Taris

::::: Taris ::: Jediturm ::: Kantine ::: Thyr, Bran (NPC) und einige andere Padawane, Anwärter und Jedi :::::

Eine Woche war er nun schon hier und wusste doch noch immer nicht ob es die richtige Entscheidung gewesen war. Thyr saß wie auch die letzten Tage am selben Tisch in der Kantine, aß ohne groß darüber nachzudenken was er da zu sich nahm und schaute dabei ständig durch eine Lücke in seinen Haaren seine neue „Schwester“ an. Nachdem er hier angekommen war, hatte man ihn in eine sogenannte Familie gesteckt. Eine Ersatzfamilie sozusagen, damit er sich schneller eingewöhnen konnte und immer einen Ansprechpartner hatte. Und er hatte wirklich Glück gehabt, denn seine „Mutter“ war eine herzensgute Twi'lek, die trotz ihrer für Thyr ungewöhnlich wirkenden spitzen Zähne ein warmes Lächeln aufsetzen und ihn mit nur ein paar wenigen Worten beruhigen konnte. Sie wusste um sein Heimweh und das er seine richtigen Eltern und Schwester vermisste und fand jeden Abend die richtigen Worte. Er betrachtete sie nicht wirklich als Mutter, doch eine Tante konnte sie gut sein und das war doch okay oder? Nicht ganz so reibungslos verlief es mit seiner „Schwester“. Sie redete gerne, wie auch jetzt und schien dabei nicht mitzubekommen, dass auch Thyr gerne mal etwas zu diesem oder jenem Thema sagen wollte, ließ ihn aber eben nur selten zu Wort kommen. Außerdem schien sie ein Naturtalent zu sein, denn sie hatte kaum Probleme bei den Übungen, während Thyr selber überhaupt nichts hinbekam. Dieses Thema besprachen sie auch gerade, also sie tat es und er hörte geduldig zu. Sie meinte es gut, wirklich, doch sie verstand nicht wie schwer es ihm fiel die Theorie in die Praxis umzusetzen. Er hörte den Meister ja auch zu, versuchte alles umzusetzen, sofern er es sich vorstellen konnte. Doch während sie bereits die ersten Gegenstände levitieren konnte – zugegeben, sie war schon eine Woche länger hier als er -, wollte bei ihm nicht einmal irgendwas wackeln oder rollen. Absolut nichts. Das frustrierte ihn, war er doch hierher gekommen damit er endlich nützlich sein konnte. Wie sollte er seiner Schwester denn sonst helfen, wenn nicht als Jedi?

Plötzlich kehrte Stille ein.
Bran, so hieß seine gleichaltrige „Schwester“, hatte sich gerade daran erinnert das auch sie etwas essen sollte und tat dies nun. Normalerweise würde sie weiter reden, das kannte er schon von ihr, doch gestern hatte ihre Mutter sie gerade nochmals darum gebeten genau dies nicht zu tun. Heute würde sie sich noch daran halten, doch schon morgen würde sie es wieder vergessen. Auch das kannte er bereits. Ein wenig störte es Thyr, auf der anderen Seite war sie aber dennoch liebenswert und wollte ihm helfen. Nie hatte sie sich über ihn lustig gemacht oder sich in den Vordergrund gestellt. Kein „Ich“, kein „mir“, kein „mein“. Sie klang dabei ein wenig wie die Meister, trug es aber mit mehr Humor vor und zog dabei wilde Grimassen, wobei ihr feuerroter Haarzopf dabei immer wie eine Schlange tanzte und auf und ab wippte. Sie war kein Mensch, sondern etwas ähnliches und machte daraus ein Geheimnis was genau sie war. Und irgendwie hatte sie es geschafft alle dazu zu bringen es für sich zu behalten, damit Thyr es auch ja nicht erfuhr. Das machte sie wieder interessanter, doch inzwischen hatte er es aufgegeben zu raten. Ihre schräg stehenden, mandelförmigen grünen Augen sahen exotisch aus und auch wenn er es ihr niemals ins Gesicht sagen oder hinter ihrem Rücken darüber sprechen würde, er fand sie nicht wirklich hübsch. Was aber unwichtig war, denn er mochte sie trotzdem. So im großen und ganzen.

„Möchtest du auch noch etwas haben?“
fragte Thyr und erhob sich kurz darauf, in seiner rechten Hand ein leeres Glas, welcher er ihr leicht entgegen hielt, als wolle er ihr zeigen wie leer es war. Sie schüttelte jedoch nur den Kopf und tat gerade so als wäre das Brot, auf dem sie gerade herum kaute, ein übergroßes Stück Fleisch. Thyr lächelte sie kurz an, bekam dafür einen vorgetäuschten Erstickungsanfall zurück, welcher jedoch nur so lange anhielt bis er an ihr vorbei war, dann ging er Richtung Essensausgabe. Die Kantine war fast leer, denn eben waren viele der Schüler und Anwärter gemeinsam gegangen.

Wohl die nächste Übung. Und morgen darf ich es auch wieder versuchen. Und es doch nicht schaffen.

In Gedanken schon bei seiner nächsten Trainingseinheit, überzeugt davon das er es wieder nicht schaffen würde, übersah er doch glatt ein wie aus dem Nichts auftauchendes Mädchen und beide prallten aufeinander. Er spürte noch ihre Nase gegen seinen rechten Oberschenkel stupsen, da fiel sie auch schon hinten über und landete auf ihrem Allerwertesten. Thyr beugte sich fast augenblicklich zu ihr hinunter, ein sanftes Lächeln auf den Lippen.

„Das tut mir aber leid, kleine Lady, da habe ich wohl nicht aufgepasst.“ entschuldigte er sich höflich und reichte ihr seine freie linke Hand.

„Ist alles in Ordnung? Hast du dir wehgetan?“

Die kleine Togruta schüttelte kurz den Kopf und sah dann zu ihm auf. Thyr dachte noch wie süß sie doch aussah, da öffnete die Kleine auch schon ihren Mund...

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Taris, Jediturm, Kantine: Nevis und Thyr, etwas weiter hinten im Gang davor: Ty


Sie saß plötzlich auf dem Boden. Es war eher ein Schreck, als es ihr weh tat. Ein junger Mann, fast noch ein großer Junge (Thyr), reichte ihr die Hand zum Aufstehen und entschuldigte sich.

"Ich glaube, ich habe nicht aufgepasst. War nicht so schlimm!",

stellte Nevis das Ganze rasch richtig und beschwichtigte.

"Ich habe etwas im Hals. Ich muss unbedingt etwas Trinken."

Verwirrt schaute sie sich um. Es war rappelvoll. Ihr Blick blieb an den Automaten hinten im Saal hängen. Sie wollte ja nur etwas Trinken, nichts essen. Sie wollte ja dann wieder zu Ty! Sie zeigte darauf.

"Meine Mutti ist vielleicht in ein tiefes Loch gefallen oder geklaut worden?! Da kommt so was in den Hals! Meine Tränen sind wohl von vorhin alle! Es kommen keine mehr raus!",

erklärte sie ihm und lief auch schon in die Richtung los, in die sie zeigte. Die Erklärung hatte ihn offensichtlich stutzig gemacht und bewogen, sie zu begleiten. Schnurstracks lief sie auf den Automaten zu. Aber, es war ein Kaffeeautomat. Sie drehte sich um und hinter einer Trennwand stand versteckt ein Getränkeautomat für Erfrischungsgetränke. Sie lief los und drückte auf Barabel-Saft. Plötzlich bekam Nevis einen Schreck und war hellwach. Sie hätte einen Becher darunter stellen müssen. Der Saft spritzte nun heraus und einige Tropfen erwischten ihren pinken Jedianzug. Schnell drückte Nevis hektisch auf alle möglichen Tasten. Das Billiggerät, denn der Jediorden hatte kein Geld zu verschwenden, drehte durch. Es war nicht mehr zu stoppen. Liter um Liter floss aus der Ausgabe. Nevis stellte Becher für Becher drunter, doch sie wusste gar nicht, wohin mit dem Zeug und reichte die übervollen überschwappenden Becher dem jungen Mann mit einem entgeisterten:

"Hier!"

Die Becher würden gleich alle sein! Nevis versuchte mit ihrer kleinen Hand die Düse zu zu halten. Es spritzte aber nach allen Seiten heraus und durch die Finger hindurch und sie war schon völlig durchnässt. Sogar ins Auge bekam sie was und kniff es rasch zu. Es war keine Lösung. Sie ließ los und rieb sich mit dem Handrücken ihr Auge.

"Meisterin Sahra wird mit mir schimpfen! Mist!",

gab sie dem jungen Mann zu verstehen! Sie wischte ihre Hände an der pinken Hose ab.

Was sollten sie nur machen? Die Elektronik drehte völlig durch. Nevis sah sich um. Sie sah eine große Schüssel, in die Angestellte meist Wasser zum Tischabwischen rein taten, auf einem kleinen Tisch an die Wand angekippt zum Trocknen auf gestellt. Nevis stürmte dahin und ergriff sie, nachdem sie sich überzeugt hatte, dass sie wirklich leer war. Schnell brachte sie die Schale herbei und der hilfsbereite große Junge fasste am anderen Ende mit an. Die Schale füllte sich. Bald war sie bis zum Rand voll. Aber, dann versiegte endlich der Saftstrom. Der Automat war leer. Endlich hatte es aufgehört!

Nevis und der Junge sahen sich nur an. Die Frage lag auf der Hand und bedurfte nicht vieler Worte! Wohin damit? Nevis wollte dafür nicht auch noch zur Rechenschaft gezogen werden! Sie sah eine Ecke mit Vorhang. Dahinter standen Besen und Schrubber und Putzdroiden. Sie nicke dahin. Der Junge verstand. Zu zweit und da die Zwei unterschiedlich groß waren, war es noch schlimmer, also schwieriger, versuchten sie die viel zu große, übervolle Waschschüssel oder Wanne aus Plastik zu tragen. Nevis wurde noch lachsfarbender im Gesicht, als sie es schon war. Ihre Lekkus zitterten vor Anstrengung. Sie musste auch noch rückwärts gehen. Es drohte überzuschwappen! Sie gingen ganz langsam. Plötzlich sahen zwei Padawane, die verblüfft auf den Automaten gesehen hatten, verduzt und fragend auf die Zwei.

"Wir arbeiten hier!",

erklärte Nevis rasch. Die Zwei guckten zwar komisch, doch gingen dann wieder nach vorne. Das hatte zwar geklappt, aber nun bekam Nevis doch einen Lachanfall. Sie begann heftig zu kichern, denn die Situation war zu komisch! Ihr Bauch wackelte heftig, ihre Lekkus zitterten und Nevis konnte die Schüssel nicht mehr gerade halten. Sprechen konnte sie auch nicht. Sie versuchte die Schüssel abzusetzen und ging in die Knie und hielt ihre Seite der vollen Schüssel nach unten. Doch der Junge, dessen Name sie bisher nicht kannte, konnte das nicht ahnen. Die Schüssel lief über. Es lief über ihre Schuhe und über ihre Ärmel der Tunika. Rasch hob Nevis ihre Seite an, doch der Junge hatte seine Seite nun runter genommen, da er glaubte, sie könne sie nicht mehr tragen, was langsam auch stimmte. Als nun aber Nevis wieder runter ging, hob er wieder an. Sie handelten nicht synchron. Nevis konnte das Teil eh kaum noch tragen, weil sie vor Lachen keine Luft mehr bekam und Tränen lachen musste, obwohl ihre Welt gerade in Scherben lag, doch das war hier gerade zu komisch! Nun setzten beide ab. Gleichzeitig, nach einem Blickkontakt, hoben sie dann wieder an, machten winzige Schritte und schafften gerade so die letzten Meter. Nevis ließ die Schüssel fast fallen. Sie krachte laut auf dem Boden auf. Rasch zog sie den Vorhang zu und lachte sich dahinter scheckig.

Dann hielt sie inne. Besorgnis zeichnete sich wieder auf ihrem Gesicht ab.


"Sie werden mich vermissen und wieder sagen, dass ich ohne Bescheid zu sagen, weg gelaufen bin. Wir wollten doch ein Bürstenrennen mit Zahnbürsten machen. Ich weiß nicht, wie das geht!? Und, ich muss ihnen sagen, dass Mami vermisst wird. Dabei wollte Meister Wes doch auf sie aufpassen!? Er hatte es mir fest versprochen gehabt! Vielleicht sollte ich meine Mama Suchen gehen!? Ich muss zur Werkstatt! Hoffentlich finde ich die?!"

Verzweifelt sah sie ihn an, nachdem sie mit Händen und Füßen geredet hatte.


Taris, Jediturm, Kantine, hinterm Vorhang: Nevis und Thyr, etwas weiter hinten im Gang davor: Ty
 
::::: Taris ::: Jediturm ::: Kantine ::: Nevis, Thyr, Bran (NPC) und einige andere Padawane, Anwärter und Jedi :::::

Es war alles derart schnell aus dem Ruder gelaufen, dass Thyr kaum Zeit zum Nachdenken gehabt hatte. Wie ein kleiner süßer Wirbelwind war die Togruta durch die Kantine gelaufen, hatte den Automaten kaputt gemacht und den Schaden dann begrenzen wollen, wobei sie so sprunghaft und unüberlegt handelte, das der jugendliche Padawananwärter nur noch reagieren konnte, wollte er nicht das totale Chaos heraufbeschwören. Nach einer doch recht abenteuerlichen Rettungsaktion war der Automat leer und der Inhalt versteckt worden. Und dann kam dieser Moment, wo Thyr sich an die Worte des Mädchens erinnerte und sie zu begreifen versuchte. Hatte sie gesagt, ihre Mutter sei in ein Loch gefallen? Wurde vermisst? Seien erste Reaktion darauf war, das er sie trösten wollte. Eine Hand auf die Schulter legen, auf Augenhöhe gehen und beruhigend auf sie einreden, doch noch bevor er auch nur irgendwas davon machen konnte, wechselte die noch namenlose Togruta einfach das Thema. Überfordert von dieser Sprunghaftigkeit, starrte Thyr sie einen Moment lang an und schüttelte nach ein paar weiteren Sekunden innerlich den Kopf. Eins nach dem anderen. Erst Mutter, dann … Zahnbürstenrennen … oder nein. Ein Name wäre vielleicht auch nicht schlecht. Ja, ein Name, damit fing er wohl lieber an.


