Was ich, abgesehen von den Toten natürlich, schrecklich finde ist, dass es überall natürlich wieder heißt: Der böse Islam.
Bevor man mich falsch versteht, ich bin nicht bei der Antifa und bin auch kein Moslem, sondern gläubiger Christ. Es macht mich traurig, dass so viele Leute nicht zwischen extremistischen Terrorgruppen und Moslems unterscheiden können, das sind nämlich zwei ganz grundverschiedene Dinge. Und eine IS hat für mich mit dem Islam, auch wenn sie sich "islamischer Staat" nennen wollen, nichts zu tun. Was die verbreiten ist nicht der Islam, ebenso wenig wie es der christlichen Ideologie entsprach, Kreuzzüge zu führen. Terrororganisationen wie die IS wollen in erster Linie: Macht. Und dafür braucht man natürlich einen Vorwand um gewaltsam vorzugehen und was bietet sich da besser an als Religion, womit man immer noch viele Leute beeinflussen kann. Man kann anderer Meinung sein, aber für mich hat die IS in der Tat kein Interesse daran, den Islam irgendwie zu verbreiten, dies ist lediglich der Deckmantel unter dem man sich auch leider gut Anhänger fangen kann. Jetzt kann man natürlich, wie viele Leute es eben tun, siehe die immer mehr werdende Befürwortung rechtsextremer Parteien oder Organisationen à la Pegida, es sich einfach machen und sagen "IS heißt Islamischer Staat, der Islam ist also das Böse, Fall abgeschlossen". Erspart ja auch eine Menge Arbeit, so muss man sich mit dem Thema nicht profunder auseinandersetzen. Wenn man sich aber ein bisschen damit befasst wird klar, dass der Islam mit Terrorismus nichts zu tun hat. Ich bitte mich nicht falsch zu verstehen, ich verurteile die Taten der Terroristen, finde es aber furchtbar, dass dann die drunter leiden müssen, die gar nichts dafür können. Terroranschläge sind furchtbar, aber kein Grund für Fremdenfeindlichkeit, voreilige Verdächtigungen und Rassismus.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass es sich mit den Moslems gerade so entwickelt wie einst mit den Juden: Wenn irgendwo etwas schief läuft, werden sofort sie dafür verantwortlich gemacht. Wohin das führt, weiß man ja aus der Geschichte. Und wenn dann Rechte damit kommen, dass man "die alte Geschichte mal ruhen lassen" soll, kann ich nur entgegnen: Zum einen ist sie nicht alt, 70 Jahre sind erdgeschichtlich gesehen eine verdammt kurze Zeit. Und zum anderen haben wir zwar keine Schuld an dem, was geschehen ist, wohl aber die Verantwortung dafür zu sorgen, dass es sich nicht wiederholt. Diese Verantwortung trifft aber auch nicht nur auf Deutschland, sondern auf jedes Land dieser Welt zu. Und wenn ich da zum Beispiel nach Frankreich schaue und sehe, wie die Front National ihre Propaganda auf dem Rücken derer, die diesem Terroranschlag zum Opfer fielen, weiter verbreitet kann ich dazu nur sagen, dass einige Menschen an dieser Verantwortung irgendetwas nicht verstanden haben.