Tagespolitik allgemein

Es geht um Angst. Angst ist da absolut faktenresistent. Darum wird hier ja auch imo um Empathie gebeten. Weil solche blanke Angst im Grunde Empathie benötigt, um abklingen zu können. Um verstanden zu werden. Wir dürfen uns durch solche Angst halt nicht erpressbar oder angreifbar machen oder eben in Starre verfallen lassen.
 
Wir dürfen uns durch solche Angst halt nicht erpressbar oder angreifbar machen oder eben in Starre verfallen lassen

Wir dürfen die Aussagen der Nutzer, die hier offen und ehrlich ihre Ängste offenbaren aber auch nicht ins lächerliche ziehen oder ihnen das Gefühl geben, nicht ernst genommen zu werden.

Das sage ich ganz unabhängig davon, für wie wahrscheinlich ich einen Atomschlag seitens Putin halte.
 
Wir dürfen die Aussagen der Nutzer, die hier offen und ehrlich ihre Ängste offenbaren aber auch nicht ins lächerliche ziehen oder ihnen das Gefühl geben, nicht ernst genommen zu werden.

In einem solchen Thread wie diesem hier müssen wir mit unterschiedlichen Fakten argumentieren dürfen. Zudem sehe ich nicht, wo jemand eine Angst ins Lächerliche gezogen hat. Meine Absicht war es zum Beispiel nicht. Ängste sollte man nie ins Lächerliche ziehen.
Man soll aber sehr wohl sagen können, wenn Angst gerade gefährlich wird. Wie schon gesagt: gerade in einem solchen Thread wie diesem hier.
 
Es geht um Angst. Angst ist da absolut faktenresistent. Darum wird hier ja auch imo um Empathie gebeten. Weil solche blanke Angst im Grunde Empathie benötigt, um abklingen zu können. Um verstanden zu werden. Wir dürfen uns durch solche Angst halt nicht erpressbar oder angreifbar machen oder eben in Starre verfallen lassen.
Klar darf die Angst einem nicht beherrschen. Aber zu denken das diese Situation nicht gefährlich ist halte ich für falsch.
Ich mache mir da eher Gedanken um meine 2 Kinder als um mich. Das die in einer ähnlich friedlichen Welt in Europa groß werden wie wir es konnten.
 
Die Ängste sind schon nachvollziehbar. Aber es sollte jedem klar sein dass man absolut nichts gewinnt wenn man gegen Putin einknickt. Klar, dann ist vielleicht ein paar Jahre Ruhe, und dann fängt Russland an den nächsten Konflikt mit weiteren Tausenden Toten und Millionen Flüchtlingen anzuzetteln. Man braucht ja schließlich keine ernsten Folgen befürchten, solange man nur ab und zu sein Atomarsenal erwähnt.
 
Klar darf die Angst einem nicht beherrschen. Aber zu denken das diese Situation nicht gefährlich ist halte ich für falsch.
Ich mache mir da eher Gedanken um meine 2 Kinder als um mich. Das die in einer ähnlich friedlichen Welt in Europa groß werden wie wir es konnten.

Du... ich darf jeden Tag bis zu 100 Kindern beruhigen, die mit Fragen über diesen Krieg zu mir kommen. Ich kenne diese Ängste, auch wenn ich selber keine Kids habe. Leider beherrschen gerade Ängste sehr viele Leute, was man täglich an diesen ganzen Wut-Demos sieht, die einfach nur noch mit Hass um sich schlagen. Das hat nämlich auch Ängste als Grundlage, nicht den Hass an sich... mir ist die Psychologie bewusst.
Ich will nur nicht, dass man hier plötzlich auf Kompromisse mit einem Mörder/Vergewaltiger/was-sonst-noch hindiskutiert, weil man dermaßen viel Angst vor einem unglaublich entfernten Sezanrio hat, das so viel unwahrscheinlicher als so manches andere, alltägliche Szenario ist...
 
Ich schließe den Einsatz von (taktischen) Kernwaffen durch Russland tatsächlich nicht aus und sei es nur um dem Westen irgendeine russisch-rote Linie aufzuzeigen. Aber gerade weil ich dem Kreml den Einsatz zutraue, ist Angst der aller schlechteste Ratgeber. Ich kann dieses Gefühl zwar nachvollziehen, aber selbst wenn der Westen aus Angst vor dem Einsatz von Atomwaffen nachgeben sollte, würde genau dieses nachgeben am Ende doch irgendwann in einer größeren Katastrophe enden, denn Russland wird nicht an der Westgrenze der Ukraine stoppen und irgendwann würde der Westen reagieren.
 