„Ganz ruhig kleine Lady, wir schaffen das schon, genau so wie mit dem Saft.“

Sein Blick blieb einen Augenblick lang an ihrer zum Teil durchnässten Tunika hängen. Eine rosafarbene, die nun auch noch nach Frucht roch, was zwar irgendwo passte, aber natürlich so nicht gedacht war. Darum mussten sie sich auch noch kümmern und als Thyr einen flüchtigen Blick in die Runde warf, bemerkte er das sie von den anderen Jedi nicht so wirklich beachten wurden. Hier und da sah wer zu ihnen, doch das Interesse war nicht besonders groß. Sie glaubten wohl er würde sie um sie kümmern, dabei hatte er doch nie eine kleine Schwester gehabt. Nicht einmal ein Haustier. Die Rinder seiner Eltern, und selbst die Kälber, waren nicht zum Spielen und herum tollen dagewesen. Eigentlich hatte er nie mit irgendwas oder irgendwem zu tun gehabt, der noch weniger konnte oder wusste als er selber.


Doch wie schwer kann das schon sein.

Sonderlich überzeugt war er aber nicht, wie er natürlich selber wusste. Dennoch lächelte er seine Sorgen einfach weg. Er musste jetzt für sie da sein und sollte ihre Mutter tatsächlich verschwunden sein, dann erst recht.


„Wie heißt du überhaupt? Ich bin Thyr und lebe bei bei Meisterin Tem.“


Sie sagte ihm ihren Namen und wollte gleich weiter reden, doch er unterbrach sie während sie Luft holte.


„Okay Nevis. Ich weiß, das ist alles total aufregend, doch wir müssen dich erst einmal aus diesen nassen Klamotten raus holen und das am besten dort wo du wohnst, okay? Ist Meisterin Sahra vielleicht auch gerade dort?“

Ihre Antwort fiel wieder etwas sprunghaft aus, womit klar war das sie alles war, nur nicht ruhig.


„Du brauchst dir keine Sorgen um deine Mutter zu machen. Sie ist doch eine Jedi oder? Und Jedi kann man nicht so einfach verlieren. Vielleicht hat sie nur etwas wichtiges zu erledigen?!“


Irgendwie passte das alles nicht so recht, dachte Thyr, lies es sich aber nicht anmerken. Sich jetzt einfach zu sagen dass das Mädchen log oder nur phantasierte war zu einfach. Vielleicht war es auch nur ein echt schräges Spiel unter Kindern. Er war nicht der Richtige um das zu entscheiden. Oder zu erkennen...


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Taris, Jediturm, Kantine: Nevis und Thyr, etwas weiter hinten im Gang davor: Ty


Der junge Mann mit den längeren braunen Haaren und dem lebhaften Blick versuchte Nevis zu beruhigen und meinte, sie würden es schon schaffen. Nevis nickte. Aber ein wenig Hilfe wäre natürlich nicht verkehrt! Er fragte nun erstmal, wie sie überhaupt hieß. Da hatten sie jede Menge Saft versteckt, aber wussten nicht einmal ihre Namen. Das das komisch war, merkte selbst die kleine Nevis. Nevis winkte ihn weg vom Automaten, damit man sie nicht damit in Verbindung bringen würde. Vorm Automaten schwamm eine riesige Saftpfütze auf dem Boden. Leider hinterließ Nevis verdächtige Fußspuren, die aber immer mehr abnahmen. Er sei Thyr. Er nannte auch den Namen seiner Meisterin, der ihr nichts sagte.

“Ich bin die Nevis Li! 6 Jahre! Ich wohne bei Meisterin Sahra Kenobi! Aber….

Er unterbrach sie. Schnell holte Nevis endlich mal Luft! Er meinte, sie sollte sich umziehen. Sie war so nass! Sie könnte sonst vielleicht krank werden, dachte Nevis nach? Am besten dort, wo sie wohnte, sprach er weiter. Nun, da waren ja auch ihre Sachen! Er fragte, ob ihre Meisterin vielleicht dort wäre?

“Sie muss sich gerade vorm Hohen Rat verantworten, weil Ty und ich ausgebüchst waren und Kontakt zu den Rakghouls hatten und um uns zu retten, ging das Riesenrad kaputt und fiel um und damit ging der Zaun, dieses Energiefeld, kaputt und dadurch waren dann alle Leute auf Taris in Gefahr wegen der Rakghouls. Da mussten dann ganz viele Jedi schnell kommen!”

Sie hatte eben viel erlebt! Nevis machte ein wichtiges Gesicht. Das wirkte etwas komisch, weil sie so ein Babygesicht noch hatte und so klein wie ein Püppchen mit sehr dünnen Beinchen war, was furchtbar eingesaut war. Barabel-Früchte waren extrem lecker und gesund, aber hinterließen grässliche Flecken, auch als Saft! Die Flecken waren so schwarz-lila!

“Wo ich wohne, steht im Computer! Da musst du mal gucken!”,

forderte Nevis ihn auf, denn sie wusste ja nicht, wo sie wohnte und Ty hatte ihr gesagt, dass man das dort sehen konnte und auch gezeigt, aber er war bestimmt geschickter und schneller im Umgang mit dem Computer als sie. Nevis konnte mit der abstrakten Darstellung auch nichts anfangen. Der große Junge machte das für sie. Nevis schaute zu und als er es aufgerufen hatte, warf sie am Computerterminal im Gang vorm Speisesaal auch mal einen Blick darauf und schummelte sich davor, dass Thyr sie weg schieben musste, da er sonst nichts sehen konnte. Er meinte, dass sie sich keine Sorgen um ihre Mutter machen sollte. Er hatte gut reden! Nevis schaute im Gang auch nach Ty, doch er war nicht mehr zu sehen. Sie gingen los. Nevis folgte im Prinzip dem Jungen.

Ty ist weg! Er ist mein Freund! Er ist Sahras Sohn.”,

klärte sie Thyr auf.

“Ich wohne bei der Jedifamilie Kenobi. Sahras Schwester Firedevs Kenobi ist auch eine Jedi. Sie teilt mit Ty ein Zimmer. Und dann ist da noch der Jedi Birix und der traurige stille Junge Pec. Die Beiden wohnen zusammen. Mein Babysitter ist heute die Jedi Neeva Colar, solange, bis Sahra wieder kommt. Es dauert aber ganz schön lange! Sie kommt bestimmt ins Gefängnis! Ty hat gesagt, wir holen sie dann raus! Ich habe ein Kinderlichtschwert! Schau!”

Nevis fuchtelte mit dem Kinderlichtschwert herum, was schön grün leuchtete und traf dabei fast eine Jedi, die ihnen entgegenkam, als sie an ihnen vorbei wollte. Sie schüttelte tadelnd mit dem Kopf.

“Das hat Meister Wes mir gebastelt! Das hat er gut gemacht! Aber, auf Mutti hat er nicht richtig aufgepasst! Ich wurde auch schon mal geklaut, als ich fast noch ein Baby war! Ich musste dann in der Schublade schlafen! Bis Meister Wes, Keeda und Mami uns Kinder befreit haben!”

Dann standen sie vor der Tür.

“Vielleicht ist Sahra ja doch schon da?!”

Nevis ging hin, hielt ihr Armband dran und die Tür öffnete sich. Nein, Sahra war immer noch nicht da! Nevis sah betrübt und enttäuscht aus.

“Und, sie ist doch im Gefängnis, wusste ich es doch!”

Nevis eilte zum Schrank. Sahra war sehr ordentlich und hatte alles sorgfältig eingeräumt und alles lag Kante auf Kante. Nevis zog an einem Shirt, welches hellrosa war, aber mitten im Stapel lag und alles landete auf dem Boden! So war Nevis! Und so blieb es auch liegen! Ihr Blick fiel auf den Computer, ehe sie sich umzog! Sie lief hin und als Nevis die große Taste klickte, prangte auch hier das Briefzeichen für Sahras Nachricht. Sahra hatte sich wohl um alle Zimmer der Jedifamilie bemüht und alles organisiert und daher wusste man nicht genau, in welchem sie genau schlief! Wieder öffnete Nevis die Nachricht, obwohl sie ja eigentlich nicht an sie adressiert war!

“Hier, lies! Meine Mami ist weg!”


Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft: Thyr und Nevis
 
Taris-Jedi-Turm-Eingangsbereich-mit anderen Jedi

Die Sturheit einiger Lebewesen war eigentlich zu gross, als das sie in dieser Galaxie Platz finden dürfte. Die Anhörung hatte den ganzen Tag gedauert und es hatte ihr ganzes Verhandlungsgeschick gebraucht, um Schlimmeres abzuwenden.Dunkle Ringe der Erschöpfung zeichneten sich nun unter Sahras Augen ab, als sie den Jedi-Turm wieder betrat. Der Vorsitzende des Komitees für Sicherheit der Stadt hatte ihr allein die Schuld an dem Vorfall geben wollen. Das die Kinder sich noch wie solche verhielten und die Tatsache, dass sie machtsensitiv waren keinen Einfluss darauf hatte, überzeugte den Cereaner nicht. Natürlich hatten sie eine Teilschuld an dem Vorfall. Birix hatte sein Spiel mit den Kindern übertrieben und Sahra erkannte ein altes Muster bei sich selbst wieder. Sie vertraute anderen Jedi zu sehr und das brachte sie immer wieder in Schwierigkeiten. Sie musste damit unbedingt aufhören,auch wenn jetzt letzten Endes alles geklärt werden konnte. Schliesslich hätte wirklich jedes Kind die Lücke im Zaun des Skateparks finden und nutzen können. Genauso wie den schlecht gesicherten Schrottplatz, der von dem Jahrmarkt übrig geblieben war. Das Einzige, dass man noch von Sahra verlangte, war die baldige Abreise. Die junge Jedi stimmte dem zu und war mehr als erleichtert. Auch wenn man sie regelrecht rauswarf.
Im Jedi-Turm sahen ihre Ordensbrüder-und Schwestern sie teils besorgt teils regelrecht erschrocken an. Als sie an einer Scheibe vorbei kam und ihr Spiegelbild saah, verstand sie auch warum. Sie sah selbst aus wie ein Rakghoul. Oder wie ein anderer Zombie. Fehlte eigentlich nur noch, dass sie anfing zu sabbern. SO konnte sie auf garkeinen Fall zu den Kindern gehen, ohne ihnen einen gehörigen Schrecken einzujagen. Davon mal abgesehen fühlte sie sich, als hätte jemand einen Turbomixer in ihr Gehirn gehalten. Ihre Gedanken schwirrten so durcheinander, dass es einem schlecht werden konnte. Darum zog sich die junge Frau erstmal in eine der Meditationskammern zurück und lies sich dort in die Macht fallen. Wie oft hatte sie ihre Kraft schon aus der Macht gezogen wenn sie eigentlich nicht mehr konnte und nur noch schlafen wollte. Doch nur wenige Augenblicke, nachdem sie sich in ihre Meditation versenkt hatte, piepste ihr Com.


“Sehr geehrte Meisterin Sahra Kenobi,

wir erfuhren soeben vom Hohen Rat aus Coruscant, dass die Mutter Tara ihres Schützlings Nevis Li als spurlos vermisst gilt. Trotz Suchaktion blieb sie bisher seit einer Woche unauffindbar. Bitte bringen sie die Nachricht dem Kind schonend bei. Es ist mit dem Schlimmsten zu rechnen. Die Macht sei mit Euch!

Hoher Rat von Taris”


Sahra richtete sich auf und las die Nachricht noch einmal und zur Sicherheit noch ein drittes Mal. Schliesslich musste sie jedoch einsehen, dass sie alles richtig gelesen hatte. Nevis' Mutter wurde vermisst auf einer Virusverseuchten Welt und man musste mit dem Schlimmsten rechnen.

“Bringen sie es ihr schonend bei...Komiker.“

Solche Botschaften trafen immer die Seele, egal wie vorsichtig man es dem anderen Mitteilte. Der einzige Weg das Kind zu schonen wäre, es ihr eben nicht zu erzählen. Aber das wäre nicht fair und schon garnicht Sahras Art. Einen Moment starrte sie noch die Wand an während sie sich überlegte, wie sie es Nevis vermitteln sollte.Irgendwann drohten die Überlegungen jedoch in die Aufschieberei überzugehen, dass ebenfalls nicht Sahras Art war. Also stand sie auf und machte sich auf den Weg. Von einem kurzen Com-Gespräch mit ihrer Schwester wusste sie, dass das Mädchen zuletzt auf dem Weg zu ihrem Quartier war. Also begab sich Sahra ebenfall dort hin. Als sie die Tür öffnete, sah sie zunächst einen Jungen, den sie nicht kannte. (Thyr) Daneben stand Nevis an ihrem Schreibtisch und tat irgendwas mit ihrem Computer, doch Sahra konnte von ihrer Position aus nicht sehen, was. Und -natürlich-ein heilloses Durcheinander von eigentlich sauberen -glatten Kleidern. Zumindest waren sie es mal gewesen. Die Jedi atmete tief durch. Eigentlich sollte sie Nevis jetzt für ihre Schlampigkeit rügen, doch das konnte sie nicht. Nicht jetzt.

“Hallo, Nevis. Möchtest du mir deinen Freund nicht vorstellen?“

Jetzt erlag Sahra doch der Aufschieberitis. Aber sie konnte , wohl auch schlecht mit dem Satz “Deine Mutter ist weg und vielleicht kommt sie nie wieder“ begrüssen. Also wartete sie jetzt darauf, dass das Mädchen ihren Freund vorstellte und begann während dessen, die Kleidung des Mädchens aufzuheben und wieder ordentlich in den Schrank zu legen.

Taris-Jedi-Turm-Sahras und Nevis' Quartier-mit Nevis und Thyr
 
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Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft: Thyr und Nevis


Plötzlich öffnete sich die Tür und Sahra kam hinein. Nevis war richtig überrascht, war sie felsenfest überzeugt gewesen, dass Sahra im Gefängnis schmoren müsste. Vielleicht sogar mit einer dicken Eisenkette um den Hals!

Sahra bückte sich sofort, um emsig das Chaos zu beseitigen, was Nevis angerichtet hatte und fragte fast nebenbei, ob Nevis ihr nicht ihren neuen Freund vorstellen wollte. Nevis reagierte prompt und sprang Sahra um den Hals, die sich immer noch bückte und die Kleidung aufsammelte und stieß sie dabei um. Nevis drückte sie so stark sie konnte und gab ihr tausend Küsse, ok, es waren etwas weniger, aber gefühlt Tausend!


