habe. Nun müsse im Rahmen des aktuellen Systems gearbeitet werden.
 
Ich hab bei der Phrase "berichtete die 'Bild'-Zeitung" aufgehört zu lesen. Und im Prinzip kann Grichenland ja auch in der EU bleiben, ich glaub nicht das sie da raus muss, nur ist der € eben nie die richtige Währung für dieses Land gewesen. Deren Wirtschaftssystem ist eben total anders aufgebaut. Nach einem Schuldenschnitt und Austritt aus der €-Zone kann sich das Land eventuell sogar schneller erholen. Island ist 2008 auch pleite gegangen und die haben sich relativ schnell wieder erholt, ohne Milliarden hohe Hilfspakete.
Es ist nur in dem Sinne interessant das sie einem das die letzten Jahre über immer wieder geraten wurde in griechische Staatsanleihen zu investieren. Dies sich allerdings vor drei Monaten dann doch wieder in die Gegenrichtung umgewandelt hat.
Die Sache ist nur die. Ich denke die neue griechische Regierung könnte sich durchaus an Russland wenden, wenn die EU den Geldhahn ganz zu drehen sollte.
 
I
Die Sache ist nur die. Ich denke die neue griechische Regierung könnte sich durchaus an Russland wenden, wenn die EU den Geldhahn ganz zu drehen sollte.
Dann sollten sie es im Eigeninteresse lieber selbst versuchen als sich von Russland in einer Notsituation Geld zu Bedingungen X zu besorgen.
Russland ist mit Sicherheit nicht so ein "Streichelpartner" wie die EU, wenn es um die Erfüllung erfolgter Verträge geht!

Hier mal ein Bericht über die "Zustände" im Kleinen in Griechenland:
http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-in-griechenland-im-wuergegriff-13626469.html
Wie viele Wahres daran ist, mag jeder für sich einschätzen.

Ich selbst glaube - auch unabhängig von dem Bericht -, dass weiteres Geld für Griechenland aktuell völlige Verschwendung ist. In Sachen (Selbst)Organisation oder Mentalität bezüglich Eigenverantwortlichkeit oder funktionierendes Staatswesen und Verpflichtung zwischen Staat und Bürger (Steuern, ...) hängen sie Jahrzehnte hinterher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und im Prinzip kann Grichenland ja auch in der EU bleiben, ich glaub nicht das sie da raus muss, nur ist der € eben nie die richtige Währung für dieses Land gewesen. Deren Wirtschaftssystem ist eben total anders aufgebaut. Nach einem Schuldenschnitt und Austritt aus der €-Zone kann sich das Land eventuell sogar schneller erholen.
Klingt in der Theorie zwar gut, ist aber in der Praxis rechtlich nicht möglich. Ein isolierter Austritt aus dem Euro geht nämlich eigentlich nicht. Das europäische Recht sieht vor, dass ein EU-Land, das den Euro einmal eingeführt hat, diesen nicht einfach wieder loswerden kann. Es ist eisernes Gesetz, dass es nur den Weg zum Euro hin, aber keinen Weg vom Euro weg geben soll. Rein faktisch ist derzeit ein Austritt Griechenlands aus dem Euro also eigentlich nur möglich, wenn Griechenland aus der EU geht.

Das ist ja nunmal das Dilemma - oder eins von mehreren. Soweit mich mein laienhaftes Wirtschaftsverständnis nicht im Stich lässt, ist die Situation aktuell etwa so: Wenn Griechenland aus der EU ginge, hätte das für die EZB-Kredite massive Konsequenzen, da irgendjemand dafür haften muss. Das wären dann die Euro-Länder je nach Anteil an der EZB (wovon Deutschland am meisten hat). Deswegen hat Griechenland amüsanterweise fast die bequemere Verhandlungsposition, wohlwissend, dass es für die Gläubiger extremst ärgerlich wäre, wenn Griechenland scheitert, weil sich die Gläubiger damit vor allem selbst ins Bein schießen. Darum versucht man ja schon seit Jahren auf fast schon irrationale Weise, das Problem intern zu lösen, hat aber wohl unterschätzt, dass Griechenland aktuell leider wie ein Fass ohne Boden scheint. Inzwischen steckt in dem Fass aber schon so viel Geld drinnen, dass man es auch nicht absaufen lassen möchte.
 
Zurück
Oben