Vor über 30 Jahren hatten wir einen Austauschschüler namens Patrick aus Belfast bei uns in unserer Familie zu Gast. Ich bin buchstäblich damit aufgezogen worden, dass es IMMER irgendwo gebrannt hat...
Eine ehemalige Arbeitskollegin von mir ist mit 6 Jahren mit ihren Eltern vor dem Bosnien Krieg nach Deutschland geflohen. Sie hat zum Thema „friedliches Europa“ wohl auch eine etwas andere Meinung..
 
Ich habe zwei geflüchtete Kolleginnen... die lachen da auch nur bitter auf. Und die reagieren dann auch besonders entnervt, wenn mein anderer Kollege wieder von "die böse Nato ist doch selber schuld, wenn sie den armen Putin so einkesseln" ankommt :braue
 
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Bei allem Verständnis für Sorgen und Ängste: Wenn diese dazu führen, dass man nicht mehr zu erfolgversprechenden Handlungen im eigenen Interesse in der Lage ist, muss man auch aufzeigen dürfen, warum sie falsch sind.

Wenn man sich wegen eines Ereignisses, das extrem wahrscheinlich war und vor dem immer wieder eindringlich gewarnt wurde - dem russischen Einmarsch in die Ukraine - so viele Sorgen gemacht und entsprechende Vorbereitungen getroffen hätte wie vor dem extrem unwahrscheinlichen Szenario eines Einsatzes von Atomwaffen und einer direkten bewaffneten Auseinandersetzung zwischen NATO und Russischer Föderation - ja, dann stünden wir heute wohl besser da. Zu spät, aber wir können zumindest jetzt mal etwas Rückgrat zeigen.

Das erinnert an die Umstände des Münchener Abkommens vor 84 Jahren. Es wurden zu diesem Zeitpunkt völlig absurde Schreckensvorstellungen an die Wand gemalt ("Der Bomber kommt immer durch! Ganze Städte werden aus der Luft zerstört werden!"), um die eigene Feigheit und Schwäche zu kaschieren und eine Ausrede zu finden, dem Diktator das zu geben, was er wollte (und ihm nach Ansicht so mancher ja auch zustand).* Ergebnis: Bekannt.

Appeasement. Funktioniert. Nicht. Es hat niemals funktioniert und wird niemals funktionieren. Die russische Aggression gegen die Ukraine wird erst enden, wenn die Russische Föderation dazu nicht mehr die militärischen, politischen und wirtschaftlichen Mittel und Willen besitzt. Nur darüber lässt sich eine Herstellung friedlicher Verhältnisse in diesem Teil Osteuropas mittel- und langfristig erreichen.

*
„Seit ich mein derzeitiges Amt übernahm, war es mein wichtigstes Ziel, Europa echten Frieden zu bringen, die Verdächtigungen und Animositäten zu beseitigen, die so lange die Atmosphäre vergifteten. Der Pfad, der zu einer Beruhigung führt, ist lang und voller Hindernisse. Das Problem der Tschechoslowakei ist das jüngste und vielleicht das gefährlichste. Nun, da wir es überwunden haben, meine ich, dass es möglich sein sollte, weitere Fortschritte zu machen auf dem Weg der Gesundung und der Vernunft.“
- Neville Chamberlain

"Wie schrecklich, fantastisch, unglaublich ist es, dass wir hier Schützengräben ausheben und Gasmasken anprobieren müssen wegen eines Streits in einem weit entfernten Land zwischen Menschen, von denen wir nichts wissen."
- Neville Chamberlain, 27. September 1938, 20.00 Uhr im Radio, über die Weigerung der Tschechoslowakei, die Forderungen der Nazis nach Abtretung von Grenzgebieten an Deutschland zu akzeptieren.

Selbst wenn man die ganzen Konflikte während des Kalten Krieges, die auch in Europa ausgetragen wurden, ausblendet, und sich auf den Zeitraum ab 1989 beschränkt: Da hatten wir die blutige Befreiung von der Unterdrückung durch die Sowjetunion und den Kommunismus im Baltikum, Rumänien und Georgien. Den Zerfall Jugoslawiens und die ethnischen Säuberungen. Den Bürgerkrieg in Albanien. Den Nordirland-Konflikt. Den Krieg zwischen der Russischen Föderation und Georgien.
 