“Dich hat man mir wenigstens nicht weg genommen! Ein Glück! Du bist noch da! Ty und ich hätten dich sonst aus dem Gefängnis gerettet! Wir haben dich doch soooo lieb! Ich hatte solche Angst um dich! Ich habe dich sooo vermisst! Es reicht schon, dass Mami verschwunden ist! Das stand im Computer! Sie ist vielleicht in ein tiefes Loch gefallen und kommt nicht mehr raus und niemand sieht sie!?”

Nevis schluchzte auf und weinte bitterlich. Es waren Tränen zweier Art! Zum Einen Tränen vor Kummer und Sorgen und wegen des Verlustes ihrer geliebten Mami, zum Anderen der Wiedersehensfreude und weil sie so froh und erleichtert war, Sahra noch bei sich zu wissen. Immerhin war Sahra Nevis mittlerweile eine gute Ersatzmutter geworden. Ihre Mami hatte sie fast ihr gesamtes Leben schmerzhaft vermissen müssen! Zuerst, weil man Nevis ihrer Mami entrissen hatte, dann nach kurzer Wiedersehensfreude, weil Taras Pflicht als Jedi rief, kam es wieder zur Trennung und nun gab es kaum Hoffnung, dass Nevis und ihre Mami sich je wieder in die Arme schließen konnten. Ihre Lekkus zitterten! Die heftigen Schluchzer ließen jedesmal das ganze kleine zierliche Togrutakind erzittern. Der kleine Rücken bebte richtig. Die Gefühle hatten das kleine tapfere Mädchen völlig überwältigt! Sahra hatte sich wieder in die Hockstellung gebracht und Nevis lag ihr fest angeschmiegt um den Hals, ihr Köpfchen auf ihre Schulter gelegt und benetzte sie mit ihren Tränen. Ihr beflecktes durchnässtes Oberteil ihrer pinken Padawankleidung trug die Kleine immer noch und der junge Mann würde sich wohl oder übel selbst vorstellen müssen.


Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra und Nevis
 
::::: Taris ::: Jediturm ::: Nevis Unterkunft im 278. Stockwerk ::: Nevis und Thyr :::::

Und da hagelte es auch schon wieder Namen. Fast siebzehn Jahre lang hatte Thyr sich nur fünf Namen merken müssen, seinen nicht mit eingerechnet. Die seiner Eltern, seiner Schwestern und der beiden Lieblingsrinder seines Vaters. Selbst die der – mehrere Kilometer weit entfernt lebenden – Nachbarn hatte er sich nie wirklich merken können und nun schleuderte die kleine Nevis ihm gefühlt gleich zwanzig entgegen. Den Jedi Rat Wes kannte er zwar, also er hatte sich den kurzen Namen leicht merken können, doch bei all den anderen wurde es schon schwieriger. Weder kannte er diese Kenobi oder überhaupt eine davon, noch die Kinder Ty und Pec. Birix, Colar und Keeda gab es dann auch noch. Wie sollte er sich das nur merken? Wenn er ehrlich war, dann würde er sich nicht einmal Mühe damit geben. Die kleine Togruta schien ohnehin einfach alles zu erzählen was ihr so in den Sinn kam, also war es vermutlich auch nicht notwendig all die Namen zu kennen. Lediglich Sahra Kenobi konnte er sich wohl noch merken. All diese Überlegungen behielt er jedoch für sich. Auf seinem Gesicht konnte man nur ablesen, das er zu verstehen und ihr zu folgen versuchte. Was schwierig war, da die Kleine Realität und Phantasie gerne mal zu mischen schien. Ihre Geschichte mit dem geklaut werden und den Rakghouls klang ja schon sehr abenteuerlich, andererseits war Thyr in ihrem Alter wohl auch nicht anders gewesen. Nur das er natürlich nicht gegen Mutanten, sondern gegen Wölfe und Füchse gekämpft und diese von den Rindern ferngehalten hatte. Seine Schwester war meist das – ahnungslose – Opfer gewesen und hatte wohl des öfteren mal einen Stock oder Stein gegen den Kopf geworfen bekommen. So wirklich erinnerte sich Thyr nicht mehr daran, doch erzählt hatte sie es ihm und auch wie sie ihn daraufhin immer gejagt und auf eine der wenigen Bäume auf der Farm gehetzt hatte. Navis hatte jedoch weder eine große Wiese, noch eine Farm oder Rinder, sondern nur das verwüstete Taris mit seinen tödlichen Kreaturen. Sehr, sehr angsteinflößenden Kreaturen. Als Thyr das erste mal einen Rakghoul auf einem Holo gesehen hatte, hatte er ernsthafte Zweifel bekommen, ob er überhaupt nach Taris hatte gehen sollen. Doch angeblich kam man ihnen hier beim Turm nicht einmal nahe genug, um sie auch nur in der Ferne als kleinen Punkt wahrnehmen zu können. Also war er gekommen und bisher schien tatsächlich alles in Ordnung zu sein. Lediglich eine Sache beunruhigte Thyr ein wenig. Von dem zusammengestürzten Riesenrad hatten die anderen Jedi nämlich auch erzählt.

Sie hat es wohl auch nur gehört und sich daraufhin eine Geschichte dazu ausgedacht. Phantasie hat sie ja.

Thyr konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, ein Lächeln, welches jedoch erstarb als er von Nevis dazu aufgefordert wurde sich die Nachricht durchzulesen. Während sie sich umgezogen hatte, hatte er nach draußen geschaut und sozusagen Schmiere gestanden. Nun ging er in das eigentliche Quartier und näherte sich vorsichtig dem Computer. Durfte er hier überhaupt rein? Und durfte er als Neuer überhaupt alleine mit einem der Jünglinge rumlaufen? Die anderen Jedi schien es nicht gestört zu haben, doch wussten sie, dass er erst seit so kurzer Zeit hier war? Der Turm war groß, also so richtig, richtig groß. Vielleicht gab es hier so viele Jedi, dass man den Überblick verlor. Und wenn dem so war, durfte er dann vielleicht all das hier gar nicht und musste sich eigentlich an einen Meister wenden? Allein das Quartier zu betreten erschien ihm schon falsch. Aber so richtig falsch wurde es als er die Nachricht lesen sollte. Er konnte doch nicht einfach irgendjemandes Post lesen!

Während er dies gedacht hatte, war er trotzdem von der Tür weg in die Mitte des Raumes gegangen, sah aber demonstrativ nicht zum Computer. Als Kind war er einmal heimlich in das Zimmer seiner Schwester gegangen und hatte sich dort neugierig umgeschaut. Damals hatte es dort noch nichts besonderes gegeben gehabt, war seine drei Jahre ältere Schwester doch eine von den Kindern gewesen, welche nur zum Schlafen in ihr Kinderzimmer gegangen waren. Nie hatte sie irgendwelche persönlichen Gegenstände gesammelt oder – und darauf hatte Thyr insgeheim gehofft – ein Tagebuch geführt. Im Prinzip hatte er dort gar nichts gefunden, doch aufgeregt war er dennoch gewesen. Natürlich hatte er gewusst das er es nicht durfte und das sie ihm die Ohren langgezogen hätte, hätte sie ihn erwischt. Einfach nur aus Prinzip, nicht weil er irgendwas erfahren hatte. Damals hatte man ihn jedoch nicht erwischt und erst vor zwei Jahren hatte er ihr davon erzählt. An seinen Ohren hatte sie sich nicht vergriffen, doch irgendein Bauteil eines Astromechdroiden war vage in seine Richtung geworfen worden. Nun war er wieder so aufgeregt, denn das
Nevis ihn reingelassen hatte, zählte nicht. Jede Sekunde rechnete er damit das sie erwischt wurden und wie sollte er das dann erklären? Und dann auch noch fremde Post lesen? Niemals. Er war keine Zehn mehr!

Das wollte Thyr
der Kleinen gerade mitteilen, da hörte er auch schon wie sich die Tür hinter ihm öffnete. Sein Herz rutschte ihm in die Hose und er spürte regelrecht wie er blass wurde, drehte sich aber dennoch um und versuchte nur halb so schuldig auszusehen wie er sich fühlte. Den Blick gesenkt, die Füße aneinander gedrückt und die Finger miteinander ringend, suchte er nach einer passenden Erklärung, nach irgendwas glaubhaftem. Einfach die Wahrheit zu sagen, das schien ihm nicht zu reichen.

„Es tut mir leid, Meisterin“platzte es aus ihm heraus, wobei er völlig jedes Wort der Kleinen überhörte und die Jedi nicht wirklich richtig ansah. Allein ein kurzer Blickkontakt schien ihn noch schuldiger wirken zu lassen, so glaubte er.
„Ich wollte nur … habe nur … na ja … Nevis hatte … da wollte ich … äh … aber niemals irgendwas lesen … also … auch … äh … es ... äh ich bin Thyr Denul und ... äh ... es tut mir leid.“

Tausend Gedanken und Szenarien schossen Thyr durch den Kopf. Angefangen dabei, dass man ihn wegen dieser Sache raus schmiss, über Bestrafungen in Form von Ausschluss vom Training, einer noch viel längeren Wartezeit auf einen Meister bis hin zu einer heftigen „Diskussion“ darüber was er nicht tun durfte. Wobei er dabei natürlich nur nicken und alles be“ja“hen konnte, denn er wusste ja das er falsch gehandelt hatte. Nevis helfen zu wollen war kein Grund für sein Verhalten. Oh je, was hatte er sich da nur eingebrockt!

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Taris-Jedi-Turm-Sahras und Nevis- Quartier-mit Nevis und Tyr.

Nevis' Reaktion auf ihre Rückkehr war heftig. Kaum das sich Sahra hingehockt hatte, warf das kleine Togruta-Mädchen sie regelrecht um. Während sie sich fest an die Jedi-Ritterin klammerte, überschlugen sich ihre Worte. Auch wenn das Meiste davon keinen Sinn ergab, konnte Sahra dennoch raus hören, dass sie von irgendwoher bescheid wusste. Nun löste sich sie Anspannung des Kindes in Tränen, die schnell ihre Tunika durchdrangen. Zeitgleich sah der Junge, den Nevis offensichtlich mitgebracht hatte, fürchterlich schuldbewusst aus. Seine Füsse schienen gerade sehr spannnend zu sein und er stammelte halbe Sätz vor sich hin, wohl auf der Suche nach einer Rechtfertigung.Immerhin nannte er irgendwo zwischendrin mal seinen Namen, so dass sie wusste, wie sie dieses Nervenbündel ansprechen konnte. Sahra hob Nevis hoch und lächelte Thyr freundlich an.

“Freut mich dich kennen zu lernen, Thyr. Es gibts keinen Grund für Entschuldigungen oder Nervosität. Aber könntest du mir einen gefallen tun? Dort neben der Tür ist ein Sprachterminal. Mit dem blauen Knopf kannst du dich mit einem freien Service-Droiden verbinden lassen. Kannst du uns mal was zu trinken bestellen? Ich glaub, wir haben alle nen ziemlichen Kloss im Hals, den wir erstmal runterspülen müssen. Danach kannst du uns von mir aus gern Gesellschaft leisten. Ich denke, Nevis hat auch nichts dagegen.“

Es erschien ihr gut, dem Jungen eine kleine Aufgabe aufzugeben. Das gab ihm Zeit, sich innerlich zu ordnen und er fühlte sich vielleicht nicht mehr, alls hätte man ihn bei etwas Verbotenem erwischt. Während er beschäftigt war, trug Sahra Nevis zu einer kleinen Sitzgruppe in der Nähe der Tür.

“Sssscht Nevis, ganz ruhig.Erstens sperrt man mich nicht einfach so ein. Niemand schafft es mich daran zu hindern , zu euch zurück zu kommen. Mach dir keine Sorgen um mich.“

Sie wischte dem Kind eine Träne weg und lächelte sie aufmunternd zu.

“Und ich denke nicht, dass deine Mutter in ein Loch gefallen ist. Sie gilt als vermisst, aber man hat nichts von ihr gefunden. Also kann man davon ausgehen, dass sie noch lebt. Sollte sich daran etwas ändern, steht das sofort in den Datenbanken und ich bekomm sicher wieder eine Nachricht. Und dann sag ich dir natürlich bescheid.
Was ich dir sagen kann: Als ich mit Ty schwanger war, musste ich meinen ,beziehungsweise unseren Aufenthaltsort auch geheim halten. Ich denke, dass ich in den Datenbanken des Ordens den selben Status hatte wie deine Mutter jetzt. Und ich bin ja auch noch am Leben, nicht wahr? Deine Mama ist oder war in einem sehr gefähhrlichen Gebiet tätig. Ein böses Wesen hat eine schlimme Krankheit über Coruscant gebracht und deine Mama hilft dort, die Erkrankten zu heilen und eine Lösung zu finden. Jetzt ist sie unauffindbar. Sollte sie selbst erkrankt sein, würde sie sicher nicht einfach verschwinden. Ausserdem hab ich gehört, dass diie Krankheit für Nichtmenschen ungefährlich ist. Also gehts ihr da bestimmt gut. Aber vielleicht hat sie eine Spur, die sie verfolgt. Eine, die sie entweder zu einem wirksamen Heilmittel oder zum Ursprung der Krankheit führt. Und genauso, wie wenn du Kekse klauen möchtest, darf niemand wissen, wo sie ist und wohin sie geht. Wie lange sie diese Spur verfolgen wird, kann niemand sagen. Vielleicht taucht sie in ein paar Tagen wieder auf. Viellleicht bleibt sie für Jahre verschwunden. Ich war ja über 8 Jahre weg und kam dann wieder. Hoffen wir einfach, dass das bei deiner Mama auch so sein wird.“


Sahra versuchte ebenfalls mit ganzem Herzen an das zu glauben, was sie Nevis gerade sagen wollte.

“Gib die Hoffnung nicht auf, Nevis. Du bist niemals allein. “

Nun sah sie Thyr auch an, weil ihre folgenden Worte ihm ebenfalls Sicherheit geben sollten.

“ Der Jedi-Orden ist wie eine grosse Familie. Wir sind alle Brüder und Schwestern miteinander und für unsere Jüngsten sollten wir mindestens wie eine Tante oder ein Onkel sein. “


Sie drückte Nevis nochmal an sich und sah ihr fest in die Augen.

