Das ist kein Argument.
Wenn, zitiere bitte richtig:
Dann musst
du aber auch richtig zitieren^^ Der Zusammenhang wird nämlich erst mit den
vorstehenden Versen klar:
27 Und verlies ihnen den Bericht über die zwei Söhne Adams [Kain und Abel] der Wahrheit entsprechend. Als sie ein Opfer darbrachten. Es wurde von dem einen angenommen und von dem anderen nicht angenommen. Der sagte: »Ich schlage dich tot.« Er [Abel] sagte: »Gott nimmt es an nur von den Gottesfürchtigen. 28 Auch wenn du deine Hand nach mir ausstreckst, um mich zu töten, so werde ich meine Hand nicht nach dir ausstrecken, um dich zu töten. Ich fürchte Gott, den Herrn der Welten. 29 Ich will, dass du meine Sünde und deine Sünde auf dich lädst und so zu den Gefährten des Feuers gehörst. Das ist die Vergeltung für die, die Unrecht tun.«
5:30 Seine Seele machte ihn willig, seinen Bruder zu töten. Er tötete ihn und wurde einer der Verlierer. 31 Gott schickte einen Raben, der in der Erde scharrte, um ihm zu zeigen, wie er die Leiche seines Bruders bedecken könne. Er sagte: »Wehe mir! Bin ich nicht fähig, wie dieser Rabe zu sein und die Leiche meines Bruders zu bedecken?« So wurde er einer von denen, die bereuen. 32 Aus diesem Grund haben Wir den Kindern Israels vorgeschrieben: Wenn einer jemanden tötet, jedoch nicht wegen eines Mordes oder weil er auf der Erde Unheil stiftet, so ist es , als hätte er die Menschen alle getötet. Und wenn jemand ihn am Leben erhält, so ist es, als hätte er die Menschen alle am Leben erhalten. Unsere Gesandten kamen zu ihnen mit den deutlichen Zeichen. Aber viele von ihnen verhalten sich nach alledem maßlos auf der Erde.
Vorab: Voranstehend ist die Geschichte vom Volk Israel, das vor Angst vor den "Übermenschen", die das Heilige Land bewohnen, nicht dort hinein will, was ihnen von Gott und Mose als Kleingläubigkeit ausgelegt wird. Ich habe den Teil jetzt hier nicht mit zitiert, weil mir die Verbindung zu dem nachfolgenden nicht wirklich klar ist und das Zitat dann außerdem doppelt solang wäre. Aber im WWW kann man das ja bei Bedarf problemlos nachlesen
Der zentrale Bezug von Vers 32 ist jedoch, wie aus obigem hervorgeht, die bekannte Geschichte von Kain und Abel. Interessant ist hier imo vor allem der fett markierte Vers 28, der keine biblische Entsprechung hat. Hier wird ganz deutlich, dass Abel als "Gottesfürchtiger" sich lieber selber töten lässt als den "Frevel" des Mordes selber zu begehen. Das erinnert auffällig an die Lehre Jesu. Ergänzend stellt Vers 30 klar, dass Kain, der den Mord trotz dieser klaren Worte seines Bruders trotzdem begeht, zu "den Verlierern" gehört, also den Sündern, die beim Jüngsten Gericht gerichtet werden. (Allerdings wird nahegelegt, dass Kain durch seine letztliche Reue eventuell dieser Strafe doch wird entgehen können.) Genau auf diesen Brudermord und seine Implikationen bezieht sich nun der Vers 32, der nochmal klarstellt, dass ein Mord an einem "Unschuldigen" eine unfassbar große Sünde ist.
Wem wird geboten, nicht zu töten? Den Kindern Israels! -> sprich, den Juden
Ohne mich in der Materie jetzt 100%ig auszukennen, würde ich auch davon ausgehen, dass hier die Juden gemeint sind. Allerdings werden die zahlreichen Beispiele der Sünden der Juden (genauso wie auch anderer Völker) im Koran ja gerade deswegen aufgeführt, damit die Moslems
daraus lernen, sprich nicht die gleichen Sünden begehen. Laut muslimischer Lehre sind die Juden ja ein Brudervolk. Als die Nachkommen Isaaks aber wiederholt gegen Gott sündigten, wurde die Ehre des Gottesvolkes in Form des Prophetenamtes auf die Nachkommen Ismaels übertragen. (An der Stelle muss man natürlich anmerken, dass den Islam grundsätzlich jeder annehmen kann, auch Nichtismaeliten.) In diesem Kontext würde ich den Vers 32 durchaus auch auf die Muslime anwenden. Aber wie gesagt, Koranexeget bin ich nicht^^
Und in Vers 33 wird klar gesagt, was mit denen passiert sollen, die sich Allah widersetzen - außer, sie bereuen, BEVOR der Islam Macht über sie hat (Vers 34).
Sure 5, 32 ist kein gutes Beispiel für die Friedfertigkeit des Islams ...
Dort steht nicht "widersetzen", sondern "Krieg führen". Und - das Hände- und Füßeabhacken mal außen vor - gibt es auch in einigen amerikanischen Bundesstaaten nach wie vor die Todesstrafe für bspw. Mörder. Sicher kann man das auf allgemeiner Basis diskutieren, aber meiner Meinung nach ist das nichts islamspezifisches oder "veraltetes". Übrigens steht da ja auch was von "verbannen", was eine verhältnismäßig "sanfte" Strafe darstellt, die Mohammed wohlgemerkt auch selber teilweise anwendete.