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Meine Kindheit war genau durch diese Angst oft einfach nur gelähmt: Atomschlag... nuklearer Holocaust... Krieg in Deutschland. Ich kanns leider nachvollziehen. Sehr sehr gut sogar. Hat mir unendliche Nächte den Schlaf geraubt und bei jeder U-Bahnfahrt war die Denke dabei, wie schnell man wohl in den Bunker-ähnlichen Untergrund flüchten kann, wenn denn dann der Bombenalarm ausgelöst werden würde. Keine schöne Zeit. Insofern: nix mit friedlichem Europa unserer Kindheit!!

Und nein: wenn wir diese Ängst als Erwachsene zulassen, endet es nur damit, dass wir unseren Kindern noch mehr den Alltag versauen, wir handlungsunfähig werden und im schlimmsten Fall genau den Leuten in die Hände spielen, die eben solche Zustände (Angst, Uneinigkeit) haben wollen und daraus profitieren. Sehe ich ja hier in kleinem Maßstab schon in diesem Thread 0_o
 
Meine Kindheit war genau durch diese Angst oft einfach nur gelähmt: Atomschlag... nuklearer Holocaust... Krieg in Deutschland. Ich kanns leider nachvollziehen. Sehr sehr gut sogar. Hat mir unendliche Nächte den Schlaf geraubt und bei jeder U-Bahnfahrt war die Denke dabei, wie schnell man wohl in den Bunker-ähnlichen Untergrund flüchten kann, wenn denn dann der Bombenalarm ausgelöst werden würde. Keine schöne Zeit. Insofern: nix mit friedlichem Europa unserer Kindheit!!

Und nein: wenn wir diese Ängst als Erwachsene zulassen, endet es nur damit, dass wir unseren Kindern noch mehr den Alltag versauen, wir handlungsunfähig werden und im schlimmsten Fall genau den Leuten in die Hände spielen, die eben solche Zustände (Angst, Uneinigkeit) haben wollen und daraus profitieren. Sehe ich ja hier in kleinem Maßstab schon in diesem Thread 0_o
Meine Ängste versuche ich schon von meinen Kindern fern zu halten. Mein großer ist 11, mit dem spreche ich zwar schon darüber was in der Ukraine passiert, aber ich ziehe ihn nicht in ein Angstgefühl rein.
Das behalte ich dann eher für mich.
 
Versuche ich eben bei meinen Kids in der Arbeit auch. Und da haben welche richtig Schiss, weil die ja die Erzählungen von ihren Eltern kennen ausm Krieg. Haben genügend Bosnier und Co da :/
Umso wichtiger, wie du ja selber sagst, seine Ängste auch zu reflektieren und zu beleuchten. Den Kids zu sagen, wie es damals so war und wie man damit zurechtgekommen ist. Habe vorletzte Woche zB lange mit einem Viertklässler über den Ersten und Zweiten Weltkrieg und Hiroshima/Nagasaki gesprochen. Um ihm zu zeigen, wies ausgehen kann, wenn man solchen Spinnern in erster Linie Zugeständnisse macht. Ist imo wichtig...
 
Nein. Braucht man nichts durchrechnen, weil das nicht passieren wird.

Bin zwar selten Ben's Meinung aber hier hat er einfach komplett Recht. Die Wahrscheinlichkeit daß je nochmal ein atomarer sprengkopf gezündet wird geht gen 0.

Denn das würde in einer Spirale münden welche die Erde so wie sie ist zerstören würde und dass ist selbst dem schlimmsten und degeneriertesten Diktatur bewusst.
 
Wie gesagt: viele sehen das als letzten Akt eines suizidalen Spinners, der will, dass die Welt brennt...

Ändert ja aber nicht's an der Wahrscheinlichkeit das der Suizidale spinner eher mit ner Kugel im Kopf als mit einer Brennenden Welt untergeht.

Der größte Teil der Russischen Führung sind nunmal Geld- und Machtgeile Egomanen und keine religiösen Fanatiker die komplett durch sind.

Wenn es denen selbst an den Kragen gehen soll heißt es auch für die "entweder Putin oder ich".

Sehr gewagte These, die ich so jetzt auch wieder nicht unterschreiben würde. Den ein oder anderen Atomwaffentest wird es vermutlich geben (vermutlich von Nordkorea).

Ich spreche hier natürlich im Zusammenhang eines Konfliktes zwischen Zwei oder Mehreren Ländern.
 
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