“ Das einzige, was wir jetzt für deine Mama tun können, nein, tun müssen , ist für sie zu hoffen und weiterhin jeden Tag unser Bestes geben. Sie hat sich bestimmt für dich gewünscht, dass du ein kluges Mädchen wirst und dann eine Jedi, oder? Den ersten Teil hast du ja schon beinahe erreicht, jetzt solltest du dich darauf konzentrieren, die Padawan-Reife zu erlangen.In Ordnung? Und ich helf dir dabei.“

Sahra lächelte Nevis noch einmal an, setzte sich dann neben sie und legte ihr einen Arm um die Schultern. Das Mädchen war sowieso so liebesbedürftig, dass ihr die Nähe gerade jetzt bestimmt gut tat. Der Blick der Jedi indes wanderte zu dem Burschen.

“Und was ist mit dir? Magst du mir erzählen, wie lang du schon beim Orden bist und wie du auf Nevis gestossen bist?“

Es war sicher nicht einfach, auf das Togruta-Kind aufzupassen. Und wer wusste schon, wie lange er schon mit ihr unterwegs war. Und wo war ihr Babysitter?

Taris-Jedi-Turm-Sahras Quartier-mit Nevis und Thyr
 
Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra und Nevis


Thyr sollte den Service-Droiden beauftragen, etwas zu trinken zu bringen und sollte nicht so schuldig gucken, bekam Nevis am Rande mit. Etwas zu Trinken wäre schön! Etwas zu Trinken wollte sie schon lange! Bisher hatte sie sich vergebens darum bemüht! Sahra wusste immer Rat! Es war gut, dass Sahra wieder da war! Sie war eine vertraute, verlässliche Komponente in ihrem Leben geworden. Nichts wäre schlimmer gewesen, wenn sie auch noch weg gewesen wäre! Warum jedoch Thyr schuldig aussah, konnte sich Nevis nicht erklären. Er konnte doch nichts dafür, dass ihre Mami weg war!? Natürlich hatte Nevis nichts dagegen, wenn Thyr noch länger blieb und mit ihnen einen Becher Saft oder Limonade trinken würde! Doch Nevis konnte sich dazu nicht äußern. Dazu fehlte ihr die Kraft. Sie hing total erschöpft an Sahra und heulte Rotz und Wasser. Wer konnte es ihr verdenken!

Sahra tröstete Nevis, dass niemand sie daran hindern könnte, zu ihr zurück zu kehren. Und so leicht könnte man sie nicht einsperren! Ja, sie war gut mit ihrem Lichtschwert und topp in Form! Nevis hatte gesehen, wie sie ihnen hinterher geeilt war und gegen die Rakghouls gekämpft hatte. Nevis glaubte ihr jedes Wort!

Sahra wischte ihr liebevoll eine Träne weg und lächelte ihr zuversichtlich zu. Nevis registrierte es, doch war zu einem Antwortlächeln noch nicht fähig. Zu groß und tief saß der Schmerz und ließ ihr Kinderherz verkrampfen und legte sich wie eine eisige Faust um ihren kleinen Magen. Die Mami, ihre geliebte Mami, war weg, einfach verschwunden und niemand wusste wo sie war und keiner hatte sie bisher gefunden, noch schien man zu wissen, wo man sie suchen sollte!?


Sahra meinte, in ein tiefes Loch wäre sie wohl nicht gefallen, obwohl das vieles erklären würde! Dafür fiel gerade Nevis in ein tiefes Loch anderer Art, doch zum Glück war Sahra gekommen und hielt sie ganz fest, damit Nevis nicht noch tiefer fiel. Nevis fühlte sich weniger allein! Sahra schien zuversichtlich, dass sie noch am Leben wäre. Nevis wollte das gerne glauben und erforschte ihre Gefühle. Nun, sie nahm auch nicht an, dass sie tot war. Mit großen hoffnungsvollen feuchten Kinderaugen sah Nevis weiter Sahra an. Ohne einmal zu zwinkern! Eine dicke Träne in ihrem linken vollen Wimpernkranz hängend! Sahra würde ihr sonst Bescheid sagen. Nevis hatte das Gefühl, sie würde es vermutlich vorher wissen?! Und nein, sie wollte so was weder fühlen, noch erfahren müssen. Dennoch war Nevis untröstlich, dass Sahra ihr nicht sagen konnte, wo Mami war! Dann hatte sie einen Einfall:

“Vielleicht ist Mami dort einfach abgehauen, ohne jemandem Bescheid zu sagen, weil sie mich mal besuchen wollte und mit mir endlich mal wieder kuscheln möchte!?”,

fragte sie hoffnungsvoll und wischte sich mit ihrem Ärmel das Rotznäschen sauber. Das würde doch alles erklären! Man wollte ihr nicht frei geben und sie hatte Sehnsucht nach Nevis und lief heimlich von der Arbeit als Jedi weg! Sie waren schon so lange getrennt! Bisher war Mami nicht einmal zu Besuch gekommen! Die ganze lange Zeit nicht! Der Gedanke erhellte sogar kurz Nevis`Gesichtchen. Das könnte doch so sein?! Warum war ihr das nicht schon eher eingefallen!? Ihr Herz begann ungestüm vor Aufregung zu pochen, ihre Wangen wurden rosig und ihre Lekkus zitterten! Ihr gefiel der Gedanke!

Sahra sprach mittlerweile weiter. Sie hatte sich auch versteckt, als sie schwanger war. Machte man das so, wenn man ein Baby bekam? Nevis konnte ihren weiteren Ausführungen nicht länger folgen, da sie eigene Gedanken hegte, die sie gleich in Worte formte. Doch vorher sprach Sahra davon, dass alle eine große Familie wären. Ja, auch mit Babys!


“Vielleicht will Mutti mich ja abholen kommen?! Vielleicht bekommt sie auch ein Baby und hat so einen dicken Bauch? Ich bekomme ein Brüderchen oder Schwesterchen!? Wir verstecken uns zusammen!”,

teilte ihr Nevis aufgeregt mit. Und, Nevis zeigte an sich ein dickes Babybäuchlein.

Doch Sahra sagte nach einem liebevollen Lächeln etwas anderes. Sie legte ihren Arm um sie und das tat Nevis wirklich gut, doch irritierten sie jetzt ihre Worte. Die Mutti wollte, dass sie eine Jedi werden würde und wäre mächtig stolz auf sie und würde sich freuen und Sahra würde ihr dabei helfen. Nevis war etwas durcheinander. Sahra sprach gerade Thyr an, als Nevis traurig schluchzend fragte:


“Will Mami mich nicht mehr haben, sondern nur noch das Baby?”


Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra und Nevis
 
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Die befürchtete Reaktion blieb aus. Auch wenn Thyr bisher nicht einen Jedi getroffen hatte, der ähnlich wie seine Schwester und Eltern böse im Sinne von laut geworden war, so hatte er doch mit irgendetwas in dieser Richtung gerechnet. Doch Meisterin Kenobi, wie er sie in seinen Gedanken nannte, war alles andere als wütend. Ihre Freundlichkeit überrumpelte den Farmerssohn für ein paar Sekunden, doch nach einer Hand voll wirrer Gedanken erinnerte er sich an ihre Worte und nickte daraufhin etwas zu heftig, sodass ihm sogar kurz schwindelig wurde. Kurz stützte er sich an der Wand ab, schloss für einen Augenblick die Augen und begab sich dann zur Konsole. Sie besaß mehr Knöpfe als Thyr kannte, doch dafür nur einen einzigen blauen und den drückte er nun. Aus Gewohnheit mit einer Wartezeit rechnend, drehte er den Kopf schon wieder in Richtung Meisterin und Nevis, nur um auf halben Wege wieder zum Sprachterminal zu schauen. Der gerufene Servicedroide hatte sich sofort gemeldet und erwartete nun die Bestellung.

„Ähm … wir hätten gerne etwas zu trinken … äh ...“


Ja was sollte er eigentlich genau bestellen? Fragend blickte er in die Richtung der beiden, doch die waren miteinander beschäftigt und sahen diesen Blick deshalb nicht. Da er sich nicht traute sie zu stören, schon gar nicht mit solch einer Lappalien, während sie wiederum etwas wichtiges zu besprechen hatten, starrte er die Konsole einen Moment lang einfach nur unschlüssig an. Der Servicedroide schien auch noch zu warten, war also noch in der Leitung. Da Thyr nicht wusste wie lange noch, spuckte er einfach spontan aus, was ihm gerade so in den Sinn kam.

„Zwei Wasser und einmal Saft. Bitte.“

Der Droide bestätigte die Eingabe, ließ ihn wissen das er gleich da sein würde und verstummte dann samt Hintergrundrauschen. Thyr zögerte noch kurz, weil er für eine Sekunde lang befürchtete etwas falsch gemacht zu haben, dann nickte er sich selbst zu und drehte sich um. Wird schon klappen, redete er sich ein und blieb dann erst einmal stehen. Die Hände ineinander verkeilt stand er da, peinlich berührt von dem Gespräch zwischen Quasi-Mutter und Kind. Die Worte der Kleinen sprachen für ihr Alter und ihre Unwissenheit und Naivität, doch das Problem blieb: Die echte Mutter war verschwunden und keiner hier im Turm würde ihr diese wiedergeben können. Zumindest nicht so schnell. Tatsächlich war Meisterin Kenobi sogar recht offen und sprach von mehreren Jahren die sie verschwunden bleiben könnte. Und noch einiges mehr wurde erzählt, seiner Meinung nach zu viel. Ihm wurde immer unwohler dabei ihnen zuhören zu müssen. Daheim, auf der Farm, wurden solche Dinge nicht vor den Kindern besprochen. Selbst jetzt wo er fast zu den Erwachsenen gehörte, hatte man ihn von solcherlei Dingen ausgeschlossen und obwohl er stets neugierig gewesen war, hatte er nie viel erfahren. Und nun hörte er eine menge private Dinge über Schwangerschaften und Babys. Was ein Gefühl von Überforderung in ihm auslöste. Er hatte so gar keine Ahnung davon, wusste so überhaupt nicht wie er ihnen helfen sollte. Wegen dieser Gefühle brauchte Thyr nochmals eine Weile, bis er bemerkte das er angesprochen worden war. Glücklicherweise hatte sein Unterbewusstsein besser aufgepasst als er, sodass er darauf noch antworten konnte. Dabei trat er ein paar Schritte vor, immer noch mit einer verschlossenen Körperhaltung, wenn auch nicht so schlimm wie eben noch.

„E-eine Woche. Und kennengelernt haben wir uns in der Kantine … ähm … ja ...“


Offensichtlich war es nicht ganz so gut gelaufen, sah man doch an der Kleidung der kleinen Nevis was passiert war. Allzu viel Phantasie brauchte man nicht. Nur Augen und einen Geruchssinn. Er hätte gerne noch mehr gesagt und die Worte waren auch schon längst bereitgelegt worden, sollte ihn mal wer danach fragen, doch jetzt wo er hier so stand brachte er kein Wort heraus. Es fühlte sich immer noch so an als hätte er etwas falsch gemacht...

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Taris-Jedi-Turm-Sahras und Nevis' Quartier- mit Nevis und Tyr

Es zerriss ihr fast das Herz, dass Leid des Kindes mit anzusehen. Noch schlimmer war es, ihr nicht wirklich helfen zu können. Das die kleine Togruta nun erstmal versuchte, eine Erklärung für das Verschwinden ihrer Mutter zu finden, war normal. Auch wenn diese Erklärungen absolut unmöglich waren.

"Ich denke nicht, dass sie sich von Coruscant wegschleichen könnte. Der Planet ist eine Quarantäne-Zone. Der Orbit wird streng kontrolliert und jedes Schiff, dass den Planeten verlassen möchte, wird aufgehalten. Selbst wenn sie es wollte, würde sie nicht weg kommen. Das Risiko wär zu gross."

Ihre eigene Erklärung für das Verschwinden der Togruta wurde von dem Mädchen auch völlig falsch aufgefasst. Vielleicht hatte sie das Kind mit ihrer eigenen Hilflosigkeit überfordert. Sahra atmete tief durch um sich von der ganzen Aufregung nicht doch anstecken zu lassen.

"Nein, ich denke auch nicht, dass deine Mama wieder schwanger ist. Und selbst wenn dem so wäre: Niemals würde sie dich dafür im Stich lassen. Niemals. "

Sahra erhob sich und holte aus dem Bad eine Box mit Taschentüchern. Wahrscheinlich würden sie die wohl noch leer bekommen bis zu ihrer Abreise. Sie pflückte eines der Tücher heraus und reichte es Nevis.

"Wir können jetzt wirklich nur abwarten und hoffen."

Der nervöse Junge gesellte sich wieder zu ihnen und erzählte stotternd, wie er auf Nevis gestossen war. Sahra lächelte.

"Ich glaube, im Orden ist die Kantine der spannendste Ort überhaupt. Man kann sehr gute Kontakte knüpfen dort. Gut, ich habe meine Meisterin damals glaube ich in einem Trainingsraum getroffen. Oder war es doch der Garten? Ich weiss es garnicht mehr genau. Es ist zu lange her."

Ihre Ankunft im Orden schien schon eine Ewigkeit zurück zu liegen. Dabei waren es nur etwas mehr als zehn Jahre bisher. Gut, aus Sicht der Jungen auch eine lange Zeit. Nach wenigen Minuten kam der Service-Droide und Sahra nahm ihm das Tablett ab. Für Nevis nahm sie noch einen Strohhalm dazu.

"So, hier ist unsere Rettung. "

sagte sie lächelnd und stellte zunächst Tyr sein Wasser hin. Dann setzte sie sich mit dem Saft neben Nevis.

"Ich möchte , dass du vorsichtig durch den Strohhalm trinkst, Nevis. Am Besten drückst du ihn am Anfang noch ein bisschen zu."


Das Mädchen stand immernoch unter Schock und der Schluckreflex funktionierte dann manchmal nicht richtig, so dass man sich leicht verschlucken konnte. Und das Letzte, was Sahra jetzt brauchte, war ein medizinischer Notfall, weil das Kind an einem Schluck Saft erstickte.
Während sie darauf achtete, dass Nevis nicht aus versehen doch zu schnell trank, versuchte sie auch Tyr in ein Gespräch zu verwickeln. Vielleicht würde sich seine Nervosität dann etwas legen.

“ Du bist also seit einer Woche hier. Ganz schön aufregend, nicht wahr? Magst du erzählen, wie du her gekommen bist? Oder kommst du gebürtig von Taris?“


Sie selbst war kaum älter als der Knabe gewesen, als sie ihrer Schwester nach Corellia gefolgt war. Und wenn sie jetzt daran dachte, dass ihr eigener Sohn ebenfalls bald in dem Alter sein würde, fühlte sie sich plötzlich wie fünf vor Ruhestand. Wenn es sowas für einen Jedi überhaupt gab.


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Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra und Nevis


Nevis Hoffnungen schwanden dahin.

“Was ist eine Quarantäne, Meisterin Kenobi?”,

fragte Nevis sofort auf Sahras Erklärungen hin nach, da diese meinte, deshalb wäre ein Wegschleichen ihrer Mutti ausgeschlossen. Nevis hatte sich an diesen Gedanken, an diese Möglichkeit, geklammert wie ein Ertrinkener an einen Halm. Im Jeditempel auf Lianna hatte Nevis die Sache mit einer schlimmen Krankheit auf Coruscant durchsickern hören. Hatte es damit etwas zu tun? Sie hasste diesen Planeten mittlerweile wie die Pest! Er hatte ihre Mutter von ihr weg gehalten. Kein einziger Urlaub! Nicht einmal, ein einziges kurzes Mal, war sie zu Nevis gekommen. Was war auf diesem blöden Planeten los, dass sie nicht kommen konnte? War es ein Gefängnisplanet? Gab es so was überhaupt? Ihre Mami war doch so lieb! Das konnte nicht sein! Was war dort so viel wichtiger als sie!? Und nun hatte dieser Planet zu guter Letzt ihre Mutter scheinbar verschluckt! Sahra sprach weiter und die Annahme mit dem Gefängnisplaneten verdichtete sich.

“Wer dort weg will, wird aufgehalten? Überall sind Wächter und Aufpasser? Ist es ein Gefängnisplanet? Haben Mami und Meister Wes das nicht vorher gewusst, als sie dahin reisten? Sitzen sie nun in der Falle? Doch sie haben doch nichts getan?!”

Nevis war verzweifelt. Schluchzer hatten ihre Worte untermauert.

Sahra glaubte nicht, dass Mami ein Baby bekommen würde und wenn, würde sie Nevis deshalb nicht verlassen. Das beruhigte das Kind etwas. Nevis konnte sich ihre Mami auch nicht so gemein vorstellen. Sie nickte.

“Aber, warum hast du dich damals versteckt, als du Ty bekamst? Sag` es mir bitte!”,

forderte die Kleine Sahra auf. Weshalb wollte sie auf ihre bereits einmal gestellte Frage nicht eingehen? Oder, hatte sie diese Frage bisher nicht laut gestellt? Konnte sein! Doch nun hatte sie Sahra diese Frage laut gestellt, sehr laut und drängend! Ob ein Monster hinter ihnen her gewesen war? Eins, welches besondere Kinder stahl? So eines, was auch Nevis ihrer Mutti entrissen hatte?

“Wollte man Ty dir auch wegnehmen?”,

fragte Nevis erschrocken. Nevis erhielt ein Taschentuch. Es war bitter nötig. Sie könnten jetzt nur abwarten und hoffen. Schrecklich, dass man nichts tun konnte. Sie würde ihrer Mami so gerne helfen.

“Können wir sie nicht Suchen und Retten gehen? Was ist, wenn sie Schmerzen hat, weint und traurig ist und große Angst hat?!"

Das Kind war besorgt! Nevis schnaubte kräftig und wischte sich die Tränen ab, die sofort wieder nachkamen. Sie schienen nicht versiegen zu wollen. Das Kind war untröstlich. Der große Junge wurde nun von Sahra aufgefordert, etwas zu sagen. Nevis wurde ruhiger. Wie betäubt stand sie da. Ihre dünnen Beinchen und Lekkus zitterten. Ihre Schultern bebten bei jedem Schluchzer. Sie hörte weder zu, noch konnte sie einen klaren Gedanken fassen. Sie sah nur ihre Mami lächelnd vor sich. Doch dann veränderte sich das Bild. Sie hatte Angst in den Augen und sie füllten sich mit Tränen und sie streckte ihre Arme nach Nevis aus.

Plötzlich wurde ihr ein Strohhalm hin gehalten. Nevis sollte langsam trinken. Kühlen süß-sauren Saft schmeckte sie. Nevis konnte nur ein Schlückchen machen. Ihr Hals war wie zu geschnürt. Sie musste erst Mal Pause machen, Luft holen, schluchzen und dann weiter trinken. Sahra hielt das Getränk. Gut so! Nevis hätte es ganz bestimmt fallen gelassen. Mit der Zeit wurde es besser und Nevis trank am Ende hinter einander weg. Jetzt war ihr Hals nicht mehr ganz so trocken.



Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra und Nevis
 
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Die freundliche, mütterliche Art der Meisterin beruhigte Thyr und erstaunte ihn zugleich. Irgendwie war er ja davon ausgegangen das erfahrene Jedi eher … nun, distanzierter auftraten. Nicht unfreundlich oder so, aber doch irgendwie... fern von allem anderen. Doch diese Jedi war wie auch seine Ersatzmutter. Also doch keine Ausnahme, sondern die Regel? Diese Erkenntnis durchfuhr ihn binnen einen Herzschlages und schon schien es als wäre die Hälfte der Ausbildung bereits gemeistert. Nun ja, zumindest solange bis er gefragt wurde ob er etwas über sich erzählen wollte. Denn das brachte ihn sofort zu seinen bisher weniger erfolgreichen Trainingseinheiten. Wobei „weniger erfolgreich“ mit totalem Fehlschlag gleichzusetzen war. Er hatte ja schließlich nichts erreicht.

„Aufregend, ja“plapperte er erst einmal nach um Zeit zu gewinnen. Aus dem Stand Geschichten erzählen lag ihm nicht. Da verwechselte oder vergaß er immer die Hälfte und musste sich deshalb ständig korrigieren, was ihn nicht nur nervös wirken ließ, sondern zugleich seine Nervosität steigerte.

„Ich komme von Bandomeer und habe da auf der Farm meiner Eltern, also meiner anderen … also … äh, ja, ich habe da gelebt. Auch mit meiner Schwester. Sie sind alle so … na ja, geschickt. Passen also gut dazu, doch ich gar nicht. Ich wollte immer helfen, aber hat irgendwie … na ja … dann kam ich eben her, weil die Macht, das hatte nur ich und … ja, ich dachte mit ihr könnte ich irgendwann auch helfen.“

Wie es wohl nur eine Mutter konnte hatte sich Meisterin Kenobi nicht nur seine Geschichte angehört, sondern war zugleich auf Nevis eingegangen. Thyr fiel es ja schon schwer nur einem zu folgen und nach fünf Sekunden nicht alles durcheinander zu bringen, doch am Gesicht der Jedi konnte er ablesen das sie verstanden hatte. Und sich bereits Gedanken machte. Doch Thyr wollte Nevis auch irgendwie helfen, wollte irgendetwas hilfreiches sagen oder tun. Die Geschichte mit Coruscant hatte er bereits von seinen Eltern gehört und dabei auch etwas über diese sogenannten Quarantäne gelernt. Sollte ihre Mutter wirklich dort sein, so würde sie es wohl noch eine Weile bleiben. Auch, und diesen Gedanken würde er natürlich nicht laut aussprechen, war es durchaus möglich das sie infiziert oder gar tot war. Jedi waren weise, intelligent und so stark wie mutig und mächtig. Doch nicht unsterblich, so gerne er es auch glauben würde. Auf Taris gab es ja schon diese furchtbaren Kreaturen, Monster aus den richtig schlimmen Gute-Nacht-Geschichten. Wie sah es dann erst auf einem Planeten aus, welcher komplett bebaut worden war und hunderte Ebenen umfasste? So faszinierend und spannend Coruscant auch war, Thyr hatte mehr Angst davor als es ihn anzog. Da war so eine überschaubare Farm dann doch eher was für ihn. Also was denn nun sagen? Sie anlügen wollte er aber eigentlich auch nicht. Also … optimistisch klingen? Thyr würde es versuchen. Wollte es versuchen.

„Nein nein Nevis, keine Sorge. Coruscant ist kein Gefängnis … nur … sehr, sehr groß. Also … tausend und tausend mal größer als der Turm, ja?“

Thyr breitete seine Arme aus und deutete damit den Stadtplaneten an.

„Und, na ja … sie muss erst einmal in Sicherheit sein. Und das wird sie sein. Sie ist eine große, weise und schlaue Jedi, ja?“


Plötzlich kam ihm noch ein Gedanke und sein Gesicht leuchtete plötzlich auf. Er kam auf Nevis zu und kniete sich vor sie hin. Da er nicht wusste ob es jetzt klug war sie zu umarmen oder eben nicht, behielt er die Hände erst einmal bei sich.

„Aber dort sind viele krank, okay? Und die Jedi müssen und wollen helfen, so wie ich dir auch helfen wollte. Deine Mama kann doch nicht weg, wenn dort überall Kranke sind und ihre Hilfe brauchen. Dafür ist sie Jedi geworden, um zu helfen. Sie weiß doch das du hier gut aufgehoben bist und das du auch so stark und mutig wirst wie sie. Ich weiß, es ist schwer für dich von deiner Mama getrennt zu sein. Ich vermisse meine Eltern und meine Schwester auch. Doch das ist wichtig. Ich möchte ein Jedi werden und anderen helfen, also muss ich hier, weit weg von zu Hause sein und auch wenn mir das Angst macht, ist das richtig. Ich fühle es, ich weiß es. Und es wird nicht für immer sein. Irgendwann bin ich ein Jedi und gehe zurück auf die Farm meiner Eltern und deine Mama kann zurück kommen weil alle geheilt wurden.“


Mit jedem weiteren Wort war es ihm leichter gefallen weitere zu finden, doch in seinem Inneren hegten sich bereits Zweifel. Falls seine Eltern nicht maßlos übertrieben hatten, was sie von Thema zu Thema mal mehr, mal weniger gerne taten, dann würde Nevis Mutter nicht innerhalb der nächsten Wochen und Monaten zurück kommen. Falls denn überhaupt. Sein Gesicht zeigte jedoch nur Zuversicht, wobei
Meisterin Kenobi seinen aufgesetzten Optimismus vermutlich durchschaut hatte. Genau deshalb vermied er es auch sie anzuschauen. War so eine … nun, Notlüge falsch? Durften Jedi dies, beziehungsweise war es okay? Aber er wollte Nevis eben nicht die Hoffnung nehmen. Sie war doch noch ein kleines Kind...

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Sahra fühlte sich irgendwie schuldig, auch wenn sie nun wirklich nichts mit den Geschehnissen auf Coruscant zu tun hatte. Nevis war ihr in den letzten Monaten sehr ans Herz gewachsen und sie jetzt so verzweifelt zu sehen, schmerzte der jungen Jedi in der Seele. Verständlicherweise wollte Nevis nun genau verstehen, was auf dem Planeten vor sich ging, auf dem ihre Mama verschwunden war. Das Wort “ Quarantäne“ war ihr noch nicht geläufig, und das musste es bisher ja auch nicht.

“Ich erklär es dir an einem Beispiel. Mal angenommen, dein Freund hier hätte einen Schnupfen gehabt, als ihr euch begegnet seid. Dann hättest du dich jetzt ziemlich wahrscheinlich bei ihm angesteckt. Und ich auch. Denn genau wie die Krankheit auf Coruscant wird ein Schnupfen durch einen Virus übertragen. Viren sind so klein, dass man sie nur unter einem speziellen Mikroskop sehen kann. Und sie können -zum Beispiel-durch Niesen und Husten von einem Lebewesen zum anderen gelangen. Oder auch, wenn man sich die Hand schüttelt. Es ist sehr einfach, so ein Virus einzufangen. Wie verhindern wir also, dass bald alle hier im Turm niesen müssen? Genau. Ich würde euch sagen, dass ihr hier ins Bett krabbeln sollt, bis ihr wieder gesund seid. Und ich würde Ty und Pec nicht erlauben, herzukommen.Eben, damit sie sich nicht anstecken. Das ist eine Art der Quarantäne. Und wenn ich dann sicher bin, das wir niemanden mehr anstecken können, wär die Quarantäne auch wieder aufgehoben.Sowas hast du bestimmt schonmal erlebt, oder?“


Thyr versuchte anschliessend, ihr von seiner Herkunft zu erzählen. Leider brachte er immernoch kaum einen Satz ohne Stottern hervor.Nur, dass er von Bandomeer kam und sich auf der Farm seiner Eltern wohl ungeschickt angestellt hatte, konnte Sahra irgendwie heraushören. Und das er nun darauf hoffte, als Jedi einmal eine grössere Hilfe zu sein.

“Ich bin sicher, dass du das sein wirst, Thyr. Und du bist es ja jetzt schon, schliesslich hast du Nevis geholfen, nicht wahr?“


Dann wandten sie sich wieder Nevis zu, die nicht verstand, warum ihre Mama auf so einem gefährlichen Planten war. Thyrs Erklärung zum Planeten selber und zu der Aufgabe der Jedi dort war sehr gut und Sahra unterstrich seine Worte durch nicken.

“Thyr hat recht. Die Jedi sind auf Coruscant, um Heilungsmöglichkeiten zu finden und den Kranken zu helfen. Und niemand kann das so gut wie sie. “


Sie schenkte dem Jungen ein dankbares Lächeln und dabei fiel ihr etwas Wichtiges auf. Gegenüber dem Togruta-Mädchen fiel es dem Jungen scheinbar garnicht schwer, flüssig zu sprechen. Sie hätte sich selbst nie als so einschüchternd gesehen. Aber sie konnte sich gut vorstellen , wie der Junge sich fühlte. Das Nevis sie nun auch mit ihrem offiziellen Titel ansprach, verbesserte die Sache nicht wirklich.

“Hört mal. Um hier einen Teil der Spannung mal aus der Luft zu nehmen, möchte ich etwas vorschlagen. Ich weiss, dass man als Jüngling, Anwärter und Padawan ausgebildete Jedi mit “ Meister“ ansprechen sollte. Aber ehrlich? Ich fühl mich komisch damit. Wenn wir unter uns sind, wollt ihr mich nicht einfach Sahra nennen? “

Sie sah dabei vor allem Thyr an. Vielleicht würde er sich etwas entspannen, wenn er in ihr nicht mehr irgendeine mächtige Jedi sah. Wobei sie -in ihren Augen- von dem “mächtig“ eh noch weit weg war.
Nevis stocherte unterdessen weiter im unangenehstmen Teil ihres Lebens rum und fragte, ob man versucht hatte, ihr Ty weg zu nehmen. Kurz huschte ein Schatten über ihr Gesicht.

“ Zumindest musste ich damals davon ausgehen, dass man es zumindest versuchen würde, ja. Eines dieser....Monster...wusste, dass ich mit Ty schwanger war und ich bin kein Risiko eingegangen. Also war ich mit Ty die meiste Zeit versteckt. Wir sind fast nie länger als 2-3 Tage auf einem Planeten geblieben, waren immer unterwegs. Aber ich hab vor einer Weile erfahren, dass dieses Monster jetzt tot ist. Also bin ich zu den Jedi zurück gekehrt und jetzt für euch da. Das ist doch gut, oder?“


Liebevoll strich sie Nevis über den Kopf und versuchte, nicht mehr an diese Zeit zu denken. Dabei half ihr das Mädchen sogar noch, indem sie fragte, ob sie ihre Mama nicht suchen konnten. Sahra lies zu, dass sich der Schreck auf ihrem Gesicht abzeichnete.

“Nein, Schatz. Erinnerst du dich an die Quarantäne? Wenn ich mit euch dort hin fliegen würde, könntet ihr auch krank werden. Und die Krankheit dort ist sehr viel gefährlicher als ein Schnupfen. Ich setze euch auf keinen Fall dieser Gefahr aus. Aber man sucht bestimmt noch nach deiner Mama. Schliesslich hat man ja noch nichts von ihr gefunden. Aber wenn du möchtest, schreib ich Meister Janson , dass er uns doch bitte unbedingt bescheid geben soll, wenn sich was Neues ergibt. Was hältst du von der Idee?Möchtest du mir sagen, was ich schreiben soll?“

Sahra hatte das Gefühl, dass sie Nevis damit hoffentlich aus ihrem Loch raus holen konnten. Also nutzte sie die Gelegenheit, um Nevis vielleicht anschliessend etwas abzulenken.

“Und was machen wir danach? Wollen wir vielleicht etwas zusammen machen? Thyr, wie siehts mit deinem Training aus? Hattest du schon erste Erfolge? Kannst du die Macht bewusst wahrnehmen?“


Die Jedi setzte sich an ihren Schreibtisch,aktivierte den Computer und nahm Nevis auf den Schoss.

“Also wir fangen mit “ Sehr geehrter Meister Janson“ an, oder mit was?“

Fragte sie das Mädchen und gab bereits die ersten Buchstaben ein.

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Meisterin Kenobi erklärte sofort, was es mit einer Quarantäne auf sich hatte. Nevis verstand. Sie nickte.

“Als wir alle die roten Punkte im Internat hatten, mussten wir auch auf der Krankenstation bleiben und uns durfte kein gesundes Kind besuchen. Aber Tante Brianna kam! Sie hat die roten Punkte weg gezaubert!”

Nevis grinste schelmig unter ihren Tränen.

“Vielleicht könntest du gemeinsam mit Meisterin Brianna die Krankheit mit der Macht wegmachen? Ty sagte, du kannst das! Und dann wird Mami von mir gefunden und ich lasse sie nie mehr los und nehme sie mit, weg von dort!”,

träumte Nevis vor sich hin und sprach es laut aus. Doch offensichtlich handelte es sich um eine ziemlich schlimme Krankheit, schlimmer als die roten Punkte. Dabei hatten die Kinder, auch Nevis, schon heftig darunter gelitten. Wie heftig war dann diese verfluchte Krankheit?! Unvorstellbar für ein kleines Mädchen! Unvorstellbar vielleicht nicht nur für sie!

Ein Gefängnis war es auch nicht! Ihr neuer großer Freund ergriff das Wort. Der Planet war riesengroß! Irgendwie zu groß, unsympathisch groß! Ihre Mami wäre eine Jedi und klug! Nevis nickte! Sie würde auf sich aufpassen können! Nevis dachte an das vorher Gesagte und machte sich auch ihre eigenen Gedanken. Es hatte immer wieder etwas mit der Quarantäne zu tun. Dort gab es Aufpasser, dass niemand den kranken Planeten verlassen konnte, Soldaten und Polizisten wahrscheinlich. Im Alltag von Nevis wäre es vermutlich Sarah, die sie daran hindern würde, das Bett zu verlassen und sie würde aufpassen, dass Ty nicht in ihr Zimmer käme. Nevis verstand. Thyr war zu Nevis herunter gekommen und Nevis konnte ihm in seine Augen sehen. Ihre Mama hatte den Beruf Jedi. Sie versuchte dort zu helfen.


“Sie ist auch Ärztin, Dr. med. Tara Li!”,

sagte Nevis stolz. Ihre Mama war toll! Scheinbar waren auf dem riesigen Planeten zu viele Leute krank. Mehr als damals Kinder im Internat. Nevis kam dies schon lange her vor. Doch warum war ihre Mutter verschwunden? Hatte sie sich verlaufen? Hatte sie nicht Bescheid gesagt, zu welchem Kranken sie gehen wollte? Thyr meinte, sie wusste, dass Nevis gut aufgehoben wäre und eine mutige Jedi werden würde. Nevis stiegen erneut Tränen in die Augen. Sie war gerührt. Sie nickte schnell heftig als Bestätigung. Ihre Lekkus hüpften. Sie wollte Mami keineswegs enttäuschen!

“Ich habe vorhin mit Meisterin Neeva Colar ganz stark daran gearbeitet und sogar im Dunkeln geübt!”,

berichtete sie ihm eifrig. Thyr war auch weit weg von seinen Eltern und seiner Schwester.

“Will deine Schwester auch eine Jedi werden?”

Ein heftiger Schluchzer erschütterte das Kind. Er erklärte, dass sie beide irgendwann ihre Mütter wiedersehen würden. Nevis nickte. Er klang sehr zuversichtlich. Es ging ihm wie ihr. Das gab ihr Trost! Sahra bestätigte das. Es war alles richtig, was er sagte. Thyr wusste schon besser im Leben Bescheid als Nevis, weil er schon älter und größer war als sie! Wenn alle gesund sein würden, dann würde Mami zurück kommen, sagte er! Ty hatte es da besser. Er hatte immer seine Mami und seine Tante Firi um sich. Ein Glückspilz!

Nun wollte Sahra, dass man sie Sahra und nicht Meisterin nannte. Nevis nickte. Doch Nevis`Gedanken waren schon beim Nächsten und eine Frage musste noch unbedingt gestellt werden. Weshalb hatte sich Sahra, als sie Ty erwartete, versteckt? Natürlich gab es auch dort ein fieses Monster! Nevis hatte es geahnt, sie hatte es gewusst! Zum Glück war es tot!


“Ein Glück!”,

atmete Nevis auf. Sie wollte weder Sahra, noch Ty in Gefahr wissen. Und, deshalb konnte Sahra sich jetzt um Nevis kümmern. Sie fragte, ob das gut wäre. Nevis nickte rasch.

“Ja, ich habe dich lieb!”

Nevis war froh, Sahra zu haben! Sahra streichelte Nevis über ihren Kopf. Das tat gut. Nevis schmiegte sich an sie. Sie roch so gut und so vertraut! Nevis fragte nach, ob sie Mami nicht suchen und retten könnten. Sie würden alle zusammen auf die Suche gehen! Ty und Nevis, Pec, Thyr konnte auch ruhig mitkommen, denn umso mehr, umso besser, Sahra, Firedevs und Birix. Sie hatten schließlich auch die Rakghoule bezwungen! Doch wieder wurde die Quarantäne erwähnt.

“Lässt man uns nicht landen?”

Man durfte offensichtlich dort nicht hin. Energisch versicherte ihr Sahra, dass sie nicht zulassen würde, dass sie sich anstecken könnten. Ihr Gesicht sah erschreckt aus. Sie hatte Angst um Ty, Nevis, Thyr und Pectorn. Aber, man würde nach Mami suchen, versicherte sie ihr. Nevis nickte resigniert. Sie musste sich wohl oder übel damit zufrieden geben. Es blieb ihr wohl nichts Anderes übrig. Doch Sahra machte einen Vorschlag! Sie hatte immer so gute Ideen! Sie wollten Onkel Wes schreiben und ihn um etwas bitten. Er sollte ihnen bitte jede Neuigkeit bezüglich Mami sofort mitteilen. Nevis nickte erfreut. Ein kleines Lächeln huschte über ihr verweintes Gesichtchen. Schon kurz darauf saß Nevis auf Sahras Schoß.

“Das ist eine gute Idee! Schreibe ruhig “Lieber Onkel Wes”! Schreibe bitte, er soll bitte die besten Sucher nach ihr losschicken. Er soll bloß nicht vergessen, uns alles mitzuteilen. Er soll bitte daran denken, wie lieb ich Mami habe und wie sehr sie mir fehlt und wie groß mein Kummer ist und mein Herz deshalb schmerzt und ich deshalb soviel weinen muss! Ich habe Mami doch sooo lieb und bin noch so klein und brauche meine Mami! Er hat mir versprochen auf sie aufzupassen! Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen! Großes Jedi-Ehrenwort!”

Nevis hatte den Abschied von Onkel Wes, als er ihr das versichert hatte, vor Augen, als wäre es gestern gewesen.

Sahra fragte, was sie danach machen wollten? Nevis war etwas ratlos und sah Thyr an. Vielleicht fiel ihm etwas ein? Doch dann hatte sie eine Idee:

“Es tut immer gut, wenn du uns eine heiße leckere Schokolade kochst, Sahra!”

Das konnte in solchen Momenten wie diesen nie verkehrt sein!


Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra und Nevis
 
::::: Taris ::: Jediturm ::: Nevis Unterkunft im 278. Stockwerk ::: Sahra, Nevis und Thyr :::::

Die Worte der Meisterin klangen ehrlich, doch Thyrs Zweifel waren stärker. Ein starker Jedi. So wie sie und seine Ersatzmutter, es erschien ihm so fern, als würde ein Leben nicht ausreichen um so weit zu kommen. Aber das sagte er ihr nicht, denn er hatte die Befürchtung, dass er als Jedi Anwärter nicht derart pessimistisch denken sollte. Man hatte ihm bei den Übungen ja schon einiges erzählt und unter anderem auch das es durchaus länger dauern konnte bis er echte greifbare Resultate vorzuweisen hatte. Nicht jeder war ein Naturtalent. Manche mussten von Punkt Null an hart daran arbeiten, wobei hart arbeiten in diesem Falle eben etwas anderes bedeutete als zum Beispiel seine Muskeln zu belasten. Es war wohl eine Kopfsache und da kam Thyr irgendwie nicht weiter. Noch nicht weiter, wie man ihm gesagt hatte. Er hoffte dass das stimmte, wirklich, doch die Zweifel waren eben da.

Auf den Vorschlag der Meisterin hin, sie doch mit ihrem Namen „Sahra“ anzusprechen, war Thyr erst einmal irritiert, dann kurz misstrauisch, weil er eine Prüfung vermutete und dann schließlich doch erleichtert mit einem Schuss Verwirrung. Es erschien ihm merkwürdig sie mit ihrem Vornamen anzusprechen, ganz so als wäre er mit seiner Mutter ebenso umgegangen wie mit seiner Schwester. Entsprechend zaghaft kamen seine nächsten Worte heraus. Als müsse er mit ihnen ein Minenfeld durchqueren, achtete er vielleicht ein wenig zu sehr auf seine Aussprache und schon während er sprach merkte er selber wie hölzern es klang.

„Ja, ähm, gerne … Sahra. Finde ich gut … ja ...“

Kaum ausgesprochen war Thyr auch schon wieder Nebensache, denn nun wollten sie DEM
Meister Janson einfach mal so eine Nachricht schicken. Der arme Bauerssohn von Bandomeer hätte sich das nie getraut. Jedi Meister, vor allem Mitglieder des Rates, hatten doch sicherlich viel zu viel zu tun, als das sie sich um solche Dinge hätten kümmern können. Beeindruckt von dieser Leichtigkeit stand Thyr einfach nur so da und starrte vor sich hin. Bis ihm dann schließlich auffiel, dass man ihn angesprochen hatte. Und weil er schnell antworten wollte, vergaß er dabei sogar ob seiner Fehlschläge peinlich berührt zu sein.

„Nein. Ich mache das noch nicht so lange und irgendwie will es nicht klappen.“


Hätte man die Macht nicht bei ihm entdeckt, er hätte die verwirrenden Gefühle, die sporadisch und nie in der selben Intensität aufgetreten waren, einfach ignoriert. So wie man nicht immer gleich an eine Krankheit oder Verletzung dachte, schmerzte mal der Bauch, wäre er wohl bis an sein Lebensende einfach nur Farmer geblieben.

„Ich kann sie nur manchmal spüren. Glaube ich.“


Ja. Mehr hatte er dazu eigentlich nicht zu sagen. Was sie nun gemeinsam machen konnten, wusste Thyr ja noch am allerwenigsten. Selbst
Nevis kannte sich hier besser aus...

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Taris-Jedi-Turm-Nevis' und Sahras Quartier-mit Nevis und Thyr.

Nevis fiel zum Thema Quarantäne tatsächlich sofort ein Beispiel ein und Sahra nickte bestätigend.

"Du hast Recht. Euer Problem damals war jedoch "nur" eine mehr oder weniger ungefährliche Kinderkrankheit. Aber weil es doof ist, wenn gleich so viele Kinder auf einmal krank sind, hat man euch von den gesunden Kindern fern gehalten. Ich hab diese roten Punkte auch gehabt , aber nur 2 Stück. Und bei uns lief das Ganze etwas anders ab. Meine Schwester war am Anfang noch gesund, aber meine Mutter hat sie trotzdem zu mir ins Zimmer gesteckt, damit sie sich ansteckt. Früher war das manchmal noch so, weil man diese Krankheit in seinem Leben nur einmal bekommt und meine Mutter hat sich wohl gedacht: Bevor sie jetzt einmal mich pflegt und ein paar Wochen später dann meine Schwester, macht sie das lieber grad alles in einem Abwasch und hat es dann hinter sich. Lustige Einstellung, oder?"


Das Mädchen erzählte auch, dass wohl eine weitere Jedi, die sie als "Tante Brianna" beschrieb, das Kind geheilt hatte. Das führte natürlich dazu, dass sie auf die Idee kam, dass die beiden Heiler zusammen arbeiten könnten. Sahra lächelte liebevoll und schüttelte den Kopf.

"Ty hat zwar recht, dass ich ebenfalls eine Heilerin bin. Aber im Moment liegt meine Hauptaufgabe nicht darin, andere zu heilen. Mein Auftrag im Moment ist es, für eure Sicherheit zu sorgen und euch auf eure Zeit als Padawane vorzubereiten. Und ich nehme diese Aufgabe sehr ernst. Aber so wie ich euch Rasselbande jetzt kenne, werden meine heilerischen Talente dennoch nicht in Vergessenheit geraten. Und es ist gut, dass ich da noch ein paar Tricks auf Lager habe, oder? "

Nevis erzählte dann stolz, dass ihre Mutter ebenfalls eine Ärztin war. Sahra sah die Bewunderung und Begeisterung in ihren Augen.

"Und darum ist deine Mama wirklich am richtigen Ort. Ich bin mir sicher, dass sie schon vielen Leuten geholfen hat auf Coruscant. Sie hat bestimmt sehr viel mehr Erfahrung als ich, denn ich war nie Ärztin. Ich kümmer mich einfach gern um Personen, denen es schlecht geht. Und wie ich das mache, hab ich erst bei den Jedi gelernt. "

Thyr war der Nächste, der Fragen beantworten musste. Nevis schien davon auszugehen, dass seine Schwester ebenfalls geeignet wäre, ein Jedi zu werden. Sahra sah Thyr schmunzelnd an.

"Ihr wisst doch, dass nicht jeder in der Lage ist, ein Jedi zu werden. Es gibt nur sehr wenige Lebewesen in der Galaxie, in denen die Macht stark genug ist. Darum ist ja auch die Arbeit unserer Visionäre so wichtig. Sie spüren machtsensitive Lebewesen auf und versuchen sie zu überzeugen, dem Orden beizutreten. Es ist schliesslich nicht selbstverständlich, dass jemand von sich aus bemerkt, dass er machtsensitiv ist. Umso schöner finde ich es, dass ich euch hier bei mir habe. Wir haben noch so viel zusammen zu entdecken. Ihr werdet sehen."

Es war wichtig, jetzt nach vorne zu gucken. Ein Grund mehr, warum Sahra froh war, dass Nevis ihre Vergangenheit nun in Ruhe lies. Statt dessen fiel ihr Nevis regelrecht um den Hals, kuschelte sich an und bekundete ihre Zuneigung. Sahra gab ihr den Moment und legte schützend ihre Arme um sie, dabei sah sie auch Thyr an und lächelte entschuldigend.

"Nach allem, was geschehen ist, braucht sie sehr viel Aufmerksamkeit jetzt. Ich danke dir für deine Geduld."

Geduldig war der Junge wirklich, da sich die Hauptaufmerksamkeit gerade so sehr um Nevis drehte. Aber immerhin war ihr Plan aufgegangen, den Kindern das "du" anzubieten. Sie schienen sich wirklich zu entspannen und sich wohler zu fühlen. Gut so. Auch ihr Vorschlag, dem Jedi-Rat eine Nachricht zukommen zu lassen, führte zu einer Verbesserung der Gemütslagen. Sahra musste lächeln, als der ihr so wohl bekannte Eifer in Nevis zurück kehrte.

“Ich werde es so schreiben das err merkt, dass wir beide dahinter stecken, ok?“

Sehr geehrter Rat Janson / Lieber Onkel Wes

Leider haben Nevis Li und ich die Nachricht um das Verschwinden von Tara Li erhalten und das Mädchen ist nun ausser sich vor Sorge um ihre Mutter. Ich weiss von der immernoch besorgniserregenden Situation auf Coruscant, doch wir möchten die Hoffnung noch nicht aufgeben. Darum möchten wir euch bitten, die Suche nach der Vermissten noch nicht einzustellen und uns über mögliche neue Erkenntnisse zu informieren.

Hochachtungsvoll
Sahra Kenobi &
Nevis Li


Während sie tippte erzählte Thyr ihr von den vergangenen Übungen und seinen Fehlschlägen.Die junge Jedi lächelte dem Jungen zu, schickte die Nachricht ab und stellte Nevis dann auf den Boden.Ein Teil von ihr hoffte noch, das der Jedi-Rat bald gute Nachrichten senden würde. Doch ihr Gefühl sagte etwas anderes, aber es war besser, das zu verschweigen.

“Mach dir nichts draus Thyr. Das wird schon noch.Ehrlich gesagt ging es mir am Anfang genau so wie dir jetzt. Ich hatte das Gefühl, jeder Wurm in der Galaxie könnte levitieren, nur ich nicht. Es war frustrierend.“

Doch als sie Eowyns Padawan wurde, hatte sich alles geändert. Im Nachhinein betrachtete hatte die Jedi ihr die Sicherheit gegeben, die sie brauchte. Sie hatte angefangen, sich im Orden wohl zu fühlen und dadurch hatte sich das Tor wirklich geöffnet und sie war dazu im Stande gewesen, sich zu entwickeln.

"Bei mir stimmte damals irgendwie das Grundgefühl einfach nicht. Ich war nervös- so wie du. Alles war aufregend und ich hatte tatsächlich auch Angst. Angst davor, mich zu blamieren. Was kaputt zu machen. Was falsch zu machen. Wieder weggeschickt zu werden. Es gibt eintausend Gründe. Und ich weiss, dass der Kodex sagt, dass es keine Angst gibt. Aber ich denke, dieser Teil wird etwas falsch verstanden. Ich denke, jeder hat mal Angst. Das gehört zum Leben dazu..."

sie sah zu Nevis.

"Als ihr unten wart und die Rakghouls kamen, hatte ich Angst. Angst um euch. Angst, dass euch etwas Schlimmes passiert. Aber es geht ja darum, was wir dann machen. Lassen wir uns von der Angst beherrschen? Lassen wir zu, dass sie uns in unserem Handeln und unseren Entscheidungen lenkt? Das sollten wir nicht. Akzeptieren, dass sie da ist und sie als das erkennen, was sie wirklich ist. Ein Gefühl, das uns lediglich ermahnt, aufmerksam und vorsichtig zu sein. Und dafür sollten wir uns bei ihr bedanken, denn dann verändert sie sich plötzlich. Verschwindet. Denn Mut ist nicht, keine Angst zu haben. Mut ist, sich ihr zu stellen und sie zu überwinden. "

Damit sah sie Thyr tief in die Augen.

"Und wenn du gelernt hast, dass du hier vor niemandem Angst zu haben brauchst und dass dich bestimmt niemand für Fehlschläge verurteilt, wird sich für dich bestimmt auch eine Tür öffnen. Denk immer daran: Als Schüler darfst und musst du sogar Fehler machen. Wie willst du sonst den Weg finden, der für dich richtig ist? Nutz deine Zeit als Padawan um so viele Fehler wie möglich zu machen. Jeder Misserfolg bringt dich genauso weit wie ein Erfolg. Denn wenn etwas nicht funktioniert, probierst du es beim nächsten Mal bestimmt nicht mehr auf genau die selbe Weise, oder?"

Thyr erzählte ihr auch, dass er schon Schwierigkeiten hatte, die Macht zu spüren. Sie lächelte ihn begeistert an, doch bevor sie etwas sagen konnte, forderte Nevis wieder ihre Aufmerksamkeit mit einer Idee, die so typisch für das Kind war:Sie hätte sehr gerne eine heisse Schokolade! Sahra sah sie mit einer Mischung aus Schuldbewusstsein und Verzweiflung an.

“Um euch eine heisse Schokolade machen zu können, müssten wir auf die StarExplorer gehen. Das hier ist nur ein Gäste-Quartier ohne Küche. Oder wir müssten so frech sein und eine Invasion auf die Küche hier starten. Aber wie wärs mit folgendem Deal. Wir müssten Taris eh bald verlassen. Vielleicht reisen wir schon morgen ab. Thyr kann uns begleiten, wenn er möchte. Mit 1-2 Zwischenstops werden wir nach Lianna zurück kehren. “

Sie lächelte den jungen Mann einladend an.

“Lianna ist zur Zeit das Hauptquartier des Ordens und deine Chance einen Meister zu finden ist dort wohl höher als hier. “

Dann sah sie wieder Nevis an und grinste.

“Und wenn wir im Hyperraum sind, manchen wir ne Schoko-Party. Mit heisser Schokolade und einen Schokoladen-Fondue. Wie klingt das?“

Was wie ein Bestechungsversuch klang hatte durchaus einen tieferen Sinn. Sahra wusste, das Schokolade Tryptophan enthielt. Eine Aminosäure, die unter anderem stimmungsaufhellend wirkte. Und das konnten sie alle gut gebrauchen. Aber nicht mehr heute.

“Und jetzt. Jetzt hab ich genau die richtige Übung für Thyr. Wir spielen etwas mit Luftballons. Keine Angst, ich machs ganz langsam. Schritt für Schritt. Nevis, geh mal an meine Tasche. Rechts aussen müsste eine Tüte mit Luftballons sein, die kannst du dann her holen. Ihr könnt euch schonmal jeder einen aussuchen und den Ballon dann aufblasen, bis er ziemlich gross ist. Aber nicht zum Platzen bringen bitte. Ich ruf inzwischen die anderen. Und wenn alle da sind, helfen wir Thyr dabei, die Macht wahrzunehmen. Was haltet ihr von der Idee?

Sahra griff nach ihrem Com und sandte allen Jedi ihres kleinen “Teams“ eine Nachricht, dass sie doch bitte in ihr Quartier kommen sollten. Es würde zwar etwas eng werden, aber es gab ja für alles eine Lösung.

“ Thyr, man hat dir sicher schon erzählt, dass die Macht ein Energiefeld ist, das von allem Lebenden erzeugt wird, ja? Kannst du dir vorstellen, dass es so ist? Kannst du dir vorstellen, dass du jetzt in dieser Sekunde einen Teil der Macht selbst erschaffst?“

fragte sie, während sie das Sofa und die beiden Sessel näher an eines der Betten levitierte. Nun konnten sich die anderen auch aufs Bett setzen und es würde eine fast schon gemütliche Runde werden. Sie zwinkerte Thyr zu.

"Wie du siehst, hab ich das mit dem Levitieren tatsächlich irgendwann nochmal gelernt. Es geschehen wirklich noch Wunder, wenn man nur dran glaubt."

Taris-Jedi-Turm-Zimmer von Sahra und Nevis- mit Nevis und Thyr
 
Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra und Nevis


Sarah erklärte die Quarantäne noch genauer. Im Grunde hatte Nevis recht. Es war wie damals im Internat, als fast alle Kinder krank geworden waren. Doch dann erzählte sie genau das Gegenteil. Nevis kam gedanklich nicht mehr mit und war am Ende verwirrt. Kinder mit Absicht anstecken und krank machen? Wer tat denn sowas!? Hatte sie etwa eine böse Mutti gehabt? Schnell drückte Nevis Sahra. Der Gedanke, dass ihre Mami nicht so lieb zu ihr gewesen sein könnte, tat Nevis leid. Sie sagte aber nichts dazu, im Falle sie da etwas nicht richtig verstanden hatte.

Wieder hatte Nevis nichts Falsches gesagt und Ty hatte recht behalten, was sie als Heilerin betraf, doch es gab ein Aber! Resigniert nickte Nevis am Ende, weil es schien, als erwartete es Sahra. Schließlich war es schön, dass Sahra für die Kinder da war und das gerade ihre Hauptaufgabe war.

Sahra meinte dann, als Nevis einwarf, dass ihre Mami sogar Ärztin sei, dass sie dort genau am richtigen Ort wäre. Das fühlte sich auch für Nevis richtig an. Nevis nickte bedächtig wie eine Große.

Es war Sahra, die auf Nevis Frage, die an Thyr gerichtet war, einging. Scheinbar war es nicht oft so, dass alle Familienmitglieder die Macht hatten. Man konnte wohl nicht davon ausgehen, dass Thyrs Schwester die Macht auch besaß, da es insgesamt nur wenige Leute gab, die so wie sie waren.


“Deshalb sind einige auch neidisch auf uns. Ich hatte da mal in der Vorschule eine böse Lehrerin, die mich deshalb nicht leiden konnte. Tante Brianna hatte großen Ärger mit ihr, na ich erst mal, aber sie konnte mir helfen!”

Kurz dachte Nevis nach.

“Aber in deiner Familie hat es sich sehr stark vererbt! Tante Firi, du und Ty! Bei uns meine Mutti und ich!”,

wies Nevis darauf hin. Die Macht war stark in ihren Familien!

Sahra meinte, sie hätten noch vieles zu entdecken. Da lächelte Nevis zuversichtlich trotz der Tränen! Nevis war immer sehr neugierig und wissbegierig!

Als Nevis sich einige Streicheleinheiten bei ihr holte, entschuldigte sich Sahra bei Thyr dafür, dass Nevis gerade stark im Mittelpunkt stand.


Dann hatte Sahra wieder einmal eine gute Idee. Die Idee, Meister Wes einen Brief zu schicken, wurde sofort, ohne langes Zögern, in Angriff genommen und in die Tat umgesetzt. Nevis sagte, was sie für wichtig hielt und was rein müsste und Sahra formulierte alles gut und schrieb es auf. Nevis war vom Resultat zufrieden. Sie fühlte, dass sie etwas getan hatten. Das hatte beruhigend gewirkt. Sie hatte aufgehört zu weinen.

Thyr erzählte dabei von sich und seinen Problemen.

“Ich finde deine Probleme nicht so schlimm, denn der Eine lernt das schneller und der Andere das! Ich war erst schlecht im Schreiben. Jetzt kann ich es auch! Dafür konnte ich schon als Kleinkind levitieren. So ist das eben! Luis konnte dafür kein Sport, aber dafür alles Andere wie ein kleiner Professor! Ich finde mein Problem viel schlimmer! Nämlich, dass meine Mutti weg ist!”,

warf Nevis ein. Sie fand, dass er sich deshalb zu sehr sorgte. Das war deshalb gar nicht nötig!

Eine Idee, was sie nun machen könnten, hatte nur Nevis. Sahra schien etwas überrascht. Sie hatte wohl auf etwas Anderes angespielt.

Die fast normal gewordene Reaktion seitens Sahras, die fast Standardprogramm auf jede Art von emotionaler Belastung geworden war, fiel diesmal jedoch flach, verkündete sie. Sie konnte hier keine heiße Schokolade zaubern. Nur auf dem Schiff. Betrübt schaute Nevis sie an. In ihrem Köpfchen arbeitete es. Nevis war kein Kind, das verzagte!


“Aber, wir könnten doch bitte schauen, ob es heiße Schokolade bzw. Kakao in der Kantine gibt!? Sie ist nicht so gut wie Deine, aber besser, als wenn es ausfällt, schließlich machen wir das immer so!?”

Nevis sah zu Thyr:

“Das ist bei uns so etwas wie Tradition geworden, weißt du!”,

erklärte sie ihm mit wichtigem Gesichtsausdruck und klammerte sich an ein vertraut gewordenes Ritual.

Sahra versprach eine Schokoladenparty, wenn sie wieder auf dem Schiff wären. Das klang nicht übel! Sie wollte schon morgen aufbrechen. Was schon!? Nevis erschrak.


“Aber, dann weiß Mami gar nicht, wo ich bin?! Sie wird mich in der ganzen Galaxie suchen und sich Sorgen machen! Ich muss hier auf sie warten! Sie weiß nur, dass ich auf Taris bin! Ich bleibe hier!”,

sagte Nevis bestimmt und mit fester Stimme, ein wenig aufgeregt und war fest entschlossen, hier auf sie zu warten.

“Lasst uns in der Kantine nachschauen, ob es Kakao gibt!”,

ließ die Kleine nicht locker und forderte es fast trotzig.

”Bitte!”,

fügte sie rasch an. Ihr Blick war flehend.

Doch erstmal wollten sie etwas mit Luftballons spielen. Dafür durfte Nevis an Sahras Tasche gehen und die Tüte mit den Luftballons holen. Nevis reichte sie Sahra. Nevis sollte sich mit Thyr einen Ballon aussuchen. Jetzt gab es noch eine große Auswahl! Nevis griff wie immer zum Pinken, auch wenn sie lieber Kakao sofort getrunken hätte. Dann sollten sie aufpusten. Sahra rief in der Zeit schon mal die Anderen ins Zimmer. Nevis war froh, wenn Ty wieder bei ihr war. Er fehlte ihr! Er wollte sicher auch Kakao! Erst jetzt fiel ihr das Bürstenrennen wieder ein. Sie ließ den Ballon mit dem Mund los, um Sahra schnell ihren Gedanken mitzuteilen:

“Wir müssen aber heute auch noch das Bürstenrennen unbedingt machen! Sonst sind Ty und ich noch mehr traurig!”,

dabei hatte sie aber vergessen, den Ballon zu zu halten und die Luft entwich, die bisher darin gewesen war. Somit musste Nevis von vorne beginnen. Sie freute sich schon, Ty Thyr vorzustellen. Daher sagte sie zu Thyr, ehe sie wieder mit Pusten los legte.

“Gleich lernst du meinen besten Freund kennen!”

Dann pustete sie, immer noch in ihrem bekleckerten nassen Oberteil steckend, so kräftig und schnell, dass sie ganz rot im Gesicht wurde.


Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra und Nevis
 
Taris-Jedi-Turm-Gänge- Birix und Neeva

Ehe er sich versah, stand Birix mit Neeva allein vor der Werkstatt. Die kleine Togruta war mit dem Sohn der menschlichen Jedi irgendwo hin verschwunden und Firedevs war mit Pectorn nach seinem Zusammenbruch in einem Meditationsraum verschwunden.

“Tja, jetzt haben uns alle guten Geister verlassen..“

Der Ishi-Tib sah seine Kollegin schmunzelnd an und machte sich daran, einen Arbeitsplatz in der Werkstatt mit allen Werkzeugen auszustatten, die seiner Meinung nach wichtig waren. Als das erledigt war dauerte es eine weitere halbe Stunde , bis zumindest Ty zurück kam. Birix sah ihn fragend an.

“ Hast du Nevis abgehängt? Wenn ja, war das nicht sehr nett von dir.“

Tadelte der Jedi das Kind und hielt nach der Togruta ausschau. Ohne Erfolg. Neeva bedeutete ihm, mit dem Jungen bei der Werkstatt zu bleiben, während sie nach dem Mädchen suchen würde.

“Du kannst sie doch nicht einfach allein lassen. Nevis ist ja noch viel kleiner als du und verläuft sich vielleicht.“

Verantwortungsbewusstsein war etwas, dass von jedem Jedi erwartet wurde. Und das begann eigentlich schon , bevor sie Padawane wurden.
Der Ishi-Tib wollte gerade fragen, wo der Junge das Mädchen denn das letzte Mal gesehen hatte, als sein Com piepte.

“Deine Mutter will, dass wir zu ihr kommen.“

informierte er den Jungen, nachdem er die Nachricht gelesen hatte.

“Die Bürsten werden warten müssen. Bitte hilf mir, den Arbeitsplatz wieder aufzuräumen.“

Rund zehn Minuten später betrat der hoch gewachsene Jedi das Quartier seiner Arbeitskollegin. Sofort fiel sen Blick auf die kleine Togruta, die mit einem Ballon spielte. Auch wenn das Bild zunächst den Eindruck erweckte, als wär alles in bester Ordnung, so entging Birix doch nicht die bedrückte Stimmung, die sich dahinter verbarg. Der Ishi-Tib hatte jedoch genug Taktgefühl, nicht gleich nach dem Grund zu fragen.

Taris-Jedi-Turm-Nevis' und Sahras Quartier- Birix mit Thyr, Nevis, Ty und Sahra
 
::::: Taris ::: Jediturm ::: Nevis Unterkunft im 278. Stockwerk ::: Sahra, Nevis und Thyr :::::

Wie immer hörte Thyr gut zu. Als würde er instinktiv seine Ungeschicklichkeit durch das Aufnehmen von Wissen kompensieren wollen, sog er regelrecht jedes einzelne Wort auf, egal wie unwichtig es erschien. Wenn ein Jedi sprach, dann hörte man besser zu. Ein einfacher wie sinnvoller Ratschlag, wie er fand. Die Meisterin, die er sicherlich erst in ein paar Wochen gewohnheitsmäßig immer mit ihrem Namen ansprechen würde, konzentrierte sich vor allem auf
Nevis und Thyr hatte damit absolut kein Problem. Geduldig nannte sie ihn, doch eigentlich war es einfach nur Verständnis und eine gute Erziehung. Es wäre eine glatte Lüge, würde er behaupten das er nicht lieber früher als später ein Jedi werden wollte. Ein kleines Mädchen, welches seine Mutter – vielleicht tatsächlich und nicht nur kurzzeitig - verloren hatte, ging aber natürlich vor. Deshalb lächelte Thyr verständnisvoll und nickte wenn es passte, schwieg aber ansonsten. Gleichzeitig hörte er aber eben zu und sah neugierig dabei zu wie sie den Brief an das Ratsmitglied schrieben.

Kaum war dies getan, antwortete
Sahra auf Thyrs spärlichen Erfahrungsbericht. Wie auch die anderen Meister und meisten Schüler zeigte sie Verständnis und machte ihm Mut. Und wann immer das jemand tat, musste er kurz an seine Schwester denken. Die war im Grunde auch nicht geschickter als er, das bewiesen ja ihre stets abgebrannten Kopfhaare und das viele Öl und der Rus auf ihrer Haut und Kleidung. Doch sie hatte eben nie aufgegeben. Und das würde er auch nicht.

Weiter sprach sie von Angst und das es in Ordnung war welche zu haben. Solange man sich ihr stellte und nicht davor kapitulierte. Darüber dachte Thyr kurz nach, wobei sein Blick sich gen Boden richtete und seine Augenbrauen und die Stirnfalten einen Tanz aufführten.


Jedi haben also doch Angst. Und ich dachte immer sie wären furchtlos, dass das die Macht so macht. Hm...

Thyr sah Sahra gerade noch rechtzeitig an, um von ihr einen weiteren Ratschlag zu erhalten. Fehler gehörten dazu. Scheitern, stürzen oder böse ausgedrückt, versagen. Aber dann eben wieder aufstehen und es erneut versuchen. Aber anders, so lange bis es funktionierte.

„Nein. Da habt ih- hast du recht. Ich denke ich … ich schaffe das. Wenn es meine Schwester konnte, dann ich auch.“

Seine Rechte fuhr geistesabwesend über seine Haare, als wolle er sich vergewissern das sie noch da waren. Oder als wolle er sie schützen. Als er es schließlich bemerkte, nahm er die Hand wieder herunter und nickte noch einmal zustimmend und mit neu hinzu gewonnener Zuversicht. Er war erst seit einer Woche hier. Da konnte man doch keine Wunder erwarten!

Diese paar gewechselten Worte schienen für die kleine
Nevis schon genug gewesen zu sein, denn nun forderte sie wieder die Aufmerksamkeit der Jedi ein. Eine heiße Schokolade wollte sie und bei deren Erwähnung zuckte Thyrs Blick kurz zur Tür, als würde dadurch in diesem Augenblick ein Servicedroide herein kommen und sie bewirten. Er hätte jetzt tatsächlich auch gerne eine, denn zu Hause hatte er nur sehr, sehr selten Schokolade in irgendeiner Form bekommen. Er sprach es aber nicht aus, sondern lächelte nur. Und sein Lächeln wurde noch breiter, als Sahra verkündete, dass sie Taris bald verlassen und zum eigentlichen Jedi Orden reisen würden! Thyr war zwar für einen Herzschlag lang unwohl dabei gewesen, sich noch weiter von seinem Heimatplaneten zu entfernen, schlug diesen Gedanken jedoch fast im selben Moment wieder in den Wind. Ob zwanzig oder einhundert Lichtjahre, was für einen Unterschied machte das schon? Die Aussicht auf einen eigenen Meister, in der Nähe der höchsten Mitglieder des Ordens trainieren, studieren und ihre erhabenen Hallen durchschreiten zu können, all das ließ sogar die Schokolade unbedeutend erscheinen. Thyr spürte förmlich wie in ihm ein Grinsen nach oben stieg, doch er vermied diese offensichtliche Zurschaustellung von Freude. Cool bleiben. Nicht ausflippen. Er war hier bei den Jedi!

„Gerne“war seine Antwort deshalb nur, doch er erkannte schon an ihrem Blick das sie ihn durchschaut hatte. Wie seine Mutter, wenn er ihr etwas vorenthalten und sie es sofort bemerkt hatte.

Sie ging aber nicht darauf ein und schlug nun etwas vor, was Thyr gleichermaßen freute und nervös machte. Natürlich wollte er üben, doch es war ihm peinlich... ja wieso eigentlich? In seiner Übungsgruppe gab es schließlich auch Kinder wie Nevis. Dennoch, das Gefühl blieb. Ein Gefühl welches er weg lächelte. Wenn er es ertragen konnte das sich seine Schwester Tag für Tag über ihn lustig machte, dann konnte er es hier und jetzt auch! Vermutlich. Wahrscheinlich...? Nein! Bestimmt!

Eine Woche Thyr. Du bist erst eine Woche hier. Niemand erwartet irgendwas. Kozentriere dich nur. Kon-zen-tra-ti-on!

Er starrte Sahra jedoch nicht einfach nur an, sondern antwortete wahrheitsgemäß, nämlich das er es gerne tun würde. Danach nahm er sich einen blauen Luftballon und setzte sich zu Nevis. Bis jetzt hatte er ihr nur zugenickt, zum Beispiel als sie gesagt hatte, das seine Probleme ja gar nicht so schlimm seien, doch nun da Sahra kurz beschäftigt war, wollte er doch ein paar Worte verlieren, wobei er währenddessen den Balon aufblies. Gleichzeitig lag sein Blick auch immer zum Teil auf ihrem, welchen sie zuerst aufblies und schließlich die gesamte Luft wieder entweichen ließ. Es sah wirklich zum Dahinschmelzen süß aus wie sie das machte.

„Deine Mami ist ja nicht für immer weg und auf Lianna, wo immerhin das Hauptquartier des Ordens ist, wird sie dich auch finden. Sie ist deine Mama, sie wird dich immer und überall finden. Meine hat auch die echt gruselige Fähigkeit es immer zu wissen.“

Thyr lächelte sie verschmitzt an.


„Verstecken und sich vor Arbeit drücken? Unmöglich.“

Obwohl er es gut gemeint hatte, merkte er das ihr diese Antwort nicht gefiel. Kinder in ihrem Alter dachten eben anders und irgendwie bezweifelte Thyr daran, dass er sie würde überzeugen können. Dann wohl eher Sahra. Diese levitierte in genau diesem Augenblick das Sofa und die beiden Sessel durch die Luft, woraufhin Thyrs Augen erst einmal größer wurden. Noch mit dem Luftballon an den Lippen beobachtete er das Schauspiel und sah schließlich die dafür verantwortliche Jedi mit den selben Augen an. Nevis, die solcherlei Machtdemonstrationen wohl schon gewöhnt war – schließlich behauptete sie auch selber schon levitieren zu können -, interessierte sich mehr für ihren besten Freund und die noch nicht in ihren Händen ruhende heiße Schokolade. Nachdem dann alles so stand wie es sollte, verknotete er seinen Ballon und ging zu Sahra hinüber. Sie schien sofort zu merken das er vertraulich mit ihr sprechen wollte, denn sie wandte sich ein Stück weit von Nevis ab und er senkte seine Stimme zu einem Flüstern.

„Ich würde auch gerne nach Lianna … aber … können wir nicht vielleicht doch noch ein wenig warten? Vielleicht findet man Nevis Mutter ja bald. Nur damit sie sich nicht noch mehr Sorgen machte... ein ... eine Woche vielleicht? Oder zwei?“


Gerne hätte er sie noch danach gefragt, wie wahrscheinlich es war das man sie fand. Doch eigentlich fürchtete er sich vor der Antwort und wollte sie daher nicht wirklich wissen...

::::: Taris ::: Jediturm ::: Nevis Unterkunft im 278. Stockwerk ::: Sahra, Nevis und Thyr und ein paar Minuten später Birix und Ty:::::
 
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